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Entzündliche
Darmerkrankung (IBD) ist eine chronische rezidivierende entzündliche
Erkrankung, die entweder den Dünndarm
oder das Kolon oder beides betrifft. IBD umfasst zwei Hauptgruppen: Crohnsche
Krankheit und Colitis ulcerosa. Die Erkrankung betrifft den Dünndarm,
das Kolon oder beide. Die Ursache(n) von IBD ist/sind nicht bekannt, aber
eine Anzahl von Theorien sind präsentiert
worden. Genetische, infektiöse,
immunologische und sogar psychologische Faktoren sind bei einer
Anzahl von Studien impliziert worden. Beispielsweise weisen 15 bis
30 Prozent der Patienten wenigstens einen Verwandten auf, der ebenfalls
unter IBD leidet. Man hat auch gezeigt, dass das Immunsystem von
Patienten mit IBD viele Veränderungen
erfährt.
Es werden Forschungen durchgeführt,
um zu bestimmen, ob ein spezifisches Gen oder eine spezifische Gruppe
von Genen eine Person für
die Krankheit empfänglicher macht.
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Colitis
ulcerosa (UC) betrifft das Kolon und führt typischerweise zu Diarrhö, Abdominalkrämpfen und
Rektalblutung, kann aber auch von Müdigkeit, Gewichtsverlust, Appetitverlust,
Verlust von Körperflüssigkeit
und Nährstoffen
und Abdominalschmerz begleitet sein. Ein hervorstechendes Merkmal
von UC besteht darin, dass die Entzündung des Kolons gleichförmig und
fortgesetzt ist. Die Erkrankung kann auf das Rektum beschränkt sein
(als Proctitis bekannt), kann Teile des Kolons oder sogar das ganze Kolon
umfassen. Die Mucosazellen der Oberfläche, einschließlich der
Submucosa und des Cryptepithels, spielen bei der entzündlichen
Reaktion eine Rolle. Während
sie fortschreitet folgt ein Epithelschaden zusammen mit einem Verlust
an Oberflächenepithelzellen.
Dies führt
zu vielfachen Ulzerationen. Entsprechend zeigen etwa 85% der UC-Patienten
eine milde bis schwere Erkrankung, die ohne Hospitalisierung behandelt
werden kann. Bei den verbleibenden 15% ist das ganze Kolon der Patienten
beteiligt und die Erkrankung geht einher mit schwerer blutiger Diarrhöe und systemischen
Symptomen. Toxische Dilatation des Kolons ist bei Patienten mit
schwerer UC üblich.
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Crohnsche
Krankheit (CD) ist gekennzeichnet durch Entzündung und Ulzeration, die tief
in den Darmwandschichten auftritt. Der untere Teil des Dünndarms,
des Ileums, ist einer der am häufigsten betroffenen
Bereiche. Selten kann die Erkrankung einen Teil des Gastrointestinaltraktes
betreffen. Symptome schließen
Abdominalschmerz, häufig
in der unteren rechten Seite lokalisiert, Diarrhö und Gewichtsverlust, ebenso
wie Rektalblutung und Fieber ein. Die üblichste Komplikation der Crohnschen
Krankheit ist Darmblockade oder Striktur. Dies tritt als Ergebnis der
krankheitsbedingten Verdickung der Darmwände auf. Fisteln, die häufig um
den Anus und das Rektum herum auftreten, sind eine weitere Komplikation
der Erkrankung. Sie sind anomale Öffnungen, die sich ergeben,
wenn Ulcera im Darm Durchgänge
in das umgebende Gewebe der Blase, Vagina oder der Haut erzeugen.
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Frühe Studien
haben nahegelegt, dass die Bildung von Mikrothromben in Darmkapillaren
eine Rolle bei der Pathogenese von IBD spielt. Entsprechend stützen diese
Ergebnisse die Hypothese, dass es bei IBD-Patienten eine endotheliale
Läsion
mit einer anhaltenden Koagulationsaktivierung gibt. Häufig ist
Thromboembolie an verschiedenen Stellen eine der Komplikationen
von IBD. Eine Korrelation zwischen thrombotischen Episoden bei IBD-Patienten und verringertem
Titer von einigen Koagulationsinhibitoren wie beispielsweise anti-Thrombin III, Protein C
und Protein S wurde in Jorens et al., Gut, 61: 307-310 (1990) berichtet.
Andere Studien haben im allgemeinen eine Korrelation zwischen entzündlicher Aktivität und prothrombotischen
Anomalitäten
beobachtet. Souto et al., Digestive Disease and Sciences, 40: 1883-1889
(1995).
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Einige
Studien schlagen eine starke Korrelation zwischen multipler Infarzierung
der intestinalen Mucosa und der IBD-Pathogenese vor. Wakefield et al.,
Lancet, 2: 1057-1062 (1989). Es ist auch vorgeschlagen worden, dass
ein verringerter Blutstrom als ein früher Schritt bei der Pathogenese
der Entzündung
und ulcerativen Änderungen
der Mucosa beteiligt ist. Leung and Koo, Dig. Dis. Sci., 36: 727-732 (1991).
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Eine
Studie von Souto et al., berichtet in Dig. Dis. Sci., 40: 1883-1889
(1995) umfasste die Analyse der prothrombotischen Tendenz und die
vom hämostatischen
System gespielte Rolle bei der Ätiopathogenese
von IBD. Sie beobachteten eine fortgesetzte Aktivierung der Koagulation
bei IBD bei sowohl aktiven Patienten als auch Patienten in der inaktiven Phase.
Insbesondere zeigten die IBD-Patienten erhöhte Titer an Gewebefaktorweg-Inhibitoren
(TFPI), ein natürliches
anti-thrombisches Mittel, das direkt an Faktor Xa bindet und diesen
inaktiviert. Auch zeigten Patienten mit aktiver Erkrankung höhere Titer
als jene mit inaktiver Erkrankung, obwohl Ergebnisse einer früheren Studie
dieser Beobachtung nicht zustimmen (Rappaport, Thromb. Haemostas,
66: 6-15 (1991)).
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Die
Korrelation zwischen endothelialer Darmverletzung und IBD wurde
durch eine Anzahl von Beobachtungen nahegelegt. Beispielsweise stützen klinische,
in vitro, und Tierstudien die Theorie, dass erhöhte Konzentrationen von vW
(von Willebrand)-Faktor eine Beschädigung oder Verletzung der Endothelzellen
widerspiegeln. Blann et al., Ann. Clin. Biochem., 29: 67-71 (1992). Thrombomodulin
(TM), ein Glycoprotein, das als Rezeptor für Thrombin dient und auf der
Endothelzellenoberfläche
angeordnet ist, ist ein Profaktor für die Thrombinkatalysierte
Aktivierung der antikoagulierenden Protease Zymogen, Protein C.
Ihre Plasmatiter sind bei verschiedenen Krankheiten erhöht, was
vaskulärem
Endothelzellschaden zugeschrieben werden kann. Takano et al., Blood,
76: 2024-2029 (1990).
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Andere
Studien schlagen auch eine Verbindung zwischen IBD einerseits, und
mikrovaskulärer Entzündung und
hyperkoagulierbarem Zustand andererseits vor. Iglicki und Dupas
(AGA Abstracts, Gastroenterology, 110: A872) untersuchten die Wirksamkeit
von Heparin bei der Behandlung von extraintestinalen Manifestationen,
die mit aktiver IBD verbunden sind. Auf der Grundlage ihrer Studien
schlagen sie vor, dass es möglich
ist, aktive UC durch die antiinflammatorischen und antikoagulierenden
Eigenschaften von Heparin zu behandeln. Sie schlagen auch vor, dass
die Pathogenese von IBD teilweise aus mikrovaskulärer Entzündung und
hyperkoagulierbarem Zustand entstehen kann. Brazier et al. schlagen
auch vor, dass Koagulationsstörungen
eine Rolle bei der Pathogenese von UC spielen können auf der Grundlage der
Aktivierung von prokoagulierenden Faktoren und hoher Inzidenz von
thromboembolischen Ereignissen, die bei UC beobachtet werden. Gastroenterology,
Abstracts, 110: A872.
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Es
wurde über
viele thromboembolische IBD-Komplikationen berichtet. Diese umfassen
zerebrovaskuläre
Erkrankung, interne Karotisarterienokklusion, Portaderthrombose,
Budd-Chiari, kutanes Gangren
infolge mikrovaskulärer
Thrombose, Netzhautvenenverschluss, und eine erhöhte Inzidenz von ischämischer
Herzerkrankung bei UC. Diese extraintestinalen Komplikationen von
IBD spiegeln einen üblicheren
zugrundeliegenden hyperkoagulierbaren Zustand wider, der mit einer
Verschlimmerung der IBD verbunden ist. Man hat gezeigt, dass IBD
mit erhöhten
Titern der Faktoren V, VIII, XIII, XIIIA und Fibrinogen verbunden
ist, ebenso wie mit Defekten in der Fibrinolyse, verringerten Titern
von Antithrombin III, Gewebeplasminogenaktivator, Protein C und
Protein S. Eine Erhöhung
der Nebenprodukte der Thrombinbildung wie beispielsweise Fibrinopeptid
A, d-Dimer und F1.2 ist ebenfalls beobachtet worden. Rektalbiopsien
bei Patienten mit UC und CD haben das Auftreten von Kapillarthromben
in der Mucosa gezeigt. Zusätzlich
ist eine Beteiligung der Vaskulatur bei sowohl UC als auch CD beobachtet
worden.
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Bestimmte
anti-endotheliale Antikörper
können,
obgleich sie selbst nicht pathogen sind, die Bindung von Leukozyten
an Endothelzellen induzieren. Die intestinale Permeabilität, die geändert worden
ist, kann dann für
die Mikroflora empfindlich werden. Beispielsweise konnte, wenn Blut
von UC- und CD-Patienten mit bakteriellem Endotoxin kombiniert wurde, eine
intensive Bildung von Fibrinmikrogerinnsel gezeigt werden. Die Mikrogerinnselbildung
wurde bei gesunden Patienten oder solchen mit akuter Gastroenteritis
ohne IBD nicht beobachtet.
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Es
wurde postuliert, dass Sauerstoffradikalmetabolite (ROM) für den Großteil der
entzündlichen Reaktion
bei IBD verantwortlich sein könnten.
ROM erhöhen
die entzündliche
Reaktion durch Aktivieren des nukleären Faktors kB (NF-kB). Auch
sind die Titer an Proteinen, Superoxid-Dismutase und Metallothionein,
die ROM löschen,
bei UC und CD verringert. Ein wichtiger vorgeschlagener Mechanismus
für die Wirkung
von 5-Aminosalicylat
(5-ASA), das eines der vielen unterschiedlichen Arten von therapeutischen Agenzien
ist, die für
die Behandlung von IBD verwendet werden, ist mit seiner potenten
ROM-löschenden Fähigkeit
verbunden.
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Das
Rekrutieren von Leukozyten durch Zelladhäsionsmoleküle, was durch Interleukin-1
(IL-1), Tumornekrosefaktor
(TNF) und andere inflammatorische Cytokinemediate induziert wird,
vermittelt die Rolle von Endothelzellen bei der Initiierung und
Fortsetzung von Entzündung.
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Zusätzlich induziert
Thrombin die Adhäsion von
Leukozyten an Endothelzellen. Die Ergebnisse vieler Studien stimmen
mit der Beobachtung überein, dass
IL-1, TNF und andere entzündliche
Mediatoren die prothrombotischen Faktoren erhöhen und wesentlich zur intravaskulären Koagulation
beitragen. Beispielsweise schlug eine Studie vor, die die Vorteile der
Verwendung von anti-TNF-Antikörper
bei CD zeigte, dass die Antikörper
so arbeiteten, indem sie schnell das hyperkoagulable Profil umkehrten,
das durch TNF induziert war.
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Chirurgische
Verfahren für
die Crohnsche Krankheit und Colitis ulcerosa unterscheiden sind, die
medizinische Therapie für
beide ist aber oft ähnlich.
