-
GRUNDLAGEN
DER ERFINDUNG
-
Die
Regierung ist im Besitz der Rechte der vorliegenden Erfindung gemäß der Bewilligungsnummer NHI
RO1 HL61544 der National Institutes of Health. Die vorliegende Erfindung
beansprucht Vorrecht der Priorität
vor U.S. vorläufige
Nr. 60/325.311, eingereicht am 27. September 2001, und 60/334.041,
eingereicht am 31. Oktober 2001.
-
1. Erfindungsgebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von HDAC-Inhibitoren
zur Behandlung von Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz.
-
2. Beschreibung der verwandten
Technik
-
Die
Herzhypertrophie als Reaktion auf eine vom Herzen geforderte erhöhte Belastung
ist ein grundlegender Anpassungsmechanismus. Es ist ein spezialisierter
Prozess, der eine quantitative Zunahme von Zellgröße und -masse
(eher als der Zellzahl) als Folge eines neuronalen, endokrinen oder
mechanischen Stimulus oder einer Kombination davon widerspiegelt.
Hypertension, ein weiterer in der Herzhypertrophie involvierter Faktor,
geht häufig
der kongestiven Herzinsuffizienz voraus. Bei einer Herzinsuffizienz
ist der linke Ventrikel vergrößert und
ausgeweitet und Kennziffern der systolischen Funktion, wie Ejektionsfraktion,
sind vermindert. Eindeutig ist die hypertrophe Reaktion des Herzens
ein komplexes Syndrom und die zur Aufklärung der Herzhypertrophie führenden
Wege sind für
die Behandlung von Herzkrankheiten, die sich aus den verschiedenen Stimuli
ergeben, von großem
Vorteil.
-
Eine
Familie von Transkriptionsfaktoren, die Myocyten-Enhancer-Faktor-2
Familie (MEF2), ist in der Herzhypertrophie involviert. Zum Beispiel
kann können
verschiedene Stimuli intrazelluläres
Calcium erhöhen, was
eine Kaskade intrazellulärer
signalgebender Systeme oder Wege, einschließlich Calcineurin, CAM-Kinasen,
PCK und MAP-Kinasen, auslöst.
Alle diese Signale aktivieren MEF2 und führen zu einer Herzhypertrophie.
Allerdings ist noch nicht ganz verstanden, wie die verschiedenen
Signale ihre Wirkungen auf MEF2 ausüben und deren Hypertrophiesignale
modulieren. Es ist bekannt, dass bestimmte Histondeacetylaseproteine, HDAC
4, HDAC 5, HDAC 7, HDAC 9 und HDAC 10, in der Modulierung der MEF2-Aktivität involviert
sind.
-
Elf
verschiedene HDACs sind von Vertebraten kloniert worden. Alle zeigen
eine Homologie in der katalytischen Region. Histonacetylasen und
-deacetylasen spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung der
Genexpression. Das Gleichgewicht zwischen Aktivitäten der
Histonacetylasen, normalerweise als Acetyltransferasen (HATs) bezeichnet,
und Histondeacetylasen (HDCACs) bestimmt das Ausmaß der Histonacetylierung. Folglich
lösen acetylierte
Histone die Relaxation von Chromatin und Aktivierung der Gentranskription
aus, während
deacetyliertes Chromatin im Allgemeinen transkriptionell inaktiv
ist. In einem früheren
Bericht wurde im Laboratorium der Erfinder gezeigt, dass HDAC 4
und 5 mit MEF2 dimerisieren und die Transkriptionsaktivität von MEF2
reprimieren und außerdem
dass diese Wechselwirkung das Vorhandensein des N-Terminus der HDAC
4 und 5 Proteine erfordert. McKinsey et al. (2000a, b).
-
In
einem anderen Zusammenhang ist in der jüngeren Forschung die bedeutende
Rolle der HDACs in der Krebsbiologie in den Vordergrund gerückt worden.
In der Tat sind verschiedene Inhibitoren der HDACs auf ihre Fähigkeit
getestet worden, Zelldifferenzierung und/oder Apoptose in Krebszellen
zu induzieren. Marks et al. (2000). Derartige Inhibitoren umfassen
Suberoylanilidhydroxaminsäure
(SAHA) (Butler et al., 2000; Marks et al., 2001); m-Carboxycinnaminsäurebis-hydroxamid
(Coffey et al., 2001); und Pyroxamid (Butler et al., 2001). Diese
Untersuchungen sind als Hinweis zusammengefasst worden, „dass die
Hydroxaminsäure-basierten
HPCs, insbesondere SAHA und Pyroxamid, potente Inhibitoren von HDAC
in vitro und in vivo sind und Wachstumsstillstand, Differenzierung
oder apoptotischen Zelltod von transformierter Zellen induzieren
... [und folglich] Führungsverbindungen
in der Familie der Hydroxaminsäure-basierten
HPCs sind und gegenwärtig
in Phase I klinischen Versuchen sind." Marks et al. (2000). Bis heute sind
keine Berichte über
die Wirkungen von HDAC-Inhibitoren auf Muskelzellhypertrophie und
Reaktion auf Stress veröffentlicht
worden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Folglich
ist entsprechend der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines
Histondeacetylaseinhibitors zur Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von pathologischer Hypertrophie des Herzens und Herzinsuffizienz
bereitgestellt, umfassend (a) Identifizierung eines Patienten mit
Herzhypertrophie; und (b) Verabreichung eines Histondeacetylaseinhibitors
an den Patienten. Die Verabreichung kann eine intravenöse, orale,
transdermale, langzeitwirkende, suppositorische oder sublinguale
Verabreichung umfassen. Die Behandlung kann außerdem die Verabreichung eines
zweiten therapeutischen Wirkstoffes umfassen, wie ein Betablocker,
ein Inotrop, ein Diuretikum, ACE-I, AII-Antagonist oder Ca++-Blocker.
Der zweite therapeutische Wirkstoff kann zur selben Zeit wie der
Histondeacetylaseinhibitor oder entweder vor oder nach dem Histondeacetylaseinhibitor
verabreicht sein. Die Behandlung kann ein oder mehrere Symptome
der Herzinsuffizienz verbessern, wie Bereitstellung einer erhöhte Übungskapazität, eines
erhöhten
Blutauswurfsvolumens, links-ventrikulären End-diastolischen Drucks,
Lungenkapillar-Keildrucks,
Herzauswurfsvolumens, Herzindex, Lungenarteriendrücke, links-ventrikuläre End-systolische
und diastolische Ausdehnungen, links- und rechts-ventrikuläre Wandbeanspruchung,
Wandspannung und Wanddicke, erkrankungsabhängige Morbidität und Mortalität.
-
In
einer noch anderen Anwendungsform ist die Verwendung eines Histondeacetylaseinhibitors
zur Herstellung eines Medikaments zur Prävention pathologischer Hypertrophie
des Herzens und Herzinsuffizienz bereitgestellt, umfassend (a) Identifizierung
eines Patienten mit Risiko der Entwicklung einer Herzhypertrophie; und
(b) Verabreichung eines Histondeacetylaseinhibitors an den Patienten.
Die Verabreichung kann eine intravenöse, orale, transdermale, langzeitwirkende,
suppositorische oder sublinguale Verabreichung umfassen. Der Patient
mit diesem Risiko kann eines oder mehrere Anzeichen zeigen wie langjähriger nichtkontrollierter Bluthochdruck,
nicht-korrigierte Herzklappenerkrankung, chronische Angina und/oder
kürzlichen
myokardialen Infarkt.
-
Entsprechend
den vorhergehenden Anwendungsformen kann der Histondeacetylaseinhibitor
ein beliebiges Molekül
sein, das eine Aktivitätsminderung
einer Histondeacetylase bewirkt. Dieses umfasst Proteine, Peptide,
DNA-Moleküle
(einschließlich
antisense), RNA-Moleküle (einschließlich RNAi
und antisense) und kleine Moleküle.
Die kleinen Moleküle
umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, Trichostatin A (TSA),
Trapoxin B, MS 275-27, m-Carboxycinnaminsäurebis-hydroxamid,
Depudecin, Oxamflatin, Apicidin, Suberoylanilidhydroxyaminsäure, Scriptaid,
Pyroxamid, 2-Amino-8-oxo-9,10-epoxydecansäure, 3-(4-Aroyl-H-pyrrol-2-yl)-N-hydroxy-2-propanamid
und FR901228. Zusätzlich
beschreiben die folgenden Referenzen Histondeacetylaseinhibitoren,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ausgewählt sein
können:
AU 9.013.101; AU 9.013.201; AU 9.013.401; AU 6.794.700;
EP 1.233.958 ;
EP 1.208.086 ;
EP 1.174.438 ;
EP 1.173.562 ;
EP 1.170.008 ;
EP 1.123.111 ; JP 2001/348340; U.S.
2002/103192; U.S. 2002/65282; U.S. 2002/61860; WO 02/51842; WO 02/50285;
WO 02/46144; WO 02/46129; WO 02/30879; WO 02/26703; WO 02/26696;
WO 01/70675; WO 01/42437; WO 01/38322; WO 01/18045; WO 01/14581;
Furumai et al. (2002); Hinnebusch et al. (2002); Mai et al. (2002),
Vigushin et al. (2002); Gottlicher et al. (2001); Jung (2001); Komatsu
et al. (2001); Su et al. (2000).
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
folgenden Zeichnungen sind Teil der vorliegenden Beschreibung und
sind zur weiteren Demonstration bestimmter Aspekte der vorliegenden
Erfindung enthalten. Die Erfindung kann mit Bezug auf eine oder mehrere
dieser Zeichnungen zusammen mit der detaillierten Beschreibung der
hier angeführten
spezifischen Anwendungsformen besser verstanden werden.
-
1A–C. TSA verändert Agonist-induzierte Genrepression.
Kultivierte Herzmyocyten wurden mit PE (20 μmol/l) oder IL-1 (1 ng/ml) 48
h behandelt. TSA (30 nmol) wurde 30 min vor Behandlung mit PE oder
IL-1 zugegeben. Myocyten-spezifische mRNA-Expression (SERCA2a (1A), αMyHC (1B), βMyHC (1C)
wurde in 5 μg
Gesamt-RNA mittels RNase-Schutzassay getestet. Mittelwerte sind
von 4 Kulturen und als % Kontrolle nach Normalisierung auf GAPDH-Signal
dargestellt.
-
2A–D. Überexpression
von HDACs reprimiert Muskel-spezifische Promotoren. Kultivierte
Myocyten wurden 72 h mit Expressionsvektoren (2 μg pro ~3 × 105 Zellen)
für Flag-markierte
HDAC 1, 4, 5 (oder deren Backbone-Vektor) und CAT-Reporter (5 μg) Konstrukten
für SERCA
(2A), αMyHC
(2B), βMyHC
(2C und 2D) Gene
plus SV-40 gesteuerte sezernierte alkalische Phosphatase (SEAP 1 μg, Clontech)
transfiziert. TSA wurde mit 30 nmol/l verwendet und genau nach Transfektion
zugegeben. PE 22 (20 μmol)
wurde 24 h später
zugegeben und CAT-Assays nach weiteren 48 h durchgeführt. Mittelwerte
sind von n = 3 verschiedenen Kulturen und als % pCMV nach Normalisierung
auf SEAP-Aktivität
in den Medien dargestellt. Überexpression
von HDAC wurde mittels Western Blot für Flag bestätigt.
