DE60202989T2 - Reaktive mesogene Azulene - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K19/00Liquid crystal materials
    • C09K19/04Liquid crystal materials characterised by the chemical structure of the liquid crystal components, e.g. by a specific unit
    • C09K19/06Non-steroidal liquid crystal compounds
    • C09K19/32Non-steroidal liquid crystal compounds containing condensed ring systems, i.e. fused, bridged or spiro ring systems

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft neue reaktive mesogene Azulenderivate. Die Erfindung betrifft weiterhin deren Verwendung als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien, in optischen, elektrooptischen oder elektronischen Vorrichtungen, wie beispielsweise Flüssigkristallanzeigen, optischen Folien, organischen Feldeffekttransistoren (FET oder OFET) für Dünnfilmtransistor-Flüssigkristallanzeigen und Vorrichtungen mit integrierten Schaltungen, wie RFID-Label, Elektrolumineszenzvorrichtungen in Flachbildschirmen, und in photovoltaischen und Sensorvorrichtungen. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Feldeffekttransistor, eine lichtabgebende Vorrichtung oder ein ID-Label enthaltend die reaktiven mesogenen Azulene.
  • Hintergrund und Stand der Technik
  • Organische Materialien haben sich in der letzten Zeit als Aktivschicht in Dünnfilmtransistoren auf organischer Basis und organischen Feldeffekttransistoren als vielversprechend erwiesen [siehe H. E. Katz, Z. Bao und S. L. Gilat, Acc. Chem. Res., 2001, 34, 5, 359]. Solche Vorrichtungen haben Anwendungsmöglichkeiten in Smart Cards, Sicherheitsetiketten und als Schaltelement in Flachbildschirmen. Man nimmt an, dass organische Materialien gegenüber ihren Siliziumgegenstücken erhebliche Kostenvorteile haben, wenn sie aus der Lösung abgeschieden werden können, da so ein schneller, großflächiger Herstellungsweg zugänglich wird.
  • Die Leistung der Vorrichtung hängt im wesentlichen von der Ladungsträgerbeweglichkeit des Halbleitermaterials und dem Strom-Ein/Aus-Verhältnis ab; der ideale Halbleiter sollte also eine geringe Leitfähigkeit im Aus-Zustand in Verbindung mit einer hohen Ladungsträgerbeweglichkeit (> 1 × 103 cm2 V–1s–1) aufweisen. Außerdem ist es wichtig, dass das Halbleitermaterial relativ oxidationsbeständig ist, d. h. ein hohes Ionisationspotential hat, da Oxidation zu einer geringeren Leistung der Vorrichtung führt.
  • Eine bekannte Verbindung, die sich als effektiver Halbleiter des p-Typs für OFETs erwiesen hat, ist Pentacen [siehe S. F. Nelson, Y. Y. Lin, D. J. Gundlach und T. N. Jackson, Appl. Phys. Lett., 1998, 72, 1854]. Es zeigte sich, dass Pentacen, wenn es mittels Vakuumbedampfung als dünner Film abgeschieden wird, Trägerbeweglichkeiten von über 1 cm2 V–1s–1 mit sehr hohen Strom-Ein/Aus-Verhältnissen von mehr als 106 besaß. Vakuumbedampfung ist jedoch eine teure Produktionstechnik, die für die Herstellung großflächiger Folien ungeeignet ist.
  • Von regelmäßigem Poly-(3-hexylthiophenen) wurde eine Ladungsträgerbeweglichkeit zwischen 1 × 10–5 und 4,5 × 10–2 cm2 V–1s–1, aber ein recht geringes Strom-Ein/Aus-Verhältnis zwischen 10 und 103 berichtet [siehe Z. Bao et al., Appl. Phys. Lett. 1997, 78, 2184]. Im Allgemeinen zeigen Poly-(3-alkylthiophene) eine verbesserte Löslichkeit und lassen sich aus der Lösung zu großflächigen Folien verarbeiten. Poly-(3-alkylthiophene) haben jedoch relativ geringe Ionisationspotentiale und sind an der Luft empfindlich gegen Dotierung [siehe H. Sirringhaus et al., Adv. Solid State Phys. 1999, 39, 101].
  • Es war ein Ziel der vorliegenden Erfindung, neue organische Materialien zur Verwendung als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien bereitzustellen, die leicht zu synthetisieren sind und hohe Trägerbeweglichkeit und gute Verarbeitbarkeit besitzen. Die Materialien sollten einfach zu dünnen und großflächigen Folien zur Verwendung in Halbleitervorrichtungen verarbeitbar sein. Weitere Ziele der vorliegenden Erfindung sind dem Fachmann aus der folgenden Beschreibung sofort deutlich.
  • Es wurde gefunden, dass sich die obigen Ziele durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen reaktiven mesogenen Azulenverbindungen, auch als reaktive Azulenmesogene bezeichnet, wie unten beschrieben erreichen lassen. Sie bestehen aus einem zentralen mesogenen Kern mit einer oder mehreren Azulengruppen, und gegebenenfalls mit weiteren ungesättigten organischen Gruppen, die zusammen mit den Azulengruppen ein konjugiertes System bilden, wobei der mesogene Kern, gegebenenfalls über eine Spacergruppe, mit einer oder mehreren polymerisierbaren Gruppen verknüpft ist. Die reaktiven mesogenen Azulene können Flüssigkristallphasen induzieren oder verstärken oder selber flüssigkristallin sein. Sie können in ihrer Mesophase ausgerichtet sein und die polymerisierbare Gruppe kann in situ zu Polymerfolien mit einem hohen Ordnungsgrad polymerisiert oder vernetzt werden, wodurch sich verbesserte Halbleitermaterialien mit hoher Stabilität und hoher Ladungsträgerbeweglichkeit ergeben.
  • Grell et al., J. Korean Phys. Soc. 2000, 36(6), 331 schlagen ein reaktives Mesogen mit einem konjugierten Distyrylbenzolkern mit zwei reaktiven Acrylat-Endgruppen als Modellverbindung für molekulare Elektronika vor. Es werden dort jedoch keine reaktiven Mesogene des Azulens offenbart.
  • Reaktionsunfähige Azulenderivate mit niedriger Molmasse zur Verwendung als Bestandteile von Flüssigkristallzusammensetzungen werden z. B. in JP-A-02-069437, JP-A-02-069441 und JP-A-03-122189 gezeigt. Die Synthese und Polymerisation eines Acrylates mit einer Azulengruppe ist in Wada et al., J. Polym. Sci., Polym. Chem. Ed. 1978, 16(8), 2085 beschrieben.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft aus den erfindungsgemäßen reaktiven Azulenmesogenen erhaltene Flüssigkristallpolymere, insbesondere Seitenketten-Flüssigkristallpolymere, die dann z. B. aus der Lösung als dünne Schichten für die Verwendung in Halbleitervorrichtungen weiterverarbeitet werden.
  • Definition der Ausdrücke
  • Der Ausdruck „flüssigkristallines oder mesogenes Material" oder „flüssigkristalline oder mesogene Verbindung" bezeichnet Materialien oder Verbindungen mit einer oder mehreren stab-, latten- oder scheibenförmigen mesogenen Gruppen, d. h. Gruppen, welche die Fähigkeit haben, Flüssigkristallphasenverhalten zu induzieren, bezeichnen. Die Verbindungen oder Materialien, die Mesogruppen enthalten, brauchen nicht notwendig selber eine Flüssigkristallphase aufzuweisen. Es ist auch möglich, dass sie nur in Mischungen mit anderen Verbindungen oder wenn die mesogenen Verbindungen oder Materialien oder deren Mischungen polymerisiert werden, Flüssigkristallphasenverhalten zeigen.
  • Der Ausdruck „reaktive Gruppe" oder „reaktive Verbindung" umfasst Verbindungen oder Gruppen, die an einer Polymerisationsreaktion, z. B. radikalischer oder ionischer Kettenpolymerisation, Polyaddition oder Polykondensation, teilnehmen können, und auch Verbindungen oder Gruppen, die beispielsweise durch Kondensation oder Addition in einer polymeranalogen Reaktion auf ein Polymerrückgrat aufgepfropft werden können.
