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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermografische Aufzeichnungsmaterialien,
mit denen Abdrucke mit verbesserten Archivierungseigenschaften erhalten
werden.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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In
US 6 036 889 wird eine elektrisch
leitende dicke Filmzusammensetzung offenbart, die ein Gemisch aus
einer MOD-Verbindung
(metallorganischen zersetzlichen Verbindung), einem ersten Metallpulver
mit einer Teilchengröße von etwa
1 μm in
einer Gewichtsmenge von etwa 1- bis etwa 10mal die Gewichtsmenge
der MOD-Verbindung
und einem organischen flüssigen
Lösungsmittel
in einer Gewichtsmenge zwischen etwa 0,4- und 1,5mal die MOD-Verbindung
enthält.
Ferner wird in
US 6 036 869 in
Spalte 9, Zeilen 28–32,
beschrieben, dass das in der Zusammensetzung verwendete Lösungsmittel
die MOD-Verbindung auflöst
und die Metallbestandteile des Gemisches suspendiert, wodurch Drucktinten
und Druckpasten erhalten werden, die für Verwendung mit Siebdruck,
Schablonendruck, Tiefdruck oder anderen Direktkontakt-Drucktechniken
geeignet sind.
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Bei
der thermischen Bilderzeugung oder Thermografie handelt es sich
um ein Aufzeichnungsverfahren, bei dem Bilder mit Hilfe von Wärmeenergie
erzeugt werden. Bei direkter thermischer Thermografie wird ein sichtbares
Bildmuster erzeugt durch bildmäßige Erhitzung
eines Aufzeichnungsmaterials.
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1982
erklärte
J. W. Shepard in „Journal
of Applied Photographic Engineering", Band 8, Seiten 210–212, dass es sich beim Katalysator
bei der thermischen Entwicklung von fotothermografischen und thermografischen
Materialien auf Basis von organischen Silbersalzen um winzige Silberteilchen
handelte. 1989 erklärten
A. T. Ram, J. L. McCrea und R. Snell in „J. Imaging Technology", Band 15, Seiten
169–177,
dass fotolytisches Silber als Katalysator bei der Reduktion von
Silbercarboxylaten mittels Reduktionsmitteln wirkt. 1989 erklärte D. H.
Klosterboer in „Imaging
Processes and Materials",
Neblette's 8th Edition,
herausgegeben von J. Sturge, V. Walworth und A. Shepp, Van Nostrand,
Seiten 279–291,
dass die Silberreduktion bei allen Reaktionen in einer autokatalytischen
Reaktion aus dem Silberdraht stattfinden kann.
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In
US 5 051 335 wird ein Bilderzeugungsverfahren
offenbart, in dem ein wärmeentwickelbares
lichtempfindliches Material, das lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschichten
auf einem Papierträger
enthält,
bildmäßig belichtet
und anschließend
erwärmt
wird, um das Bild zu entwickeln, wobei Schleierbildung vermieden
wird, indem zwischen die unterste Schicht der lichtempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschichten und den Papierträger zumindest
eine Haftschicht eingefügt
wird, die ein hydrophiles Bindemittel und zumindest ein schleierverhütendes Material
aus der Gruppe bestehend aus einem lichtunempfindlichen Silberhalogenid, kolloidalem
Silber, einem organischen Silbersalz, Aktivkohlepulver und einem
porösen
Siliciumdioxidpulver enthält.
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1991
erklärte
D. A. Morgan im „Handbook
of Imaging Science",
herausgegeben von A. R. Diamond, Marcel Dekker, Seiten 43–60, dass
Trockensilberreaktionen nie vollständig sind. Durch Analyse von
thermisch entwickelten thermografischen und fotothermografischen
Materialien wurde bestätigt,
dass in den Bereichen, in denen die mit den Materialien maximal
erreichbare Bilddichte erzielt worden ist, noch Restmengen organischen
Silbersalzes und Reduktionsmittel enthalten sind.
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Eine
unvollständige
Reaktion des organischen Silbersalzes in Bereichen mit maximaler
Bilddichte soll aus zwei Gründen
vermieden werden: das im Material enthaltene organische Silbersalz
wird nicht völlig
benutzt, wodurch auf zusätzliche
Ingredienzien, die neue Kosten mit sich bringen, zurückgegriffen
werden muss, und das Risiko einer zu vermeidenden instabilen Bilddichte,
die vorkommen kann, wenn die unvollständig gebliebene Reaktion wieder
beginnt, wodurch man ein höheres
Verhältnis
an Bilddichtestabilisatoren benötigen würde, als
bei einer stabilen Bilddichte der Fall sein würde.
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Aufgaben der
vorliegenden Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen von wesentlich
lichtunempfindlichen thermografischen Aufzeichnungsmaterialien mit
verbesserter Benutzung des organischen Silbersalzes, d.h. mit einem
höheren
Verhältnis
des Dmax-Wertes zur Menge der wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalze pro Flächeneinheit.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäß das Bereitstellen
von fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien mit einer besseren
Benutzung des im Material enthaltenen organischen Silbersalzes bei
der Bilderzeugung.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Verbessern der
thermischen Entwickelbarkeit von wesentlich lichtunempfindlichen
thermografischen Aufzeichnungsmaterialien.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Kurze Darstellung
der vorliegenden Erfindung
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Den
Fachleuten im Bereich der Fotothermografie ist es bekannt, dass
alle in den in fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien verwendeten
organischen Silbersalzen enthaltenen Silberkeime vor der Beschichtung
des Aufzeichnungsmaterials entfernt werden müssen, um Bildschleierbildung
zu verhüten.
Ferner soll die Anwesenheit von Silberkeimen in den in thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien verwendeten organischen Silbersalzen vermieden
werden, insbesondere wenn solche Materialien aus wässrigen
Medien beschichtet werden. In
US
5 051 335 wird Schleierbildung durch Verwendung von kolloidalem
Silber in einer Haftschicht eines fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials
verhütet.
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Man
hat aber gefunden, dass durch absichtliche Zugabe von 1 Mol Silbernanoteilchen
(4 nm) pro Mol organisches Silbersalz, z.B. als Silbersol oder durch
Reduktion des organischen Silbersalzes mit einem milden Reduktionsmittel
wie Thioharnstoffdioxiden oder Zinnsalzen, in Gegenwart eines Tönungsmittels
und eines äquivalenten
Verhältnisses
von Reduktionsmittel der Wärmeentwicklungsprozess
völlig
verhindert wird. Dies ist eine mögliche
Erklärung
für die
oben erwähnte
Feststellung von Morgan, dass sogar beim Erzielen der maximal erreichbaren
Bilddichte nicht all das organische Silbersalz durch das Reduktionsmittel
reduziert worden ist, wobei davon ausgegangen wird, dass während der
Wärmeentwicklung
Silberkeime gebildet werden und man sich dabei vorstellen kann,
dass ehe die Gesamtmenge des im Material enthaltenen organischen
Silbersalzes verbraucht worden ist, an örtlich begrenzten Stellen ein
kritisches Silberkeimverhältnis
erreicht wird, ab dem der Wärmeentwicklungsprozess
verhindert wird.
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Andererseits
hat man unerwartet gefunden, dass bei Wiederholung dieses Experiments
mit einer 100- bis 106-fachen Reduktion
des Molverhältnisses
von Silbernanoteilchen, bezogen auf die Menge organischen Silbersalzes,
in Gegenwart eines Tönungsmittels
und eines äquivalenten
Reduktionsmittelverhältnisses
ein Anstieg der Ag°-XRD-Intensität erhalten
wird, der bis zu 5mal höher
liegt, als wenn kein Ag° verwendet
wird, wodurch eine zweckmäßigere Benutzung
des im Material enthaltenen organischen Silbersalzes erzielt und
der sonst gehemmte Wärmeentwicklungsprozess
nicht verhindert wird.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung durch eine Dispersion, die
zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches Silbersalz,
ein Suspensionsmedium und mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen
in einem Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das wesentlich lichtunempfindliche
organische Silbersalz wesentlich unlöslich im Suspensionsmedium
ist.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein durch
die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren zur Herstellung
der obigen Dispersion: (i) Anfertigung einer Dispersion eines lichtunempfindlichen
organischen Silbersalzes, (ii) Anfertigung einer Dispersion von
Metallkeimen, (iii) Vermischen der Dispersion von Metallkeimen von
Schritt (ii) mit einer oder mehreren Dispersionen eines lichtunempfindlichen
organischen Silbersalzes.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein Verfahren
zur Herstellung eines wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
mit einem wärmeempfindlichen
Element und einem Träger,
wobei das wärmeempfindliche
Element zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Silbersalz und ein Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass das wärmeempfindliche
Element ferner mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen in einem
Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1
enthält,
wobei das Verfahren durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnet
ist: (i) Vermischen der obengenannten Dispersion mit einem Reduktionsmittel
und einem Tönungsmittel und
(ii) Auftrag der in Schritt (i) angefertigten Dispersion auf einen
Träger.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein Verfahren
zur Herstellung eines fotothermografischen Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
mit einem wärmeempfindlichen
Element und einem Träger,
wobei das wärmeempfindliche
Element zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Silbersalz, ein organisches Reduktionsmittel dafür in thermischer wirksamer
Beziehung dazu, ein Tönungsmittel
und ein Bindemittel enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das wärmeempfindliche Element ferner
mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen in einem Molverhältnis, bezogen
auf das Gesamtmolverhältnis des
zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes,
zwischen 0,05:1 und 10–6:1 enthält, wobei
das Verfahren durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnet ist:
(i) Vermischen der obengenannten Dispersion, die zusätzlich strahlungsempfindliches
Silberhalogenid enthält,
mit einem Reduktionsmittel und einem Tönungsmittel und (ii) Auftrag
der in Schritt (i) angefertigten Dispersion auf einen Träger.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein Verfahren
zur Herstellung eines thermografischen Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
mit einem wärmeempfindlichen
Element und einem Träger,
wobei das wärmeempfindliche
Element zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Silbersalz und ein Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass das wärmeempfindliche
Element ferner mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen in einem
Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1 enthält.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein durch
die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes thermografisches Aufzeichnungsverfahren:
(i) Anordnen einer Außenschicht
des obenbeschriebenen oder wie oben beschrieben hergestellten thermografischen
Aufzeichnungsmaterials in der Nähe
einer Heizquelle, (ii) bildmäßige Beaufschlagung
des thermografischen Aufzeichnungsmaterials, unter wesentlich wasserfreien
Bedingungen, mit von der Heizquelle gelieferter Wärme zur
Herstellung eines Bildes, wobei das Aufzeichnungsmaterial in der
Nähe der
Heizquelle gehalten wird, und (iii) Entfernen des thermografischen
Aufzeichnungsmaterials von der Heizquelle.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch ein durch
die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes fotothermografisches
Aufzeichnungsverfahren: (i) bildmäßige aktinische Belichtung des
obenerwähnten
fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials, in dem das wärmeempfindliche
Element zusätzlich
strahlungsempfindliches Silberhalogenid enthält, (ii) Anordnen einer Außenschicht
des fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials in der Nähe einer
Heizquelle, (iii) vollflächige
Beaufschlagung des fotothermografischen Aufzeichnungsmaterials,
unter wesentlich wasserfreien Bedingungen, mit von der Heizquelle gelieferter
Wärme zur
Herstellung eines Bildes, wobei das Aufzeichnungsmaterial in der
Nähe der
Heizquelle gehalten wird, und (iv) Entfernen des fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterials von der Heizquelle.
