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Die
vorliegende Erfindung zielt auf ein Verfahren zur Bildung einer
aus Kohlenstoff-Nanoröhren bestehenden
Beschichtung auf der Oberfläche
eines Substrats, bei dem man diese Oberfläche in Kontakt mit einer Gasatmosphäre bringt,
die mindestens eine Kohlenstoffverbindung enthält, welche durch thermische
Zersetzung im Kontakt mit diesem Substrat und Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren von
dessen Oberfläche
aus eine Struktur aus Kohlenstoff-Nanoröhren bilden kann, und bei dem
man diese Oberfläche
auf einer für
diese thermische Zersetzung geeigneten Temperatur über einen
Zeitraum hält,
der das gewünschte
Maß des
Wachstums der Kohlenstoff-Nanoröhren ermöglicht.
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Die
Verwendung von Kohlenstoff-Nanoröhren,
das heißt
von röhrenförmigen Fäden aus
reinem, als Graphit kristallinem Kohlenstoff mit einer Länge in der
Größenordnung
von 1 bis 100 μm
und einem Durchmesser in der Größenordnung
von 0,01 bis 0,1 μm
(das sind 10 bis 100 nm), ist von steigendem Interesse hinsichtlich
der Herstellung von Elektronen-Emissionsquellen
die für
den Einsatz in verschiedenen wissenschaftlichen und technischen
Geräten
geeignet sind.
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Beispielsweise
können
diese Elektronen-Emissionsquellen vorteilhaft anstelle thermoelektrischer
Emissionsquellen in Vakuummessgeräten, insbesondere vom Typ Bayard-Alpert,
oder auch in Magnetfelddetektoren, Ionenquellen für die Massenspektrometrie,
Mikrowellenverstärkern
und Photolumineszenzbauteilen, welche die Umwandlung des ultravioletten
in sichtbares Licht durch eine luminophore Substanz (photolumineszierendes
Material) anwenden, in denen man das UV-Licht durch Elektronenbeschuss
einer Stickstoff oder eine Stickstoffverbindung enthaltenden Gasatmosphäre, so dass
der Stickstoff angeregt wird, erhält, ausnutzen.
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Neuerdings
scheint es besonders vorteilhaft, eine Elektronen-Emissionsquelle
zu verwenden, die eine aus einer Vielzahl von Kohlenstoff-Nanoröhren bestehende
Beschichtung umfasst, die auf der Oberfläche eines elektrisch leitenden
Substrats angebracht sind und auf dieser haften, wobei sie einen Feldemissionsfilm
als Elektronen-Emissionskathode bilden, der nach dem bekannten Prinzip
der kalten Elektronenemission (Feldemission durch Tunneleffekt)
arbeitet, um eine Leuchtröhre
herzustellen, welche die üblichen
Leuchtröhren
ersetzen soll und gegenüber
diesen den Vorteil hat, dass man in der inneren Atmosphäre der Röhre kein
Quecksilber einzusetzen braucht.
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Genauer
gesagt umfasst eine Leuchtröhre dieser
Art außer
der genannten Elektronenquelle einen klaren oder durchscheinenden
Behälter,
der vorteilhaft aus Glas hergestellt und bevorzugt kugelförmig oder
zylindrisch ist, auf dessen Oberfläche eine Schicht aus elektrisch
leitendem Material angebracht ist, beispielsweise eine Metallschicht
mit sehr geringer Dicke, so dass eine gute Transparenz dieser Schicht
sichergestellt ist, die wiederum von einer Schicht aus elektrolumineszierendem
Material bedeckt ist, das die Eigenschaft hat, unter Einwirkung eines
Elektronenstrahls Licht auszusenden. Das die Elektronen-Emissionsquelle
tragende Substrat ist vorteilhaft im mittleren Bereich des Behälters angebracht,
beispielsweise in der Rohrachse, wenn der Behälter aus einem zylindrischen
Rohr besteht.