  • Der Ausdruck „Folie" umfasst sowohl selbsttragende, d. h. für sich stehende, Folien, die mehr oder weniger ausgeprägte mechanische Stabilität und Flexibilität zeigen, als auch Beschichtungen oder Schichten auf einem tragenden Substrat oder zwischen zwei Substraten.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Ein Gegenstand der Erfindung sind reaktive mesogene Azulene, bestehend aus einem zentralen mesogenen Kern mit einer oder mehreren Azulengruppen, und gegebenenfalls mit weiteren ungesättigten organischen Gruppen, die zusammen mit den Azulengruppen ein konjugiertes System bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der mesogene Kern, gegebenenfalls über Spacergruppen, mit einer oder mehreren reaktiven Gruppen verknüpft ist, die an einer Polymerisationsreaktion teilnehmen oder in einer polymeranalogen Reaktion auf ein Polymerrückgrat aufgepfropft werden können, worin die reaktiven Gruppen von OH und Estergruppen verschieden und die Azulengruppen mit ihren Nachbargruppen in 2- und 6-Stellung verknüpft sind.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung reaktiver mesogener Azulene als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien, insbesondere in optischen, elektrooptischen oder elektronischen Vorrichtungen, wie beispielsweise in Feldeffekttransistoren als Komponenten integrierter Schaltungen, als Dünnfilmtransistoren in Flachbildschirm-Anwendungen oder RFID-Labels (Radio Frequency Identification), oder in Halbleiterkomponenten für Anwendungen mit organischen Leuchtdioden (OLED) wie Elektrolumineszenzanzeigen oder Hintergrundlicht von Flachbildschirmen, für photovoltaische oder Sensorvorrichtungen oder als lichtmodulierende Komponenten für Flüssigkristallanzeigen, optische Folien oder andere optische oder elektrooptische Vorrichtungen.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Feldeffekttransistor, beispielsweise als Komponente einer integrierten Schaltung, als Dünnfilmtransistor in Flachbildschirm-Anwendungen, oder in einem RFID-Label, enthaltend ein oder mehrere erfindungsgemäße reaktive oder polymerisierte mesogene Azulene.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Halbleiter-Bauteil, beispielsweise in OLED-Anwendungen wie Elektrolumineszenzanzeigen oder Hintergrundlicht von Flachbildschirmen, in photovoltaischen oder Sensorvorrichtungen, enthaltend ein oder mehrere erfindungsgemäße reaktive oder polymerisierte mesogene Azulene.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindunq
  • Die erfindungsgemäßen reaktiven Azulene bieten gegenüber den Materialien des Standes der Technik zahlreiche Vorteile
    • – durch Hinzufügen von Substituentenketten und anderen Gruppen zum Azulenkern können sie löslicher, also geeignet für Aufschleudern oder Beschichten aus Lösungen statt Vakuumbedampfung gemacht werden, um dünne Folien für die Verwendung z. B. in elektronischen Vorrichtungen wie Transistoren herzustellen;
    • – sie können mesogen oder flüssigkristallin gemacht werden und somit einen höheren Ordnungsgrad aufweisen, was zu besonders hoher Ladungsträgerbeweglichkeit führt, insbesondere wenn sie in ihrer Mesophase in makroskopisch geordnete Ausrichtung orientiert werden;
    • – ihre makroskopischen Mesophaseneigenschaften können durch In-situ-Polymerisation eingefroren werden,
    • – sie verbinden die Eigenschaften eines Halbleitermaterials mit denen eines mesogenen Materials zu neuen Materialien mit einem steifen, planaren konjugierten Kern und einer flexiblen Kette, wodurch die Löslichkeit gesteigert und der Schmelzpunkt abgesenkt wird, die hohe Ladungsträgerbeweglichkeit zeigen, wenn sie in ihrer Mesophase orientiert werden.
  • Die erfindungsgemäßen reaktiven mesogenen Azulene eignen sich als Ladungstransport-Halbleiter, da sie hohe Ladungsträgerbeweglichkeit besitzen. Insbesondere verbessert die Einführung von Seitengruppen in die an den Azulenkern gebundenen konjugierten Ringe ihre Löslichkeit und dementsprechend ihre Verarbeitbarkeit aus der Lösung. In den erfindungsgemäßen Verbindungen ist die Azulengruppe eine mesogene Gruppe oder Teil einer mesogenen Gruppe. Diese Verbindungen eignen sich daher insbesondere als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien, da sie verarbeitet werden können, während sie sich in der hochorientierten Mesophasenmorphologie befinden, und mit üblichen Verfahren einfach in eine Vorzugsrichtung orientiert werden können. Sowohl smektische als auch nematische Mesophasenordnung erlaubt ein dichtes Packen von molekularen n-Elektronensystemen, was die intermolekulare Ladungsübertragung maximiert, die durch einen Sprungmechanismus zwischen benachbarten Molekülen stattfindet. Diese geordnete und orientierte Mikrostruktur kann durch Polymerisieren der Mesogene permanent „eingefroren", was auch eine Struktur mit Fernordnung oder „Monodomäne" erzeugen kann. Durch die Bildung einer Monodomäne wird auch die Ladungsübertragung maximiert, da Ladungsfangstellen an Körnergrenzen beseitigt werden, während die Polymerisation auch die mechanischen Eigenschaften der Folie verbessert. Zudem entsteht durch Vernetzung der Mesogene eine hochstabile Struktur, die als zusätzlichen Vorteil hat, dass sie für spätere Verarbeitungslösungsmittel bei der Herstellung von Vorrichtungen undurchlässig ist, wodurch es möglich ist, beim Beschichten der Vorrichtung mit der folgenden Schicht mit Lösungsmitteltechniken ein breiteres Spektrum an Lösungsmitteln zu verwenden. Außerdem beobachtet man häufig, dass diese Vernetzung die Folie weiter verdichtet, was zu kleineren intermolekularen Abständen und verbessertem Ladungstransport führt.
  • Es ist auch möglich, erfindungsgemäße Azulene mit anderen mesogenen oder Flüssigkristallmonomeren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, oder mit anderen reaktiven erfindungsgemäße Azulenen zu copolymerisieren, um Flüssigkristallphasenverhalten zu induzieren oder zu steigern.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher eine polymerisierbare Flüssigkristallmischung enthaltend ein oder mehrere erfindungsgemäße reaktive Azulene und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere reaktive Verbindungen, worin mindestens eines der reaktiven Azulene bzw. eine der weiteren reaktiven Verbindungen mesogen oder flüssigkristallin ist.
  • Besonders bevorzugt sind reaktive erfindungsgemäße Flüssigkristallazulene oder Flüssigkristallmischungen enthaltend ein oder mehrere reaktive Azulene, die eine nematische und/oder smektische Flüssigkristallphase aufweisen.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine anisotrope Polymerfolie mit ladungstransportierenden Eigenschaften, erhältlich aus einer polymerisierbaren Flüssigkristallmischung wie oben definiert, die in ihrer Flüssigkristallphase in makroskopisch geordnete Ausrichtung orientiert und zur Fixierung des ausgerichteten Zustandes polymerisiert oder vernetzt ist.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein aus einem polymerisierbaren Flüssigkristallmaterial wie oben definiert durch Polymerisation oder polymeranaloge Reaktion erhaltenes Seitenketten-Flüssigkristallpolymer (side chain liquid crystal polymer – SCLCP). Besonders bevorzugt sind aus einem oder mehreren reaktiven Azulenen oder aus einer polymerisierbaren Mischung enthaltend ein oder mehrere Azulene wie oben beschrieben erhaltene SCLCPs.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein aus einem oder mehreren reaktiven Azulenen oder aus einer polymerisierbaren Flüssigkristallmischung wie oben definiert durch Copolymerisation oder polymeranaloge Reaktion zusammen mit einem oder mehreren zusätzlichen mesogenen oder nicht mesogenen Comonomeren erhaltenes SCLCP.
