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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I
in der R
1 die
hierin gegebene Definition aufweist. Die vorliegende Erfindung betrifft
ferner die Herstellung von Verbindungen der Formel II
in der R
1 und
R
2 die hierin gegebenen Definitionen aufweisen.
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Andere
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sind in
der internationalen Patentveröffentlichung
WO-98/14433 (veröffentlicht
am 9. April 1998; welche hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
mit einbezogen sind) beschrieben. Bei älteren, gemäß dem Stand der Technik herangezogenen
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I handelt
es sich um Arylpiperazin-Kondensationen
gemäß Watthey
et al., J. Med. Chem., Bd. 26 (1983), S. 1116–1122, und Reinhoudt et al.,
Synthesis, (1987), S. 641–645.
Diese Arylpiperazin-Kondensationen bedienen sich polarer, aprotischer
Lösungsmittel,
wie Dimethylsulfoxid oder N,N-Dimethylformamid, um Produkte der
Formel I in einer Ausbeute von etwa 40 bis 70 % zu erhalten.
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Vergleichbare
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, die sich strukturell
von den Verbindungen der Formel I unterscheiden, wurden ebenfalls
beschrieben. Heaton et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans., Bd. 2 (1985),
S. 1275–1278,
beschreibt den Ersatz von Nitro- oder Chlorgruppen in 1,2,3,4-Tetrachlor-5,6-dinitrobenzol
durch aliphatische oder alicyclische Amine, einschließlich Piperidin,
in Toluol oder Toluol-Wasser in Gegenwart von Aliquat 336 (Phasenübertragungsbedingungen).
Monge et al., J. Med. Chem., Bd. 37 (1999), S. 1320–1325, beschreiben
die Umsetzung von 2-Chlorbenzothiazol und 2-Chlorbenzoxazol mit
einem Piperazinderivat in Gegenwart von Natriumbicarbonat in Isopropanol/Wasser
als Lösungsmittel.
Kreutzberger et al., Arch. Pharm., (1988), S. 837–840, beschreibt
die Synthese von Dichlor-(1-piperazinyl)-1,3,5-triazin-Derivaten aus Cyanurchlorid
durch nucleophile Substitution von einem Chloratom durch ein N-substituiertes
Piperazin in Gegenwart von Natriumbicarbonat in Aceton/Wasser als
Lösungsmittel.
Bader et al., J. Org. Chem., Bd. 31 (1966), S. 2319–2321, beschreibt
die Synthese von 4-Piperidinoacetophenon
durch Umsetzung von 4-Fluoracetophenon
mit Piperidin in DMF bei 95 °C
in Gegenwart von wasserfreiem Kaliumcarbonat. In WO-99125715 ist
der Ersatz der Chlorgruppe eines 2-Chlorchinazolins durch eine Piperazinylgruppe
unter Umsetzung in einem polaren organischen Lösungsmittel, das eine minimale
Menge an Wasser enthält,
beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt aufgrund der Verwendung von Wasser als Lösungsmittel einen erheblichen
Vorteil gegenüber
diesen herkömmlicherweise
eingesetzten Verfahren dar. Die Umsetzung auf der Basis von Wasser
als Lösungsmittel
führt nicht
nur zu höheren
Reaktionsausbeuten, sondern auch zu einer höheren Reinheit des Produkts
und ermöglicht
eine leichtere Produktisolierung. Wasser stellt selbstverständlich im
Hinblick auf die Abfallbeseitigung und die Umwelt ein weitaus zweckmäßigeres
Lösungsmittel
dar. Verbindungen der Formel I sind Zwischenprodukte beim Verfahren
zur Herstellung der Verbindungen II.
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Die
Verbindungen der Formel II und pharmazeutisch akzeptable Salze davon
(auch beschrieben in der internationalen Patentveröffentlichung
WO-98/14433), die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind, eignen sich als selektive Agonisten und
Antagonisten der Serotonin 1 (5-HT1)-Rezeptoren, speziell
des 5-HT1A- und/oder 5-HT1D-Rezeptors.
Diese Verbindungen eignen sich zur Behandlung von Hochdruck, sämtlichen
Formen von Depressionen (z. B. Depressionen bei Krebspatienten,
Depressionen bei Parkinson-Patienten, Depressionen nach Herzinfarkt,
subsyndromale, symptomatische Depressionen, Depressionen bei unfruchtbaren
Frauen, pädiatrische
Depressionen, Major-Depressionsstörungen,
Einzelepisodendepressionen, wiederkehrende Depressionen, durch Kindsmissbrauch
herbeigeführte
Depressionen, Depressionen nach Geburten, Dysthymie; milde, mäßige oder
schwere Depressionen mit oder ohne atypische Merkmale, melancholische
Merkmale, psychotische Merkmale, katatonische Merkmale; saisonale
Affektstörungen,
geriatrische Depressionen, chronische Depressionen; Anpassungsstörungen mit
Stimmungsdepression oder mit Angst- und Stimmungsdepressionszuständen; Mischzustände aus
Angst und Depression; substanzinduzierte Gemütsstörungen und Gemütsstörungen,
die sekundär
bei einem allgemeinen medizinischen Zustand auftreten), bipolare
Störungen
(einschließlich
in der Depressionsphase), allgemeine Angststörungen, soziale Angstzustände, Trennungs-Angststörungen,
Phobien (z. B. Agoraphobie, soziale Phobie und einfache Phobien),
posttraumatisches Stresssyndrom, Vermeidungspersönlichkeitsstörungen,
vorzeitige Ejakulation, Essstörungen
(z. B. alkoholbedingte Essstörungen,
Anorexia nervosa und Bulimia nervosa), Fettleibigkeit, chemische
Abhängigkeiten
(z. B. Abhängigkeit
von Alkohol, Kokain, Heroin, Phenobarbital, Marihuana, Nicotin und
Benzodiazepinen), Cluster-Kopfschmerzen,
Migräne,
Schmerzen, Alzheimer-Krankheit, obsessiv-kampulsive Störungen;
panische Störungen
mit und ohne Agoraphobie; Gedächtnisstörungen (z.