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Um
eine erhöhte
Dichte der den Feldemissionsfilm bildenden Elektronenquellen zu
erhalten, was eine notwendige Bedingung für eine gleichmäßige und
intensive Bestrahlung des elektrolumineszierenden Materials ist,
wurde neuerdings vorgeschlagen, die Beschichtung mit Kohlenstoff-Nanoröhren auf
der Oberfläche
des Substrats durch chemische Dampfphasenzersetzung einer Gasatmosphäre, die im
wesentlichen aus mindestens einer geeigneten Kohlenstoffverbindung,
wie Kohlenmonoxid oder ein Kohlenwasserstoff, besteht, bei hoher
Temperatur zu bilden.
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Nach
einem solchen Verfahren führt
man die Zersetzung einer Kohlenstoffverbindung oder eines Gemisches
von Kohlenstoffverbindungen im Gaszustand in einem geeigneten Reaktionsbehälter aus, der
beispielsweise aus einem im Inneren eines Ofens eingebrachten Quarzrohr
besteht, der eine erhöhte Temperatur
ermöglicht,
beispielsweise in der Größenordnung
von 700 bis 800 °C,
die notwendig ist, um diese Zersetzung und das Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren auf
der Oberfläche
des in das Reaktionsgefäß eingebrachten
Trägers
hervorzurufen. Der Träger
besteht vorteilhaft aus einem Metalldraht, der zuvor mit einer Schicht
eines Materials überzogen
wurde, das eine katalytische Wirkung auf die Zersetzungsreaktionen
der genannten Verbindung und das Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren hat.
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Ein
solches Verfahren ermöglicht
die Herstellung eines Feldemissionfilms von guter Qualität, weist
aber gleichwohl verschiedene Nachteile auf, was seine Anwendung
zur Herstellung einer Lumineszenzröhre für die Beleuchtung betrifft.
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Insbesondere
ist es notwendig, die gesamte Länge
des Trägers
einer gleichermaßen
einheitlichen Erhitzung zu unterziehen, um einen Feldemissionsfilm
mit einheitlichen Eigenschaften auf der gesamten Oberfläche zu erhalten.
Dies schließt
die Verwendung von Heizvorrichtungen wie Röhrenöfen ein, deren Kosten mit der
Länge des
Substrats ansteigen, und kann für
die industrielle Herstellung von Leuchtröhren mit einer Länge von
etwa einem Meter unerschwinglich werden.
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Andererseits
muss nach der Bildung des Feldemissionfilms auf der Kathode diese
in axialer Lage im Inneren des Behälters der Leuchtröhre montiert
werden. Dazu muss eine solide mechanische Befestigung auch der entsprechenden
elektrischen Kontakte durchgeführt
werden, beispielsweise durch Schweißen. Diese Behandlungen sind
schwierig durchzuführen
und schließen
ein beträchtliches
Risiko der Beschädigung
der elektronenemittierenden Strukturen und der Schicht aus elektrolumineszierendem
Material sowie der Verschlechterung der Einheitlichkeit und Stabilität der Elektronenemission
und des vom elektrolumineszierenden Material erzeugten Lichts ein.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den soeben erwähnten Nachteilen
abzuhelfen.
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Hierzu
ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch
gekennzeichnet, dass man den zur Aufnahme der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren bestimmten
Teil der Substratoberfläche
einer unmittelbaren Erhitzung durch ein Mittel, das sich von den etwaigen
Mitteln zur Erhitzung der genannten Gasatmosphäre unterscheidet, unterwirft.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet so den Vorteil, dass es die Herstellung der Elektronen-Emissionskathode
für eine
Leuchtröhre
ermöglicht,
indem die Abscheidung des Überzugs
der den Feldemissionsfilm bildenden Kohlenstoff-Nanoröhren auf
der Oberfläche
des Substrats nach dem vollendeten Einbau des letzteren in den Behälter der Leuchtröhre erfolgt,
deren Wand bereits auf der inneren Oberfläche mit der Schicht aus elektrolumineszierendem
Material versehen ist, unmittelbar vor dem endgültigen Verschließen und
Evakuieren der Röhre.
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Es
ergibt sich, dass das Verfahren für die industrielle Herstellung
von Leuchtröhren
vollkommen geeignet ist.