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Gelöst werden
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung ebenfalls durch Verwendung
in einem thermografischen Aufzeichnungsmaterial mit einem wärmeempfindlichen
Element, das zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Silbersalz, ein organisches Reduktionsmittel dafür in thermischer wirksamer Beziehung
dazu, ein Tönungsmittel
und ein Bindemittel enthält,
von Metallnanoteilchen, die dem wärmeempfindlichen Element mit
Absicht in einem Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1
zugesetzt werden, um das Verhältnis
des Dmax-Wertes zur Gesamtmenge des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalzes pro Flächeneinheit
des thermografischen Aufzeichnungsmaterials zu steigern.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in der ausführlichen Beschreibung der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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Ausführliche Beschreibung der vorliegenden
Erfindung
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Definitionen
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Wesentlich
lichtunempfindlich bedeutet nicht mit Absicht lichtempfindlich gemacht.
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Der
in der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff „thermografisches
Aufzeichnungsmaterial" umfasst
sowohl wesentlich lichtunempfindliche thermografische Aufzeichnungsmaterialien
als fotothermografische Aufzeichnungsmaterialien, wobei letztere
zusätzlich
strahlungsempfindliches Silberhalogenid enthalten.
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Unter
Metallnanoteilchen verstehen sich kolloidale Metallteilchen mit
einer volumendurchschnittlichen Teilchengröße von 100 nm oder weniger,
deren Messung ungeachtet der Herstellungsweise der Metallnanoteilchen
durch Lichtstreuung, mittels einer Scheibenzentrifuge oder gemäß einer
anderen geeigneten Technik für
hochdichte, frei in einem flüssigen
Medium dispergierte Teilchen der Submikrongröße durchgeführt ist. Diese Metallnanoteilchen
können
im Wesentlichen aus einem einzelnen Metall oder aber einem oder
mehreren Metallen aufgebaut sein, das (die) entweder gleichmäßig verteilt,
z.B. als eine Legierung oder eine Dispersion, oder ungleichmäßig verteilt
ist (sind), z.B. in Form einer Schichtstruktur oder einer Kern-Hülle-Konfiguration.
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Unter
dem Begriff „mit
Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen" versteht sich entweder die Zugabe von ex
situ hergestellten Metallnanoteilchen oder die absichtliche In-Situ-Herstellung
von Metallnanoteilchen. Sowohl die ex situ als in situ hergestellten
Metallnanoteilchen können
während
jedes beliebigen Schritts der Anfertigung der erfindungsgemäßen Dispersion
oder zu jedem Zeitpunkt bis zum Moment des Auftrags des wärmeempfindlichen
Elements zugesetzt werden, z.B. während der Herstellung des wesentlich
lichtunempfindlichen Silbersalzes, nach Anfertigung des wesentlich
lichtunempfindlichen Silbersalzes und vor Zugabe anderer Ingredienzien
des wärmeempfindlichen
Elements in der Gießdispersion,
während
der Zugabe anderer Ingredienzien des wärmeempfindlichen Elements in
der Gießdispersion
oder nach Zugabe anderer Ingredienzien des wärmeempfindlichen Elements in
der Gießdispersion.
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Unter
dem in Bezug auf das Reduktionsmittel verwendeten Begriff "äquivalent" versteht sich das Molekulargewicht
geteilt durch die Anzahl von Silberionen, die ein Molekül des Reduktionsmittels
zu reduzieren vermag.
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Die
Bezeichnung „wässrig" umfasst Wasser und
Gemische aus Wasser mit einem oder mehreren wassermischbaren organischen
Lösungsmitteln,
in denen der Wasseranteil mindestens 50 Vol.-% beträgt.
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Die
erfindungsgemäße Erwärmung unter
wesentlich wasserfreien Bedingungen deutet auf eine Erwärmung bei
einer Temperatur zwischen 80°C
und 250°C.
Der Begriff „wesentlich
wasserfreie Bedingungen" bedeutet,
dass das Reaktionssystem nahezu im Gleichgewicht mit Wasser in der
Luft ist und das Element zum Auslösen oder Fördern der Reaktion nicht im
Besonderen oder in merklicher Weise mit von einer externen Quelle
zugeführtem
Wasser benetzt wird. Eine solche Bedingung wird von T. H. James
in "The Theory of
the Photographic Process",
4. Ausgabe, Macmillan 1977, Seite 374, beschrieben.
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Dispersion
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch eine Dispersion, die zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches
organisches Silbersalz und mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen
in einem Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1
enthält.
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Nach
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Dispersion ist das Metall der mit Absicht zugesetzten Metallnanoteilchen
Silber, Gold, Palladium oder eine Legierung derselben.
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Nach
einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Dispersion enthält
die Dispersion ferner strahlungsempfindliches Silberhalogenid.
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Thermografisches Aufzeichnungsmaterial
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein thermografisches Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterial mit
einem wärmeempfindlichen
Element und einem Träger,
wobei das wärmeempfindliche
Element zumindest ein wesentlich lichtunempfindliches organisches
Silbersalz und ein Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass das wärmeempfindliche
Element ferner mit Absicht zugesetzte Metallnanoteilchen in einem
Molverhältnis,
bezogen auf das Gesamtmolverhältnis
des zumindest einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen
Silbersalzes, zwischen 0,05:1 und 10–6:1
enthält.
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Nach
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
des thermografischen Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
liegt das Molverhältnis
der mit Absicht zugesetzten Metallnanoteilchen im wärmeempfindlichen
Element, bezogen auf das Gesamtmolverhältnis des zumindest einen wesentlich
lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes, zwischen 0,02:1 und
2 × 10–6:1.
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Nach
einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
des thermografischen Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
liegt das Molverhältnis
der mit Absicht zugesetzten Metallnanoteilchen im wärmeempfindlichen
Element, bezogen auf das Gesamtmolverhältnis des zumindest einen wesentlich
lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes, zwischen 0,005:1
und 5 × 10–6:1.
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Nach
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform
des thermografischen Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
liegt das Molverhältnis
der mit Absicht zugesetzten Metallnanoteilchen im wärmeempfindlichen
Element, bezogen auf das Gesamtmolverhältnis des zumindest einen wesentlich
lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes, zwischen 0,002:1
und 10–5:1.
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Metallnanoteilchen
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Die
der erfindungsgemäßen Dispersion
zugesetzten und also in den wärmeempfindlichen
Elementen der erfindungsgemäßen thermografischen
und fotothermografischen Aufzeichnungsmaterialien enthaltenen Metallnanoteilchen
sind in der Lage, die Reduktion von organischen Silbersalzen zu
Metallsilber zu katalysieren.
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Die
erfindungsgemäße verwendeten,
mit Absicht zugesetzten kolloidalen Metallnanoteilchen können entweder
in situ hergestellt werden, oder durch Dispergieren von nicht im
flüssigen
Medium hergestellten Teilchen der Submikrongröße, z.B. durch Zersetzung,
in einem Plasma, durch Laserablation, durch Wärmeabdämpfung, nach der elektroexplodierten
Drahttechnik (EEW) oder in einem Wirtsmaterial, aus dem die Teilchen
entfernt werden müssen.
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Metallnanoteilchen
können
in situ durch Reduktion von Metallverbindungen in einem flüssigen Medium mittels
Reduktionsmitteln, durch Zermahlen in einem flüssigen Medium, durch Zersetzen
in einem flüssigen Medium,
durch elektrolytisches Dispergieren von in einem flüssigen Medium
eingetauchten Metallen, durch Dispergieren mit elektrischer Entladung
von in einem flüssigen
Medium eingetauchten Metallen, durch elektrochemische Techniken
in einem wässrigen
Medium oder durch Elektrolyse von Metallsalzen in einem flüssigen Medium
hergestellt werden. Die Stabilität
der Dispersion wird durch die Negativladung auf den Metallteilchen und
die damit einhergehende gegenseitige Abstoßung aufrechterhalten. Die
Negativladung wird durch die Adsorption von Anionen erhalten. Alterung
und die negative Einwirkung von Elektrolyten können durch Zugabe von Schutzmitteln
verhindert werden.
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Beim
flüssigen
Medium handelt es sich um ein wässriges
Medium, ein nicht-wässriges
Medium, Wasser, ein Lösungsmittel,
ein Lösungsmittelgemisch,
ein Gemisch aus einem oder mehreren wassermischbaren Lösungsmitteln
und Wasser oder ein Gemisch aus zwei unmischbaren Flüssigkeiten,
z.B. Mikroemulsionen von Öl
in Wasser.
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Beispiele
für geeignete
Reduktionsmittel für
die Reduktion von Metallverbindungen sind Wasserstoff, Hydrazin,
Hydrazinverbindungen, Kohlenstoffmonoxid, Phosphor, Phosphin, Phosphorsäure, Phosphite, Hypophosphite,
Alkalidithionite, Phenole, p-Hydroxyphenylglycin, Aldehyde wie Formaldehyd,
Formaldehyd in einem alkalischen Medium, Hydrochinon, Alkenole,
Alkynols, Dienole (z.B. Ascorbinsäure), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Triethanolamin in alkalischen Medien, Alkaliborhydride und Alkalialuminiumhydride.
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Geeignete
Schutzmittel im Falle eines wässrigen
Mediums sind Gelatine, Stärken,
Gummiarabicum, Agar-Agar, Poly(vinylalkohol), Poly(acrylsäure), Poly(vinylpyrrolidon)),
Polyethylenglycol, CARBOWAX
TM 30 M, Poly(vinylpyridin)
und Dispersionsmittel, die an der Oberfläche der Metallnanoteilchen
adsorbieren, z.B. (NaPO
3)
3,
(SURFINOL
TM 465 (ein nicht-ionisches Tensid
aus der Acetylenglycol-Serie
von Air Products), ethoxylierte Alkylphenole, ein Hydroxylsäuresalz
mit einer Gesamtanzahl von mindestens 3 Gruppen bestehend aus einer
oder mehreren COO-Gruppen und aus einer oder mehreren OH-Gruppen,
wobei die Anzahl der COO-Gruppen der Anzahl von OH-Gruppen mindestens
gleich ist, z.B. Trisnatrumcitrat (wie beschrieben in
JP 2001167647 ) und Bis(naphthalonsulfonsäure)dinatriumsalz,
wie beschrieben in RO 82-109289.
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Die
Herstellung von kolloidalen Silbernanoteilchen ist in "Gmelins Handbuch
der anorganischen Chemie",
8. Auflage, 61 Ag, Band A3, Verlag Chemie, Weinheim (1971), Seiten
183–201,
beschrieben. Ferner beschreiben K.–S. Chou und C.–Y. Ren
im 2000 veröffentlichten „Materials
Chemistry and Physics",
Band 64, Seiten 241–246,
die Synthese von Silberpartikeln der Nanogröße durch ein chemisches Reduktionsverfahren, in
dem Silbernitrat mit Formaldehyd in einem alkalischen Medium in
Gegenwart von Poly(vinylpyrrolidon) oder Poly(vinylalkohol) als
Schutzmittel reduziert wird, und beschreiben G. Cardenas-Trivino,
V. Vera L und C. Muñoz
im 1998 veröffentlichten „Materials
Research Bulletin",
Band 33, Seiten 645–653,
die Herstellung von Silbernanopartikelkolloiden aus nicht-wässrigen
Lösungsmitteln
durch Abscheidung in einer chemischen Flüssigkeit, in der die Metalle
bei 77 K mit organischen Lösungsmitteln
cokondensiert werden, um solvatierte Metallatome herzustellen, die
bei Erwärmung
stabile flüssige
Kolloide bilden.
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Wärmeempfindliches
Element
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Das
im erfindungsgemäßen thermografischen
Aufzeichnungsmaterial verwendete wärmeempfindliche Element ist
dasjenige Element, das alle bilderzeugenden Ingredienzien enthält. Das
erfindungsgemäße wärmeempfindliche
Element enthält
ein wesentlich lichtunempfindliches organisches Silbersalz, ein
organisches Reduktionsmittel dafür
in thermischer wirksamer Beziehung dazu, einen Bildtonstabilisator
und ein Bindemittel.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das wärmeempfindliche
Element ferner strahlungsempfindliches Silberhalogenid.
