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Die
vorliegende Erfindung betrifft NK-1-Rezeptorantagonisten und deren
Verwendung zur Behandlung und/oder Vorbeugung von benigner Prostatahyperplasie
(BPH).
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Benigne
Prostatahyperplasie (BPH) tritt bei älteren Männern ziemlich häufig auf.
Ihre Symptome können
die täglichen
Aktivitäten
beeinflussen und sich auf das Wohlbefinden und daher auf die Lebensqualität auswirken.
BPH kann progressiv sein und zu Urinretention, Infektionen, Blasensteinen
und Nierenversagen führen.
Während
mittlere Symptome unbehandelt bleiben, ist für unangenehme Symptome und
Komplikationen eine therapeutische Behandlung oder Chirurgie notwendig.
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Eine
Katheterisierung kann im Fall einer akuten Urinretention, einer
der Komplikationen, die durch BPH verursacht werden, notwenig sein.
Es gibt zwei verschiedene Arten der akuten Urinretention, nämlich spontane
oder unerwartete akute Urinretention, wobei die Patienten die erstere
oftmals als das ernsthafteste Ergebnis von BPH betrachten. Spontane
akute Urinretention kann mit 5-alpha-Reduktaseinhibitoren, wie Finasterid,
behandelt werden, wie von Andersen et al., Urology, 49 (6), 839 – 845, (1997)
beschrieben. Unerwartete akute Urinretention ist ein Anfall akuter
Urinretention, der oft innerhalb der ersten drei Tage nach der Anästhesie
oder Chirurgie, nach einem Schlaganfall oder einer kongestiven Herzinsuffizienz;
einem medizinischen Zustand, wie Prostatitis oder Harnwegsinfektion;
oder Ingestion von Medizin oder Medikamenten die für die unerwartete
Retention bekannt sind, z. B. Pseudoephedrinhydrochlorid, kalte
Medizin, Schmerzmittel, wie Narkotika oder Sedativa, oder Benadryl,
auftritt.
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Benigne
Prostatahyperplasie (BPH) ist dahingehend ungewöhnlich, daß sie spontan als klinisch-manifeste
Krankheit nur bei zwei männlichen
Spezies auftritt, Menschen und Hunden (Emberton M. und Mundy A.
R. (1999), „The
Prostate and Benign Prostatic Hyperplasia", in The Scientific Basis of Urology,
Herausgeber Mundy, Fitzpatrick, Neal & George; Isis Medical Media, Oxford
UK. 257 Seiten.). Anatomische Ähnlichkeiten zwischen
hundeartiger und menschlicher Prostata wurden zuerst ausführlich durch
Price D. in „Comparative aspects
of development and structure in the Prostate". Natl. Cancer Inst. Monogr., 12, 1 – 7, (1963),
durch Entwicklungsstudien geprüft:
die hundeartige Prostata umschließt den Hals der Blase und die
proximale Harnröhre,
die der menschlichen Prostata äußerst ähnlich ist,
besteht aus gemischter Stroma- und Drüsenmorphologie und ist in eine
Kapsel aus Glattmuskel, fibrovaskulärem Gewebe, Nerven und Ganglien
eingehüllt.
Bei der BPH von Hunden und beim Menschen nehmen sowohl die Epithel-
als auch die Stromaprostataelemente mengenmäßig in einer anscheinend unkoordinierten
Weise zu (siehe Strandberg J. D. in „Comparative Pathology of Benign
Prostatic Hyperplasia",
in, Prostatic Diseases, Herausgeber Lepor H., W. B. Saunders Company,
Philadelphia (2000)). Demgemäß wurden
Hunde ausgiebig in experimentellen Studien der Ätiologie, Pathogenese und Behandlung
von BPH verwendet (Walsh P. C. und Wilson J. D., „The induction
of prostatic hypertrophy in the dog with androstanediol", J. Clin. Invest.,
57, 1093 – 7,
(1976); Suzuki K., Okazaki H., Ono Y., Kurokawa K., Suzuki T., Onuma
E., Takanashi H., Mamiya Y. und Yamanaka H., „Effect of dual inhibition
of 5-areductase and aromatase on spontaneously developed canine
prostatic hypertrophy",
Prostate (NY), 37 (2), 70 – 76, (1998);
für einen Überblick
siehe auch Strandberg J. D. (2000; oben aufgelistet).
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Neurokinin-1
(NK-1) oder Substanz P ist ein natürlich vorkommendes Undecapeptid,
das zur Tachykininfamilie von Peptiden gehört, wobei letztere aufgrund
ihrer schnellen Kontraktionswirkung auf extravaskuläres Glattmuskelgewebe
so genannt werden. Der Rezeptor für Neurokinin-1 oder Substanz
P ist ein Mitglied der Überfamilie
von G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren und wird NK-1-Rezeptor genannt. Dieser Rezeptor ist durch
das Nervensystem von Säugern
(insbesondere Gehirn und Spinalganglien) stark verbreitet und ist
außerdem
im Kreislaufsystem und in peri pheren Geweben (insbesondere dem Zwölffingerdarm,
dem Leerdarm und dem Urogenitalsystem) vorhanden. Der Rezeptor soll
in die Regulierung einer Vielzahl diverser biologischer Verfahren
involviert sein, wie nachfolgend ausgeführt.