-
3A–D. HDAC-Inhibitoren blockieren die Aktivierung
von ANF-Reporter durch Phenylephrin ohne Cytotoxizität. Neonatale
Rattenkardiomyocyten wurden mit insgesamt 1 μg Maus 3 kb ANF-Promotorfragment und
CMV-Lac Z Plasmiden co-transfiziert.
(3A) Der ANF-Promotor ist in nicht stimulierten
Kardiomyocyten minimal aktiv. Die Zugabe von HDAC-Inhibitoren induziert
keine ANF-Promotoraktivität.
Zugabe von Phenylephrin aktivierte den ANF-Promotor, aber eine gleichzeitige
Behandlung der Kardiomyocyten mit Phenylephrin und einem HDAC-Inhibitor
(TSA (85 nM), NaBut (5 mM) oder HC-Toxin (5 ng/ml)) verhinderte
die Aktivierung des ANF-Promotors
durch Phenylephrin (100 μM).
(3B) Lac Z Expression mit dem konstitutiven CMV-Promotor.
Behandlung mit HDAC-Inhibitoren erhöhte die CMV-Aktivität mit und ohne Co-Behandlung
mit Phenylephrin. (3C und 3D) Die
Schaubilder zeigen Messungen der Adenylat-Kinase-Aktivität, die im
Medium nach X Stunden Kulivierung der Kardiomyocyten bei Abwesenheit
oder Anwesenheit von hypertrophen Stimulantien FBS, PE oder ET-1
konstant bleibt.
-
4A–C. HDAC-Inhibitoren verhindern normalerweise
von hypertrophen Agonisten induzierte endogene ANF-Expression. (4A)
Schaubild zeigt die Aufsummierung mehrerer Dot-Blot-Experimente
(n = 4). Wie in den Transfektionsversuchen induziert Phenylephrin
(100 μM)
die ANF-Expression um das Dreifache. Behandlung mit HDAC-Inhibitoren
(TSA 85 nM; Natriumbutyrat, 5 mM; HC-Toxin 5 ng/ml) blockiert die
Akkumulation des ANF-Botenstoffes. (4B und 4C)
Die Schaubilder zeigen eine Verminderung der Chemilumineszenz-Detektion
von ANF im Kulturmedium mit ansteigenden Konzentrationen des HDAC-Inhibitors TSA
(4B) und Natriumbutyrat (4C), wenn
sie mit den hypertrophen Stimulantien FBS, PE oder ET-1 co-kultiviert sind.
-
5A–B. Behandlung von Kardiomyocyten mit HDAC-Inhibitoren
blockiert das mit der Hypertrophie von Kardiomyocyten assoziierte
fötale
Genprogramm. (5A) Schaubild zeigt die x-fachen Änderungen
der αSK-Actin-Expression
durch Phenylephrin und die fehlende Genaktivierung in TSA-behandelten
Proben. (5B) Schaubild zeigt die Änderungen
von αMyHC
und βMyHC
RNA-Expression. Phenylephrin-Behandlung induziert die Aktivierung
der βMyHC-Expression
(fötales
Gen) in Kardiomyocyten; während
ausschließlich Phenylephrin
nicht das αMyHC-Gen,
die adulte Isoform, aktiviert. Behandlung mit TSA verhindert die
Aktivierung von βMyHC,
stimuliert aber die Expression von αMyHC. Die Schaubilder stellen
drei oder mehr unabhängige
Versuche dar.
-
6.
Die Wirkungen der TSA-Behandlung auf die Reorganisation der Sarkomere
und Proteinsynthese. Schaubilder der Messungen von S6 Ribosomenprotein
in Kardiomyocyten zeigen, dass Phenylephrin und Serum die Proteinsynthese
in Kardiomyocyten erhöht.
Behandlung der Kardiomyocyten mit TSA ändert nicht diesen Anstieg
nach 6 Stunden (linke Schaubilder). Die Schaubilder rechts zeigen
den Gehalt von S6 Ribosomenprotein nach 24 Stunden gemeinsamer Behandlung
mit PE und steigenden Konzentrationen von TSA oder mit Serum und
steigenden Konzentrationen von TSA.
-
7A–B. TSA induziert die Aktivierung von Genen,
die in der Kardiomyocyten-Differenzierung
involviert sind. (7A) Drei Gene waren von Phenylephrin
aufreguliert und von TSA abreguliert. (7B) Vier Gene
waren von Phenylephrin inaktiviert und von TSA aktiviert (Ergebnisse
von einem Phenylephrin-Chip, zwei Phenylephrin/TSA-Chips und einem
TSA-Chip.)
-
BESCHREIBUNG
VON VERANSCHAULICHENDEN ANWENDUNGSFORMEN
-
Herzinsuffizienz
ist die häufigste
Morbiditäts-
und Mortalitätsursache
in der Welt. Allein in den USA leben schätzungsweise 3 Millionen Menschen
gegenwärtig
mit Kardiomyopathie und bei weiteren 400.000 wird diese Diagnose
jährlich
gestellt. Dilatative Kardiomyopathie (DCM), auch als „kongestive
Kardiomyopathie" bezeichnet,
ist die am weitesten verbreitete Form der Kardiomyopathien und hat
eine geschätzte
Prävalenz von
fast 40 auf 100.000 Individuen (Durand et al., 1995). Obwohl es
weitere Ursachen für
DCM gibt, ist angegeben worden, dass die familiäre dilatative Kardiomyopathie
ungefähr
20% „idiopathischer" DCM darstellt. Ungefähr die Hälfte der
DCM-Fälle
sind idiopathisch, und der Rest ist mit bekannten Krankheitsprozessen
verbunden. Zum Beispiel können
ernste Myokardschäden
von bestimmten Medikamenten hervorgerufen sein, die in der Krebs-Chemotherapie
eingesetzt sind (z.B. Doxorubicin und Daunoribucin). Zusätzlich sind
viele DCM-Patienten chronische Alkoholiker. Zum Glück kann
für diese
Patienten die Progression der Myokardfehlfunktion gestoppt oder
umgekehrt werden, wenn der Alkoholkonsum in frühem Verlauf der Krankheit reduziert oder
eingestellt wird. Peripartum Kardiomyopathie ist eine weitere idiopathische
DCM-Form, da diese Krankheit mit infektiösen Folgeerscheinungen assoziiert
ist. Summa sumarum stellen Kardiomyopathien, einschließlich DCM,
signifikante Probleme der Volksgesundheit dar.
-
Da
die Kardiomyopathie selbst typischerweise keine Symptome hervorruft,
bis die Herzschädigung hinreichend
schwer ist, um eine Herzinsuffizienz zu verursachen, sind die Symptome
einer Kardiomyopathie die Symptome, die mit einer Herzinsuffizienz
verbunden sind. Diese Symptome umfassen Kurzatmigkeit, Müdigkeit
bei Anstrengungen, nicht flach liegen zu können, ohne kurzatmig zu werden
(Orthopnoe), paroxysmale nächtliche
Dyspnoe, vergrößertes Herz
und/oder Anschwellen der unteren Extremitäten. Patienten zeigen oftmals
einen erhöhten
Blutdruck, zusätzliche
Herzgeräusche,
Herzrasseln, pulmonäre
und systemische Emboli, Thoraxschmerzen, pulmonare Kongestion und
Palpitationen. Zusätzlich
verursacht DCM verminderte Ejektionsfraktionen (d.h. ein Maß sowohl
für intrinsische
systolische Funktion als auch Remodeling). Die Krankheit ist außerdem durch
ventrikuläre
Erweiterung und stark beeinträchtigte
systolische Funktion aufgrund verminderter Kontraktionsfähigkeit
des Myokards gekennzeichnet, was zu einer erweiterten Herzinsuffizienz
bei vielen Patienten führt.
Angegriffene Herzen durchlaufen ein Zell/Kammer-Remodeling als Folge
der Myocyten/Myokardfehlfunktion, die zu einem „DCM-Phänotyp" beiträgt. Wenn diese Krankheit voranschreitet,
schreiten die Symptome genauso voran. Patienten mit einer dilatativen
Kardiomyopathie haben ebenfalls eine stark erhöhte Inzidenz für lebensbedrohende
Arrhythmien, einschließlich
ventrikulärer
Tachykardie und Kammerflimmern. In diesen Patienten wird eine Ohnmacht
(Schwindel) als ein Vorbote eines plötzlichen Todes angesehen.
-
Die
Diagnose der dilatativen Kardiomyopathie hängt typischerweise vom Nachweis
vergrößerter Herzkammern,
insbesondere vergrößerter Ventrikel,
ab. Die Vergrößerung ist
normalerweise beim Röntgen
des Thorax zu erkennen, aber noch genauer unter Zuhilfenahme von
Ultraschall-Echokardiographie einzuschätzen. DCM ist von einer akuten
Myokarditis, Herzklappenerkrankung, Erkrankung der Koranararterien
und hypertensiven Herzerkrankung häufig schwierig zu unterscheiden.
Sobald die Diagnose einer dilatativen Kardiomyopathie gestellt ist,
werden alle Anstrengungen darauf konzentriert, die potenziell reversiblen
Ursachen zu identifizieren und zu behandeln, und eine weitere Herzschädigung zu
verhindern. Zum Beispiel müssen
Koronararterien- und Herzklappenerkrankung ausgeschlossen sein.
Anämie,
anormale Tachykardien, Mangelernährung,
Alkoholismus, Schilddrüsenerkrankungen
und/oder weitere Probleme müssen
untersucht und kontrolliert werden.
-
Während der
Versuche, die zugrundeliegende Ursache der Kardiomyopathie zu identifizieren
und zu stabilisieren, wird die Behandlung im Allgemeinen begonnen,
um die Symptome zu minimieren und die Leistung des insuffizienten
Herzens zu optimieren. Medikamentation bleibt der wichtigste Pfeiler
der Behandlung, obwohl es keine spezifische Behandlungen für dilatative
Kardiomyopathie gibt, sondern nur Behandlungen, die allgemein bei
der Herzinsuffizienz angewandt werden. Transplantation ist eine
Option. In der Tat ist in den USA die dilatative Kardiomyopathie
als der häufigste
Grund für
Herztransplantationen angegeben worden.
-
Nichtpharmakologische
Behandlung dient hauptsächlich
als ein Zusatz zur pharmakologischen Behandlung. Ein Mittel einer
nichtpharmakologischen Behandlung schließt die Reduktion von Natrium
in der Nahrung ein. Zusätzlich
erfordert die nichtpharmakologische Behandlung den Ausschluss präzipitierender
Wirkstoffe, einschließlich
negativ inotroper Agentien (z.B. bestimmte Calciumkanal-Blocker
und Antiarrhythmika wie Disopyramid), Kardiotoxine (z.B. Amphetamine)
und Plasmavolumenexpandierer (z.B. nichtsteroide Entzündungshemmer
und Glucocorticoide).
-
Behandlung
mit pharmakologischen Mitteln stellt den Hauptmechanismus für eine Verminderung
oder Beseitigung der Manifestationen der Herzinsuffizienz dar. Diuretika
bilden die erste Behandlungslinie bei einer geringen bis mäßigen Herzinsuffizienz.
Unglücklicherweise
zeigen viele weit verbreitete Diuretika (z.B. Thiazide) zahlreiche
Nebenwirkungen. Zum Beispiel können
bestimmte Diuretika Serum-Cholesterol und Triglyceride erhöhen. Darüber hinaus
sind Diuretika allgemein für
Patienten unwirksam, die an einer schweren Herzinsuffizienz leiden.
