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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft umweltfreundliche Motorschmiermittelzusammensetzungen,
die für Verbrennungsmotoren
geeignet sind, insbesondere zur Anwendung in benzin- und in dieselbetriebenen
Motoren.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Zur
Verwendung in Nahrungsmittelprodukten und beim Kochen stehen Pflanzenöltriglyceride
zur Verfügung.
Zahlreiche derartige Pflanzenöle
enthalten natürliche
Antioxidantien, wie Phospholipide und Sterine, die eine Oxidation
während
der Lagerung verhindern. Triglyceride werden als das Veresterungsprodukt
von Glycerin mit drei Molekülen
Carbonsäuren
angesehen. Das Ausmaß der
Unsättigung
in der Carbonsäure
beeinflußt
die Empfindlichkeit des Triglycerids zur Oxidation. Die Oxidation
kann Reaktionen einschließen,
die zwei oder mehrere Triglyceride durch Reaktionen von Atomen in
der Nähe
der Unsättigungsstelle
miteinander verknüpfen.
Diese Reaktionen können
ein höhermolekulares
Material ausbilden, das unlöslich
und verfärbt sein
kann, beispielsweise Schlamm. Die Oxidation kann auch zur Spaltung
der Esterbindung oder zu einer anderen inneren Spaltung der Triglyceride
führen.
Die Bruchstücke
des Triglycerids aus der Spaltung, die ein niedrigeres Molekulargewicht
aufweisen, sind stärker
flüchtig.
Aus der Oxidation von Triglycerid generierte Carbonsäuregruppen
machen das Schmiermittel sauer. Es können auch Aldehydgruppen gebildet
werden. Carbonsäuregruppen
zeigen ein Attraktionsvermögen
für oxidierte
Metalle und können
sie in Öl
auflösen,
wodurch ein Metallabtrag von einigen Oberflächen von geschmierten Metallteilen
gefördert
wird.
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Zufolge
der Oxidationsprobleme bei natürlichen
Triglyceriden werden die meisten kommerziellen Schmiermittel aus
Erdöldestillaten
formuliert, die einen geringeren Unsättigungsgehalt aufweisen, wodurch
sie oxidationsbeständig
werden. Erdöldestillate
benötigen
Additive zur Verringerung von Verschleiß und von Oxidation, zur Erniedrigung
des Pourpoints und zum Modifizieren des Viskositätsindex (zur Einstellung der
Hochtemperaturviskosität
oder der Tieftemperaturviskosität)
usw.. Die Erdöldestillate
sind gegenüber
einem biologischen Abbau beständig,
und die zum Einstellen bestimmter Eigenschaften verwendeten Additive
(die häufig Metalle
und reaktionsfähige
Verbindungen enthalten) vermindern noch weiter die biologische Abbaubarkeit des
gebrauchten Schmiermittels.
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Synthetische
Esterschmiermittel, die in den Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen nur wenig oder
keine Unsättigung
aufweisen, werden zufolge ihrer wünschenswerten Eigenschaften
in Motorölen
von höchster
Qualität
verwendet. Die zur Herstellung von synthetischen Estern verwendeten
Säuren
und Alkohole sind jedoch üblicherweise
von Eröldestillaten
abgeleitet und somit nicht von einer erneuerbaren Quelle. Synthetische Schmiermittel
sind auch kostspieliger und weniger biologisch abbaubar als natürliche Triglyceride.
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Die
begrenzte Verfügbarkeit
von Erdöl,
verbunden mit Befürchtungen über die
Umweltauswirkungen aus dem Auslaufen und Deponieren von Schmiermitteln
auf Erdölbasis,
hat das Interesse an der Verwendung von Pflanzenölen als brauchbaren Ersatz
für Schmiermittel
beflügelt.
Pflanzenöle
haben den Vorteil, einen hohen Flammpunkt und hervorragende Schmiereigenschaften
aufzuweisen, während
sie auch biologisch abbaubar und erneuerbar sind. Pflanzenöle haben
aber auch verhältnismäßig schlechte
Fließeigenschaften
bei tiefen Temperaturen und eine verhältnismäßig geringe Oxidationsbeständigkeit,
was ihren Einsatz bei einigen der extremeren Bedingungen verhindert.
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Die
US-A-5,338,471 beschreibt eine Zusammensetzung, die eine Kombination
aus (A) wenigstens einem pflanzlichen oder synthetischen Triglycerid,
(B) Estern aus der Umesterung wenigstens eines tierischen oder pflanzlichen
Triglycerids, (C) einem Pourpoint-Erniedrigungsmittel, (D) einem
Leistungsadditiv und gegebenenfalls (E) anderen Ölen enthalten soll.
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Die
US-A-5,399,275 offenbart eine Viskositätsindex-Zusammensetzung mit
einem Gehalt an (A) wenigstens einem pflanzlichen oder synthetischen
Triglyceridöl
mit einer spezifischen Formel, (B) wenigstens einem gemischten Ester
eines carboxyhältigen
Interpolymers und gegebenenfalls (C) einem synthetischen Estergrundöl und/oder
(D) einem Antioxidationsmittel.
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Die
EP-A-843 000 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Schmiermittelgrundöls und ein
danach hergestelltes Schmiermittelgrundöl, worin 5 bis 35 Gew.-% eines
Fettöls
mit konstituierenden Fettsäuren, von
denen 60 Gew.-% oder mehr aus einer einfach ungesättigten
Fettsäure
mit 16 oder mehr Kohlenstoffatomen und 12 Gew.-% oder weniger aus
einer zweifach ungesättigten
Fettsäure
bestehen, 30 bis 60 Gew.-% eines Fettöls mit konstituierenden Fettsäuren, von
denen 20 Gew.-% oder mehr aus einer trans-Säure bestehen, und 15 bis 45
Gew.-% entweder eines Fettöls
mit konstituierenden Fettsäuren,
von denen 80 Gew.-% oder mehr aus einer gesättigten Fettsäure mit
mittlerer Kettenlänge
bestehen, oder einer gesättigten
Fettsäuren
mit mittlerer Kettenlänge
oder eines niederen Esters davon vermischt werden und einer Umesterungsreaktion
unterzogen werden.
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Die
US-B1-6,278,006 offenbart ein Öl,
das einen ersten Glycerinpolyolester mit spezifischer, in der Patentschrift
geoffenbarter Formel und einen zweiten Nicht-Glycerinpolyolester
mit spezifischer, dort geoffenbarter Formel umfaßt, sowie Verfahren zur Herstellung
solcher Öle.
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Die
allermeisten Anstrengungen zur Herstellung von Pflanzenölschmiermitteln
haben Öle
verwendet, die hohe natürliche Ölsäuregehalte
aufweisen, wie Saffloröl,
Sonnenblumenöl,
Maisöl,
Sojaöl
und Rapsöl.
Diese mehrfach ungesättigten Öle haben
eine niedrigere Oxidationsbeständigkeit,
wogegen vollständig
gesättigte Öle zum Kristallisieren
bei niederen Temperaturen neigen. Die Anwendung von Ölen mit
einem starken Vorherrschen des einfach ungesättigten Fettes, Ölsäure, führt zu einem
vernünftigen
Kompromiß zwischen
diesen beiden Extremen.
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Zur
Schaffung von Motorschmiermitteln auf der Basis von Pflanzenölen müssen bestimmte
Standards erfüllt
werden, einschließlich
der von SAE (Society of Automotive Engineers), API (American Petroleum
Institute) und ILSAC (International Lubricant Standardization and
Approval Committee) festgelegten Spezifikationen. Im speziellen
waren die SAE-Tieftemperatur-Viskositätsanforderungen in Ölen auf
Pflanzenbasis schwierig zu erfüllen.
Weiterhin sollte ein Öl
zum Einsatz in Verbrennungsmotoren auch den jüngsten Anforderungen der GF-3/API
SL-Mindestleistungsstandards entsprechen, einschließlich eines
Gelbildungsindex von kleiner als etwa 12; Hochtemperatur-TEOST (thermo-oxidative
engine oil simulation) – Gesamtablagerungen
von höchstens
45 mg; sollte beim Mischen mit SAE-Referenzmineralölen homogen
und mischbar bleiben; soll eine niedrige Flüchtigkeit aufweisen; einen
Phosphorgehalt von höchstens
0,1%; und muß den
Schaumbildungs-, Filtrierbarkeits- und Kugelrosttest bestehen.
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Es
besteht daher ein Bedarf nach einem Schmiermittel auf Pflanzenölbasis,
das in Verbrennungsmotorölen
mit verschiedenen SAE-Viskositäten
verwendet werden kann, die den aktuellen GF-3/API SL-Spezifikationen
entsprechen und die zu mindestens 60% biologisch abbaubar sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Der
vorstehend angeführte
Bedarf wird durch verschiedene Ausführungen der Erfindung erfüllt. In
einigen Ausführungen
umfaßt
ein umweltfreundliches Schmiermittel ein umgeestertes Triglyceridöl und einen von
dem Triglyceridöl
verschiedenen synthetischen Ester, wobei das Schmiermittel einen
Gelbildungsindex von kleiner als etwa 12 aufweist und zu mindestens
60% biologisch abbaubar ist. Das Schmiermittel kann als ein Kraftfahrzeugmotoröl verwendet
werden und kann zusätzlich
Viskositätsindexverbesserer
und/oder Detergensinhibitor (DI)-Pakete einschließen. Das
Kraftfahrzeugmotoröl
kann auch weitere Additive einschließen, wie ein Pourpoint-Erniedrigungsmittel,
Antioxidationsmittel, Reibungsmodifizierungsmittel, Rostinhibitor,
Korrosionsinhibitor und Antischaummittel. Weitere Ausführungen
werden in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
ein Graph des Gelbildungsindex (Gi) gegen den Gewichtsprozentsatz
an Viskositätsindexmodifizierungsmittel
(VII) für
verschiedene, in Ausführungen
der Erfindung hergestellte Schmiermittel.
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BESCHREIBUNG
VON AUSFÜHRUNGEN
DER ERFINDUNG
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Die
Ausführungen
der Erfindung schaffen ein umweltfreundliches Schmiermittel zur
Anwendung unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen in Personenkraftwagen,
Lastwagen, Lieferwagen, Bussen und abseits von Straßen befindlichen
Anlagen in der Landwirtschaft, in Industrie und im Bauwesen. Vorzugsweise
ist das Öl
zu wenigstens etwa 60% biologisch abbaubar gemäß ASTM D5864-95 und entspricht
einem oder mehreren der geltenden Standards gemäß der Society of Automotive
Engineers (SAE), American Petroleum Institute (API) und International
Lubricant Standardization and Approval Committee (ILSAC), die durch
Bezugnahme hier zur Gänze
einbezogen werden.
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In
der nachfolgenden Beschreibung sind alle darin geoffenbarten Zahlen
annähernde
Werte, unabhängig
davon, ob das Wort "etwa" oder "ungefähr" in Verbindung damit
verwendet wird. Sie können
um 1 Prozent, 2 Prozent, 5 Prozent oder manchmal 10 bis 20 Prozent
variieren. Immer dann, wenn ein Zahlenbereich mit einer Untergrenze,
RL, und einer Obergrenze, RU, geoffenbart
wird, ist jede, in den Bereich fallende Zahl spezifisch geoffenbart.