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Das
Element kann aus einem Schichtsystem bestehen, bei dem die obenerwähnten Wirkstoffe
auf verschiedene Schichten verteilt sind, allerdings müssen das
wesentlich lichtunempfindliche organische Silbersalz und das Reduktionsmittel
miteinander reagieren, d.h. das Reduktionsmittel muss während des
thermischen Entwicklungsprozesses dergestalt präsent sein, dass es in die Teilchen
des wesentlich lichtunempfindliche organischen Silbersalzes überdiffundieren
und dass damit die Reduktion zu Silber stattfinden kann.
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Organisches
Silbersalz
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
handelt es sich bei dem zumindest einem wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalz um ein wesentlich lichtunempfindliches Silbersalz
einer organischen Carbonsäure.
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Nach
einer sechsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
handelt es sich bei dem zumindest einem wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalz um ein Silbersalz einer als Fettsäure bekannten
alifatischen Carbonsäure.
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Nach
einer siebten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
handelt es sich bei dem zumindest einem wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalz um eine alifatische Carbonsäure, bei
der die alifatische Kohlenstoffkette mindestens 12 C-Atome hat,
z.B. Silberlaurat, Silberpalmitat, Silberstearat, Silberhydroxystearat,
Silberoleat und Silberbehenat. Solche Silbersalze werden ebenfalls
als Silberseifen ("silver
soaps") bezeichnet.
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Andere
Silbersalze einer organischen Carbonsäure, wie die in GB-P 1 439
478 beschriebenen, z.B. Silberbenzoat, kommen ebenfalls zur Herstellung
eines thermisch entwickelbaren Silberbildes in Frage.
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Nach
einer achten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
handelt es sich bei dem zumindest einem wesentlich lichtunempfindlichen
organischen Silbersalz um eine Kombination verschiedener Silbersalze
von organischen Carbonsäuren,
wie beschrieben in EP-A 964 300.
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Organische
Silbersalze können
nach Standarddispergierungstechniken dispergiert werden. Dabei haben
sich zum Beispiel Kugelmühlen,
Perlmühlen,
Microfluidizer®,
Ultraschallgeräte
und Rotor-Stator-Mischer als
nutzbar erwiesen. Gemische aus nach verschiedenen Techniken hergestellten
Dispersionen von organischen Silbersalzen, z.B. Gemische aus gröber und
feiner zermahlten Dispersionen von organischen Silbersalzen, sind
ebenfalls geeignet zum Erzielen der erwünschten thermografischen Eigenschaften.
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Reduktionsmittel
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Nach
einer neunten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
ist das Reduktionsmittel eine organische Verbindung, die zumindest
ein aktives, an O, N oder C gebundenes Wasserstoffatom enthält, wie
das der Fall ist bei aromatischen Di- und Trihydroxyverbindungen.
Bevorzugt werden 1,2-Dihydroxybenzol-Derivate, wie Pyrocatechin,
3-(3,4-Dihydroxyphenyl)-propionsäure,
1,2-Dihydroxybenzoesäure,
Gallussäure
und Gallussäureester,
z.B. Methylgallat, Ethylgallat, Propylgallat, Gerbsäure, und
3,4-Dihydroxybenzoesäureester,
wie Ethyl-3,4-dihydroxybenzoat und n-Butyl-3,4-dihydroxybenzoat.
Besonders bevorzugte Reduktionsmittel sind in EP-B 692 733 und EP-A 903
625 beschrieben, z.B. 3,4-Dihydroxybenzophenon und 3,4-Dihydroxybenzonitril.
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Es
können
gleichfalls Kombinationen von Reduktionsmitteln benutzt werden,
die bei Erhitzung zu Teilnehmern an der Reduktionsreaktion des mindestens
einen wesentlich lichtunempfindlichen organischen Silbersalzes werden.
Nutzbare Kombinationen sind beispielsweise Kombination von sterisch
gehinderten Phenolen mit Sulfonylhydrazid-Reduktionsmitteln, wie
beschrieben in
US 5 464 738 ,
Tritylhydraziden und Formylphenylhydraziden, wie in
US 5 496 695 beschrieben, Tritylhydraziden
und Formylphenylhydraziden mit verschiedenen Hilfsreduktionsmitteln,
wie beschrieben in
US 5 545 505 ,
US 5 545 507 und
US 5 558 983 , Acrylnitrilverbindungen,
wie beschrieben in US-P 5 545 515 und
US
5 635 339 , und 2-substituierte Malondialdehydverbindungen,
wie beschrieben in
US 5 654 130 .
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Bindemittel
des wärmeempfindlichen
Elements
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Als
filmbildendes Bindemittel für
das wärmeempfindliche
Element eignen sich alle Arten von natürlichen, modifizierten natürlichen
oder synthetischen Harzen oder Gemische aus solchen Harzen, in denen
das (die) organische(n) Silbersalz(e) entweder in wässrigen
Medien oder Lösungsmittelmedien
homogen dispergierbar ist (sind), z.B. Cellulose-Derivate, Stärkeether,
Gallactomannan, Polymere abgeleitet von α,β-ethylenisch ungesättigten
Verbindungen wie Polyvinylchlorid, nachchloriertes Polyvinylchlorid,
Copolymere aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Copolymere aus
Vinylchlorid und Vinylacetat, Polyvinylacetat und teilweise hydrolysiertes
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetale, die aus Polyvinylalkohol
als Ausgangsmaterial, bei dem nur ein Teil der sich wiederholenden
Vinylalkoholeinheiten gegebenenfalls mit einem Aldehyd reagiert hat,
hergestellt sind, vorzugsweise Polyvinylbutyral, Copolymere aus
Acrylnitril und Acrylamid, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polystyrol
und Polyethylen oder Gemische derselben.
-
Geeignete
wasserlösliche,
filmbildende Bindemittel zum Einsatz in erfindungsgemäßen thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien sind Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Polymethacrylamid,
Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon,
Polyethylenglycol, proteinhaltige Bindemittel, Polysaccharide und wasserlösliche Cellulose-Derivate.
Ein bevorzugtes wasserlösliches
Bindemittel zur Verwendung in den erfindungsgemäßen thermografischen Aufzeichnungsmaterialien
ist Gelatine.
-
Das
Gewichtsverhältnis
des Bindemittels zum organischen Silbersalz liegt vorzugsweise zwischen
0,2 und 7 und die Stärke
des wärmeempfindlichen
Elements vorzugsweise zwischen 5 und 50 μm. Bevorzugt werden Bindemittel
ohne Additive, wie gewisse Antioxidantien (z.B. 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol),
oder Fremdstoffe, die die thermografischen Eigenschaften der thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien, in denen sie verwendet werden, beeinträchtigen.
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Tönungsmittel
-
Nach
einer zehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das wärmeempfindliche
Element ein Tönungsmittel,
mit dem in den oberen Dichtezonen ein neutralschwarzer Bildton und
in den unteren Dichtezonen Neutralgrau erhalten wird.
-
Nach
einer elften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das wärmeempfindliche
Element ferner ein Tönungsmittel
aus der Gruppe bestehend aus Phthalimiden, Phthalazinonen, Benzoxazindionen
und Naphthoxazindionen, z.B. die den allgemeinen Formeln in
US 4 082 901 entsprechenden
Phthalimide und Phthalazinone, die in
US
3 074 809 , 3 446 648 und 3 844 797 beschriebenen Tönungsmittel
und die in GB 1 439 478,
US 3
951 660 und
US 5 599
647 beschriebenen heterocyclischen Tonerverbindungen des
Benzoxazindion- oder Naphthoxazindion-Typs. Besonders bevorzugte
Tönungsmittel
für die
erfindungsgemäßen wesentlich
lichtunempfindlichen thermografischen Aufzeichnungsmaterialien sind
Phthalazinon, Benzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion, 7-Methylbenzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion,
7-Methoxybenzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion
und 7-(Ethylcarbonat)-benzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion.
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Schleierschutzmittel
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Nach
einer zwölften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das thermografische Aufzeichnungsmaterial ferner ein Schleierschutzmittel,
um die Lagerbeständigkeit
zu steigern und Schleierbildung zu verringern.
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Nach
einer dreizehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das thermografische Aufzeichnungsmaterial ferner ein Schleierschutzmittel
aus der Gruppe bestehend aus Benztriazol, substituierten Benztriazolen,
Tetrazolen, Mercaptotetrazolen und aromatischer Polycarbonsäure wie
ortho-Phthalsäure,
3-Nitrophthalsäure,
Tetrachlorophthalsäure,
Mellitsäure,
Pyromellitsäure
und Trimellitsäure
und Anhydriden derselben.
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Polycarbonsäuren und
Polycarbonsäureanhydride
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Nach
einer vierzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das wärmeempfindliche
Element ferner zumindest eine Polycarbonsäure und/oder ein Polycarbonsäureanhydrid
in einem Molverhältnis
von zumindest 15, bezogen auf die Gesamtmenge des (der) im Material
enthaltenen organischen Silbersalze(s) und in thermischer wirksamer
Beziehung dazu. Die Polycarbonsäure
kann eine alifatische (gesättigte
oder ungesättigte
alifatische und ebenfalls cycloalifatische) Polycarbonsäure oder
eine aromatische Polycarbonsäure
sein. Diese Säuren
können
substituiert sein und in Anhydridform oder teilweise veresterter
Form vorliegen, vorausgesetzt, dass zumindest zwei freie Carbonsäuren enthalten
oder in der Wärmeaufzeichnungsstufe
vorhanden sind.
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Strahlungsempfindliches
Silberhalogenid
-
Das
erfindungsgemäß verwendete
strahlungsempfindliche Silberhalogenid kann in einem Bereich zwischen
0,1 und 100 mol-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 80 mol-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,3 und 50 mol-%, ganz besonders bevorzugt zwischen
0,5 und 35 mol-% und am besten wäre
zwischen 1 und 12 mol-%, bezogen auf das wesentlich lichtunempfindliche
organische Silbersalz, benutzt werden.
-
Als
Silberhalogenid kann ein beliebiges strahlungsempfindliches Silberhalogenid
benutzt werden, z.B. Silberbromid, Silberiodid, Silberchlorid, Silberbromidiodid,
Silberchloridbromidiodid und Silberchloridbromid. Das Silberhalogenid
kann in jeder beliebigen strahlungsempfindlichen Form wie z.B.,
in nicht ausschließlicher Weise,
in kubischer, orthorhombischer, tafelkörniger, tetraedrischer und
oktagonaler Form benutzt werden und kann epitaxiales Kristallwachstum
auf der Oberfläche
aufweisen.
-
Das
erfindungsgemäß benutzte
Silberhalogenid kann zwar ohne Modifikation eingesetzt werden, kann allerdings
auch mit einem chemischen Sensibilisator wie einer Verbindung, die
Schwefel, Selen oder Tellur enthält,
oder einer Verbindung, die Gold, Platin, Palladium, Eisen, Ruthen,
Rhodium oder Iridium enthält,
oder einer Kombination derselben chemisch sensibilisiert werden.
Genauere Angaben über
diese Verfahren sind von T. H. James in "The Theory of the Photographic Process", 4. Ausgabe, Macmillan
Publishing Co. Inc., New York (1977), Kapitel 5, Seiten 149 bis
169, beschrieben.