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Außerdem bietet
das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber
dem oben erwähnten
vorbekannten Verfahren, bei dem man die reaktionsfähige Gasatmosphäre in ihrer
Gesamtheit mit Heizmitteln wie einem Röhrenofen auf die Temperatur
bringt, welche die Zersetzung der Kohlenstoffverbindung und das
Wachsen der Kohlenstoff-Nanoröhren
ermöglicht,
völlig
unerwartet den Vorteil, dass die Kohlenstoff-Nanoröhren mit
den Achsen senkrecht zur Oberfläche
des Substrats wachsen, was ihnen ein hohes Maß an Ausrichtung sowie regelmäßige Abstände verleiht,
während
die nach dem früheren
Verfahren erhaltenen Nanoröhren
eine im wesentlichen rein zufällige
Richtung haben.
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Der
Unterschied in der so erhaltenen Struktur äußert sich in der Erlangung
einer wesentlichen Verbesserung der Homogenität der Elektronenemission sowie
einer Absenkung der Betriebsspannung bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Elektronen-Emissionskathode im Vergleich zu einer nach dem früheren Verfahren
erhaltenen Kathode. Es versteht sich, dass die Erfindung so eine
wesentliche Verbesserung der Qualität einer mit einer solchen Kathode
versehenen Leuchtröhre
ermöglicht.
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Als
wesentliches Material des Substrats kann man vorteilhaft jedes metallische
Material (beispielsweise Molybdän,
Eisen, Nickel oder auch Legierungen dieser Elemente miteinander
oder mit anderen Elementen, insbesondere Stahl, eine Nickel-Chrom-Legierung,
eine Legierung aus Eisen, Aluminium und Chrom, wie sie unter der
Bezeichnung "Kanthal" handelsüblich ist)
oder auch ein halbleitendes Material (beispielsweise hochdotiertes
Silicium) verwenden. Man kann auch gegebenenfalls ein elektrisch
leitendes Spezialglas verwenden.
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Das
Substrat kann jegliche Form haben, die für die vorgesehene Anwendung
der Elektronen-Emissionskathode geeignet ist. Beispielsweise kann
das Substrat eben sein, insbesondere in Form eines Plättchens,
oder nichtplanar, insbesondere in Form eines Drahts, eines Stabs,
einer Kugel oder einer Halbkugel. Gleichwohl verwendet man bevorzugt ein
geradliniges Substrat, das gleichermaßen als Spirale ausgebildet
sein oder eine Spule bilden oder durch ein mechanisches Teil wie
eine Schraube gebildet sein kann.
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Vorteilhaft überzieht
man die Oberfläche
des Substrats vor der Bildung der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren mit
einer oder mehreren Schichten mindestens einer Substanz, die eine
katalytische Wirkung auf die Zersetzung der Kohlenstoffverbindung
und/oder das Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren hat.
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Eine
solche katalytische Substanz kann beispielsweise aus einem Salz
von Eisen, Nickel oder Kobalt (beispielsweise eines der folgenden
Salze: Fe(NO3) 3 ·9H2O; Ni(NO3) 2 ·6H2O; Co(NO3) 2 ·6H2O) oder einer Mischung dieser Salze bestehen.
Man kann insbesondere eine Lösung
dieser Salze oder Salzgemische in einem geeigneten Lösungsmittel wie
Ethanol einsetzen, beispielsweise mit einer Lösung mit einer Salzkonzentration
von etwa 50 mmol/l. Wenn man eine solche katalytische Lösung anwendet,
kann das Auftragen der katalytischen Substanz auf die Substratoberfläche durch
einfaches kurzzeitiges Eintauchen des Substrats in ein Lösungsbad oder
auch durch Bedrucken dieser Oberfläche mittels eines Kunststoffstempels
oder durch Zerstäubung bewirkt
werden. Man kann so einen Katalysatorfilm erhalten, der auf der
ganzen Oberfläche
des Substrats kontinuierlich oder auch in Form getrennter Bereiche strukturiert
ist, um ein selektives Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren nur
auf einem Abschnitt dieser Oberfläche zu ermöglichen.