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Die
zentralen und peripheren Wirkungen der Tachykininsubstanz P von
Säugern
sind mit zahlreichen Entzündungszuständen, einschließlich Migräne, Rheumatoidarthritis,
Asthma, und entzündlicher
Darmerkrankung sowie der Mediatorwirkung des Brechreflexes und der
Modulation von Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) wie
der Parkinson-Krankheit (Neurosci. Res., 7, 187 – 214, (1996)), Angst (Can.
J. Phys., 75, 612 – 621,
(1997)) und Depression (Science, 281, 1640 – 1645, (1998)) in Verbindung
gebracht worden.
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Ein
Beleg für
die Nützlichkeit
von Tachykininrezeptorantagonisten bei Schmerz, Kopfschmerz, insbesondere
Migräne,
der Alzheimer-Krankheit, multipler Sklerose, Milderung des Morphinentzugs,
kardiovaskulären
Veränderungen, Ödemen, wie Ödeme, verursacht
durch thermische Verletzungen, chronischen Entzündungskrankheiten wie Rheumatoidarthritis,
Asthmabronchialer Hyperreaktivität
und anderen Atemwegserkrankungen einschließlich Heuschnupfen, Darmentzündungen,
einschließlich
Colitis ulcerosa und der Crohn'schen-Krankheit,
Augenverletzungen, Augenentzündungen
ist in „Tachykinin
Receptor and Tachykinin Receptor Antagonists", J. Auton. Pharmacol., 13, 23 – 93, 1993
zu finden.
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Überdies
sind Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten zur Behandlung einer Vielzahl
physiologischer Erkrankungen, die mit einem Überschuß oder einem Ungleichgewicht
von Tachykinin, insbesondere der Substanz P, in Verbindung stehen,
entwickelt worden. Beispiele für
Zustände,
an denen die Substanz P beteiligt ist, umfassen Erkrankungen des
zentralen Nervensystems wie Angst, Depression und Psychose (Internationale
Patentanmeldung, Veröffentlichungs-Nr.
WO 95/16679, WO 95/18124 und WO 95/23798).
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Die
Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten sollen ferner zur Behandlung der
Bewegungskrankheit und zur Behandlung von induziertem Erbrechen
nützlich
sein.
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Die
Reduktion von Cisplatin-induzierter Emesis durch einen selektiven
Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten wird in The New England Journal
of Medicine, Bd. 340, Nr. 3, 190 – 195, (1999) beschrieben.
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Ferner
beschreibt US Patent Nr. 5,972,938 ein Verfahren zur Behandlung
einer psychoimmunologischen oder einer psychosomatischen Erkrankung
durch die Verabreichung eines Tachykininrezeptors wie den NK-1-Rezeptorantagonisten.
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Der
Nutzen von Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten zur Behandlung von
bestimmten Formen von Harninkontinenz ist ferner in Neuropeptids,
32(1), 1 – 49,
(1998) und Eur. J. Pharmacol., 383(3), 297 – 303, (1999) beschrieben.
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Es
wurde berichtet, daß NK-1-Rezeptorantagonisten
außerdem
eine nützliche
Wirkung bei der Therapie von traumatischen Gehirnverletzungen haben
(mündliche
Offenbarung von Prof. Nimmo bei der internationalen Tachykinin-Konferenz
2000 in La Grande Motte, Frankreich, 17. bis 20. Oktober 2000 mit
dem Titel „Neurokinin
1 (NK-1) Receptor Antagonists Improve the Neurological Outcome Following
Traumatic Brain Injury",
Authoren: Nimmo A. J., Bennett C. J., Hu X., Cernak I., Vink R.).
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Die
Verwendung von NK-1-Rezeptorantagonisten zur Behandlung oder Vorbeugung
von chronischer nicht bakterieller Prostatitis und Prostatalgie
wurde in der internationalen Patentveröffentlichung Nr. WO 99/59583
beschrieben.
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Die
internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO 01/01922 beschreibt die Verwendung von Substanz P-Antagonisten bei
der Behandlung der Adenokarzinome, besonders Urogenitaltraktneoplasmen,
wie Prostatakarzinom.
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WO
99/07681 bezieht sich auf die Behandlung und Vorbeugung von Reizsymptomen
(weitere Verstärkung)
von benigner Prostatahypertrophie und nicht auf die Behandlung von
BPH an sich. Überdies
ist der Bezug auf Reizsymptome der benignen Prostatahyperplasie
Teil einer Langen Liste an Krankheiten, die Dutzende an Krankheiten
umfaßt,
worin die bevorzugte Behandlung Schmerz ist.
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WO
99/07677 beschreibt ähnliche
Verbindungen wie in WO 99/07681 und bezieht sich auch wieder auf
die Behandlung und Vorbeugung von Reizsymptomen (weitere Verstärkung) von
benigner Prostatahypertrophie und nicht auf die Behandlung von BPH
an sich.
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WO
00/67742 bezieht sich auf die Behandlung oder Vorbeugung von benigner
Prostatahypertrophie und nicht auf die Behandlung von BPH an sich.
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GB 2347422 offenbart neuartige
NK-1-Rezeptorantagonisten, aber offenbart nicht deren Verwendung bei
der Behandlung und Vorbeugung von BPH.