  • Seitenketten-Flüssigkristallpolymere oder -copolymere (SCLCPs), in denen die Halbleiterkomponente als Seitengruppe angeordnet ist, die von einem flexiblen Rückgrat durch eine aliphatische Spacergruppe getrennt ist, bieten die Möglichkeit, eine hochgradig geordnete, lamellenartige Morphologie zu erhalten. Diese Struktur besteht aus dicht gepackten konjugierten aromatischen Mesogenen, in denen sehr dichte (typischerweise < 4 Å) π-π-Stapelung stattfinden kann. Diese Stapelung sorgt dafür, dass intermolekularer Ladungstransport leichter stattfinden kann, was zu hoher Ladungsträgerbeweglichkeit führt. SCLCPs sind für spezifische Anwendungen vorteilhaft, da sie einfach vor der Verarbeitung synthetisiert und dann z. B. aus der Lösung in einem organischen Lösungsmittel verarbeitet werden können. Wenn SCLCPs in Lösung verarbeitet werden, können sie sich spontan ausrichten, wenn sie bei ihrer Mesophasentemperatur schichtförmig auf eine entsprechende Oberfläche aufgetragen werden, was zu großflächigen, hochgradig geordneten Domänen führen kann.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung erfindungsgemäßer reaktiver mesogener Azulene oder daraus erhaltener Flüssigkristallmischungen oder Polymerfolien als lichtmodulierende Komponente in Flüssigkristallanzeigen, die beispielsweise durch ein elektrisches Feld zwischen zwei unterschiedlichen Zuständen schaltbar sein können, für Komponenten von Flüssigkristallanzeigen, insbesondere optischen Verzögerungs- oder Kompensationsfolien, Orientierungsschichten oder Polarisatoren, oder in anderen optischen oder elektrooptischen Vorrichtungen.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Flüssigkristallanzeige, eine Komponente einer Flüssigkristallanzeige, insbesondere eine optische Verzögerungs- oder Kompensationsfolie, Orientierungsschicht oder Polarisator, oder andere optische oder elektrooptische Vorrichtung enthaltend erfindungsgemäße reaktive Azulene oder daraus erhaltene Flüssigkristallmischungen oder Polymerfolien.
  • Die Azulengruppen in den erfindungsgemäßen Verbindungen sind mit den ihnen benachbarten Gruppen in 2- und 6-Stellung verknüpft.
  • Besonders bevorzugt sind die Verbindungen, die aus der Formel I P-Sp-T-R1 Iausgewählt sind, worin
    P eine polymerisierbare oder reaktive Gruppe bedeutet,
    Sp eine Spacergruppe oder eine Einfachbindung bedeutet,
    R H, Halogen, CN, NO2, eine aliphatische, alicyclische oder aromatische Gruppe mit bis zu 40 C-Atomen, die gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome und einen oder mehrere anellierte Ringe enthält, oder P-Sp- bedeutet, und
    T eine mesogene Gruppe mit einer oder mehreren Azulengruppen bedeutet, die gegebenenfalls substituiert sind und gegebenenfalls anellierte Azulengruppen enthalten, mit der Maßgabe, dass Azulengruppen, die mit ihren Nachbargruppen in 1- und 3-Stellung verknüpft sind, ausgenommen sind.
  • R1 in Formel I bedeutet vorzugsweise H, F, Cl oder geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, I oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe.
  • Besonders bevorzugt bedeutet R1 gegebenenfalls fluoriertes Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 15 C-Atomen.
  • Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin R1 P-Sp bedeutet.
  • T in Formel I enthält vorzugsweise 1 oder 2 Azulengruppen.
  • Besonders bevorzugt ist T aus der Formel II -Z1-(A1-Z2)m-(T1-Z3)n-(A2-Z4)o- IIausgewählt, worin
    A1 und A2 unabhängig voneinander eine aromatische, heteroaromatische, Gruppe mit bis zu 18 C-Atomen bedeuten, die unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit R1 substituiert ist, und A1 auch T1 bedeuten kann,
    Z1 bis Z4 unabhängig voneinander -O-, -S-, -CO-, -COO-, -OCO-, -O-COO-, -CO-NR0-, -NR0-CO-, -OCH2-, -CH2O-, -SCH2-, -CH2S-, -CF2O-, -OCF2-, -CF2S-, -SCF2-, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, -CH=N-, -N=CH-, -N=N-, -CH=CR0-, -CX1=CX2-, -C≡C-, -CH=CH-COO-, -OCO-CH=CH- oder eine Einfachbindung bedeuten,
    X1 und X2 unabhängig voneinander H, F, Cl oder CN bedeuten,
    T1 eine Gruppe bestehend aus 1, 2, 3 oder 4 Azuleneinheiten bedeutet, die gegebenenfalls durch R2 substituiert sind,
    R2 H, Halogen, CN, NO2, geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, 1 oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe oder P-Sp bedeutet,
    R0 und R00 unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen bedeuten,
    m und o unabhängig voneinander 0, 1, 2 oder 3 bedeuten, und
    n 1, 2 oder 3 bedeutet.
  • Besonders bevorzugte Gruppen T sind diejenigen, worin Z1, A1, Z2, T1, Z3, A2 und Z4 ein konjugiertes System bilden. Hierin bedeuten A1 und A2 vorzugsweise Arylen oder Heteroarylen und Z1, Z2, Z3 und Z4 bedeuten vorzugsweise eine Einfachbindung oder eine konjugierte Verknüpfung wie -CX1=CX2- oder -C≡C-.
  • Weitere bevorzugte Gruppen T sind diejenigen, worin m und o 0 bedeuten, weiterhin diejenigen, worin m und o 1 oder 2 bedeuten.
  • Weitere bevorzugte Gruppen T sind diejenigen, worin T1 Azulen bedeutet, das gegebenenfalls mit R2 wie oben definiert substituiert ist, weiterhin diejenigen, worin n 1 oder 2 und Z2 eine Einfachbindung oder eine konjugierte Verknüpfung wie -CX1=CX2- oder -C≡C- bedeutet.
  • Besonders bevorzugte Gruppen T sind diejenigen der folgenden Formeln
    -Z1-T1-Z3- II1
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3- II2
    -Z1-T1-Z3-T1-Z3- II3
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3-A2-Z4- II4
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II5
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3- II6
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II7
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-A2-Z4- II8
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T2-Z3- II9
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T2-Z3- II10
    -Z1-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T2-Z3- II11
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3-A2-Z4- II12
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T2-Z3- II13
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3-T1-Z3- II14
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3- II15
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II16
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-A1-Z4- II17
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-A2-Z4-A2-Z4- II18
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3- II19
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II20
    -Z1-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II21
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3-A2-Z4- II22
    -Z1-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-A2-Z4- II23
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II24
    -Z1-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3-T1-Z3- II25
    -Z1-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3- II26
    -Z1-A1-Z2-T1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II27
    -Z1-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3-T1-Z3-A2-Z4- II28
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z2-A1-Z2-T1-Z3- II29
    -Z1-T1-Z2-A1-Z2-A1-Z2-T1-Z3-T1-Z3- II30
    worin Z1, Z2, Z3, Z4, A1, A2 und T1 jeweils unabhängig eine der Bedeutungen der Formel II besitzen.
    T1 bedeutet vorzugsweise 2,6-Azulen, weiterhin [2,6']-Bisazulen-6,2'-diyl, [2,2']-Bisazulen-6,6'-diyl oder [6,6']-Bisazulen-2,2'-diyl, die alle gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch R2 wie in Formel II definiert substituiert sind.
    T1 ist vorzugsweise aus den folgenden Teilformeln ausgewählt
    Figure 00130001
    worin R3 bis R6 unabhängig voneinander eine der Bedeutungen von R1 in Formel II besitzen und vorzugsweise Halogen, Methyl, Ethyl, Propyl, CO2Me, CO2Et, CN, COCH3 oder CHO bedeuten.