-
Die
Korngröße der Silberhalogenidteilchen
kann nach dem Moeller-Teller-Verfahren
ermittelt werden, wobei das Silberhalogenidteilchen enthaltende
Muster auf Filtrierpapier sedimentiert wird, das dann zusammen mit
einer nadelförmigen
negativen Platinelektrode und einer Bezugselektrode in Elektrolyt
eingetaucht wird. Die Silberhalogenidteilchen auf dem Filtrierpapier
werden mit der nadelförmigen
Elektrode langsam einzeln abgetastet, wonach die Silberhalogenidkörner an
der Kathode einzeln elektrochemisch reduziert werden. Bei dieser
elektrochemischen Reduktion wird ein Stromimpuls gegeben, der als
Funktion der Zeit aufgezeichnet und dann integriert wird, um die
Ladungsübertragung
Q für die
elektrochemische Reduktion des Silberhalogenidteilchens, die dem
Teilchenvolumen proportional ist, zu erhalten. Aus dem Kornvolumen
lässt sich
der äquivalente
Kreisdurchmesser jedes Korns und daraus die mittlere Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
ermitteln.
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Tenside und
Dispergierungsmittel
-
Nach
einer fünfzehnten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das thermografische Aufzeichnungsmaterial ferner zumindest ein Tensid oder
Dispergierungsmittel, die das Dispergieren von Ingredienzien oder
Reagenzien, die nicht im benutzten Dispersionsmedium löslich sind,
erleichtern.
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Nach
einer sechzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
enthält
das thermografische Aufzeichnungsmaterial ferner ein oder mehrere
anionische, nicht-ionische oder kationische Tenside.
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Weitere Zutaten
-
Außer den
obengenannten Ingredienzien kann das Aufzeichnungsmaterial andere
Zutaten enthalten, wie Antistatika, z.B. nicht-ionische Antistatika
mit einer Fluorkohlenstoffgruppe wie z.B. in F3C(CF2)6CONH(CH2CH2O)-H, und Silikonöl, z.B.
BAYSILONETM Öl A (Handelsname von BAYER
AG, DEUTSCHLAND).
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Träger
-
Der
Träger
für das
erfindungsgemäße wärmeempfindliche
Element kann lichtdurchlässig
oder durchscheinend sein und ist ein dünner biegsamer Träger aus
einer Folie aus durchsichtigem Harz, z.B. aus einem Celluloseester,
Cellulosetriacetat, Polypropylen, Polycarbonat oder Polyester, z.B.
Polyethylenterephthalat.
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Der
Träger
kann in Form eines Bogens, eines Bandes oder einer Bahn vorliegen
und ist nötigenfalls substriert,
um die Haftung am darauf aufgetragenen wärmeempfindlichen Element zu
verbessern. Der Träger kann
mit einem Blaupigment pigmentiert und dann als sogenannter Blauträger bezeichnet
werden. Es können eine
oder mehrere Rückschichten
aufgetragen werden, um physikalische Eigenschaften wie Kräuseln und
Antistatikschutz zu steuern.
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Schutzschicht
-
Nach
einer siebzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
ist das wärmeempfindliche
Element mit einer Schutzschicht versehen, durch die örtliche
Verformung des wärmeempfindlichen
Elements vermieden und der Abriebwiderstand verbessert wird.
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Nach
einer achtzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Schwarzweiß-Aufzeichnungsmaterials
ist das wärmeempfindliche
Element mit einer Schutzschicht versehen, die ein in einem Lösungsmittel
lösliches,
in einem Lösungsmittel
dispergierbares, wasserlösliches
oder wasserdispergierbares Bindemittel enthält. Als in Lösungsmitteln
lösliche
Bindemittel bevorzugt man insbesondere Polycarbonate, wie in EP-A
614 769 beschrieben. Für
die Schutzschicht hingegen bevorzugt man wasserlösliche oder wasserdispergierbare
Bindemittel, da deren Auftrag aus einer wässrigen Gießzusammensetzung vorgenommen
und ein Vermischen der Schutzschicht mit der unmittelbar darunter
liegenden Schicht durch Verwendung eines in Lösungsmitteln löslichen
oder dispergierbaren Bindemittels in der unmittelbar darunter liegenden Schicht
vermieden werden kann. Die erfindungsgemäße Schutzschicht kann vernetzt
sein. Für
die Vernetzung kommen Vernetzungsmittel wie die in WO 95/12495 beschriebenen
in Frage. Feste oder flüssige
Gleitmittel oder Kombinationen derselben können zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
der erfindungsgemäßen thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien benutzt werden. Bevorzugte feste Gleitmittel
sind thermisch schmelzende Teilchen, wie die in WO 94/11199 beschriebenen.
Die Schutzschicht des erfindungsgemäßen thermografischen Aufzeichnungsmaterials
kann ein Mattiermittel enthalten. Bevorzugte Mattiermittel sind
beschrieben in WO 94/11198, z.B. Talkteilchen, und ragen gegebenenfalls
aus der Schutzschicht heraus.
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Beschichtung
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Der
Auftrag jeglicher Schicht des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
kann nach einer beliebigen Gießtechnik
erfolgen, wie z.B. beschrieben in "Modern Coating and Drying Technology", herausgegeben von
Edward D. Cohen und Edgar B. Gutoff, (1992) VCH Publishers Inc.
220 East 23rd Street, Suite 909 New York, NY 10010, USA.
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Thermografischer
Druck
-
Der
thermografische Druck eines wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen,
vorzugsweise eine Infrarotlicht absorbierende Verbindung enthaltenden
Materials erfolgt durch bildmäßige Beaufschlagung mit
Wärme,
entweder in analoger Weise durch Direktbelichtung durch ein Bild
oder durch Reflexion von einem Bild oder in digitaler Weise durch
pixelweise Belichtung mit einer Infrarotheizquelle, zum Beispiel
einem Nd-YAG-Laser oder einem anderen Infrarotlaser, oder durch
direkte thermische Bilderzeugung mit einem Thermokopf.
-
Nach
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen thermografischen
Aufzeichnungsverfahrens ist die Wärmequelle ein Dünnfilmthermokopf.
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Bei
thermischem Druck werden Bildsignale in elektrische Impulse umgewandelt,
mit denen dann über eine
Treiberschaltung selektiv ein Thermodruckkopf beaufschlagt wird.
Der thermische Druckkopf besteht aus mikroskopischen Wärmewiderstandselementen,
die die elektrische Energie über
den Joule-Effekt in Wärme umwandeln.
Die Betriebstemperatur üblicher
Thermodruckköpfe
liegt zwischen 300 und 400°C
und die Heizzeit pro Bildelement (Pixel) beträgt 1,0 ms oder weniger, wobei
der Druckkontakt des Thermodruckkopfes mit dem Aufzeichnungsmaterial
z.B. zwischen 200 und 500 g/cm2 liegt, um
eine gute Wärmeübertragung
zu gewährleisten.
-
Zum
Verhüten
von direktem Kontakt der Thermodruckköpfe mit der an der gleichen
Seite des Trägers wie
das wärmeempfindliche
Element aufgetragenen Außenschicht,
zumindest wenn diese Außenschicht
keine Schutzschicht ist, kann die bildmäßige Erhitzung des Aufzeichnungsmaterials
mit den Thermodruckköpfen durch
eine(n) damit im Kontakt befindliche(n), aber entfernbare(n) Harzbogen
oder Harzbahn, von dem (der) während
der Erhitzung kein Aufzeichnungsmaterial übertragen werden kann, vorgenommen
werden.
-
Die
Ansteuerung der Heizelemente kann leistungsmoduliert oder bei konstanter
Leistung pulslängenmoduliert
werden. Die EP-A 654 355 beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung
eines Bildes durch bildmäßige Erhitzung
mittels eines Thermokopfes mit erregbaren Heizelementen, wobei die
Ansteuerung der Heizelemente nach einem Arbeitszyklusimpulsbetrieb
erfolgt. In EP-A 622 217 wird ein Verfahren zur Erzeugung eines
Bildes unter Verwendung eines direkten thermischen Bilderzeugungselements
offenbart, wobei Verbesserungen der Halbtonreproduktion erzielt
werden.
-
Für die bildmäßige Erwärmung des
Aufzeichnungsmaterials eignet sich auch ein in das Material eingebettetes
elektrisches Widerstandsband. Die bildmäßige oder mustermäßige Erwärmung des
thermografischen Materials kann ebenfalls durch eine pixelweise
modulierte Ultraschallbehandlung vorgenommen werden.
-
Fotothermografischer
Druck
-
Die
Belichtung der erfindungsgemäßen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien kann mit Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen
der Wellenlänge
von Röntgenstrahlung
und einer Wellenlänge
von 5 nm erfolgen, wobei das Bild entweder durch eine pixelmäßige Belichtung
mit einer scharf eingestellten Lichtquelle wie einer Kathodenstrahlröhre, einem
Ultraviolettlaser, einem Laser für
sichtbares Licht, einem Infrarotlaser wie einem He/Ne-Laser, einer
Infrarotlaserdiode, die z.B. bei 780 nm, 830 nm oder 850 nm emittiert,
oder einer lichtemittierenden Diode (LED), zum Beispiel einer bei
659 nm emittierenden LED, oder aber durch Direktbelichtung des Gegenstands
selbst oder eines Bildes des Gegenstands mit einer geeigneten Belichtungsquelle,
wie z.B. einer Ultraviolettquelle, sichtbarem Licht oder Infrarotlicht,
erhalten wird.
-
Für die Wärmeentwicklung
von bildmäßig belichteten
erfindungsgemäßen fotothermografischen
Aufzeichnungsmaterialien kommt jede beliebige Wärmequelle in Frage, die innerhalb
eines für
die jeweilige Anwendung akzeptablen Zeitraums eine gleichmäßige Erhitzung
der Aufzeichnungsmaterialien auf die Entwicklungstemperatur sichert,
z.B. Kontakterhitzung, Strahlungserhitzung, Mikrowellenerhitzung
usw.
-
Industrielle
Anwendung
-
Die
thermografische Bilderzeugung kann für die Erzeugung von sowohl
Durchsichtsbildern als auch Aufsichtskopien verwendet werden, insbesondere
in der medizinischen Diagnostik, in der bei mit einem Betrachtungsgerät arbeitenden
Prüfungstechniken
Schwarzbildtransparente weit verbreitete Anwendung finden.
-
Die
nachstehenden vergleichenden und erfindungsgemäßen Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung. Die Prozentsätze und Verhältnisse
in diesen Beispielen sind in Gewicht ausgedrückt, wenn nichts anders vermerkt
ist. In diesen erfindungsgemäßen und
vergleichenden Beispielen werden die nachstehenden Ingredienzien
verwendet:
- • Hystrene® 9022
(erhältlich
durch CKWitco Corporation) ist ein Gemisch aus 0 bis 1 Gew.-% Palmitinsäure (in
der Regel 0,2 Gew.-%),
5 bis 9 Gew.-% Stearinsäure
(in der Regel 7,0 Gew.-%), 36 bis 41 Gew.-% Arachinsäure (in
der Regel 37,3 Gew.-%) und 50 bis 55 Gew.-% Behensäure (in
der Regel 54,2 Gew.-%) mit einem Mindestverhältnis von Arachinsäure und
Behensäure
von 88,0 Gew.-%,
- • Organische
Silbersalze:
AgB = Silberbehenat,
- • Tenside:
Tensid
Nr. 1 = MARLON A-396, ein Natriumalkylphenylsulfonat von Hüls,
Tensid
Nr. 1 = MARLONTM A-365, vertrieben als 65%iges
Konzentrat eines Natriumalkylphenylsulfonats (HÜLS),
Tensid Nr. 2 = MARLONTM AS3, vertrieben als 98%iges Konzentrat
einer Alkylphenylsulfonsäure
(HÜLS),
Tensid
Nr. 3 = Ammoniumsalz von Alkylphenylsulfonsäure,
- • Silbernanoteilchen-Dispersionen:
AG01
= eine wässrige
Dispersion, die pro Liter 0,01106 Mol Silberteilchen mit einer Teilchengröße von 4 nm
und 0,1 Gew.-% Poly(vinylalkohol) als Dispergierungsmittel enthält,
AG02
= eine wässrige
Dispersion, die pro Liter 0,0145 Mol Silberteilchen mit einer Teilchengröße von 10 nm
und 0,1 Gew.-% Poly(acrylsäure)
als Dispergierungsmittel enthält,
- • Reduktionsmittel:
R01
= Ethyl-3,4-dihydroxybenzoat,
R02 = 3,4-Dihydroxybenzonitril,
R03
= n-Propylgallat,
- • Bindemittel:
K17881
= Typ 17881, eine Gelatine mit niedrigem Kaliumionen-, Natriumionen-
und Chloridionengehalt von AGFA-GEVAERT GELATINEFABRIEK vorm. KOEPFF & SÖHNE,
R16875
= Typ 16875, eine Phthaloylgelatine von Rousselot,
LATEX01
= ein Copolymer aus 54,25 Gew.-% Styrol, 43,25 Gew.-% Butylacrylat
und 2,5 Gew.-% Kaliumsalz von N-[(4'-Sulfobenzamid)-oxodecyl]methacrylamid,
BL5-HPZ
= S-LECTM BL5-HPZ von Sekisui Chemical Co.