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Das „European
Journal of Pharmacology, NL, 1999, Bd. 380, Nr. 2 – 3, Seiten
137-144" offenbart
immunohistochemische und pharmakologische Tachykininstudien bei
Ratten- und Meerschweinchenprostatas. Daten in bezug auf Wachstum
und Hyperplasie der Drüsen-
oder Stromagewebe werden nicht bereitgestellt.
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Die
Ausdrücke „NK-1-Rezeptorantagonist" und „Substanz
P-Rezeptorantagonist",
die hierin verwendet werden, beziehen sich auf irgendeine synthetische,
chemische Verbindung, die das Binden der Substanz P an den NK-1-Rezeptor inhibiert.
Eine große
Zahl solcher Rezeptorantagonisten ist bekannt und wurde z. B. in
der europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. EP-A-1,035,115 von Boes M., Branca Q., Galley G., Godel T., Hoffmann
T., Hunkeler W., Schnider P., Stadler H., mit dem Titel „Preparation
of N-Benzyl-4-tolylnicotinamids and related compounds as neurokinin-1
receptor antagonists." beschrieben.
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Es
wurde nun herausgefunden, daß der
selektive NK-1-Rezeptorantagonist der allgemeinen Formel
worin
R Wasserstoff,
C
1-7-Alkyl, C
1-7-Alkoxy,
Halogen oder Trifluormethyl ist;
R
1 Wasserstoff
oder Halogen ist; oder
R und R
1 zusammen
-CH=CH-CH=CH- sein können;
R
2 und R
2' unabhängig voneinander
Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl, C
1-7-Alkoxy
oder Cyano sind; oder
R
2 und R
2' zusammen
-CH=CH-CH=CH- sein können,
gegebenenfalls substituiert durch einen oder zwei Substituenten,
ausgewählt
aus C
1-7-Alkyl oder C
1-7-Alkoxy;
R
3 Wasserstoff, C
1-7-Alkyl
ist oder eine C
3-6-Cycloalkylgruppe bildet;
R
4 Wasserstoff, -N(R
5)
2, -N(R
5)(CH
2)
nOH, -N(R
5)S(O)
2-C
1-7-Alkyl, -N(R
5)S(O)
2-Phenyl, -N=CH-N(R
5)
2, -N(R
5)C(O)R
5 oder ein cyclisches tertiäres Amin
der Gruppe
ist;
R
5 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C
3-C
6-Cycloalkyl,
Benzyl oder C
1-7-Alkyl ist;
R
6 Wasserstoff, Hydroxy, C
1-7-Alkyl,
-(CH
2)
nCOO-C
1-7-Alkyl, -N(R
5)CO-C
1-7-Alkyl, Hydroxy-C
1-7-alkyl,
Cyano, -(CH
2)
nO(CH
2)
nOH, -CHO oder
eine 5- oder 6-gliedrige heterocyclische Gruppe ist, die gegebenenfalls über eine
-(CH
2)
1-7-Gruppe
gebunden ist;
X -C(O)N(R
5)- oder -N(R
5)C(O)- ist;
n 0, 1, 2, 3 oder 4 ist;
und
die pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalze
davon für
die Behandlung und/oder Vorbeugung von benigner Prostatahyperplasie
besonders nützlich
sind.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines
NK-1-Rezeptorantagonisten der allgemeinen Formel (I) zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung und/oder Vorbeugung von benigner
Prostatahyperplasie.
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Die
folgenden Definitionen der allgemeinen Ausdrücke, die in der vorliegenden
Beschreibung verwendet werden, werden unabhängig davon verwendet, ob die
in Frage kommenden Ausdrücke
allein oder in Kombination auftreten.
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Der
Ausdruck „Halogen" bezeichnet Chlor,
Iod, Fluor und Brom.
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Der
Ausdruck „cyclisches,
tertiäres
Amin" bezeichnet
beispielsweise Pyrrolidin-1-yl, Imidazol-1-yl, Piperidin-1-yl, Piperazin-1-yl,
Morpholin-4-yl, Thiomorpholin-4-yl, 1-Oxo-thiomorpholin-4-yl, 1,1-Dioxo-thiomorpholin-4-yl,
2,3-Dihydro-[1,4]oxazin-4-yl oder [1,2,4]Triazol-1-yl.
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Der
Ausdruck „fünf- oder
sechsgliedrige Heteroarylgruppe, enthaltend ein bis vier Heteroatome,
ausgewählt
aus N, O oder S" bezeichnet
beispielsweise die folgenden Gruppen:
Pyrrol-1-yl, Imidazol-1-
oder -2-yl, Pyrazol-1-yl, Pyridin-2-, -3- oder -4-yl, Pyrazinyl,
Pyrimidinyl, Pyridazinyl, Isothiazolyl, Isoxazolyl, Thienyl, 1,2,3-Triazolyl,
1,2,4-Oxadiazolyl, Tetrahydropyridinyl, Isoxazolyl oder Furyl.
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Der
Ausdruck „fünf- oder
sechsgliedriges, gesättigtes,
cyclisches, tertiäres
Amin" bezeichnet
beispielsweise Pyrrolidinyl, Imidazolidinyl, Pyrazolidinyl, Piperidinyl,
Piperazinyl, Morpholinyl, Thiomorpholinyl, Thiomorpholin-1,1-dioxo oder Thiomorpholin-1-oxo.
