-
Bereich der
Erfindung
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Produkts
mit pikantem Geschmack als Ergebnis der Fermentation einer Proteinquelle.
In einer besonders bevorzugten Ausführung, bezieht sich die Erfindung
auf ein Konzentrat mit pikantem Geschmack, das durch die Fermentation
einer Milch oder eines Milchderivats unter Verwendung von Bakterien
in Lebensmittelqualität
hergestellt wird.
-
Stand der
Technik
-
Im
Stand der Technik ist bekannt, ein Medium auf der Grundlage von
Protein durch ausgewählte Milchsäurebakterien
zu fermentieren. Das Medium kann Milch oder ein Milchderivat sein,
obwohl andere Proteinquellen verwendet werden können. Die auf diese Weise produzierte
Milchsäure
senkt den pH-Wert, wodurch eine verbesserte Lagerungsqualität vermittelt
wird. Traditionell wird die Fermentation unter Bedingungen durchgeführt, die
saure Geschmäcke
produzieren. Beispiele schließen
kultivierte Milchtrunke, Yoghurt und Sojabohnenproteinprodukte ein.
-
Im
Stand der Technik ist auch bekannt, das traditionelle Verfahren
zur Herstellung von Käse
zu verändern,
um die Entwicklung von gewünschten
Käse-Geschmäcken zu
beschleunigen. Dies verkürzt die
Zeit von der Produktion des Käses
bis zu dessen Vermarktung. Die durch Enzym und/oder Säurepräzipitation
von Milch produzierte geronnene Milch weist einen faden Geschmack
auf, bis die Proteine (und Fette) in der geronnenen Milch teilweise
hydrolisiert worden sind. Traditionell können diese Prozesse mehrere
Monate unter der Wirkung der restlichen Enzyme oder von Enzym exprimierenden
Bakterien, die in der geronnenen Milch aktiv sind, in Anspruch nehmen.
Allerdings ist bekannt, diese Prozesse zu beschleunigen, indem die
Käsebreie
oder die geronnene Milch mit Enzympräparationen oder Mikroorganismen
beimpft werden. Insbesondere ist aus der
US 3,689,286 bekannt, die Entwicklung
von Geschmack nach der Art von Cheddar-Käse durch Beimpfen der geronnen
Milch mit einem Stamm von Micrococcus-Bakterien zu beschleunigen.
Aus der
US 3,650,768 ist
auch bekannt, einen Käse
von amerikanischer Art herzustellen, indem Milch mit sowohl einem
Stamm von Micrococ cus-Bakterien als auch einem Lipaseenzym vor der
Zugabe eines Milchsäure produzierenden „Käse-Starter"-Bakteriums zu beimpfen.
-
Es
ist bekannt, einen Käsegeschmack
zu produzieren, indem ein Geschmacksentwicklungsmedium schrittweise
mit einem Lipase/Protease produzierenden Mikroorganismus, gefolgt
durch ein Milchsäurebakterium,
fermentiert wird, wie in der
US 4,675,193 beschrieben.
-
Es
ist auch bekannt, pikante Geschmäcke durch
Fermentation von pflanzlichem oder Getreideprotein mit Hefe, Schimmelpilzen
und/oder Bakterien oder durch enzymatische Hydrolyse zu produzieren. Bei
Sojasauce beispielsweise besteht das traditionelle, zeitaufwendige
Verfahren darin, das Proteinsubstrat mit einer Koji-Schimmelpilzkultur
zu fermentieren, gefolgt von einer Fermentation durch Bakterien oder
Hefen, bei der Milchsäure
und Ethanol produziert werden. Das fermentierte Material wird dann
erhitzt, um die charakteristische Farbe und den charakteristischen
Geschmack zu erzeugen (Savoury Flavours, T. W. Nagodawithana, Esteekay
Accociates Inc. 1995). Die Schimmelpilzfermentation produziert Enzyme,
welche das Protein hydrolisieren. Das traditionelle Verfahren kann
etliche Monate in Anspruch nehmen, die Produktion von pikantem Geschmack kann
jedoch beschleunigt werden, indem Protein unter Verwendung kommerzieller
Enzympräparationen hydrolysiert
wird, anstatt mit einem Enzym produzierenden Mikroorganismus zu
fermentieren, oder indem sowohl kommerzielle Enzympräparationen
als auch Mikroorganismen verwendet werden (sieht beispielsweise
WO 98/17127 und WO 00/62624).
-
Die
Fermentation mit Milchsäurebakterien
ist auch bekannt, um einen verbesserten Geschmack zu vermitteln,
oder um die Geschmacksentwicklung in Fleischprodukten zu beschleunigen,
wie beispielsweise in den
US
3,193,391 ,
US 6,063,410 und
DE 1692174 beschrieben.
-
Weiterhin
ist aus der
US 4,001,437 bekannt, einen
gewünschten
Fleischgeschmack aus dem Produkt einer Milchproteinhydrolyse durch
Erhitzen auf eine Temperatur von mehr als 90°C zu erzeugen. Allerdings kann
ein Fleischgeschmack ohne Erhitzen durch Festfermentation einer
pflanzlichen Proteinquelle mit Milchsäurebakterien (
EP 106 236 ) oder mit einer Kombination
einer Koji-Kultur mit Kochfleisch-Mikroorganismen (
US 6,620,009 ) produziert werden.