Insbesondere sind die folgenden Zahlen innerhalb des Bereiches spezifisch
geoffenbart: R = RL + k·(RU – RL), worin k eine Variable im Bereich von
1 Prozent bis 100 Prozent mit einem 1-prozentigen Inkrement ist, d.h., k ist
1 Prozent, 2 Prozent, 3 Prozent, 4 Prozent, 5 Prozent, ..., 50 Prozent,
51 Prozent, 52 Prozent, ..., 95 Prozent, 96 Prozent, 97 Prozent,
98 Prozent, 99 Prozent oder 100 Prozent. Darüber hinaus ist jeder, durch
zwei Zahlen R gemäß vorstehender
Definition definierter Zahlenbereich ebenfalls spezifisch geoffenbart.
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In
der Folge werden Testeigenschaften, Definitionen und Testmethoden
angegeben, die in der nachstehenden Beschreibung und in den Beispielen
Anwendung finden: Tabelle
1: Testmethoden und Terminologie
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Definitionen
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ASTM
steht für
American Society for Testing and Materials, die Standardprotokolle
zur Materialbewertung erstellt.
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Die
biologische Abbaubarkeit ist ein Maß für die biologische Abbaubarkeit
von Schmiermitteln. Die Norm ASTM D 5864 determiniert den biologischen
Abbau von Schmiermitteln. Der Test bestimmt die Geschwindigkeit
und das Ausmaß der
aeroben biologischen Abbaubarkeit von Schmiermitteln in Wasser bei
Einwirkung eines Inoculums unter Laborbedingungen. Das Ausmaß der biologischen
Abbaubarkeit wird durch Berechnen der Umwandlungsgeschwindigkeit
des Schmiermittels zu CO2 gemessen. Ein
Schmiermittel wird als leicht biologisch abbaubar eingestuft, wenn
60 Prozent oder mehr des Testmaterial-Kohlenstoffs in 28 Tagen zu
CO2 umgewandelt werden, bestimmt unter Anwendung
dieser Testmethode. In einigen Ausführungen zeigen die Schmiermittel
eine biologische Abbaubarkeit von wenigstens 65%, 70%, 75%, 80%,
85%, 90% oder 95%.
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Die
BROOKFIELD-VISKOSITÄT
ist die in Centipoise ausgedrückte
Viskosität,
wie sie am Brookfield-Viskometer bestimmt wird. Das Arbeitsprinzip
für das
Brookfield-Viskometer ist der Drehmomentwiderstand an einer in dem
getesteten Fluid rotierenden Spindel. Wenngleich Brookfield-Viskositäten meistens
mit Tieftemperatureigenschaften von Getriebeölen und Übertragungsfluiden assoziiert
werden, werden sie tatsächlich
für viele
andere Schmiermitteltypen bestimmt.
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Der
COLD Cranking SIMULATOR (CCS) ist ein Viskometer für mittleres
Schergefälle
und mißt
den Widerstand eines Öls
gegenüber
dem Motordrehen bei tiefen Temperaturen. Die CCS-Werte werden weitgehend von
den Additiven im Öl
und vom Viskositätsindex
des Grundöls
bestimmt.
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Der
GELBILDUNGSINDEX wird definiert als die größte Änderungsgeschwindigkeit des
Viskositätsanstieges
bei einem langsamen Abkühlen
von –5°C bis zur
tiefsten Testtemperatur. Der Gelbildungsindex ist eine Zahl, die
die Neigung des Öls
zur Ausbildung einer gelierten Struktur in dem Öl bei kälteren Temperaturen angibt.
Zahlen über
6 weisen auf eine gewisse Neigung zur Gelbildung hin. Zahlen über 12 sind
für Motorenbauer besorgniserregend.
Zahlen über
15 sind mit Ölen
in Verbindung gebracht worden, die bei der Anwendung versagen. Der
Gelbildungsindex wird gemäß ASTM D-5133
bestimmt, die durch Bezugnahme hier in ihrer Gänze einbezogen wird. Der Gelbildungsindex
kann nach der Scanning-Brookfield-Methode gemäß der Norm ASTM D5133 bestimmt
werden. In diesem Versuch wird ein ölgefülltes Rohr, das einen mit 0,3
UpM angetriebenen Rotor enthält,
langsam mit 1°C
pro Stunde während
etwa zwei Tagen abgekühlt,
typisch von –5°C (23°F) auf –45°C (–40°F). Während des
Abkühlens
der Probe wird die Viskosität
durch das ansteigende Drehmoment gemessen, das von einer mit konstanter
Geschwindigkeit in dem Öl
rotierenden Spindel generiert wird. Es wird ein Diagramm der Gesamtviskositätskurve
erstellt. Der Gelbildungsindex wird dementsprechend bestimmt.
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Der
GELBILDUNGSPUNKT, auch als Gelierungstemperatur bekannt, wird als
jene Temperatur definiert, bei der der Gelbildungsindex auftritt.
Die Gelbildungstemperatur wird gemäß ASTM D-5133 bestimmt, die
durch Bezugnahme hier in ihrer Gänze
eingeschlossen wird.
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Die
KINEMATISCHE VISKOSITÄT
(KV) ist die nunmehr üblicherweise
in Centistoke (cSt) angegebene Viskosität, bestimmt bei entweder 40°C oder 100°C.
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Die
FLIEßGRENZE
und die scheinbare TIEFTEMPERATURVISKOSITÄT (MRV YS und MRV TP-1) messen
die Grenztemperatur für
das Pumpen von Motorölen.
Ein Motoröl
wird bei 80°C
in einem Minirotationsviskometer gehalten und langsam mit einer
programmierten Abkühlgeschwindigkeit
auf eine erste Testtemperatur abgekühlt, ein niedriges Drehmoment
wird auf den Rotorschaft aufgebracht, um die Fließspannung
zu messen, dann wird ein höheres
Drehmoment aufgebracht, um die scheinbare Viskosität der Probe
zu bestimmen.
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POISE
ist die CGS-Einheit der absoluten Viskosität. Dies ist die Scherspannung
(in Dyn pro Quadratzentimeter), die zum Bewegen einer Fluidschicht
entlang einer anderen Fluidschicht über eine Gesamtschichtdicke
von einem Zentimeter bei einer Schergeschwindigkeit von einem Zentimeter
pro Sekunde benötigt
wird. Die Dimensionen sind Dyn × s/cm2. Das Centipoise (cP) ist 1/100 von einem
Poise und ist die am häufigsten verwendete
Einheit der absoluten Viskosität.
Während
gewöhnliche
Viskositätsmessungen
von der Einwirkung der Schwerkraft auf das Fluid zur Schaffung der
Scherspannung abhängen
und somit durch Unterschiede in der Fluiddichte verzerrt werden
können,
sind die Bestimmungen der absoluten Viskosität von der Dichte unabhängig und
stehen mit dem Strömungswiderstand
direkt in Verbindung.
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Der
POURPOINT ist ein weit verbreitet angewendeter Tieftemperatur-Fließindikator,
definiert als die tiefste Temperatur, bei der festgestellt wird,
daß ein Öl oder ein
Destillatbrennstoff fließt,
wenn eine Abkühlung unter
den durch die Testmethode ASTM D97 vorgeschriebenen Bedingungen
erfolgt. Der Pourpoint liegt um 3°C
(5°F) über jener
Temperatur, bei der das Öl in
einem Testbehälter
keine Bewegung zeigt, wenn der Behälter fünf Sekunden lang horizontal
gehalten wird.
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Der
TAPERED Bearing SIMULATOR (TBS) mißt die Hochtemperatur-Hochschergeschwindigkeitsviskosität von Motorölen, wobei
sehr hohe Schergefälle
durch Anwendung eines äußerst kleinen
Spaltes zwischen dem Rotor und der Statorwand erhalten werden.
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Der
VISKOSITÄTSINDEX
(VI) mißt
die Geschwindigkeit der Viskositätsänderung
mit der Temperatur, bestimmt aus den Viskositätsformeln bei 40°C und 100°C gemäß der Norm
ASTM D567 (oder D2270 für VI-Werte über 100).
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Die
VISKOSITÄT
ist ein Maß des
Widerstandes eines Fluids gegenüber
dem Fließen.
Gewöhnlich
wird sie durch die Zeit ausgedrückt,
die zum Fließen
einer Standardmenge des Fluids bei einer bestimmten Temperatur durch
eine Standardöffnung
benötigt
wird. Je höher
der Wert ist, um so viskoser ist das Fluid. Da die Viskosität umgekehrt
zur Temperatur variiert, ist ihr Wert ohne Bedeutung, soferne nicht
die Temperatur angegeben wird, bei der die Viskosität bestimmt
wird. Für Öle aus Erdöl wird die
Viskosität
nunmehr üblicherweise in
Centistoke (cSt) angegeben, bestimmt bei entweder 40°C oder 100°C (ASTM-Methode
D445 – kinematische Viskosität).
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Die
FLÜCHTIGKEIT
ist eine Eigenschaft einer Flüssigkeit,
die ihre Verdampfungseigenschaften definiert. Von zwei Flüssigkeiten
siedet die flüchtigere
bei einer tieferen Temperatur, und sie verdampft rascher, wenn sich
beide Flüssigkeiten
auf der gleichen Temperatur befinden. Die Flüchtigkeit von Erdölprodukten
kann durch Tests auf Flammpunkt, Simulationsdestillation und Flüchtigkeitsgewichtsverlust
(NOACK) bewertet werden.
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Generell
stellt das umweltfreundliche Schmiermittel gemäß den Ausführungen der Erfindung ein Gemisch
von umgeestertem Pflan zenöl
und von Estern dar. Das Schmiermittel hat einen Gelbildungsindex
von kleiner als etwa 12. In einigen Ausführungen liegt der Gelbildungsindex
unter etwa 10, unter etwa 8, unter etwa 6, unter etwa 4 oder unter
etwa 2. Vorzugsweise entspricht das Schmiermittel einem oder mehreren
der aktuellen Standards der Society of Automotive Engineers (SAE),
des American Petroleum Institute (API) und des International Lubricant
Standardization and Approval Committee (ILSAC) und ist gemäß dem ASTM-Test
D 5864 zu wenigstens etwa 60% biologisch abbaubar, wodurch das Schmiermittel
als leicht biologisch abbaubar definiert wird. In dem Schmiermittel
können
verschiedene Arten von Pflanzenöl
zugegen sein. Beispielsweise kann das umgeesterte Pflanzenöl ein Gemisch
aus umgeestertem Maisöl,
Rapsöl,
Sojabohnenöl
und Sonnenblumenöl
sein. Das umgeesterte Pflanzenöl
wird mit Estern vermischt, die den Gelbildungsindex herabsetzen und
die Viskosität
verbessern.