Die medizinische Therapie kann Klistiere oder Suppositorien für IBD umfassen,
beschränkt,
beispielsweise, auf das distale Kolon, wohingegen orale oder intravenöse Formen
verwendet werden müssen,
wenn die Krankheit das gesamte Kolon oder den Dünndarm betrifft. Herkömmlicherweise
umfasste die IBD-Therapie Corticosteroide und Aminosalicylate. Kürzlich sind
verschiedene andere Klassen von Verbindungen als mögliche therapeutische
Agenzien untersucht worden. Diese umfassen neue Steroidpräparate,
immunsupprimierende Agenzien und Cyclosporin.
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Um
die Wirksamkeit der medizinischen Therapie für IBD zu bewerten, wird eine
Reihe von Parametern verwendet. Diese umfassen klinische Verbesserung,
klinische Remission, endoskopische Verbesserung, histologische Verbesserung
oder numerische Indizes wie beispielsweise den Crohn's Disease Acitvity
Index.
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Herkömmliche
und experimentelle Therapien für
IBD
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Man
hat bereits in den 1950er Jahren gezeigt, dass Steroide in klinischen
Studien zur Behandlung aktiver moderater bis schwerer Crohnscher Krankheit
und Colitis ulcerosa wirksam sind. Hydrocortison und Prednisolon
werden herkömmlicherweise
sowohl in den USA als auch Europa für die Behandlung von distaler
Colitis ulcerosa verwendet. Entsprechend zeigen sie klinische Wirksamkeitsraten,
die von etwa 60% bis 80% reichen. Hauptsächliche Bedenken umfassen systemische
Nebenwirkungen und Adrenalinsuppression, insbesondere bei Klistier-verabreichten
Steroiden, die eine Bioverfügbarkeit
von soviel wie 60% aufweisen können.
Giller et al., Am. J. Gastroenterol. 73: 232-237 (1980). Um diese
Bedenken zu minimieren, wurden bestimmte Steroidpräparate entwickelt,
wie jene, die eine geringere Bioverfügbarkeit aufweisen.
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Aminosalicylate,
wie beispielsweise Mesalamin (5-Aminosalicylsäure) werden bei der Behandlung
von UC verwendet. Mesalamine ohne den Sulfa-Bestandteil, wie beispielsweise
Sulfasalazin, sind ebenfalls verfügbar. Man hat gezeigt, dass
orales Sulfasalazin einem Placebo überlegen und ähnlich oder
besser ist als Steroidklistiere bei der Behandlung von milder bis
schwerer UC. Einige Patienten, die auf Steroidklistiere nicht ansprachen,
erreichten mit 5-Aminosalicylat (5-ASA)-Klistieren eine Remission.
Friedman et al., Am. J. Gastroenterol. 81: 412-418 (1986); McPhee
et al., Dig. Dis. Sci. 32: 76S-81S (1987); Guarino et al., Am. J.
Gastroenterol., 82: 732-737 (1987); Biddle und Miner, Gastroenterology,
99: 113-118 (1990). Ihr Wert für
die Behandlung von aktiver Crohnscher Krankheit ist unklar und einige
Patienten mit UC bleiben refraktär.
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Kurzkettige
Fettsäuren
(SCFA), wie beispielsweise Butyrat, sind die bevorzugten Energiesubstrate
für die
Epithelzellen des distalen Kolons und werden als experimentelle
Therapie getestet. Roediger, Gut, 21: 793-798 (1980). Es wurde gezeigt, dass
verglichen mit Patienten mit chronischer Krankheit Patienten mit
Colitis ulcerosa verringerte Fäkalkonzentrationen
an SCFA aufweisen. Vernia et al., Dig. Dis. Sci., 33: 1353-1358
(1988). Die berichteten Antwortraten von 56% bis 90% sind geringfigig
geringer als jene, die für
Hydrokortison- oder Mesalaminklistiere berichtet worden sind. Die
Verwendung von SCFA bei der IBD-Therapie ist insoweit einzigartig,
als dass der angenommene Wirkmechanismus darin besteht, das Kolon
zu ernähren,
anstatt seine Immunantwort zu ändern.
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Die
immunsuppressive Therapie ist eine akzeptable Therapie für IBD-Zustände geworden,
die schwierig mit herkömmlicher
Therapie wie beispielsweise Glucocorticoiden und 5-ASA-Analoga zu steuern
sind. Sie werden häufig
bei der Behandlung von Crohnscher Krankheit verwendet, aber weniger
bei Colitis ulcerosa, wo bei refraktären Fällen der chirurgische Eingriff
die Therapie der Wahl ist. Indikationen umfassen die Behandlung
von aktiver Erkrankung, Steroiddosenreduktion, Aufrechterhaltung
von Remissionen und Heilen von Fisteln. Mit Azathioprin und 6-MP
verbundene Toxizität
bleibt ein wesentlicher Punkt. Einige der Nebenwirkungen umfassen Knochenmarkssuppression, Übelkeit
und Pankreatitis.
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Cyclosporin,
das bei Organtransplantatempfängern
umfänglich
verwendet wird, ist ein weiteres potentes immunsuppressives Mittel.
Man hat gezeigt, dass die Ergebnisse von Studien, die Cyclosporin
bei der Behandlung von mit Crohnscher Krankheit verbundenen Fisteln
verwenden, ausgezeichnet waren. Verbesserungen von soviel wie 100%
sind bei Patienten beobachtet worden, die an mehreren kleinen Studien
beteiligt waren. Stange et al., Dig. Dis. Scil, 34: 1387-1392 (1989);
Hanauer und Smith, Am. J. Gastroenterol., 88: 646-649 (1993); Lichtiger,
Mt. Sinai J. Med., 57: 315-319 (1990). Wenn es aber zu einer langfristigen
Leistung der Cyclosporintherapie als Behandlung für schwere
Colitis ulcerosa kommt, waren die Ergebnisse von kürzlichen
Studien enttäuschend.
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Methotrexat
ist bei einer Anzahl von unkontrollierten Versuchen für Crohnsche
Krankheit verwendet worden. Die Ergebnisse eines kürzlichen
Placebo-kontrollierten Versuches für steroidabhängige chronisch
aktive Crohnsche Krankheit zeigten, dass Methotrexat die Häufigkeit
von klinischen Remissionen wesentlich verbesserte, die Bewertung
im Crohn's Disease
Activity Index verbesserte und die Dosierung von Steroiden verringerte.
Feagan et al., N. Engl. J. Med., 332: 292-297 (1995).
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Nikotin,
das zur Klasse der antiinflammatorischen oder immunsuppressiven
Agenzien, wie sie oben beschrieben sind, gehört, ist als ein potentielles Mittel
gegen IBD untersucht worden und es wurde festgestellt, dass Colitis
ulcerosa überwiegend
eine Nichtraucherkrankheit ist und anekdotische Berichte schlugen
vor, dass das Aufhören
mit dem Rauchen die Symptome verschlimmerte oder die Wiederaufnahme
des Rauchens zu einer Verbesserung des Zustandes des Patienten führte. Vorteilhafte
Ergebnisse wurden aus einem offenen Versuch mit Nikotinpflastern
(Srivastava et al., Eur. J. Gastroenterol., 3: 815-818 (1991)) und
einem randomisierten gekreuzten Versuch mit Nikotinkaugummi (Lashner
et al., Dig. Dis. Sic., 35: 827-832 (1990)) erhalten, bei dem Patienten
mit aktiver Krankheit beteiligt waren. Bei der Aufrechterhaltung
von Remission von Colitis ulcerosa zeigte aber ein Placebo-kontrollierter
Versuch, dass Nikotin unwirksam war. Die Rolle der Nikotintherapie
bei der Behandlung von Colitis ulcerosa bleibt unklar.
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Obwohl
es nicht bestätigt
worden ist, wurde vermutet, dass infektiöse Agenzien wenigstens teilweise
für die Ätiologie
oder Verschlechterung von IBD verantwortlich sind. Unter Antibiotika,
die als mögliche
IBD-Therapie untersucht worden sind, ist Metronidazol eine Ausnahme.
Während
andere Antibiotika, die untersucht wurden, eine enttäuschende Leistung
zeigten, lieferte Metronidazol bei mehreren unkontrollierten Versuchen
eindrucksvolle Ergebnisse, wenn es bei der Behandlung von perianaler
Crohnscher Krankheit verwendet wurde: praktisch alle Patienten zeigten
Verbesserungen und zwischen 38% bis 50% der Patienten zeigten ein
vollständiges
Abheilen von Fisteln. Bernstein et al., Gastroenterology, 79: 357-365
(1980); Brandt et al., Gastroenterology, 83: 383-387 (1982); Jakobovits
und Schuster, Am. J. Gastroenterol., 79: 533-540 (1984). Man betrachtet nun
Metronidazol als Standardtherapie für perianale Therapie, es ist
aber in kontrollierten Versuchen nicht evaluiert worden. Die Wirksamkeit
von Antibiotika bei der Behandlung von Colitis ulcerosa ist nicht
schlüssig
gezeigt worden, obwohl Studien gezeigt haben, dass Ciprofloxacin
bei der Aufrechterhaltung von Remission mit Vorteilen verbunden
sein kann. Turunen et al, Gastroenterology 115: 1072-1078 (1998).
Derzeit wird allgemein angenommen, dass die Verwendung von Antibiotika
bei Colitis ulcerosa auf intravenöse Antibiotika als Adjuvanstherapie
für schwere, refraktäre Colitis
beschränkt
sein sollte. Jarnerot et al., Gastroenterology, 89: 1005-1013 (1985).
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Zusätzliche
Therapien umfassen Thalidomid und Antitumornekrosefaktor-Mittel
wie beispielsweise einen monoklonalen Antikörper, der als cA2 oder Infliximab
bezeichnet wird (der kommerziell unter dem Handelsnamen Remicade® erhältlich ist),
der teuer ist und eine umsichtige Überwachung erfordert. Zusätzlich gibt
es neue IBD-Therapien, die biologische Agenzien wie beispielsweise
CDP571 (ein humanisierter IgG4-anti-TNF-α-Antikörper), IL-10 (ein klassisches Th2-Zytokin, das
so wirkt, dass es die Produktion von IL-2 und IFN-γ durch Th1-Zellen
unterdrückt),
IL-11 (ein Zytokin, das aus mesenchymalen Zellen erhalten ist),
ISIS-2302 (ein Antisenseoligonukleotid), anti-α4-Antikörper (ein humanisierter anti-α4-Integrin-Antikörper) und
Nissle 1917 (ein nicht-pathogener E. coli-Stamm) umfassen. Diese Agenzien
sind derzeit Gegenstand von klinischen Versuchen. Ihre Sicherheit
und Wirksamkeit muss noch durch weitere Studien gezeigt werden.
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Die
mit vielen der oben beschriebenen Therapien verbundenen Nachteile
sind gut bekannt. Es ist offenkundig, dass verbesserte Therapien
für IBD benötigt werden.
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Glycosaminoglycane
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Heparin
ist eine heterogene Glycosaminoglycan(GAG)-Verbindung und seine
Funktion kann nicht nur seine Rolle als ein Antikoagulans umfassen (trotz
seiner Potenzierung von Anti-Thrombin
III und Faktor Xa), sondern auch andere Funktionen. Der Bereich
von Funktionen oder Aktivitäten
von Heparin sind auf die Umkehrung der Endotheldysfunktion gerichtet,
was zu einer antiinflammatorischen Wirkung, Endothelzellenwechselwirkung,
Zytokininteraktion, Metaboliten des radikalischen Sauerstoffs und
Darmreparatur führt.
Heparin verringert auch die ROM-Erzeugung durch stimulierte Neutrophile
und bindet Superoxiddismutase (SOD) an Endothelzellen. Verglichen
mit Tierstudien sind Studien am Menschen hinsichtlich der antiinflammatorischen
Wirkung von Heparin beschränkt.
Korzenik, Inflammatory Bowel Diseases, 3: 87-94 (1997).
