-
Stand der
Wissenschaft
-
Gallensäuren und
insbesondere Ursodesoxycholsäure
sind effektiv bei der Behandlung von biliärer Dyspepsie, biliärer Zirrhose
und chronisch cholestatischen Hepatopathien.
-
Ein
großer
Nachteil bei der therapeutischen Verwendung der aktiven Bestandteile
ist, dass sie sehr bitter sind und dass dieser Geschmack nicht adäquat durch
die Zugabe von Süßstoffen
und/oder Aromastoffen maskiert werden kann. Daraus folgt, dass die
im Handel befindlichen Gallensäureformulierungen
hauptsächlich
in der Form von Kapseln oder Tabletten, die geschluckt werden müssen, vorliegen,
die jedoch nicht bei pädiatrischen
Behandlungen oder bei Patienten, die nicht in der Lage sind zu schlucken,
verwendet werden können.
-
Eine
bereits bekannte Technik zur Verbesserung der Schmackhaftigkeit
eines aktiven Bestandteils mit einem unangenehmen Geschmack besteht
in der Beschichtung der aktiven Bestandteilsformulierungen mit organischen
Polymeren. In dem Fall der Gallensäuren ist die Verwendung dieser
Technik jedoch problematisch, da ihr bitterer Geschmack besonders
durchdringend ist und da aufgrund ihrer schlechten Löslichkeit
eine Polymerbeschichtung ihr Auflösungsprofil modifizieren und
ihre Bioverfügbarkeit
gefährden
könnte.
-
EP-A-0
599 282 offenbart Mikrogranulate, die Ursodesoxycholsäure, ein
Bindemittel und einen Weichmacher umfassen. Es unterscheidet sich
von dem Gegenstand der vorliegenden Anmeldung darin, dass ausdrücklich erklärt wird,
dass keine Polymere zugefügt
werden.
-
Daher
wird der Bedarf für
die Entwicklung von oralen Ursodesoxycholsäure-Formulierungen mit einem angenehmen
Geschmack, die geeignet für
die Verabreichung bei pädiatrischen
Behandlungen oder an Patienten mit Schluckbeschwerden geeignet sind,
wie auch einer guten Bioverfügbarkeit,
tief empfunden.
-
Zusammenfassung
-
Der
Anmelder hat überraschenderweise
herausgefunden, dass Mikrogranulate von Ursodesoxycholsäure, bei
denen der aktive Bestandteil gründlich
mit einem Weichmacher und einem Copolymer von (Meth)acrylsäure gemischt
wird, durch guten Geschmack und durch eine Bioverfügbarkeit,
die im wesentlichen identisch mit der von bereits im Handel erhältlichen
aktiven Bestandteilformulierungen ist, charakterisiert werden. Die
Mikrogranulate sind besonders geeignet für die Herstellung von Formulierungen
für die
orale Verabreichung, wie Suspensionen oder Kautabletten.
-
Kurze Beschreibung
der Figur
-
1 zeigt
die Auflösung
(%) von Ursodesoxycholsäure-Mikrogranulaten und
von reiner Ursodesoxycholsäure
bei verschiedenen pH-Werten für
die Proben, die durch Beispiel 7 hergestellt werden.
- – υ – zeigt
die Kurve, die man für
reine Ursodesoxycholsäure
erhält
- – ☐ – zeigt
die Kurve, die man für
Ursodesoxycholsäure-Mikrogranulate erhält.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mikrogranulate für die orale
Verabreichung von Ursodesoxycholsäure bereitzustellen, die dadurch
gekennzeichnet sind, dass sie gründlich
vermischt Ursodesoxycholsäure,
einen Weichmacher und ein pharmazeutisch akzeptables Copolymer von
(Meth)acrylsäure
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht im Bereich von 100.000
bis 850.000 umfassen.
-
Vorzugsweise
zeigen die Mikrogranulate gemäß der vorliegenden
Erfindung eine granulometrische Verteilung in einem Bereich zwischen
50 und 700 μm.