Ltd.,
BL16 = PioloformTM BL16, ein
Polyvinylbutyral von Wacker,
- • Tönungsmittel:
T01
= Benzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion,
T02 = 7-(Ethylcarbonat)-benzo[e]-[1,3]-oxazin-2,4-dion,
T03
= Phthalazinon,
- • Stabilisatoren:
S01
= 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
S02 = Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
S03
= 1-(3-Decanoylphenyl)-5-mercaptotetrazol,
- • Aldiox
= Aminoiminomethansulfinsäure
[HN=(NH2)C-SO2H],
- • Öl = BAYSILONE®,
ein Silikonöl
von BAYER,
- • Natrium-p-toluolthiosulfonat-Lösung = wässrige Lösung, die
0,984 Gew.-% Natrium-p-toluolthiosulfonat und 0,656 Gew.-% Natrium-p-toluolsulfinat
enthält.
-
VERGLEICHENDE BEISPIELE
1 bis 10 und ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
1 und 2
-
Einzeleinlaufherstellung
der Silberbehenatdispersion in einem wässrigen Medium ohne organisches
Lösungsmittel
(gemäß der in
EP-A 848 286 beschriebenen Methode)
-
Die
in den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 bis 10 und den VERGLEICHENDEN BEISPIELEN 1 und 2 verwendete wässrige Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs I wird wie folgt hergestellt:
- i) 136,2 g (0,4 Mol) Behensäure werden bei einer Geschwindigkeit
von 310 TpM mit einem Typhoon-Rührer mit
einem Durchmesser von 80 mm unter Rühren in einem Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm in 549 ml einer 10%igen Lösung von Tensid Nr. 1 und 662
g entmineralisiertem Wasser bei 80°C dispergiert,
- ii) anschließend
werden 188 ml einer 2-molaren wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid bei einer Geschwindigkeit von 310 TpM mit einem
Typhoon-Rührer
mit einem Durchmesser von 80 mm bei einer Temperatur von 80°C und über 10 Minuten
hinweg in das Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm eingerührt,
um eine klare Lösung,
die als Hauptbestandteil Natriumbehenat enthält, zu erhalten,
- iii) anschließend
werden 360 ml einer 1-molaren wässrigen
Silbernitratlösung
bei einer Geschwindigkeit von 310 TpM mit einem Typhoon-Rührer mit
einem Durchmesser von 80 mm bei einer Temperatur von 80°C und über 4,5
Minuten hinweg in das Gefäß mit einem
Durchmesser von 200 mm eingerührt,
um das Natriumbehenat völlig
in Silberbehenat umzuwandeln.
-
Die
so erhaltene wässrige
Silberbehenatdispersion enthält
8,15 Gew.-% Silberbehenat und 2,78 Gew.-% des Tensids Nr. 1 und
wird anschließend
entsalzt und durch Ultrafiltration zu einer wässrigen Dispersion mit 23,1
Gew.-% Silberbehenat und 1,48 Gew.-% von Tensid Nr. 3 konzentriert,
wobei das Gegenion des Tensids durch Zugabe von Ammoniumnitrat und
Entfernung von Natriumnitrat während
der Ultrafiltration geändert
wird.
-
Silbernanoteilchen-Dispersion
-
Zur
Herstellung von AG01, eine wässrige
Dispersion, die 0,01106 Mol/l Silberteilchen mit einer Teilchengröße von 4
nm enthält,
mit 1 g/l Poly(vinylalkohol) stabilisiert ist und einen pH von 4,26
bei 15°C
aufweist, wird ein Gemisch aus 6,8 ml einer wässrigen 2,94-molaren Lösung von
Silbernitrat (0,020 Mol), die 500 ml einer 0,1 gew.-%igen Lösung von
Poly(vinylalkohol) enthält,
mit einer Lösung
von 0,6 g Kaliumborhydrid (KBH4) in 500
ml einer 0,1 gew.-%igen Lösung
von Poly(vinylalkohol) und 800 ml einer 0,1 gew.-%igen Lösung von Poly(vinylalkohol)
vermischt.
-
Zur
Herstellung von AG02, eine wässrige
Dispersion, die 0,0145 Mol/L Silberteilchen mit einer Teilchengröße von 10
nm enthält,
mit 0,99 g/l Poly(acrylsäure)
stabilisiert ist und einen pH von 8,14 bei 25°C aufweist, gibt man schrittweise
15 l einer wässrigen
0,1236-molaren Lösung
von Kaliumborhydrid (KBH4) (100 g) zu 35,45
l einer wässrigen
0,0206-molaren Lösung
von AgNO3 (0,732 Mol), die 1,41 g/l Polyacrylsäure enthält.
-
Herstellung von Proben
mit Reduktionsmittel R01
-
Zur
Herstellung der Proben mit Reduktionsmittel R01, die in den Modellversuchen
der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1, 2 und 5 bis 8 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
1 verwendet werden, werden folgende Bestandteile zu 21,89 g einer
Silberbehenatdispersion (die 5,057 g (0,0113 Mol) Silberbehenat
enthält)
gegeben: wahlweise 1 g (0,0055 Mol) R01 als Lösung in 2 g Ethanol und 1 g
der Ingredienzien und 0,8839 g (0,00352 Mol) T02 als Dispersion,
die ebenfalls 0,486 g K17598 und 3,50 g entmineralisiertes Wasser
enthält,
und wahlweise die zum Erhalten eines gewissen AgBeh:Ag°-Verhältnisses
benötigte
Menge AG01 (1.021,9 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:1, 102,2 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,1 und 10,22 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,01) oder die zum Erhalten eines gewissen AgBeh:Ag°-Verhältnisses
benötigte
Menge AG02 (807 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:1, 80,7 ml für
ein AgBeh:Ag°- Verhältnis von
1:0,1 und 8,07 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,01). Danach wird die Dispersion wenn möglich mit entmineralisiertem
Wasser auf 57,0 g verdünnt.
Nach Zugabe der Ingredienzien zur Dispersion von organischem Silbersalz
des Typs I wird die Dispersion gründlich gemischt, um eine Dispersion
zu erhalten, die genügend
lang homogen bleibt, um eine 20 μl-Probe
auf den Platinprobehalter des für
die XRD-Messungen (Messungen der Röntgenbeugung) eingesetzten
Philips X'Pert XRD-Geräts anzubringen.
Alle Proben enthalten 0,49 Mol R01 pro Mol Silberbehenat und die
Molmenge des eventuellen Tönungsmittels
T02 und der eventuellen Silberteilchen pro Mol Silberbehenat ist
in Tabelle 2 angegeben.
-
Modellversuche
-
Bei
den Modellversuchen der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 10 und der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 und 2 werden jeweils 20 μl
der verschiedenen Dispersionen auf den Platinprobehalter in einem
Philips X'Pert XRD-Gerät mit einer
CuKα-Röntgenquelle
angebracht, wobei zunächst
ein XRD-Spektrum bei 25°C
aufgezeichnet, dann eine Erwärmung
von 25°C
auf 100°C
vorgenommen und schließlich
in Schritten von 10°C
im 2θ-Bereich
5–55° in einem
5minütigen
Kontinuscan unter Erwärmung
der Probe von 100°C
auf 200°C
bei einer Geschwindigkeit von 20°C/Minute
ein neues XRD-Spektrum aufgezeichnet wird.
-
Ein
relatives Maß für das vor
Reduktionsbeginn enthaltene Silberbehenat (IAgB) wird durch Integrieren
der Spitzenintensitäten
der Silberbehenat-2θ-Spitzen
bei 5,96°,
7,47°, 8,97°, 10,47°, 12,03° und 13,53° erhalten.
Die Aufzeichnung dieses XRD-Spektrum erfolgt bei 100°C, um jeglichen
Einfluss von Restwasser auf das Spektrum zu verhüten. Die XRD-Intensität der XRD-2θ-Spitze
bei 38,1° mit
dem bei 200°C
erhaltenen Ag° (IAg°) wird als
relatives Maß für die Menge
des während
des Reduktionsprozesses gebildeten Silbers genommen. Durch Variieren
des Silberbehenatverhältnisses
in der auf den Probenhalter angebrachten 20 μl-Dispersion lässt man
die Menge Silberbehenat variieren. Ungeachtet der Menge auf den
Platinprobenhalter angebrachten Silberbehenats können dadurch die IAg°-Werte direkt
miteinander verglichen werden und zwar indem man den IAg°-Wert auf einen
gewissen IagB-Wert normalisiert, d.h. IAg°(norm.) = [IAg° (Messwert) × IAgB (Standard)]/IagB
(Messwert).
-
Unerwartet
stellt sich heraus, dass die durch Verdünnung des Silberbehenats erhaltene
Probengröße einen
Einfluss auf den Wärmeentwicklungsprozess
hat. So unterscheiden sich beispielhaft die VERGLEICHENDEN BEISPIELE
1 und 2 und 3 und 4 nur im Verdünnungsgrad
voneinander, bei einer 17,9-fachen Verdünnung mit Wasser aber ist eine
25%ige Abnahme der Silberteilchenausbeute IAg° (norm.) bei 200°C im Falle
von R01 mit T02 und eine 64%ige Abnahme im Falle von R02 mit T01
(vgl. Tabelle 1) zu beobachten. Der Grund für diesen Einfluss ist zwar
nicht bekannt, kann aber mit dem Unterschied der Gesamtmenge der
verwendeten Ingredienzien oder den unterschiedlichen pH-Werten nach
der Probenherstellung zu machen haben.
-
-
Die
in den Versuchen mit Reduktionsmittel R01 erhaltenen IAg°-Werte (norm.) sind
in Tabelle 2 aufgelistet.
-
-
Aus
den Ergebnissen von Tabelle 2 ergibt sich eindeutig, dass bei Verwendung
von Reduktionsmittel R01 die Anwesenheit von 0,1 Mol zugesetzter
4 nm-AG01-Silberteilchen oder 0,1 Mol zugesetzter 10 nm-AG03-Silberteilchen
pro Mol Silberbehenat die Ausbeute an Silberteilchen in hohem Maße senkt
im Vergleich zur Ausbeute ohne Zugabe von Silberteilchen. Die Abnahme
der Silberteilchenreduktion ist aber merklich kleiner im Falle von
Silberteilchen mit einer Teilchengröße von 10 nm.