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Murch
et al. (The Lancet, 341: 711-714 (1993)) haben die Verteilung und
Art von sulfatierten Glycosaminoglycanen (GAG's) in normalem und entzündetem Darm
untersucht. Sie haben wesentliche Anomalitäten von extrazellulären Matrix-GAG's gefunden, die bei
Colitis ulcerosa auf die Mucosa beschränkt sind und bei der Submucosa
bei CD am stärksten
waren. Obwohl sich diese Studien nicht dem Mechanismus zuwandten,
der zum Verlust von GAG's
bei IBD führt,
schlagen sie vor, dass die inflammatorische Trennung von vaskulären und
Bindegewebe-GAG's
ein wichtiger pathogener Mechanismus sein kann, der zu Leckage von
Protein und Fluidthrombose und Gewebeumgestaltung, wie es bei IBD
beobachtet wird, beiträgt.
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Sulodexid
ist ein Glycosaminoglycan natürlichen
Ursprungs, das aus der Darmmucosa von Säugetieren extrahiert ist und
das eine antikoagulierende Aktivität besitzt. Sulodexid weist
einen Sulfatierungsgrad auf, der geringer ist als der von Heparin.
Radhakrishnamurthy B. et al., Atherosclerosis, 31: 217-229 (1978).
In pharmakologischen Modellen wurde gezeigt, dass Sulodexid ein
starkes antikoagulierendes, antithrombotisches und profibrinolytisches
Agens ist. Callas et al., Semin. Thromb. Hemost., Bd. 19, 49 (1993).
Eine Studie hat auch gezeigt, dass die Sulodexidtherapie einhergeht
mit einem geringerem Bluten als wenn Heparin verwendet wird. Barbanti
et al., Int. J. Clin. Lab. Res., Bd. 22, 179 (1992); Iacoviello et
al., Thromb. Haemostas., Bd. 76, 1002 (1996). Sulodexid bietet auch
weitere Vorteile wie beispielsweise seine Fähigkeit, die Viskosität von Blut
zu verbessern, den Fibrinogentiter zu verringern und die fibrinolytische
Aktivität
zu erhöhen.
Harenberg, Med. Res. Rev., 18: 1-20 (1998). Zusätzlich zeigen Studien eine
hohe Sulodexid-Bioverfügbarkeit
nach intramuskulärer
und oraler Verabreichung. Id. Die Herstellung von Sulodexid ist
in US-Patent 3,936,351 beschrieben.
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Sulodexid
umfasst etwa 80% Iduronylglycosaminoglycansulfat (IGGS), das eine
schnell wandernde Heparinfraktion ist, und etwa 20% Dermatansulfat.
Der schnell wandernde Bestandteil, der durch seine elektrophoretische
Mobilität
im Barium-Propandiamin-System bestimmt wird, wird in kommerziellem Heparin
zusammen mit einem langsamer wandernden Bestandteil gefunden. IGGS
weist ein niedriges bis mittleres Molekulargewicht von etwa 7 kD
und eine geringere antikoagulierende Wirkung als die langsamer wandernde
Heparinfraktion und nichtfraktioniertes Heparin auf. Verglichen
mit Heparin weist IGGS den gleichen dimeren Bestandteil auf, aber eine
geringere Menge an Iduronsäure-2-O-Sulfat
und eine unterschiedliche Menge an Glucosamin-acetyliertem Glucuronsäuredimer.
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Sulodexid
wird in Europa unter der Marke VESSEL DUEF® vermarktet
und wird verwendet für die
Behandlung von Vaskularpathologien mit thrombotischem Risiko wie
beispielsweise periphere arterielle Verschlusskrankheit (POAD),
das Heilen von venösen
Beinulcera und intermittierendem Hinken, wie beschrieben von Harenberg
J, Med. Res. Rev. Bd. 18, 1-20 (1998) und Crepaldi G. et al., Atherosclerosis,
81, 233, (1990), Cardiovaskulopathien, wie beschrieben von Tramarin
R. et al. Medical Praxis, 8, 1, (1987), Cerebrovaskulopathien, wie
beschrieben von Sozzi C., Eur. Rev. Med. Pharmacol Sci. 6, 295, (1984)
und venösen
Pathologien der unteren Extremitäten,
wie beschrieben von Cospite M. et al, Acta Therapeutica, 18, 149,
(1992).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die 60% bis 90% Iduronylglycosaminoglycansulfat und zwischen 10% bis
40% Dermatansulfat, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat,
Hydrat oder Clathrat davon, und einen aktiven Bestandteil umfasst,
der ausgewählt
ist aus:
- a) Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
Thioguaninderivaten, Antibiotika, biologischen Agenzien, Antidepressiva,
schmerzlindernden Mittel und Mischungen derselben, oder
- b) Mesalamin, Hydrocortison, Prednisolon, Azathioprin, 6-MP,
Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Nikotin,
Penicilline, Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide,
Lincosamide, Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin,
Sulfonamide, Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin, Imipramin, Amitriptylin, Desipramin, Nortriptylin, Doxepin,
Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin, Amoxapin, Trazodon, Bupropion,
Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon,
Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin, Tranylcypromin, Acetaminophen, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, Naproxen,
Fenoprofen, Indomethacin, Ketorolac, Thalidomid, Infliximab, CDP571,
IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper, Nissle
1917 und Mischungen davon,
zur Verwendung in einem Verfahren
für die
Prävention,
Verringerung oder Eliminierung von einem oder mehreren Symptomen
der entzündlichen
Darmerkrankung, wobei die pharmazeutische Zusammensetzung einem
Patienten verabreicht werden soll, der der Behandlung der entzündlichen
Darmerkrankung bedarf, in einer Menge, die ausreichend ist, um ein oder
mehrere Symptome der entzündlichen
Darmerkrankung zu hemmen, zu verringern oder zu eliminieren. In
einer speziellen Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung Sulodexid oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon. Beispiele für IBD umfassen
Crohnsche Krankheit und Colitis ulcerosa.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die von 60% bis 90% Iduronylglycosaminoglycansulfat und zwischen
10% bis 40% Dermatansulfat umfasst, oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, und einen oder mehrere
zusätzlich
aktive Bestandteile, die ausgewählt
sind aus:
- a) Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
Thioguaninderivaten, Antibiotika, biologischen Agenzien, Antidepressiva,
schmerzlindernden Mitteln und Mischungen derselben, oder
- b) Mesalamin, Hydrocortison, Prednisolon, Azathioprin, 6-MP,
Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Nikotin,
Penicilline, Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide,
Lincosamide, Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin,
Sulfonamide, Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin, Imipramin, Amitriptylin, Desipramin, Nortriptylin, Doxepin,
Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin, Amoxapin, Trazodon, Bupropion,
Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon,
Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin, Tranylcypromin, Acetaminophen, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, Naproxen,
Fenoprofen, Indomethacin, Ketorolac, Thalidomid, Infliximab, CDP571,
IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper, Nissle
1917 und Mischungen davon,
für die Verwendung in einem Verfahren
zur Prävention,
Verringerung oder Eliminierung von einem oder mehreren Symptomen
von inflammatorischer Darmerkrankung und wobei alle aktiven Bestandteile einem
Patienten verabreicht werden sollen in einer Menge, die ausreichend
ist, um ein oder mehrere Symptome von entzündlicher Darmerkrankung zu
inhibieren, verringern oder zu eliminieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Zusammensetzung
umfassend 60-90% Iduronylglycosaminoglycansulfat oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, und zwischen
10-40% Dermatansulfat oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz,
Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, für die Herstellung eines Medikaments
zur Inhibierung, Verringerung oder Beseitigung von einem oder mehreren
Symptomen von entzündlicher Darmerkrankung.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Kit, das eine erste pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst, die von 60-90% Iduronylglycosaminoglycansulfat
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat
davon umfasst, und zwischen 10-40% Dermatansulfat oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, und
eine
zweite pharmazeutische Zusammensetzung die einen oder mehrere zusätzliche
aktive Bestandteile umfasst,
zur Verwendung in einem Verfahren
zur Prävention, Verringerung
oder Beseitigung von einem oder mehreren Symptomen von entzündlicher
Darmerkrankung bei einem Patienten, wobei die erste und zweite pharmazeutische
Zusammensetzung dem Patienten in einer Menge verabreicht werden
sollen, die ausreicht, um ein oder mehrere Symptome der entzündlichen
Darmerkrankung zu inhibieren, zu verringern oder zu beseitigen.
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In
einem Aspekt dieser Ausführungsform
ist die Verabreichung der ersten und zweiten pharmazeutischen Zusammensetzung
zeitlich durch wenigstens zwei Minuten getrennt.
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Die
therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Menge eines aktiven Bestandteiles
reicht von etwa 20 L.R.U. (Lipoprotein-Lipase-Freisetzungseinheit)
bis etwa 100.000 L.R.U. pro Tag, abhängig von der Art der Verabreichung.
Für die
orale Verabreichung kann die therapeutisch wirksame Menge des aktiven
Bestandteils um ein Vielfaches höher
sein als für
die parenterale Verabreichung. Beispielsweise kann die Menge an
aktivem Bestandteil um etwa das 5- bis 10-fache höher sein
als diejenige für
die intravenöse
oder subkutane Verabreichung.
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Der
Verabreichungsweg kann oral, mucosal (bevorzugterweise rektal),
parenteral oder transdermal sein.
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Die
vorliegende Erfindung kann vollständiger unter Bezugnahme auf
die folgende detaillierte Beschreibung und die veranschaulichenden
Beispiele erklärt
werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Man
hat gezeigt, dass Sulodexid starke antikoagulierende, antithrombotische
und profibrinolytische Aktivitäten
aufweist. Wenigstens eine Studie hat gezeigt, dass die Sulodexidtherapie
verglichen mit Heparin mit einem geringeren Bluten verbunden ist. Studien
zeigen auch, dass Sulodexid nach intramuskulärer und oraler Verabreichung
eine hohe Bioverfügbarkeit
bietet. Sulodexid ist kommerziell unter der Marke VESSEL DUE F® erhältlich und
kann durch das in dem US-Patent 3,936,351 offenbarte Verfahren hergestellt
werden.
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Ohne
durch eine Theorie beschränkt
zu sein, geht man davon aus, dass Sulodexid seine therapeutische
oder prophylaktische Wirkung bei IBD dadurch erreicht, dass es,
direkt oder indirekt, an einem der folgenden Vorgänge beteiligt
ist: (a) Interferenz mit der Bindung von Leukozyten an Endothelzellen
und ihrer Migration zur Colonmucosa, sowohl durch Inhibierung der
Thrombinablagerung, wodurch Neutrophile aktiviert werden, als auch
durch Blockieren der Wirkungen von L- und P-Selektin, die besonders
erhöht
sind bei IBD; (b) Inhibierung nicht nur von Phospholipase A2, sondern auch von Neutrophilen-Elastase,
wodurch Diapedse von Neutrophilen über das Endothel blockiert
wird; (c) Interferenz des entzündlichen
Prozesses durch Blockieren mehrer inflammatorischer Schlüsselmediatoren;
(d) Antagonisieren des Plättchen-aktivierenden
Faktors, der bei IBD erhöht
ist und ein Mediator der Prostaglandin- und Leukotrien-Erzeugung
ist; (e) Schützen
vor anti-Ig-E-vermittelter Histaminfreisetzung und Inhibieren von Mastzellendegranulation;
(f) Minimieren von schädlichen
Wirkungen von entzündlichen
Zytokinen und Fördern
der Reparatur und Heilung von Endothelzellen; (g) Beschränken der
nachteiligen Wirkungen von TNF, einem Zytokin, das eine Hauptrolle
bei CD spielt, indem es die Freisetzung von TNF-Bindungsprotein 1 fördert und
TNF direkt bindet; (h) Binden einer Anzahl von Wachstumsfaktoren,
insbesondere der Fibroblastenwachstumsfaktoren (FGF)-Familie und
Schützen
derselben vor Abbau und Potenzieren ihrer Aktivität; (i) in
Kombination mit saurem FGF, wesentliche Beschränkung der Endothelzellenantwort auf
IL-1; (j) Freisetzen von Diaminoxidase aus Enterozyten, wodurch
der Titer an Wachstums-assoziierten Polyaminen gesteuert wird; und
(k) Interferenz mit der Produktion von Proteinen wie beispielsweise Zytokinen
durch Helfer-T-Zellen,
was zu einer Darmentzündung
und der Darmschädigung
führt.