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Die
Tabelle 2 führt
verschiedene Zusammensetzungen von umweltfreundlichen Schmiermittelzusammensetzungen
gemäß Ausführungsformen
der Erfindung an. Tabelle
2
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In
einigen Ausführungsformen
ist das umweltfreundliche Schmiermittel ein Gemisch aus einem umgeesterten
Pflanzenöl
in einer Menge von etwa 30 bis etwa 85%, stärker bevorzugt von etwa 35
bis etwa 75% und am meisten bevorzugt von etwa 40 bis etwa 65%;
und einem synthetischen Ester in einer Menge von etwa 10 bis etwa
30%, stärker
bevorzugt von etwa 12 bis etwa 25% und am meisten bevorzugt von
etwa 15 bis etwa 20%. Gewünschtenfalls
kann ein Viskositätsindex-Verbesserer
vom Estertyp in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 3,0%, stärker bevorzugt
von etwa 0,2 bis etwa 2,5%, am meisten bevorzugt von etwa 0,5 bis
etwa 2% zugesetzt werden; weiterhin wird gegebenenfalls ein Viskositätsindex-Verbesserer
vom Olefin-Copolymertyp in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 6,0%,
stärker
bevorzugt von etwa 1 bis etwa 5%, am meisten bevorzugt von etwa
2 bis etwa 4% zugesetzt. Das umweltfreundliche Schmiermittel enthält weiterhin
gewünschtenfalls ein
Dispergiermittel/Inhibitor-Paket in einer Menge von etwa 8 bis etwa
14%, stärker
bevorzugt von etwa 10 bis etwa 12%; und weitere Additive, wie ein
Pourpoint-Erniedrigungsmittel,
Antioxidantionsmittel, Reibungsmodifizierungsmittel, Rostinhibitor,
Korrosionsinhibitor und Antischaummittel in einer Menge von etwa
0,1 bis etwa 5%, stärker
bevorzugt von etwa 0 bis etwa 2%. Das umweltfreundliche Schmiermittel
wird zu einem Gelbildungsindex von kleiner als etwa 12 formuliert
und ist zu wenigstens etwa 60% in dem ASTM D5864-95 Bioabbaubarkeitstest
biologisch abbaubar. Das umweltfreundliche Schmiermittel entspricht
auch sämtlichen
ILSAC GF-3/API SL-Zulassungstests.
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In
anderen Ausführungen
liegen die umgeesterten Pflanzenöle
in dem umweltfreundlichen Schmiermittel in einer Menge von etwa
30 bis etwa 85 Gew.-%, stärker
bevorzugt von etwa 35 bis etwa 75 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von etwa 40 bis etwa 65 Gew.-% vor. Geeignete umgeesterte Pflanzenöle umfassen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, jene, die in den folgenden US-Patenten beschrieben sind, die durch
Bezugnahme hier zur Gänze eingeschlossen
werden: 6,420,322; 6,414,223; 6,291,409; 6,281,375; 6,278,006; 6,271,185;
und 5,885,643.
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Beispielsweise
umfaßt
ein derartiges umgeestertes Pflanzenöl einen Glycerinpolyolester
mit der nachfolgenden Formel, wie im US-Patent 6,278,006 geoffenbart:
worin R
1,
R
2 und R
3 aliphatische
Hydrocarbylgruppen mit von etwa 4 bis etwa einschließlich 24
Kohlenstoffatomen darstellen, worin wenigstens einer der Reste R
1, R
2 und R
3 einen gesättigten aliphatischen Hydrocarbylrest
mit etwa 4 bis etwa einschließlich
10 Kohlenstoffatomen aufweist und worin wenigstens einer der Reste R
1, R
2 und R
3 einen aliphatischen Hydrocarbylrest mit
von etwa 12 bis etwa einschließlich
24 Kohlenstoffatomen aufweist. Diese Triglyceride sind von einer
Reihe von Pflanzen oder deren Samen erhältlich und werden üblicherweise
als Pflanzenöle
bezeichnet. R
1, R
2 und
R
3 können
unterschiedliche Reste bedeuten oder den gleichen Rest darstellen.
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Innerhalb
der Triglyceridformel liegen aliphatische Hydrocarbylgruppen mit
wenigstens 60 Prozent einfach ungesättigtem Charakter und mit einem
Gehalt an etwa 6 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen. Der Ausdruck "Hydrocarbylgruppe", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet einen Rest, worin 1 Kohlenstoffatom direkt an das restliche
Molekül
gebunden ist. Die aliphatischen Hydrocarbylgruppen schließen die
folgenden ein:
- (1) Aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen,
das sind Alkylgruppen, wie Heptyl, Nonyl, Undecyl, Tridecyl, Heptadecyl;
Alkenylgruppen mit einer einzigen Doppelbindung, wie Heptenyl, Nonenyl,
Undecenyl, Tridecenyl, Heptadecenyl, Heneicosenyl; Alkenylgruppen
mit einem Gehalt an 2 oder 3 Doppelbindungen, wie 8,11-Heptadecadienyl
und 8,11,14-Heptadecatrienyl.
Sämtliche
Isomeren davon sind mitumfaßt,
doch werden geradkettige Gruppen bevorzugt.
- (2) Substituierte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen, das
sind Gruppen, die Nicht-Kohlenwasserstoff-Substituenten enthalten,
die den vorwiegenden Kohlenwasserstoffcharakter der Gruppe nicht ändern. Dem
Fachmann werden geeignete Substituenten bekannt sein; Beispiele
sind Hydroxy, Carbalkoxy (insbesondere Niedercarbalkoxy) und Alkoxy
(insbesondere Niederalkoxy). Der Ausdruck "Nieder" bezeichnet Gruppen, die nicht mehr
als 7 Kohlenstoffatome enthalten.
- (3) Heterogruppen, d.s. Gruppen, die, während sie einen vorwiegend
aliphatischen Kohlenwasserstoffcharakter aufweisen, andere Atome
als Kohlenstoffatome enthalten, die in einer Kette oder in einem
Ring vorliegen, der anderseits aus aliphatischen Kohlenstoffatomen
besteht. Geeignete Heteroatome sind dem Fachmann bekannt und schließen beispielsweise
Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel ein.
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Natürlich vorkommende
Triglyceride sind Pflanzenöltriglyceride.
Umgeesterte Triglyceride können durch
die Reaktion von einem Mol Glycerin mit drei Mol einer Fettsäure oder
einem Fettsäuregemisch
oder durch die chemische Modifizierung eines natürlich vorkommenden Pflanzenöls gebildet
werden. Unabhängig von
der Quelle des Triglyceridöls
sind die Fettsäurereste
derart beschaffen, daß das
Triglycerid einen einfach ungesättigten
Charakter von wenigstens etwa 60 Prozent, vorzugsweise wenigstens
etwa 70 Prozent und am meisten bevorzugt von wenigstens etwa 80
Prozent hat. Das umgeesterte Triglycerid kann auch einen einfach ungesättigten
Charakter von wenigstens etwa 85, 90 oder 95% aufweisen.
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Bevorzugte
umgeesterte Pflanzenöle
haben eine verhältnismäßig hohe
Oxidationsbeständigkeit
und gute Tieftemperatur-Viskositätseigenschaften.
Die Oxidationsbeständigkeit
steht mit dem Unsättigungsgrad
in dem Öl
in Beziehung und kann bestimmt werden, beispielsweise mit einem
Oxidationsbeständigkeitsindex-Instrument
der Firma Omnion, Inc., Rockland, Massachusetts, gemäß der AOCS-offiziellen
Methode Cd 12b-92 (revidiert 1993). Die Oxidationsbeständigkeit
wird häufig
als "AOM"-Stunden ausgedrückt. Beispielsweise kann
die Oxidationsbeständigkeit
von Ölen
von etwa 40 AOM-Stunden bis etwa 120 AOM-Stunden oder von etwa 80
AOM-Stunden bis etwa 120 AOM-Stunden
betragen. Die in einigen Ausführungen
verwendeten umgeesterten Pflanzenöle haben hervorragende Tieftemperatur-Viskositätseigenschaften.
Ein höherer
Viskositätsindex
zeigt an, daß die
Viskosität
des Öls
sich bei einem Temperaturwechsel weniger ändert. In anderen Worten, je
höher der
Viskositätsindex
ist, um so größer ist
die Beständigkeit
des Schmiermittels gegenüber einem
Verdicken bei tiefen Temperaturen und gegenüber einem Ausdünnen bei
hohen Temperaturen. In bestimmten Ausführungen verwendete umgeesterte
Pflanzenöle
haben einen Pourpoint von etwa 0°C
bis etwa –30°C. Die Pflanzenöle sind
bei Raumtemperatur flüssig
und haben einen Schmelzpunkt von etwa 6°C oder darunter.
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Die
Pflanzenöle
können
genetisch derart modifiziert sein, daß sie einen höheren Ölsäuregehalt
als normal aufweisen. Pflanzenöle
mit hohem Ölsäuregehalt
weisen wenigstens 60% Ölsäure auf.
Diese Öle
mit hohem Ölsäuregehalt
haben eine geringere Oxidationsbeständigkeit, wogegen vollständig gesättigte Öle bei tiefen
Temperaturen zum Kristallisieren neigen. Ein normales Sonnenblumenöl hat einen Ölsäuregehalt
von 25 bis 30 Prozent. Durch genetisches Modifizieren der Samen
von Sonnenblu men kann ein Sonnenblumenöl erhalten werden, worin der Ölsäuregehalt
von etwa 60 Prozent bis zu etwa 90 Prozent ausmacht. Die US-Patente
4,627,192 und 4,743,402 werden durch Bezugnahme hier hinsichtlich
ihrer Beschreibung der Herstellung von Sonnenblumenöl mit hohem Ölsäuregehalt
und dem Verfahren zur Bestimmung des Ölsäuregehaltes aufgenommen.
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Pflanzenöle mit hohem Ölsäuregehalt
können
Saffloröl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Maisöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Rapsöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Sonnenblumenöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Sojaöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Baumwollsaatöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Lesquerellaöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
Wiesenschaumkrautöl
mit hohem Ölsäuregehalt
und Palmöl
mit hohem Ölsäuregehalt
sein. Ein bevorzugtes Öl
ist AGRI-PURE 560TM, das ein umgeestertes
Sonnenblumenöl
mit hohem Ölsäuregehalt
mit kurzen gesättigten Fettsäureestern
ist. AGRI-PURE 560TM ist ein synthetisches
Polyolester-TAG-Grundöl
von CARGILL (Minneapolis, MN).
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Die
Herstellerspezifikationen für
AGRI-PURE 560
TM sind: Tabelle
3: AGRI-PURE 560
TM
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Weitere
bevorzugte TAG-Grundöle
umfassen ein Sonnenblumenöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
erhältlich
als SUNYL 80TM, und ein Rapsöl mit hohem Ölsäuregehalt,
erhältlich
als RS-80TM, beide von SVO ENTERPRISES (Eastlake,
Ohio). Weitere Öle
mit hohem Ölsäuregehalt
umfassen Sonnenblumenöl
mit hohem Ölsäuregehalt,
erhältlich
von DOW, DUPONT oder Instituto de la Grasa, Canolaöle mit hohem Ölsäuregehalt
von CARGILL oder DUPONT, Sojaöle
mit hohem Ölsäuregehalt
von DUPONT oder MONSANTO, Maisöl
mit hohem Ölsäuregehalt
von DUPONT und Erdnußöle mit hohem Ölsäuregehalt
von MYCOGEN oder der Universität
von Florida.
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Nicht
genetisch modifizierte Pflanzenöle
sind Sonnenblumenöl,
Saffloröl,
Maisöl,
Sojaöl,
Rapsöl,
Wiesenschaumkrautöl,
Lesquerellaöl,
Rizinusöl
oder Olivenöl.