B. Demenz, Amnesiestörungen
und altersbedingter kognitiver Abbau (ARCD)), Parkinson-Krankheiten
(z. B. Demenz bei Parkinson-Krankheit,
neuroleptisch induzierter Parkinsonismus und tardive Dyskinesien),
endokrine Störungen
(z. B. Hyperprolactinämie),
Vasospasmen (insbesondere im zerebralen Gefäßsystem), zerebellare Ataxie,
Störungen
des Magendarmtrakts (einschließlich
Veränderungen
in Bezug auf Beweglichkeit und Sekretion), negative Symptome bei
Schizophrenie, prämenstruelles
Syndrom, Fibromyalgiesyndrom, Stressinkontinenz, Tourette-Syndrom,
Trichotillomanie, Kleptomanie, männliche
Impotenz, Krebs (z. B. kleinzelliges Lungenkarzinom), chronische,
paroxysmale Hämikranie,
Kopfschmerzen (in Verbindung mit Gefäßstörungen), Autismus, pervasive
Entwicklungsstörungen
(nicht anders beschrieben), Asperger-Störung, selektiver Mutismus,
chronische motorische oder vokale Tick-Störungen, Somatisierungsstörungen,
Schlaflosigkeit, intermittierende explosive Störungen, Pyromanie, Spielsucht,
Impulskontrollstörungen,
prämenstruelle
dysphorische Störungen
und Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörungen (ADHD) und andere Störungen,
bei denen ein 5-HT1-Agonist oder -Antagonist
indiziert ist.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung der Formel I
in der R
1 die
Bedeutung (C
1-C
6)-Alkyl
hat; umfassend die Stufe der Umsetzung einer Verbindung dar Formel
III
mit einer Verbindung der
Formel IV
![Figure 00050002](https://patentimages.storage.googleapis.com/0a/2c/b0/a0b32aa6f6c23d/00050002.png)
in Gegenwart von Wasser
und einem Metallcarbonat. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt das Molverhältnis
der Verbindung der Formel IV zur Verbindung der Formel III bei der
Umsetzung im Bereich von 1,0 bis 2,0. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
das Verhältnis
der Verbindung der Formel IV zur Verbindung der Formel III etwa
1,8. Im erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich beim Metallcarbonat vorzugsweise um ein Alkalimetallcarbonat,
insbesondere Kalium- oder Natriumcarbonat und ganz besonders Kaliumcarbonat.
Vorzugsweise liegt das Molverhältnis
des Metallcarbonats zur Verbindung der Formel III im Bereich von
2,0 bis 1,2 und insbesondere beträgt das Molverhältnis des
Metallcarbonats zur Verbindung der Formel III etwa 1,5. Vorzugsweise
beträgt
das Volumen des bei der Umsetzung vorhandenen Wassers 4 ml bis 30
ml pro 1 g 2-Fluorbenzaldehyd
der Formel III; insbesondere 6 ml bis 30 ml pro 1 g der Verbindung
der Formel III; und ganz besonders 8,0 ml pro 1 g der Verbindung
der Formel III. In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel
I, wobei R
1 Methyl, Ethyl oder Propyl bedeutet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I, wobei R1 Methyl
bedeutet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
des Hydrochloridsalzes der Verbindung der Formel I wobei das Verfahren
die Umsetzung einer Verbindung der Formel I mit einem Acylchlorid in
wässrigem
Alkanol oder mit gasförmigem
HCl, das in einem wässrigen
Alkanol gelöst
ist, umfasst. Vorzugsweise handelt es sich beim Acylchlorid um Acetylchlorid
und beim Alkanol um Isopropanol.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel II
worin R
1 die
vorstehend definierte Bedeutung hat und R
2 die
Bedeutung -(CH
2)
mB
hat, wobei m den Wert 0, 1, 2 oder 3 hat und B Phenyl oder Naphthyl
bedeutet, wobei jede der vorstehenden Phenyl- und Naphthylgruppen optional
mit einem oder mehreren Substituenten, die unabhängig voneinander aus Chlor,
Fluor, Brom, Iod, (C
1-C
6)-Alkyl,
(C
1-C
6)-Alkoxy,
(C
1-C
6)-Alkoxy-(C
1-C
6)-alkyl-, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy und Cyano ausgewählt
sind, substituiert ist; umfassend die Stufe der Umsetzung des Hydrochloridsalzes
der Verbindung der Formel I in Gegenwart einer Base in einem geeigneten
Lösungsmittel
mit einer Verbindung der Formel V
in der R
2 die
vorstehend definierte Bedeutung hat.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Base, die im Verfahren zur Herstellung der
Verbindung der Formel II verwendet wird, um ein Alkalimetallhydroxid,
ein Alkalimetallhydrid, ein Alkalimetallcarbonat oder ein Alkalimetallalkylamin
oder ein Alkalimetallamin. Insbesondere handelt es sich bei der
Base um Natriumhydrid, Lithiumhydrid, Lithiumhydroxid, Natriummethoxid, Lithiumisopropoxid,
Kalium-tert.-butoxid oder Lithiumdiisopropylamid. Ganz besonders
handelt es sich bei der Base um Lithiumhydroxid oder Natriumhydrid,
wobei es insbesondere bevorzugt ist, dass es sich bei der Base um
das Monohydrat von Lithiumhydroxid oder um wasserfreies Lithiumhydroxid
handelt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem für diese Stufe geeigneten Lösungsmittel
um Isopropanol oder Toluol und insbesondere um Toluol.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung das Verfahren zur Herstellung von
Verbindungen der Formel II, in der R2 Phenyl
bedeutet, das optional mit einem oder mehreren Substituenten substituiert
ist, die unabhängig
voneinander aus Chlor, Fluor, Brom, Iod, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkoxy-(C1-C6)-alkyl-,
Trifluormethyl, Trifluormethoxy und Cyano ausgewählt sind.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung das Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel II, in der R2 Phenyl
bedeutet, das optional mit einem oder mehreren Substituenten substituiert
ist, die unabhängig
voneinander aus Chlor, Fluor, Brom oder Iod ausgewählt sind.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung das Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel
II, in der R2 die Bedeutung 3,4-Dichlorphenyl
hat.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel II
in der R
1 (C
1-C
6)-Alkyl bedeutet
und R
2 -(CH
2)
mB bedeutet, wobei m den Wert 0, 1, 2 oder
3 hat und B Phenyl oder Naphthyl bedeutet, wobei jede der vorstehenden
Phenyl- und Naphthylgruppen
optional mit einem oder mehreren Substituenten, die unabhängig voneinander
aus Chlor, Fluor, Brom, Jod, (C
1-C
6)-Alkyl, (C
1-C
6)-Alkoxy, (C
1-C
6)-Alkoxy-(C
1-C
6)-alkyl, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy und Cyano ausgewählt
sind, substituiert ist; umfassend die Stufen der
- (i)
Umsetzung einer Verbindung der Formel III mit einer Verbindung der
Formel IV in Gegenwart von Wasser und
einem Metallcarbonat;
- (ii) Umsetzung einer Verbindung der Formel I in der R1 die
vorstehend für
die Verbindung der Formel II, die in Stufe (i) gebildet worden ist,
definierte Bedeutung hat, mit einem Acylchlorid oder mit gasförmiger Chlorwasserstoffsäure, die
in einem wässrigen
Alkohol gelöst
ist;
- (iii) Umsetzung des Hydrochloridsalzes der in Stufe (ii) gebildeten
Verbindung der Formel I in Gegenwart einer Base in einem geeigneten
Lösungsmittel
mit einer Verbindung der Formel V in der R2 die
vorstehend definierte Bedeutung hat.