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Eine
erste Ausführungsform
der Erfindung umfasst daher eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung bei einem Verfahren zur Prävention von IBD, die von 60-90% Iduronylglycosaminoglycansulfat
und von 10-40% Dermatansulfat, oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, und einen aktiven Bestandteil umfasst,
der ausgewählt
ist aus:
- a) Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
Thioguanin-Derivaten, Antibiotika, biologischen Agenzien, Antidepressiva,
schmerzlindernden Mitteln und Mischungen davon, oder
- b) Mesalamin, Hydrocortison, Prednisolon, Azathioprin, 6-MP,
Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Nikotin,
Penicilline, Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide,
Lincosamide, Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin,
Sulfonamide, Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin, Imipramin, Amitriptylin, Desipramin, Nortriptylin, Doxepin,
Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin, Amoxapin, Trazodon, Bupropion,
Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon,
Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin, Tranylcypromin, Acetaminophen, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, Naproxen,
Fenoprofen, Indomethacin, Ketorolac, Thalidomid, Infliximab, CDP571,
IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper, Nissle
1917 und Mischungen davon,
wobei die pharmazeutische Zusammensetzung
in einer Menge verabreicht werden soll, die ausreichend ist, um
eine oder mehrere zu Grunde liegendenden Ursachen oder Symptome
bei einem IBD-Patienten zu lindern, zu verhindern, oder zu beseitigen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung Sulodexid,
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat
davon, welches in einer Menge verabreicht werden soll, die ausreichend
ist, um ein oder mehrere Symptome oder Komplikationen von IBD zu
lindern oder zu verhindern. Eine typische pharmazeutische Zusammensetzung
umfasst weiterhin ein pharmazeutisch akzeptables Bindemittel oder
Verdünnungsmittel.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung enthalten somit
ein oder mehrere aktive Bestandteile, wobei der zusätzliche
aktive Bestandteil ausgewählt
ist aus der Gruppe von Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
biologischen Agenzien und Antibiotika, ebenso wie Antidepressiva
und schmerzlindernden Mitteln. Wie hierin verwendet umfasst der
Begriff „Steroide" Corticosteroide,
Glucocorticoide und andere Steroide oder steroidähnliche Verbindungen, die verwendet
werden können,
um Symptome oder Komplikationen von IBD wie beispielsweise Entzündung zu
lindern oder zu behandeln.
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Das
Medikament gemäß der vorliegenden Erfindung
kann auch weiter einen aktiven Bestandteil umfassen, der ausgewählt ist
aus:
- a) Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
Thioguanin-Derivaten, Antibiotika, biologischen Agenzien, Antidepressiva
und schmerzlindernden Mitteln und Mischungen davon, oder
- b) Mesalamin, Hydrocortison, Prednisolon, Azathioprin, 6-MP,
Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Nikotin,
Penicilline, Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide,
Lincosamide, Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin,
Sulfonamide, Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin, Imipramin, Amitriptylin, Desipramin, Nortriptylin, Doxepin,
Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin, Amoxapin, Trazodon, Bupropion,
Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon,
Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin, Tranylcypromin, Acetaminophen, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, Naproxen,
Fenoprofen, Indomethacin, Ketorolac, Thalidomid, Infliximab, CDP571,
IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper, Nissle
1917 und Mischungen davon.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die von
60% bis 90% Iduronylglycosaminglycansulfat, zwischen 10% bis 40%
Dermatansulfat und einen oder mehrere zusätzliche aktive Bestandteile
und einen aktiven Bestandteil umfasst, der ausgewählt ist aus:
- a) Steroiden, Aminosalicylaten, kurzkettigen
Fettsäuren,
Thioguanin-Derivaten, Antibiotika, biologischen Agenzien, Antidepressiva,
schmerzlindernden Mitteln und Mischungen davon, oder
- b) Mesalamin, Hydrocortison, Prednisolon, Azathioprin, 6-MP,
Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Nikotin,
Penicilline, Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide,
Lincosamide, Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin,
Sulfonamide, Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin, Imipramin, Amitriptylin, Desipramin, Nortriptylin, Doxepin,
Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin, Amoxapin, Trazodon, Bupropion,
Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon,
Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin, Tranylcypromin, Acetaminophen, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, Naproxen,
Fenoprofen, Indomethacin, Ketorolac, Thalidomid, Infliximab, CDP571,
IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper, Nissle
1917 und Mischungen davon zur Verwendung in einem Verfahren zur
Inhibierung, Verringerung oder Beseitigung von Symptomen oder Komplikationen
von entzündlicher
Darmerkrankung, wobei die pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht
werden soll und die Menge aller aktiven Bestandteile ausreichend
ist, um ein oder mehrere Symptome der entzündlichen Darmerkrankung zu
inhibieren, zu verringern oder zu beseitigen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
besteht die Erfindung in einem Kit, das umfasst:
eine erste
pharmazeutische Zusammensetzung, die von 60% bis 90% Iduronylglycosaminoglycansulfat oder
ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat
davon, und zwischen 10% bis 40% Dermatansulfat oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, umfasst, und
eine zweite pharmazeutische Zusammensetzung, die einen oder mehrere
zusätzliche
aktive Bestandteile umfasst,
zur Verwendung in einem Verfahren
zur Prävention, Verringerung
oder Beseitigung von einem oder mehreren Symptomen von entzündlicher
Darmerkrankung bei einem Patienten, wobei die erste und zweite pharmazeutische
Zusammensetzung dem Patienten in einer Menge verabreicht werden
sollen, die ausreicht, um ein oder mehrere Symptome von entzündlicher
Darmerkrankung oder Komplikationen von entzündlicher Darmerkrankung zu
inhibieren, zu verringern oder zu eliminieren.
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Die
Verabreichung der ersten und zweiten pharmazeutischen Zusammensetzung
erfolgt bevorzugterweise zeitlich um wenigstens zwei Minuten versetzt.
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Besondere
Beispiele für
aktive Bestandteile, die zusammen mit Sulodexid oder verwandten
Glycosaminoglycanen verabreicht werden können, sind Mesalamin, Azathioprin,
6-MP, Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol, Ciprofloxacin, Thalidomid
und Nikotin. Beispiele für
Antibiotika, die als zusätzlicher aktiver
Bestandteil für
die Behandlung von IBD verabreicht werden können, sind Penicilline, Cephalosporine,
Vancomycin, Bacitracin, Macrolide, Lincosamide, Chloramphenicol,
Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin, Sulfonamide, Trimethoprim,
Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine, Gramicidin.
Beispiele für
Antidepressiva, die gemäß dem Verfahren
der Erfindung als zusätzlicher
aktiver Bestandteil verwendet werden können, umfassen Imipramin, Amitriptylin,
Desipramin, Nortriptylin, Doxepin, Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin,
Amoxapin, Trazodon, Bupropion, Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin,
Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon, Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren, Phenelzin
und Tranylcypromin. Beispiele für schmerzlindernde
Mittel, die als zusätzlicher
aktiver Bestandteil verwendet werden können, umfassen Acetaminophen,
Ibuprofen, Acetylsalicylsäure,
Naproxen, Fenoprofen, Indomethacin und Ketorolac. Beispiele für biologische
Agenzien zur Verwendung in den Verfahren der Erfindung umfassen
Infliximab, CDP571, IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper und
Nissle 1917.
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Die
Verabreichung kann oral, mucosal, parenteral oder transdermal erfolgen.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann auch durch die Verwendung
eines Klistiers oder Suppositoriums verabreicht werden. Im Allgemeinen
wird die Dosierung abhängig
von der Schwere der Erkrankung, der Art der Verabreichung und dem
Allgemeinzustand des Patienten, seines Alters und Gewichts variieren.
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Bevorzugterweise
liegt die pharmazeutische Zusammensetzung in der Form eines oralen
Präparates
vor. Infolge der leichten Verabreichung sind Tabletten und Kapseln
bevorzugt und stellen die vorteilhaftesten oralen Einheitsdosierungsformen
dar, bei der feste pharmazeutische Bindemittel verwendet werden.
Sofern erwünscht
können
Tabletten durch standardmäßige wässrige und
nicht-wässrige
Techniken beschichtet werden.
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Bevorzugterweise
können
die oralen pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in Einzeldosen oder aufgeteilten Dosen ein bis viermal pro Tag verabreicht
werden. Die oralen Dosierungsformen können bequem in Einheitsdosierungsformen
dargestellt und durch in der pharmazeutischen Technik gut bekannte
Verfahren hergestellt werden.
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Bevorzugterweise
reicht die therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Menge eines
aktiven Bestandteiles von etwa 20 L. R. U. (Lipoprotein-Lipase-Freisetzungseinheit)
bis etwa 100.000 L. R. U. täglich,
abhängig
von der Art der Verabreichung. Für orale
Verabreichung kann die therapeutisch wirksame Menge des aktiven
Bestandteiles ein Vielfaches dessen für parenterale Verabreichung
sein. Die Menge des oral verabreichten aktiven Bestandteiles kann etwa
fünf- bis
zehnmal höher
sein als für
die intravenöse
oder subkutane Verabreichung. Bevorzugterweise reicht die Menge
an in der vorliegenden Erfindung täglich verwendeten pharmazeutischen
Zusammensetzung von etwa 20 L. R. U. bis etwa 1.000 L. R. U. für die parenterale
Verabreichung, von etwa 200 L. R. U. bis etwa 10.000 L. R. U. für die orale
Verabreichung und von etwa 2.000 L. R. U. bis etwa 100.000 L. R.
U. für
die rektale Verabreichung. Die pharmazeutische Zusammensetzung umfasst
bevorzugterweise VESSEL DUE F®. Bevorzugte feste Dosierungsformen
der pharmazeutischen Zusammensetzungen sind Tabletten oder Kapseln,
die entweder beschichtet oder nicht beschichtet sind. Die oralen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
in Einzel- oder aufgeteilten Dosierungen von ein bis viermal täglich verabreicht
werden und reichen bevorzugterweise von 50 Milligramm („mg") (500 L. R. U.)
pro Tag bis etwa 1.000 mg (10.000 L. R. U.) pro Tag, wie beispielsweise
50 mg/Tag, 100 mg/Tag, 150 mg/Tag, 200 mg/Tag, 300 mg/Tag, 400 mg/Tag,
500 mg/Tag. Bevorzugterweise sollte die Dosierung, wenn die pharmazeutischen
Zusammensetzungen rektal verabreicht werden, etwa zehnfach höher sein als
jene für
die orale Verabreichung, d. h. von etwa 500 mg bis etwa 10 g. Bevorzugterweise
soll das Medikament der vorliegenden Erfindung so verabreicht werden,
dass 20 Lipoprotein-Lipaseverringernde Mitteleinheiten (L. R. U.)
bis 100.000 L. R. U. der Zusammensetzung pro Tag bereitstellen.
Alternativ soll das Medikament so verabreicht werden, dass 20 L. R.
U. bis 100.000 L. R. U. von Sulodexid oder einem pharmazeutisch
akzeptablen Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat davon, pro Tag bereitgestellt
werden.
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Sogar
noch bevorzugter soll das Medikament wie folgt verabreicht werden:
parenteral, um 20 L. R. U. bis 1.000 L. R. U. der Zusammensetzung
pro Tag bereitzustellen; oral, um 200 L. R. U. bis 10.000 L. R.
U. der Zusammensetzung pro Tag bereitzustellen, rektal, um 2.000
L. R. U. bis 100.000 L. R. U. der Zusammensetzung pro Tag bereitzustellen;
parenteral, um 2 mg bis 100 mg der Zusammensetzung pro Tag bereitzustellen;
oral, um 20 mg bis 1.000 mg der Zusammensetzung pro Tag bereitzustellen;
oder rektal, um 200 mg bis 10.000 mg der Zusammensetzung pro Tag
bereitzustellen.