Bemerkt sei, daß Olivenöl von Natur
aus einen hohen Ölsäuregehalt
aufweist. Der Ölsäuregehalt
von Olivenöl
liegt typisch im Bereich von etwa 65 bis etwa 85 Prozent.
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Jedes
Pflanzenöl
kann durch die Zugabe eines gesättigten
Esters, vorzugsweise eines kurzkettigen Fettsäureesters oder eines Polyolesters,
umgeestert werden. Diese Zugabe führt zu einer statistischen
Veresterung der kurzkettigen Fettsäuren mit dem Glycerinrückgrat des
Pflanzenöls.
Im allgemeinen kann die Umesterung durch Zusetzen eines kurzkettigen
Fettsäureesters
zu einem Pflanzenöl
in Gegenwart eines geeigneten Katalysators und Erhitzen des Gemisches
vorgenommen werden. Zu Estern von kurzkettigen Fettsäuren zählen Methylester
und Polyolester. Methylester können
beispielsweise durch Veresterung von Fettsäuren hergestellt werden.
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Polyolester
können
ebenfalls in der Umesterung von Pflanzenölen eingesetzt werden. Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Polyolester" auf Ester, die aus Polyolen hergestellt
werden, die von 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatome und von 2 bis 6 Hydroxylgruppen
enthalten. Vorzugsweise enthalten die Polyole 2 bis 4 Hydroxylreste.
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Die
Umesterung eines Polyolesters mit einem Pflanzenöl führt dazu, daß die kurzen
Fettsäureketten des
Polyols und die langen Fettsäurenketten
des TAG statistisch über
sowohl die Polyol- als auch Glycerinrückgrate verteilt werden. In
einer Ausführungsform
enthalten umgeesterte Pflanzenöle
TAG mit der vorstehend definierten Struktur und/oder einen Nicht-Glycerin-Polyolester mit der
nachfolgenden Struktur:
worin R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander aliphatische Hydrocarbylgruppen mit etwa 4 bis etwa
einschließlich 24
Kohlenstoffatomen bedeuten, worin wenigstens einer der Reste R
4 und R
5 einen gesättigten
aliphatischen Hydrocarbylrest mit etwa 4 bis etwa einschließlich 10
Kohlenstoffatomen aufweist und worin wenigstens einer der Reste
R
4 und R
5 einen
aliphatischen Hydrocarbylrest mit etwa 12 bis etwa einschließlich 24
Kohlenstoffatomen darstellt. Diese Triglyceride sind von einer Reihe
von Pflanzen oder deren Samen erhältlich und werden üblicherweise
als Pflanzenöle
bezeichnet. R
6 und R
7 sind
unabhängig
voneinander Wasserstoff, ein aliphatischer Hydrocarbylrest mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Rest mit der nachstehenden
worin X eine ganze Zahl von
etwa 0 bis etwa 6 darstellt und R
8 einen
aliphatischen Hydrocarbylrest mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen darstellt.
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Verfahren
zur Herstellung der vorstehenden umgeesterten Pflanzenöle werden
im US-Patent 6,278,006 beschrieben, das hier zur Gänze einbezogen
wird. Andere Triglycerinöle,
die verwendet werden können,
sind in den US-Patenten 5,990,055 und 6,281,375 beschrieben, die
durch Bezugnahme hier zur Gänze
aufgenommen werden. Das umgeesterte Pflanzenöl kann den Glycerinpolyolester
(oben dargestellt) allein oder den Nicht-Glycerin-Polyolester (oben
gezeigt) allein oder ein Gemisch von beiden einschließen.
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Pflanzenöle neigen
bei tiefer Temperatur zum Kristallisieren, weil die Triacylstrukturen
zur Regelmäßigkeit
tendieren und einer Verdichtung unterliegen. Dies verursacht einen
abrupten Viskositätsanstieg
bei tieferen Temperaturen, was zu einem Versagen in Gelbildungsindex-Tests
führt.
Um das Gelbildungsindex-Erfordernis von kleiner als etwa 12, wie
von der GF-3/API
SL-Testspezifikation vorgeschrieben, zu erfüllen, wird ein gesättigter
synthetischer Ester mit niedrigem Gelbildungsindex (welcher Ester
von dem Pflanzenöl
verschieden ist) zugesetzt. Beispielsweise wurden etwa 10 bis etwa
30% eines gesättigten
synthetischen Esters in die Formulierung eingemischt. Es zeigte
sich, daß der
synthetische Ester, insbesondere gesättigte Ester, den Gelbildungsindex
deutlich erniedrigte. Der synthetische Ester kann ein zweibasischer
Ester sein, wie Adipat, ein Sebacatester, ein dreibasischer Ester,
wie Trimethylolethan(TME)ester, ein Trimethylolpropan(TMP)ester, oder
ein Polyolester, wie Pentaerythritester. Vorzugsweise sollte der
Gelbildungsindex des ersten, dem umgeesterten Triglyceridöl zugesetzten
Esters kleiner als etwa 10 sein, kleiner als etwa 8 oder kleiner
als etwa 6. In einigen Ausführungsformen
hat der erste, zum Erniedrigen des Gelbildungsindex des Schmiermittels
verwendete Ester einen Gelbildungsindex von weniger als etwa 5,
wie etwa 4 oder darunter, etwa 3 oder darunter, etwa 2 oder darunter
oder etwa 1 oder darunter.
-
Zweibasische
oder zweibasische Säureester
sind die Produkte aus einer C
4-C
12-Dicarbonsäure (wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure und
Sebacinsäure),
die mit 2 Mol von C
1-C
12-Alkoholen reagiert.
Ein Beispiel ist das Di(2-ethylhexyl)adipat. Der zweibasische Ester
sollte einen Viskositätsindex
von wenigstens etwa 120 aufweisen, um in passender Weise zu funktionieren.
Zweibasische Ester entsprechen der Formel:
worin R
1 und
R
2 eine Hydrocarbylgruppe mit von etwa 1
bis etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeuten und n eine ganze Zahl von
etwa 1 bis etwa 20 darstellt. Ein bevorzugter zweibasischer Ester
ist EMKARATE 1130
TM, d.i. der Diester eines
C
10-Alkohols mit Sebacinsäure, erhältlich von
UNIQEMA PERFORMANCE CHEMICALS (New Castle, DE). R
1 und
R
2 können
verschiedene oder die gleichen Reste sein.
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Zweibasische
Ester mit ähnlichen
Eigenschaften wie jene in der nachfolgenden Tabelle sind ebenfalls geeignet:
-
Dreibasische
Ester sind die Produkte einer C
4-C
12-Tricarbonsäure, die mit 3 Mol von C
1-C
20-Alkoholen reagiert,
oder die durch Kondensieren einer Fettsäure mit einem Polyol (Tri-ol)
ausgebildet werden. Der dreibasische Ester sollte einen Visko sitätsindex
von wenigstens etwa 120 aufweisen, um adäquat zu funktionieren. Dreibasische
Ester entsprechen der Formel:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 eine Hydrocarbylgruppe mit von etwa 1 bis
etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeuten. Ein bevorzugter dreibasischer
Ester ist EMKARATE 1550
TM, hergestellt von
UNIQEMA PERFORMANCE CHEMICALS (New Castle, DE). R
1,
R
2, R
3 und R
4 können
verschiedene oder die gleichen Reste sein.
-
Andere
synthetische Ester entsprechen der folgenden Formel:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 eine Hydrocarbylgruppe mit von etwa 1 bis
etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeuten. Wenn R
4 für CH
3 steht, ist der entsprechende synthetische
Ester ein Trimethylolethanster. Wenn R
4 für CH
3CH
2 steht, ist der
resultierende synthetische Ester ein Trimethylolpropanester. Andere
geeignete synthetische Ester umfassen EMKARATE 1700
TM,
d.i. ein Pentaerythritester eines C
5-C
7-Alkohols, PRIOLUBE 3960
TM,
PRIOLUBE 3939
TM, PRIOLUBE 1831
TM,
d.s. aus einer Dimersäure
mit einem Dialkohol von UNIQEMA PERFORMANCE CHEMICALS (New Castle,
DE) hergestellte Polymere. R
1, R
2, R
3 und R
4 können
verschiedene oder die gleichen Reste sein.
-
Zur
Steigerung der Viskosität
bei höheren
Temperaturen wurden der Formulierung Viskositätsindexverbesserer zugesetzt.
Allgemein gesprochen gibt es zwei Arten von Viskositätsmodifizierungsmitteln
(oder Viskositätsindexverbesserern).
Eine ist die verhältnismäßig polare
Estertype, wie LUBRIZOL 7671TM, d.i. ein langkettiger
Ester von Maleinsäureanhydrid-Styrol-Copolymer
(siehe auch LUBRIZOL 7764TM und LUBRIZOL 7783TM, bei denen es sich um Polymethacrylatcopolymere
handelt). Die andere ist die nicht-polare hydrierte Olefincopolymer
(OCP)-Type, wie LUBRIZOL 7075TM (ebenfalls
eingeschlossen sind hydrierte Styrol-Dien-Copolymere, wie INFINEUM
SV200TM und INFINEUM SV150TM usw.),
bei denen es sich um amorphe Kohlenwasserstoffpolymere handelt.
Beide dieser Viskositätsmodifizierungsmittel
wurden in den Formulierungen getestet.
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Durch
Kombinieren von polaren und nicht-polaren Typen von Viskositätsmodifikatoren
kann ein breiter Bereich von Viskositätsklassen von Motorölen gemischt
werden. Beim Vermischen mit den synthetischen Estern wird weiterhin
ein Motoröl
ausgebildet, das den angestrebten Viskositäts- und Gelbildungsindex-Spezifikationen entspricht,
sowie anderen Spezifikationen, die zur Schaffung eines erneuerbaren,
umweltfreundlichen Motorschmiermittels benötigt werden.
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Ein
bevorzugtes Viskositätsmodifizierungsmittel
vom polaren Ester-Typ ist LUBRIZOLTM 7671,
hergestellt von LUBRIZOL (Wickliffe, OH). LUBRIZOLTM 7671
ist ein Verdickungsmittel vom Polymethacrylat-Typ und wirkt auch
als ein Pourpoint-Erniedrigungsmittel für Pflanzenöle. Andere Viskositätsmodifikatoren
vom polaren Estertyp umfassen LUBRIZOLTM 7764, LUBRIZOLTM 7776,
LUBRIZOLTM 7785, LUBRIZOLTM 7786 von LUBRIZOL (Wick liffe, OH), bei
denen es sich um Viskositätindex-Verbesserer
vom Polymethacrylat-Copolymer-Typ handelt.
-
Viskositätsmodifikatoren
vom polaren Estertyp mit ähnlichen
Eigenschaften wie jene in der nachfolgenden Tabelle sind ebenfalls
geeignet:
-
Ein
bevorzugtes Viskositätsmodifizierungsmittel
vom nichtpolaren hydriertem Olefin-Copolymer-Typ ist die von LUBRIZOL
(Wickliffe, OH) hergestellte LUBRIZOL 7075TM-Reihe.
Diese Reihe ist die nächste
Generation von Lubrizols nicht dispergierenden Olefin-Copolymer
(OCP)-Viskositätsmodifizierungsmitteln.