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Vorzugsweise
bedeuten in diesem dreistufigen Verfahren R1 eine Methylgruppe und
R2 eine 3,4-Dichlorphenylgruppe. Ferner
ist es bevorzugt, dass es sich beim Metallcarbonat in Stufe (i)
um ein Alkalimetallcarbonat, insbesondere um Kalium- oder Natriumcarbanat
und ganz besonders um Kaliumcarbonat handelt. Vorzugsweise liegt
in Stufe (i) das Molverhältnis
des Metallcarbonats zur Verbindung der Formel III im Bereich von
2,0 bis 1,2. Insbesondere beträgt
das Molverhältnis
des Metallcarbonats zur Verbindung der Formel III etwa 1,5.
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Vorzugsweise
wird in Stufe (ii) das Acylchlorid verwendet, bei dem es sich vorzugsweise
um Acetylchlorid handelt. Vorzugsweise handelt es sich beim Alkanol
um Isopropanol. Vorzugsweise handelt es sich in Stufe (iii) bei
der Base, die im Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel
II verwendet wird, um Natriumhydrid, Lithiumhydrid, Lithiumhydroxid,
Natriummethoxid, Lithiumisopropoxid, Kalium-tert.-butoxid oder Lithiumdiisopropylamid.
Insbesondere handelt es sich bei der Base um Lithiumhydroxid oder
Natriumhydrid, wobei es besonders bevorzugt ist, dass es sich bei
der Base um das Monohydrat von Lithiumhydroxid oder um wasserfreies
Lithiumhydroxid handelt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem für diese
Stufe geeigneten Lösungsmittel
um Isopropanol oder Toluol und insbesondere um Toluol.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Herstellung des Citronensäuresalzes
einer Verbindung der Formel II, wobei das Verfahren die Stufe des
Vermischens einer Verbindung der Formel II mit Citronensäure in einem
geeigneten Lösungsmittel
umfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei dem geeigneten Lösungsmittel
um ein (C1-C6)-Alkanol und insbesondere
um Isopropanol.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Alkyl" umfasst, sofern
nichts anderes angegeben ist, gesättigte, einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit geraden, verzweigten oder cyclischen Resten oder Kombinationen
davon. Der hier verwendete Ausdruck "Halogen" bedeutet, sofern nichts anderes angegeben
ist, Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Der
hier verwendete Ausdruck "geeignetes
Lösungsmittel" bedeutet, sofern
nichts anderes angegeben wird, ein Medium, das zum weitgehenden
Auflösen
der speziellen angegebenen Substanzen; Verbindungen oder Reagenzien
dient, um ein gleichmäßig dispergiertes
Gemisch der Substanz oder der Verbindung auf Molekül- oder
Ionenniveau zu bilden.
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Der
hier verwendete Ausdruck "pharmazeutisch
akzeptables Salz" bedeutet,
sofern nichts anderes angegeben ist, ein Säureadditionssalz einer Protonensäure gemäß der hier
gegebenen Definition oder ein Hydrat eines Säureadditionssalzes. Der Ausdruck "Protonensäure", die zur Herstellung
von Säureadditionssalzen
der Verbindungen beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird,
betrifft solche Säuren,
die nicht-toxische Säureadditionssalze
bilden, d.h. Salze, die pharmakologisch akzeptable Anionen enthalten,
wie die Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Sulfat-, Bisulfat-, Phosphat-,
saure Phosphat-, Acetat-, Lactat-, Citrat-, saure Citrat-, Tartrat-,
Bitartrat-, Succinat-, Maleat-, Fumarat-, Gluconat-, Saccharat-,
Benzoat-, Methansulfonat-, Ethansulfonat-, Benzolsulfonat-, p-Toluolsulfonat-
und Pamoatsalze (d. h. 1,1'-Methylen-bis-(2-hydroxy-3-naphthoat)-salz).
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Der
Ausdruck "Behandeln" bezieht sich auf
die Umkehr, Linderung, Hemmung des Fortschritts oder Verhinderung
einer Krankheit, Störung
oder Zustands oder von einem oder mehreren Symptomen davon. Die Ausdrücke "Behandlung" und "therapeutisch" beziehen sich auf
die Tätigkeit
der Behandlung gemäß der vorstehenden
Definition.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung beim Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, das die Verwendung
von Wasser als Lösungsmittel
anstelle von organischen Lösungsmitteln, wie
Dimethylsulfoxid (DMSO), N,N-Dimethylformamid (DMF), N,N-Dimethylacetamid
(DMA) oder N-Methyl-2-pyrrolidinon (NMP), die früher zur Herstellung derartiger
Verbindungen verwendet wurden, ermöglicht. Sofern nichts anderes
angegeben ist, haben die Variablen R
1 und
R
2 die vorstehend definierten Bedeutungen. Schema
2
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Gemäß Schema
I erfolgt in Stufe (i) eine Umsetzung einer Verbindung der Formel
III und einer Verbindung der Formel IV in Gegenwart einer wasserlöslichen
Base in Wasser als Lösungsmittel.
Vorzugsweise wird bei der Umsetzung ein stöchiometrisches Verhältnis der
Verbindung der Formel IV zur Verbindung der Formel III von 1,0 bis
2,0 und insbesondere von etwa 1,8 angewandt. Vorzugsweise handelt
es sich bei der wasserlöslichen
Base um ein Metallcarbonat, insbesondere um ein Alkalimetallcarbonat
und ganz besonders um Kaliumcarbonat. Ferner wird ein stöchiometrisches
Verhältnis
des Metallcarbonats zur Verbindung der Formel III von 1,0 bis 1,5
bevorzugt. Bei der Umsetzung wird ein Verhältnis von 1,5 besonders bevorzugt.