-
In
der
EP 486776 wird ein
Fermentationsverfahren zum Herstellen gut abgerundeter Geschmäcke zum
Verbessern oder Intensivieren des Geschmacks oder Aromas von Nahrungsmitteln
beschrieben. Das Verfahren umfaßt
die Fermentation eines Mediums, das natürliche Substrate enthält, das mit
einem Stamm von Monascus purpureus beimpft ist. In einer bevorzugten
Ausführung
kann der Fermentationsansatz zusätzlich
Stämme
von Brevibacterium linens und Lactobacillus casei enthalten Die natürlichen
Substrate können
Brotmehl oder Vollmilchpulver einschließen.
-
Sowohl
die
US 4,172,900 als
auch die
US 1,240,345 beschreiben
Verfahren zum Erhalten eines natürlichen
Käseprodukts
mit einem höchst
intensivierten Geschmack nach amerikanischem Käse. Dieses Verfahren umfaßt die Verwendung
einer Lipase/Protease, vorzugsweise aus Rachengewebe, und eine Protease
aus einem Stamm von Micrococcus-Bakterien.
-
Die
US 3,156,568 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines fettarmen gereiften Käses. Das Verfahren
schließt
ein Beimpfen von Käsemilch
mit einer Starterkultur und einem Mikroorganismus ein. Der Geschmack
des Käses
wird durch die Zugabe einer Lipase, bevor die Käsemilch mit Lab versetzt wird,
verstärkt.
-
In
der russischen Patentschrift
RU
109757 wird ein Verfahren zum Herstellen einer Bakterienzusammensetzung
beschrieben, welches aus einem getrennten Kultivieren von Laktobakterien
und Micrococci der Generation 1 und 2 und einem Kombinieren dieser
mit Biomasse besteht, um den Produkten eine verlängerte Lagerungszeit zu verleihen.
Ein Beispiel für
ein Produkt, dessen Lagerungszeit gesteigert werden könnte, ist
ein Fleischprodukt. Es gibt keinen Hinweis darauf, welche Wirkung
die Zusammensetzung, wenn überhaupt,
auf den Geschmack des Fleisches hat.
-
Wir
haben entdeckt, daß wir
ein Produkt mit pikantem Geschmack in einem relativ kurzen Zeitraum
durch Fermentation eines wäßrigen Mediums auf
der Grundlage von Protein durch Bakterien in Lebensmittelqualität unter
verschiedenen Bedingungen, die sich von jenen, die traditionell
verwendet werden, unterscheiden, herstellen können. Das auf diese Weise hergestellte
Produkt kann konzentriert werden, um ein Produkt herzustellen, das
als ein Zusatz verwendet werden kann, um anderen Produkten für den Verbraucher,
wie etwa Käse,
Geschmack zu geben.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, dieses Erwünschte zu
erreichen, oder mindestens, der Öffentlichkeit
eine nützliche
Wahl anzubieten.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Demgemäß kann man
im weitesten Sinne sagen, daß die
Erfindung in einem Verfahren zum Herstellen eines Produkts mit pikantem
Geschmack aus einer Proteinquelle besteht, wobei das Verfahren dadurch
charakterisiert ist, daß es
ein Fermentieren der Proteinquelle in einem physiologisch annehmbaren
wäßrigen Medium
umfaßt,
welches mindestens einen ersten Bakterienstamm in Lebensmittelqualität, ausgewählt aus
der Gattung Macrococcus, und mindestens einen zweiten Stamm eines
Milchsäurebakteriums
in Lebensmittelqualität
enthält,
bei einer Temperatur von 20–42°C bei einem
pH-Wert, der weit über
dem isoelektrischen Punkt des Mediums aufrechterhalten wird, ein
Fortsetzen der Fermentation, bis ein ausreichender Hydrolysegrad
erreicht worden ist, so daß der
pikante Geschmack erzielt worden ist, und ein Wiedergewinnen des
auf diese Weise hergestellten Produkts unter der Voraussetzung,
daß isoliertes
Casein oder ein Derivat davon nicht die einzige Proteinquelle ist.
-
Stärker bevorzugt
ist der Macrococcus-Stamm ein Stamm von Macrococcus caseolyticus.
-
Am
stärksten
bevorzugt ist der Stamm von Macrococcus caseolyticus einer der Stämme, die
bei der American Type Culture Collection unter der ATCC-Nr. 51834
und der ATCC-Nr. 51835 hinterlegt wurde (Int. J. Syst. Bacteriol.
48: 859–877,
1998). Gefrier-getrocknete Kulturen sind zum Einkauf von der ATCC
erhältlich.
-
Vorzugsweise
ist der zweite Stamm ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Stamm aus Lactobacillus-, einem
Stamm aus Lactococcus-, einem Stamm aus Pediococcus- und einem Stamm aus
Leuconostoc-Bakterien.
-
Stärker bevorzugt
ist der zweite Stamm ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Stamm von L. helveticus, einem
Stamm von L. delbrueckii subsp. bulgaricus, einem Stamm von L. delbrueckii
subsp. lactis, einem Stamm von L. brevis, einem Stamm von L. paracaseii,
einem Stamm von L. rhamnosus und einem Stamm von L. fermentum.