  • A1 und A2 sind vorzugsweise ausgewählt aus 1,4-Phenylen, 1,4-Cyclohexa-1,3-dien, 1,4-Cyclohexenylen, worin zusätzlich eine oder mehrere CH-Gruppen gegebenenfalls durch N und eine oder zwei nicht benachbarte CH2-Gruppen durch O und/oder S ersetzt sind, Thiophen-2,5-diyl, Thienothiophen-2,5-diyl, Dithienothiophen-2,6-diyl, 1,4-Bicyclo-(2,2,2)- octylen, Naphthalin-2,6-diyl, Furan-2,5-diyl und Indan-2,5-diyl, wobei diese Gruppen unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch L subsituiert sein können und L Halogen, CN, SCN, NO2, SF5 oder eine Alkyl-, Alkoxy-, Alkylcarbonyl- oder Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, worin ein oder mehrere H-Atome gegebenenfalls mit F oder Cl substituiert sind.
  • A1 und A2 bedeuten besonders bevorzugt 1,4-Phenylen, das mit 1, 2 oder 3 Gruppen L wie oben definiert substituiert ist, oder Thiophen-2,5-diyl, die alle gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen L wie oben definiert substituiert sind.
  • Z1-4 sind vorzugsweise ausgewählt aus -O-, -S-, -OCH2-, -CH2O-, -SCH2-, -CH2S-, -CF2O-, -OCF2-, -CF2S-, -SCF2-, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, -CH=N-, -N=CH-, -N=N-, -CH=CR0-, -CX1=CX2-, -C≡C- und einer Einfachbindung, insbesondere aus -CH=N-, -N=CH-, -N=N-, -CH=CR0-, -CX1=CX2-, -C≡C- und einer Einfachbindung.
  • Besonders bevorzugt sind die folgenden Verbindungen
    Figure 00140001
    Figure 00150001
    Figure 00160001
    Figure 00170001
    worin P, Sp und n die Bedeutungen der Formel I besitzen,
    Sp1 und Sp2 unterschiedliche Gruppen Sp wie in Formel I definiert bedeuten,
    Z und Z' unabhängig voneinander eine der Bedeutungen von Z1 in Formel II besitzen und vorzugsweise -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CH-, CH=CCl-, -CCl=CH-, -CF=CF-, -CCl=CCl-, -C≡Coder eine Einfachbindung bedeuten,
    Z'' eine der Bedeutungen von Z1 in Formel II besitzt und vorzugsweise -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CH-, CH=CCl-, -CCl=CH-, -CF=CF-, -CCl=CCl- oder -C≡C- bedeutet,
    R jeweils unabhängig eine der Bedeutungen von R1 in Formel I besitzt und vorzugsweise Halogen, eine gegebenenfalls fluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 15 C-Atomen oder P-Sp-bedeutet,
    R' jeweils unabhängig eine der Bedeutungen von R2 in Formel II besitzt und vorzugsweise Halogen, eine gegebenenfalls fluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 15 C-Atomen oder P-Sp-bedeutet,
    worin die Azulengruppe gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch R2 wie in Formel II definiert substituiert ist.
  • Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen der bevorzugten Formeln I6 bis I29, worin die Azulen-2,6-diyl-Gruppen durch [2,6']-Bisazulen-6,2'-diyl, [2,2']-Bisazulen-6,6'-diyl oder [6,6']-Bisazulen-2,2'-diyl ersetzt sind, die alle gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch R2 wie in Formel II definiert substituiert sind.
  • Im Vorangegangenen und im Folgenden stehen Arylen und Heteroarylen vorzugsweise für eine zweiwertige mono-, bi- oder tricyclische aromati sche oder heteroaromatische Gruppe mit bis zu 15 C-Atomen, die auch anellierte Ringe enthalten kann und gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen ausgewählt aus H, Halogen, CN, NO2, geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, I oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C- so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, und P-Sp wie in Formel I definiert substituiert ist. Sehr bevorzugte Arylen- und Heteroarylengruppen sind diejenigen, die eine der bevorzugten Bedeutungen von A1 wie oben und unten angegeben besitzen.
  • Aryl und Heteroaryl stehen vorzugsweise für eine mono-, bi- oder tricyclische aromatische oder heteroaromatische Gruppe mit bis zu 25 C-Atomen, die auch anellierte Ringe enthalten kann und gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen H, Halogen, CN, NO2, geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, I oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, und P-Sp wie in Formel I definiert substituiert ist.
  • Besonders bevorzugte Aryl- und Heteroarylgruppen sind Phenyl, in dem zusätzlich eine oder mehrere CH-Gruppen gegebenenfalls durch N ersetzt sein können, Naphthalin, Thiophen, Thienothiophen, Dithienothiophen, Alkylfluoren und Oxazol, die alle unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch L substituiert sein können, worin L Halogen oder eine Alkyl-, Alkoxy-, Alkylcarbonyl- oder Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet, worin ein oder mehrere H-Atome gegebenenfalls mit F oder Cl substituiert sind.
  • Weitere bevorzugte Aryl- und Heteroarylgruppen umfassen fünfgliedrige Heterocyclen wie Oxazol oder Isoxazol, N-substituiertes Imidazol oder Pyrazol, Thiazol oder Isothiazol, Oxadiazol, N-substituiertes Triazol, sechsgliedrige Heterocyclen wie Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Triazin und Tetrazin, Heterocyclen mit anellierten Ringen wie Benzoxazol, Benzothiazol, Benzimidazol, Chinolin, Isochinolin, Cinnolin, Chinazolin, Chinoxalin, Phthalazin, Benzothiadiazol, Benzotriazol, Benzotriazin, Phenazin, Phenanthridin, Acridin, oder kondensierte Polycyclen wie Acenaphthen, Phenanthren, Anthracen, Fluoranthen, Pyren, Perylen, Rubren, Chrysen, Naphthacen, Coronen oder Triphenylen, die alle unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit L wie oben definiert substituiert sein können.
    -CX1=CX2- bedeutet vorzugsweise -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CH-,
    -CF=CF-, -CH=C(CN)- oder -C(CN)=CH-.
  • Bedeutet eines von R1 bis R8 einen Alkyl- oder Alkoxyrest, d. h. wobei die CH2-Endgruppe durch -O- ersetzt ist, kann dieser geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und weist 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatome auf und steht somit vorzugsweise z. B. für Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy oder Octoxy, weiterhin Methyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Nonoxy, Decoxy, Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder Tetradecoxy.
  • Oxaalkyl, d. h. wobei eine CH2-Gruppe durch -O- ersetzt ist, steht vorzugsweise z. B. für geradkettiges 2-Oxapropyl(=Methoxymethyl), 2-(=Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl(=2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4- oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Oxanonyl oder 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
  • Halogen bedeutet vorzugsweise F oder Cl.
  • Die polymerisierbare oder reaktive Gruppe P ist vorzugsweise ausgewählt aus CH2=CW1-COO-,
    Figure 00200001
    CH2=CW2- O-, CH3-CH=CH-O-, HO-CW2W3-, HS-CW2W3-, HW2N-, HO-CW2W3-NH-, CH2=CW1-CO-NH-, CH2=CH-(COO)k1-Phe-(O)k2-, Phe-CH=CH-, HOOC-, OCN- und W4W5W6Si-, wobei W1 H, Cl, CN, Phenyl oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, insbesondere H, Cl oder CH3 bedeutet, W2 und W3 unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, insbesondere Methyl, Ethyl oder n-Propyl bedeuten, W4, W5 und W6 unabhängig voneinander Cl, Oxaalkyl oder Oxacarbonylalkyl mit 1 bis 5 C-Atomen bedeuten, Phe 1,4-Phenylen bedeutet und k1 und k2 unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
  • Besonders bevorzugte Gruppen P sind CH2=CH-COO-, CH2=C(CH3)-COO-, CH2=CH-, CH2=CH-O- und
    Figure 00210001
  • Sehr bevorzugt sind Acrylat- und Oxetangruppen. Oxetane erzeugen bei Polymerisation (Vernetzung) weniger Schrumpfung, wodurch geringere Spannungsentwicklung innerhalb der Folien verursacht wird, was zu einem besseren Erhalt der Ordnung und weniger Fehlstellen führt. Oxetanvernetzung erfordert außerdem kationische Initiatoren, die anders als radikalische Initiatoren gegen Sauerstoff inert sind.