-
Das
zuvor erwähnte
Copolymer kann anionisch oder kationisch oder neutral sein.
-
Das
anionische Copolymer wird vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
- a) einem Methacrylsäure-methylmethacrylat-Copolymer
mit einem Verhältnis
von Säuregruppen
zu veresterten Gruppen von 1 : 1 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 135.000, sowie das Copolymer, das unter dem Handelsnamen Eudragit® L100
vermarktet wird;
- b) einem Methacrylsäure-ethylmethacrylat-Copolymer
mit einem Verhältnis
von Säuregruppen
zu veresterten Gruppen von 1 : 1 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 250.000, so wie das Copolymer, das unter dem Handelsnamen Eudragit® L100-55
vermarktet wird.
-
Das
kationische Copolymer ist vorzugsweise ein Butylmethacrylat-dimethylaminoethyl-methacrylat-methylmethacrylat-Copolymer
mit einem jeweiligen Verhältnis
von 1 : 2 : 1 für
die drei Monomere und einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 150.000, so wie das Copolymer, das unter dem Handelsnamen Eudragit® E
vermarktet wird.
-
Das
neutrale Copolymer ist vorzugsweise ein Ethylacrylat-methylmethacrylat-Copolymer
mit einem 1 : 1 Monomerverhältnis
und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 800.000.
-
Bei
den Mikrogranulaten der Erfindung liegt das Copolymer vorzugsweise
in einer Menge in einem Bereich zwischen 4 und 10% bezüglich der
Menge des aktiven Bestandteiles vor.
-
Der
Weichmacher wird vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Glyceryltriacetat,
Triethylcitrat und Polyethylenglykol 1.500 besteht, ausgewählt.
-
Die
Mikrogranulate der Erfindung können
wahlweise ein Gleitmittel, vorzugsweise Talk oder Magnesiumstearat,
beinhalten.
-
Die
Mikrogranulate der Erfindung sind geschmacklos und besitzen, wie
detailliert in den Beispielen, die folgen, beschrieben wird, ein
Auflösungsprofil,
das im wesentlichen identisch mit dem von reiner Ursodesoxycholsäure ist.
Darüber
hinaus ist die Bioverfügbarkeit
der Formulierungen, die die Mikrogranulate der Erfindung umfassen,
im wesentlichen identisch mit der von den Formulierungen, die Ursodesoxycholsäure als
solche umfassen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
für die
Herstellung der zuvor erwähnten
Mikrogranulate bereitzustellen, das die folgenden Schritte umfasst:
- i) Herstellung einer wässrigen Suspension, die das
Copolymer, den Weichmacher und wahlweise das Gleitmittel umfasst;
- ii) Zuführung
der Ursodesoxycholsäure
zu einem Wirbelbettgranulator und Granulierung durch Versprühen der
Suspension, wie sie in Schritt i) hergestellt wurde.
-
Vorzugsweise
liegt die Konzentration der wie in Schritt i) hergestellten Suspension
in einem Bereich zwischen 10 und 20% G/V. Vorzugsweise umfasst die
Suspension eine Menge Copolymer in einem Bereich von 4 bis 10% in
Bezug auf die Menge Ursodesoxycholsäure, die der Granulation in
Schritt ii) unterworfen wird, und eine Gesamtmenge Copolymer, Weichmacher
und Gleitmittel in einem Bereich von 5 bis 12% in Bezug auf die
Menge des aktiven Inhaltstoffes in Schritt ii). Tatsächlich wurde
herausgefunden, dass die Prozentmengen an Arzneiträgern Mikrogranulate
hervorriefen, die geschmacklos sind und optimale Eigenschaften für ihre darauffolgende
Verwendung, z. Β.
für die
Herstellung stabiler Suspensionen, zeigen. Die Granulation wird
vorzugsweise unter den folgenden Betriebsbedingungen durchgeführt:
Einlasslufttemperatur: | 55° bis 65°C, |
Einlassluftrate: | 1.200
bis 1.400 U/min, |
Pumpengeschwindigkeit: | 12
bis 20 U/min, |
Sprühluftdruck: | 1,5
bis 3 bar. |
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, pharmazeutische
Formulierungen für
die orale Verabreichung, die die zuvor erwähnten Mikrogranulate zusammen
mit geeigneten Arzneiträgern
und/oder Verdünnungsmitteln
umfassen, bereitzustellen.