Hydrierte Olefin-Copolymere sind die am meisten verwendete Type
von Viskositätsmodifizierungsmittel
für PKW-Motoröle und Hochleistungs-Dieselmotoröle. Entwickelt
Mitte 1960, unterscheiden sich die hydrierten Olefin-Copolymere
hauptsächlich
im Molekulargewicht und im Verhältnis
von Ethylen zu Propylen. Diese Polymere minimieren in wirksamer
Weise die Viskositätsänderungen über die
typischen Motorbetriebstemperaturen. Sie sind kostengünstig und
eignen sich zum Formulieren nahezu jeder Motoröl-Hauptlinie. Die Polymere bieten
einen kostengünstigen
Weg, um den jüngsten
internationalen und original equipment manufacturer (OEM)-Anforderungen
an PKW-Motoröle
und Hochleistungs-Dieselmotoröle
zu entsprechen.
-
Nicht-polare
Viskositätsmodifizierungsmittel
vom hydrierten Olefin-Copolymer-Typ mit den folgenden Eigenschaften
können
in bestimmten Ausführungsformen
ebenfalls nützlich
sein:
-
LUBRIZOL
7075DTM ist ein bevorzugtes Viskositätsmodifizierungsmittel
vom Olefin-Copolymer-Typ von der Firma LUBRIZOL (Wickliffe, OH).
Andere Viskositätsmodifizierungsmittel
vom Olefin-Copolymer-Typ umfassen die LUBRIZOL 7070TM-Reihe,
7077TM-Reihe, 7740TM-Reihe;
INFINEUM SV140TM, SV145TM, SV200TM, SV205TM, SV300TM, SV305TM (EXXONMOBIL,
TX) und PARATONETM 8900-Reihen von CHEVRON, CA.
-
Die
Viskositätsmodifizierungsmittel
vom Estertyp tragen zu einer Erniedrigung des Gelbildungsindex bei.
Bei Anwendung von LUBRIZOLTM 7764 und LUBRIZOLTM 7785 beträgt die Höchstmenge
an Ester-Viskositätsmodifizierungsmittel,
das in der Formulierung zulässig
ist, ohne die Gelbildungsindex-Spezifikation zu verfehlen, von etwa
1,7 bis etwa 2,0%, vgl. 1. Bei dieser niedrigen Konzentration
an Estertyp-Viskositätsmodifizierungsmittel
allein liegt die Viskositätsklasse
des formulierten Öls
bei SAE 30 oder darunter.
-
Viskositätsmodifizierungsmittel
vom Estertyp mit den folgenden Eigenschaften können in Ausführungsformen
ebenfalls von Nutzen sein:
-
Die
Löslichkeit
des Viskositätsmodifizierungsmittels
vom hydrierten Olefin-Copolymer-Typ in Pflanzenöl beträgt etwa 4 bis etwa 6 Gew.-%,
infolge des Polaritätsunterschiedes.
Bei alleiniger Anwendung des Viskositätsmodifizierungsmittels vom
hy drierten Olefin-Copolymer-Typ ist die Formulierung des Schmiermittels ein Öl von der
Viskositätsklasse
SAE 30.
-
Eine
Kombination dieser beiden Arten von Viskositätsmodifizierungsmitteln ergibt
jedoch einen breiten Bereich von Viskositätsklassen von Motorölen. Bei
Kombination mit dem Pflanzenöl
und dem synthetischen Öl wurde
weiterhin ein Motoröl
ausgebildet, das den angestrebten Viskositäts- und Gelbildungsindex-Spezifikationen entspricht
und anderen Testspezifikationen genügt. Der Viskositätsindexverbesserer
vom Estertyp kann in einer Menge etwa 0 bis etwa 3,0%, stärker bevorzugt
von etwa 0,2 bis etwa 2,5%, am meisten bevorzugt von etwa 0, 5 bis
etwa 2% zugesetzt werden, und der Viskositätsindexverbesserer vom hydrierten
Olefin-Copolymer-Typ kann in einer Menge von etwa 0 bis etwa 6,0%,
stärker
bevorzugt von etwa 1 bis etwa 5%, am meisten bevorzugt von etwa
2 bis etwa 4% zugesetzt werden.
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Andere
geeignete konventionelle Viskositätsindexverbesserer oder Viskositätsmodifizierungsmittel sind
Olefinpolymere, wie Polybuten, hydrierte Polymere und Copolymere
und Terpolymere von Styrol mit Isopren und/oder Butadien, Polymere
von Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten, Copolymere von Alkylmethacrylaten
mit N-Vinylpyrrolidon oder Dimethylaminoalkylmethacrylat. Diese
werden nach Bedarf eingesetzt, um den im gewünschten Öl angestrebten Viskositätsbereich
zu ergeben, gemäß bekannten
Formulierungsmethoden.
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Als
Viskositätsmodifizierungsadditive
sind auch Ester von Nutzen, die durch Copolymerisieren von Styrol
und Maleinsäureanhydrid
in Gegenwart eines Freiradikalinitiators und anschließendes Verestern
des Copolymers mit einem Gemisch von C4-C18-Alkoholen
erhalten werden. Die Styrolester werden generell als multifunktionelle
Premium-Viskositätsmodifikatoren
angesehen. Die Styrolester sind, zusätzlich zu ihren viskositätsmodifizierenden
Eigenschaften, auch Pourpoint-Erniedrigungsmittel und zeigen dispergierende
Eigenschaften, wenn die Veresterung vor ihrer Vervollständigung
beendet wird, wodurch einige nichtreagierte Anhydrid- oder Carbonsäuregruppen
verbleiben. Diese Säuregruppen
können
dann durch Reaktion mit einem primären Amin zu Amiden umgewandelt
werden. Die Copolymerisation von Styrol mit Maleinsäureanhydrid
ergibt ein Copolymer (SMA), das eine höhere Glasübergangstemperatur als Polystyrol
aufweist und das mit bestimmten funktionellen Gruppen chemisch reaktionsfähig ist.
SMA-Polymere werden somit häufig
in Gemischen oder Verbundmaterialien verwendet, wenn eine Wechselwirkung
oder eine Reaktion des Maleinsäureanhydrids
zu wünschenswerten
Grenzflächeneffekten
führt.
Einige SMA-Polymere, die von ROHMAX USA (Horsham, PA) im Handel
erhältlich
sind, umfassen VISCOPLEXTM 2-360, VISCOPLEXTM 2-500, VISCOPLEXTM 3-540,
VISCOPLEXTM 4-671 und VISCOPLEXTM 6-054.
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Ein
Unterschied zwischen Mineralöl
und Pflanzenöl
liegt darin, daß das
Erstgenannte vorwiegend aus nicht-polaren Kohlenwasserstoffen besteht,
wogegen das Letztgenannte polare funktionelle Estergruppen aufweist.
Es gibt einen Mangel an Dispergiermittel/Inhibitor (DI)-Paketen,
die speziell zur Anwendung mit den stärker polaren Pflanzenölen formuliert
sind. Deshalb wurden konventionelle DI-Pakete in Ausführungsformen
der Formulierung eingesetzt. Zum Solubilisieren konventioneller
DI-Pakete in Pflanzenöl wurden
etwa 10 bis etwa 30% API Gruppe I bis Gruppe III-Mineralöle oder
synthetische Öle
aus Gruppe IV-Poly-α-Olefin (PAO)
mit dem Pflanzenöl
vermischt, um die Polarität
zu erniedrigen. Die erhaltenen Öle
sind klar und homogen.
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Zu
dem Schmiermittel kann ein Dispergiermittel/Inhibitor-Additiv-Paket zugesetzt
werden, um bereits gebildete unlösliche
Teilchen aufzubrechen und die Ausbildung von Teilchen zu inhibieren.
Die Teilchen werden fein verteilt gehalten, sodaß sie in dem Öl dispergiert
oder kolloidal suspendiert verblei ben können. Das Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpaket
liegt vorzugsweise in einer Menge von etwa 6 bis etwa 18 Gew.-%,
stärker
bevorzugt von etwa 8 bis etwa 16 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von etwa 10 bis etwa 14 Gew.-% vor.
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Detergenzien
und Dispergiermittel sind polare Materialien, die einer Reinigungsfunktion
dienen. Zu Detergenzien zählen
Metallsulfonate, Metallsalicylate und Metallthiophosphonate. Dispergiermitel
umfassen Polyaminsuccinimide, Hydroxybenzylpolyamine, Polyaminsuccinamide,
Polyhydroxybernsteinsäureester
und Polyaminamidimidazoline. Detergenzien werden im allgemeinen
mit Dispergiermiteladditiven in Kurbelwellenölen kombiniert. Detergenzien
neutralisieren chemisch saure Verunreinigungsmittel in dem Öl, bevor
sie unlöslich
werden und aus dem Öl
ausfallen, unter Ausbildung eines Schlammes. Es werden neutrale
oder basische Verbindungen gebildet, die in dem Öl suspendiert verbleiben können. Schmiermittelöle enthalten
typisch von etwa 2 bis etwa 5 Gew.-% Detergens.
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Geeignete
aschefreie Dispergiermittel können,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Polyalkenyl- oder borierte Polyalkenylsuccinimide umfassen,
worin die Alkenylgruppe von einem C3-C4-Olefin
abgeleitet ist, insbesondere Polyisobutenyl mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von etwa 7.000 bis 50.000. Andere wohlbekannte
Dispergiermittel umfassen die öllöslichen
Polyolester von Kohlenwasserstoff-substituiertem Bernsteinsäureanhydrid,
beispielsweise Polyisobutenyl-Bernsteinsäureanhydrid, und die öllöslichen
Oxazolin- und Lactonoxazolindispergiermittel, abgeleitet von Kohlenwasserstoff-substituiertem
Bernsteinsäureanhydrid
und disubstituierten Aminoalkoholen, nachgepfropfte Polymere von
Ethylenpropylen mit einem aktiven Monomer wie Maleinsäureanhydrid,
das weiter mit Alkohol oder einem Alkylenpolyamin umgesetzt werden
kann, Styrol-Maleinsäureanhydrid-Polymere,
die mit Alkoholen und Aminen nachreagiert worden sind, und dergleichen.
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Dispergiermittel
enthalten typisch eine Kohlenwasserstoffkette, die an eine amin-
oder alkoholhältige polare
Gruppe gebunden ist. Der Kohlenwasserstoff"schwanz" dient zum Solubilisieren des Moleküls in dem Schmiermittelgrundmaterial,
wogegen die polare Gruppe dazu dient, die aus dem Schmiermittelzusammenbruch
resultierenden polaren Verunreinigungen anzuziehen. Das Dispergiermittel
bildet Millionen micellarer Strukturen in dem Schmiermittelgrundmaterial
aus, die einen hoch polaren Kern enthalten und enorme Mengen von
polaren Verunreinigungen dispergieren. Diese Verunreinigungen sind
Oxidationsprodukte, die als Vorläufer
für eine
Lack/Kohlenstoff/Schlamm-Bildung dienen, sowie bereits gebildete
Lack/Kohlenstoff/Schlamm-Ablagerungen.
Die dispergierten Verunreinigungen werden in dem Grundmaterial "in Lösung" gehalten, wogegen
bereits gebildete Ablagerungen von den Metall- und Elastomeroberflächen abgereinigt werden.