  • Was die Spacergruppe Sp betrifft, so lassen sich alle Gruppen verwenden, die dem Fachmann für diesen Zweck bekannt sind. Die Spacergruppe Sp ist vorzugsweise eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 20 C-Atomen, insbesondere 1 bis 12 C-Atomen, in der gegebenenfalls zusätzlich eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch -O-, -S-, -NH-, -N(CH3)-, -CO-, -O-CO-, -S-CO-, -O-COO-, -CO-S-, -CO-O-, -CH(Halogen)-, -C(Halogen)2, -CH(CN)-, -CH=CH- oder -C≡Cersetzt sind, oder eine Siloxangruppe.
  • Typische Spacergruppen sind beispielsweise -(CH2)p-, -(CH2CH2O)r-CH2CH2-, -CH2CH2-S-CH2CH2- oder -CH2CH2-NH-CH2CH2- oder -(SiR0R00-O)p-, wobei p eine ganze Zahl von 2 bis 12 und r eine ganze Zahl von 1 bis 3 bedeutet und R0 und R00 die in Formel I angegebenen Bedeutungen besitzen.
  • Bevorzugte Spacergruppen sind beispielsweise Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, Hexylen, Heptylen, Octylen, Nonylen, Decylen, Undecylen, Dodecylen, Octadecylen, Ethylenoxyethylen, Methylenoxybutylen, Ethylen-thioethylen, Ethylen-N-methyl-iminoethylen, 1-Methylalkylen, Ethenylen, Propenylen und Butenylen.
  • Weiterhin bevorzugt sind Verbindungen mit einer oder zwei Gruppen P-Sp-X, worin Sp und/oder X eine Einfachbindung bedeutet.
  • Bei Verbindungen mit zwei Gruppen P-Sp-X, kann jede der beiden polymerisierbaren Gruppen P, der beiden Spacergruppen Sp und der beiden Verknüpfungsgruppen X gleich oder verschieden sein.
  • Aus den erfindungsgemäßen Verbindungen oder Mischungen durch Polymerisation oder Copolymerisation erhaltene SCLCPs besitzen ein Rückgrat, das durch die polymerisierbare Gruppe P in Formel I gebildet wird.
  • Die Verbindungen der Formel I können nach oder in Analogie zu dem Fachmann bekannten Verfahren synthetisiert werden, wie sie beispielsweise in T. Nozoe, T. Asao und M. Oda, Bull. Chem. Soc. Jpn. 1974, 47, 681; D. Balschukat und E. V. Dehmlow, Chem. Ber., 1986, 119, 2272–2288 und T. Morita und K. Takase, Bull. Chem. Soc. Jpn., 1982, 55, 1144–1152 und T. Nozoe, S. Seto und S. Matsumura, Bull. Chem. Soc. Jpn., 1962, 35, 1990 beschrieben sind. Weiterhin können sie nach oder in Analogie zu den folgenden Reaktionsschemata hergestellt werden.
  • Schema 1
    Figure 00220001
  • Figure 00230001
  • Schema 2
    Figure 00230002
  • Schema 3
    Figure 00240001
  • Schema 4
    Figure 00240002
  • Figure 00250001
  • Schema 5
    Figure 00250002
  • Schema 6
    Figure 00250003
  • Figure 00260001
  • Schema 7
    Figure 00260002
  • Schema 8
    Figure 00260003
  • Figure 00270001
  • Schema 9
    Figure 00270002
  • Figure 00280001
  • Schema 10
    Figure 00280002
  • Figure 00290001
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft reaktive Azulene, insbesondere solche der Formel I, die mesogen oder flüssigkristallin sind. Diese Materialien eignen sich besonders als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien, da sie in ihrer Flüssigkristallphase mit bekannten Verfahren in eine einheitliche hochgradig geordnete Ausrichtung orientiert werden können und so einen höheren Ordnungsgrad aufweisen, was zu besonders hoher Ladungsträgerbeweglichkeit führt. Der hochgradig geordnete Flüssigkristallzustand kann durch in situ Polymerisation oder Vernetzung über die Gruppen P fixiert werden, so dass sich Polymerfolien mit hoher Ladungsträgerbeweglichkeit und hoher thermischer, mechanischer und chemischer Beständigkeit ergeben.
  • Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Azulene mit anderen polymerisierbaren mesogenen oder Flüssigkristallmonomeren, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, zu copolymerisieren, um Flüssigkristallphasenverhalten zu induzieren oder zu steigern.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein polymerisierbares Flüssigkristallmaterial enthaltend ein oder mehrere erfindungsgemäße reaktive Azulene wie vor- und nachstehend beschrieben, die mindestens eine reaktive Gruppe enthalten, und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere reaktive Verbindungen, worin mindestens eines der erfindungsgemäßen reaktiven Azulene und/oder der weiteren reaktiven Verbindungen mesogen oder flüssigkristallin ist.
  • Besonders bevorzugt sind Flüssigkristallmaterialien mit einer nematischen und/oder smektischen Phase. Für FET-Anwendungen sind smektische Materialien besonders bevorzugt. Für OLED-Anwendungen sind nematische oder smektische Materialien besonders bevorzugt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine anisotrope Polymerfolie mit ladungstransportierenden Eigenschaften, erhältlich aus einem polymerisierbaren Flüssigkristallmaterial wie oben definiert, die in ihrer Flüssigkristallphase in makroskopisch einheitliche Ausrichtung orientiert und zur Fixierung des ausgerichteten Zustandes polymerisiert oder vernetzt ist.
  • Die Polymerisation wird bevorzugt durch In-situ-Polymerisation einer aufgetragenen Schicht des Materials durchgeführt, vorzugsweise während der Herstellung der elektronischen oder optischen Vorrichtung, die das erfindungsgemäße Halbleitermaterial enthält. Im Falle von Flüssigkristallmaterialien werden diese vorzugsweise vor der Polymerisation in ihrem Flüssigkristallzustand in homeotrope Ausrichtung orientiert, wobei die konjugierten π-Elektronensysteme orthogonal zur Richtung des Ladungstransportes stehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die intermolekularen Abstände so gering wie möglich sind und somit die für den Transport von Ladung zwischen Molekülen erforderliche Energie so gering wie möglich ist. Die Moleküle werden dann polymerisiert oder vernetzt, um die einheitliche Ausrichtung des Flüssigkristallzustandes zu fixieren. Orientierung und Härtung werden in der Flüssigkristallphase oder Mesophase des Materials durchgeführt. Diese Technik ist im Stand der Technik bekannt und allgemein beschrieben, beispielsweise in D. J. Broer, et al., Angew. Makromol. Chem. 183, (1990), 45–66.
  • Orientierung des Flüssigkristallmaterials lässt sich beispielsweise durch Behandlung des Substrates, auf welches das Material schichtförmig aufgetragen wird, durch Scheren des Materials während oder nach dem Auftragen, durch Anlegen eines magnetischen oder elektrischen Feldes an das aufgetragene Material, oder durch Zugabe von oberflächenaktiven Verbindungen zum Flüssigkristallmaterial erreichen. Übersichten von Orientierungstechniken finden sich beispielsweise bei I. Sage in "Thermotropic Liquid Crystals", Hrsg. G. W. Gray, John Wiley & Sons, 1987, Seite 75–77, und bei T. Uchida und N. Seki in "Liquid Crystals – Applications und Uses Vol. 3", Hrsg. B. Bahadur, World Scientific Publishing, Singapur 1992, Seite 1–63. Eine Übersicht über Orientierungsmaterialien und techniken gibt J. Cognard, Mol. Cryst. Liq. Cryst. 78, Supplement 1 (1981), Seite 1–77.
  • Die Polymerisation findet durch Einwirkung von Hitze oder aktinischer Strahlung statt. Unter aktinischer Strahlung wird Bestrahlung mit Licht, wie UV-Licht, IR-Licht oder sichtbarem Licht, Bestrahlung mit Röntgen- oder Gammastrahlen oder Bestrahlung mit hochenergetischen Teilchen, wie Ionen oder Elektronen, verstanden. Vorzugsweise wird die Polymerisation durch UV-Bestrahlung bei einer nicht absorbierenden Wellenlänge durchgeführt. Als Quelle für aktinische Strahlung lässt sich z. B. eine einzelne UV-Lampe oder ein Satz von UV-Lampen verwenden. Bei Verwendung einer hohen Lampenstärke kann die Härtungszeit verkürzt werden. Eine andere mögliche Quelle für aktinische Strahlung ist ein Laser, wie z. B. ein UV-Laser, ein IR-Laser oder ein sichtbarer Laser.