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Die
Zusammensetzungen und Medikamente der Erfindung umfassen Sulodexid
oder sein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder Clathrat,
das in Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen aktiven Bestandteilen
verabreicht werden kann. Die Erfindung umfasst die gleichzeitige oder
sequenzielle Verabreichung von zwei oder mehreren aktiven Bestandteilen.
Wenn die Verabreichung sequenziell ist, kann die separate Verabreichung
zeitlich um etwa wenigstens zwei Minuten oder mehr versetzt sein.
Die zeitliche Versetzung der Wirkung oder Wirkungen der aktiven
Bestandteile können
auch dadurch erreicht werden, dass, für einen jeden aktiven Bestandteil,
wenigstens ein unterschiedlicher Träger, Bindemittel oder feste
Dosierungsbeschichtung verwendet wird, um eine differenzielle Freisetzungsgeschwindigkeit
für einen
jeden aktiven Bestandteil im Körper
zu bedingen. Alternativ kann wenigstens einer der aktiven Bestandteile
in einem Präparat
mit gesteuerter Freisetzung verabreicht werden, oder ein jeder Bestandteil
kann in einem unterschiedlichen freisetzungsgesteuerten Präparat verabreicht
werden, von denen jedes seine eigene Freisetzungsgeschwindigkeit
aufweist. Beispiele für
zweite aktive Bestandteile umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Steroide, Aminosalicylate, kurzkettige Fettsäuren, Antibiotika, biologische
Agenzien, Antidepressiva und schmerzlindernde Mittel. Spezielle
Beispiele für
aktive Bestandteile, die zusammen mit Sulodexid verwendet werden
können,
sind Mesalamin, Azathioprin, 6-MD, Cyclosporin, Methotraxat, Metronidazol,
Ciprofloxacin, Thalidomid und Nikotin.
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Bevorzugte
pharmazeutische Zusammensetzungen und Einheitsdosierungsformen zur
Verwendung bei der Erfindung umfassen ein pharmazeutisch akzeptables
Bindemittel oder Verdünnungsmittel.
Pharmazeutische Einheitsdosierungsformen der Erfindung sind für die orale,
mucosale (z. B. nasale, sublinguale, vaginale, bukkale oder rektale),
parenterale (z. B. subkutane, intavenöse, Bolusinjektion, intramuskuläre oder
intraarterielle) oder transdermale Verabreichung an einen Patienten
geeignet.
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Eine
geeignete Diagnose von IBD sollte vor den Behandlungen der Erfindung
gemacht werden, um andere mögliche
Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche
Symptome aufweisen können,
wie beispielsweise Krebs, Infektionen oder Reizdarmsyndrom. Die
Diagnose umfasst bevorzugterweise eine gründliche physikalische Untersuchung
des Patienten, die Bluttests und Stuhlanalyse umfasst. Besondere
Aufmerksamkeit sollte auf die Anwesenheit von üblichen IBD-Symptomen gerichtet
werden, wie beispielsweise blutige Diarrhö, Müdigkeit und Gewichtsverlust.
Die bei der Diagnose bevorzugterweise verwendeten Verfahrensweisen
umfassen bekannte Verfahrensweisen wie beispielsweise Sigmoidoskopie,
Coloskopie, Bariumröntgenuntersuchung
des oberen und unteren Gastrointestinaltraktes und Computertomographieabtastungen.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
und Dosierungsformen, die bei der Erfindung nützlich sind
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen und Dosierungsformen, die bei der Erfindung verwendet werden
können,
umfassen einen oder mehrere der hierin offenbarten aktiven Bestandteile.
Pharmazeutische Zusammensetzungen und Dosierungsformen der Erfindung
umfassen typischerweise auch ein oder mehrere pharmazeutisch akzeptable
Bindemittel oder Verdünnungsmittel.
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Einzelne
Einheitsdosierungsformen der Erfindung sind geeignet für die orale,
mucosale (z. B. nasale, sublinguale, vaginale, bukkale oder rektale), parenterale
(z. B. subkutane, intravenöse,
Bolusinjektion, intramuskuläre
oder intraarterielle) oder transdermale Verabreichung an einen Patienten.
Beispiele für
Dosierungsformen umfassen Tabletten, Caplets; Kapseln wie beispielsweise
elastische Weichgelatinekapseln; Kapseln, Trochiscus; Pastillen;
Dispersionen; Suppositorien; Salben; Cataplasmen (Breiumschläge); Pasten;
Puder; Verbände; Cremes;
Gips; Lösungen;
Pflaster; Sprays (z. B. Nasensprays oder Inhalatoren); Gele; flüssige Dosierungsformen,
die für
die orale oder mucosale Verabreichung an einen Patienten geeignet
sind, einschließlich
Suspensionen (z. B. wässrige
oder nicht-wässrige
flüssige
Suspensionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen
oder Wasser-in-Öl-Flüssigemulsionen),
Lösungen
und Elixire; flüssige
Dosierungsformen, die für
die parenterale Verabreichung an einen Patienten geeignet sind;
und sterile Feststoffe (z. B. kristalline oder amorphe Feststoffe),
die rekonstituiert werden können,
um flüssige
Dosierungsformen bereitzustellen, die für die parenterale Verabreichung an
einen Patienten geeignet sind.
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Die
Zusammensetzung, Form und Art der Dosierungsformen der Erfindung
werden typischerweise abhängig
von ihrer Verwendung variieren. Beispielsweise kann eine Dosierungsform,
die bei der akuten Behandlung von Entzündung oder einer verwandten
Störung
verwendet wird, größere Mengen von
einem oder mehreren der aktiven Bestandteile, die sie umfasst, enthalten
als eine Dosierungsform, die bei der chronischen Behandlung der
gleichen Erkrankung verwendet wird. In ähnlicher Weise kann eine parenterale
Dosierungsform geringere Mengen von einem oder mehreren der aktiven
Bestandteile, die sie umfasst, enthalten als eine orale Dosierungsform,
die für
die Behandlung der gleichen Erkrankung oder Störung verwendet wird. Diese
und andere Wege, bei denen spezifische, von dieser Erfindung umfasste
Dosierungsformen voneinander variieren werden, werden für die Fachleute
leicht offenkundig sein. Siehe z. B. Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe,
Mack Publishing, Easton PA (1990).
-
Typische
pharmazeutische Zusammensetzungen und Dosierungsformen umfassen
ein oder mehrere Bindemittel. Geeignete Bindemittel sind den Fachleuten
auf dem Gebiet der Pharmazeutik gut bekannt und nicht beschränkende Beispiele
für geeignete
Bindemittel werden hierin angeführt.
Ob ein spezielles Bindemittel für
den Einbau in eine pharmazeutische Zusammensetzung oder Dosierungsform
geeignet ist, wird von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, die
den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt sind, einschließlich des
Weges, aber nicht darauf beschränkt,
gemäß dem die
Dosierungsform an einen Patienten verabreicht werden wird. Beispielsweise
können
orale Dosierungsformen wie Tabletten Bindemittel enthalten, die
für die
Verwendung bei parenteralen Dosierungsformen nicht geeignet sind. Die
Eignung eines speziellen Bindemittels kann auch von dem spezifischen
aktiven Bestandteil in der Dosierungsform abhängen. Beispielsweise kann die Zersetzung
von bestimmten aktiven Bestandteilen durch die Verwendung von Bindemitteln
wie beispielsweise Lactose oder Exposition gegenüber Wasser beschleunigt werden.
Entsprechend umfasst diese Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
und Dosierungsformen, die wenig, wenn überhaupt, Lactose oder andere
Mono- oder Disaccharide enthalten. Wie hierin verwendet bedeutet
der Begriff „Lactose-frei", dass die Menge
an vorhandener Lactose, wenn überhaupt,
nicht ausreichend ist, um die Abbaugeschwindigkeit eines aktiven
Bestandteiles erheblich zu erhöhen.
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Lactose-freie
Zusammensetzungen der Erfindung können Bindemittel umfassen,
die in der Technik gut bekannt sind und, beispielsweise, in dem US-Arzneibuch
(USP) SP (XXI)/NF (XVI) aufgelistet sind. Im Allgemeinen umfassen
Lactose-freie Zusammensetzungen aktive Bestandteile, einen Binder/ein
Füllmittel
und ein Schmiermittel in pharmazeutisch kompatiblen und pharmazeutisch
akzeptablen Mengen. Bevorzugte Lactose-freie Dosierungsformen umfassen
aktive Bestandteile, mikrokristalline Zellulose, prä-gelatinierte
Stärke
und Magnesiumstearat.
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Man
kann Öl-Wasser-Emulsionen,
Liposomen und Calcium-bindende Moleküle verwenden, um die Absorption
von Sulodexid zu erhöhen.
Bei diesen Ansätzen
kann man Agenzien in die pharmazeutischen Zusammensetzungen aufnehmen
wie beispielsweise Säuren, Öle, EDTA,
oberflächenaktive
Mittel, Amine, Amide, Aminosäuren
oder Eindickmittel. Die verwendeten Eindickmittel umfassen Polymere
wie beispielsweise Vinylpolymere, Gummi wie beispielsweise Gummiarabicum
und Xanthangummi, Pectine, Stärke,
Casein, Alginate, Carrageenane, Hydroxyethylzellulose, Methylzellulose
oder Polyvinylpyrrolidon. Die oberflächenaktiven Mittel umfassen
anionische oberflächenaktive
Mittel, die Carboxylat, Sulfonat und Sulfat-Ionen wie beispielsweise Natriumlaurylsulfat
enthalten, kationische Agenzien wie beispielsweise Aminsalze und
quartäre
Ammoniumsalze, amphotere Agenzien, wie beispielsweise jene, die
Carboxylat- oder Phosphat-Gruppen als das Anion und Amino- oder quartäre Ammonium-Gruppen
als die Kationen enthalten, Peptide, Proteine, Betaine, polyoxyethylenische
Alkohole, Phospholipide wie beispielsweise Lecithin und Cephaline,
und nicht-ionische Agenzien wie beispielsweise langkettige Fettsäuren und
ihre Derivate, Glyceryl-Ester, Fettsäureester von Fettalkoholen
wie beispielsweise Propylenglycol, Sorbitan, Saccharose und Cholesterin. Andere
Arten von oberflächenaktiven
Mitteln, die in der Technik bekannt sind, können ebenfalls verwendet werden.
-
Da
Wasser den Abbau von einigen Produkten erleichtern kann, umfasst
diese Erfindung weiter wasserfreie pharmazeutische Zusammensetzungen und
Dosierungsformen, die aktive Bestandteil umfassen. Die Wirkung von
Wasser auf eine Formulierung kann erheblich sein, da Feuchtigkeit
und/oder Feuchte üblicherweise
während
der Herstellung, Handhabung, Verpackung, Lagerung, dem Versand und
der Verwendung von Formulierungen auftreten. Als ein Mittel zur
Simulierung einer Langzeitlagerung, um die Eigenschaften wie beispielsweise
Gebrauchfähigkeitsdauer
oder die Stabilität
der Formulierungen über
die Zeit zu bestimmen, ist das Hinzugeben von Wasser (z. B. 5%)
in der Pharmazeutik gemeinhin akzeptiert. Siehe z. B. Jens T. Carstensen,
Drug Stability: Principles & Practice,
2. Auflage, Marcel Dekker, NY, NY, 1995, pp. 379-80.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können durch ein beliebiges Verfahren,
das auf dem Gebiet der Pharmazeutik bekannt ist, hergestellt werden,
aber alle Schritte umfassen den Schritt, ein oder mehrere aktive
Bestandteile mit dem Träger
in Verbindung zu bringen. Im allgemeinen werden die Zusammensetzungen
hergestellt, indem die aktiven Bestandteile mit flüssigen Trägern oder
fein verteilten Feststoffträgern
oder beiden gleichförmig
und eng gemischt werden und dann, sofern erforderlich, das Produkt
in die gewünschte
Form geformt wird. Orale feste Präparate sind gegenüber oralen
flüssigen
Präparaten
bevorzugt. Ein bevorzugtes orales festes Präparat sind Tabletten, aber
das am meisten bevorzugte orale feste Präparat sind Kapseln.