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Außer der
oben erwähnten
Verwendung einer katalytischen Lösung
kann man das Auftragen des Katalysators auf die Substratoberfläche auf
jegliche andere geeignete Art bewirken, insbesondere mit einem stromlosen
("electro-less") genannten Abscheidungsverfahren,
durch Elektronenstrahlverdampfung, Kathodenzerstäubung usw.
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Als
Abwandlung kann die katalytische Substanz nicht notwendig zu sein
oder sie kann im Substratmaterial selbst enthalten sein, was beispielsweise
der Fall ist, wenn das Substrat ein Übergangsmetall wie Eisen, Nickel
oder Kobalt oder eine ein solches Metall enthaltende Legierung ist.
Insbesondere ermöglicht
es die Verwendung einer Chrom-Nickel-Legierung der Formel Ni80Cr20, eine katalytische Wirkung
des Substrats selbst zu erhalten.
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Um
ein besseres Ergebnis der Anbringung des katalytischen Materials
auf dem Substrat zu erhalten, beispielsweise eine bessere Haftung
des auf der Substratoberfläche
abgeschiedenen Materials, kann es vorteilhaft sein, diese Oberfläche vor
der Anbringung einer Vorbehandlung zu unterziehen. So kann beispielsweise
eine solche Behandlung durch Oxydation dieser Oberfläche in Luft
oder Sauerstoff bei einer Temperatur über 150 °C bewirkt werden, oder auch
durch Erhitzen in einer reduzierenden Atmosphäre, das gleichfalls bevorzugt
bei einer Temperatur über
150 °C erfolgt,
oder durch jedes andere geeignete Verfahren, wie Behandlung im elektrischen
Plasma, chemischen Angriff oder durch eine ganz andere Art der Oberflächenbehandlung,
insbesondere mittels einer Säure
oder Base oder auch durch Elektropolieren.
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Man
kann auf der Substratoberfläche
vor dem Anbringen des Katalysators auch eine Materialschicht, die
dessen Haftung fördert,
beispielsweise eine Titanschicht, abscheiden.
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Vor
dem Arbeitsschritt der eigentlichen Bildung der Beschichtung aus
Kohlenstoff-Nanoröhren auf
dem Substrat kann es vorteilhaft sein, das letztere einer Behandlung
zu unterziehen, welche die Haftung dieser Beschichtung auf dem Substrat
verbessern soll. Eine solche Behandlung kann beispielsweise in einem
Erhitzen im Vakuum oder auch in einem Gasstrom wie Stickstoff, Wasserstoff,
Sauerstoff, Ammoniak oder auch einem Gasgemisch, insbesondere einem
Gemisch aus Wasserstoff und Stickstoff, bestehen.
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Als
Kohlenstoffverbindung, die sich zersetzen kann, wobei sie die Bildung
der Kohlenstoff-Nanoröhren
veranlasst, kann man vorteilhaft beispielsweise Kohlenmonoxid oder
auch einen Kohlenwasserstoff wie Acetylen, Methan, Ethylen, Butan,
Benzol oder eine Mischung dieser Verbindungen verwenden. Es kann
vorteilhaft sein, ein Verdünnungsgas wie
Wasserstoff, Ammoniak oder Stickstoff zu verwenden.
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Der
Druck, bei dem dieser Arbeitsschritt ausgeführt wird, liegt vorteilhaft
zwischen 10–5 und 10*103 mbar, bevorzugt zwischen 10–3 und
200 mbar.
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Das
Wachstum der Nanoröhren
kann unter einem Gasstrom oder ebenso unter einer ruhenden Atmosphäre durchgeführt werden.
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Vorteilhaft
wird die Temperatur des Substrats während der Bildung der Nanoröhren im
Bereich von 300 bis 1500 °C
gehalten.
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Zur
Heizung des Substrats kann man auf jede geeignete Weise vorgehen.
Bevorzugt bewirkt man die Erhitzung durch Strom wärme, indem man einen elektrischen
Strom direkt durch das Material des Substrats fließen lässt. Indessen
kann man auch ebenso einen heizenden Substratträger oder auch einen mit dem
Substrat in Berührung
oder in dessen Nähe
angebrachten oder im Substratkörper
angeordneten Heizdraht verwenden.