  • Die Polymerisation wird vorzugsweise in Gegenwart eines Initiators durchgeführt, der bei der Wellenlänge der aktinischen Strahlung absorbiert. Beim Polymerisieren mit UV-Licht kann man beispielsweise einen Photoinitiator verwenden, der unter UV-Bestrahlung zerfällt und freie Radikale oder Ionen bildet, welche die Polymerisationsreaktion starten. Beim Härten polymerisierbarer Materialien mit Acrylat- oder Methacrylatgruppen verwendet man vorzugsweise einen radikalischen, beim Härten polymerisierbarer Materialien mit Vinyl-, Epoxid- und Oxetangruppen vorzugsweise einen kationischen Photoinitiator. Es ist auch möglich, einen Polymerisationsinitiator zu verwenden, der beim Erhitzen zerfällt und freie Radikale oder Ionen bildet, die die Polymerisation starten. Als Photoinitiator für die radikalische Polymerisation lässt sich z. B. das handelsübliche Irgacure 651, Irgacure 184, Darocure 1173 oder Darocure 4205 (alle erhältlich bei Ciba Geigy AG) verwenden, während man bei kationischer Photopolymerisation das handelsübliche UVI 6974 (Union Carbide) verwenden kann.
  • Das polymerisierbare Material kann zusätzlich eine oder mehrere weitere geeignete Komponenten enthalten, wie beispielsweise Katalysatoren, Sensibilisierer, Stabilisatoren, Inhibitoren, Kettenübertragungsmittel, coreagierende Monomere, oberflächenaktive Verbindungen, Schmier-, Netz-, Dispergier-, Hydrophobier- und Haftmittel, Fließverbesserer, Entschäumer, Entgasungs- und Verdünnungsmittel, reaktive Verdünnungsmittel, Hilfsstoffe, Farbmittel, Farbstoffe oder Pigmente.
  • Reaktive Azulene enthaltend eine oder mehrere Gruppen P-Sp-X können auch mit polymerisierbaren mesogenen Verbindungen copolymerisiert werden, um Flüssigkristallphasenverhalten zu induzieren oder, im Falle mesogener Materialien der Formel I, zu verstärken. Polymerisierbare mesogene Verbindungen, die sich als Comonomere eignen, sind im Stand der Technik bekannt und beispielsweise in WO 93/22397; EP 0 261 712 ; DE 195 04 224 ; WO 95/22586 und WO 97/00600 offenbart.
  • SCLCPs lassen sich aus den erfindungsgemäßen polymerisierbaren Verbindungen oder Mischungen nach den oben beschriebenen Verfahren oder nach herkömmlichen Polymerisationsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, herstellen, darunter beispielsweise radikalische, anionische oder kationische Kettenpolymerisation, Polyaddition oder Polykondensation. Die Polymerisation kann beispielsweise als Polymerisation in Lösung, ohne die Notwendigkeit von schichtförmigem Auftragen und vorheriger Orientierung, oder als Polymerisation in situ durchgeführt werden. Es ist auch möglich, SCLCPs zu bilden, indem man erfindungsgemäße Verbindungen mit einer geeigneten reaktiven Gruppe oder Mischungen davon in einer polymeranalogen Reaktion auf zuvor synthetisierte isotrope oder anisotrope Polymerrückgrate pfropft. So kann man beispielsweise Verbindungen mit einer Hydroxy-Endgruppe an Polymerrückgrate mit seitlichen Carbonsäure- oder -estergruppen anlagern, Verbindungen mit Isocyanat-Endgruppen an Rückgrate mit freien Hydroxygruppen addieren, Verbindungen mit Vinyl- oder Vinyloxy-Endgruppen z. B. an Polysiloxanrückgrate mit Si-H-Gruppen addieren. Es ist auch möglich, SCLCPs durch Copolymerisation oder polymeranaloge Reaktion aus den erfindungsgemäßen Verbindungen zusammen mit herkömm lichen mesogenen oder nicht mesogenen Comonomeren zu bilden. Geeignete Comonomere sind dem Fachmann bekannt. Im Prinzip ist es möglich, alle üblichen, im Stand der Technik bekannten Comonomeren zu verwenden, die eine reaktive oder polymerisierbare Gruppe tragen, die zu der gewünschten polymerbildenden Reaktion befähigt ist, wie beispielsweise eine polymerisierbare oder reaktive Gruppe P wie oben definiert. Typische mesogene Comonomere sind beispielsweise die in WO 93/22397, EP 0 261 712 , DE 195 04 224 , WO 95/22586 und WO 87/00600 genannten. Typische nicht mesogene Comonomere sind beispielsweise Mono- oder Diacrylsäureester oder Mono- oder Dimethacrylsäureester mit Alkylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen, wie Methylacrylat oder Methylmethacrylat, Trimethylpropan-trimethacrylat oder Pentaerythrit-tetraacrylat.
  • Die Materialien der vorliegenden Erfindung eignen sich als optische, elektronische und Halbleitermaterialien, insbesondere als Ladungstransportmaterialien in Feldeffekttransistoren (FETs), z. B. als Komponenten integrierter Schaltungen, ID-Label oder TFT-Anwendungen. Alternativ können sie in organischen Leuchtdioden (OLED) in Elektrolumineszenzanzeigen-Anwendungen oder als Hintergrundlicht von z. B. Flüssigkristallanzeigen, für photovoltaische oder Sensormaterialien, für elektrophotographische Aufzeichnung und für andere Halbleiteranwendungen verwendet werden.
  • Vor allem die erfindungsgemäßen Oligomere und Polymere zeigen vorteilhafte Löslichkeitseigenschaften, die Herstellungsverfahren mit Lösungen dieser Verbindungen ermöglichen. Damit lassen sich Folien, einschließlich Schichten und Beschichtungen, durch kostengünstige Herstellungsverfahren, z. B. Aufschleudern erzeugen. Geeignete Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische enthalten Alkane und/oder Aromaten, insbesondere ihre fluorierten Derivate.
  • Die Materialien der vorliegenden Erfindung eignen sich als optische, elektronische und Halbleitermaterialien, insbesondere als Ladungstransportmaterialien in Feldeffekttransistoren (FETs), als photovoltaische oder Sensormaterialien, für elektrophotographische Aufzeichnung und für andere Halbleiteranwendungen. Solche FETs, bei denen ein organisches Halbleitermaterial als Folie zwischen einem Gate-Dielektrikum und einer Drain- und einer Source-Elektrode angeordnet ist, sind allgemein bekannt, z. B. aus US 5 892 244 , WO 00/79617, US 5 998 804 , und aus den Literaturstellen, die im Kapitel über den Hintergrund und den Stand der Technik zitiert werden und unten aufgeführt sind. Aufgrund der Vorteile, wie kostengünstige Herstellung unter Ausnutzung der Löslichkeitseigenschaften der erfindungsgemäßen Verbindungen und somit die Möglichkeit zur Herstellung großer Oberflächen, zählen zu den bevorzugten Anwendungen dieser FETs integrierte Schaltungen, TFT-Anzeigen und Sicherheitsanwendungen.
  • In Sicherheitsanwendungen kann man Feldeffettransistoren und andere Vorrichtungen mit Halbleitermaterialien, wie Transistoren oder Dioden, für ID-Label oder Sicherheitsmarkierungen zur Echtheitsüberprüfung und Fälschungssicherung von Wertpapieren wie Banknoten, Kreditkarten Ausweisen, nationalen Ausweispapieren, Berechtigungsscheinen oder beliebigen geldwerten Produkten, wie Briefmarken, Eintritts- und Fahrkarten, Lotteriescheinen, Aktien, Schecks usw. verwenden.