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Wasserfreie
pharmazeutische Zusammensetzungen und Dosierungsformen der Erfindung
können
unter Verwendung von Bestandteilen, die wasserfrei sind oder eine
geringe Feuchte enthalten, und unter Bedingungen geringer Feuchte
oder geringer Feuchtigkeit hergestellt werden. Pharmazeutische Zusammensetzungen
und Dosierungsformen, die Laktose und wenigstens einen aktiven Bestandteil umfassen,
sind bevorzugterweise wasserfrei, wenn ein wesentlicher Kontakt
mit Feuchte und/oder Feuchtigkeit während der Herstellung, des
Verpackens und/oder der Lagerung erwartet wird.
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Eine
wasserfreie pharmazeutische Zusammensetzung sollte so hergestellt
und gelagert werden, dass ihr wasserfreier Zustand aufrechterhalten wird.
Entsprechend werden wasserfreie Zusammensetzungen bevorzugterweise
unter Verwendung von Materialien verpackt, von denen bekannt ist,
dass sie die Exposition gegenüber
Wasser verhindern, so dass sie in geeigneten Formulierungskits enthalten sein
können.
Beispiele für
eine geeignete Verpackung umfassen hermetisch versiegelte Folien, Kunststoffe
und Einheitsdosisbehälter
(z. B. Glasröhrchen),
Blister-Packungen und Streifenpackungen.
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Die
Erfindung umfasst weiter pharmazeutische Zusammensetzungen und Dosierungsformen, die
eine oder mehrere Verbindungen umfassen, die die Geschwindigkeit
verringern, mit der sich ein aktiver Bestandteil zersetzen wird.
Derartige Verbindungen, die hierin als „Stabilisatoren" bezeichnet werden,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Antioxidanzien wie beispielsweise Ascorbinsäure, pH-Puffer oder Salzpuffer.
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Wie
die Mengen und Arten von Bindemitteln können sich die Mengen und spezifischen
Formen von aktiven Bestandteilen in einer Dosierungsform unterscheiden,
abhängig
von Faktoren wie beispielsweise dem Weg, über den sie an einen Patienten
verabreicht wird. Andere Faktoren umfassen den Allgemeinzustand
des Patienten, Alter und Gewicht, ebenso wie die Schwere der Erkrankung.
Bevorzugte Dosierungsformen der Erfindung umfassen Sulodexid oder
ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat, Clathrat oder Hydrat
davon in einer Menge, die von etwa 20 L.R.U. bis etwa 100.000 L.R.U.
reicht.
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Orale Dosierungsformen
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die für die orale
Verabreichung geeignet sind, können
als diskrete pharmazeutische Einheitsdosierungsformen präsentiert
werden, wie beispielsweise Kapseln, Stärkekapseln, elastische Weichgelatinekapseln,
Tabletten, Caplets oder Aerosolsprays, die jeweils eine zuvor bestimmte Menge
des aktiven Bestandteils, als ein Pulver oder Granulat, oder als
eine Lösung
oder eine Suspension in einer wässrigen
Flüssigkeit,
einer nicht-wässrigen Flüssigkeit,
einer Öl-in-Wasser-Emulsion
oder Wasser-in-Öl-Flüssigemulsion
enthält.
Dosierungsformen wie beispielsweise Öl-in-Wasser-Emulsionen umfassen
typischerweise oberflächenaktive
Verbindungen wie beispielsweise einen anionischen Phosphatester oder
Laurylsulfate, es können
aber andere Arten von oberflächenaktiven
Mitteln wie beispielsweise kationische oder nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Siehe allgemein, Remington's Pharmaceutical Sciences, 18th ed.,
Mack Publishing, Easton PA (1990).
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die für orale
Verabreichung geeignet sind, können
als pharmazeutische Zusammensetzung in einer Einheitsdosierungsform
einer elastischen Weichgelatinekapsel unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren formuliert sein, die in der Technik gut bekannt sind.
Siehe, z. B., Ebert, Pharm. Tech, 1(5): 44-50 (1977). Pharmazeutische Zusammensetzungen
in der Form von Kapseln oder Tabletten, die mit einem enterolöslichen
gastroresistenten Film beschichtet sind, und die ein Lyophilisat enthalten,
das aus Glycosaminoglycan, einem Verdickungsmittel und einem oberflächenaktiven
Mittel besteht, sind in US-Patent 5,252,339 beschrieben worden.
Elastische Weichgelatinekapseln haben eine weiche, kugelförmige Gelatinehülle, die
etwas dicker ist als die von Hartgelatinekapseln, wobei eine Gelatine
durch den Zusatz von einem Weichmacher weich gemacht ist, wie z.
B. Glycerin, Sorbitol oder einem ähnlichen Polyol. Die Härte der
Kapselhülle
kann verändert
werden, indem die Art der verwendeten Gelatine und die Mengen an
Weichmacher und Wasser variiert werden. Die Weichgelatinehüllen können ein Konservierungsmittel
enthalten, wie beispielsweise Methyl- und Propylparabene und Sorbinsäure, um das
Wachstum von Pilzen zu verhindern. Der aktive Bestandteil kann in
einem Flüssigvehikel
oder Träger,
wie beispielsweise Pflanzenölen
oder Mineralölen,
Glycolen wie beispielsweise Polyethylenglycol und Propylenglycol,
Triglyceriden, oberflächenaktiven
Agenzien wie beispielsweise Polysorbate oder eine Kobmination davon
gelöst
oder suspendiert sein.
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Typische
orale Dosierungsformen der Erfindung werden hergestellt durch Kombinieren
des/der aktiven Bestandteile in einer engen Mischung mit wenigstens
einem Bindemittel gemäß herkömmlichen pharmazeutischen
Mischtechniken. Bindemittel können
eine weite Vielzahl von Formen einnehmen, abhängig von der für die Verabreichung
erwünschten Präparatform.
Beispielsweise umfassen Bindemittel, die für die Verwendung bei oralen
flüssigen
oder Aerosoldosierungsformen geeignet sind, Wasser, Glycole, Öle, Alkohole,
Geschmacksmittel, Konservierungsmittel und Farbmittel. Beispiele
für Bindemittel, die
für die
Verwendung bei festen oralen Dosierungsformen (z. B. Pulver, Tabletten,
Kapseln und Filmtabletten) geeignet sind, umfassen Stärken, Zucker,
mikrokristalline Zellulose, Verdünnungsmittel,
Granulierungsmittel, Schmiermittel, Binder und Sprengmittel.
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Infolge
ihrer leichten Verabreichung stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhaftesten
oralen Dosierungsformen dar, bei denen feste Bindemittel verwendet
werden. Sofern erwünscht
können
Tabletten mittels einer standardmäßigen wässrigen oder nicht-wässrigen
Technik beschichtet werden. Derartige Dosierungsformen können durch
irgendein pharmazeutisches Verfahren hergestellt werden. Im allgemeinen
werden pharmazeutische Zusammensetzungen und Dosierungsformen hergestellt,
indem die aktiven Bestandteile mit flüssigen Trägern, fein verteilten Feststoffträgern oder
beiden gleichförmig
und eng gemischt werden und dann das Produkt in die gewünschte Form
geformt wird, sofern erforderlich.
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Beispielsweise
kann eine Tablette hergestellt werden durch Pressen und Formen.
Gepresste Tabletten können
hergestellt werden, indem die aktiven Bestandteile in einer freifließenden Form
wie beispielsweise Pulver oder Granulat, optional gemischt mit einem
Bindemittel, in einer geeigneten Vorrichtung komprimiert werden.
Geformte Tabletten können
hergestellt werden, indem eine Mischung der als Pulver vorliegenden
Verbindung, die mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel befeuchtet ist,
in einer geeigneten Vorrichtung geformt wird.
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Beispiele
für Bindemittel,
die bei oralen Dosierungsformen der Erfindung verwendet werden können, umfassen
Binder, Füllmittel,
Sprengmittel und Schmiermittel. Binder, die in pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Dosierungsformen geeignet sind, umfassen Maisstärke, Kartoffelstärke oder andere
Stärken,
Gelatine, natürliche
und synthetische Gummi wie beispielsweise Akaziengummi, Natriumalginat,
Alginsäure,
andere Alginate, pulverisiertes Tragacanth, Guargummi, Zellulose
und seine Derivate (z. B. Ethylzellulose, Zelluloseacetat, Carboxymethylzellulosecalcium,
Natriumcarboxymethylzellulose), Polyvinylpyrrolidon, Methylzellulose,
prä-gelatinisierte
Stärke,
Hydroxypropylmethylzellulose (z. B. Nr. 2208, 2906, 2910), mikrokristalline
Zellulose und Mischungen davon.
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Geeignete
Formen von mikrokristalliner Zellulose umfassen die als AVICEL® PH-101,
AVICEL® PH-103
AVICEL® RC-581,
AVICEL® PH-105
verkauften Materialien (von FMC Corporation, American Viscose Division,
Avicel Sales, Marcus Hook, PA erhältlich), und Mischungen davon.
Ein spezifischer Binder ist eine Mischung aus mikrokristalliner
Zellulose und Natriumcarboxymethylzellulose, der als AVICEL® RC-581
verkauft wird. Geeignete wasserfreie Bindemittel oder Bindemittel
oder Zusätze
mit geringer Feuchte umfassen AVICEL® PH-103
und Stärke 1500
LM.
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Beispiele
für geeignete
Füllmittel
zur Verwendung in pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungsformen,
wie sie hierin offenbart sind, umfassen Talk, Calciumcarbonat (z.
B. Körnchen oder
Pulver), mikrokristalline Zellulose, pulverisierte Zellulose, Dextrate,
Kaolin, Mannitol, Kieselsäure, Sorbitol,
Stärke,
prä-gelatinisierte
Stärke
und Mischungen davon. Der Binder oder das Füllmittel in der pharmazeutischen
Zusammensetzung der Erfindung macht typischerweise etwa 50 bis 99
der pharmazeutischen Zusammensetzung oder Dosierungsform aus.
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Pharmazeutische
Stabilisatoren können ebenfalls
verwendet werden, um die Zusammensetzungen der Erfindung zu stabilisieren.
Geeignete Stabilisatoren umfassen L-Cystein-Hydrochlorid, Glycin-Hydrochlorid, Äpfelsäure, Natriummetabisulfit,
Zitronensäure,
Weinsäure
und L-Cystein-Dihydrochlorid.
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Sprengmittel
werden in den Zusammensetzungen der Erfindung verwendet, um Tabletten
bereitzustellen, die sich zersetzen, wenn sie einer wässrigen
Umgebung ausgesetzt werden. Tabletten, die zuviel Sprengmittel enthalten,
können
sich während
der Lagerung zersetzen, wohingegen jene, die zu wenig enthalten,
sich möglicherweise
nicht mit der gewünschten
Geschwindigkeit oder unter den erwünschten Bedingungen zersetzen.
Eine ausreichende Menge an Sprengmittel, die weder zu hoch noch
zu niedrig ist, um die Freisetzung der aktiven Bestandteile nicht
in nachteiliger Weise zu ändern, sollte
deshalb verwendet werden, um solide orale Dosierungsformen der Erfindung
auszubilden. Die Menge an verwendetem Sprengmittel variiert auf
der Grundlage der Art der Formulierung und ist für die Fachleute auf dem Gebiet
leicht erkennbar. Typische pharmazeutische Zusammensetzungen umfassen von
etwa 0,5 bis etwa 15 Gew.-% Sprengmittel, bevorzugterweise von etwa
1 bis etwa 5 Gew.-% Sprengmitel.
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Sprengmittel,
die in pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungsformen der
Erfindung verwendet werden können,
umfassen Agar-Agar, Alginsäure,
Calciumcarbonat, mikrokristalline Zellulose, Croscarmellose-Natrium,
Crospovidon, Polacrilin-Kalium, Natriumstärkeglycolat, Kartoffel- oder
Tapioca-Stärke,
andere Stärken,
prä-gelatinisierte
Stärke,
andere Stärken,
Tone, andere Algine, andere Zellulosen, Gummis und Mischungen davon.