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Nach
Bildung und Wachstum der Nanoröhren
kann es vorteilhaft sein, eine Behandlung auszuführen, welche die Eigenschaften
der Beschichtung zu verbessern ermöglicht, insbesondere zur Erhöhung der
Haftung der Nanoröhren
auf der Substratoberfläche.
Eine solche Behandlung kann beispielsweise in einem Erhitzen des
mit der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren überzogenen Substrats im Vakuum,
in Luft oder in einer aus einem anderen Gas oder einem geeigneten
Gasgemisch gebildeten Atmosphäre
bestehen. Vorteilhaft liegt die Untergrenze des Temperaturbereichs
für eine
solche Behandlung bei etwa 150 °C.
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Nun
wird die Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
als nicht beschränkendes
Beispiel eingehend beschrieben, wobei auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen wird, in denen:
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1 eine
schematische Ansicht in perspektivischer Explosionsdarstellung und
teilweise geschnitten eines Abschnitts einer mit einer Elektronen-Feldemissionskathode
versehenen Leuchtröhre ist;
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2 eine
rasterelektronenmikroskopische Aufnahme darstellt, die den Aufbau
einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren zeigt;
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3 eine
rasterelektronenmikroskopische Aufnahme darstellt, die den Aufbau
mittels eines Verfahrens nach dem Stand der Technik durch chemische
Zersetzung bei hoher Temperatur erhaltenen Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren zeigt;
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4 ein
schematischer Schnitt einer Versuchsvorrichtung zur Bildung einer
Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einer ersten Ausführungsform
ist;
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5 ein
schematischer Schnitt einer Versuchsvorrichtung zur Bildung einer
Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in einer zweiten Ausführungsform
ist; und
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6 ein
Diagramm ist, das eine Kennlinie der Änderung des während des
Wachstums der Kohlenstoff-Nanoröhren
gemessenen Feldemissionsstroms bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
unter Verwendung der in 5 dargestellten Vorrichtung
zeigt.
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7 ist
ein Diagramm, das Kennlinien der Änderung des Feldemissionsstroms
in Abhängigkeit von
der zwischen Kathode und Anode angelegten Potentialdifferenz in
einer Leuchtröhre
mit einer unter Anwendung des Verfahrens zur Bildung einer Beschichtung
aus Kohlenstoff-Nanoröhren
nach der Erfindung bzw. nach dem Stand der Technik hergestellten
Kathode zeigt.
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Die
in 1 teilweise dargestellte Leuchtröhre umfasst
ein zylindrisches Rohr 1 aus Glas, dessen Inneres einen
Vakuumbehälter
begrenzt. Das Rohr 1 ist an seinen beiden (nicht gezeigten)
Enden dicht und so verschlossen, dass im Inneren des Behälters ein
ausreichend hohes Vakuum von etwa 10–6 mbar
für den
Betrieb der Leuchtröhre
aufrechterhalten werden kann. Die Innenwand des Rohrs 1 ist
mit einer transparenten Schicht 2 eines elektrisch leitenden
Materials wie Indium-Zinn-Oxid (mit "ITO" oder "ATO" bezeichnet) überzogen,
die ihrerseits mit einer Schicht 3 eines elektrolumineszierenden
Materials, wie des Produkts mit dem Handelsnamen "Lumilux B 45" der Société Riedel
de Haen mit der Zusammensetzung Y2O2S:Tb, bedeckt ist.
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In
der Mitte des Rohrs 1 parallel zu seiner Achse ist eine
Elektronen-Feldemissionskathode 4, bestehend aus einem
Metalldraht 5, beispielsweise einem "Kanthal"-Draht mit 0,3 mm Durchmesser, der auf
seiner gesamten Oberfläche
mit einer Beschichtung 6 aus Kohlenstoff-Nanoröhren überzogen
ist, angebracht.
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Zwischen
Metalldraht 5 der Kathode 4 und elektrisch leitender
Schicht 2 ist eine Hochspannungs-Gleichstromquelle 7,
beispielsweise mit 1,5 kV, so angeschlossen, dass eine Elektronenemission durch
die Kathode 4 hervorgerufen wird, damit durch Anregung
der Schicht 3 aus elektrolumineszierendem Material eine
Emission von sichtbarem Licht erzeugt wird.