-
Am
stärksten
bevorzugt ist der zweite Stamm ein Stamm von Lactobacillus helveticus.
-
Vorzugsweise
beträgt
der ausreichende Hydrolysegrad 2% bis 32%.
-
Stärker bevorzugt
beträgt
der ausreichende Hydrolysegrad 4% bis 32%.
-
Am
stärksten
bevorzugt beträgt
der ausreichende Hydrolysegrad 7% bis 32%.
-
Vorzugsweise
wird der pH-Wert durch die Zugabe einer physiologisch annehmbaren
Base oder eines physiologisch annehmbaren Puffers aufrechterhalten.
-
Vorzugsweise
ist die Base Kalilauge (Kaliumhydroxid).
-
Alternativ
ist die Base Natronlauge (Natriumhydroxid).
-
Alternativ
ist die Base Calciumhydroxid.
-
Vorzugsweise
ist die Proteinquelle eine Milch und/oder ein Milchderivat.
-
Vorzugsweise
ist die Milch ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Vollmilch, homogenisierter Vollmilch,
Magermilch, rekonstituiertem Magermilchpulver und rekonstituiertem
Vollmilchpulver.
-
Vorzugsweise
ist das Milchderivat ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Milchproteinkonzentrat (milk protein
concentrate MPC), Molkeproteinkonzentrat (whey protein concentrate
WPC), Calcium-depletierten Milchderivaten, Buttermilch, Molke und
Ultrafiltrationspermeaten.
-
Vorzugsweise
beträgt
das rekonstituierte Pulver oder der Brei weniger als 50% der Gesamtfeststoffe.
-
Alternativ
ist die Proteinquelle in einem physiologisch annehmbaren Medium
ein pflanzliches oder ein Getreideprotein.
-
Vorzugsweise
ist das pflanzliche Protein Sojabohnenprotein.
-
Alternativ
ist das Getreideprotein Reis- oder Weizenprotein.
-
Vorzugsweise
enthält
das physiologisch annehmbare Medium zugesetztes oder natives Kohlenhydrat.
-
In
der bevorzugten Ausführung
ist das Kohlenhydrat Lactose.
-
In
einer anderen Ausführung
ist das Kohlenhydrat Glucose, Fructose, Maltose, Sucrose, ein Oligosaccharid
oder Stärke
oder eine Mischung aus jeweils zwei oder mehreren der genannten.
-
In
einer anderen Ausführung
enthält
das Medium Rahm, Rahmpulver oder Butterfett.
-
In
einer weiteren Ausführung
enthält
das Medium ein Fett aus einem Produkt, das kein Molkereiprodukt
ist.
-
Vorzugsweise
ist das Fett aus einem Produkt, das kein Molkereiprodukt ist, eine
Quelle einer mehrfach ungesättigten
Fettsäure,
wie etwas Olivenöl,
Rapsöl
oder Distelöl.
-
Alternativ
ist das Fett aus einem Produkt, das kein Molkereiprodukt ist, Kokusnußöl.
-
Vorzugsweise
wird die Fermentation bei einem pH-Wert zwischen 4,0 und 8,0 durchgeführt.
-
Am
stärksten
bevorzugt ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5.
-
In
einer Ausführung
wird die Fermentation unter statischen pH-Wert-Bedingungen (pH stat) durchgeführt.
-
Vorzugsweise
wird die Fermentation bei einer Temperatur von 15–45°C durchgeführt.
-
Am
stärksten
bevorzugt beträgt
die Temperatur 30–40°C.
-
Vorzugsweise
werden die ersten oder zweiten Bakterienstämme dem Medium gemeinsam zugegeben.
-
Alternativ
werden die ersten oder zweiten Stämme getrennt zu verschiedenen
Zeiten zugegeben, und die Temperatur und der pH-Wert, bei denen die
Fermentation durchgeführt
wird, kann geändert werden,
nachdem er zweite Stamm oder nachfolgende Stämme zugesetzt werden.
-
Vorzugsweise
wird die Fermentation für
12 bis 96 Stunden fortführt.
-
Am
stärksten
bevorzugt wird die Fermentation für ungefähr 40 bis 60 Stunden durchgeführt.
-
In
einer Ausführung
wird die Fermentation in ein Stadium der Säureproduktion und ein Stadium der
Geschmacksentwicklung aufgeteilt.
-
In
einer Alternative wird der pH-Wert während des Stadiums der Geschmacksentwicklung
verändert.
-
In
einer anderen Alternative wird die Temperatur während des Stadiums der Geschmacksentwicklung
verändert.
-
In
noch einer anderen Alternative werden Zellen aufgebrochen, um intrazelluläre Enzyme
während
des Stadiums der Geschmacksentwicklung freizusetzen.
-
Vorzugsweise
werden die Zellen osmotisch durch Neutralisation der zugesetzten
Base aufgebrochen.
-
Alternativ
werden die Zellen durch Zugabe von Lysosym aufgebrochen.
-
Alternativ
werden die Zellen durch Scherung aufgebrochen.