-
Falls
Diuretika unwirksam sind, können
Vasodilatantien verwendet werden; die Angiotensin konvertierenden
(ACE) Inhibitoren (z.B. Enalopril und Lisinopril) liefern nicht
nur symptomatische Erleichterung, von ihnen ist ebenfalls berichtet
worden, dass sie die Mortalität
senken (Young et al., 1989). Wiederum sind allerdings die ACE-Inhibitoren
mit nachteiligen Wirkungen verbunden, was dazu führt, dass sie bei Patienten
mit bestimmten Krankheitsstadien (z.B. renale Arterienstenose) kontraindiziert
sind.
-
Ähnlicherweise
kann eine Therapie mit inotropen Agentien (d.h. ein Wirkstoff, der
den Herzauswurf durch Erhöhung
der Kraft der Herzmuskelkontraktion) ebenfalls angezeigt sein, falls
Diuretika nicht zu einer adäquaten
Erleichterung führen.
Das von ambulanten Patienten am häufigsten genutzte inotrope
Agens ist Digitalis. Allerdings ist es mit einem Spektrum an nachteiligen
Reaktionen verbunden, einschließlich
gastrointestinalen Problemen und Funktionsstörungen des Zentralnervensystems.
-
Folglich
haben die gegenwärtig
eingesetzten pharmakologischen Agentien schwere Mängel in
bestimmten Patientenpopulationen. Die Verfügbarkeit neuer, sicherer und
wirksamer Agentien wäre
zweifellos von Vorteil für
Patienten, die entweder zurzeit verfügbare pharmakologische Heilmittel
nicht nutzen können oder
die keine adäquate
Erleichterung durch diese Heilmittel erfahren. Die Prognose für Patienten
mit DCM ist variabel und hängt
vom Ausmaß der
ventrikulären
Funktionsstörung
ab, wobei die meisten Todesfälle
innerhalb von fünf
Jahren nach Diagnose vorkommen.
-
I. Die vorliegende Erfindung
-
Die
Erfinder haben bereits gezeigt, dass MEF2 durch MAP-Kinase-Phosphorylierung
von drei konservierten Stellen in ihrer Carboxy-terminalen Aktivierungsdomäne aktiviert
wird (siehe Katoh et al., 1998). CaMK-Signalgebung aktiviert ebenfalls
MEF2 durch Phosphorylierung der Klasse II HDACs, die auf hohen Niveaus
im erwachsenen Herzen exprimiert sind, wo sie MEF2-Aktivität reprimieren
können.
Nach Phosphorylierung binden diese HDACs an 14-3-3 und dissoziieren
von MEF2 ab, was zur Translokation zum Nukleus und Aktivierung der
MEF2-abhängigen
Transkription führt.
Mutanten von Klasse II HDACs, die nicht phosphoryliert werden können, können sich
nicht von MEF2 lösen
und blockieren irreversibel die Expression von MEF2 Zielgenen.
-
WO
01/14581 legt offen, dass HDAC-Enzyme eine wichtige inhibitorische
Rolle bei der Herzhypertrophie spielen. Ansteigende HDAC-Enzymaktivität ist als
heilend für
die Herzhypertrophie beschrieben.
-
Es
ist ebenfalls gezeigt worden, dass ein Adenovirus, das eine nicht
phosphorylierbare HDAC 5 Mutante codiert, in der Lage ist, Kardiomyocytenhypertrophie
als Reaktion auf verschiedene signalgebende Wege in vitro zu verhindern
(siehe Lu et al., 2000). Diese Feststellungen lassen vermuten, dass
die Phosphorylierung dieser konservierten Stellen in Klasse II HDACs
ein essenzieller Schritt für
die Auslösung
der Herzhypertrophie ist. Basierend auf dieser Feststellung könnte man
erwarten, dass eine Hemmung der HDAC-Aktivität durch TSA zur Auslösung einer
Herzhypertrophie wegen der Derepression von hypertrophen Antwortgenen
führen würde. Ganz
im Gegenteil stellten die Erfinder stattdessen fest, dass TSA tatsächlich die
Herzhypertrophie verhindert. Diese unerwarteten Feststellungen lassen
vermuten, dass wenigstens einige HDACs für eine Hypertrophie erforderlich
sind und dass eine Hemmung der HDAC katalytischen Aktivität die Aktivierung
hypertropher Gene verhindern kann.
-
Wie
können
diese offensichtlich widersprechenden Ergebnisse erklärt werden?
Ein Modell postuliert, dass Klasse I und II HDACs verschiedene Gensätze in Kardiomyocyten
steuern. Gemäß diesem
Modell interagieren Klasse II HDACs mit der Aktivität von Transkriptionsfaktoren
wie MEF2, die für
die Hypertrophie erforderlich sind, und reprimieren diese Aktivität, was erklären würde, warum
nicht phosphorylierbare Mutanten der Klasse II HDACs die Hypertrophie
blockieren. Im Gegensatz dazu wird vorgeschlagen, dass Klasse I
HDACs, HDAC 1 und HDAC 3 insbesondere die Expression von anti-hypertrophen
Genen supprimieren. Folglich würde eine
TSA-Exposition von Kardiomyocyten zu einer Derepression dieser anti-hypertrophen
Gene und zu einer Blockierung der Hypertrophie führen. Dieses Modell sagt ebenfalls
voraus, dass die Aktivität
derartiger anti-hypertropher Gene über die Aktivität der Klasse
II HDACs dominieren würde,
da sie von TSA zu sehr reprimiert sind, was erwartet werden würde, um
das hypertrophe Programm zu dereprimieren.
-
Auf
jeden Fall und ungeachtet der genauen molekularen Grundlage zeigt
die vorliegende Erfindung, dass überraschenderweise
HDAC-Inhibitoren bei der Behandlung der Herzhypertrophie und Herzinsuffizienz von
Vorteil sind.
-
II. Histondeacetylase
-
Nukleosomen,
das Primärgerüst der Chromatin-Faltung,
sind dynamische makromolekulare Strukturen, die Chromatinlösungskonformationen
beeinflussen (Workman und Kingston, 1998). Der Nukleosomen-Kern
besteht aus Histon-Proteinen H2A, HB, H3 und H4. Histonacetylierung
bewirkt, dass Nukleosomen und nukleosomale Anordnungen veränderte biophysikalische
Eigenschaften annehmen. Das Gleichgewicht zwischen Aktivitäten von
Histonacetyltransferasen (HAT) und -deacetylasen (HDAC) bestimmt
das Ausmaß der
Histonacetylierung. Acetylierte Histone verursachen eine Chromatin-Relaxation
und Aktivierung der Gentranskription, wohingegen deacetyliertes
Chromatin im Allgemeinen transkriptionell inaktiv ist.
-
Elf
verschiedene HDACs sind von Vertebraten kloniert worden. Die ersten
drei identifizierten humane HDACs waren HDAC 1, HDAC 2 und HDAC
3 (als Klasse I humane HDACs bezeichnet) und HDAC 8 (Van den Wyngaert
et al., 2000) ist zu dieser Reihe hinzugefügt worden. Vor kurzem sind
Klasse II humane HDACs, HDAC 4, HDAC 5, HDAC 6, HDAC 7, HDAC 9 und
HDAC 10 (Kao et al., 2000) kloniert und identifiziert worden (Grozinger
et al., 1999; Zhou et al., 2001; Tong et al., 2002). Zusätzlich ist
HDAC 11 identifiziert, aber bis jetzt weder als Klasse I oder Klasse
klassifiziert worden (Gao et al., 2002). Alle zeigen eine Homologie
in der katalytischen Region. HDACs 4, 5, 7, 9 und 10 haben allerdings
eine einzigartige Amino-terminale Erweiterung, die bei anderen HDACs
nicht festzustellen ist. Diese Amino-terminale Region enthält die MEF2-bindende
Domäne.
Von den HDACs 4, 5 und 7 ist gezeigt worden, dass sie in der Regulation
der kardialen Genexpression involviert sind und in besonderen Anwendungsformen
die MEF2-Transkriptionsaktivität
reprimieren. Der genaue Mechanismus, mit dem Klasse II HDACs die
MEF2-Aktivität
reprimieren, ist nicht vollständig
verstanden. Eine Möglichkeit
ist, dass eine HDAC-Bindung an MEF2 die MEF2-Transkriptionsaktivität hemmt,
entweder kompetitiv oder durch Destabilisierung der nativen transkriptionell
aktiven MEF2-Konformation. Es ist ebenfalls möglich, dass Klasse II HDACs
eine Dimerisierung mit MEF2 erfordern, um HDAC in unmittelbarer
Nähe zu Histonen
für eine
zu erfolgende Deacetylierung zu lokalisieren oder zu positionieren.
-
III. Deacetylaseinhibitoren
-
Es
sind eine Reihe an Inhibitoren für
die Histondeacetylase identifiziert worden. Die vorgeschlagenen Verwendungen
sind vielfältig,
konzentrieren sich aber primär
auf die Krebstherapie. Saunders et al. (1999); Jung et al. (1997);
Jung et al. (1999); Vigushin et al. (1999); Kim et al. (1999); Kitazomo
et al. (2001); Vigushin et al. (2001); Hoffmann et al. (2001); Kramer
et al. (2001); Massa et al. (2001); Komatsu et al. (2001); Han et al.
(2001). Eine derartige Therapie ist Gegenstand eines NIH unterstützten Phase
I klinischen Versuchs für
feste Tumoren und Non-Hodgkin-Lymphom. HDACs steigern die Transkription
von Transgenen und bilden folglich einen möglichen Zusatz zu einer Gentherapie.
Yamano et al. (2000); Su et al. (2000).
-
HDACs
können
durch eine Reihe verschiedener Mechanismen – Proteine, Peptide und Nukleinsäure (einschließlich antisense
und RNAi-Moleküle)
inhibiert werden. Verfahren für
die Klonierung, den Transfer und die Expression genetischer Konstrukte,
die virale und nicht-virale
Vektoren und Liposomen umfassen, sind dem Fachmann gut bekannt.
Virale Vektoren umfassen Adenovirus, Adeno-assoziiertes Virus, Retrovirus,
Vacciniavirus und Herpesvirus.
-
Auch
kleine Molekül-Inhibitoren
können
in Betracht gezogen werden. Etwa der weit bekannte kleine Molekül-Inhibitor
der HDAC-Funktion ist Trichostatin A, eine Hydroxaminsäure. Es
ist gezeigt worden, dass es eine Hyperacetylierung induziert und
eine Reversion von ras transformierten Zellen zu einer normalen
Morphologie auslöst
(Taunton et al., 1996) und in einem Maus-Modell eine Immunsuppression
induziert (Takahashi et al., 1996). Es ist von BIOMOL Research Labs,
Inc., Plymouth Meeting, PA, kommerziell erhältlich.
-
Die
nachfolgenden Referenzen beschreiben alle HDAC-Inhibitoren, die
in der vorliegenden Erfindung Verwendung finden können: AU
9.013.101; AU 9.013.201; AU 9.013.401; AU 6.794.700;
EP 1.233.958 ;
EP 1.208.086 ;
EP 1.174.438 ;
EP 1.173.562 ;
EP 1.170.008 ;
EP 1.123.111 ; JP 2001/348340; U.S.
2002/103192; U.S. 2002/65282; U.S. 2002/61860; WO 02/51842; WO 02/50285;
WO 02/46144; WO 02/46129; WO 02/30879; WO 02/26703; WO 02/26696;
WO 01/70675; WO 01/42437; WO 01/38322; WO 01/18045; WO 01/14581;
Furumai et al. (2002); Hinnebusch et al. (2002); Mai et al. (2002),
Vigushin et al. (2002); Gottlicher et al. (2001); Jung (2001); Komatsu
et al. (2001); Su et al. (2000).