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Wie
man in 2 sieht, haben die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Kohlenstoff-Nanoröhren
durch ihr Wachstum im wesentlichen senkrecht zur Substratoberfläche ein
sehr hohes Maß an
Ausrichtung und auch gleichmäßige Abstände.
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Im
Vergleich dazu haben die nach dem Verfahren der chemischen Dampfphasenabscheidung bei
hoher Temperatur aus einer Gasatmosphäre erhaltenen Kohlenstoff-Nanoröhren rein
zufällige Wachstumsrichtungen,
wie es nach Figur klar sichtbar wird.
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Diese
Unterschiede im Aufbau der Beschichtungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren (2)
bzw. durch das Ver fahren nach dem Stand der Technik (3)
erhalten wurden, äußern sich
in einer deutlichen Verbesserung der Betriebsdaten und der Qualität der Lichtemission
bei einer Leuchtröhre,
in der die Elektronen-Emissionskathode mit einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren versehen ist.
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Genauer
gesagt ermöglicht
der Einsatz einer solchen Beschichtung eine wesentliche Verminderung
der Betriebsspannung der Röhre
bei Sicherstellung einer größeren Homogenität und einer überlegenen
Dichte der Elektronenemission aus der Kathode und führt auch
zu einer besseren Homogenität
der Lichtemission der elektrolumineszierenden Schicht.
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Es
werden nun nicht beschränkende
Beispiele angegeben, welche die Ausführung des Verfahren veranschaulichen:
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Beispiel 1:
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Man
verwendet die in 4 dargestellte Vorrichtung,
die ein zylindrisches Glasrohr 1 mit 42 mm Durchmesser
und 3 mm Wandstärke
umfasst, das senkrecht angeordnet ist und dessen oberes und unteres
Ende mit einem Vakuumflansch 9 bzw. einem Vakuumflansch 12 unter
Bildung eines Vakuumbehälters 16 verschlossen
sind.
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Ein "Kanthal"-Draht 5 mit
0,3 mm Durchmesser, der das Substrat für das Überziehen mit einer Beschichtung
aus Kohlenstoff-Nanoröhren
darstellt, ist im Zentrum des Rohrs 1 parallel zu dessen
Achse befestigt. Das obere Ende 5' des Drahts 5 ist an einer abgedichteten
elektrischen Durchführung 8 befestigt, welche
die Stirnwand des Vakuumflanschs 9 durchsetzt, und das
untere Ende des Drahts 5 ist mit einer flexiblen Kupferlitze 10 verbunden,
die an einer zweiten abgedichteten elektrischen Durchführung 11, welche
die Stirn wand des Vakuumflanschs 12 durchsetzt, befestigt
ist.
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Vor
der Montage des Drahts 5 im Rohr 1 reinigt man
seine Oberfläche
mit Aceton, danach mit Methanol und schließlich mit Ethanol und man erhitzt ihn
12 h in Luft in einem Ofen auf 1000 °C, so dass sich auf der Oberfläche des
Drahts eine Oxidschutzschicht bildet.
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Dann
lässt man
den Draht 5 auf Umgebungstemperatur abkühlen, taucht ihn 3 s in eine
ethanolische Lösung
von Eisennitrat, Fe(NO3) 3 ·9H2O, mit einer Konzentration von 50 mmol/l,
nimmt ihn aus dieser Lösung
heraus und trocknet ihn im Stickstoffstrom. Durch diesen Schritt
kann man auf der Oberfläche
des Drahts eine Schicht aus Eisennitrat abscheiden, die eine katalytische
Wirkung auf die thermische Zersetzung der Kohlenstoffverbindungen für die Bildung
der Kohlenstoff-Nanoröhren
auf der Drahtoberfläche
hat. Wie bei der in 1 dargestellten Leuchtröhre ist
die Innenwand des Rohrs 1 mit einer ersten transparenten
Indium-Zinn-Oxidschicht 2 überzogen, die ihrerseits mit
einer zweiten Schicht 3 aus elektrolumineszierendem Material
bedeckt ist.