-
In
einer weiteren Alternative werden hydrolytische Enzyme im Stadium
der Geschmacksentwicklung zugesetzt.
-
Vorzugsweise
werden Lipasen oder Proteasen zugesetzt.
-
Alternativ
werden aufgebrochene Zellen zugesetzt.
-
In
einer Ausführung
werden dem Medium wachstumsverstärkende
Substanzen zugesetzt.
-
Vorzugsweise
werden Protein-Hydrolysate zugesetzt.
-
In
einer Alternative wird die Fermentation beendet, bevor das Produkt
mit pikantem Geschmack gewonnen wird.
-
Vorzugsweise
wird die Fermentation beendet, indem die Bakterienstämme inaktiviert
werden.
-
Alternativ
wird die Fermentation beendet, indem die Bakterienstämme entfernt
werden.
-
Vorzugsweise
werden die Bakterienstämme durch
Erhitzen inaktiviert.
-
In
einer weiteren Alternative werden die Mikroorganismen geerntet und
mit diesen wieder ein frisches Medium zur anschließenden Geschmacksentwicklungsfermentation
beimpft.
-
In
einer Ausführung
wird Zellmaterial aus den inaktivierten Bakterienstämmen frischem
Medium zu einer nachfolgenden Geschmacksentwicklungsfermentation
zugesetzt.
-
In
einer anderen Ausführung
werden die Enzyme, die durch die Bakterienstämme produziert werden, isoliert
und frischem Medium zur nachfolgenden Geschmacksentwicklung zugesetzt.
-
In
einer anderen Ausführung
werden die Enzyme, die entweder durch die Bakterienstämme produziert
oder zur Geschmacksentwicklung zugesetzt werden, vor der Gewinnung
des Produkts inaktiviert.
-
Vorzugsweise
werden die Enzyme durch Erhitzen auf eine Minimaltemperatur von
72°C für mindestens
15 Minuten inaktiviert.
-
In
einer Ausführung
ist das gewonnene Produkt mit pikantem Geschmack konzentriert.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Konzentration durch Trocknen.
-
In
einer Alternative erfolgt die Konzentration durch Verdampfen.
-
Alternativ
erfolgt die Konzentration durch Zentrifugation.
-
Alternativ
erfolgt die Konzentration durch Membranfiltration.
-
In
einer Ausführung
wird das fermentierte Produkt hitzebehandelt, um gewünschte Geschmäcke zu entwickeln.
-
In
einer anderen Ausführung
wird das fermentierte Produkt altern gelassen, um gewünschte Geschmäcke zu entwickeln.
-
In
einer weiteren Ausführung
wird das Produkt mit anderen Zutaten gemischt, um das gewünschte Endprodukt
herzustellen.
-
Vorzugsweise
wird die Formulierung des gewünschten
Endprodukts durch Mischen vor einer Konzentration erzielt.
-
Alternativ
kann die Formulierung des Endprodukts erzielt werden, indem das
trockene Produkt mit den gewünschten
Zutaten gemischt wird.
-
In
einer Ausführung
ist die Fermentation oder das fermentierte Produkt teilweise entsalzt.
-
Vorzugsweise
erfolgt das Entsalzen durch Nanofiltration.
-
Alternativ
erfolgt das Entsalzen durch Elektrodialyse.
-
Alternativ
wird die Mikrofiltration vor der Elektrodialyse durchgeführt.
-
In
einer anderen Alternative wird die Ultrafiltration vor der Elektrodialyse
durchgeführt.
-
Die
Erfindung schließt
auch den zusätzlichen Schritt
eines Zugebens des Produkts, das aus dem Verfahren gewonnen wurde,
bei einem Käseherstellungsverfahren
ein, um dem auf diese Weise produzierten Käse Geschmack zu verleihen.
-
Unter
einem anderen Aspekt schließt
die Erfindung den zusätzlichen
Schritt eines Zugebens des Produkts, das aus dem Verfahren gewonnen
wurde, zu einem rekombinierten Produkt ein, um dem auf diese Weise
hergestellten Produkt Geschmack zu verleihen.
-
Vorzugsweise
ist das rekombinierte Produkt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Protein/Wasser-Gelen, Joghurts, Cremes, Eier- bzw. Vanillecremes,
Saucen und Süßwarenprodukten.
-
Zu
einer andern Ausführung
kann gesagt werden, daß die
Erfindung ein Produkt mit pikantem Geschmack ist, das durch das
Verfahren, wie oben definiert, hergesellt wurde.
-
In
noch einer weiteren Ausführung
besteht die Erfindung in einem Käse,
welcher ein Produkt mit pikantem Geschmack, wie oben beschrieben,
enthält.
-
Unter
einem Aspekt schließt
die Erfindung ein rekombiniertes Produkt ein, welches ein Produkt mit
pikantem Geschmack enthält,
das durch das Verfahren, wie oben beschrieben, hergestellt wurde.
-
In
einer Ausführung
wird das Produkt in Form eines Pulvers verfügbar gemacht.
-
In
einer anderen Ausführung
wird das Produkt in Form einer Paste verfügbar gemacht.
-
In
noch einer anderen Ausführung
wird das Produkt in Form eines Breis verfügbar gemacht.