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Der
Ausdruck „5-
oder 6-gliedrige heterocyclische Gruppe" bezeichnet beispielsweise Pyridinyl,
Pyrimidinyl, Oxadiazolyl, Triazolyl, Tetrazolyl, Thiazolyl, Thienyl,
Furyl, Pyranyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Isothiazolyl, Piperazinyl
oder Piperidyl.
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Der
Ausdruck „Aryl" bezeichnet einen
monocyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoffrest oder ein bicyclisches
oder tricyclisches Ringsystem, worin mindestens ein Ring aromatisch
ist, bevorzugt sind Phenyl-, Benzyl- oder Naphthylringe.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
akzeptable Säureadditionssalze" umfaßt Salze
mit anorganischen und organischen Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure, Ameisensäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Essigsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und
dergleichen.
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Bevorzugte
Verbindungen für
die beanspruchte Verwendung sind die exemplarischen Verbindungen, worin
X in der allgemeinen Formel (I) -C(O)N(R5)-
ist, und worin R5 Methyl, Ethyl oder Cyclopropyl
ist, beispielsweise die folgenden Verbindungen:
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-(2-chlor-phenyl)-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-(2-trifluormethyl-phenyl)-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-(2-fluor-phenyl)-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-(2-methoxy-phenyl)-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-phenyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-ethyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-cyclopropyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-[1-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-ethyl]-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Di-fluorbenzyl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Di-chlorbenzyl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-4-naphthalin-1-yl-nicotinamid,
(4-{5-[(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-methyl-carbamoyl]-4-o-tolyl-pyridin-2-yl}-piperazin-1-yl)-essigsäureethylester,
5'-[(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-methyl-carbamoyl]-4'-o-tolyl-3,4,5,6-tetrahydro-2H-[1,2']bipyridinyl-4-carbonsäureethylester,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-(4-propyl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-nicotinamid,
(RS)-6-[3-(Acetyl-methyl-amino)-pyrrolidin-1-yl]-N-(3,5-bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-[methyl-(2-morpholin-4-yl-ethyl)-amino]-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-(1-oxo-1λ4-thiomorpholin-4-yl)-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-6-(1,1-dioxo-1λ6-thiomorpholin-4-yl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-piperazin-1-yl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-6-[4-(2-hydroxy-ethyl)-piperazin-1-yl]-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-6-(4-cyanomethyl-piperazin-1-yl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-6-{4-[2-(2-hydroxy-ethoxy)ethyl]-piperazin-1-yl}-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-(4-[1,2,4]oxadiazol-3-yl-methyl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-N-methyl-6-[4-(5-oxo-4,5-dihydro-1H-[1,2,4]triazol-3-yl-methyl)-piperazin-1-yl]-4-o-tolyl-nicotinamid,
N-(3,5-Bis-trifluormethyl-benzyl)-6-(4-formyl-piperazin-1-yl)-N-methyl-4-o-tolyl-nicotinamid
und
N-Methyl-N-(2-methyl-naphthalin-1-yl-methyl)-6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-nicotinamid.
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Weitere
bevorzugte Verbindungen für
die beanspruchte Verwendung sind die exemplarischen Verbindungen,
worin X in der allgemeinen Formel (I) -N(R5)-CO-
ist, und worin R5 Wasserstoff oder Methyl
ist, beispielsweise die folgenden Verbindungen:
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-[6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[4-(2-chlor-phenyl)-6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[4-(4-fluor-2-methyl-phenyl)-6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[4-(2-chlor-phenyl)-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-(4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-acetamid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-propionamid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[4-(2-chlor-phenyl)-6-morpholin-4-yl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-{6-[methyl-(2-morpholin-4-yl-ethyl)-amino]-4-o-tolyl-pyridin-3-yl}-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-[6-(4-pyrimidin-2-yl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[4-(2-chlor-phenyl)-6-dimethylamino-pyridin-3-yl]-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-piperazin-1-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-(4-hydroxy-4'-o-tolyl-3,4,5,6-tetrahydro-2H-[1,2']bipyridinyl-5'-yl)-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-{6-[(2-hydroxy-ethyl)-methyl-amino]-4-o-tolyl-pyridin-3-yl}-N-methyl-isobutyramid,
(R)-2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(3-hydroxy-pyrrolidin-1-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-acetamid
und
[2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-2-methyl-propyl]-[4-(4-fluor-2-methyl-phenyl)-6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-pyridin-3-yl]-methylamin.
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Die
Verfahren zur Herstellung der oben genannten Verbindungen werden
ausführlich
in EP-A-1,035,115 beschrieben. Es werden außerdem Werte für die Affinität ausgewählter Verbindungen
für den NK-1-Rezeptor
geliefert, die als pKi angegeben werden, wobei der pKi-Wert der
bevorzugten Verbindungen in dem Bereich von 8,00 bis 9,80 liegt.
EP-A-1,035,115 liefert ferner Vorschläge für geeignete Formulierungen von
NK-1-Rezeptorantagonisten, die auch für die Verwendung geeignet sind,
wie in der vorliegenden Patentbeschreibung beansprucht.