Sowohl die suspendierten Vorläufer
als auch die suspendierten Ablagerungen passieren leicht durch die üblicherweise
verwendeten Filter. Wenn diese Filterkerne letztlich gesättigt sind,
kann das Dispergiermittel nicht mehr Verunreinigungen aufnehmen,
sodaß das Öl abgelassen
werden muß. Üblicherweise
wird jedoch das Öl
viel früher
abgelassen, bevor dieser Zustand eintritt.
-
Die
Schmiermitteloxidation ist eine Kettenreaktion, die durch die Umsetzung
des Sauerstoffs in Luft mit dem Schmiermittelgrundmaterial hervorgerufen
wird. Die Oxidation führt
zur Ausbildung von hochmolekularen ölunlöslichen Polymeren. Diese können sich
als Schlämme,
Lacke und Gummen ausscheiden. Sie verursachen auch einen Viskositätsanstieg
des Schmiermittels. Die Funktion der Inhibitoren besteht darin,
die Alterung aus dem Sauerstoffangriff auf das Schmiermittel zu
vermeiden. Die Oxidationsinhibitoren funktionieren entweder durch
Zerstörung
von freien Radikalen (phenolische Stoffe oder Amine) oder durch
Zersetzung der Peroxide (Amine oder ZDDP), die im Oxidationsmechanismus
involviert sind. Als Ergebnis behält das Schmiermittel seine
Sauberkeit und Viskosität
bei, wodurch seine Wirkungsweise über sein Tauschintervall ermöglicht wird.
-
Ein
bevorzugtes Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpaket ist LUBRIZOL
9850UTM von LUBRIZOL (Wickliffe, OH) oder
LUBRIZOL 9850TM. Der Inhalt von DI-Paketen
ist im allgemeinen ein Geheimnis des Herstellers, wird aber üblicherweise
ein Antiverschleißmittel,
wie ZDDP (Zinkdialkyldithiophosphat); ein Antioxidationsmittel vom
phenolischen und/oder Amintyp; ein Detergens (Mg- und/oder Ca-Sulfonat
oder -phenat); ein Dispergiermittel (Polyisobutylensuccinamid);
einen Korrosionsinhibitor; einen Rostinhibitor, ein Reibungsmodifizierungsmittel;
ein Antischaummittel usw. umfassen. Andere geeignete Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpakete für Benzin-
und Dieselmotoröle
sind ORONITETM (CHEVRON, CA) und INFINEUMTM (EXXON-MOBIL, TX). GF-3 DI-Pakete umfassen
beispielsweise OLOA 55007TM und OLGA 59029TM (CHEVRON, CA), INFINEUM 5063TM,
INFINEUM 3421TM, INFINEUM 3422TM (EXXON-MOBIL,
TX) und LUBRIZOL 20,000ATM und LUBRIZOL
20,000ATM (LUBRIZOL, OH).
-
Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpakete
mit ähnlichen
Eigenschaften, wie die nachstehend angeführten, sind ebenfalls geeignet:
-
Das
umweltfreundliche Schmiermittel kann weiterhin ein oder mehrere
Additive einschließen.
Derartige Additive umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Antioxidantien,
Pourpointerniedriger, Detergenzien, Dispergiermittel, Reibungsmodifizierungsmittel,
Rostinhibitoren, Korrosionsinhibitoren und Antischaummittel.
-
Typische
Antioxidantien sind aromatische Amine, Phenole, Schwefel oder Selen
enthaltende Verbindungen, Dithiophosphate, sulfurierte Polyalkene
und Tocopherole. Gehinderte Phenole sind besonders geeignet und
umfassen beispielsweise 2,6-Ditert.-butyl-p-cresol (DBPC), tert.-Butylhydrochinon
(TBHQ), Cyclohexylphenol und p-Phenylphenol. Beispiele für Antioxidantien
vom Amintyp umfassen Phenyl-α-napthylamin,
alkylierte Diphenylamine und unsymmetrische Diphenylhydrazine. Zinkdithiophosphate,
Metalldithiocarbamate, Phenolsulfide, Metallphenolsulfide, Metallsalicylate,
phosphosulfurierte Fette und Olefine, sulfurierte Olefine, sulfurierte
Fette und Fettderivate, sulfurierte Paraffine, sulfurierte Carbonsäuren, Disalieylal-1,2-propandiamin, 2,4-Bis(alkyldithio)-1,3,4-thiadiazole
und Dilaurylselenid sind Beispiele für geeignete Antioxidantien.
IRGANOX L-64 (Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown, NY) stellt ein
Gemisch von Antioxidantien dar, das besonders nützlich ist. Antioxidantien
sind typisch in Mengen von etwa 0,001 bis etwa 10 Gew.-% vorhanden.
In bevorzugten Ausführungsformen
werden von etwa 0,01 bis etwa 3,0% Antioxidationsmittel zu dem Schmiermittel
zugesetzt. Die US-Patente 5,451,334 und 5,773,391 beschreiben weitere
Antioxidantien, und werden hier durch Bezugnahme in ihrer Gänze mitaufgenommen.
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Pourpoint-Erniedriger
(PPD) erniedrigen den Pourpoint von Wachs enthaltenden Erdölprodukten,
indem die Tendenz des Wachses, sich zu einer festen Masse zu sammeln,
verringert wird. Pourpoint-Erniedriger ermöglichen ein Fließen der Ölformulierung
unter dem Pourpoint des unmodifizierten Schmiermittels. Gebräuchliche
Pourpoint-Erniedriger umfassen Polymethacrylate, wachsalkylierte
Naphthalinpolymere, wachsalkylierte Phenolpolymere und chlorierte
Polymere. Die US-Patente 5,451,334 und 5,413,725 offenbaren zusätzliche
Pourpoint-Erniedrigungsmittel, und werden hier durch Bezugnahme
zur Gänze
mitaufgenommen.
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Pourpoint-Erniedriger
werden generell in Mengen von etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-%, typischer
von etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.-% verwendet. Illustrativ für Pourpoint-Erniedriger,
die normalerweise in Schmierölzusammensetzungen
verwendet werden, sind Polymere und Copolymere von n-Alkylmethacrylaten
und n-Alkylacrylaten, Copolymere von Di-n-alkylfumarat und Vinylacetat,
alpha-Olefincopolymere, alkylierte Naphthaline, Copolymere oder
Terpolymere von alpha-Olefinen und Styrol und/oder Alkylstyrol,
Styrol-Dialkylmaleinsäurecopolymere
und dergleichen. Ein bevorzugtes Pourpoint-Erniedrigungsmittel ist
ACRYLOID 3004 Oil Additive, erhältlich
von ROHMAX USA (Horsham, PA), das den Handelsnamen VISCOPLEX 1-3004TM trägt.
Die Chemie beruht auf Polymethacrylat (PMA). Andere Wachsmodifizierungsmittel
aus der VISCOPLEX-Reihe 1, die verwendet werden können, umfassen
VISCOPLEX 1-6004, VISCOPLEX 1-331 und VISCOPLEX 1-600. Die VISCOPLEX-Reihe
10, wie VISCOPLEX 10-130 und 10-171,
kann ebenfalls verwendet werden.
-
Geeignete
Metalldetergenzadditive sind in der Technik bekannt und können ein
oder mehrere überbasische öllösliche Calcium-,
Magnesium- und Bariumphenate, sulfurierte Phenate und Sulfonate
einschließen (insbesondere
die Sulfonate von C16-C50-alkylsubstituierten
Benzol- oder Toluolsulfonsäuren,
die eine Gesamtbasenzahl von etwa 80 bis 300 aufweisen). Diese überbasischen
Materialien können
als das einzige Metalldetergenzadditiv oder in Kombination mit den
gleichen Additiven in der Neutralform verwendet werden; das gesamte
Metalldetergenzadditiv sollte jedoch eine Basizität aufweisen,
wie sie durch die vorstehende Gesamtbasenzahl dargestellt wird.
Vorzugsweise liegen sie in Mengen von etwa 3 bis etwa 6 Gew.-% bei
einem Gemisch aus überbasischem
sulfuriertem Magnesiumphenat und neutralem sulfuriertem Calciumphenat
(erhalten von C9- oder C12-Alkylphenolen)
vor.
-
Geeignete
Antiverschleißadditive
sind öllösliche Zinkdihydrocarbyldithiophosphate
mit insgesamt wenigstens 5 Kohlenstoffatomen, und sie werden typisch
in Mengen von etwa 1 bis etwa 6 Gew.-% verwendet. Andere Antiverschleißadditive
umfassen Dithiophosphate und insbesondere Zinkdialkyldithiophosphate,
Metallsulfonate, Metallphenatsulfide, Fettsäuren, saure Phosphatester und
Alkylbernsteinsäuren.
Antiverschleißadditive
adsorbieren an Metall und schaffen einen Film, der den Metall/Metall-Kontakt
verringert. Im allgemeinen umfassen Antiverschleißadditive
Zinkdialkyldithiophosphate, Tricresylphosphat, Didodecylphosphit,
sulfuriertes Walratöl,
sulfurierte Terpene und Zinkdialkyldithiocarbamat.
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Rostinhibitoren
schützen
Oberflächen
vor Rost und umfassen organische Säuren vom Alkylbernsteinsäuretyp und
Derivate davon, Alkylthioessigsäuren
und Derivate davon, organische Amine, organische Phosphate, mehrwertige
Alkohole und Natrium- und Calciumsulfonate. Rostinhibitoren werden
in sehr kleinen Mengen wie von etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.-% angewendet,
wobei geeignete Rostinhibitoren durch C9-C30-aliphatische Bernsteinsäuren oder
Anhydride wie Dodecenylbernsteinsäureanhydrid veranschaulicht
werden.
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Antischaumadditive
verringern oder verhüten
die Ausbildung eines beständigen
Oberflächenschaums und
liegen typisch in Mengen von etwa 0,01 bis etwa 1 Gew.-% vor. Polymethylsiloxane,
Polymethacrylate, Salze von Alkylendithiophosphaten, Amylacrylattelomer
und Poly(2-ethylhexylacrylat-co-ethylacrylat) sind nicht beschränkende Beispiele
für Antischaumadditive.
-
Durch
Einmischen von hochviskosen und niedrigviskosen Mineralölen in die
Formulierung war es weiterhin möglich,
einen vollständigen
Bereich von SAE-Klassen-Motorölen
herzustellen. Die Viskosität
eines Öls für Kraftfahrzeuge
wird in SAE (Society of Automotive Engineers)-Viskositätsklassen
eingeteilt, veran schaulicht durch solche Zahlen wie 30, 40, 50.
Je höher
die Zahl ist, um so dicker ist das Öl und um so größer ist seine
Wirksamkeit im Hochtemperaturbetrieb. Niedriger numerierte Öle, d.s.
dünnere Öle mit niedriger
Viskosität,
werden in kalten Klimaten verwendet, da sie leichter fließen, und
werden durch eine "W"-Marke neben der Ölqualität auf der
Verpackung identifiziert. Mehrbereichsöle 5Wxx, 10Wxx, 20Wxx usw.
eignen sich sowohl für
Tieftemperatur- als auch Hochtemperaturbedingungen. Speziell für den industriellen
Gebrauch hergestellte Schmieröle
werden hinsichtlich ihrer Viskosität nach ISO (international Organization
for Standardization)-Graden klassifiziert.