-
Unter
diesen Formulierungen werden besonders die pulverisierten Formulierungen
für die
unvorbereitete Herstellung von Suspensionen und kaubare Einzeldosisformulierungen
vorgezogen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, pharmazeutische
Formulierungen in Form von Suspensionen, die durch Suspendieren
der zuvor erwähnten
pulverisierten Formulierungen in einem geeigneten Träger, vorzugsweise
in Wasser, hergestellt werden, bereitzustellen.
-
Wenn
die Mikrogranulate der Erfindung ein anionisches oder kationisches
Copolymer enthalten, können
die Arzneiträger
einen pH-Einsteller umfassen. Im Fall der zuvor erwähnten pulverisierten
Formulierungen müssen
die Charakteristiken des pH-Einstellers so sein, dass sie den pH
der wieder angerührten
Suspension auf einen Wert bringen, der sich von demjenigen der Solubilisation
für das
Polymer unterscheidet. Statt dessen müssen im Fall der kaubaren Formulierungen
die Eigenschaften des pH-Einstellers so sein, dass sie die Copolymersolubilisation
während
seines Aufenthaltes im Mund verhindern. Insbesondere, wenn das zuvor
erwähnte
Copolymer anionisch ist, ist der pH-Einsteller vorzugsweise eine
pharmazeutisch akzeptable Säure, vorzugsweise
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Zitronensäure und Weinsäure besteht.
-
Um
eine Formulierung mit einem angenehmen Geschmack zu erhalten, können die
zuvor erwähnten Arzneiträger auch
Süßstoffe
und/oder Aromastoffe umfassen.
-
Vorgezogene
Süßstoffe
sind Saccharose, Mannit, Fructose, Sorbit und Saccharin; unter diesen
wird besonders Mannit vorgezogen, das in dem Fall pulverisierter
Formulierungen dem Produkt eine gute Rieselfähigkeit verleiht.
-
Gemäß einer
vorzuziehenden Ausführungsart
der Erfindung umfassen die Arzneiträger, die bei der Herstellung
der zuvor erwähnten
pulverisierten Formulierungen für
die unvorbereitete Herstellung von Suspensionen verwendet werden,
mindestens ein Verdickungsmittel, das in der Lage ist, der wieder
angerührten
Suspension eine ausreichende physikalische Stabilität zu geben.
Das Verdickungsmittel wird vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Maisstärke,
mikrokristalliner Cellulose und Natriumcarboxymethyl-Cellulose besteht.
-
Eine
besonders vorzuziehende pulverisierte Formulierung umfasst die Mikrogranulate
der Erfindung, in denen das Copolymer anionisch ist, gemischt mit
den folgenden Arzneiträgern:
Mannit, monohydrierte Zitronensäure,
Natriumsaccharinat, Maisstärke,
mikrokristalline Cellulose und mindestens einen Aromastoff.
-
Eine
weiter vorzuziehende pulverisierte Formulierung umfasst Mikrogranulate,
bei denen das Copolymer kationisch ist, gemischt mit den folgenden
Arzneiträgern:
Mannit, Natriumsaccharinat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose
und mindestens ein Aromastoff.
-
Eine
besonders vorzuziehende kaubare Formulierung umfasst die Mikrogranulate
der Erfindung, bei denen das Copolymer anionisch ist, Sorbit, Zitronensäure, Maltol
und mindestens einen Aromastoff.
-
Die
pulverisierten Formulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung
werden durch trockenes Mischen der Bestandteile oder gemäß anderen
Verfahrensweisen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt.