-
Beispiele
einiger spezifischer HDAC-Inhibitoren sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
-
IV. Verfahren zur Behandlung
von Herzhypertrophie
-
A. Therapeutische Wirkstoffe
-
In
einer Anwendungsform der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von HDAC-Inhibitoren
zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung der Herzhypertrophie
bereitgestellt. Für
Zwecke der vorliegenden Anmeldung umfasst die Behandlung die Verminderung
eines oder mehrerer Symptome der Herzhypertrophie wie verminderte Übungskapazität, vermindertes
Blutauswurfsvolumen, erhöhten
links-ventrikulären End-diastolischen Druck,
erhöhten
Lungenkapillar-Keildruck, vermindertes Herzauswurfsvolumen, Herzindex, erhöhte Lungenarteriendrücke, erhöhte links-ventrikuläre End-systolische und diastolische
Ausdehnungen, erhöhte
links-ventrikuläre
Wandbeanspruchung, Wandspannung und Wanddicke wie auch für den rechten
Ventrikel. Zusätzlich
kann die Verwendung von HDAC-Inhibitoren Herzhypertrophie und die
Ausbildung ihrer assoziierten Symptome verhindern.
-
Das
Dosierungsschema der Behandlung variiert in Abhängigkeit der klinischen Situation.
Allerdings würde
eine lang andauernde Aufrechterhaltung unter den meisten Umständen geeignet
erscheinen. Es kann ebenfalls die Behandlung der Hypertrophie mit
HDAC-Inhibitoren
mit Unterbrechungen erwünscht
sein, wie innerhalb eines engen Fensters während der Progression der Krankheit.
Gegenwärtig
weisen Untersuchungen darauf hin, dass die optimale Dosierung für einen
HDAC-Inhibitor die Maximaldosis ist, bevor eine signifikante Toxizität auftritt.
-
B. Kombinationstherapie
-
In
einer anderen Anwendungsform ist daran gedacht, HDAC-Inhibitoren
in Kombination mit anderen therapeutischen Heilmitteln zu verwenden.
Zusätzlich
zu oben beschriebenen Therapien kann man folglich den Patienten
mit mehreren pharmazeutischen Herzstandardtherapien behandeln. Beispiele
für Standardtherapien
umfassen, ohne Einschränkung,
sogenannte „beta-Blocker", Bluthochdruckmittel,
Cardiotonika, Antithrombotika, Vasodilatanzien, Hormonantagonisten,
Inotrope, Diuretika, Endothelinantagonisten, Calciumkanal-Blocker,
Phosphodiesterase-Inhibitoren, ACE-Inhibitoren, Angiotensin Typ
2 Antagonisten und Zytokin-Blocker/Inhibitoren.
-
Kombinationen
können
durch Inkontaktbringen von Herzzellen mit einer einzigen Zusammensetzung oder
pharmakologischen Formulierung, die beide Agentien enthält, oder
durch Inkontaktbringen der Zelle mit zwei verschiedenen Zusammensetzungen
oder Formulierungen zum selben Zeitpunkt erhalten sein, wobei eine
Zusammensetzung das Expressionskonstrukt enthält und die andere das Agens
enthält.
Alternativ kann die HDAC-Inhibitor-Therapie
vor oder nach der Verabreichung des anderen Agens in Zeitabständen erfolgen, die
zwischen Minuten bis zu Wochen betragen. In Anwendungsformen, wo
das andere Agens und das Expressionskonstrukt der Zelle getrennt
appliziert sind, würde
man sich im Allgemeinen vergewissern, dass kein signifikanter Zeitraum
zwischen den Zeitpunkten der jeweiligen Applikation liegt, so dass
das Agens und das Expressionskonstrukt noch in der Lage sind, eine
vorteilhafte kombinierte Wirkung auf die Zelle auszuüben. In derartigen
Fällen
ist zu bedenken, dass man typischerweise die Zelle mit beiden Heilmitteln
innerhalb jeweils etwa 12–24
Stunden und bevorzugter innerhalb jeweils etwa 6–12 Stunden in Kontakt bringt,
wobei eine Verzögerungszeit
von nur etwa 12 am bevorzugtesten ist. In manchen Situationen kann
es erwünscht
sein, die Behandlungsdauer signifikant zu verlängern, wo allerdings einige
Tage (2, 3, 4, 5, 6 oder 7) bis zu einigen Wochen (1, 2, 3, 4, 5,
6, 7 oder 8) zwischen den jeweiligen Verabreichungen verstreichen.
-
Es
ist ebenfalls denkbar, dass mehr als eine Verabreichung entweder
eines HDAC-Inhibitors oder des anderen Agens erwünscht ist. In dieser Hinsicht
können
verschiedene Kombinationen angewandt sein. Als Beispiel zur Erläuterung
sind die folgenden Permutationen angegeben, die auf 3 und 4 Gesamtverabreichungen
basieren, wobei der HDAC-Inhibitor „A" ist und das andere Mittel „B" ist:
A/B/A
B/A/B B/B/A A/A/B B/A/A A/B/B B/B/B/A B/B/A/B
A/A/B/B A/B/A/B
A/B/B/A B/B/A/A B/A/B/A B/A/A/B B/B/B/A
A/A/A/B B/A/A/A A/B/A/A
A/A/B/A A/B/B/B B/A/B/B B/B/A/B
-
Weitere
Kombinationen können
ebenso in Betracht gezogen sein.
-
C. Wirkstoff-Formulierung
und Verabreichungsrouten bei Patienten
-
Wo
klinische Anwendungen erwogen sind, werden pharmazeutische Zusammensetzungen
in einer geeigneten Form für
die beabsichtigte Anwendung zubereitet. Im Allgemeinen erfordert dies
eine Zubereitung von Zusammensetzungen, die im Wesentlichen frei
von Pyrogenen wie auch anderen Verunreinigungen sind, die für Mensch
oder Tier schädlich
sein könnten.
-
Im
Allgemeinen ist die Verwendung von geeigneten Salzen und Puffern
erwünscht,
um die Übertragungsvektoren
stabil zu machen und deren Aufnahme von den Zielzellen zu erlauben.
Puffer werden ebenfalls verwendet, wenn rekombinante Zellen in einen
Patienten eingeführt
werden. Wässrige
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen eine wirksame
Menge des Vektors oder an Zellen, in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder wässrigen
Medium gelöst
oder dispergiert. Der Ausdruck „pharmazeutisch oder pharmakologisch
verträglich" bezieht sich auf
molekulare Gebilde und Zusammensetzungen, die keine nachteiligen,
allergischen oder andere ungünstige
Reaktionen auslösen,
wenn sie einem Menschen oder Tier verabreicht sind. Wie hier verwendet,
umfasst „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" Lösemittel,
Puffer, Lösungen,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle oder fungizide
Agentien, isotonische und die Absorption verzögernde Agentien und ähnliches,
deren Verwendung für
die Formulierung von Pharmazeutika verträglich ist, wie Pharmazeutika,
die für
eine Verabreichung an Menschen geeignet sind. Die Verwendung derartiger Medien
und Agentien für
pharmazeutisch aktive Stoffe ist in der Technik gut bekannt. Außer sofern
beliebige herkömmliche
Medien oder Agentien mit den Wirkstoffen der vorliegenden Verbindung
nicht verträglich
sind, wird ihre Verwendung in therapeutischen Zusammensetzungen
erwogen. Ergänzende
Wirkstoffe können ebenfalls
in die Zusammensetzungen eingebaut sein, vorausgesetzt dass sie
die Vektoren oder Zellen der Zusammensetzungen nicht inaktivieren.
-
Die
aktiven Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können herkömmliche
pharmazeutische Präparate
umfassen. Verabreichung dieser Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung kann über
eine beliebige gewöhnliche
Route erfolgen, so lange das Zielgewebe über diese Route erreichbar
ist. Diese umfasst oral, nasal und bukkal. Alternativ kann die Verabreichung
durch intradermale, subkutane, intramuskuläre, intraperitoneale oder intravenöse Injektion
erfolgen. Derartige Zusammensetzungen würden normalerweise als pharmazeutisch
verträgliche
Zusammensetzungen, wie oben beschrieben, verabreicht sein.
-
Die
aktiven Verbindungen können
ebenfalls parenteral oder intraperitoneal verabreicht sein. Beispielsweise
können
Lösungen
der aktiven Verbindungen als freie Base oder pharmazeutisch verträgliche Salze
in Wasser, geeignet gemischt mit einer oberflächenaktiven Substanz wie Hydroxypropylcellulose,
zubereitet sein. Dispersionen können
ebenfalls in Glycerol, flüssigen
Polyethylenglycolen und Mischungen davon und in Ölen zubereitet sein. Unter üblichen
Aufbewahrungs- und Gebrauchsbedingungen enthalten diese Präparate im
Allgemeinen ein Konservierungsmittel, um das Wachstum von Mikroorganismen
zu verhindern.
-
Die
pharmazeutischen Formen, die für
eine injizierbare Verwendung geeignet sind, umfassen sterile wässrige Lösungen oder
Dispersionen und sterile Pulver für eine unmittelbare Zubereitung
injizierbarer Lösungen
oder Dispersionen. Im Allgemeinen sind diese Präparate steril und in dem Maße flüssig, dass
sie leicht injizierbar sind. Präparate
sollten unter Herstellungs- und Aufbewahrungsbedingungen stabil
sein und sollten gegen eine verunreinigende Wirkung von Mikroorganismen
wie Bakterien und Pilze konserviert sein. Geeignete Lösemittel
und Dispersionsmedien können
zum Beispiel Wasser, Ethanol, Polyol (zum Beispiel Glycerol, Propylenglycol
und flüssigen
Polyethylenglycol und ähnliches),
geeignete Mischungen davon und Pflanzenöle enthalten. Die passende
Fluidität
kann zum Beispiel durch Verwendung einer Beschichtung wie Lecithin,
durch Aufrechterhaltung der erforderlichen Partikelgröße im Falle
einer Dispersion und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Substanzen aufrechterhalten sein. Die Verhinderung der Wirkung von
Mikroorganismen kann mit verschiedenen antibakteriellen und fungiziden
Mitteln zum Beispiel Parabenen, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure, Thimerosal
und ähnlichem
erfolgen. In vielen Fällen
ist es bevorzugt, dass isotonische Agentien zum Beispiel Zucker
oder Natriumchlorid enthalten ist. Eine verlängerte Absorption der injizierbaren
Zusammensetzungen kann durch die Verwendung in den Zusammensetzungen
von die Absorption verzögernden
Mitteln zum Beispiel Aluminiummonostearat und Gelatine erreicht
sein.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
können
durch Einbau der aktiven Verbindungen in einer geeigneten Menge
in einem Lösemittel
zusammen mit beliebig weiteren Bestandteilen (zum Beispiel wie oben
aufgezählt)
wie erwünscht
und anschließende
Sterilfiltration zubereitet sein. Im Allgemeinen sind Dispersionen
durch Einbau der verschiedenen sterilisierten aktiven Verbindungen
in einem sterilen Träger
zubereitet, der das Dispersionsbasismedium und die erwünschten
weiteren Bestandteile, z.B. wie oben aufgezählt, enthält. Im Falle steriler Pulver
für die
Zubereitung steriler, injizierbarer Lösungen umfassen die bevorzugten
Herstellungsverfahren Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungsverfahren,
die ein Pulver aus aktiven Bestandteilen plus beliebigen zusätzlichen
erwünschten
Bestandteilen von einer zuvor sterilfiltrierten Lösung davon
ergeben.