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Die
am stärksten
bevorzugten Verbindung für
die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)isobutyramid
und 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-[6-(4-methyl-piperazin-1-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-isobutyramid, offenbart
in EP-A-1,035,115,
sowie 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ
6-thiomorpholin-4-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid
und 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ
6-thiomorpholin-4-yl)-4-(4-fluor-2-methyl-phenyl)-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid,
beschrieben in
EP 1414525 .
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Wie
zuvor erwähnt,
ist benigne Prostatahyperplasie (BPH) oder Prostatahypertrophie
eine Krankheit des männlichen
Geschlechts, deren Häufigkeit
sich ab dem fünfzigsten
Lebensjahr eines Menschen beträchtlich
erhöht.
Es ist noch immer nicht klar, was BPH verursacht, aber es scheint,
als beziehe sich BPH auf das Hormon Testosteron und sein Verhältnis zu
anderen Hormonen, das sich während
des Alterungsprozesses verändert.
Die Tatsache, daß die
Prostata anfängt
größer zu werden,
ist nicht notwendigerweise ein Problem. Tatsächlich haben einige Männer eine
sehr große
Prostata, leiden aber nicht an Krankheitssymptomen. Auf der anderen
Seite haben einige Männer
eine nur leicht vergrößerte Prostata,
und sie leiden an unangenehmen Harnsymptomen. Diese Symptome umfassen
Schwierigkeiten beim Urinieren, häufigen Harndrang, oder Harndrang
während
der Nacht.
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In
ernsthaften Fällen
wird BPH entweder durch therapeutische Behandlung unter Verwendung
verordneter Medikamente oder durch chirurgische Behandlung behandelt,
bei der das Gewebe, das den Urinfluß blockiert, entfernt wird.
Die Therapie durch verordnete Medikamente wird bevorzugt, da sie
nicht invasiv ist. Eine Vielzahl an verordneten Medikamenten zur
Behandlung von BPH ist bekannt, wie beispielsweise der Gonadotrophinagonist
Leuprorelin, verkauft unter anderem unter den Markennamen LupronTM und Lupron DepotTM, und
der 5-alpha-Reduktaseinhibitor Finasterid, verkauft unter dem Markennamen
ProscarTM. Die vorliegende Erfindung stellt
eine neuartige Klasse an verordneten Medikamenten zur Behandlung
von BPH bereit, nämlich NK-1-Rezeptorantagonisten.
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NK-1-Rezeptorantagonisten
zur Verwendung in Verbindung mit der beanspruchten Erfindung können entweder
allein oder in Kombination mit anderen Therapeutika angewandt werden
und werden vorzugsweise zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung
formuliert, umfassend pharmazeutisch akzeptable Trägerstoffe oder
Streckmittel. Die pharmazeutischen Präparate zur Verwendung gemäß dieser
Erfindung können
zusätzlich
auch Konservierungsmittel, Lösungsbeschleuniger,
Stabilisatoren, Benetzungsmittel, Emulgatoren, Süßungsmittel, Färbemittel,
Aromastoffe, Salze zur Veränderung
des osmotischen Drucks, Puffer, Maskierungsmittel oder Antioxidationsmittel
enthalten.
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NK-1-Rezeptorantagonisten
können
in Form eines selbstemulgierenden Wirkstoffabgabesystems (Self-Emulsifying Drug
Delivery Systems (SEDDS)) formuliert werden, die aus Gemischen aus Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln bestehen, idealerweise isotrop, die manchmal Hilfslösungsmittel
umfassen. Solche Gemische emulgieren unter Bedingungen des vorsichtigen
Rührens, ähnlich denen,
denen man im Magen-Darm-Trakt begegnen würde. Wird eine solche Formulierung
in das Lumen des Darms freigesetzt, dispergiert sie, wodurch ein
feine Emulsion gebildet wird, so daß das in der Emulsion enthaltene
Arzneimittel in Lösung
im Darm verbleibt, wobei der Lösungsschritt
vermieden wird, der die Absorptionsrate der hydrophoben Arzneimittel
aus dem kristallinen Zustand oft beschränkt. Das SEDDS führt zu verbesserter
Bioverfügbarkeit und/oder
einem regelmäßigeren
temporalen Profil der Absorption aus dem Darm. SEDDS wurden von
Pouton C. W., in Advanced Drug Delivery Reviews, 25, (1997), 47 – 58 beschrieben.
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Der
NK-1-Rezeptorantagonist oder die pharmazeutische Zusammensetzung,
die diesen umfaßt,
wird vorzugsweise oral, z. B. in Form von Tabletten, beschichteten
Tabletten, Dragees, harten und weichen Gelatinekapseln, Lösun gen,
Emulsionen oder Suspensionen, verabreicht. Die Verabreichung kann
jedoch auch rektal, z. B. in Form von Zäpfchen, oder parenteral, z.
B. in Form von Injektionslösungen,
erfolgen. Der NK-1-Rezeptorantagonist oder die pharmazeutische Zusammensetzung,
die diesen umfaßt,
kann auch auf irgendeine andere geeignete Weise verabreicht werden,
die dem Fachmann bekannt ist.
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Die
Dosierung kann innerhalb breiter Grenzen variieren und kann selbstverständlich an
die individuellen Erfordernisse in jedem besonderen Fall angepaßt werden.