Mit Hinblick auf die Verbesserung der Stabilität des Pulvers, das man bei
Vervollständigung
des Prozesses erhält,
liegt der Feuchtigkeitsgehalt bei vorzugsweise ≤ 2%.
-
Das
Pulver, das wieder angerührt
werden soll, kann in Einzeldosispäckchen oder Multidosisflaschen unterteilt
sein und um eine Suspension zu erhalten, wird es kurz vor der Verwendung
zu einer angemessenen Menge Wasser zugegeben.
-
Die
kaubaren Formulierungen der Erfindung werden durch Mischung der
Mikrogranulate der Erfindung mit geeigneten Arzneiträgern, gefolgt
von Kompression des resultierenden Pulvers, hergestellt.
-
Die
Formulierungen der Erfindung enthalten vorzugsweise 150 oder 300
mg Ursodesoxycholsäure
pro Einheitsdosis.
-
Die
folgenden Beispiele sollen durch Veranschaulichung die vorliegende
Erfindung vermitteln.
-
Beispiel 1
-
Einer
30%igen Suspension Eudragit
® L100-55 (8 kg) in Wasser
wurde Triacetin (0,236 kg) zugegeben und man ließ sie 30 min umrühren. Getrennt
davon wurde Talk (0,236 kg) in Wasser (7,5 l) suspendiert. Diese Suspension
ließ man
30 min umrühren,
gab sie zu der Suspension von Eudragit
® und
rührte
heftig für
5 min und dann sanft für
zusätzliche
2 Stunden. Man ließ die
resultierende Suspension stehen, bis der Schaum verschwunden war.
Ursodeoxycholsäure
(30 kg) wurde einem Wirbelbettgranulator zugeführt. Granulation wurde durch
Zerstäuben
der zuvor erwähnten
Suspension unter den folgenden Betriebsbedingungen durchgeführt:
Einlassluft-Temperatur: | 60°C, |
Einlassluftrate: | 1.300
U/min |
Pumpen-Geschwindigkeit: | 15
U/min |
Sprühluftdruck: | 2
bar. |
-
32,872
kg Mikrogranulate mit einem Durchmesser, der zwischen 50 und 700 μm umfasste,
wurden erhalten.
-
Beispiel 2
-
Es
wurde die folgende pulverisierte Formulierung, die geeignet für die unvorbereitete
Herstellung von Suspensionen ist, hergestellt:
Mikrogranulate,
hergestellt wie in Beispiel 1: | 32,872
kg |
Mannit: | 138,577
kg |
monohydrierte
Zitronensäure; | 2,026
kg |
Natriumsaccharinat: | 0,385
kg |
Maisstärke: | 2,110
kg |
Avicel® RC
581 | 21,100
kg |
Vanillearoma: | 2,930
kg |
-
Vorgehensweise
-
Mannit,
Ursodesoxycholsäure-Mikrogranulate,
Maisstärke,
Zitronensäure,
Natriumsaccharinat, Avicel® RC 581 und Vanillearoma
wurden in der zuvor erwähnten
Reihenfolge einem Mixer zugeführt
und für
30 min gemischt.
-
Das
erhaltene Granulat wurde in 1 g Päckchen, äquivalent zu 150 mg Ursodesoxycholsäure, oder
in 2 g Päckchen, äquivalent
zu 300 mg Ursodesoxycholsäure,
unterteilt.
-
Beispiel 3
-
Es
wurden Kautabletten mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Mikrogranulate,
hergestellt wie in Beispiel 1: | 32,872
kg |
Sorbit: | 112,000
kg |
Zitronensäure: | 2,030
kg |
Maltol: | 0,100
kg |
Caramelaroma: | 2,360
kg |
Vanillearoma: | 0,640
kg |
-
Vorgehensweise
-
Ursodeoxycholinsäure-Mikrogranulate,
Zitronensäure,
Maltol, Caramelaroma, Vanillearoma wurden in der zuvor erwähnten Reihenfolge
einem Manes-Mixer zugeführt
und für
30 min gemischt. Das Granulat wurde komprimiert, um 1,5 g Kautabletten
zu bilden, von denen jede 300 mg Ursodesoxycholsäure enthielt.