Ferner beträgt das
Wasservolumen bei der Umsetzung vorzugsweise 4 bis 30 ml pro 1 g
der Verbindung der Formel III, insbesondere 6 bis 22 ml pro 1 g
und ganz besonders etwa 8 ml pro 1 g. Die Umsetzung wird unter Rückfluss (100–105 °C) durchgeführt und
durch eine Technik, z. B. durch HPLC, bis zum vollständigen Ablauf überwacht. Anschließend wird
das Reaktionsgemisch abgekühlt
und mit einem organischen Lösungsmittel,
wie Methylenchlorid, extrahiert. Interessanterweise verbleiben dann,
wenn Verbindungen, wie 2-Chlorbenzaldehyd oder 3-Fluorbenzaldehyd,
anstelle von 2-Fluorbenzaldehyd
unter den vorerwähnten Reaktionsbedingungen
verwendet werden, diese Verbindungen in nicht-umgesetztem Zustand
und im Reaktionsprodukt lässt
sich kein Additionsprodukt nachweisen. Jedoch reagiert die Verbindung
4-Fluorbenzaldehyd unter ähnlichen
Bedingungen unter Bildung eines Substitutionsprodukts in hoher Ausbeute
(vergl. Beispiel 2).
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In
Tabelle 1 ist eine Reihe von Reaktionsbedingungen für das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung von Methylpiperazin als Verbindung der Formel IV
angegeben. Die höchsten
Ausbeuten ergeben sich ganz offensichtlich bei Verwendung von Natrium-
und Kaliumcarbonat als wasserlöslicher
Hase. Bezogen auf die Moläquivalente
der Verbindungen der Formel III wird die Umsetzung am günstigsten
mit 1,5 bis 2,0 Äquivalenten
Methylpiperazin und etwa 1,5 Äquivalenten
Carbonatsalz durchgeführt. Tabelle
1 Herstellung
der Verbindung der Formel I
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Bei
der Stufe (ii) von Schema 1 handelt es sich um die Herstellung des
Hydrochloridsalzes der Verbindung der Formel I (Formel I'). Die Verbindung
der Formel I wird bei Umgebungstemperatur in einem wässrigen Alkanol-Lösungsmittel gelöst, vorzugsweise
in wässrigem
Isopropanol, insbesondere in Isopropanol mit einem Wassergehalt
von weniger als 5 % und ganz besonders in Isopropanol mit einem
Wassergehalt von 1,0 %. Das Acylchlorid ((C1-C6)-Alkyl-COCl), vorzugsweise Acetylchlorid,
wird zu der Lösung
gegeben. Ein stöchiometrisches
Verhältnis
von Acylchlorid zur Verbindung der Formel I von 1,0 bis 1,5 wird
bei dieser Stufe vorzugsweise angewandt. Das Reaktionsgemisch bildet
eine Aufschlämmung
und wird sodann auf etwa 0 °C
gekühlt,
anschließend
granuliert und filtriert. Alternativ kann das Hydrochloridsalz der
Verbindung der Formel I hergestellt werden, indem man etwa 1,0 Äquivalent
von gasförmigem
HCl in <1,0 % wässrigem
Isopropanol oder Ethylacetat löst.
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Weitere
wasserlösliche
Salze von Verbindungen der Formel I können durch Umsetzung der Verbindung
der Formel I mit Säure
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Tetrahydrofuran (THF), gebildet werden. Obgleich die Ausbeuten
recht gut sind, erweisen sich die Hydrochloridsalze der Verbindungen
der Formel I am besten unter den Reaktionsbedingungen, die für die Herstellung
von Verbindungen der Formel II konzipiert sind. Tabelle
2 Herstellung
von Citronensäure-,
p-Toluolsulfonsäure- und Mesylatsalzen
von Verbindungen der Formel I
Schema
II
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Gemäß Schema
II werden Verbindungen der Formel I in Verbindungen der Formel II
umgewandelt, indem man sie Aldol-Kondensationsbedingungen unterwirft
(Stufe (iii)). Bei der Aldol-Kondensation wird eine Verbindung der
Formel I', d. h.
das Hydrochloridsalz der Verbindung der Formel I, in der R1 die vorstehend definierte Bedeutung hat,
mit einer Verbindung der Formel V, in der R2 die
vorstehend definierte Bedeutung hat, in Gegenwart einer Base umgesetzt.
Die Techniken zur Entfernung von Wasser können die Verwendung von Molekularsieben
oder einer Dean-Stark-Falle
umfassen, um das Wasser, das als Azeotrop mit dem Lösungsmittel
gebildet wird, zu isolieren. Die Aldol-Reaktion wird typischerweise in einem
polaren Lösungsmittel,
wie DMSO, DMF, Tetrahydrofuran (THF), THF/Triethylamin, Isopropanol,
Methanol oder Ethanol, bei einer Temperatur von etwa –78 °C bis etwa
80 °C durchgeführt. Zu
geeigneten Basen zur Verwendung bei der Aldol-Bildungsstufe gehören Alkalimetallhydroxide,
Hydride, Carbonate oder Alkylamine oder Amine selbst. Insbesondere
handelt es sich bei der verwendeten Base um Natriumhydrid, Lithiumhydrid,
Lithiumhydroxid, Natriummethoxid, Lithiumisopropoxid, Kalium-tert.-butoxid,
Lithiumdiisopropylamid. Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung
von Lithiumhydroxid oder Natriumhydrid als Base, wobei es sich insbesondere
bei der Base um das Monohydrat von Lithiumhydroxid oder um wasserfreies
Lithiumhydroxid handelt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem geeigneten
Lösungsmittel
für diese
Stufe um Isopropanol oder Toluol und insbesondere um Toluol. Aldol-Kondensationen
sind beschrieben in "Modern
Synthetic Reactions",
Herbert O. House, 2. Auflg. W. A. Benjamin, Menlo Park, Kalifornien,
(1972), S. 629–682,
und Tetrahedron, Bd. 38 (20) (1982), S. 3059.
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Nach
Beendigung der Aldol-Reaktion, die beispielsweise durch TLC, HPLC
oder ein anderes geeignetes Nachweisverfahren festgestellt wird,
wird das Reaktionsgemisch in optimaler Weise auf 0–5 °C gekühlt, 1 bis
2 Stunden granuliert und anschließend filtriert. Der mit dem
Lösungsmittel
befeuchtete Kuchen wird in Wasser aufgeschlämmt. Der pH-Wert wird durch
Zugabe von konzentrierter HCl auf etwa 7–8 eingestellt. Die gebildete
Aufschlämmung
kann gekühlt,
granuliert und anschließend
filtriert werden, wodurch man das Produkt erhält.