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Zur
Herstellung von Motorölen
mit einem breiten Bereich von SAE-Qualitäten werden dem umweltfreundlichen
Schmiermittel hochviskose und niedrigviskose Mineralöle zugesetzt.
Die damit erzielbaren SAE-Motorölqualitäten umfassen
0W-30, 5W-30, 10W-30
und 10W-40. Mineralöle
aus den Gruppen I bis V werden bevorzugt. Für die Formulierung geeignete
bevorzugte Beispiele umfassen: Tabelle
4: Mineralöle
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EXCEL
100-HCTM, 230-HCTM und 575-HCTM sind Gruppe II-Mineralöle, hergestellt von PENNZOIL-QUAKER
STATE COMPANY (Houston, TX). Yubase 150NTM und
240NTM sind Gruppe III-Mineralöle, hergestellt von Yukong
(Seoul, Korea). CHEVRON UCB07RTM ist ein
Gruppe III-Mineralöl,
hergestellt von CHEVRON. SHELL XHVITM ist
ein Gruppe III-Mineralöl,
hergestellt von Shell Chemical Company. Mineralöle werden generell in Mengen
von etwa 0 bis etwa 40 Gew.-% verwendet.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen Ausführungsformen der Erfindung.
Sie beschränken nicht
die Erfindung, wie sie sonst hier beschrieben und beansprucht wird.
Sämtliche
Zahlen in den Beispielen sind angenäherte Werte.
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BEISPIEL 1
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Die
Tabellen 5A und 5B geben die Formulierungen und die physikalischen
Eigenschaften von Schmiermitteln unter Anwendung von Viskositätsmodifikatoren
vom polaren Estertyp an. In den Formulierungen A bis C wurde LUBRIZOL
7764
TM verwendet, d.i. ein Polymethacrylatcopolymer,
und in den Formulierungen D bis F wurde LUBRIZOL 7785
TM eingesetzt,
d.i. ein in Pflanzenöl
dispergiertes Polymethacrylatcopolymer. Das Dispergiermittel/Inhibitor-Paket
war LUBRIZOL 9850U
TM. Das Pourpoint-Erniedrigungsmittel
war Viscoplex 1-3004
TM. Das Mineralöl war Yubase
150N
TM, der synthetische Ester war Emkarate
1130
TM. Das Pflanzenöl war AGRI-PURE 560
TM. Tabelle
5A: Formulierungen A-F
Tabelle
5B: Eigenschaften der Formulierungen A-F
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Der
Gelbildungsindex (Gi) für
die LUBRIZOL 7764TM und LUBRIZOL 7785TM enthaltenden Formulierungen wurde gegen
den Gewichtsprozentsatz an Viskositätsmodifizierungsmittel (VII)
aufgetragen, wie in 1 dargestellt. Diese graphische
Darstellung zeigt, daß dann,
wenn die Menge an Viskositätsmodifizierungsmittel
größer als
etwa 2,2 Gew.-% für
LUBRIZOL 7764TM und größer als etwa 1,2 Gew.-% für LUBRIZOL 7785TM war, die Formulierungen die GF-3/API SL-Spezifikation
für das
Gelbildungsindexmaximum von 12 verfehlten. Bei Anwendung von weniger
als 2,2 Gew.-% LUBRIZOL 7785TM bestanden
die Formulierungen den Gelbildungsindex, doch waren die fertigen Öle auf die
SAE 30-Viskositätsklasse
beschränkt.
In ähnlicher
Weise führte
die Anwendung von weniger als 1,2 Gew.-% LUBRIZOL 7764TM zu
Formulierungen, die den Gelbildungsindex von 12 bestanden, doch
waren die fertigen Öle
auf die SAE 20-Viskositätsklasse
beschränkt.
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BEISPIEL 2
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Die
nachfolgenden Formulierungen in Tabelle 6A wurden unter Einsatz
eines Viskositätsmodifizierungsmittels
vom Olefin-Copolymer-Typ,
LUBRIZOL 7075D
TM, anstelle des oben verwendeten
Viskositätsmodifizierungsmittels
vom polaren Estertyp hergestellt. Die physikalischen Eigenschaften
dieser Formulierungen sind in Tabelle 6B angeführt. Die Formulierungen waren
bei Umgebungstemperatur klar und homogen. Bei einem Versuch, in
den Formulierungen G und H den Gelbildungsindex nach der ASTM D
5133-Methode zu bestimmen, zeigte sich jedoch, daß sich das Viskositätsmodifizierungsmittel
ausschied und während
des Abkühlungsvorganges
an der Wand der Testzelle anklebte, wogegen die Formulierung I klar
und homogen blieb. Dies läßt vermuten,
daß die
Formulierung unter Anwendung des Viskositätsmodifizierungsmittels vom
Olefin-Copolymer-Typ, LUBRIZOL 7075D
TM,
auf etwa 0 bis etwa 6 Gew.-% in der Formulierung beschränkt sein
kann. Tabelle
6A: Formulierungen G-I
Tabelle
6B: Eigenschaften der Formulierungen G-I
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Die
Formulierung I ist ein Schmiermittel der SAE 30-Klasse. Es ist möglich, die
Viskosität
der Formulierung I auf SAE 40 anzuheben, indem der Anteil an nicht
biologisch abbaubarem schwerem Öl
erhöht
wird, wie Excel 575-HC, was die biologische Abbaubarkeit der Formulierung
verringern würde.
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BEISPIEL 3
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Die
Tabelle 7A zeigt Gemische, in denen eine Kombination von Viskositätsmodifizierungsmitteln
vom Estertyp und vom Olefin-Copolymer-Typ
in einem Gruppe III-Mineralöle
(Yubase 150N
TM und Yubase 240N
TM) umfassenden
Grundöl,
ein zweibasischer Ester und ein modifiziertes Pflanzenöl (AGRI-PURE
560
TM) zum Einsatz gelangen. Die Tabelle
7B faßt
die physikalischen Eigenschaften der Öle in Tabelle 7A zusammen.
Diese Formulierungen bestehen die GF-3/API SL-Gelbildungsindex-Spezifikation
von weniger als etwa 12 und entsprechen anderen physikalischen Eigenschaften
eines SAE 5W-30-Öls. Tabelle
7A: Formulierungen J-L
Tabelle
7B: Eigenschaften der Formulierungen J-L
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BEISPIEL 4
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Die
Formulierung K wurde unabhängigen
Versuchslabors zur Ausführung
des ASTM D-6335-Tests (Thermo-Oxidation Engine Oil Simulation Test,
TEOST) geschickt, und ASTM D-5864-95-Tests auf biologische Abbaubarkeit
wurden bei BfB Oil Research, Belgien, vorgenommen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 8 dargestellt. Der TEOST kann zur Bestimmung des
Kobenablagerungsbeschränkungsvermögens des
Motoröls
von Nutzen sein. Gemäß der GF-3/API
SL-Spezifikation
beläuft
sich die Gesamtablagerung im TEOST auf maximal 45 mg. Gemäß dem ASTM
D-5964-95-Test auf biologische Abbaubarkeit wird das Material dann
als leicht biologisch abbaubar qualifiziert, wenn die Kohlendioxidfreisetzung
(innerhalb von 28 Tagen) größer als
60% ist. Tabelle
8: Formulierung K
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BEISPIEL 5
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Zur
Verringerung der Kosten der Schmiermittel können die Gruppe III-Mineralöle in Beispiel
3 durch Gruppe II-Mineralöle
ersetzt werden, wie Excel HC oder Exxon HC (Hydro-conversion)-Öle. Die Tabelle 9A offenbart
Formulierungen, worin die verschiedenen Viskositätklassen von Gruppe II-Ölen allein
oder in Kombination mit zur Herstellung von Motorölen mit
breiten Viskositätsbereichen
verwendet wurden. Die Tabelle 9B gibt die Eigenschaften der Formulierungen
an. Zur Steigerung der Oxidationsbeständigkeit können zusätzliche Antioxidantien (d.i.
Irganox L-64
TM) zu der Formulierung zugesetzt
werden, wie in der Formulierung Q veranschaulicht. In der Formulierung
R wird das Irganox L-64
TM durch NAUGALUBE
MOLYFM 2543
TM (Crompton Corporation, Middlebury,
CT) ersetzt, d.i. ein multifunktionelles, reibungsmodifizierendes
Antiverschleiß-
und Antioxidantionsadditiv. Tabelle
9A: Formulierungen M-R
Tabelle
9B: Eigenschaften der Formulierungen M-R
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BEISPIEL 6
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Die
Formulierung Q wurde an das PerkinElmer Automotive Research Laboratory
(San Antonio, TX) für den
Hochtemperatur-TEOST
MHT-4 Thermo-Oxidation Engine Oil Simulation-Test, Homo genitäts- und
Mischbarkeits (H & M)test,
Schaumsequenz I, II und III-Test, Hochtemperaturschaumtest, EOFT
(Engine Oil Filterability test) und EOWTT (Engine Oil Filterability/water
tolerance test) gesandt. In dem H & M-Test soll das untersuchte Öl homogen
und mischbar bleiben, wenn es mit SAE-Referenzölen vermischt wird. Die Tabelle
10 führt
die Ergebnisse an. Gemäß ASTM D
4485-99b besteht das Öl
den Test für
den API SL-Mindestleistungsstandard. Tabelle
10: Formulierung Q
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BEISPIEL 7
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Die
Formulierung R wurde nach einem modifizierten ASTM Sequenz VI B-Treibstoffwirtschaftlichkeitstest
in einem Ford V-8 4,6 1-Motor, aufgebaut auf einem Dynamometer,
wie folgt getestet:
- 1. Aus dem Motor wurde
enthaltenes Öl
abgelassen und eine 6 Quarts-Menge an Testöl wurde 10 Minuten mit einem
frischen Filter laufen gelassen.
- 2. Der Motor wurde entleert, und eine neues Ölfilter und weitere 6 Quarts
Testöl
wurden installiert.
- 3. Der Motor wurde dann angelassen, und 10 Sekunden danach wurde
ein Alterungszyklus in Gang gesetzt.
- 4. Der Alterungszyklus sollte dem Zyklus des Sequenz VI B-Alterungslaufes entsprechen,
mit den folgenden Parametern: 1500 UpM, 71,4 ft.lbs. Drehmoment
(Last) während
7.320 Sekunden, 18,9 ft.lbs. Drehmoment während 1.920 Sekunden, 71,4
ft.lbs. Drehmoment während
100 Sekunden (Gesamtalterung 9.340 Sekunden), Kühlmitteltemperatur 212°F und Öltemperatur
220°F.
- 5. Nach Abschluß des
Alterungszyklus wurde der Straßenzyklus
nach genau 5 Minuten eines Leerlaufes bei 600 UpM ohne Last ausgeführt.
- 6. Nach dem Straßenzyklus
wurde ein Stadtzyklus (metro cycle) nach genau 5 Minuten eines Leerlaufes bei
600 UpM ohne Last gestartet.
- 7. Nach dem Stadtzyklus wurde der Motor gestoppt und das Testöl wurde
abgelassen und zu diesem Zeitpunkt wurden Proben genommen. Die Kühlwassertemperaturen
(Wassertank 4.000 Gallonen) war für jeden Testtag gleichbleibend
bei 83°F.