-
Man
kann auch sagen, daß die
Erfindung in einem Verfahren zum Herstellen eines Produkts mit pikantem
Geschmack besteht, wie im wesentlichen hier unter Bezugnahme auf
jedes Beispiel beschrieben.
-
Alternativ
besteht die Erfindung in einem Produkt mit pikantem Geschmack, das
durch ein Verfahren, wie im wesentlichen hier unter Bezugnahme auf
jedes Beispiel beschrieben, hergestellt wurde.
-
Obwohl
das Verfahren der beanspruchten Erfindung das Vorhandensein von
mindestens einem ersten Stamm und einem zweiten Stamm der bezeichneten
Bakterien in Betracht zieht, sollte verstanden werden, daß Stämme anderer
Bakterien dem Fermentationsmedium zugesetzt werden können.
-
Man
kann im weitesten Sinne auch sagen, daß die Erfindung aus den Teilen,
Elementen und Merkmalen besteht, auf die in der Beschreibung der Anmeldung
Bezug genommen wird oder die darin angegeben werden, einzeln oder
gemeinsam, und aus jeder Kombination oder allen Kombinationen aus
jeweils zwei oder mehreren der Teile, Elemente oder Merkmale, und
wo hier spezielle ganze Zahlen erwähnt werden, die bekannte Äquivalente
im Stand der Technik, zu dem diese Erfindung gehört, haben, werden derartige
bekannte Äquivalente
als hier aufgenommen betrachtet, als ob sie einzeln dargelegt würden.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
Die
Erfindung kann auch verstanden werden, indem Bezug auf die begleitende
Zeichnung genommen wird, worin:
-
1 ein
Diagramm ist, welches den Basenverbrauch durch die Bakterien gegen
die Zeit und den Hydrolysegrad gegen die Zeit für die unten in Beispiel 3 beschriebene
Reaktion zeigt.
-
Art und Weise
der Ausführung
der Erfindung
-
Die
Erfindung kann vollständiger
verstanden werden, indem auf die folgenden Beispiele Bezug genommen
wird:
-
Beispiel 1: Pikanter Geschmack
aus Vollmilch
-
Lactobacillus
helveticus und Macroccocus caseolyticus wurden über Nacht zu 10 l in zwei getrennten
Fermentern von Hefe-Glukose-Milch unter Kontrolle des pH-Werts bei
6,1 mit Ammoniumhydroxid-Neutralisation in einem Medium auf der
Grundlage von Milch wachsen gelassen. 2 l eines pasteurisierten
rekonstituierten Vollmilchpulvers wurde mit Wasser auf 10% Gesamtfeststoffe
gebracht und mit jeweils 3 ml von 109 cfu/ml
Reinkulturen von Lactobacillus helveticus und Macroccocus caseolyticus
bei 37°C
beimpft. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor
er bei 6,0 durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung
aufrecht erhalten wurde. Das Medium wurde 48 Stunden bis zu einem
Hydrolysegrad von 18% fermentiert (Verfahren wie beschrieben durch
H. Frister et al., in Fresenius Zeitschrift Analytik Chimie, 330:
631–633,
1988). Die Fermentation wurde beendet, indem der pH-Wert wieder auf
6,6 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen bei 60°C und Beibehalten
der Temperatur für
30 Minuten. Das Produkt wurde durch Gefriertrocknung konzentriert.
Reis- und Wasser-Cracker, beschichtet mit Olivenöl und geschmolzener Butter,
wurden mit dem gefriergetrockneten Produkt bestreut und bei 100°C gebacken,
bis das Pulver gebräunt
war.
-
Eine
Reihe von erfahrenen Käse-Verkostern wurde
versammelt, um Geschmacksbeschreibungen für das vorkonzentrierte Produkt,
das durch das in diesem Beispiel beschriebene Verfahren hergestellt wurde,
zu entwickeln. Dies wurde zunächst
einzeln bewerkstelligt, wonach man sich auf eine fertige Liste von
Beschreibungen und deren relative Intensität durch Diskussion und Konsens
einigte. Die primären Geschmacksbeschreibungen, über die
Einigung erzielt wurde, waren pikant, fleischartig, gebraten, fleischbrühartig,
pilzartig und salzig. Die Produkte aus den nachfolgenden Beispielen
wurden mit diesem Referenzbeispielprodukt verglichen.