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Wie
vorstehend erwähnt,
kann bei Verwendung der bevorzugten Base, nämlich Lithiumhydroxid-monohydrat,
die Stöchiometrie
im Bereich von 1,2 bis 5,0 Äquivalenten
Lithiumhydroxid zu den Reaktanten variiert werden, wobei aber die
Zeiten bis zur vollständigen
Umsetzung variieren. Die Aldol-Reaktion verläuft offensichtlich katalytisch
in Bezug auf Lithiumhydroxid. Es ist bemerkenswert, dass bei Verwendung
von Kaliumhydroxid zur Katalyse der Aldol-Reaktion zwischen Verbindungen der Formel
I' und Verbindungen
der Formel V, in der R2 Dichlorphenyl bedeutet,
in Isopropanol sich die Ausbeuten deutlich verringern. Kaliumhydroxid scheint
als hauptsächliche
Nebenreaktion die Hydrolyse des Thiomorpholinonrings zu begünstigen.
Nachdem die Verbindung der Formel II hergestellt worden ist, lassen
sich pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze über ihre
Umsetzung mit geeigneten Protonensäuren bilden, wobei das Citronensäure-Additionssalz der Verbindung
der Formel II besonders bevorzugt wird.
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Die
Herstellung von anderen Verbindungen der Erfindung, die im vorstehenden
experimentellen Abschnitt nicht speziell beschrieben worden ist,
lässt sich
unter Anwendung von Kombinationen der vorstehend beschriebenen Reaktionen
erreichen, wie es für
den Fachmann ersichtlich ist.
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Bei
jeder der vorstehend erörterten
oder in den vorstehenden Schemata I und II dargelegten Umsetzungen
ist der Druck nicht kritisch, sofern nichts anderes angegeben ist,
Drücke
von etwa 0,9 Atmosphären bis
etwa 2 Atmosphären
sind im allgemeinen akzeptabel. Umgebungsdruck, d. h. etwa 1 Atmosphäre, wird
aus Zweckmäßigkeitsgründen bevorzugt.
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Die
Erfindung betrifft auch die erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung
von mit Isotopen markierten Verbindungen, die mit den im Rahmen
der Formeln I oder II dargelegten Verbindungen oder mit den pharmazeutisch
akzeptablen Salzen davon identisch sind, mit, der Ausnahme, dass
ein oder mehr Atome dieser Verbindungen durch ein Atom ersetzt sind,
das eine Atommasse oder eine Massenzahl aufweist, die sich von der üblicherweise
in der Natur in überwiegendem
Umfang auftretenden Atommassen oder Massenzahlen unterscheiden.
Zu Beispielen für
Isotope, die den erfindungsgemäßen Verbindungen
oder den Salzen davon einverleibt werden können, gehören die Isotope von Wasserstoff,
Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Fluor und Chlor,
wie 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F bzw. 36Cl.
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Verfahren
unter Verwendung bestimmter, mit Isotopen markierter Verbindungen
der Erfindung, beispielsweise von Verbindungen, denen radioaktive
Isotope, wie 3H und 14C,
einverleibt sind, eignen sich beispielsweise zur Bereitstellung
von Verbindungen zur Verwendung in Arzneistoff- und/oder Substrat-Gewebe-Verteilungstests.
Das Tritiumisotop, d. h. 3H, und Kohlenstoff-14,
d. h. 14C, werden aufgrund ihrer einfachen Herstellung
und Nachweisbarkeit besonders bevorzugt. Ferner kann eine Substitution
mit schwereren Isotopen, wie Deuterium, d. h. 2H,
bestimmte therapeutische Vorteile ergeben, die von der größeren Stoffwechselstabilität herrühren, beispielsweise
einer verlängerten
in vivo-Halbwertszeit oder verminderten Dosiserfordernissen. Sie
können
daher unter bestimmten Umständen
bevorzugt werden.
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Die
Aktivitäten,
Verfahren zum Testen der Aktivitäten,
Dosierungen, Dosierungsformen, Verabreichungsverfahren und Hintergrundinformationen
bezüglich
der Verbindungen der Formel II finden sich in der internationalen
Patentveröffentlichung
WO-98/14433, veröffentlicht
am 9. April 1998. Die Verbindungen der Formel II und pharmazeutisch
akzeptable Salze davon, die nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind, weisen eine signifikante agonistische und
antagonistische Aktivität
gegen Serotonin-1-Rezeptoren auf und eignen sich bei Behandlung
einer Vielzahl von klinischen Zuständen gemäß den vorstehenden Ausführungen.
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Die
aktiven Verbindungen der Formel II und die pharmazeutisch akzeptablen
Salze davon können
oral, parenteral (d. h. intravenös,
intramuskulär
oder subkutan), transdermal oder auf topischem Wege an Säuger verabreicht
werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auf herkömmliche
Weise unter Verwendung von einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen
Trägern
zubereitet werden. Somit können die
aktiven Verbindungen der Erfindung für die orale, bukkale, intranasale,
parenterale (z. B. intravenöse,
intramuskuläre
oder subkutane) oder rektale Verabreichung oder in Form zur Verabreichung
durch Inhalation oder Einblasen zubereitet werden.
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Für die orale
Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen beispielsweise die Form von
Tabletten oder Kapseln annehmen, die durch herkömmliche Maßnahmen mit pharmazeutisch
akzeptablen Exzipientien, wie Bindemitteln (z. B. vorgelierte Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon
oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen (z. B. Lactose, mikrokristalline
Cellulose oder Calciumphosphat); Gleitmitteln (z. B. Magnesiumstearat,
Talcum oder Siliciumdioxid); Sprengmitteln (z. B. Kartoffelstärke oder
Natriumstärkeglykolat);
oder Netzmitteln (z. B. Natriumlaurylsulfat), hergestellt werden.
Die Tabletten können
nach aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren beschichtet werden.
Flüssige
Zubereitungen für
die orale Verabreichung können beispielsweise
die Form von Lösungen,
Sirups oder Suspensionen annehmen oder sie können vor der Verwendung als
trockenes Produkt zur Rekonstitution mit Wasser oder anderen geeigneten
Trägern
dargereicht werden. Derartige flüssige
Präparate
können
durch herkömmliche
Maßnahmen
mit pharmazeutisch akzeptablen Additiven, wie Suspendiermitteln
(z. B. Sorbitsirup, Methylcellulose oder hydrierte Speisefette); Emulgiermitteln
(z. B. Lecithin oder Gummi arabicum); nicht-wässrigen Trägern (z. B. Mendelöl, ölige Ester oder
Ethylalkohol); und Konservierungsmitteln (z. B. Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoat
oder Sorbinsäure) hergestellt
werden.