-
Beispiel 4
-
Zu
Wasser (26,5 kg) wurde Triacetin (0,432 kg), Eudragit® EPO
(5 kg), Talk (0,432 kg), Natriumlaurylsulfat (0,304 kg) und Pharsil
21046 V. P. (30% Simeticon) (0,505 kg) zugegeben. Die Suspension
wurde für
5 min heftig und sanft für
zusätzliche
2 Stunden gerührt
und man ließ sie
stehen, bis der Schaum verschwunden war.
-
Ursodeoxycholsäure (30
kg) wurden einem Wirbelbettgranulator zugeführt. Die Granulation wurde durch
Zerstäuben
der zuvor erwähnten
Suspension unter den folgenden Betriebsbedingungen durchgeführt:
Einlassluft-Temperatur: | 60°C, |
Einlassluftrate: | 1.300
U/min, |
Pumpengeschwindigkeit: | 15
U/min |
Sprühluftdruck: | 2
bar. |
-
Man
erhielt 35,9 kg Mikrogranulate mit einem Durchmesser in einem Bereich
zwischen 50 und 700 μm.
-
Beispiel 5
-
Es
wurde die folgende Formulierung, geeignet für die unvorbereitete Herstellung
von Suspensionen, hergestellt:
Mikrogranulate,
hergestellt wie in Beispiel 4: | 35,900
kg |
Mannit: | 136,357
kg |
Natriumsaccharinat: | 0,385
kg |
Maisstärke: | 2,110
kg |
Avicel® RC
581: | 21,100
kg |
Vanillearoma: | 2,9300
kg |
-
Vorgehensweise
-
Mannitol,
Ursodesoxycholsäure-Mikrogranulate,
Maisstärke,
Natriumsaccharinat, Avicel® RC 581 und Vanillearoma
wurden in der zuvor erwähnten
Reihenfolge einem Mixer zugeführt
und für
30 Minuten gemischt. Das erhaltene Granulat wurde in 1 g Päckchen, äquivalent
zu 150 mg Ursodesoxycholsäure,
oder in 2 g Päckchen, äquivalent
zu 300 mg Ursodesoxycholsäure,
unterteilt.
-
Beispiel 6
-
Es
wurden Mikrogranulate, wie bei der Vorgehensweise von Beispiel 1,
hergestellt, aber Eudragit® L1100-55 wurde durch
Eudragit® NE
30 D ersetzt.
-
Beispiel 7
-
Beurteilung der Auflösungsgeschwindigkeit
von Ursodesoxycholsäure-Mikrogranulaten,
abhängig
vom pH
-
Die
Auflösungsgeschwindigkeit
des aktiven Inhaltsstoffes aus Mikrogranulaten, wie aus Beispiel
1, wurde mit der Auflösungsgeschwindigkeit
des reinen aktiven Inhaltsstoffes bei verschiedenen pH-Werten verglichen.
-
Mikrogranulate
(2 g), wie aus Beispiel 1, wurden zu dem bei einer Temperatur von
37°C ± 0,5°C konstant
gehaltenem Gefäß eines
AT6 Sotax® Schaufelauflösers (paddle
dissolutor) AT6-Modells in 900 ml Pufferlösung zugeführt und bei 100 U/min gerührt. Die
folgenden Pufferlösungen
wurden für
die Auflösung
verwendet:
-
Puffer bei pH 1,1
-
- 12 ml 37% HCl in 2 Wasser.
-
Puffer bei pH 5,5
-
- 5,195 g KH2PO4 in
900 ml Wasser, durch Zugabe von 10% H3PO4 auf pH 5,5 gebracht und mit Wasser auf
1 l verdünnt.
-
Puffer bei pH 6
-
- 5,195 g KH2PO4 in
900 ml Wasser, durch Zugabe von 1 N NaOH auf pH 6 gebracht und mit
Wasser auf 1 l verdünnt.