-
Dieser
Effekt kann durch Berücksichtigung
der durch ein Silberteilchen bedeckten Silberbehenatfläche, ausgehend
von einer 100%igen Adsorption der zugesetzten Silberteilchen, rationell
vorgestellt werden. In der Annahme, dass die Silberbehenatteilchen
eine Länge
von 3 μm
und ein reckeckiges Profil von 0,1 μm × 0,05 μm aufweisen und alle zugesetzten
Silberteilchen auf der Oberfläche
der Silberbehenatteilchen abgesetzt sind, würde man pro 4 nm-Silberteilchen bei
einem Ag°/AgB-Molverhältnis von
0,1:1 eine spezifische Oberfläche
von 677 nm2 und pro 10 nm-Silberteilchen
eine spezifische Oberfläche
von 10.567 nm2 erhalten. Rationell bedeutet
der Effekt also, dass die Silberteilchenstabilisierung des Silberbehenats
viel größer ist
bei 4 nm-Silberteilchen als bei 10 nm-Silberteilchen.
-
Die
zusätzliche
Anwesenheit des Tönungsmittels
T02 bewirkt eine Verringerung der Ausbeute an Silberteilchen bei
Verwendung von Reduktionsmittel R01. Durch Zugabe von 4 nm-AG01-Silberteilchen
in einem Ag°/AgB-Molverhältnis von
0,1:1 dagegen wird ein absoluter Anstieg der Silberteilchenausbeute
im Vergleich zur Ausbeute ohne Anwesenheit von Tönungsmittel T02 auf einen Wert
festgestellt, der etwas niedriger ist als im Falle ohne Zugabe von
4 nm-Silberteilchen.
Durch Zugabe von Tönungsmittel
T02 wird also in hohem Maße der
negative Effekt der Zugabe von 4 nm-Silberteilchen in einem Ag°/AgB-Molverhältnis von
0,1:1 aufgehoben.
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Die
Zugabe von sogar noch niedrigeren Molmengen von 4 nm-Ag°-Teilchen, bezogen
auf die AgB-Menge, in Gegenwart von Reduktionsmittel R01 und Tönungsmittel
T02 führt
unerwartet zu einem Anstieg der Silberausbeute bis über die
Silberausbeute, die ohne Zugabe von Silberteilchen und in Gegenwart oder
Abwesenheit des Tönungsmittels
T02 erhalten wird. Dies deutet darauf hin, dass durch Zugabe von
niedrigeren Molmengen von 4 nm-Silberteilchen, d.h. unter 0,1 Mol,
bezogen auf die Menge AgB, mehr Silberteilchen gebildet werden.
Solche Effekte sind jedoch aus praktischer Sicht nur nutzbar bei
Molverhältnissen
von Silbernanoteilchen, bezogen auf AgB, von höchstens 0,05 und zwar wegen
der zu vermeidenden grauen Farbe, die bei höheren Verhältnissen erhalten wird.
-
Herstellung von Proben
mit Reduktionsmittel R02
-
Zur
Herstellung der Proben mit Reduktionsmittel R02, die in den Modellversuchen
der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 3, 4, 9 und 10 und der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
2 verwendet werden, werden folgende Bestandteile zu 21,27 g einer
Silberbehenatdispersion (die 4,9134 g (0,0110 Mol) Silberbehenat
enthält)
gegeben: wahlweise 0,743 g (0,0055 Mol) R02 als Lösung in
0,970 g Ethanol und 1,058 g Wasser mit einem mit Ammoniumhydroxid
auf 5,2 gebrachten pH und 0,1345 g (0,0008244 Mol) T01 als Dispersion,
die ebenfalls 0,0740 g K17881 und 0,4725 g entmineralisiertes Wasser
enthält,
und wahlweise die zum Erhalten eines gewissen AgBeh:Ag°-Verhältnisses
benötigte
Menge AG01 (99,49 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:1, 9,95 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,1 und 0,995 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von 1:0,01)
oder die zum Erhalten eines gewissen AgBeh:Ag°-Verhältnisses benötigte Menge
AG02 (78,57 ml für ein
AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:1, 7,857 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,1 und 0,786 ml für
ein AgBeh:Ag°-Verhältnis von
1:0,01). Danach wird die Dispersion wenn möglich mit entmineralisiertem
Wasser auf 57,0 g verdünnt.
Nach Zugabe der Ingredienzien zur Dispersion von organischem Silbersalz
des Typs I wird die Dispersion gründlich gemischt, um eine Dispersion
zu erhalten, die genügend
lang homogen bleibt, um eine 20 μl-Probe
auf den Platinprobehalter des für
die XRD-Messungen (Messungen der Röntgenbeugung) eingesetzten
Philips X'Pert XRD-Geräts anzubringen.
Alle Proben enthalten 0,50 Mol R02 pro Mol Silberbehenat und die
Molmenge des eventuellen Tönungsmittels
T01 und der eventuellen Silberteilchen pro Mol Silberbehenat ist
in Tabelle 3 angegeben. Die in den Versuchen mit Reduktionsmittel
R02 erhaltenen IAg°-Werte (norm.)
sind ebenfalls in Tabelle 3 aufgelistet.
-
Aus
den Ergebnissen von Tabelle 3 ergibt sich eindeutig, dass bei Verwendung
von Reduktionsmittel R02 und Tönungsmittel
T01 die Anwesenheit von 1 oder 0,1 Mol AG01- oder AG02-Silbernanoteilchen
pro Mol Silberbehenat die Ausbeute an Silberteilchen in hohem Maße senkt
im Vergleich zur Ausbeute ohne Zugabe von Silberteilchen.
-
Die
Zugabe von sogar noch niedrigeren Molmengen von 4 nm-Ag°-Teilchen, bezogen
auf die AgB-Menge, in Gegenwart von Reduktionsmittel R02 und Tönungsmittel
T01 führt
unerwartet zu einem Anstieg der Silberausbeute bis über die
Silberausbeute, die ohne Zugabe von Silberteilchen und in Gegenwart des
Tönungsmittels
T01 erhalten wird. Dies deutet darauf hin, dass durch Zugabe von
Mengen von 4 nm-Silberteilchen
von weniger als 0,1 Mol, bezogen auf die Menge AgB, mehr Silberteilchen
gebildet werden. Solche Effekte sind jedoch aus praktischer Sicht
nur nutzbar bei Molverhältnissen
von Silbernanoteilchen, bezogen auf AgB, von höchstens 0,05 und zwar wegen
der zu vermeidenden grauen Farbe, die bei höheren Verhältnissen erhalten wird.
-
-
VERGLEICHENDE BEISPIELE
11 bis 13 und ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
3 bis 10
-
Herstellung der Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs II
-
Zur
Herstellung des organischen Silbersalzes des Typs II werden 180
Mol Behensäure
bei 60°C
unter kräftigem
Rühren
in 2-Butanon gelöst,
wird anschließend
bei einer zwischen 56 und 60°C
gehaltenen Reaktortemperatur entmineralisiertes Wasser zugegeben,
wonach die Behensäure
durch Zugabe einer wässrigen Lösung von
Natriumhydroxid unter kräftigem
Rühren
bei einer zwischen 56 und 60°C
gehaltenen Reaktortemperatur in eine 0,248-molare Natriumbehenatlösung umgewandelt
und schließlich
die 0,248-molare Natriumbehenatlösung
in eine Silberbehenatdispersion umgewandelt wird, indem unter kräftigem Rühren bei
einer konstanten Reaktortemperatur von 65°C über 4 Minuten hinweg 180 Mol
Silbernitrat als eine 0,4-molare wässrige Lösung zugegeben werden. Das
endgültige
Gewichtsverhältnis
von 2-Butanon in der Dispersion beträgt 23%. Anschließend wird
das Silberbehenat abfiltriert und im Dunkeln getrocknet.
-
Zur
Anfertigung der Dispersion, die bei der Herstellung der Proben der
VERGLEICHENDEN BEISPIELE 11 bis 13 und der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
3 bis 10 verwendet wird, wird zunächst eine Vordispersion angefertigt,
indem 56,5 g des getrockneten Silberbehenatpulvers durch 2minütiges Rühren in
einem DissolverTM in einer Lösung von
8,36 g PVB in 72,6 g 2-Butanon gelöst werden. Diese Vordispersion
wird dann 4 Minuten in einer Perlmühle zermahlen und gerade vor
dem Ende der 4 Minuten wird eine Lösung von 8,36 g PVB in 72,6
g 2-Butanon zugesetzt. Schließlich
wird eine Lösung
von 27,85 g PVB in 242,3 g 2-Butanon zugegeben, um die Silberbehenatdispersion
von organischem Silbersalz des Typs II in 2-Butanon zu erhalten, wobei
diese Dispersion 11,18 Gew.-% Silberbehenat und 8,82 Gew.-% Poly(vinylbutyral)(BL5-HPZ)
enthält und
bei der Herstellung der in den VERGLEICHENDEN BEISPIELEN 11 bis
13 und den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
3 bis 10 verwendeten Proben verwendet wird.
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Probenherstellung
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Zur
Herstellung der in den VERGLEICHENDEN BEISPIELEN 11 bis 13 und ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
3 bis 10 verwendeten Proben werden die Ingredienzien in solchen
Mengen zur Silberbehenatdispersion des Typs II gegeben, dass die
in Tabelle 3 erwähnten
Molverhältnisse,
bezogen auf das Silberbehenat, erhalten werden. Beispielhaft bei
den Proben mit einem Molverhältnis
von 0,01:1 von Silbernanoteilchen zu Silberbehenat gibt man zu 5
g der organischen Silbersalzdispersion des Typs II, die 1,25 × 10–3 Mol Silberbehenat
enthält,
0,9 ml der oben erwähnten
Silbernanoteilchendispersion, die 1,26 × 10–5 Mol
mit 2 ml MEK und 2 ml Ethanol verdünnte Silbernanoteilchen, 114
mg (6,25 × 10–4 Mol)
Reduktionsmittel R01 und 41 mg (2,5 × 10–4 Mol)
Tönungsmittel
T01 in Pulverform enthält.
Im Falle der VERGLEICHENDEN BEISPIELE ohne Zugabe von Silbernanoteilchen
werden statt der 0,9 ml der Silbernanoteilchendispersion 0,9 ml
2-Butanon verwendet. Die so erhaltenen Dispersionen werden gründlich gemischt,
um eine homogene Dispersion zu erhalten, die genügend lang homogen bleibt, um
eine typische 40 μl-Probe
auf den Platinprobenhalter des für die
XRD-Messungen verwendeten
Philips X'Pert XRD-Geräts anzubringen.
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Modellversuche
-
Die
Modellversuche der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
3 bis 10 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 11 bis 13 werden analog
den ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELEN
1 und 2 und den VERGLEICHENDEN BEISPIELEN 1 bis 10 durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgelistet.
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Aus
den Ergebnissen von Tabelle 4 ist ersichtlich, dass sogar ohne Verwendung
eines Reduktionsmittels die Anwesenheit von 0,01 Mol mit Absicht
zugegebener AG02-Silbernanoteilchen pro Mol Silberbehenat die Ausbeute
an Silberteilchen in hohem Maße
steigert im Vergleich zur Ausbeute ohne absichtliche Zugabe von
Silberteilchen.
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Ferner
führt die
Anwesenheit von Reduktionsmittel 01 zu einer höheren Silberteilchenausbeute
und wird in Übereinstimmung
mit den Ergebnissen der vorigen Beispiele durch die Anwesenheit
von 0,01 Mol mit Absicht zugesetzter 10 nm-AG02-Silberteilchen,
bezogen auf AgB, ein merklicher Anstieg der Ausbeute an Silberteilchen
erhalten im Vergleich zur Ausbeute in der Abwesenheit von mit Absicht
zugesetzten Silberteilchen.