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Die
erfindungsgemäß aktiven
Verbindungen können
für die
parenterale Verabreichung durch Injektion, einschließlich unter
Anwendung herkömmlicher
Katheterisierungstechniken oder Infusion, zubereitet werden. Zubereitungen
für Injektionszwecke
können
in Dosiseinheitsformen, z. B. in Ampullen oder in Mehrfachdosen-Behältern, unter
Zusatz eines Konservierungsmittels dargereicht werden. Die Zusammensetzungen
können
die Form von Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Trägern
annehmen und können
Formulierungshilfsmittel, wie Suspendier-, Stabilisier- und/oder
Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff vor der
Verwendung in Pulverform zur Rekonstitution mit einem geeigneten
Träger,
wie sterilem, pyrogenfreiem Wasser, vorliegen.
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Die
aktiven Verbindungen der Erfindung können auch zu rektalen Zusammensetzungen,
wie Suppositorien oder Retentionsklistieren, die beispielsweise
herkömmliche
Suppositoriengrundlagen, wie Kakaobutter oder andere Glyceride,
enthalten, zubereitet werden.
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Für die intranasale
Verabreichung oder für
die Verabreichung durch Inhalation werden die aktiven Verbindungen
der Erfindung zweckmäßigerweise
in Form einer Lösung
oder Suspension aus einem Pumpen-Sprühbehälter, der vom Patienten durch
Zusammendrücken
oder Pumpen betätigt
wird, oder in Form einer Aerosol-Sprühzubereitung aus einem Druckbehälter oder
Zerstäubungsgerät unter
Verwendung eines geeigneten Treibmittels, wie Dichlordifluormethan,
Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan, Kohlendioxid oder andere
geeignete Gase, abgegeben. Im Fall eines Druckaerosols kann die
Dosierungseinheit durch Bereitstellen eines Ventils zur Abgabe einer
dosierten Menge festgelegt werden. Der Druckbehälter oder das Zerstäubungsgerät können eine
Lösung
oder Suspension der aktiven Verbindung enthalten. Kapseln und Kartuschen (z.
B. aus Gelatine) zur Verwendung in einem Inhalationsgerät oder Einblasgerät können so
zubereitet werden, dass sie ein Pulvergemisch aus einer erfindungsgemäßen Verbindung
und einer geeigneten Pulvergrundlage, wie Lactose oder Stärke, enthalten.
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Eine
vorgeschlagene Dosis der erfindungsgemäßen aktiven Verbindungen für die orale,
parenterale oder bukkale Verabreichung an eine durchschnittliche
erwachsene Person zur Behandlung der vorstehend genannten Zustände (z.
B. Depression) beträgt
0,1 bis 200 mg Wirkstoff pro Dosiseinheit, die beispielsweise 1- bis
4-mal täglich
verabreicht werden kann. Aerosolzubereitungen zur Behandlung der
vorstehend erwähnten Zustände (z.
B. Migräne)
bei einer durchschnittlichen erwachsenen Person werden vorzugsweise
so bereitgestellt, dass die Dosierung oder der "Schuss" des Aerosols jeweils 20 μg bis 1000 μg der erfindungsgemäßen Verbindung
enthält.
Die tägliche
Gesamtdosis bei einem Aerosol liegt im Bereich von 100 μg bis 10
mg. Die Verabreichung kann mehrmals täglich erfolgen, z. B. 2-, 3-,
4- oder 8-mal, wobei jeweils beispielsweise 1, 2 oder 3 Dosen verabreicht
werden.
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In
Bezug auf die Verwendung einer erfindungsgemäßen aktiven Verbindung mit
einem 5-HT-Wiederaufnahme-Inhibitor, vorzugsweise Sertralin, zur
Behandlung von Subjekten, bei denen einer der vorgenannten Zustände vorliegt,
ist darauf hinzuweisen, dass diese Verbindungen entweder allein
oder in Kombination mit pharmzeutisch akzeptablen Trägern auf
einem der vorstehend angegebenen Wege verabreicht werden können und
dass eine derartige Verabreichung sowohl in Einzeldosen als auch
in Mehrfachdosen erfolgen kann. Insbesondere kann die Wirkstoffkombination
in einer Vielzahl unterschiedlicher Dosierungsformen verabreicht werden,
d. h. sie kann mit verschiedenen pharmazeutisch akzeptablen, inerten
Trägern
in Form von Tabletten, Kapseln, Pastillen, harten Bonbons, Pulvern,
Sprühmitteln,
wässrigen
Suspensionen, injizierbaren Lösungen, Elixieren,
Sirups und dergl. vereinigt werden. Derartige Träger umfassen feste Verdünnungsmittel
oder Füllstoffe,
sterile wässrige
Medien und verschiedene nicht-toxische organische Lösungsmittel
und dergl. Außerdem
können
derartige orale pharmazeutische Zubereitungen in geeigneter Weise
gesüßt und/oder
mit Geschmack versehen werden, wobei man sich verschiedener Mittel
bedient, die herkömmlicherweise
für derartige
Zwecke eingesetzt werden. Im allgemeinen liegen die Verbindungen
der Formel I in derartigen Dosierungsformen in Konzentrationsbereichen
von etwa 0,5 bis etwa 90 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung vor,
d. h. in Mengen, die zur Bereitstellung der angestrebten Dosiseinheit
ausreichen, wobei ein 5-HT-Wiederaufnahme-Inhibitor, vorzugsweise Sertralin, in
derartigen Dosierungsformen in Konzentrationsbereichen von etwa
0,5 bis etwa 90 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung vorliegt, d.
h. in Mengen, die ausreichen, die angestrebte Dosierungseinheit
bereitzustellen.
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Eine
vorgeschlagene tägliche
Dosis einer aktiven Verbindung der Erfindung in der Kombinationszubereitung
(eine Zubereitung, die die aktive Verbindung der Erfindung und einen
5-HT-Wiederaufnahme-Inhibitor enthält) für die orale, parenterale, rektale
oder bukkale Verabreichung an einen durchschnittlichen Erwachsenen
zur Behandlung der vorstehend erwähnten Zustände beträgt etwa 0,01 mg bis etwa 2000
mg und vorzugsweise etwa 0,1 mg bis etwa 200 mg für den Wirkstoff
der Formel I pro Dosiseinheit, die beispielsweise 1-4-mal täglich verabreicht
werden kann.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Es
ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht durch die
speziellen Einzelheiten dieser Beispiele beschränkt wird.