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Schmiermittel,
die in pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungsformen der
Erfindung verwendet werden können,
umfassen Calciumstearat, Magnesiumstearat, Mineralöl, Leichtmineralöl, Glycerin,
Sorbitol, Mannitol, Polyethylenglycol, andere Glycole, Stearinsäure, Natriumlaurylsulfat,
Talk, hydriertes Pflanzenöl
(z. B. Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Sonnenblumenöl,
Sesamöl,
Olivenöl,
Maisöl und
Sojabohnenöl),
Zinkstearat, Ethyloleat, Ethyllaureat, Agar und Mischungen davon.
Zusätzliche Schmiermittel umfassen,
beispielsweise, ein Syloid-Silicagel (AEROSIL 200, hergestellt von
W.R. Grace Co. aus Baltimore, MD), ein koaguliertes Aerosol aus
synthetischem Siliciumdioxid (vertrieben von Degussa Co. aus Plano,
TX), CAB-O-SIL (ein pyrogenes Siliciumdioxidprodukt, das von Cabot
Co. aus Boston, MA verkauft wird) und Mischungen davon. Wenn überhaupt
verwendet, werden Schmiermittel typischerweise in einer Menge von
weniger als etwa 1 Gewichtsprozent der pharmazeutischen Zusammensetzungen
oder Dosierungsformen verwendet, in die sie eingebaut sind.
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Dosierungsformen
mit verzögerter
Freisetzung
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Aktive
Bestandteile der Erfindung können durch
Mittel für
die gesteuerte Freisetzung oder durch Abgabevehikel verabreicht
werden, die den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt sind. Beispiele
umfassen jene, die in den US-Patenten 3,845,770; 3,916,899; 3,536,809;
3,598,123; 4,008,719; 5,674,533; 5,059,595; 5,591,767; 5,120,548;
5,073,543; 5,639,476; 5,354,556; und 5,733,566 beschrieben sind.
Derartige Dosierungsformen können
verwendet werden, um eine schnelle oder gesteuerte Freisetzung von
einem oder mehreren aktiven Bestandteilen bereitzustellen unter
Verwendung von, beispielsweise, Hydropropylmethylcellulose, anderen
Polymermatrices, Gelen, permeablen Membranen, osmotischen Systemen,
mehrlagigen Beschichtungen, Mikropartikeln, Liposomen, Mikrosphären oder
einer Kombination davon, um das erwünschte Freisetzungsprofil in
variierenden Anteilen bereitzustellen. Geeignete Formulierungen
mit gesteuerter Freisetzung, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, einschließlich
der hierin beschriebenen, können
leicht für
die Verwendung mit den aktiven Bestandteilen der Erfindung ausgewählt werden.
Die Erfindung umfasst somit einzelne Einheitsdosierungsformen, die
für die
orale Verabreichung geeignet sind, wie beispielsweise Tabletten, Kapseln,
Gelkapseln und Caplets, die für
die gesteuerte Freisetzung angepasst sind.
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Alle
pharmazeutischen Produkte mit gesteuerter Freisetzung haben ein
gemeinsames Ziel bestehend darin, die Wirkstofftherapie gegenüber der zu
verbessern, die durch ihre nicht gesteuerten Gegenstücke erreicht
wird. Idealerweise ist die Verwendung eines optimal konstruierten
Präparates
mit gesteuerter Freisetzung bei der medizinischen Behandlung durch
ein Minimum einer Wirkstoffsubstanz gekennzeichnet, die verwendet
wird, um den Zustand in einer minimalen Zeit zu heilen oder zu kontrollieren. Vorteile
von Formulierungen mit gesteuerter Freisetzung umfassen eine verlängerte Aktivität des Wirkstoffes,
verringerte Dosierungshäufigkeit
und erhöhtes
Entgegenkommen des Patienten. Zusätzlich können Formulierungen mit gesteuerter
Freisetzung verwendet werden, um den Zeitpunkt des Beginns der Wirkung
oder andere Eigenschaften zu beeinflussen, wie beispielsweise den
Bluttiter des Wirkstoffes, und können
somit das Auftreten von (z. B. nachteiligen) Nebenwirkungen beeinflussen.
Weiter ist es möglich, wenn
es erwünscht
ist, die Freisetzung zeitlich zu trennen und somit die Wirkung von
zwei oder mehreren aktiven Bestandteilen, die in dem Verfahren der Erfindung
verwendet werden, folgendes zu verwenden: (a) ein Präparat mit
gesteuerter Freisetzung für die
Freisetzung von wenigstens einem der aktiven Bestandteile; oder
(b) zwei oder mehrere Präparate mit
gesteuerter Freisetzung, die unterschiedliche Freisetzungskoeffizienten
aufweisen, für
die getrennte Freisetzung eines jeden aktiven Bestandteils.
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Die
meisten Formulierungen mit gesteuerter Freisetzung sind so konstruiert,
dass sie anfänglich eine
Menge eines Wirkstoffes (aktiven Bestandteils) freisetzen, der unmittelbar
die erwünschte
therapeutische Wirkung produziert, und graduell und kontinuierlich
andere Mengen von Wirkstoff freisetzen, um dieses Niveau der therapeutischen
oder prophylaktischen Wirkung über
eine verlängerte
Zeitspanne aufrechtzuerhalten. Um diesen konstanten Titer des Wirkstoffes
im Körper
aufrechtzuerhalten, muss der Wirkstoff aus der Dosierungsform mit
einer Geschwindigkeit freigesetzt werden, die die Menge an Wirkstoff
ersetzt, die metabolisiert und aus dem Körper ausgeschieden wird. Gesteuerte
Freisetzung eines aktiven Bestandteiles kann durch verschiedene Zustände stimuliert
werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, pH, Temperatur, Enzyme, Wasser oder andere physiologische Zustände oder
Verbindungen.
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Parenterale
Dosierungsformen
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Parenterale
Dosierungsformen können
Patienten über
verschiedene Wege verabreicht werden, einschließlich subkutan, intravenös (einschließlich Bolusinjektion),
intramuskulär
und intraarteriell. Da ihre Verabreichung typischerweise die natürliche Abwehr
des Patienten gegen Kontaminanten umgeht, sind parenterale Dosierungsformen
bevorzugterweise steril oder in der Lage, vor der Verabreichung
an einen Patienten sterilisiert zu werden. Beispiele für parenterale
Dosierungsformen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Lösungen,
die für
die Injektion fertig sind, Trockenprodukte, die fertig sind, um
in einem pharmazeutisch akzeptablen Vehikel für die Injektion aufgelöst oder
suspendiert zu werden, Suspensionen, die für die Injektion fertig sind,
und Emulsionen.
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Geeignete
Vehikel, die verwendet werden können,
um parenterale Dosierungsformen der Erfindung bereitzustellen, sind
den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Beispiele umfassen Wasser
für Injektion
USP; wässrige
Vehikel wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, Natriumchloridinjektion, Ringersche
Injektion, Dextroseinjektion, Dextrose- und Natriumchloridinjektion, und mit
Lactat versehene Ringersche Injektion; wassermischbare Vehikel wie
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, Ethylalkohol, Polyethylenglycol
und Polypropylenglycol; und nicht-wässrige Vehikel wie beispielsweise,
aber nicht beschränkt
auf, Maisöl,
Baumwollsamenöl,
Erdnussöl,
Sesamöl,
Ethyloleat, Isopropylmyristat und Benzylbenzoat.
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Verbindungen,
die die Löslichkeit
von einem oder mehreren der hierin offenbarten aktiven Bestandteile
erhöhen,
können
auch in die parenterale Dosierungsform der Erfindung aufgenommen
sein.
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Transdermale, topische,
mucosale und rektale Dosierungsformen
-
Transdermale,
topische und mucosale Dosierungsformen der Erfindung umfassen Augenlösungen,
Sprays, Aerosole, Cremes, Lotionen, Salben, Gele, Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen, Klistiere, Suppositorien oder andere Formen,
die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind. Siehe z. B. Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. und 18. Ausgabe, Mack Publishing, Easton PA (1980 & 1990); und Introduction
to Pharmaceutical Dosage Froms, 4. Ausgabe, Lea & Febiger, Philadelphia (1985). Weiterhin
umfassen transdermale Dosierungsformen Pflaster vom „Reservoirtyp" oder „Matrixtyp", die auf die Haut
aufgetragen und für
eine spezifische Zeitspanne getragen werden können, um das Eindringen einer
erwünschten
Menge an aktiven Bestandteilen zu erlauben.
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Geeignete
Bindemittel (z. B. Träger
und Verdünnungsmittel)
und andere Materialien, die verwendet werden können, um transdermale, topische
und mucosale Dosierungsformen bereitzustellen, die von dieser Erfindung
umfasst sind, sind den Fachleuten auf dem Gebiet der Pharmazeutik
gut bekannt und hängen
von dem speziellen Gewebe ab, an das eine gegebene pharmazeutische
Zusammensetzung oder Dosierungsform abgegeben werden wird.
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Mit
Blick darauf umfassen typische Bindemittel Wasser, Aceton, Ethanol,
Ethylenglycol, Propylenglycol, Butan-1,3-diol, Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Mineralöl
und Mischungen davon, um Lotionen, Tinkturen, Cremes, Emulsionen,
Gele oder Salben herzustellen, die nicht toxisch und pharmazeutisch
akzeptabel sind. Feuchthaltemittel oder Benetzungsmittel können pharmazeutischen
Zusammensetzungen und Dosierungsformen ebenfalls hinzugesetzt werden,
sofern erwünscht.
Beispiele für
derartige zusätzliche
Bestandteile sind in der Technik gut bekannt. Siehe z. B. Remington's Pharmaceutical Sciences,
16. und 18 Ausgabe, Mack Publishing, Easton PA (1980 & 1990).
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Abhängig von
dem speziell zu behandelnden Gewebe können zusätzliche Bestandteile vor, zusammen
oder nach der Behandlung mit aktiven Bestandteilen der Erfindung
verwendet werden. Beispielsweise können Penetrationsverstärker verwendet
werden, um bei der Abgabe der aktiven Bestandteile an das Gewebe
zu helfen. Geeignete Penetrationsverstärker umfassen Aceton; verschiedene
Alkohole wie beispielsweise Ethanol, Oleyl und Tetrahydrofuryl;
Alkylsulfoxide wie beispielsweise Dimethylsulfoxid; Dimethylacetamid;
Dimethylformamid; Polyethylenglycol; Pyrrolidone wie beispielsweise
Polyvinylpyrrolidon; Kollidon-Stufen (Povidon, Polyvidon); Harnstoff;
und verschiedene wasserlösliche
oder -unlösliche
Zuckerester wie beispielsweise Tween 80 (Polysorbat 80) und Span
60 (Sorbitanmonostearat).
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Der
pH von einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder Dosierungsform
oder von dem Gewebe, auf das die pharmazeutische Zusammensetzung
oder Dosierungsform aufgetragen wird, kann auch eingestellt werden,
um die Abgabe von einem oder mehreren aktiven Bestandteilen zu verbessern, insbesondere
für die
Gewebe des Kolons. In ähnlicher
Weise kann die Polarität
eines Lösungsmittelträgers, seine
ionische Stärke
oder Tonizität
eingestellt werden, um die Abgabe zu verbessern. Verbindungen wie
beispielsweise Stearate können
auch zu pharmazeutischen Zusammensetzungen oder Dosierungsformen
hinzugegeben werden, um die Hydrophilie oder Lipophilie von einem
oder mehreren aktiven Verbindungen zu ändern, um die Abgabe zu verbessern.
In dieser Hinsicht können
Stearate als ein Lipidvehikel für
die Formulierung, als ein emulgierendes Mittel oder oberflächenaktives
Mittel und als ein abgabeverstärkendes
oder penetrationsverstärkendes
Mittel dienen. Unterschiedliche Salze, Hydrate oder Solvate der
aktiven Bestandteile können
verwendet werden, um die Eigenschaften der sich ergebenden Zusammensetzung
weiter einzustellen.