-
Für eine orale
Verabreichung können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen in Arzneimittelträgern eingebaut
sein und in Form nicht ingestibler Mundwasser und Zahnputzmittel
verwendet sein. Ein Mundwasser kann durch Einbau des Wirkstoffes
in der erforderlichen Menge in einem geeigneten Lösemittel
wie Natriumborat-Lösung
(Dobells Lösung)
zubereitet sein. Alternativ kann der Wirkstoff in einem antiseptischen
Mittel, das Natriumborat, Glycerin und Kaliumbicarbonat enthält, eingebaut
sein. Der Wirkstoff kann ebenfalls in Zahnputzmitteln einschließlich Gele,
Pasten, Pulver und Aufschlämmungen
dispergiert sein. Der Wirkstoff kann in einer therapeutisch wirksamen
Menge zu einer Zahnpasta zugefügt
sein, die Wasser, Bindemittel, Scheuermittel, Duftstoffe, Schaummittel
und Feuchthaltemittel enthält.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können im Allgemeinen in neutraler
Form oder Salzform formuliert sein. Pharmazeutisch verträgliche Salze
umfassen zum Beispiel saure Additionssalze (mit den freien Aminogruppen
des Proteins gebildet), die von anorganischen Säuren (z.B. Salzsäure oder
Phosphorsäure)
oder von organischen Säuren
(z.B. Essig-, Oxal., Wein-, Mandelsäure und ähnliche) abstammen. Salze,
die mit freien Carboxylgruppen des Proteins gebildet sind, können ebenfalls
von anorganischen Basen (z.B. Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Calcium-
oder Eisenhydroxiden) oder von organischen Basen (z.B. Isopropylamin,
Trimethylamin, Histidin, Procain und ähnliche) abstammen.
-
Nach
Formulierung sind die Lösungen
bevorzugt in einer mit der Dosierungsformulierung kompatiblen Weise
und in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Die Formulierungen
können
einfach in verschiedenen Dosierungsformen wie injizierbare Lösungen,
Wirkstoff-freisetzende Kapseln und ähnliches verabreicht sein.
Für parenterale
Verabreichung in einer wässrigen
Lösung
ist die Lösung
zum Beispiel im Allgemeinen geeignet gepuffert und das flüssige Verdünnungsmittel
zuerst zum Beispiel mit Saline oder Glucose hinreichend isotonisch
gemacht. Derartige wässrige
Lösungen
können
zum Beispiel für
intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane und intraperitoneale Verabreichung verwendet sein. Vorzugsweise
sind sterile wässrige
Medien eingesetzt, wie es dem Fachmann bekannt ist, besonders im
Lichte der vorliegenden Offenlegung. Zum Beispiel kann eine Einzeldosis
in 1 ml isotonischer NaCl-Lösung
gelöst
sein und entweder zu 1000 ml Flüssigkeit
für die subkutane
Infusion gegeben oder in die vorgesehene Infusionsstelle injiziert
werden (siehe zum Beispiel „Remington's Pharmaceutical
Sciences" 15. Auflage,
Seiten 1035–1038
und 1570–1580).
Einige Änderungen
in der Dosierung können
in Abhängigkeit
des Zustandes der zu behandelnden Person erfolgen. Die für die Verabreichung
verantwortliche Person wird in jedem Fall die geeignete Dosis für die Person
individuell bestimmen. Darüber
hinaus sollten die Präparate
für die
Verabreichung an Menschen Standards für Sterilität, Pyrogenität, allgemeine
Sicherheit und Reinheit, wie von der FDA Behörde für Biologische Standards gefordert, erfüllen.
-
VI. Definitionen
-
Wie
hier verwendet, ist der Ausdruck „Herzinsuffizienz" weit verbreitet
und bedeutet einen beliebigen Zustand, der die Fähigkeit des Herzens reduziert,
Blut zu pumpen. Als Folge entwickeln sich Kongestion und Ödeme in
den Geweben. Am häufigsten
ist die Herzinsuffizienz durch eine verminderte Kontraktionsfähigkeit des
Myokards verursacht und führt
zu einem reduzierten Koronarblutfluss; allerdings können viele
andere Faktoren zu einer Herzinsuffizienz führen, einschließlich Schädigung der
Herzklappen, Vitaminmangel und primäre Herzmuskelerkrankungen.
Obwohl die genauen physiologischen Mechanismen der Herzinsuffizienz
nicht vollständig
verstanden sind, wird bei der Herzinsuffizienz vermutet, dass Störungen in
mehreren autonomen Eigenschaften des Herzens involviert sind, einschließlich sympathischer,
parasympathischer Reaktionen und Barorezeptorreaktionen. Der Ausdruck „Manifestationen
von Herzinsuffizienz" ist
weit verbreitet und umfasst alle Folgeerscheinungen, die mit der
Herzinsuffzienz verbunden sind, wie Kurzatmigkeit, Dellen-Ödem, vergrößerte empfindliche Leber, gestaute
Halsvenen, Rasselgeräusche
der Lunge und ähnliches,
einschließlich
Laborbefunde, die mit Herzinsuffizienz verbunden sind.
-
Der
Ausdruck „Behandlung" oder grammatische
Entsprechungen umfasst die Verbesserung und/oder Verschwinden der
Symptome der Herzinsuffizienz (d.h. die Fähigkeit des Herzens, Blut zu
pumpen). „Verbesserung
der physiologischen Funktion" des
Herzens kann unter Verwendung beliebiger der hier beschriebenen Messungen
(z.B. Messung der Ejektionsfraktion, fractional shortening, links-ventrikuläre interne
Ausdehnung, Herzfrequenz etc.) wie auch eine beliebige Wirkung auf
das Überleben
eines Tieres bewertet werden. Bei Verwendung von Tiermodellen wird
die Reaktion von behandelten transgenen Tieren und unbehandelten
transgenen Tieren unter Zuhilfenahme der hier beschriebenen Tests
verglichen (zusätzlich
können
behandelte und unbehandelte nicht transgene Tiere als Kontrollen
einbezogen sein). Eine Verbindung, die eine Verbesserung bei einem
beliebigen mit Herzinsuffienz verbundenen Parameter, der in den
Durchmusterungsverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet war,
verursacht, kann dadurch als therapeutische Verbindung identifiziert
werden.
-
Der
Ausdruck „dilatative
Kardiomyopathie" bezieht
sich auf eine Art von Herzinsuffizienz, die durch das Vorliegen
eines symmetrisch gedehnten linken Ventrikels mit schlechter systolischer
Kontraktionsfunktion gekennzeichnet ist und zusätzlich häufig den rechten Ventrikel
mit einbezieht.
-
Der
Ausdruck „Verbindung" bezieht sich auf
ein beliebiges chemisches Gebilde, Pharmazeutikum, Wirkstoff und ähnliches,
der/das zur Behandlung oder Prävention
einer Erkrankung, Krankheit oder Störung von Körperfunktionen verwendet sein
kann. Verbindungen umfassen sowohl bekannte als auch potenzielle therapeutische
Verbindungen. Eine Verbindung kann als therapeutisch mit Hilfe von
Durchmusterungsverfahren der vorliegenden Erfindung erkannt werden.
Eine „bekannte
therapeutische Verbindung" bezieht
sich auf eine therapeutische Verbindung, von der gezeigt worden
ist (z.B. durch Tierversuche oder frühere Erfahrungen mit Verabreichung
an Menschen), dass sie in einer derartigen Behandlung wirksam ist.
Mit anderen Worten: eine bekannte therapeutische Verbindung ist
nicht auf eine Verbindung beschränkt,
die bei der Behandlung von Herzinsuffizienz wirksam ist.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Agonist" auf Moleküle oder Verbindungen, die die
Wirkung einer „nativen" oder „natürlichen" Verbindung nachahmen.
Agonisten können
zu diesen natürlichen
Verbindungen hinsichtlich Konformation, Ladung oder anderer Merkmale
homolog sein. Folglich können
Agonisten von auf Zelloberflächen
exprimierten Rezeptoren erkannt werden. Diese Erkennung kann zu
physiologischen und biochemischen Änderungen innerhalb der Zelle
führen,
so dass die Zelle in Gegenwart eines Agonisten auf dieselbe Weise
reagiert, wie wenn die natürliche
Verbindung vorhanden wäre.
Agonisten können Proteine,
Nukleinsäuren,
Kohlenhydrate oder beliebig andere Moleküle umfassen, die mit einem
Molekül,
Rezeptor und/oder Stoffwechselweg von Interesse wechselwirken.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Herzhypertrophie" auf den Prozess,
bei dem adulte kardiale Myocyten auf Stress mit hypertrophem Wachstum
reagieren. Derartiges Wachstum ist durch eine Größenzunahme der Zelle ohne Zellteilung,
Zusammenlagerung zusätzlicher
Sarkomere innerhalb der Zelle, um die Kraftentwicklung zu maximieren,
und einer Aktivierung eines fötalen
Programms der kardialen Gene gekennzeichnet. Herzhypertrophie ist
oftmals mit einem erhöhten
Morbiditäts-
und Mortalitätsrisiko
verbunden und folglich könnten
Untersuchungen, die darauf abzielen, den molekularen Mechanismus
der Herzhypertrophie zu verstehen, eine bedeutende Auswirkung auf
die menschliche Gesundheit haben.
-
Wie
hier verwendet, beziehen sich die Ausdrücke „Antagonist" und „Inhibitor" auf Moleküle oder
Verbindungen, die die Wirkung eines zellulären Faktors hemmen, der an
der Herzhypertrophie beteiligt ist. Antagonisten können zu
diesen natürlichen
Verbindungen hinsichtlich Konformation, Ladung oder weiterer Merkmale
homolog oder nicht homolog sein. Folglich können Antagonisten von den gleichen
oder anderen Rezeptoren erkannt werden, die von einem Agonisten
erkannt werden. Antagonisten können
allosterische Effekte haben, die die Wirkung eines Agonisten verhindern.
Alternativ können
Antagonisten die Funktion des Agonisten verhindern. Im Gegensatz
zu Agonisten führen
antagonistische Verbindungen nicht zu pathologischen und/oder biochemischen
Veränderungen
in der Zelle, so dass die Zelle auf das Vorhandensein des Antagonisten
auf die selbe Art und Weise reagiert, wie wenn der zelluläre Faktor
vorhanden wäre.
Antagonisten und Inhibitoren können
Proteine, Nukleinsäuren,
Kohlenhydrate oder beliebig andere Moleküle umfassen, die mit einem
Rezeptor, Molekül
und/oder Stoffwechselweg von Interesse wechselwirken.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „modulieren" auf eine Änderung
oder Veränderung
der biologischen Aktivität.
Modulation kann ein Ansteigen oder ein Abfallen der Proteinaktivität, eine Änderung
von Bindungsmerkmalen oder irgendeine Änderung der biologischen, funktionellen
oder immunologischen Eigenschaften sein, die mit der Aktivität eines
Proteins oder einer anderen Struktur von Interesse verbunden sind. Der
Ausdruck „Modulator" bezieht sich auf
ein beliebiges Molekül
oder Verbindung, die/das in der Lage ist, eine wie oben beschriebene
biologische Eigenschaft zu ändern
oder zu verändern.
-
Der
Ausdruck „β-adrenerger
Rezeptorantagonist" bezieht
sich auf eine chemische Verbindung oder chemisches Gebilde, die/das
in der Lage ist, entweder partiell oder komplett die beta (β) Typ Adrenorezeptoren (d.h.