-
Puffer bei pH 6,5
-
- 5,195 g KH2PO4 in
900 ml Wasser, durch Zugabe von 1 N NaOH auf pH 6,5 gebracht und
mit Wasser auf 1 l verdünnt.
-
Puffer bei pH 7,5
-
- 5,195 g KH2PO4 in
900 ml Wasser, durch Zugabe von 1 N NaOH auf pH 7,5 gebracht und
mit Wasser auf 1 l verdünnt.
-
Puffer bei pH 8,5
-
- 5,195 g KH2PO4 in
900 ml Wasser, durch Zugabe von 1 N NaOH auf pH 8,5 gebracht und
mit Wasser auf 1 l verdünnt.
-
Es
wurden Proben von 20 ml in 30minütigen
Abständen
genommen. Das anfängliche
Volumen wurde jedesmal mit einem auf 37°C vorerhitzten Puffer ergänzt. Die
Menge des aktiven Inhaltsstoffen in den Proben wurde durch HPLC
beurteilt. Ausführlicher
wurden die Proben gefiltert und 10 ml Filtrat wurde in einen 20
ml Kolben platziert und es wurden 3 ml innerer Standard, der durch
Verdünnung
von 100 mg Cholsäure
in 100 ml Methanol hergestellt worden war, zugegeben. Das Volumen
wurde mit Methanol auf 20 ml gebracht und nach Rühren wurden 50 μl der erhaltenen
Lösung
durch HPLC analysiert. Der verwendete Standard wurde wie folgt hergestellt:
33,5 mg Ursodesoxycholsäure
wurde in 100 ml Methanol aufgelöst.
Die resultierende Lösung
(10 ml) wurde mit 3 ml des zuvor erwähnten inneren Standards und
7 ml Methanol zusammengegeben.
-
Die
so erhaltenen Ergebnisse, ausgedrückt als Prozentmenge des aktiven
Inhaltsstoffes, der bei verschiedenen pH-Werten nach 2 Stunden in
Lösung
gegangen ist, werden in 1 gezeigt.
-
Beispiel 8
-
Bioverfügbarkeit
und Bioäquivalenzstudien
bei gesunden Freiwilligen
-
Die
Bioverfügbarkeit
der Formulierung, wie in Beispiel 2, in 150 mg und 300 mg Päckchen wurde
bei gesunden Freiwilligen im Vergleich mit der Bioverfügbarkeit
einer Ursodesoxycholsäureformulierung
in 150 mg und 300 mg Kapseln, im Handel unter dem Handelsnamen URSILON® erhältlich,
beurteilt.
-
Insbesondere
wurde eine randomisierte verbundene und unverbundene Studie mit
24 gesunden Freiwilligen, 12 Männern
und 12 Frauen, durchgeführt.
-
Die
Freiwilligen, die für
mindestens 8 Stunden gefastet hatten, erhielten jede der vier Formulierungen zufällig und
in mindestens 7tägigem
Abstand.
-
Vor
der Verabreichung jeder Ursodesoxycholsäuredosis (Zeit 0) und 1, 2,
3, 4, 6, 8 und 24 Stunden nach der Medikamentenverabreichung wurden
venöse
Blutproben (ungefähr 7
ml) durch Antecubitalvenenpunktion in Asepsis unter venöser Stasebedingung
abgenommen.
-
Die
Blutproben wurden direkt nach der Abnahme in heparinisierte Teströhrchen übertragen
und zentrifugiert. Das Plasma wurde gesammelt und bei –20°C gelagert.
-
Die
Ursodesoxycholsäure-Plasmaspiegel
in den verschiedenen Proben wurden durch ein immunenzymatisches
Verfahren, bereits verwendet und für gültig erklärt (Roda et al. 1994–1995, Simoni
et al. 1995), bestimmt.