-
Kits
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Die
aktiven Bestandteile der Erfindung können, müssen aber nicht einem Patienten
zur gleichen Zeit oder über
den gleichen Verabreichungsweg verabreicht werden. Deshalb umfassen
die Verfahren der Erfindung Kits, die, wenn sie vom Arzt verwendet werden,
die Verabreichung von geeigneten Mengen von aktiven Bestandteilen
an einen Patienten vereinfachen können.
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Ein
typischer Kit der Erfindung umfasst eine Einheitsdosierungsform
von Sulodexid, oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz, Solvat,
Hydrat oder Clathrat davon, und eine Einheitsdosierungsform von
wenigstens einem zusätzlichen
aktiven Bestandteil. Beispiele für
zusätzliche
aktive Bestandteile, die in Verbindung mit Sulodexid oder verwandten Glycosaminoglycanen
verwendet werden können, umfassen
Steroide, Aminosalicylate, kurzkettige Fettsäuren, Antibiotika und biologische
Agenzien, ebenso wie Antidepressiva und schmerzlindernde Mittel.
Andere aktive Bestandteile, die zusammen mit Sulodexid verwendet
werden können,
sind Mesalamin, Azathioprin, 6-MP, Cyclosporin, Methotrexat, Metronidazol,
Ciprofloxacin und Nikotin. Beispiele für Antibiotika, die als zusätzliche
aktive Bestandteile für die
Behandlung von IBD verwendet werden können, umfassen Penicilline,
Cephalosporine, Vancomycin, Bacitracin, Macrolide, Lincosamide,
Chloramphenicol, Tetracycline, Aminoglycoside, Mupirocin, Sulfonamide,
Trimethoprim, Rifampin, Metronidazol, Chinolone, Novobiocin, Polymyxine,
Gramicidin. Beispiele für
Antidepressiva, die als zusätzliche
aktive Bestandteile verwendet werden können, umfassen Imipramin, Amitriptylin,
Desipramin, Nortriptylin, Doxepin, Protriptylin, Trimipramin, Maprotilin,
Amoxapin, Trazodon, Bupropion, Chlomipramin, Fluoxetin, Sertralin,
Paroxetin, Fluvoxamin, Nefazadon, Venlafaxin, Mirtazapin, Monoamin-Oxidase-Inhibitoren,
Phenelzin und Tranylcypromin. Beispiele für schmerzlindernde Mittel,
die als zusätzliche
aktive Bestandteile verwendet werden können, umfassen Acetaminophen,
Ibuprofen, Acetylsalicylsäure,
Naproxen, Fenoprofen, Indomethacin und Ketorolac. Beispiele für biologische
Agenzien zur Verwendung in den Verfahren der Erfindung umfassen,
sind aber nicht darauf beschränkt,
Infliximab, CDP571, IL-10, IL-11, ISIS-2302, anti-α4-Antikörper und
Nissle 1917.
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Kits
der vorliegenden Erfindung können
weiter Vorrichtungen umfassen, die verwendet werden, um die aktiven
Bestandteile zu verabreichen. Beispiele für derartige Vorrichtungen umfassen
Spritzen, Tropfbeutel, Pflaster, Inhalatoren, Klistiere und Dispensoren
für die
Verabreichung von Suppositorienformulierungen.
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Kits
der Erfindung können
weiter pharmazeutisch akzeptable Vehikel umfassen, die verwendet
werden können,
um einen oder mehrere aktive Bestandteile zu verabreichen. Beispielsweise
kann, wenn ein aktiver Bestandteil in einer Festform bereitgestellt
ist, die für
die parenterale Verabreichung rekonstituiert werden muss, der Kit
einen versiegelten Behälter
mit einem geeigneten Vehikel enthalten, in dem der aktive Bestandteil
gelöst
werden kann, um eine partikelfreie sterile Lösung auszubilden, die für die parenterale
Verabreichung geeignet ist. Beispiele für pharmazeutisch akzeptable
Vehikel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf: Wasser für Injektion USP;
wässrige
Vehikel wie beispielsweise, aber nicht beschränk auf, Natriumchlorid-Injektion,
Ringersche Injektion, Dextrose-Injektion, Dextrose- und Natriumchlorid-Injektion,
und mit Lactat versehene Ringersche Injektion; wassermischbare Vehikel
wie beispielsweise Ethylalkohol, Polyethylenglycol und Polypropylenglycol;
und nicht-wässrige
Vehikel wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, Maisöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Sesamöl, Ethyloleat, Isopropylmyristat
und Benzylbenzoat.
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Die
folgende Serie von Beispielen wird zu Zwecken der Veranschaulichung
angeführt.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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MATERIALIEN
UND METHODEN
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Tiere:
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Normale
männliche
Inzucht-Sabra-Ratten (200-300 g), die bei Standardlaborfutter und
in 12 Std. Licht/Dunkel-Zyklen gehalten wurden.
-
Induktion von Colitis:
-
TNBS-Colitis
wird durch rektale Instillation von 2,4,6-Trinitrobenzensulfonsäure (TNBS)
mit 25 mg/Ratte, gelöst
in 1 ml 50% Ethanol, induziert.
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Klinische Bewertung von
Colitis:
-
Diarrhöe wird täglich während der
Studie überwacht.
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Makroskopische Bewertung
von Colitis:
-
Zehn
Tage nach Induktion der Colitis werden die Ratten getötet und
ihr Kolon entfernt, um das Ausmaß der Colitis zu bestimmen.
Der Prozentsatz der gesamten verletzten Kolonwand und das Kolongewicht
werden gemessen. Vier zusätzliche
Parameter werden bestimm: (1) Umfang der Kolonulzerationen; (2)
intenstinale und peritoneale Adhäsionen;
(3) Wandstärke;
und (4) Umfang der mucosalen Ödeme. Ein
jeder Parameter wird auf einer Skala von 0 (vollständig normal)
bis 4 (am schwersten) durch zwei erfahrene verblendete Prüfer bewertet.
-
Bewertung von histologischen
Läsionen:
-
Für die histologische
Evaluierung der Entzündung
wird distales Kolongewebe (wenigstens 10 cm) entfernt und in 10%
Formaldehyd fixiert. Fünf
Paraffinschnitte von einer jeden Ratte werden dann mit Hämatoxylin-Eosin
unter Verwendung von Standardtechniken gefärbt.
-
Das
Ausmaß der
Entzündung
auf mikroskopischen Querschnitten des Kolons wird semiquantitativ
von 0 bis 4 wie folgt bewertet:
Grad
0: | normal
mit keinen Zeichen für
eine Entzündung; |
Grad
1: | sehr
geringes Ausmaß an
Leukozyteninfiltration; |
Grad
2: | geringes
Ausmaß von Leukozyteninfiltration; |
Grad
3: | hohes
Ausmaß an
Infiltration mit hoher vaskulärer
Dichte und |
| Verdickung
der Darmwand; und |
Grad
4: | transmurale
Infiltrate mit Verlust an Becherzellen, hohe Vaskulardichte, |
| Wandverstärkung und Zerreisen
der normalen Darmarchitektur. |
-
Die
Bewertung wird durch zwei erfahrene verblindete Pathologen durchgeführt.
-
Titer von TGFβ1 und IFNγ im Serum:
-
Die
Titer von TGFβ1
und IFNγ werden
durch einen „Sandwich"-ELISA unter Verwendung
von Kits von Genzyme Diagnostics (Genzyme Diagnostics, MA, USA)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen. Serumtiter werden in allen Ratten von
tolerant gemachten und nicht-tolerant gemachten Kontrollratten 10
Tage nach Induktion der Colitis gemessen.
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Die
erste Gruppe von Ratten, die die Kontrollgruppe umfasst, werden
nicht mit Sulodexid-Lösung behandelt.
Einem jeden Mitglied der zweiten Gruppe wird Sulodexid-Lösung zweimal
am Tag oral verabreicht, einmal am Morgen und einmal am Abend, für elf Tage.
-
Die
Ergebnisse für
sowohl die Kontrollgruppe als auch die behandelte Gruppe sind gemäß der Schwere
der Kolonänderungen,
ausgedrückt
durch zuvor zugewiesene nummerische Werte, dargestellt.
-
Beispiel 2
-
Es
wurden Patienten mit Crohnscher Krankheit studiert. Alle Patienten
waren zum Zeitpunkt der Studie gut ernährt und gut hydriert. Die Diagnosen wurden
durch endoskopische, radiologische und histologische Studien durchgeführt. Die
Patienten waren charakterisiert als mit inaktiver, milder, mäßig oder
schwer aktiver Erkrankung. Die Patienten mit inaktiver Erkrankung
sind definiert als weniger als zwei Darmbewegungen pro Tag ohne
Blut oder Mucus per Rektum, und ohne äußere Entzündung, wie durch Sigmoidoskopie
bestimmt. Patienten mit milder Erkrankung sind definiert als weniger
als 4 Darmbewegungen pro Tag, begleitet mit Blut und Mucus, und äußerer Entzündung, wie
durch Sigmoidoskopie gezeigt. Patienten mit moderat oder schwer
aktiver Erkrankung sind definiert als mehr als vier Darmbewegungen
pro Tag, verbunden mit Krämpfen,
mit Beleg von Fieber oder systemischen Zeichen der Erkrankung, die
nur bei schweren Fällen
gefunden wird. Körpermassenindex
(BMI) wird als Gewicht (kg)/Größe (m)2 bestimmt.
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Gewebeproben,
die frisch von dem Patienten entnommen sind, werden als Beleg für die Entzündung in
der Histologie erhalten.
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Die
Patienten werden in gleiche Gruppen aufgeteilt und man verabreicht
ihnen oral etwa 50 mg, 100 mg oder 200 mg pro Tag Sulodexid wie
beispielsweise VESSEL DUE F® für etwa 10 bis 16 Wochen. Alternativ
werden die Patienten in gleiche Gruppen aufgeteilt und erhalten
rektal 500 mg, 1000 mg oder 2000 mg Sulodexid täglich für etwa 10 bis 16 Wochen. Am
Ende der Behandlung werden die Patienten einer Untersuchung unterzogen,
um das Ausmaß der
Verbesserung zu bestimmen.
-
Beispiel 3
-
Es
wurden Patienten mit Colitis ulcerosa untersucht. Alle Patienten
waren zum Zeitpunkt der Studie gut ernährt und gut hydriert. Die Diagnosen
wurden durch endoskopische, radiologische und histologische Studien
durchgeführt.
Patienten werden charakterisiert als mit inaktiver, milder, moderat
oder schwer aktiver Erkrankung. Patienten mit inaktiver Erkrankung
sind so definiert, dass sie weniger als zwei Darmbewegungen pro
Tag ohne Blut oder Mucus per Rektum aufweisen und keine sichtbare
Entzündung,
wie durch Sigmoidoskopie bestimmt. Patienten mit milder Erkrankung
sind so definiert, dass sie weniger als vier Darmbewegungen pro
Tag aufweisen, die von Blut und Mucus begleitet sind, und äußere Entzündung, wie
gezeigt durch Sigmoidoskopie. Patienten mit moderat oder schwer
aktiver Erkrankung sind definiert als solche, die mehr als vier Darmbewegungen
pro Tag haben, die mit Krämpfen verbunden
sind, aber mit Beleg für
Fieber oder systemische Zeichen der Erkrankung, wie sie nur bei schweren
Fällen
gefunden werden. Körpermassenindex
(BMI) wurden als Gewicht (kg)/Größe (m)2 bestimmt.
-
Gewebeproben,
die frisch aus den Patienten entnommen waren, werden erhalten.
-
Die
Patienten werden in gleiche Gruppen aufgeteilt und man verabreicht
ihnen oral 50 mg, 100 mg oder 200 mg pro Tag Sulodexid wie beispielsweise
VESSEL DUE F® für etwa 10
bis 16 Wochen. Alternativ werden die Patienten in gleiche Gruppen
aufgeteilt und man verabreicht ihnen parenteral eine injizierbare
Dextroselösung
umfassend 5 mg/Tag, 10 mg/Tag oder 20 mg/Tat Sulodexid wie beispielsweise VESSEL
DUE F® für zwei Wochen.
Am Ende der Behandlung werden die Patienten untersucht, um das Ausmaß der Verbesserung
zu untersuchen.