Rezeptoren des adrenergen Systems, die auf Katecholamine, insbesondere
Norepinephrin, antworten) zu blockieren. Manche β-adrenerge Rezeptorantagonisten
zeigen ein hohes Maß an
Spezifität
für einen
Rezeptor-Subtyp (allgemein (β1); derartige Antagonisten sind als „β1-spezifische
adrenerge Rezeptorantagonisten" und „β2-spezifische
adrenerge Rezeptorantagonisten" bezeichnet.
Der Ausdruck „β-spezifischer
adrenerger Rezeptorantagonist" bezieht
sich auf chemische Verbindungen, die selektive und nicht selektive
Antagonisten sind. Beispiele für „β-adrenerge
Rezeptorantagonisten" umfassen,
sind aber hierauf nicht beschränkt, Acebutolol,
Atenolol, Butoxamin, Carteolol, Esmolol, Labetolol, Metoprolol,
Nadolol, Penbutolol, Propanolol und Timolol. Die Verwendung von
Derivaten bekannter β-adrenerger
Rezeptorantagonisten ist von den Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfasst. In der Tat ist jede Verbindung, die sich funktionell als
ein β-adrenerger
Rezeptorantagonist verhält,
von den Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst.
-
Die
Ausdrücke „Angiotensin-konvertierender
Enzyminhibitor" oder „ACE-Inhibitor" beziehen sich auf eine
chemische Verbindung oder chemisches Gebilde, die/das in der Lage
ist, entweder partiell oder komplett das an der Konversion des relativ
inaktiven Angiotensins I in das aktive Angiotensin II im Rennin-Angiotensin-System
zu hemmen. Zusätzlich
hemmen gleichzeitig die ACE-Inhibitoren den Abbau von Bradykinin,
das die antihypertensive Wirkung der ACE-Inhibitoren signifikant
verstärkt.
Beispiele für
ACE-Inhibitoren umfassen, sind aber hierauf nicht beschränkt, Benazepril,
Captopril, Enalopril, Fosinopril, Lisinopril, Quiapril und Ramipril.
Die Verwendung von Derivaten bekannter ACE-Inhibitoren ist von den
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst. In der Tat ist jede
Verbindung, die sich funktionell als ein ACE-Inhibitor verhält, von
den Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst.
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Genotypen" auf die tatsächliche genetische Ausstattung
eines Organismus, während „Phänotyp" sich auf die physischen
Eigenschaften bezieht, die von einem Individuum gezeigt sind. Zusätzlich ist
der „Phänotyp" das Ergebnis einer
selektiven Expression des Genoms (d.h. es ist eine Expression der
Zellgeschichte und eine Reaktion auf die extrazelluläre Umgebung).
In der Tat enthält
das menschliche Genom schätzungsweise
30.000–35.000
Gene. In jedem Zelltyp ist nur ein kleiner Teil (d.h. 10–15%) dieser
Gene exprimiert.
-
VII. Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele sind enthalten, um verschiedene Aspekte der
Erfindung näher
zu erläutern. Es
sollte der Fachmann anerkennen, dass die in den Beispielen offen
gelegten Techniken, die dargestellten Techniken und/oder vom Erfinder
entdeckten Zusammensetzungen folgen, in der praktischen Umsetzung
der Erfindung funktionieren und folglich als bevorzugte Anwendungsformen
für die
praktische Anwendung betrachtet werden können.
-
BEISPIEL 1
-
MATERIAL UND
METHODEN
-
Zellkultur.
Ventrikuläre
Myocyten von ein Tag alten Ratten wurden mit geringer Dichte in
MEM mit 5% Kälberserum
ausplattiert und in Serum freiem MEM untersucht. Kulturen wurden
mit PE (#P6126, Sigma-Aldrich Corp., St Louis, MO), IL-1 (#501-RL,
R&D Systems,
Minneapolis, MN), TSA (#GR-309, BIOMOL Research Laboratories, Inc.,
Plymouth Meeting, PA) oder ihren Trägern (Ascorbinsäure für PE; bovines
Serumalbumin für
IL-1; Dimethylsulfoxid für
TSA) behandelt.
-
Detektion
acetylierter Lysin-Reste. Gesamtzellextrakt wurde einer Western-Blot
Analyse unter Verwendung von Antikörpern von Cell Signaling Technology
(Beverly, MA) (acetyliertes Lysin-Antikörper: #9441, acetyliertes Histon
H3 Antikörper
an Lysin 9: #9671, acetyliertes Histon H3 Antikörper an Lysin 23: #9674, Histon
H3 Antikörper:
#9712) unterzogen. Nukleäre
Lokalisierung von acetyliertem Histon H3 wurde mittels Immunfärbung unter
Verwendung der gleichen Antikörper
geprüft.
-
Quantifizierung
der Myocyten-Hypertrophie und Myocyten-spezifischen mRNA-Expression. Das Wachstum
kultivierter Myocyten wurde mit Hilfe des Gehalts an radiomarkiertem
Protein nach kontinuierlicher Inkubation mit 14C-Phenylalanin
quantitativ bestimmt. Für
eine Bewertung des Myocyten-Genprogramms wurde Gesamt-RNA aus den
Zellen mit TRIZol (GIBCO, Carlsbad, California) extrahiert und in
einem RNase Schutzassay mit Sonden auf SERCA, α-/β-MyHC, ANP, BNP und kardialem α-Actin eingesetzt.
Alle Proben enthielten ebenfalls Glycerinaldehydphosphatdehydrogenase
(GAPDH) als interne Kontrolle für
eine RNA-Ladung.
-
Transfektion.
Myocyten wurden unter Verwendung von Calciumphosphat-Co-Präzipitation
mit Cytomegalovirus-Promotor gesteuerten Flag-markierten Expressionsvektoren
für HDACs
1, 4, 5 und Reporter-Plasmiden transfiziert, die die Ratten-Promotoren
für SERCA
(3500 bp), αMyHC
(2900 bp) oder βMyHC (3300
bp) steuernde Expression 7 des Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT) Gens tragen.
Reporter-Expression wurde nach 48 Stunden bewertet, wie es bereits
bei der Korrektur für
die Transfektionseffizienz mit SEAP (BD Biosciences Clontech, Palo
Alto, CA) beschrieben ist. Überexpression
von HDACs wurde mittels Western-Blot Analysen unter Verwendung von
anti-Flag M2 Antikörper
(Sigma-Aldrich Corp., St Louis, MO) bestätigt.
-
ERGEBNISSE
-
TSA
führt zu
vermehrter Proteinacetylierung in kardialen Myocyten. Erste Versuche
konzentrierten sich darauf zu bestätigen, dass TSA in der Lage
war, HDAC-Aktivität
in Herzmyocyten zu hemmen, um daraus zu folgern, dass dieses zu
einer Gesamtzunahme der Proteinacetylierung führen sollte. Das Ausmaß der Acetylierung
wurde unter Verwendung von Antikörpern,
die für
acetylierte Lysin-Reste spezifisch sind, bestimmt. Die Erfinder
zeigten sowohl mit Western-Blot als auch mit Zellimmunfluoreszenz-Analysen,
dass eine 24 ständige
TSA-Exposition zu einer Zunahme von acetylierten Lysin-Resten in
zahlreichen Proteinen und besonders in Proteinen von Histon H3 effektiv
führte.
-
TSA
verstärkt
Agonist-induziertes Wachstum, hebt aber die mit der Hypertrophie
verbundene Genrepression auf. Obwohl TSA selbst keinen Effekt auf
das Myocytenwachstum besitzt, stellten die Erfinder fest, dass es
die einzelnen hypertrophen Reaktionen sowohl auf PE als auch IL-1
verstärkte.
Beide hypertrophe Stimuli regelten die SERCA (1A)
und αMyHC
(1B) Expression herab und die kombinierte Exposition
an beide Agonisten führte
zu einer weiteren Repression. Im Gegensatz dazu verstärkte TSA
die Grundexpression sowohl von SERCA2a als auch αMyHC mRNAs. TSA-Vorbehandlung
führte
ebenfalls zu einem beträchtlichen Rückgang der
Repression der SERCA-Expression durch beide hypertrophe Stimuli.
Bemerkenswert ist, dass, obwohl TSA fast zu einem vollständigen Rückgang des
PE-Effektes auf die αMHC-Expression
führte,
dieser Effekt im Falle IL-1 behandelter (oder co-behandelter) Zellen
weniger deutlich war. Die Erfinder zeigten früher, dass Co-Behandlung von
Herzmyocyten sowohl mit PE als auch IL-1 die normale PE-Induktion
der αMyHC-Expression
zu fast 50% supprimierte. Es ist interessant, dass, obwohl TSA keine
Effekte weder auf die Grundexpression noch auf die PE-Induktion
dieses Gens hatte, es die αMyHC-Expression
in Gegenwart von allein IL-1 erhöhte
und den IL-1 Effekt in PE/IL-1 co-behandelten Zellen aufhob. Eine ähnliche
Umkehrung war ebenfalls beim sACT-Gen zu beobachten (Wang und Long,
nichtveröffentlicht).
Bemerkenswert ist, dass TSA die Genexpression von kardialem α-Actin, ANP
oder BNP unter beliebigen hypertrophen Behandlungsbedingungen nicht
beeinflusste (Daten nicht gezeigt).
-
Überexpression
von HDAC reprimierte Promotor-Aktivitäten von Myocyten-spezifischen Genen. Übereinstimmend
mit Untersuchungen der mRNA-Expression für diese Zielgene erhöhte TSA
ebenfalls die basalen Promotoraktivitäten sowohl von SERCA2 (2A)
als auch αMyHC
(2B) Genen, aber nicht die von βMyHC (2C). Außerdem verminderte
eine Co-Transfektion dieser Konstrukte mit Expressionsvektoren für HDACs
1 oder 4 ebenfalls die Promotoraktivitäten sowohl für SERCA
(2A) als auch αMyHC
(2D) Gene. Im Gegensatz dazu hemmte HDAC 5 die
Promotoraktivität
keines der Gene, trotz ähnlicher
Expressionslevels wie bei den anderen Isoformen (Daten nicht gezeigt).
Bemerkenswert ist, dass alle drei HDAC-Konstrukte in der Lage waren,
das PE-induzierte Ansteigen der αMyHC-Promotoraktivität abzuschwächen (2D).
-
BEISPIEL 2
-
MATERIAL UND METHODEN
-
Kardiomyocyten-Isolierung.
Herzen wurden von 15 Tage zeitgleich trächtigen weiblichen Sprague-Dawley
Ratten (Harlan, Houston, TX) geerntet. Nach der Zerkleinerung in
Phosphatgepufferter Saline wurden die Kardiomoycyten durch aufeinanderfolgende
Verdauungsfraktionen in 0,1% (w/v) Pancreatirilösung (Sigma, St. Louis, MO)
isoliert. Die Fraktionen wurden gesammelt; in Ausplattierungsmedium
resuspendiert, vereint; und dann für 2 Stunden ausplattiert, um
die Fibroblasten von der Kardiomyocyten-Population zu trennen. Suspendierte
Zellen wurden wieder gesammelt und in Platten mit 6 Vertiefungen
mit 1 × 106 Zellen/Vertiefung für die Transfektions- und Immunfluoreszensexperimente
ausplattiert, und mit 2 × 106 Zellen in 10 cm Petrischalen zur RNA Analyse
ausplattiert.
-
Transkriptionsanalyse.