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Die
Zugabe von Tönungsmittel
T01 in Abwesenheit von zugesetzten Silbernanoteilchen bewirkt eine Abnahme
der Silberteilchenausbeute, während
in Übereinstimmung
mit den obigen Versuchen die absichtliche Zugabe von 10 nm-Silberteilchen
in einem Molverhältnis
von 0,01:1, bezogen auf AgB, und die Anwesenheit des Tönungsmittels
T01 zu einem Anstieg der Silberteilchenausbeute führen im
Vergleich zur Ausbeute ohne absichtlich zugesetzte Silbernanoteilchen
und in Gegenwart oder Abwesenheit des Tönungsmittels T01. Ferner nimmt
die Ausbeute an Silbernanoteilchen ab, wenn die Silbernanoteilchen
in abnehmendem Molverhältnis,
d.h. in einem Molverhältnis
bis auf 0,00133:1 von 10 nm-Silberteilchen zu AgB, zugesetzt werden.
Trotzdem ist sogar bei einem Molverhältnis von 0,001:1 von zugesetzten
10 nm-Silberteilchen
zu AgB die Silberteilchenausbeute noch merklich höher als
die Ausbeute bei einem Molverhältnis
von 0,01:1 von mit Absicht zugesetzten 10 nm-Silberteilchen zu AgB.
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
14 und ERFINDUNGSGEMÄßE BEISPIELE
11 bis 15
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Herstellung der Dispersionen
von organischem Silbersalz des Typs III
-
Die
Dispersion von organischem Silbersalz wird wie folgt hergestellt:
25 kg (73,5 Mol) Behensäure werden
unter Rühren
bei 80°C
in 100 l einer mit entmineralisiertem Wasser bei einer Temperatur
von 80°C
auf 250 l aufgefüllten
10%igen Lösung
von Tensid Nr. 1 pro Gramm Behensäure dispergiert, wonach 36,75
l einer 2-molaren wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid über
10 bis 20 Minuten hinweg zugesetzt werden, um eine klare, als Hauptbestandteil
Natriumbehenat enthaltende Lösung
zu erhalten. Anschließend
werden 25 l einer 2,94-molaren wässrigen
Silbernitratlösung
bei einer Geschwindigkeit von 0,163 Mol pro Mol Silberbehenat pro Minuten
eingerührt,
um das Natriumbehenat völlig
in Silberbehenat umzuwandeln. Schließlich wird mit einem Polysulfonpatronenfilter
(Molekulargewicht 500.000) bei Zimmertemperatur eine Ultrafiltration
vorgenommen, um die erhaltene Silberbehenatdispersion zu konzentrieren,
und wird gleichzeitig Ammoniumnitrat zugesetzt, um Tensid Nr. 1
in dessen Ammoniumsalz umzuwandeln, wobei das AgBeh-Endverhältnis 20,4%
beträgt
und 0,062 g Ammoniumalkylphenylsulfonat pro g AgBeh enthalten sind.
Die Restleitfähigkeit
beträgt
1,0 mS/cm.
-
Herstellung von thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien
-
Zur
Anfertigung der Gießdispersion
für das
wärmeempfindliche
Element lässt
man zunächst
30 Minuten lang 3,443 g K17881 in 16,191 g entmineralisiertem Wasser
quellen. Danach werden 2,80 g einer ersten wässrigen Tönungsmitteldispersion, die
19,75% T02 und 10,84% K17881 enthält, und 0,85 g einer zweiten
Tönungsmitteldispersion,
die 18,84% T03 und 8,29% R16875 enthält, zugesetzt und wird die
erhaltene Dispersion unter Rühren
auf 50°C
erhitzt. Anschließend
werden 2 g der obengenannten Silberbehenatdispersion und nach 10minütigem Rühren weitere
22,2 g der gleichen Silberbehenatdispersion zugegeben, wonach die
erhaltene Dispersion weitere 10 Minuten gerührt wird, ehe 4,394 g einer
25,28%igen Dispersion von LATEX01 zugegeben werden. Nach weiterem
10minütigem
Rühren
werden 2,222 g einer wässrigen
5,9%igen Polyitakonsäurelösung zugegeben
und nach weiterem 10minütigem
Rühren
wird die erhaltene Dispersion auf 36°C abgekühlt. Danach werden die in Tabelle
5 angegebenen Mengen der Ingredienzien und Wasser zugesetzt und wird
die Dispersion weitere 15 Minuten gerührt.
-
Kurz
vor dem Auftrag werden 3 g einer wässrigen Ethanollösung, die
3,33% R01, 17,34% R02 und 9,8% S01 enthält, und 3 g entmineralisiertes
Wasser in die Dispersion eingerührt.
-
Diese
Gießdispersion
wird bei einer Temperatur von 36°C
in einer Nassschichtstärke
von 78 g/m2 auf die nicht mit einer Rückschicht
versehene Seite eines substrierten, 168 μm starken blaupigmentierten
Polyethylenterephthalatträgers
aufgerakelt. Vor der Trocknung dieser Beschichtung werden 11 g/m2 einer wässrigen Lösung, die
1,8 Gew.-% 1,1-Bis(vinylsulfon)-methan und 0,9091 Gew.-% Tensid
Nr. 1 enthält,
auf die Beschichtung vergossen. Nach Trocknung werden die wärmeempfindlichen
Elemente des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 14 und der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 erhalten.
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Thermografischer Druck
-
Während des
thermografischen Drucks der wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 14 und der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 wird der Thermokopf durch ein dünnes zwischenliegendes Material
in Kontakt mit einer Gleitschicht eines trennbaren, 5 μm starken
Polyethylenterephthalatbandes von der bilderzeugenden Schicht getrennt
gehalten, wobei das Band der Reihe nach mit einer Haftschicht, einer
hitzebeständigen
Schicht und der Gleitschicht (Reibungsschutzschicht) beschichtet
ist und eine Gesamtstärke
von 6 μm
aufweist.
-
Der
DRYSTAR® 2000-Drucker
von AGFA-GEVAERT ist mit einem Dünnfilm-Thermodruckkopf
mit einer Auflösung
von 300 dpi ausgestattet und wird bei einer Zeilenzeit von 11,8
ms (die Zeilenzeit ist die zum Drucken einer einzelnen Zeile benötigte Zeit)
betrieben. Während
dieser Zeilenzeit wird der Druckkopf konstant bestromt. Die Druckleistung
beträgt
90 mW und die Thermokopfwiderstände
werden zeitmoduliert, um unterschiedliche Bilddichten zu erhalten
Die mit einem MACBETHTM TR924-Densitometer
in den Graustufen entsprechend einer Datenebene von 64 hinter einem
optischen Filter gemessenen Höchstdichten
der Bilder (Dmax) sind in Tabelle 6 aufgelistet.
-
Bildauswertung
-
Der
Bildton von mit den wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 14 und der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 erzeugten frischen Abzügen
wird auf der Basis der CIELAB-Werte L*, a* und b* ausgewertet. Die
CIELAB-Werte L*, a* und b* werden durch spektralfotometrische Messungen
nach der ASTM-Norm E179-90 in einer R(45/0)-Geometrie mit einer
Auswertung nach der ASTM-Norm E308-90 bestimmt. Die CIELAB-Werte
a* und b* für
Dmin von mit den wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Aufzeichnungsmaterialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 14 und der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 erzeugten frischen Abzügen
sind auch in Tabelle 6 aufgelistet.
-
Im
CIELAB-System weist ein negativer a*-Wert auf einen grünlichen
Bildton hin, der umso grüner
wird, je negativer a* wird. Ein positiver a*-Wert weist auf einen
rötlichen
Bildton hin, der umso röter
wird, je positiver a* wird. Ein negativer b*-Wert weist auf einen
bläulichen
Bildton hin, der umso blauer wird, je negativer b* wird und ein
positiver b*-Wert weist auf einen gelblichen Bildton hin, der umso
gelber wird, je positiver b* wird.
-
-
Aus
Tabelle 6 ist ersichtlich, dass durch Zugabe von 0,01 Mol 10 nm-Silberteilchen
pro Mol AgB ein merklicher Anstieg des Bruchs Dmax-Wert/Menge des
organischen Silbersalzes im thermografischen Aufzeichnungsmaterial
pro Flächeneinheit
[g/m2] erhalten wird. Die bei Verwendung
von 0,01 Mol zugesetzter 10 nm-Silberteilchen pro Mol AgB erhaltenen
weniger negativen CIELAB b*-Werte in Tabelle 6 sind visuell wahrnehmbar
als gelbliche Dmin. Unerwartet stellen aber
die Ergebnisse von Tabelle 6 unter Beweis, dass diesem Effekt durch Zugabe
von 1 oder 2 mol-% p-Toluolthiosulfonsäure, bezogen auf AgB, entgegengewirkt
werden kann.
-
VERGLEICHENDES BEISPIEL
15 und ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
16
-
Anfertigung der Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs IV
-
Zur
Herstellung der Dispersion von organischem Silbersalz des Typs IV
zermahlt man 72 h lang 10 g wie oben für VERGLEICHENDES BEISPIEL 14
und die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 beschrieben hergestelltes Silberbehenat in einem 500 ml-Gefäß, das 4
g einer 25 gew.-%igen Lösung
von BL16 in 2-Butanon, 25,286 g 2-Butanon und 400 g keramische KERAMAGTM-Kugeln mit einem Durchmesser von 1 cm
enthält.
Anschließend
werden 36 g einer 25 gew.-%igen Lösung von BL16 in 2-Butanon,
0,38 g einer 10%igen Lösung
von Baysilone und 19,009 g 2-Butanon zugesetzt und wird die Dispersion
2 h weiter gemischt, um eine 21,63 gew.-%ige Dispersion zu erhalten.
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Anfertigung der Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs V
-
Zur
Anfertigung der Dispersion von organischem Silbersalz des Typs V
werden 255,4 g Behensäure in
750 ml 2-Butanon in einem mit pH- und UAg-Elektroden bestückten 5
l-Reaktionsgefäß suspendiert.
Das Gemisch wird auf 70°C
erhitzt und bei 500 TpM gerührt.
Durch Zugabe von 950 ml einer (auf 70°C) vorwärmten 0,75-molaren NaOH-Lösung wird der pH auf 8,74 erhöht, wobei
der UAg auf 153 mV stabilisiert wird. Der pH wird dann weiter bis
auf 9,9 erhöht,
wobei der UAg auf 149 mV zu liegen kommt. Dann wird über 4,5
h hinweg mit Hilfe eines Midilab Dosage Controller eine wässrige 0,8-molare
Silbernitratlösung
zugesetzt, um das Behensäurenatriumsalz
in das entsprechende Silbersalz umzuwandeln. Die Umwandlung wird
bei einem UAg von 440 mV und einem pH von 6,13 gestoppt. Während dieser
Umwandlung wird die Temperatur auf 70°C gehalten. Nach beendeter Umwandlung
in das Silbersalz werden 65 Minuten lang 100 ml einer 405 mg Aldiox
in entmineralisiertem Wasser enthaltenden Lösung zugegeben, nahezu ohne Änderung
des UAg-Wertes am Ende der Zugabe, aber mit einem pH-Fall auf 4,91.
Dann wird das Gemisch eine weitere Stunde bei 70°C gerührt, wobei sich der UAg und
pH nahezu nicht ändern.
Das Silbersalz wird bei 70°C
abfiltriert, 3mal mit 2,5 l Wasser gewaschen, um Restnitrate zu
entfernen, und bei 45°C
in einem Umluftrockenschrank getrocknet.
-
Zur
Anfertigung der Dispersion von organischem Silbersalz des Typs V
zermahlt man 75 h lang 10 g des erhaltenen Silberbehenats in einem
500 ml-Gefäß, das 4
g einer 25 gew.-%igen Lösung
von BL16 in 2-Butanon, 25,286 g 2-Butanon und 400 g keramische KERAMAGTM-Kugeln mit einem Durchmesser von 1 cm
enthält.
Anschließend
werden 36 g einer 25 gew.-%igen Lösung von BL16 in 2-Butanon,
0,38 g einer 10%igen Lösung
von Baysilone und 19,009 g 2-Butanon zugesetzt und wird die Dispersion
weitere 2 h gemischt, um eine 21,63 gew.-%ige Dispersion zu erhalten.