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Beispiel 1
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2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd
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Kaliumcarbonat
(8,3 g, 60 mmol) und 1-Methylpiperazin (7,2 g, 72 mmol) wurden in
40 ml Wasser gelöst.
Anschließend
wurde 2-Fluorbenzaldehyd (5,0 g, 40 mmol) zugegeben. Das Gemisch
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre 22,5 Stunden unter Rückfluss
(100–104 °C) erwärmt, wonach
durch HPLC eine vollständige
Umsetzung festgestellt wurde. Die Lösung wurde auf 20–25 °C abgekühlt und
sodann mit Methylenchlorid (2 × 40
ml) extrahiert. Die Methylenchloridextrakte wurden vereinigt, mit
Wasser gewaschen (2 × 50
ml) und sodann unter vermindertem Druck zu einem gelben Öl (7,8 g,
Ausbeute 96 %) eingeengt. Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3) ergab, dass es sich bei dem gelben Öl im wesentlichen
um die reine Titelverbindung handelte. Das 1H-NMR-Spektrum stimmte
mit Literaturwerten überein
(Walters et al., Synthesis, (1987), S. 641). 13C-NMR
(CDCl3) δ 191,70,
135,25, 129,94, 128,84, 122,84, 119,23, 55,34, 54,20 und 46,33.
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Beispiel 2
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4-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd
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Kaliumcarbonat
(3,3 g, 24 mmol) und 1-Methylpiperazin (2,8 g, 29 mmol) wurden in
16 ml Wasser gelöst
und sodann mit 4-Fluorbenzaldehyd (2,0 g, 16 mmol) versetzt. Das
Gemisch wurde 21 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre unter
Rückfluss
(100–103 °C) erwärmt, wonach
durch HPLC festgestellt wurde, dass die Umsetzung vollständig war.
Die Lösung
wurde auf 20–25 °C gekühlt und
sodann mit Methylenchlorid (2 × 30 ml)
extrahiert. Die Methylenchloridextrakte wurden vereinigt, mit Wasser
(2 × 30
ml) gewaschen und sodann unter vermindertem Druck zu einem gelben Öl (3,1 g,
Ausbeute 96 %) eingeengt. Der rohe Feststoff wurde mit Hexanen verrieben.
Man erhielt Kristalle vom F. 60,5–62,0 °C. 1H-NMR
(CDCl3) δ 9,77
(s, 1H), 7,74 (d, J=10 Hz, 2H), 6,91 (d, J=10 Hz, 2H), 3,40 (m,
4H), 2,53 (m, 4H) und 2,34 (s, 3H).
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Beispiel 3
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2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd-hydrochlorid
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2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd
(7,8 g, 38 mmol) wurden unter einer Stickstoffatmosphäre bei 20–25 °C in 0,1
%-igem wässrigen
Isopropanol (62 ml) gelöst.
Anschließend
wurden 2,8 ml (40 mmol) reines Acetylchlorid langsam zugegeben.
Die erhaltene Aufschlämmung
wurde auf 0–5 °C gekühlt, 1 Stunde
granuliert und sodann filtriert. Der Filterkuchen wurde mit kaltem
(0–5 °C) Isopropanol
(8 ml) und anschließend
mit Hexanen (16 ml) gewaschen und sodann bei 25–30 °C unter Vakuum getrocknet. Die
Titelverbindung 7,9 g, Ausbeute 83 %) wurde in Form eines hellgelben
Feststoffes erhalten. Gegebenenfalls lässt sich die Titelverbindung
aus unter Rückfluss
siedendem Isopropanol (6 Liter/kg Feststoff) unter Bildung von stabähnlichen Kristallen
(F. 225–226 °C) umkristallisieren.
Diese Kristalle wurden in einer Ausbeute von 93 % gewonnen. 1H-NMR
(CDCl3) δ 12,3
(s, 1H), 10,1 (s, 1H), 7,71 (m, 1H), 7,69 (m, 1H), 7,15 (m, 1H)
7,05 (m, 1H), 3,62 (m, 2H), 3,51 (m, 2H), 3,26 (m, 4H) und 2,86
(s, 3H). 13C-NMR (CDCl3) δ 191,24,
152,24, 135,70, 134,30, 128,55, 124,03, 119,75, 54,00, 49,94 und
43,74. Analyse berechnet für
C12H18N2O·HCl: C,
59,87; H, 7,12; N, 11,64; gefunden: C, 59,98; H, 7,23; N, 11,65.
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Heim
vorstehenden Verfahren würden
1,0–1,5 Äquivalente
Acetylchlorid in erfolgreicher Weise verwendet, wobei man die Titelverbindung
in einer Ausbeute von 89–90
% in hervorragender Qualität
isolierte. Alternativ lässt
sich die Titelverbindung in einer Ausbeute von 91 % aus 1,0 Äquivalent
gasförmigem
HCl, das in 0,1 %-igem wässrigen
Isopropanol gelöst
ist, oder in einer Ausbeute von 96 % aus 1,0 Äquivalent gasförmigem HCl,
das in Ethylacetat gelöst
ist, herstellen. Die Qualität
der unter Verwendung von gasförmigem
HCl hergestellten Salze war mit der Qualität der nach dem Acetylchlorid-Verfahren
erhaltenen Produkte vergleichbar.
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Beispiel 4
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(Z)-4-(3,4-Dichlorphenyl)-2-[2-(4-methyl-1-piperazinyl)-benzylidenyl]-3-thiomorpholinon
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- A. Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden
2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd-hydrochlorid
(25,0 g, 104 mmol), 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3-thiomorpholinon (27,3
g, 104 mmol) und wasserfreies Lithiumhydroxid (7,5 g, 313 mmol)
zu 100 ml Isopropanol gegeben. Das Gemisch wurde 41 Stunden gerührt und
auf 35–40 °C erwärmt, wonach
durch HPLC festgestellt wurde, dass die Umsetzung vollständig war.