Vierundzwanzig Stunden nach Ausplattierung wurden die Zellen mit
insgesamt 1 μg/ml
5 h mit Hilfe von Lipofectamin Plus Reagenz (Invitrogen, Carlsbad,
CA) transfiziert. Transfizierte Zellen wurden 24 h inkubiert und
dann für
zusätzliche
24 h behandelt. Die Zellen wurden lysiert und die Lysate mit dem
Luciferase Assay System (Promega, Madison, WI) auf Lumineszenz mit
Hilfe eines Lucysoft 2 Luminometers (Rosys Anthos, New Castle, DE)
untersucht.
-
Chemilumineszenz.
Neonatale Kardiomyocyten wurden in Platten mit 96 Vertiefungen ausgesät und 72
h behandelt. Die Zellen wurden zweimal in 1 × PBS gewaschen, in 4% Paraformaldehyd/1 × PBS fixiert
und mit 0,1% Triton X-100 permeabilisiert. Nach der Blockierung
wurden die Zellen 1 h mit 10 μg/ml
monoklonalem anti-ANF Antikörper
(Biodesign) inkubiert. Die Vertiefungen wurden zweimal mit 1% BSA/1 × PBS gewaschen und
dann 1 h mit Ziege anti-Maus IgG-Fc-HRP (Jackson Labs, am Ort) 1:1000
verdünnt
in 1 × PBS/1%
BSA inkubiert. Die Zellen wurden zweimal mit 1% BSA/1 × PBS, zweimal
mit 1 × PBS
gewaschen und dann trocken getupft. Luminol (Pierce, Rockford, IL)
wurde zugefügt
und die Chemilumineszenz wurde mit einem Fusion Plate Reader (Perkin
Elmer/Packard) detektiert.
-
Dot
Blot Analyse. Gesamt-RNA wurde aus Kardiomyocyten isoliert, die
entweder unbehandelt, mit Phenylephrin behandelt, mit TSA behandelt
oder sowohl mit Phenylephrin als auch mit TSA behandelt waren. Ein
Mikrogramm RNA wurde auf Nitrocellulose (Bio-Rad, Hercules, CA) geblottet und bei
50°C 14
h mit endmarkierten Oligonukleotiden hybridisiert. (ANF, 5'-aatgtgaccaagctgcgtgacacaccacaagggcttaggatcttttgcgatctgctcaag-3', SEQ ID NR 1; αSK Actin
5'-tggagcaaaacagaatggctggctttaatgcttcaagttttccatttccacaggg-3', SEQ ID NR 2; αMyHC 5'-cgaacgtttatgtttattgtggattggccacagcgagggtctgctggagagg-3', SEQ ID NR 3; βMyHC 5'-gctttattctgcttccacctaaagggctgttgcaa
ggctccaggtctgagggcttc-3',
SEQ ID NR 4: GAPDH 5'-ggaacatgtagaccatgtag
ttgaggtcaatgaag-3' SEQ
ID NR 5). Die Blots wurden zweimal in 2 × SSC/0,5% SDS Lösung gewaschen
und einem Röntgen-Film
(Kodak, Rochester, NY) oder Phosphoimager (Amersham Bioscience,
Sunnyvale, CA) exponiert. Die Hybridisierungsintensität der Sonden
wurde mit Hilfe eines ImageQuant© (Amersham
Bioscience, Sunnyvale, CA) gemessen.
-
Immunfärbung. Deckgläschen wurden
mit Laminin (Invitrogen, Carlsbad, CA) durch Lösen von Laminin in 1 × PBS (40 μg/ml), Eintauchen
der Deckgläschen
in die Lösung
und Trocknen an der Luft beschichtet. Zellen wurden 24 h behandelt,
gewaschen, 10 min. mit 3,7% Formaldehyd fixiert, mit 1 × PBS gewaschen
und mit 3% BSA und 0,1% NP-40 (Sigma, St. Louis, MO) haltiger 1 × PBS permeabilisiert.
Primäre
Antikörper
waren 30 min. in 3% BSA und 0,1% NP-40 haltiger 1 × PBS und
wurden dann dreimal in 1 × PBS
gewaschen. Die zweiten FITC oder TRITC Antikörper (Vector Laboratories,
Inc., Burlingame, CA) wurden (1:200) der gleichen Pufferlösung, wie
die ersten Antikörper
inkubiert, dann in 1 × PBS
gewaschen, bedeckt und anschließend sichtbar
gemacht. Die Bilder wurden unter Verwendung einer Digitalkamera
(Hamamatsu Photonics, Hamamatsu City, Japan) aufgenommen.
-
Proteinsynthese.
Kardiomyocyten wurden mit (0,1 μCi/ml;
172 Ci/mmol sp. Aktivität) 3H-Leucin
(ICN Biochemicals, Inc., Irvine, CA) in behandelten RPMI-Medium
(Invitrogen, Carlsbad, CA) inkubiert. Nach 6 h Inkubation wurden
die Zellen zweimal mit 1 × PBS
gewaschen, dann in 10% TCA 30 min. auf Eis inkubiert. Hinterher
wurden die Zellen zweimal mit 5% TCA, einmal mit Wasser gewaschen
und dann in 0,25 NaOH lysiert. Die Lysate wurden in einem Sechstel
Volumen Szintillationsflüssigkeit
in einem Szintillationszähler
(Beckman, Fullerton, CA) gemessen.
-
S6
Ribosomen-Protokoll. Nach Blockierung wurden die Zellen in 1% BSA/1 × PBS haltigem
50 μg/ml anti-S6
Protein (Cell Signalling, am Ort) 1 h inkubiert. Nach Waschen wurden
die Zellen mit IgG-HRP (Jackson Labs, am Ort) in einer 1:400 Verdünnung inkubiert.
Die Zellen wurden dann zweimal in 1% BSA/1 × PBS, in 1 × PBS gewaschen
und trocken getupft. Luminol (Pierce, Rockford, IL) wurde zugefügt und die
Chemilumineszenz wurde in einem Fusion Reader (Perkin-Elmer Packard)
detektiert.
-
Gen-Chip
und Analyse. RNA wurde unter Verwendung von Trizol (Invitrogen,
Carlsbad, CA) aus unbehandelten, Phenylephrin-behandelten, TSA-behandelten
und Phenylephin/TSA co-behandelten neonatalen Ratten-Kardiomyocyten
isoliert. Die RNAs wurde präpariert
und an U32A Chips (Affymetrix, Inc. Santa Clara, CA) gemäß des Affymetrix
Protokolls hybridisiert. Mit Hilfe von Micro Array Suite 5.0 (Affymetrix,
Inc. Santa Clara, CA) wurde die Hybridisierungsintensität detektiert
und die Veränderungen
der Genexpression gemessen und analysiert.
-
ERGEBNISSE
-
Weil
die Histondeacetylasen (HDACs) die Genexpression regulieren, untersuchten
die Erfinder, ob HDAC-Inhibition die Expression der mit Herzhypertrophie
assoziierten Gene verändern
würde.
Atrialer natriuretischer Faktor (ANF) ist ein derartiges Gen und
seine Expression erhöht
sich in Gegenwart von hypertrophen Agonisten. Um zu bestimmen, ob
HDAC-Inhibition die ANF-Genaktivierung beeinflusst, wurden Transfektionsexperimente
mit dem ANF-Promotor durchgeführt
und transfizierte Kardiomyocyten wurden mit Phenylephrin und mehreren
HDAC-Inhibitoren behandelt. Behandlung der Kardiomyocyten mit Trichostatin
(TSA), Natriumbutyrat (NaBut) oder HC-Toxin (HC) aktivierte nicht
den ANF-Promotor.
Allerdings blockierten die HDAC-Inhibitoren vollständig die
Aktivierung des Promotors durch eine Phenylephrin-Behandlung (3A).
Dieser Effekt war spezifisch, weil Kardiomyocyten, die entweder
jeweils mit ausschließlich
HDAC-Inhibitor oder gemeinsam mit Phenylephrin behandelt waren,
die transkriptionelle Aktivität
des CMV-Lac Z Reporters erhöhten
(3B), was darauf hinweist, dass die Wirkung dieser
pharmakologischen Agentien für
die Transkriptionskontrolle von ANF spezifisch war und keine allgemeine
Transkriptionshemmung war.
-
Die
Erfinder prüften
dann, ob ansteigende TSA- und Natriumbutyrat-Dosen für kultivierte
Kardiomyocyten cytotoxisch waren. Zur Bestimmung der Zellmortalität wurde
die Freisetzung von Adenylat-Kinase aus Kardiomyocyten in das Kulturmedium
untersucht. Dieser Test ist eine bekannte Messung für die Integrität der Zellmembran:
Membranen werden in absterbenden Zellen durchlässig, was zur Freisetzung von
Adenylat-Kinase führt.
Ansteigende Dosen von TSA (bis zu 100 nM) und Natriumbutyrat (bis
zu 25 nM) ergaben nur einen geringen Anstieg von Adenylat-Kinase
im Kulturmedium, was auf ein Ausbleiben eines vermehrten Zelltodes durch
TSA und Natriumbutyrat deutet (3C & 3D).
In den einzelnen Zeitpunkt-Versuchen wurden 85 nM TSA oder 5 mM
Natriumbutyrat eingesetzt, deshalb zeigen diese Ergebnisse, dass
die Inaktivierung der ANF-Transkription ein direkter Effekt der
HDAC-Inhibition ist und nicht eine indirekte Folge der Cytotoxizität von den
HDAC-Inhibitoren ist.
-
Um
zu bestimmen, ob die endogene Genexpression mit den Transfektionsergebnissen übereinstimmte,
beobachteten die Erfinder endogene RNA-Levels von ANF aus Kardiomyocyten
unter verschiedenen Behandlungsbedingungen. RNA Dot-Blot Analyse
von Phenylephrin-behandelten Kardiomyocyten zeigten eine ungefähr dreifache
Zunahme der ANF-Expression als Antwort auf Phenylephrin-Behandlung;
allerdings verhinderte eine Co-Behandlung
von Phenylephrin-behandelten Zellen mit den verschiedenen HDAC-Inhibitoren (TSA,
NaBut oder HC-Toxin) die Phenylephrin-induzierte ANF-Antwort (4A) übereinstimmend
mit den zuvor erwähnten
Transfektionsergebnissen.
-
Ältere Daten
haben gezeigt, dass eine geringe TSA-Dosis die ANF-Expression durch
Acetylierung des ANF-Locus durch Inaktivierung des Transkriptionsrepressors
NRSE induzieren kann. Um zu untersuchen, ob es einen Dosis-abhängigen Effekt
von HDAC-Inhibitoren
gibt, prüften
die Erfinder die ANF-Expression nach Behandlung primärer Kardiomyocyten
mit ansteigenden Konzentrationen von TSA (4B) und
Natriumbutyrat (4C) in Abwesenheit oder Anwesenheit
von den hypertrophen Stimulantien Serum (FBS), Phenylephrin (PE)
oder Endothelin-1 (ET-1). Bei sehr geringen Dosen (0,2 nM) Natriumbutyrat
(4C) beobachteten die Erfinder einen fast doppelten
Anstieg der ANF-Expression.
Einen nur geringfügigen
Anstieg gab es mit TSA (4B). Allerdings
induzierten die HDAC-Inhibitoren bei allen Konzentrationen keine
ANF-Produktion und mit ansteigenden Konzentrationen wirkten sie
der Induktion der ANF-Expression entgegen, die normalerweise nach
Behandlung der kultivierten Kardiomyocyten mit Wachstumsstimulantien
FBS, PE und ET-1 zu beobachten war (4B und 4C).