  • Alternativ lassen sich die erfindungsgemäßen Materialien in organischen lichtabgebenden Vorrichtungen oder Dioden (OLEDs), z. B. in Anzeige-Anwendungen oder als Hintergrundlicht von z. B. Flüssigkristallanzeigen verwenden. Übliche OLEDs werden mit Mehrschichtstrukturen erzeugt. Eine Emissionsschicht liegt üblicherweise zwischen einer oder mehreren Elektronentransport- und/oder Lochtransportschichten. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung bewegen sich Elektronen und Löcher als Ladungsträger zur Emissionsschicht, wo ihre Rekombination zur Erregung und damit Lumineszenz der in der Emissionsschicht enthaltenen Luminophoreinheiten führt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen, Materialien und Folien können in einer oder mehreren der Ladungstransportschichten und/oder in der Emissionsschicht eingesetzt werden, entsprechend ihren elektrischen und/oder optischen Eigenschaften. Weiterhin ist ihre Verwendung in der Emissionsschicht besonders vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen, Materialien und Folien selber Elektrolumineszenzeigenschaften zeigen oder elektrolumineszierende Gruppen oder Verbindungen enthalten. Die Auswahl, Charakterisierung sowie die Verarbeitung geeigneter monomerer, oligomerer und polymerer Verbindungen oder Materialien für die Verwendung in OLEDs ist dem Fachmann allgemein bekannt, siehe z. B. Meerholz, Synthetic Materials, 111–112, 2000, 31–34, Alcala, J. Appl. Phys., 88, 2000, 7124–7128 und die darin aufgeführte Literatur.
  • Nach einer anderen Anwendung kann man die erfindungsgemäßen Verbindungen, Materialien oder Folien, insbesondere diejenigen, die Photolumineszenzeigenschaften zeigen, als Materialien für Lichtquellen, z. B. für Anzeigevorrichtungen wie in EP 0 889 350 A1 oder von C. Weder et al., Science, 279, 1998, 835–837 beschrieben verwenden.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft sowohl die oxidierte als auch die reduzierte Form der erfindungsgemäßen Verbindungen und Materialien. Aufnahme oder Abgabe von Elektronen führt zur Bildung einer stark delokalisierten Ionenform mit hoher Leitfähigkeit. Dies kann durch Einwirkung üblicher Dotierstoffe stattfinden. Geeignete Dotierstoffe und Dotierverfahren sind dem Fachmann bekannt, z. B. aus EP 0 528 662 , US 5 198 153 oder WO 96/21659.
  • Das Dotierverfahren sieht typischerweise die Behandlung des Halbleitermaterials mit einem Oxidations- oder Reduktionsmittel in einer Redoxreaktion vor, so dass sich im Material delokalisierte ionische Zentren bilden, wobei die entsprechenden Gegenionen aus den angewendeten Dotierstoffen stammen. Geeignete Dotierverfahren umfassen beispielsweise die Einwirkung eines dotierenden Dampfes unter atmosphärischen oder vermindertem Druck, elektrochemische Dotierung in einer dotierstoffhaltigen Lösung, das in Kontakt bringen eines Dotierstoffes mit dem Halbleitermaterial, das thermischer Diffundierung unterzogen werden soll, und Ionenimplantierung des Dotierstoffes in das Halbleitermaterial.
  • Wenn Elektronen als Träger verwendet werden, sind geeignete Dotierstoffe beispielsweise Halogen (z. B. I2, Cl2, Br2, ICl, ICl3, IBr und IF), Lewissäuren (z. B. PF5, AsF5, SbFS, BF3, BCl3, SbCl5, BBr3 und SO3), Protonensäuren, organische Säuren oder Aminosäuren (z. B. HF, HCl, HNO3, H2SO4, HClO4, FSO3H und ClSO3H), Übergangsmetallverbindungen (z. B. FeCl3, FeOCl, Fe(ClO4)3, Fe(4-CH3C6H4SO3)3, TiCl4, ZrCl4, HfCl4, NbF5, NbCl5, TaCl5, MoF5, MoCl5, WF5, WCl6, UF6 und LnCl3 (worin Ln ein Element der Lanthanreihe bedeutet), Anionen (z. B. Cl, Br, I, I3 , HSO4 , SO4 2–, NO3 , ClO4 , BF4 , PF6 , AsF6 , SbF6 , FeCl4 , Fe(CN)6 3– und Anionen verschiedener Sulfonsäuren, wie Aryl-SO3 ). Wenn Löcher als Träger verwendet werden, sind beispielhafte Dotierstoffe Kationen (z. B. H+, Li+, Na+, K+, Rb+ und Cs+), Alkalimetalle (z. B., Li, Na, K, Rb und Cs), Erdalkalimetalle (z. B. Ca, Sr, und Ba), O2, XeOF4, (NO2 +) (SbF6 ), (NO2 +) (SbCl6 ), (NO2 +)(BF4 ), AgClO4, H2IrCl6, La(NO3)3·6H2O, FSO2OOSO2F, Eu, Acetylcholin, R4N+ (R bedeutet eine Alkylgruppe), R4P+ (R bedeutet eine Alkylgruppe), R6As+ (R bedeutet eine Alkylgruppe) und R3S+ (R bedeutet eine Alkylgruppe).
  • Die leitende Form der erfindungsgemäßen Verbindungen und Materialien kann als organisches „Metall" in Anwendungen wie beispielsweise Ladungsinjektionsschichten und ITO-Planarisierungsschichten in organischen Leuchtdiodenanwendungen, Folien für Flach- und Tastbildschirme, Antistatikfolien, gedruckte leitende Substrate, Muster oder Leiterbahnen in Elektronikanwendungen wie Leiterplatten und Kondensatoren, ohne darauf beschränkt zu sein.

Claims (17)

  1. Reaktive mesogene Azulene, bestehend aus einem zentralen mesogenen Kern mit einer oder mehreren Azulengruppen, und gegebenenfalls mit weiteren ungesättigten organischen Gruppen, die zusammen mit den Azulengruppen ein konjugiertes System bilden, dadurch gekennzeichnet, dass der mesogene Kern, gegebenenfalls über Spacergruppen, mit einer oder mehreren reaktiven Gruppen verknüpft ist, die an einer Polymerisationsreaktion teilnehmen oder in einer polymeranalogen Reaktion auf ein Polymerrückgrat aufgepfropft werden können, worin die reaktiven Gruppen von OH und Estergruppen verschieden und die Azulengruppen mit ihren Nachbargruppen in 2- und 6-Stellung verknüpft sind.
  2. Reaktive mesogene Azulene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausgewählt sind aus Formel I P-Sp-T-R1 Iworin P eine polymerisierbare oder reaktive Gruppe bedeutet, Sp eine Spacergruppe oder eine Einfachbindung bedeutet, R1 H, Halogen, CN, NO2, eine aliphatische, alicyclische oder aromatische Gruppe mit bis zu 40 C-Atomen, die gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome und einen oder mehrere anellierte Ringe enthält, oder P-Sp- bedeutet, und T eine mesogene Gruppe mit einer oder mehreren Azulengruppen bedeutet, die gegebenenfalls substituiert sind und gegebenenfalls anellierte Azulengruppen enthalten, mit der Maßgabe, dass Azulengruppen, die mit ihren Nachbargruppen in 1- und 3-Stellung verknüpft sind, ausgenommen sind.
  3. Reaktive mesogene Azulene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass T ausgewählt ist aus der Formel II -Z1-(A1-Z2)m-(T1-Z3)n-(A2-Z4)o- IIworin A1 und A2 unabhängig voneinander eine aromatische, heteroaromatische, Gruppe mit bis zu 18 C-Atomen bedeuten, die unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit R1 substituiert ist, und A1 auch T1 bedeuten kann, Z1 bis Z4 unabhängig voneinander -O-, -S-, -CO-, -COO-, -OCO-, -O-COO-, -CO-NR0-, -NR0-CO-, -OCH2-, -CH2O-, -SCH2-, -CH2S-, -CF2O-, -OCF2-, -CF2S-, -SCF2-, -CH2CH2-, -CF2CH2-, -CH2CF2-, -CF2CF2-, -CH=N-, -N=CH-, -N=N-, -CH=CR0-, -CX1=CX2-, -C≡C-, -CH=CH-COO-, -OCO-CH=CH- oder eine Einfachbindung bedeuten, X1 und X2 unabhängig voneinander H, F, Cl oder CN bedeuten, T1 eine Gruppe bestehend aus 1, 2, 3 oder 4 Azulengruppen bedeutet, die gegebenenfalls durch R2 substituiert sind, R2 H, Halogen, CN, NO2, geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, I oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe oder P-Sp wie in Formel I definiert bedeutet, R0 und R00 unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen bedeuten, m und o unabhängig voneinander 0, 1, 2 oder 3 bedeuten, und n 1, 2 oder 3 bedeutet.