Das Gemisch wurde auf 20–25 °C gekühlt und
mit 100 ml Wasser versetzt. Der pH-Wert wurde durch Zugabe von konzentrierter
HCl auf 7–8
eingestellt. Die Aufschlämmung
wurde auf 0–5 °C gekühlt, 2 Stunden
granuliert und sodann filtriert. Der Filterkuchen wurde mit 50 ml
eines Gemisches aus Isopropanol/Wasser (1:1) gewaschen und sodann
bei Umgebungstemperatur an der Luft getrocknet. Man erhielt 38,3
g (Ausbeute 82 %) gelbe Nadeln vom F. 166,5–167 °C. Die spektralen und physikalischen
Eigenschaften der gelben Nadeln waren identisch mit den Eigenschaften
einer authentischen Probe.
- B. 2-(4-Methyl-1-piperazinyl-benzaldehyd-hydrochlorid (25,0
g, 104 mmol), 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3-thiomorphalinon (27,3 g, 104
mmol), Lithiumhydroxid-monohydrat (6,55 g, 156 mmol) und Toluol
(75 ml) wurden unter einer Stickstoffatmosphäre vereinigt und sodann unter
Rückfluss
(110–112 °C) erwärmt. Wasser wurde
kontinuierlich aus dem gekühlten
Toluol/Wasser-Azeotrop unter Verwendung einer Dean-Stark-Vorrichtung
entfernt. Sodann wurde das Reaktionsgemisch 20,5 Stunden unter Rückfluss
erwärmt,
wonach durch HPLC festgestellt wurde, dass die Umsetzung vollständig war.
Das Gemisch wurde auf 0–5 °C gekühlt und
zur Erleichterung des Rührvorgangs
mit 12,5 ml Toluol versetzt. Die Aufschlämmung wurde 2 Stunden bei 0–5 °C granuliert
und filtriert. Der Filterkuchen wurde mit 25 ml kaltem Toluol gewaschen.
Der isolierte Feststoff wurde in 400 ml Wasser suspendiert. Der
pH-Wert der Aufschlämmung
wurde durch Zugabe von konzentrierter HCl auf 7–8 eingestellt. Der Feststoff
wurde filtriert, mit 100 ml Wasser gewaschen und sodann bei Umgebungstemperatur
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Man erhielt 42,1 g (Ausbeute 90
%) der reinen Titelverbindung.
- C. eine Suspension von 60 % Natriumhydrid (NaH) in Mineralöl (195 mg,
4,8 mmol) wurde unter einer Stickstoffatmosphäre zu 4 ml THF gegeben und
sodann wurde das NaH/THF-Gemisch langsam innerhalb von 20 Minuten
zu einer unter Stickstoff gehaltenen Lösung von 2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehyd
(0,82 g, 4,0 mmol) und 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3-thiomorpholinon
(1,1 g, 4,0 mmol) in 9 ml THF gegeben. Das Gemisch wurde auf 30–35 °C erwärmt. H2-Gas wurde 30 Minuten freigesetzt. Das Gemisch
wurde weitere 30 Minuten auf 30–35 °C erwärmt und
sodann auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit Wasser (20 ml) abgeschreckt. Der pH-Wert wurde mit 9 ml
1N HCl auf 1,8 eingestellt. Die gebildete Lösung wurde 2 Stunden bei 20–25 °C gerührt. Sodann
wurde der pH-Wert mit 1N NaOH auf etwa 7,7 eingestellt, um eine
flüssige, gelbe
Aufschlämmung
auszufällen.
Der Feststoff wurde 2 Stunden bei 20–25 °C granuliert, auf 0–5 °C gekühlt und
filtriert. Nach Waschen des Feststoffes mit Wasser (5 ml) wurde
er unter Vakuum bei 40 °C
getrocknet. Man erhielt 1,6 g gelbe Nadeln der Titelverbindung (Ausbeute
89 %).
- D. Bei 20–25 °C wurde unter
einer Stickstoffatmosphäre
Triethylamin (4,2 g, 41,7 mmol) zu einer gerührten Suspension von 2-(4-Methyl-1-piperazinyl)-benzaldehydhydrochlorid
(10,0 g, 41,7 mmol) in 100 ml trockenem THF gegeben. Die Aufschlämmung wurde
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt
und sodann filtriert. 4-(3,4-Dichlorphenyl)-3-thiomorpholinon
(11,1 g, 42,4 mmol) und 2,0 g einer 60 %-igen Suspension von NaH
(50,3 mmol, 1,2 Äquivalente)
in Mineralöl
wurden bei 20–25 °C zum THF-Filtrat gegeben.
Bei Zugabe von NaH wurde etwas Wasserstoff freigesetzt. Nach Erwärmen des
Gemisches auf 30–35 °C wurde die Temperatur
2 Stunden aufrechterhalten, wonach durch HPLC festgestellt wurde,
dass die Umsetzung vollständig
war, wobei die Wasserstoffentwicklung aufgehört hatte. Die Lösung wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt
und mit 340 ml Wasser versetzt. Der pH-Wert wurde mit 6N HCl auf
etwa 7,5 eingestellt. Die erhaltene Aufschlämmung wurde 1 Stunde bei 0–5 °C gerührt. Der
Feststoff wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und über Nacht
bei 40 °C
unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhielt reine gelbe Nadeln
der Titelverbindung (14,8 g, Ausbeute 80 %).
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Beispiel 5
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(Z)-4-(3,4-Dichlorphenyl)-2-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-benzyliden]-thiomorpholin-3-on-citrat
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Ein
geeigneter sauberer Kolben, der unter einer Stickstoffatmosphäre gehalten
wurde, wurde mit Z-4-(3,4-Dichlorphenyl)-2-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)-benzyliden]-thiomorpholin-3-on
(23,2 g, 51,8 mmol), Citronensäure
(10,4 g, 54,4 mmol) und 603 ml einer reinen, wässrigen Isopropanollösung (1:1
Vol./Vol.) versetzt. Die entstandene Aufschlämmung wurde unter Rückfluss
(83–84 °C) erwärmt, wobei
bei etwa 70 °C
eine Lösung
entstand. Die Lösung
wurde weitere 0,5 Stunden unter Rückfluss erwärmt und sodann heiß filtriert.
Das Filtrat wurde langsam innerhalb von 0,45 Stunden auf 50–55 °C abgekühlt und
anschließend
1 Stunde bei 50–55 °C gehalten.
Die Aufschlämmung
wurde weiter auf 0–5 °C abgekühlt, 1–2 Stunden
granuliert und sodann filtriert. Der weiße kristalline Feststoff wurde
mit 50 %-igem wässrigem
Isopropanol (50 ml) gewaschen und sodann über Nacht unter vermindertem
Druck getrocknet. Man erhielt 29,1 g der Titelverbindung (Ausbeute
88 %).