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Eine
elektrische Wechselstromquelle 13 ist an den Primärkreis eines
Transformators 14 angeschlossen, von dem eine Klemme des
Sekundärkreises
mit der elektrischen Durchführung 8 und
die andere mit der elektrischen Durchführung 11 verbunden ist,
und ermöglicht
es, den Draht 5 mittels Stromwärme zu heizen. Ein Amperemeter 18 gestattet
die Messung der Heizstromstärke
des Drahts 5.
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Wie
bei der Leuchtröhre
der 1 ist eine Hochspannungs-Gleichstromquelle 7 zwischen
dem Draht 5 und der die Innenwand des Rohrs 1 bedeckenden
Schicht 3 aus elektrolumineszierendem Material angeschlossen.
Genauer gesagt ist die negative Klemme der Quelle 7 direkt
an die elektrische Durch führung 8 und
die positive Klemme über
ein Amperemeter 15, das so die Messung des Feldemissionsstroms
während
der Bildung der Kohlenstoff-Nanoröhren auf der Oberfläche des
Drahts 5 gestattet, an den Flansch 12 angeschlossen.
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Um
auf der Oberfläche
des Drahts 5 eine Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren zu
bilden während
man den Feldemissionsstrom je nach Wachstum der Nanoröhren misst,
stellt man im Rohr 1 ein Vakuum von etwa 10–6 mbar
her und legt dann eine Gleichspannung von 1,5 kV zwischen Draht 5 und
Schicht 3 aus elektrolumineszierendem Material an. Danach
heizt man den Draht 5 durch Stromwärme auf 720 °C, indem
man einen Wechselstrom von etwa 1 A hindurchleitet. Nach 5 min Heizen
auf 720 °C
im Vakuum von 10–6 mbar leitet man durch
das Rohr 1 einen Strom von Acetylen und stellt dessen Partialdruck
auf 10–3 mbar
ein. Nach etwa 50 s bemerkt man den Beginn eines Feldemissionsstroms, der
mittels des Amperemeters 15 gemessen wird, sowie das Auftreten
von Lichtflecken auf der Schicht 3 aus elektrolumineszierendem
Material.
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Dieser
Feldemissionsstrom resultiert aus der Bildung einer Beschichtung 17 aus
Kohlenstoff-Nanoröhren
auf der Oberfläche
des Drahts 5, die so eine Elektronen-Emissionskathode bildet.
Der von dieser Kathode ausgesandte Elektronenfluss ruft die Anregung
der Schicht 3 aus elektrolumineszierendem Material hervor.
Wie in 6 dargestellt steigt der Feldemissionsstrom mit
der Zeitdauer der Einwirkung der Acetylenatmosphäre auf den Draht 5 rasch an.
Man sieht, dass der Feldemissionsstrom nach Ablauf von etwa 150
bis 200 s einen Sättigungswert von
etwa 10–5 A
erreicht.
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Parallel
mit dieser Intensitätszunahme
des Feldemissionsstroms, die den Wachstumsfortschritt der Kohlenstoff-Nanoröhren wiedergibt,
steigt die Anzahl der Lichtflecken, bis diese die gesamte Oberfläche der
Schicht 3 einnehmen.
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Dies
zeigt an, dass das Wachstum der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren einen
hinreichenden Fortschritt erreicht hat.
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In
diesem Augenblick beendet man das Wachstum der Kohlenstoff-Nanoröhren durch
Unterbrechung der Acetylenversorgung und stellt im Inneren des Rohrs 1 wieder
ein Vakuum von etwa 10–6 mbar her.
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Man
hält die
Temperatur des Drahts 5 noch etwa 15 min nach Ende des
Schritts der Bildung der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren auf
dem Draht 5 auf 720 °C,
um die Homogenität
der Struktur dieser Beschichtung zu steigern.
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Beispiel 2:
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Man
geht in gleicher Weise wie im Beispiel 1 beschrieben vor, wobei
man stets die in 4 dargestellte Vorrichtung benutzt.