-
Beispiel 2: Pikanter Geschmack
aus Vollmilchpulver
-
Lactobacillus
helveticus und Macroccocus caseolyticus wurden über Nacht zu 10 l in zwei getrennten
Fermentern von Hefe-Glucose-Milch unter Kontrolle des pH-Werts bei
6,1 mit Ammoniumhydroxid-Neutralisierung in ein Medium auf der Grundlage von
Milch wachsen gelassen. Das Medium aus 93 kg Vollmilchpulver in
930 kg entmineralisiertem Wasser wurde auf 45°C erhitzt und dann teilweise
mit 0,5 l Neutrase für
90 Minuten hydrolisiert, wonach das Enzym durch Erhitzen auf 85°C inaktiviert
wurde. Das Medium wurde dann UHTST-sterilisiert, auf 37°C abgekühlt und beimpft. Der pH-Wert
wurde bei 6,0 durch Zugabe von 20 l einer 49%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten. Der pH-Wert wurde dann auf 4,6 abgesenkt, bevor eine Kontrolle
bei 6,0 nach 24 Stunden wiederhergestellt wurde. Weitere 8 l von 50%
von KOH wurden von 24 bis 48 Stunden zugesetzt. Die Fermentation
wurde durch Erhitzen auf 60,5°C
und Beibehalten dieser Temperatur für 30 Minuten beendet. 9 kg
Milchproteinkonzentrat wurden 90 l des fermentierten Produkts zugegeben,
um den Gesamtfeststoff auf 20% zu bringen und die sich ergebende
Mischung wurde sprüh-getrocknet
bei einer Lufteinlaßtemperatur
von 175°C
und einer Auslaßtemperatur
von 80°C.
-
Obwohl
der Geschmack nicht durch ein formales Gremium getestet wurde, war
er mit dem von Beispiel 1 vergleichbar.
-
Beispiel 3: Pikanter Geschmack
aus Magermilchpulver
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 180 g
eines pasteurisierten rekonstituierten Magermilchpulvers wurden
auf 10% Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht. 20 ml einer 20%igen
Lactoselösung
(0,45 μm
filtriert) wurden zugesetzt. Das Medium wurde mit jeweils 3 ml Reinkulturen
von 109 cfu/ml Lactobacillus helveticus
und Macroccocus caseolyticus bei 37°C beimpft. Der pH-Wert wurde
von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor er bei 6,0 für die Fermentation
durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrechterhalten wurde.
Das Medium wurde 40 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad von 5% fermentiert.
Die Fermentation wurde beendet, indem der pH-Wert wieder auf 6,0 eingestellt
wurde, gefolgt durch Erhitzen auf 60°C und Beibehalten dieser Temperatur
für 30
Minuten. Der pikante Geschmack war weniger intensiv als der in Beispiel
1, obwohl starke fleischbrühartige
und Bratnoten offensichtlich waren.
-
Die
Linie, die in 1 durch die Kreise aufgetragen
ist, zeigt die Aktivität
der kombinierten Kulturen von Lactobacillus helveticus und Macroccocus caseolyticus.
Während
der ersten 24 Stunden der Fermentation wachsen die Kulturen aktiv,
verbrauchen Lactose und produzieren Milchsäure, die durch Zugeben einer
Base zu ihrem Salz neutralisiert wird (als Phase der Säureproduktion
bezeichnet). Die offenen Symbole zeigen den Basenverbrauch über die Zeit.
Nach einem ausreichenden Lactoseverbrauch und einer ausreichenden
Salzproduktion wird das Wachstum schließlich gehemmt, die Zellzahlen
hören auf
zuzunehmen und die Enzyme hydrolisieren die Proteine, um die gewünschten
Geschmackssubstanzen zu produzieren (als Phase der Geschmacksentwicklung
bezeichnet). Die ausgefüllten
Symbole zeigen den Hydrolysegrad über die Zeit.
-
Beispiel 4: Pikanter Geschmack
von Molkenproteinkonzentrat.
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l einer
pasteurisierten Molkenprotein-Konzentratlösung wurden auf 10% Molkenproteinkonzentrat
und 3% Lactose in Wasser gebracht, und das Medium wurde mit jeweils
3 ml von 109 cfu/ml Reinkulturen von Lactobacillus
helveticus und Macroccocus caseolyticus bei 37°C beimpft. Das Medium wurde
40 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad von 4,6% fermentiert. Der
pH-Wert wurde bei 6,0 zur Fermentation durch die Zugabe einer 10%igen
KOH-Lösung
aufrecht erhalten. Die Fermentation wurde beendet, indem der pH-Wert
wieder auf 7,0 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen auf 60°C und Beibehalten
der Temperatur für
30 Minuten.
-
Der
Geschmack war relativ muffig mit einer gemäßigten fleischbrühartigen
Note.
-
Beispiel 5: Pikanter Geschmack
aus Sojaprotein-Isolat
-
2
l Sauermolke wurden auf 10% Gesamtfeststoffe mit Sojaprotein-Isolat
gebracht. Ein Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Medium wurde auf 37°C
erhitzt und mit jeweils 3 ml von 109 Zellen/ml
Reinkulturen von Lactobacillus helveticus und Macroccocus caseolyticus
beimpft. Das Medium wurde 48 Stunden fermentiert. Der pH-Wert wurde
von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor er bei 6,0 zur Fermentation
durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht erhalten wurde.
Die Fermentation wurde durch Erhitzen auf 60°C und Beibehalten der Temperatur
für 30
Minuten beendet. Der Geschmack war fleischbrühartig-pikant und nach Getreide.