  4. Reaktive mesogene Azulene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass T1 ausgewählt ist aus den folgenden Teilformeln
    Figure 00390001
    Figure 00400001
    worin R3 bis R8 unabhängig voneinander eine der Bedeutungen von R2 in Formel II besitzen.
  5. Reaktive mesogene Azulene nach Anspruch 3 und/oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass A1 und A2 ausgewählt sind aus 1,4-Phenylen, 1,4-Cyclohexa-1,3-dien, 1,4-Cyclohexenylen, in dem zusätzlich eine oder mehrere CH-Gruppen gegebenenfalls durch N und eine oder zwei nicht benachbarte CH2-Gruppen gegebenenfalls durch O und/oder S ersetzt sind, Thiophen-2,5-diyl, Thienothiophen-2,5-diyl, Dithienothiophen-2,6-diyl, 1,4-Bicyclo-(2,2,2)-octylen, Naphthalin-2,6-diyl, Furan-2,5-diyl und Indan-2,5-diyl, wobei diese Gruppen unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch L substituiert sind und L Halogen, CN, SCN, NO2, SF5 oder eine Alkyl-, Alkoxy-, Alkylcarbonyl- oder Alkoxycarbonylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen bedeutet, worin ein oder mehrere H-Atome gegebenenfalls mit F oder Cl substituiert sind.
  6. Reaktive mesogene Azulene nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass R H, F, Cl oder geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, das unsubstituiert oder ein- oder mehrfach durch F, Cl, Br, I oder CN substituiert ist, wobei gegebenenfalls eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -NH-, -NR0-, -SiR0R00-, -CO-, -COO-, -OCO-, -OCO-O-, -S-CO-, -CO-S-, -CH=CH- oder -C≡C- so ersetzt sind, dass O- und/oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, oder eine aromatische oder heteroaromatische Gruppe bedeutet.
  7. Reaktive mesogene Azulene nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die reaktive Gruppe oder die O Gruppe P ausgewählt ist aus CH2=CW1-COO-,
    Figure 00410001
    CH2=CW2-(O)k1-, CH3-CH=CH-O-, HO-CW2W3-, HS-CW2W3-, HW2N-, HO-CW2W3-NH-, CH2=CW1-CO-NH-, CH2=CH-(COO)k1-Phe-(O)k2-, Phe-CH=CH-, HOOC-, OCN- und W4W5W6Si-, wobei W1 H, Cl, CN, Phenyl oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, insbesondere H, Cl oder CH3 bedeutet, W2 und W3 unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, insbesondere Methyl, Ethyl oder n-Propyl bedeuten, W4, W5 und W6 unabhängig voneinander Cl, Oxaalkyl oder Oxacarbonylalkyl mit 1 bis 5 C-Atomen bedeuten, Phe 1,4-Phenylen bedeutet und k1 und k2 unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
  8. Reaktive mesogene Azulene nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausgewählt sind aus den folgenden Formeln
    Figure 00410002
    Figure 00420001
    Figure 00430001
    Figure 00440001
    worin P, Sp und n die Bedeutungen der Formel I haben, Sp1 und Sp2 unterschiedliche Gruppen Sp wie in Formel I definiert bedeuten, Z und Z' unabhängig voneinander eine der Bedeutungen von Z1 in Formel II besitzen und vorzugsweise -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CH-, CH=CCl-, -CCl=CH-, -CF=CF-, -CCl=CCl-, -C≡C- oder eine Einfachbindung bedeuten, Z'' eine der Bedeutungen von Z1 in Formel II besitzt und vorzugsweise -CH=CH-, -CH=CF-, -CF=CH-, CH=CCl-, -CCl=CH-, -CF=CF-, -CCl=CCl- oder -C≡C- bedeutet, R jeweils unabhängig eine der Bedeutungen von R1 in Formel I besitzt, R' jeweils unabhängig eine der Bedeutungen von R2 in Formel II besitzt, worin die Azulengruppe gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch R2 wie in Formel II definiert substituiert ist und worin in Formeln I6 bis I29 die Azulen-2,6-diylgruppen gegebenenfalls jeweils unabhängig durch [2,6']-Bisazulen-6,2'-diyl, [2,2']-Bisazulene-6,6'-diyl oder [6,6']-Bisazulen-2,2'-diyl ersetzt sind, die alle gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch R2 wie in Formel II definiert substituiert sind.
  9. Reaktive mesogene Azulene nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie mesogen oder flüssigkristallin sind.
  10. Reaktive Flüssigkristallmischung enthaltend ein oder mehrere reaktive mesogene Azulene nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere reaktive Verbindungen, worin mindestens eines der Azulene bzw. der weiteren reaktiven Verbindungen mesogen oder flüssigkristallin ist.
  11. Anisotrope Polymerfolie mit ladungstransportierenden Eigenschaften, erhältlich aus einer reaktiven Flüssigkristallmischung nach Anspruch 10, die in ihrer Flüssigkristallphase in makroskopisch einheitliche Ausrichtung orientiert und zur Fixierung des ausgerichteten Zustandes polymerisiert oder vernetzt ist.
  12. Seitenketten-Flüssigkristallpolymer erhalten durch Polymerisation einer oder mehrerer Verbindungen oder eines polymerisierbaren Materials nach den Ansprüchen 1 bis 10 oder durch Aufpfropfen einer oder mehrerer Verbindungen oder eines polymerisierbaren Materials nach den Ansprüchen 1 bis 10 in einer polymeranalogen Reaktion auf ein Polymerrückgrat, gegebenenfalls mit einem oder mehreren zusätzlichen mesogenen oder nicht mesogenen Comonomeren.
  13. Verwendung der reaktiven mesogenen Azulene, reaktiven Mischungen und Polymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 als Halbleiter oder Ladungstransportmaterialien, insbesondere in optischen, elektrooptischen oder elektronischen Vorrichtungen, wie beispielsweise Komponenten integrierter Schaltungen, Feldeffekttransistoren (FET) z. B. als Dünnfilmtransistoren in Flachbildschirm-Anwendungen oder für RFID-Labels (Radio Frequency Identification), oder in Halbleiterkomponenten für Anwendungen mit organischen Leuchtdioden (OLED) wie Elektrolumineszenzanzeigen oder Hintergrundlicht von z. B. Flüssigkristallanzeigen, für photovoltaische oder Sensorvorrichtungen, als Elektrodenmaterialien in Batterien, als Photoleiter und für elektrophotographische Anwendungen wie elektrophotographische Aufzeichnung, oder als lichtmodulierende Komponenten für Flüssigkristallanzeigen, optische Folien oder andere optische oder elektrooptische Vorrichtungen.
  14. Feldeffekttransistor, beispielsweise als Komponente einer integrierten Schaltung, als Dünnfilmtransistor in Flachbildschirm-Anwendun gen, oder in einem RFID-Label (Radio Frequency Identification), enthaltend ein oder mehrere reaktive mesogene Azulene, reaktive Mischungen oder Polymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12.
  15. Sicherheitsmarkierung oder -vorrichtung enthaltend ein oder mehrere reaktive mesogene Azulene, reaktive Mischungen oder Polymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, oder einen FET oder ein RFID-Label nach Anspruch 14.
  16. Reaktive mesogene Azulene, reaktive Mischungen oder Polymere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, die oxidativ oder reduktiv dotiert sind, so dass sie leitende lonenspezies bilden.
  17. Ladungsinjektionsschicht, Planarisierungsschicht, Antistatikfolie oder leitendes Substrat oder Muster für Elektronikanwendungen oder Flachbildschirme, enthaltend ein oder mehrere reaktive mesogene Azulene, reaktive Mischungen oder Polymerfolien nach Anspruch 16.
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