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Herstellung von wesentlich
lichtunempfindlichen thermografischen Materialien
-
Zur
Herstellung der wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Materialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 15 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
16 werden angemessene Mengen einer 50 gew.-%igen Ethanollösung, die
T01 und T02 enthält,
einer 10%igen Lösung
in Ethanol des Silikonöls Baysilone,
2-Butanon, R01, R03, S02 und S03 in fester Form zugegeben, wonach
die Dispersion auf einen substrierten 115 μm starken lichtdurchlässigen Polyethylenterephthalatträger aufgetragen
und anschließend 30
Minuten bei 50°C
getrocknet wird, um eine wärmeempfindliche
Schicht mit den in Tabelle 7 aufgelisteten Zusammensetzungen zu
erhalten.
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Thermografische Auswertung
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Die
thermografische Auswertung der wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Materialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 15 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
16 wird analog der Verfahrensweise für das VERGLEICHENDE BEISPIEL
14 und die ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
11 bis 15 vorgenommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 aufgelistet.
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Leuchtkastentest
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Die
Auswertung der Beständigkeit
des Bildhintergrunds der Abzüge,
die mit den thermografischen Aufzeichnungsmaterialien des VERGLEICHENDEN
BEISPIELS 15 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS 16 erhalten werden,
erfolgt auf der Basis der Änderung
der NCV-Werte und der minimalen Dichte (Hintergrunddichte) und maximalen
Dichte, die mit einem MACBETHTM TR924-Densitometer
hinter einem Orthofilter oder einem UV-Filter gemessen ist, wobei
die Belichtung eine 3tägige
Belichtung auf dem weißen PVC-Fenster
eines speziell gebauten Leuchtkastens in einem auf eine Temperatur
von 30°C
und eine relative Feuchtigkeit (RF) von 85% eingestellten VÖTSCH-Klimaprüfschrank
ist. Die Prüfmaterialien
werden nur auf einen zentralen, 550 mm langen und 500 mm breiten
Bereich des Fensters angeordnet, um eine vollflächige Belichtung zu sichern.
-
Der
Leuchtkasten aus rostfreiem Stahl ist 650 mm lang, 600 mm breit
und 120 mm hoch und hat eine 610 mm lange und 560 mm breite Öffnung und
einen 10 mm breiten und 5 mm tiefen Rand rund um die Öffnung,
wodurch eine Plattform für
eine 5 mm dicke, 630 mm lange und 580 mm breite Platte aus weißem PVC ausgebildet
wird, wobei die weiße
PVC-Platte in gleicher Ebene wie die Oberseite des Leuchtkastens
liegt und Lichtverlust aus dem Leuchtkasten, außer dem Lichtverlust durch
die weiße
PVC-Platte hin, verhütet
wird. Auf diesen Leuchtkasten werden in der Länge und in gleichem Abstand
zu den zwei Seiten 9 PLANILUXTM TLD 36W/54-Leuchtstofflampen
mit einem Durchmesser von 27 mm angeordnet, wobei die Lampen über die
ganze Breite des Leuchtkastens in gleichem Abstand zueinander und
zu den Seiten angeordnet sind und die Oberseite der Leuchtstoffröhren 30
mm unter dem Boden der weißen
PVC-Platte und 35 mm unter den zu prüfenden Materialien liegt. Die
Ergebnisse der Leuchtkastentests sind in Tabelle 8 aufgelistet.
-
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Die
Anwesenheit von durch die In-Situ-Reduktion von Silberbehenat mittels
der Aldiox gebildeten Silbernanoteilchen bewirkt eine merkliche
Verbesserung der Entwickelbarkeit ohne Beeinträchtigung des Dmin-Wertes auf
die Lichtbeständigkeit,
wie sich aus dem Anstieg des Dmax-Wertes und des Bruches Dmax/Menge
Silberbehenat im thermografischen Aufzeichnungsmaterial pro Flächeneinheit
ergibt.
-
ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
17 und VERGLEICHENDES BEISPIEL 16
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Anfertigung der Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs VI
-
Zur
Herstellung des organischen Silbersalzes des Typs VI werden 156
g HYSTRENE® 9022
und 27,6 g 1,10-Decandicarbonsäure
in 750 ml 2-Butanon in einem mit pH- und UAg-Elektroden bestückten 5
l-Reaktionsgefäß suspendiert.
Das Reaktionsgemisch wird auf 70°C
erhitzt und bei 500 TpM gerührt.
Durch Zugabe von 900 ml einer (auf 70°C) vorwärmten 0,75-molaren NaOH-Lösung wird
der pH auf 8,75 und der UAg auf 175 mV eingestellt. Der pH wird
durch weitere Zugabe der obigen 0,75-molaren NaOH-Lösung vorsichtig
auf 9 eingestellt, wobei der UAg auf 185 mV zu liegen kommt. Dann
wird über
4 h hinweg mit Hilfe eines Midilab Dosage Controller eine wässrige 0,8-molare
Silbernitratlösung
zugesetzt, um das Gemisch von Carbonsäurenatriumsalzen in die entsprechenden
Silbersalze umzuwandeln. Die Umwandlung wird bei einem UAg von 315 mV
gestoppt. Während
dieser Umwandlung wird die Temperatur auf 70°C gehalten. Die gefällten Silbersalze werden
bei 70°C
abfiltriert, 4mal mit 2,5 l entmineralisiertem Wasser, das 2% 1-Methoxy-2-propanol
enthält, gewaschen,
um Restnitrate zu entfernen, und bei 45°C in einem Umluftrockenschrank
getrocknet.
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Zur
Anfertigung der Dispersion von organischem Silbersalz des Typs VI
zermahlt man dann 72 h lang 8,72 g des erhaltenen organischen Silbersalzes
in einem 500 ml-Gefäß, das 4
g einer 25 gew.-%igen Lösung von
BL16 in 2-Butanon, 25,286 g 2-Butanon und 400 g keramische KERAMAGTM-Kugeln mit einem Durchmesser von 1 cm
enthält.
Anschließend
werden 30,88 g einer 25 gew.-%igen Lösung von BL16 in 2-Butanon,
0,38 g einer 10%igen Lösung
von Baysilone und 19,009 g 2-Butanon zugesetzt und wird die Dispersion
weitere 2 h gemischt, um eine 21,63 gew.-%ige Dispersion zu erhalten.
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Anfertigung der Dispersion
von organischem Silbersalz des Typs VII
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Zur
Herstellung des organischen Silbersalzes des Typs VII werden 156
g HYSTRENE® 9022
und 27,6 g 1,10-Decandicarbonsäure
in 750 ml 2-Butanon in einem mit pH- und UAg-Elektroden bestückten 5
l-Reaktionsgefäß suspendiert.
Das Reaktionsgemisch wird auf 70°C
erhitzt und bei 500 TpM gerührt.
Durch Zugabe von 900 ml einer (auf 70°C) vorwärmten 0,75-molaren NaOH-Lösung wird
der pH auf 8,73 und der UAg auf 175 mV eingestellt. Der pH wird
durch weitere Zugabe der obigen 0,75-molaren NaOH-Lösung vorsichtig
auf 9 eingestellt, wobei der UAg auf 185 mV zu liegen kommt. Dann
wird über
4 h hinweg mit Hilfe eines Midilab Dosage Controller eine wässrige 0,8-molare
Silbernitratlösung
zugesetzt, um das Carbonsäurenatriumsalzgemisch
in die entsprechenden Silbersalze umzuwandeln. Die Umwandlung wird
bei einem UAg von 315 mV gestoppt. Während dieser Umwandlung wird
die Temperatur auf 70°C
gehalten. Nach beendeter Umwandlung in das Silbersalzgemisch werden
10 Minuten lang 16 ml einer 4 mg Aldiox in entmineralisiertem Wasser
enthaltenden Lösung
zugegeben. Der UAg-Wert
steigt dabei anfänglich
auf 308 mV an. Dann wird das Gemisch eine weitere Stunde bei 70°C gerührt, wobei
der UAg weiter auf 328 mV ansteigt. Die gefällten Silbersalze werden bei
70°C abfiltriert,
4mal mit 2,5 l entmineralisiertem Wasser, das 2% 1-Methoxy-2-propanol
enthält,
gewaschen, um Restnitrate zu entfernen, und bei 45°C in einem
Umluftrockenschrank getrocknet.
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Zur
Anfertigung der Dispersion von organischem Silbersalz des Typs VII
zermahlt man dann 72 h lang 8,23 g des erhaltenen organischen Silbersalzes
in einem 500 ml-Gefäß, das 4
g einer 25 gew.-%igen Lösung von
BL16 in 2-Butanon, 25,286 g 2-Butanon und 400 g keramische KERAMAGTM-Kugeln mit einem Durchmesser von 1 cm
enthält.
Anschließend
werden 36 g einer 28,92 gew.-%igen Lösung von BL16 in 2-Butanon,
0,38 g einer 10%igen Lösung
von Baysilone und 19,009 g 2-Butanon zugesetzt und wird die Dispersion
weitere 2 h gemischt, um eine 21,63 gew.-%ige Dispersion zu erhalten.
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Herstellung von thermografischen
Materialien
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Zur
Herstellung der wesentlich lichtunempfindlichen thermografischen
Materialien des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 16 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
17 werden angemessene Mengen einer 50 gew.-%igen Ethanollösung, die
T01 und T02 enthält,
einer 10%igen Lösung
in Ethanol des Silikonöls Baysilone,
2-Butanon, R01, R03, S02 und S03 in fester Form zu den Dispersionen
von organischem Silbersalz des Typs VI und VII gegeben, wonach die
Dispersion auf einen substrierten 115 μm starken lichtdurchlässigen Polyethylenterephthalatträger aufgetragen
und anschließend
30 Minuten bei 50°C
getrocknet wird, um eine wärmeempfindliche
Schicht mit den in Tabelle 9 aufgelisteten Zusammensetzungen zu
erhalten.
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Thermografischer Druck
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Der
thermografische Druck der thermografischen Aufzeichnungsmaterialien
des VERGLEICHENDEN BEISPIELS 16 und des ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELS
17 erfolgt mit einem Außentrommeldrucker,
in dem das Material auf eine Trommel (mit einem Durchmesser von
200 mm und einer Länge
von 650 mm) aufgespannt wird, wobei der Laserstrahl eines Neodymium/YAG-Lasers
mit einer Wellenlänge
von 1.053 nm und einer Strahlbreite von 15 μm durch einen optoakustischen
Modulator ein- und ausmoduliert wird und das Material bei einer
Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s in eine Richtung senkrecht auf der
Trommeldrehungsrichtung und parallel zur Trommelachse abtastet.
Die Energie des Laserstrahls wird durch Modulieren des Stroms der Pumplaserdiode
moduliert. Die Dichte vor Druck, Dmin, und die Dichten nach Druck
werden mit einem Macbeth® 924-Densitometer hinter
einem optischen Filter gemessen und sind in Tabelle 10 aufgelistet.
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Aus
den Ergebnissen in Tabelle 10 ergibt sich eindeutig, dass die Anwesenheit
von Silbernanoteilchen, die erhalten sind durch die Reduktion von
Silbersalz mittels eines Gemisches aus 80 mol-% HYSTRENE® 9022,
Silberbehenat, 20 mol-% α,ω-Decandicarbonsäure und
0,005 mol-% Aldiox, bezogen auf das organische Silber, eine merkliche
Verbesserung der Entwickelbarkeit bewirkt, wie sich aus den angestiegenen Dichten
ergibt, sogar mit einem Laserstrahl von 100 mW.
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Nach
der detaillierten Beschreibung erfindungsgemäßer bevorzugter Ausführungsformen
dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des Schutzbereichs der nachstehenden Ansprüche zahlreiche Modifikationen
möglich
sind.