Die Minimalkonzentrationen, die die hypertrophe Reaktion eines jeden
Wachstumsstimulans hemmten, waren 40 nM TSA und 5 mM Natriumbutyrat,
das die drei- bis vierfache Verringerung von ANF bei Transkription
nachahmte, die in Transfektions- und Dot-Blot Experimenten beobachtet
war. Diese Dosen lagen weit unterhalb der Toxizitätsschwelle.
-
Herzhypertrophie
ist mit der Wiederprogrammierung fötaler Gene zusätzlich zu
ANF verbunden. Die Erfinder wünschten
zu bestimmen, ob die anderen Mitglieder der fötalen Genkaskade durch eine
TSA-Behandlung zu beeinflussen wären.
Quantitative Analyse der Änderung
von α-sk-Expression
und βMyHC
zusätzlich zu
ANF zeigte, dass HDAC-Inhibition
zu der Suppression weiterer Gene führte, die von dem hypertrophen
Stimulans Phenylephrin aktiviert werden (5A und B). Zusätzlich
zur Herabregulation der fötalen
Myosin-Kettenisoform (βMyHC)
induzierte außerdem
TSA-Behandlung von kardialen Myocyten die Expression von αMyHC, die
adulte Myosin schwere Kettenisoform, die normalerweise in hypertrophen
Kardiomyocyten vermindert ist (5B). Zusammengenommen
weisen diese Daten darauf hin, dass HDAC-Inhibition die transkriptionelle Wiederprogrammierung
der mit der Kardiomyocytenhypertrophie verbundenen Genkaskade supprimiert.
-
Anfärbung auf
ANF-Protein zeigte, dass mit Phenylephrin oder Serum behandelte
Kardiomyocyten eine perinukleäre
Akkumulation von ANF-Protein verglichen mit nicht stimulierten Zellen
induzierten (Daten nicht gezeigt). Den mit TSA behandelten Kardiomyocyten
fehlte die Akkumulation von ANF-Protein und die Zugabe von TSA zu
Kardiomyocyten, die entweder mit Phenylephrin oder mit Serum behandelt
waren, verringerte die ANF-Proteinakkumulation
drastisch. Immuncytochemische Färbung
auf α-Actin
zeigte, dass HDAC-Inhibitoren der Reorganisation des Sarkomers entgegenwirkten,
ein weiteres mit der Kardiomyocytenhypertrophie verbundenes Phänomen. Nicht
stimulierte Kardiomyocyten behielten eine amorphe Form ohne offensichtliche
strukturelle Organisation des Sarkomers (α-Actinin). Die hypertrophen
Agonisten Phenylephrin, Serum und ET-1 stimulierten potenziell die
Organisation des Sarkomers als Teil einer hoch geordneten Cytoskelettstruktur.
Interessanterweise beeinflusste TSA die Morphologie der Kardiomyocyten.
Obwohl TSA-behandelte
Zellen ihre Größe nicht änderten,
neigten sie dazu, ein „sternförmiges" Aussehen anzunehmen,
indem schmale Erweiterungen von dem Zentralkörper der Zelle auswuchsen.
Allerdings fehlten ihnen die Organisation von Sarkomeren. Der Effekt
der TSA-Behandlung war in Gegenwart von Wachstumsstimulantien drastischer,
da dies die von Phenylephrin, Serum oder ET-1 normalerweise induzierte
hypertrophe Morphologie beeinflusste. Den TSA-behandelten Kardiomyocyten fehlten vollständig organisierte
Sarkomere.
-
Die
Erfinder bestimmten dann, ob TSA dem Anstieg der Proteinsynthese
entgegenwirkte, die mit der hypertrophen Reaktion normalerweise
verbunden ist, unter Zuhilfenahme von Assays auf Veränderungen
der Proteinsynthese und Messung der Akkumulation des Proteingehalts
der ribosomalen Untereinheit S6. Phenylephrin verstärkte die
Proteinsynthese in den Kardiomyocyten um das doppelte nach 6 Stunden
Stimulierung; allerdings hatte eine Co-Kultivierung in Phenylephrin
mit den HDAC-Inhibitoren TSA und Natriumbutyrat einen geringen Effekt
auf die Stimulierung der normalerweise mit Phenylephrin induzierten
Proteinsynthese (6). Jedoch 24 Stunden nach Co-Behandlung
wirkten HDAC-Inhibitoren der normalerweise von PE oder Serum induzierten
Proteinsynthese in Dosis-abhängiger
Weise entgegen (6). Dies lässt vermuten, dass die Verhinderung
der Organisation des Sarkomers durch die HDAC-Inhibition ein für die Transkriptionsregulation
spezifischer Effekt ist.
-
Frühere Arbeiten
haben gezeigt, dass TSA-Behandlung von Hefe zu einer Änderung
der Genexpression in nur einer Teilmenge an Genen führt. Falls
dies für
Kardiomyocyten zutrifft, dann ist es möglich, dass eine begrenzte
Anzahl an Genen für
die Suppression des hypertrophen Phänotyps verantwortlich sind.
Um diese Gene zu identifizieren, testeten die Erfinder die Expression
von ungefähr
achttausend Genen mittels Gen-Chip-Array. Anschließende graphische
Analyse dieser Expressionstests zwischen den Genveränderungen
in den Phenylephrin- und Phenylephrin/TSA-behandelten Zellen zeigte,
dass der Großteil
der Gene ein lineares Cluster bildete. Der Großteil der Transkripte blieb
relativ unverändert
(weniger als eine dreifache Veränderung
der Genexpression) zwischen dem Chip, der mit RNA von Phenylephrin-behandelten
Zellen hybridisierte, und dem Chip, der mit RNA von Phenylephrin/TSA-behandelten
Zellen hybridisierte. Dies lässt
vermuten, dass die relative Anzahl von Genen, die für die Suppression
von Phenylephrin-induzierten Kardiomyocytenwachstum verantwortlich
sind, gering ist.
-
Von
den wenigen Genen, deren Expressionslevels durch Phenylephrin, TSA
oder ihrer Kombination verändert
wurden, identifizierten die Erfinder sieben Gene, die einen übereinstimmenden
Unterschied vom Doppelten oder Mehrfachen zwischen Phenylephrin-Behandlung und der
TSA-behandelten Gruppen, Phenylephrin/TSA und TSA, aufwiesen. Drei
Gene waren durch Phenylephrin-Behandlung aufreguliert und von TSA
herabreguliert: Cytochromoxidase Untereinheit VIII, Maus T-Komplex-Protein
und Insulin-Wachstumsfaktor-Bindungsprotein-3 (7A).
Vier Gene, die durch Phenylephrin herabreguliert und durch TSA aufreguliert wurden,
waren großes
Tau-Mikrotubuli-assoziiertes Protein, Ubiquitin Carboxy-terminale
Hydrolase, Thy-1 Zelloberflächen-Glycoprotein
und MyHC Klasse I Antigen (7B). Nothern-Analyse
bestätigte
die Expressionsergebnisse des Gen-Chip-Array (Daten nicht gezeigt).
-
XI. Referenzen
-
- Aus. Pat. No. 6,794,700.
- Aus. Pat. No. 9,013,101.
- Aus. Pat. No. 9,013,201.
- Aus. Pat. No. 9,013,401.
- Butler et al., Cancer Res., 60: 5165–5174, 2000.
- Butler et al., Clin. Cancer Res., 7: 962–970, 2001.
- Chien et al., Ann. Rev. Physiol., 55, 77–95, 1993.
- Coffey et al., Cancer Res., 61: 3591–3594, 2001.
- Durand et al., Ann. Med., 27: 311–317, 1995.
- Eur. Pat. No. 1,123,111.
- Eur. Pat. No, 1,170,008.
- Eur. Pat. No. 1,173,562.
- Eur. Pat. No. 1,174,438.
- Eur. Pat. No. 1,208,086.
- Eur. Pat. No. 1,233,958.
- Furumai et al., Cancer Res., 62: 4916–21, 2002.
- Gao et al., J. Biol. Chem., 277: 25748–55, 2002.
- Gottlicher et al., EMBO J., 20: 6969-78, 2001.
- Grozinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 96: 4868–4873, 1999.
- Han et al., Cancer Research, 60: 6068–6074, 2000.
- Hinnebusch et al., J. Nutr., 132: 1012–7, 2002.
- Hoffmann et al., Bioconjugate Chem., 12: 51–55, 2001.
- Japanese Patent Application No. 2001/348340.
- Jones et al., J. Clin. Invest., 98: 1906–1917, 1996.
- Jung, Curr. Med. Chem., 8: 1505–11, 2001.
- Jung et al., J. Med. Chem., 42: 4669–4679, 1999.
- Jung et al., Med. Chem. Lett., 7: 1655–1658, 1997.
- Kao et al., Genes Dev., 14: 55–66, 2000.
- Katoh et al., J. Biol. Chem., 273: 1511–18, 1998.
- Kim et al., Oncogene, 18: 2461–2470, 1999.
- Kirazono et al., J. Clinical Endoc. Metabol., 86 (7): 3430–3435, 2001.
- Komastsu et al., Cancer Res., 61: 4459–4466, 2001.
- Kramer et al., Trends in Endoc. Metabolism, 12)7): 294–300, 2001.
- Lu et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA, 97: 4070–4075, 2000.
- Mai et al., J. Med. Chem., 45: 1778–1784, 2002.
- Marks et al., J. Natl. Cancer Inst., 92 (15): 1210–1216, 2000.
- Marks et al., Clin. Cancer Res., 7: 759–760, 2001.
- Massa et al., J. Med. Chem., 44: 2069–2072, 2001.
- McKinsey et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 97: 14400–14405,
2000a.
- McKinsey et al., Nature, 408: 106–111, 2000b.
- Molkentin et al., Cell, 93: 215–228, 1998.
- PCT Application No. WO 84/03564.
- PCT Application No. WO 01/14581.
- PCT Application No. WO 01/18045.
- PCT Application No. WO 01/38322.
- PCT Application No. WO 01/42437.
- PCT Application No. WO 01/70675.
- PCT Application No. WO 02/26696.
- PCT Application No. WO 02/26703.
- PCT Application No. WO 02/30879.
- PCT Application No. WO 02/46129.
- PCT Application No. WO 02/46144.
- PCT Application No. WO 02/50285.
- PCT Application No. WO 02/51842.
- Remington's
Pharmaceutical Sciences, 15th ed., pages
1035–1038
and 1570–1580,
Mack Publishing Company, Easton, PA, 1980.
- Sadoshima and Izumo, Ann. Rev. Physiol., 59: 551–571, 1997.
- Saunders et al., Cancer Res., 59: 399–409, 1999.
- Su et al., Cancer Res., 60: 3137–3142, 2000.
- Takahashi et al., Antibiotics, 49: 453, 1996.
- Taunton et al., Science, 272: 371, 1996.
- Tong et al., Nucleic Acids Res., 30: 1114–23, 2002.
- United States App. 2002/61860.
- United States App. 2002/65282.
- United States App. 2002/103192.
- Van den Wyngaert et al., FEBS Lett., 478: 77–83, 2000.
- Vigushin et al., Anticancer Drugs, 13: 1–13, 2002.
- Vigushin et al., Cancer Res., 5 (Suppl), 1999.
- Vigushin et al., Clinical Cancer Res., 7: 971–976, 2001.
- Workman and Kingston, Annu. Rev. Biochem., 67: 545–579, 1998.
- Yamano et al., Amer. Soc. Gene Ther., 2000.
- Young et al., Handbook of Applied Therapeutics, 7.1–7.12 and
9.1–9.10,
1989.
- Zhou et al., Proc. Natl. Acad.. Sci., 98: 10572–10577,
2001.