Der Dosierbereich für
eine nützliche
Wirkung bei Säugern
ist natürlich
von der Aktivität
des NK-1-Rezeptorantagonisten, der verwendet wird, abhängig, liegt gewöhnlich aber
im Bereich von 5 bis 1.000 mg/kg/d und liegt vorzugsweise zwischen
25 und 100 mg/kg/d.
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Eine
Injektionslösung
kann die folgende Zusammensetzung aufweisen:
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Die
pharmazeutischen Präparate
gemäß dieser
Erfindung können
zusätzlich
auch pharmazeutisch inerte, anorganische oder organische Trägerstoffe
enthalten, die zur Herstellung von Tabletten, beschichteten Tabletten,
Dragees und haben Gelatinekapseln geeignet sind. Laktose, Maisstärke oder
Derivate davon, Talk, Stearinsäure
oder ihre Salze usw. können
als solche Trägerstoffe,
zum Beispiel für
Tabletten, Dragees und harte Gelatinekapseln, verwendet werden.
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Geeignete
Trägerstoffe
für weiche
Gelatinekapseln sind z. B. pflanzliche Öle, Wachse, Fette, halbfeste und
flüssige
Polyole usw.
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Geeignete
Trägerstoffe
für die
Herstellung von Lösungen
und Sirups sind z. B. Wasser, Polyole, Saccharose, Invertzucker,
Glukose usw.
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Geeignete
Trägerstoffe
für Injektionslösungen sind
z. B. Wasser, Alkohole, Polyole, Glycerol, pflanzliche Öle usw.
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Geeignete
Trägerstoffe
für Zäpfchen sind
z. B. natürliche
oder gehärtete Öle, Wachse,
Fette, halbflüssige
oder flüssige
Polyole usw.
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Überdies
können
die pharmazeutischen Präparate
Konservierungsstoffe, Löslichmacher,
Stabilisatoren, Benetzungsmittel, Emulgatoren, Süßungsmittel, Färbemittel,
Aromastoffe, Salze zur Veränderung
des osmotischen Drucks, Puffer, Maskierungsmittel oder Antioxidationsmittel
enthalten. Sie können
auch noch andere therapeutisch wertvolle Substanzen enthalten.
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Wie
in dem nachstehend folgenden Beispiel angegeben, haben die Erfinder
gezeigt, daß NK-1-Rezeptorantagonisten,
insbesondere 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid,
das Potenzial haben, die Größe der Prostata
zu verringern, und daher bei der Behandlung und/oder Vorbeugung
von benigner Prostatahyperplasie verwendet werden können.
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BEISPIEL
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Zusammenfassung einer
39-wöchigen
Toxizitätsstudie
an einem Hund
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In
einer neunmonatigen Studie erhielten vier Gruppen Beagle (4 Tiere/Geschlecht/Gruppe;
5 – 6
Monate alt bei Studienbeginn) orale Dosen (Sonde) von 0 (Placebo),
6, 20 und 60 mg/kg/d 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-morpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)isobutyramid
als eine SEDDS-Formulierung für
39 Wochen. Die folgenden Variablen wurden untersucht: klinische
Anzeichen, Körpergewichte,
Nahrungsverbrauch, Ophthalmoskopie vor und am Ende der Studie, Elektrokardiographie,
Herzfrequenz, Toxikokinetiken zu verschiedenen Zeitpunkten, klinische
Pathologie (Hämatologie,
Biochemie, Harnanalyse) in Intervallen von 3 Monaten, Nekropsie
und Gewebekonservierung, Organgewichte und Histopathologie.
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Dosis-bezogen
reduzierte Gewichte der Prostata wurden beim männlichen Geschlecht bei 60
und 20 mg/kg/d gemessen (um 58 % und 37 % im Vergleich zur Kontrolle),
mit einer geringfügigen
Tendenz auch bei 6 mg/kg/d. Mikroskopische Veränderungen wurden bei allen
Männchen
auf 60 und meist auf 20 mg/kg/d beschränkt.
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Der
Befund war durch einen kleineren Gesamtquerschnitt, kleinere Azinuslumen
und flacheres Epithelgewebe mit weniger eosinophilem Zytoplasma,
besonders im Zentrum der Prostata, gekennzeichnet. Mitosen waren
jedoch in den peripheren Azini augenscheinlich. Die Prostata von
niedrig dosierten Männchen
war ähnlich
den Kontrollen.
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Es
ist bekannt, daß die
hundeartige Prostata regionale Unterschiede bei der Reaktion des
Prostata-Epithelgewebes
auf hormonelle Einflüsse
aufweist, wobei die periurethralen (zentralen) Drüsen empfindlicher
auf Androgenentzug reagieren, als subkapsuläre (periphere) Zonen, wie in
dieser Studie aufgetreten. Daher wird angenommen, daß die gesehenen
Prostataveränderungen
eher eine pharmakologische Wirkung der verwendeten Verbindung, als
einen Nachweis der Toxizität
zeigen.
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Mittlere
absolute Organgewichte wurden auf 100 g der mittleren terminalen
Körpergewichte
eingestellt => mittlere
relative Organgewichte.
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Mittlere
relative Organgewichte wurden mit der entsprechenden Kontrolle verglichen
=> Abweichung in %.