-
Die
Bestimmungen betrafen:
- • Die Bereiche unter den Konzentrationszeitkurven
(AUC), geschätzt
durch das Trapezoidverfahren und Extrapolation ins Unendliche, über den
letzten experimentellen Punkt unter Beobachtung hinaus.
- • Die
maximale Konzentration (Cmax).
- • Die
maximale Konzentrationszeit (Tmax) und die biologische Halbwertszeit
(T1/2).
-
Erhaltene
Ergebnisse
-
1) Bioäquivalenz
-
Tabelle
1 zeigt die mittleren AUC- und Cmax-Werte (ausgedrückt als
Logarithmen, LN), die man von den 24 Versuchspersonen erhielt, unterteilt
durch Behandlung und Dosierung.
-
Tabelle
1
AUC und Cmax der Behandlungen (LN)
-
Die
Varianzanalyse zeigte einen Dosiseffekt (p < 0,01), was beweist, dass die Plasmakonzentrationen eng
von den Dosierungen und nicht von der Art der Formulierung abhängen. Es
wurde keine Formulierungs-Dosis-Wechselwirkung beobachtet.
-
In
der Cross-over-Zeichnung enthüllte
die Untersuchung der Variationsquellen, sprich der Versuchspersonen
(24), der Behandlungen (4), der Perioden (4) und Sequenzen (4),
keinen signifikanten statistischen Unterschied aufgrund der Sequenz- und Periodeneffekte,
aber bestätigte
den Effekt der vier Behandlungen (p < 0,01) auf der Basis der verschiedenen
Dosierungen.
-
Die
Verteilung des Behandlungseffektes, gezeigt in der Cross-over-Zeichnung, wurde
durch den t-Test für
verbundene Stichproben verifiziert, zwischen verschiedenen Dosierungen-Formulierungen: es
wurde kein signifikanter statistischer Unterschied gefunden, was
beweist, dass der Effekt durch Dosierungen und nicht durch die Art
der Formulierung hervorgerufen wird.
-
AUC-
und Cmax-Parameter wurden durch den Schuirman's-Test (zwei einseitige t-Tests) analysiert. Die
erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle 2 gezeigt.
-
Tabelle
2
Schuirman's-Testergebnisse
-
Die
erhaltenen Daten beweisen, dass die Formulierungen unter Beobachtung
bioäquivalent
sind, da das Konfidenzintervall von 0,8 bis 1,25 mit einer über > 90%igen Testpower
erreicht.
-
2) Tmax und T1/2
-
Die
Tmax-Auswertung, basierend auf Werten, die als Stunden ausgedrückt werden,
wurde mit Hilfe des parameterfreien Friedman's-Test durchgeführt.
-
Es
wurde keine signifikante statistische Differenz beobachtet; daher
kann davon ausgegangen werden, dass die Tmax nicht abhängig von
den verabreichten Dosierungen variiert (Tabelle 3).
-
Tabelle
3
Mittlere Tmax der Behandlungen
-
Darüber hinaus
wurden die Formulierungen in Einzeldosen durch das parameterfreie
Wilcoxon-Verfahren verglichen. Es wurde keine signifikante statistische
Differenz beobachtet. Die erhaltenen Daten beweisen, dass die Tmax-Werte
nicht abhängig
von der Art der verabreichten Formulierung variieren.
-
Die
T1/2-Werte, die man mit den verschiedenen Formulierungen erhielt,
wurden auch analysiert.
-
Es
wurde eine wesentliche Überlagerung
von den mittleren Eliminierungswerten der jeweiligen Behandlungen
nachgewiesen (2,5 bis 3 Stunden). Daher wurde ein Vergleich durch
einen t-Test mit verbundenen Stichproben durchgeführt, um
die Variationen, wenn vorhanden, in den Einzeldosen zu verifizieren.
Der Vergleich enthüllte
keine signifikante statistische Differenz. Die erhaltenen Daten
beweisen, dass die verschiedenen Formulierungen nicht die Geschwindigkeit
des Verschwindens des aktiven Inhaltsstoffes modifizieren.