-
Beispiel 6: Pikanter Geschmack
aus Vollmilchpulver
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l eines
pasteurisierten rekonstituierten Vollmilchpulvers wurden auf 10%
Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht und mit jeweils 3 ml von 109 cfu/ml Reinkulturen Lactobacillus helveticus und
Macroccocus caseolyticus bei 37°C
beimpft. Das Medium wurde 24 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad
von 20% fermentiert. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken
gelassen, bevor er bei 6,0 durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Nach 24 Stunden wurden dem Medium 10 g Lysozym zugesetzt,
und der pH-Wert wurde danach bei 5,2 aufrecht erhalten. Die Fermentation
wurde beendet, indem der pH-Wert wieder auf 6,0 eingestellt wurde,
gefolgt durch Erhitzen auf 60°C
und Beibehalten dieser Temperatur für 30 Minuten.
-
Der
Geschmack war ähnlich
dem in Beispiel 1, obwohl die Bratnote stärker unterdrück war,
und es war eine stärkere
Pilznote offensichtlich.
-
Beispiel 7: Fermentation
mit nur einem Bakterium aus der ersten Gruppe (Kontrollbeispiel)
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l eines
pasteurisierten rekonstituierten Magermilchpulvers wurden auf 10%
Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht. Das Medium wurde mit 3 ml
von 109 cfu/ml einer Kultur von Macroccocus
caseolyticus bei 37°C
beimpft. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor
er bei 6,0 zur Fermentation durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Das Medium wurde 47 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad
von 5,5% fermentiert. Die Fermentation wurde beendet, indem der
pH-Wert wieder auf 6,0 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen
auf 60°C und
Beibehalten dieser Temperatur für
30 Minuten.
-
Die
Fermentation brachte unerwünschte Fehlgeschmäcke hervor,
die von denen der früheren Beispiele
erheblich verschieden waren.
-
Beispiel 8: Fermentation
mit nur einem Bakterium aus der zweiten Gruppe (Kontrollbeispiel)
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l eines
pasteurisierten rekonstituierten Magermilchpulvers wurde auf 10%
Gesamtfeststoff mit Wasser gebracht. Das Medium wurde mit 3 ml von
109 cfu/ml einer Kultur von Lactobacillus
helveticus bei 37°C
beimpft. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor
er bei 6,0 zur Fermentation durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Das Medium wurde 49 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad
von 8,8% fermentiert. Die Fermentation wur de beendet, indem der
pH-Wert wieder auf 6,6 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen
auf 60°C
und Beibehalten dieser Temperatur für 30 Minuten.
-
Der
Geschmack war, von denen, die in den Beispielen 1 bis 6 hervorgebracht
wurden, wesentlich verschieden. Der Lactobacillus helveticus produzierte
alleine einen säuerlichen
und sauren Geschmack, der erheblich weniger pikant war als der in
Beispiel 1.
-
Beispiel 9: Fermentation
von ungeeignetem Proteinsubstrat (Kontrollbeispiel)
-
Das
Inokulum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l einer
pasteurisierten Calcium-Caseinat-Lösung wurden auf 10% Gesamtfeststoffe
mit Wasser gebracht. Es wurden 3% Lactose zugegeben, und das Medium
wurde mit jeweils 3 ml von 109 cfu/ml Reinkulturen
von Lactobacillus helveticus und Macroccocus caseolyticus bei 37°C beimpft.
Das Medium wurde 40 Stunden bis zu einem Hydrolysegrad von 2,5%
fermentiert. Der pH-Wert wurde bei 6,0 zur Fermentation durch die
Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung
aufrecht erhalten. Die Fermentation wurde beendet, indem der pH-Wert
wieder auf 7,0 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen auf 60°C und Beibehalten
dieser Temperatur für
30 Minuten.
-
Dieses
Produkt war im Geschmack intensiv bitter.
-
Beispiel 10: Pikanter
Geschmack aus Vollmilchpulver mit drei Bakterienstämmen
-
2
l eines pasteurisierten rekonstituierten Vollmilchpulvers wurden
auf 10% Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht. Das Medium wurde mit
jeweils 3 ml von 109 cfu/ml der Stämme Lactobacillus
bulgaricus, Enterococcus faecalis (EFT) und Macroccocus caseolyticus
bei 37°C
beimpft. Das Medium wurde 48 Stunden fermentiert. Der pH-Wert wurde
von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor er auf 6,0 zur Fermentation
durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Die Fermentation wurde beendet, indem der pH-Wert
wieder auf 6,6 eingestellt wurde, gefolgt durch Erhitzen auf 60°C und Beibehalten
dieser Temperatur für
30 Minuten.
-
Beispiel 11: Pikanter
Geschmack aus Vollmilchpulver mit zugesetztem Enzym
-
Ein
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l eines
pasteurisierten rekonstituierten Vollmilchpulvers wurden auf 10%
Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht und mit jeweils 3 ml von 109 cfu/ml Lactobacillus helveticus und Macroccocus
caseolyticus bei 37°C
beimpft. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor
er auf 6,0 zur Fermentation durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Das Medium wurde 24 Stunden fermentiert, wonach
500 ml entnommen wurden, und es wurden 0,1% PalataseTM-Enzym
und Ethanol (ad 0,1 M) zugesetzt. Die Fermentation wurde dann für weitere
24 Stunden fortgesetzt.
-
Dieses
Produkt wies einen pikanten und seifigen Geschmack auf.