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Abgesehen
von den Prostataveränderungen
wurden keine offenkundigen Abnormalitäten in irgendeinem anderen
Organsystem beobachtet. Leichte Veränderungen in der Leber (Hepatozytenhypertrophie
mit leicht erhöhten
Or gangewichten) galten als in dem normalen physiologischen anpassungsfähigen Bereich
von Hunden dieser Rasse liegend, ohne Anzeichen einer offenkundigen
systemischen Wirkung.
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Herstellung von 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ6-thiomorpholin-4-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid
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a) 4-(5-Nitro-pyridin-2-yl)-thiomorpholin
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Zu
einer Lösung
aus 20 g (126 mmol) 2-Chlor-5-nitropyridin in 200 ml Tetrahydrofuran
wurden tropfenweise 32,5 ml (315 mmol) Thiomorpholin über 10 min
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde unter Rückfluß für weitere 2 h erhitzt. Nach
dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und der Rest wurde wieder in 200 ml Ethylacetat
gelöst.
Die organische Phase wurde mit 200 ml 1 N Natriumbicarbonatlösung gewaschen,
getrocknet (Magnesiumsulfat) und eingedampft, wodurch 29,3 g (quantitativ)
der Titelverbindung als gelber Feststoff erhalten wurden.
MS
m/e (%): 225 (M+, 78), 152 (100), 124 (62).
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b) 2,2-Dimethyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-pyridin-3-yl)-propionamid
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Zu
einer Suspension aus 1,0 g (4,4 mmol) 4-(5-Nitro-2-pyridyl)-thiomorpholin
in 8 ml Ethanol und 2 ml Wasser wurden 1,5 g (27 mmol) Eisenpulver
zugegeben. Ein paar Tropfen 3 N Salzsäurelösung in Diethylether wurden
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde 18 h auf 85 °C erhitzt.
Die Suspension wurde filtriert und der Rest wurde 5 Mal mit 10-ml-Teilen
Ethanol gewaschen. Das Filtrat wurde im Vakuum eingedampft, wodurch
870 mg eines violetten Öls
erhalten wurden.
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Dieses
Rohprodukt wurde in 10 ml Dichlormethan gelöst. Unter Rühren wurden 700 mg (6 mmol)
Pivaloylchlorid und 860 mg (7 mmol) N-Ethyldiisopropylamin zugegeben
und das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Dann wurden 30 ml Wasser und 3 ml 1 N Salzsäurelösung zugegeben, um pH 1 zu
erreichen. Die organische Schicht wurde abgetrennt und die wässerige
Schicht wurde mit 1 N Salzsäurelösung gewaschen,
mit Natriumcarbonat auf pH 10 eingestellt und mit Dichlormethan
extrahiert. Die organische Schicht wurde getrocknet (Natriumsulfat)
und eingedampft, wodurch 630 mg (51 %) der Titelverbindung als violette
Kristalle erhalten wurden.
MS m/e (%): 280 (M+H+, 100).
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c) N-(4-Iod-6-thiomorpholin-4-yl-pyridin-3-yl)-2,2-dimethyl-propionamid
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Unter
Argon wurde eine Lösung
aus 75 g (268 mmol) 2,2-Dimethyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-pyridin-3-yl)-propionamid, 187
g (1,61 mol) N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
und 85 g (604 mmol) 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin in 750 ml Tetrahydrofuran
auf –65 °C in einem
Trockeneisbad abgekühlt. Über 30 min
wurden 805 ml (1,29 mol) einer 1,6 N n-Butyllithiumlösung in
Hexan tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch konnte sich bis
auf –15 °C erwärmen und
wurde für
3 h bei dieser Temperatur gerührt.
Nach dem erneuten Abkühlen
auf –70 °C wurden
354 g (1,40 mol) Iod (gelöst
in 1.000 ml Tetrahydrofuran) tropfenweise über 2 h zugegeben und das Rühren wurde
für 1 h
fortgesetzt. Die Suspension wurde auf –60 °C erwärmt und in 1.000 ml 30%ige
Natriumthiosulfatpentahydratlösung
gegossen. Dann wurden 750 ml tert-Butylmethylether zugegeben und
die organische Schicht wurde abgetrennt. Die wässerige Schicht wurde dreimal
mit 750-ml-Teilen tert-Butylmethylether extrahiert und die vereinigten
organischen Schichten wurden getrocknet (Natriumsulfat) und eingedampft.
Die Flashchromatographie ergab 68,9 g (63 %) der Titelverbindung
als hellbraune Kristalle.
MS m/e (%): 406 (M+H+, 100).
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d) 2 2-Dimethyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-oyridin-3-yl)-propionamid
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Ein
Gemisch aus 4,05 g (10,0 mmol) N-(4-Iod-6-thiomorpholin-4-yl-pyridin-3-yl)-2,2-dimethyl-propionamid,
54 ml Toluol, 16 ml 2 N Natriumcarbonatlösung, 347 mg (0,3 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0),
67 mg (0,3 mmol) Palladium(II)acetat und 1,50 g (11,0 mmol) o-Tolylboronsäure wurde
unter Argon auf 80 °C
für 18
h erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die wässerige
Phase abgetrennt und zweimal mit Ethylacetat gewaschen. Die vereinigten
organischen Schichten wurden mit 50 ml Salzlösung gewaschen, getrocknet
(Natriumsulfat) und eingedampft. Die Reinigung durch Flashchromatographie
ergab 3,57 g (quantitativ) der Titelverbindung als hellbraunen Feststoff.