Anstatt jedoch die Messung des Feldemissionsstroms während der
Bildung der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren auf der Oberfläche des
Drahts 5 durchzuführen,
gelangt man zu dieser Messung in einem von der Bildung dieser Beschichtung
getrennten Arbeitsschritt.
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Genauer
gesagt bildet man die Beschichtung 17 aus Kohlenstoff-Nanoröhren während eines
Arbeitsschritts, der ohne Anlegen einer Gleichspannung zwischen
Draht 5 und Schicht 3 aus elektrolumineszierendem
Material ausgeführt
wird. Dies gestattet den Partialdruck des Acetylens auf 200 statt 10–3 mbar
einzustellen und so während
einer gegebenen Wachstumszeit der Nanoröhren eine Beschichtung mit
einer höheren
Dichte der Röhren
zu erhalten, als sie beim Vorgehen unter den im Beispiel 1 genannten
Bedingungen erhalten wird.
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Man
unterbricht den Wachstumsvorgang der Kohlenstoff- Nanoröhren durch Herauspumpen des Acetylens
am Ende eines 30 s dauernden Zeitraums für die Bildung der Beschichtung 17 und
man stellt im Inneren des Behälters
ein Vakuum von 10–6 mbar her.
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Danach
legt man zwischen dem Draht 5 und der Schicht 3 aus
elektrolumineszierendem Material eine Gleichspannung von 5 kV an
und misst die von der Außenfläche des
Rohrs 1 ausgehende Lichtintensität.
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Falls
notwendig geht man in einer Reihe abwechselnder Schritte der Bildung
der Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren und
der Messung des Feldemissionsstroms vor, indem man die beiden beschriebenen
Arbeitsschritte wiederholt, bis man eine Elektronen-Emissionskathode
erhält,
die es ermöglicht,
eine ausreichende Feldemissionsstromstärke und Elektronenquellendichte
zu erhalten, beispielsweise entsprechend den Werten 1 mA bzw. 5
Quellen je cm2 der Schicht 3 aus
elektrolumineszierendem Material.
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Beispiel 3:
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Man
benutzt die in 5 dargestellte, jener der 4 ähnliche
Vorrichtung, in der jedoch das zylindrische Glasrohr 1 durch
ein zylindrisches Aluminiumrohr 19 mit gleichem Durchmesser
und gleicher Wandstärke
wie das Rohr 1 ersetzt ist, dessen Innenfläche keine
Beschichtung aufweist.
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Außerdem umfasst
die Vorrichtung nach 5 keine Hochspannungs-Gleichstromversorgung.
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Mittels
dieser Vorrichtung bildet man eine Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren auf
der Oberfläche
eines Kanthaldrahts, indem man in analoger Weise wie in den Beispielen
1 und 2 beschrieben vorgeht, bei einem Acetylen- Partialdruck von 200 mbar, während man
den Draht 5 durch Stromwärme durch Hindurchleiten eines
Wechselstroms von 1 A während
einer einmaligen 30 min dauernden Wachstumsperiode der Kohlenstoff-Nanoröhren auf
720 °C heizt.
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Wie
man in 7 sieht, gestattet eine Elektronen-Feldemissionskathode,
die durch Bildung einer Beschichtung aus Kohlenstoff-Nanoröhren auf der
Oberfläche
eines Kanthaldrahts nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf die im Beispiel
2 beschriebene Weise mit einer Gesamtwachstumszeit der Kohlenstoff-Nanoröhren von
3 min erhalten wurde, eine Feldemissionsstromstärke zu erhalten, welche der
Kurve I im Diagramm der Änderung
der Stromstärke
in Abhängigkeit
von der zwischen Emissionskathode und Anode angelegten Spannung
entspricht, deutlich höher
als jene, die man mit einer Kathode erhält, deren Beschichtung aus
Kohlenstoff-Nanoröhren mit
einem Verfahren nach dem Stand der Technik gebildet wurde (durch
Zersetzung einer Atmosphäre
aus 80 Vol.-% Stickstoff und 20 Vol.-% Acetylen bei einem Druck
von 1 bar, in einem Ofen in Kontakt mit einem Kanthaldraht ohne
Heizmittel auf 720 °C
geheizt), entsprechend Kurve II im Diagramm der 7.