-
Beispiel 12: Pikanter
Geschmack aus pasteurisierter Vollmilch
-
Das
Inoculum wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. 2 l pasteurisierte
Vollmilch wurden mit jeweils 3 ml von 109 cfu/ml
Reinkulturen von Lactobacillus helveticus und Macroccocus caseolyticus
bei 37°C
beimpft. Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor
er bei 6,0 zur Fermentation durch Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht
erhalten wurde. Die Fermentation wurde nach 48 Stunden beendet.
-
Dieses
Produkt war im Geschmack ähnlich dem
in Beispiel 1, obwohl die pikante Note etwas weniger intensiv war.
-
Beispiel 13: Pikanter
Geschmack aus Vollmilch unter Verwendung des ATCC-Stamms Nr. 51834
-
Der
Lactobacillus helveticus wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Der Macroccocus caseolyticus (ATCC-Nr. 51834) wurde in 10% rekonstituierter
Magermilch bei 37°C
16–18
Stunden wachsen gelassen. 2 l eines pasteurisierten rekonstituierten
Vollmilchpulvers wurden auf 10% Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht
und mit 3 ml von ungefähr
109 cfu/ml Lactobacillus helveticus und
ungefähr
8–16 ml
Macroccocus caseolyticus, beides Reinkulturen, bei 37°C beimpft.
Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor er bei
6,0 durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht erhalten wurde.
Das Medium wurde 48 Stunden fermentiert. Die Fermentation wurde
durch Erhitzen auf 60°C
und Beibehalten dieser Temperatur für 30 Minuten beendet.
-
Dieses
Produkt war ähnlich
im Geschmack wie das in Beispiel 1, obwohl der pikante Geschmack weniger
intensiv war und der Pilzgeschmack intensiver war.
-
Beispiel 14: Pikanter
Geschmack aus Vollmilch unter Verwendung des ATCC-Stamms Nr. 51835
-
Der
Lactobacillus helveticus wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Der Macroccocus caseolyticus (ATCC-Nr. 51834 bzw. 51835) wurde in
10% rekonstituierter Magermilch bei 37°C 16 bis 18 Stunden wachsen
gelassen. 2 l eines pasteurisierten rekonstituierten Vollmilchpulvers
wurden auf 10% Gesamtfeststoffe mit Wasser gebracht und mit 3 ml
von ungefähr
109 cfu/ml Lactobacillus helveticus und
ungefähr
8–16 ml
Macroccocus caseolyticus, beides Reinkulturen, bei 37°C beimpft.
Der pH-Wert wurde von 6,6 auf 6,0 absinken gelassen, bevor er bei
6,0 durch die Zugabe einer 10%igen KOH-Lösung aufrecht erhalten wurde.
Das Medium wurde 48 Stunden fermentiert. Die Fermentation wurde
durch Erhitzen auf 60°C
und Beibehalten dieser Temperatur für 30 Minuten beendet.
-
Dieses
Produkt war in Bezug auf den Geschmack demjenigen in Beispiel 1
sehr nahe.
-
Zusätzliche
Bemerkungen
-
Die
starke Neigung von Caseinprotein, bitter schmeckende Proteinhydrolysate
zu bilden, ist gut bekannt und nahezu die gesamte Entwicklungsarbeit in
Bezug auf Caseinhydrolyseverfahren haben sich auf und um dieses
Bitterkeitsproblem herum konzentriert (J. Adler-Nissen, Enzymatic
Hydrolysis of Food Proteins, Elsevier, 1986 und die Zitate darin).
Es war nicht überraschend,
daß ein
isoliertes Caseinat, fermentiert, wie durch das Verfahren der Erfindung
beschrieben, einen intensiv bitteren Geschmack und keine pikanten
Noten hervorbrachte, wie durch das Gremium beschrieben (Beispiel
9). Allerdings war überraschend,
daß Bitterkeit
vermieden wurde, wenn die Proteinsubstrate, die mindestens etwas
Casein enthielten, durch dasselbe Verfahren fermentiert wurden.
-
Das
Produkt mit pikantem Geschmack, hergestellt wie beschrieben, weist
gegenüber
denen, die nach den bestehenden Verfahren hergestellt werden, insofern
einen Vorteil auf, als ein Erhitzungsschritt zur Geschmacksentwicklung
nicht erforderlich ist und der Geschmack in einer relativ kurzen
Zeitdauer ohne die Verwendung von kommerziellen Enzympräparationen
hervorgebracht werden kann.
-
Der
Hydrolysegrad, bei dem der gewünschte pikante
Geschmack erzielt wird, hängt
von dem gewählten
Proteinsubstrat und den Parametern des Fermentationsverfahrens ab,
beispielsweise Zeit, Temperatur und Substratkonzentration.
-
Die
Beispiele 1 bis 6 und 10 bis 14 beschreiben bevorzugte Arten und
Weisen, die Erfindung in die Praxis umzusetzen. Proteinquellen,
Bakterienstämme
und Fermentationsbedingungen, die Alternativen zu denjenigen, die
beispielhaft erläutert wurden,
darstellen, werden denjenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig
sind, bekannt sein oder sie können
leicht bestimmt werden. Der Umfang der Erfindung ist nicht durch
die Beispiele beschränkt,
sondern wird durch die angefügten
Ansprüche
definiert.