MS
m/e (%): 392 (M+Na+, 4), 370 (M+H+, 100).
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e) 6-Thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-ylamin
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Eine
Suspension aus 3,45 g (9,3 mmol) 2,2-Dimethyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-propionamid in 95
ml 3 N Salzsäurelösung wurde
unter Argon auf 110 °C über Nacht
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, mit
zwei 100-ml-Teilen Diethylether gewaschen und über Celite filtriert. Das Filtrat
wurde mit 20 ml Wasser verdünnt
und durch Zugabe von 28%iger Natriumhydroxidlösung unter Eiskühlung auf
pH 11 eingestellt. Das Produkt wurde mit drei 100-ml-Teilen Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden mit 50 ml Salzlösung gewaschen,
getrocknet (Natriumsulfat) und eingedampft, wodurch 2,53 g (95 %)
der Titelverbindung als brauner Feststoff erhalten wurden.
MS
m/e (%): 286 (M+H+, 100).
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Methyl-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-amin
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Zu
einer Lösung
aus 2,46 g (8,6 mmol) 6-Thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-ylamin
in 38 ml Tetrahydrofuran wurden 2,38 g (17 mmol) Kaliumcarbonat
(gelöst
in 25 ml Wasser) und 1,03 g (9,5 mmol) Ethylchlorformiat zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
1 h bei Raumtemperatur gerührt
und eingedampft, um Tetrahydrofuran zu entfernen. Die wässerige
Schicht wurde zweimal mit 50-ml-Teilen Dichlormethan extrahiert
und die organische Schicht wurde getrocknet (Natriumsulfat) und
im Vakuum eingedampft. Das restliche Öl wurde in 30 ml Tetrahydrofuran
gelöst
und 7,4 ml (2,6 mmol) 3,5 M Natriumbis(2-methoxyethoxy)aluminiumhydridlösung in
Toluol wurden über
30 min zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei 50 °C über Nacht gerührt. Nach
dem Abkühlen
auf 0 °C
wurden 7,5 ml 1 N Natriumhydroxidlösung tropfenweise zugegeben.
Tetrahydrofuran wurde im Vakuum entfernt und 10 ml Wasser wurden
zugegeben. Die wässerige
Schicht wurde zweimal mit 20-ml-Teilen Dichlormethan extrahiert
und die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet (Natriumsulfat),
eingedampft und durch Flashchromatographie gereinigt, wodurch 2,37
g (92 %) der Titelverbindung als gelber Feststoff erhalten wurden.
MS
m/e (%): 300 (M+H+, 100).
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g) 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid
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Eine
Lösung
aus 2,32 g (7,7 mmol) Methyl-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)amin
und 1,50 g (11,6 mmol) N-Ethyldiisopropylamin in 20 ml Tetrahydrofuran
wurde in einem Eisbad abgekühlt
und 2,72 g (8,5 mmol) 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-2-methylpropionylchlorid
wurden tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt
und im Vakuum eingedampft. Der Rest wurde in 200 ml 1 N Natriumcarbonatlösung suspendiert
und dreimal mit 200-ml-Teilen Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden getrocknet (Natriumsulfat) und eingedampft.
Der Rest wurde aus Ethanol kristallisiert, wodurch 3,60 g (80 %)
der Titelverbindung als weiße
Kristalle erhalten wurden.
MS m/e (%): 582 (M+H+,
100).
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h) 2-(3,5-Bis-trifluoromethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ6-thiomorpholin-4-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid
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Zu
einer Lösung
aus 1,00 g (1,72 mmol) 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-methyl-N-(6-thiomorpholin-4-yl-4-o-tolyl-pyridin-3-yl)-isobutyramid
in 10 ml Methanol wurden 1,59 g (2,58 mmol) OXONE® zugegeben. Nach
dem Rühren
für 2 Tage
bei Raumtemperatur wurden 5 ml 38%ige Natriumhydrogensulfitlösung und
20 ml gesättigte
Natriumcarbonatlösung
nacheinander zugegeben und Methanol wurde im Vakuum entfernt. Der Rest
wurde mit 25 ml Wasser verdünnt
und dreimal mit 25-ml-Teilen Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen
Schichten wurden getrocknet (Natriumsulfat), durch Flashchromatographie
gereinigt und aus Ethanol kristallisiert, wodurch 980 mg (93 %)
der Titelverbindung als weiße
Kristalle erhalten wurden. Smp. 200 – 201 °C.
MS m/e (%): 636 (M+Na+, 20), 614 (M+H+,
100).
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Herstellung von 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ6-thiomorpholin-4-yl)-4-(4-fluor-2-methyl-phenyl)-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid
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Die
Titelverbindung wurde als weiße
Kristalle in vergleichbaren Ausbeuten gemäß den Verfahren, die zuvor
für die
Herstellung von 2-(3,5-Bis-trifluormethyl-phenyl)-N-[6-(1,1-dioxo-1λ6-thiomorpholin-4-yl)-4-o-tolyl-pyridin-3-yl]-N-methyl-isobutyramid
beschrieben wurden, unter Verwendung von 4-Fluor-2-methyl-phenylboronsäure anstelle
von o-Tolylboronsäure
in Schritt d), erhalten. Smp. 162,1 – 163,6 °C.