Der Dampfdruck, das spezifische Gewicht des Treibstoffes und die
relative Feuchtigkeit wurden aufgezeichnet und in die Dynamometerdaten
vor der Testsequenz jeden Tag eingegeben.
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Der
Straßenzyklus
bestand aus einem 300 Sekunden Zyklus, der wie folgt programmiert
wurde: Mindestumdrehungszahl: 850, Höchstumdrehungszahl: 1.840,
Last variierte von 5 bis 28 ft.lbs. Der Stadtzyklus bestand aus
einem 504 Sekunden währenden
Zyklus bei niedriger Umdrehungszahl und aus einem Lastzyklus, der
wie folgt programmiert wurde: Mindestumdrehungszahl 560, Höchstumdrehungszahl:
1.320, die Last variierte von 0 bis 40 ft.lbs. Zu Beginn jedes programmierten
Testzyklus wurden Emissionsablesungen vorgenommen und über die
gesamte Dauer jedes Zyklus fortgeführt.
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Die
Ergebnisse zeigen, daß im
Vergleich mit einem Referenzöl
und einem handelsüblichen
lOW-30-Öl die
Formulierung R die Emissionen verringerte, insbesondere das Kohlenwasserstoffabgas,
wie aus Tabelle 11 ersichtlich ist. Tabelle
11: Formulierung R
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BEISPIEL 8
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Die
Tabelle 12 zeigt einen Bereich von SAE-Schmiermittelölen, die
aus Gemischen unter Anwendung einer Kombination des Viskositätmodifizierungsmittels
vom Estertyp und des Modifizierungsmittels vom Olefin-Copolymer-Typ
in einem Grundöl
formuliert worden waren, umfassend ein Gemisch von Gruppe II-Mineralölen (Excel
100-HC
TM und Excel 575-HC
TM),
einen zweibasischen Ester und das modifizierte Pflanzenöl AGRI-PURE
560
TM von CARGILL. Das Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpaket
war Oloa 55007, der Pourpoint-Erniedriger war Viscoplex 1-3004.
Die Tabelle 12 gibt die physikalischen Eigenschaften der Öle an. Diese Formulierungen
bestehen die API SL-Gelbildungsindex-Spezifikation von weniger als etwa 12
und genügen anderen
physikalischen Eigenschaften für
ihre Zulassung als SAE-Qualität. Tabelle
12A: Formulierungen S-V
Tabelle
12B: Eigenschaften der Formulierungen S-V
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BEISPIEL 9
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Die
Tabelle 13 gibt einen Bereich von SAE-Schmierölen an, die aus Gemischen formuliert
worden waren, unter Anwendung einer Kombination des Viskositätsmodifizierungsmittels
vom Estertyp und des Viskositätsmodifizierungsmittels
vom Olefin-Copolymer-Typ
in einem Grundöl,
umfassend ein Gemisch von Gruppe II-Mineralölen (Excel 100-HC
TM und
Excel 575-HC
TM), einen zweibasischen Ester
und modifiziertes Pflanzenöl (AGRI-PURE
560
TM). Das Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpaket
war Lubrizol 20000, der Pourpoint-Erniedriger war Viscoplex 1-3004.
Die Tabelle 13B beschreibt die physikalischen Eigenschaften der Öle in Tabelle
13A. Tabelle
13A: Formulierungen W-Z
Tabelle
13B: Eigenschaften der Formulierungen W-Z
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BEISPIEL 10
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Die
Tabelle 14 beschreibt eine Schmierölformulierung der 5W-30-SAE-Klasse unter
Anwendung einer Kombination des Viskositätsmodifizierungsmittels vom
Estertyp und des Viskositätsmodifizierungsmittels
vom Olefin-Copolymer-Typ in einem Grundöl, umfassend ein Gemisch von
Gruppe II-Mineralölen
(Excel 100-HCTM und
Excel 575-HCTM), einen zweibasischen Ester und modifiziertes Pflanzenöl (AGRI-PURE
560TM). Das Dispergiermittel/Inhibitor-Additivpaket war Lubrizol
20000, der Pourpoint-Erniedriger
war Viscoplex 1-3004. Zur Steigerung der Leistung wurde ein zusätzliches
Antioxidantionsmittel zugesetzt. Die Formulierung bestand sämtliche
API SL-Testerfordernisse. Die Tabelle 14 beschreibt auch die physikalischen
Eigenschaften der Formulierung. Tabelle
14: Formulierung und physikalische Eigenschaften der Formulierung
AA
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BEISPIEL 11
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Die
Formulierung AA wurde dem PerkinElmer Automotive Research Laboratory
(San Antonio, TX) übermittelt,
um den Hochtemperatur-TEOST MHT-4 Thermo-Oxidation Engine Oil Simulation-Test,
Homogenitäts-
und Mischbarkeits (H & M)test,
Schaumsequenz I, II und III-Test, Hochtemperaturschaumtest, EOFT (Engine
Oil Filterability test) und EOWTT (Engine Oil Filterability/water
tolerance test), Gelbildungsindex, NOACK-Flüchtigkeit, Flüchtigkeitsverlust,
Phosphorgehalt und Kugelrosttest vorzunehmen. Im H & M-Test soll das Öl homogen
und mischbar bleiben, wenn es mit SAE-Referenzölen vermischt wird. Die Tabelle
15 gibt die Ergebnisse an. Gemäß ASTM D
4485-99b entspricht das Öl
dem Test des ILSAC GF-3/API SL-Mindestleistungsstandards und erfüllte sämtliche
API-SL-Testanforderungen. Tabelle
15: Formulierung AA
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Die
Formulierung AA wurde auch den ASTM Sequence IIIF-Motortests unterzogen.
Der Sequence IIIF-Test ist ein Dynamometer-Schmiermitteltest am laufenden Motor
zur Bewertung von Kraftfahrzeugmotorölen hinsichtlich bestimmter
Hochtemperaturleistungsmerkmalen, einschließlich Ölverdickung, Schlamm- und Lackablagerung, Ölverbrauch
und Motorverschleiß.
Im Sequence IIIF-Test kommt ein wassergekühlter V-6-Viertaktmotor Buick
3800, Modell 1996, Reihe II, als Testvorrichtung zum Einsatz. Der
Sequence IIIF-Testmotor weist hängende
Ventile (OHV) auf und sieht eine einzige Nockenwelle vor, die sowohl
die Einlaßals
auch die Auslaßventile über Stößelstangen
und hydraulische Stößel in einer
Gleit-Folge-Anordnung antreibt. Der Motor weist ein Einlaß- und ein
Auslaßventil
pro Zylinder auf. Die Kraftstoffzufuhr erfolgt über ein modifiziertes GM-Ventileinspritzsystem,
das das Luft/Treibstoff-Verhältnis
auf 15:1 setzt. Der Testmotor wird vor jedem Versuch überholt,
in dessen Verlauf kritische Motorabmessungen bestimmt und bewertet oder
Teile abgemessen werden (Kolben, Nockenwelle, Ventilstößel usw.).
Der Sequence IIIF-Test besteht aus einer 10-minütigen
Betriebsüberprüfung, gefolgt
von 80 Stunden Motorbetrieb bei mäßig hohen Geschwindigkeits-,
Last- und Temperaturbedingungen. Nach jedem 10-Stundenabschnitt
und der 10-minütigen Betriebsüberprüfung werden Ölproben
aus dem Motor entnommen. Die kinematischen Viskositäten der
10-Stundensegment-Proben werden mit der Viskosität der 10-Minutenprobe verglichen,
um den Viskositätsanstieg
des Testöls
zu bestimmen.
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Der
Sequence IIIF-Test wird während
des 80-Stundenanteils des Versuches bei den in Tabelle 16 angeführten Testdaten
betrieben. Die Tabelle 17 führt
die Ergebnisse an. Gemäß den ASTM
Sequence IIIF-Motortests entspricht das Öl dem ILSAC GF-3/API SL-Mindestleistungsstandard
und besteht sämtliche API-SL-Testerfordernisse. Tabelle
16: Testbedingungen für
den Sequence IIIF-Test
Tabelle
17: Formulierung AA
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BEISPIEL 12
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Zur
Verringerung der Kosten der Schmiermittel wurde ein weniger kostspieliger
zweibasischer Ester, Esterex A41, verwendet. Die Tabelle 18 offenbart
eine Prototypformulierung für
eine 5W-30 SAE-Qualität.
In einfacher Weise können
auch andere Qualitäten
mit dem weniger kostspieligen zweibasischen Ester formuliert werden.
Weitere, weniger kostspielige zweibasische Ester schließen Esterex
NP 451 und NP 471 ein. Die Tabelle 18 gibt weiterhin die Eigenschaften
der Formulierung an. Tabelle
18: Formulierung und physikalische Eigenschaften der Formulierung
AB
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Wie
vorstehend gezeigt, ergeben die Ausführungen der Erfindung ein umweltfreundliches
Schmiermittel, das den API SL-Testspezifikationen
genügt
und das insgesamt zu wenigstens 60% in ASTM D-5864-95-Test auf biologische
Abbaubarkeit biologisch abbaubar ist. Weitere Merkmale und Vorteile,
die sich aus den Ausführungsformen
der Erfindung ergeben, sind für
den Fachmann offensichtlich.
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Während die
Erfindung unter Bezugnahme auf eine begrenzte Anzahl von Ausführungsformen
beschrieben worden ist, sollten die speziellen Merkmale einer Ausführungsform
nicht anderen Ausführungsformen
der Erfindung zugeteilt werden. Keine einzige Ausführungsform
ist repräsentativ
für sämtliche
Aspekte der Erfindung. In einigen Ausführungsformen können die
Zusammensetzungen zahlreiche Verbindungen und/oder Eigenschaften
umfassen, die hier nicht erwähnt
sind. In anderen Ausführungsformen
schließen
die Zusammensetzungen nicht eine oder mehrere Verbindungen und/oder
Eigenschaften ein oder sind im wesentli chen frei davon, die hier
nicht erwähnt
sind. Es können Änderungen
und Modifikationen gegenüber
den beschrieben Ausführungsformen
auftreten. Beispielsweise muß das
umweltfreundliche Schmiermittel nicht ein Gemisch mit den vorstehend
angeführten
Zusammensetzungen sein. Es kann eine beliebige Anzahl an Komponenten
umfassen, solange als die in dem umweltfreundlichen Schmiermittel.
gewünschten
Eigenschaften verwirklicht werden. Bemerkt sei, daß die Anwendung
der umweltfreundlichen Schmiermittelzusammensetzung nicht auf Schmiermittel
für Personenkraftfahrzeuge
beschränkt
ist; es kann in jeder beliebigen Umgebung verwendet werden, die
ein umweltfreundliches Schmiermittel erfordert, wie Lastwagen, Lieferwagen
oder Autobusse. Bemerkt sei, daß die
Verfahren zur Herstellung und Anwendung der umweltfreundlichen Schmiermittelzusammensetzung
unter Hinweis auf eine Anzahl von Schritten beschrieben wird. Diese
Schritte können
in jeder beliebigen Folge ausgeführt
werden. Ein oder mehrere Schritte können weggelassen oder kombiniert werden,
dennoch werden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erzielt.