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Technischer Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung in
hohen Kadenzen von Anordnungen bestehend aus mindestens zwei Kunststoffteilen,
die zueinander beweglich sind und die Kontaktflächen aus komplementären Formen
aufweisen, so dass sie sich in mindestens einer geometrischen Konfiguration
befinden, in der sie auf einer gemeinsamen Fläche in einem Kontakt und spielfrei
fest miteinander verbunden sind.
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Stand der Technik
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Solche
Anordnungen findet man in einer Vielzahl von Gegenständen, zum
Beispiel in Gegenständen
mit zwei temporär
durch Verschraubung oder Einrastung verbundene Teile, wie weiche
mit ihrem Verschluss versehene Tuben oder allgemeiner Behälterköpfe mit
ihrer Verschlusskapsel versehen oder Gegenstände, die Elemente mit einer
relativen Drehung zueinander aufweisen, wie Gelenkkugeln, Scharniere
oder Deckel oder drehende gelochte Oberteile oder gar Gleitelemente
wie Spritzenkolben, Schubladen für
Schminkkästchen
oder Reißverschlüsse.
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Die
Teile von einigen dieser Anordnungen, insbesondere von denen, die
nicht Kugeln oder Scharniere betreffen, werden allgemein separat
gefertigt und dann zusammengebaut. Die separaten Fertigungsschritte
der Teile erfordern besondere Maschinen für ihre Formung und dann ihre
Verlagerung in die Montageanlage. Seit langem wird versucht, die Fertigungskosten
und die Fertigungskadenz solcher Anordnungen zu verbessern, indem
versucht wird, die Teile in einem einzigen Fertigungszyklus, ohne sie
montieren zu müssen,
zu formen.
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Aus
DE 19 41 479 ,
EP 0 073 356 ,
US 3 281 295 , WO 91 01213,
JP 61 047223 sind verschiedene Herstellungsverfahren
bekannt, die darin bestehen, ein erstes Kunststoffteil an Hand einer
Gussform aus mindestens zwei Teilen zu formen, den zweiten Teil der
Gussform zu entfernen, wobei das Kunststoffteil mit dem ersten Teil
der Gussform verbunden bleibt und dann das zweite Kunststoffteil
durch Spritzgießen
darauf abzuformen. Somit wird ein zweiter Kunststoff in einen Raum
gespritzt, welcher einerseits von dem Hohlraum einer neuen Gussform,
welche an das erste, noch mit dem ersten Kunststoffteil der Gussform
verbundene Kunststoffteil anliegt, und andererseits von einem Teil
der Oberfläche
des ersten als Gussform verwendeten Kunststoffteils, abgegrenzt
wird. Der Kunststoff des zweiten Kunststoffteils musste unbedingt
einen niedrigeren Schmelzpunkt haben als der des ersten Kunststoffteils.
Der Antrag WO 97/46362 der Anntragstellerin hat ein Verfahren derselben
Kategorie vorgeschlagen, wobei jedoch bestimmte geometrische Eigenschaften
der zu formenden Kunststoffteile ausgenutzt werden, wodurch eine
solche Einschränkung
bezüglich
des Kunststoffes nicht mehr auferlegt war.
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Aus
FR 2 451 867 ist ein Fertigungsverfahren einer weichen Tube bekannt,
mit einem eine Verteileröffnung
umgebenden und mit einem Verschluss versehenen Hals, dadurch gekennzeichnet,
dass eine weiche Tube benutzt wird, deren Außenseite mit einem Metallblatt
beschichtet ist und in welchem die besagte Tube auf einen Stempel
aufgezogen wird, welcher als Stütze
dient und die Verteileröffnung
verschließt,
dass ein weibliches Gesenk vor den Hals, der als männliches
Gesenk dient, angeordnet wird, dass geschmolzener Kunstharz in das
weibliche Gesenk eingeführt
wird und dass der besagte geschmolzenen Kunstharz in den Hohlraum,
welcher durch das weibliche Gesenk und den Hals gebildet wird, komprimiert
wird.
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Gestelltes
Problem
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Die
vorangehend beschriebenen Verfahren verwenden, abgesehen von dem
letzteren, das Abformen des zweiten Kunststoffteils der Anordnung durch
Spritzgießen.
Dies erfordert eine ziemlich begrenzte Auswahl für das zweite Kunststoffvormaterial.
Dieses muss einen Melt-Index
aufweisen, der hoch genug ist, um in zufriedenstellenden Verhältnissen
den Hohlraum zwischen der zweiten Gussform und dem als Gussform
dienenden Teil der Oberfläche des
ersten Kunststoffteils zu füllen.
Es ist wohlbekannt, dass relativ schwache mechanische Eigenschaften
mit einem hohen Melt-Index verbunden sind (sofortige Eigenschaften
und Abnutzungsverhalten) und besonders eine ziemlich hohe Empfindlichkeit bezüglich Stress
Cracking.
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Das
letzte Verfahren des vorherigen Standes der Technik, beschrieben
in dem vorliegenden Antrag, ist ein Verfahren durch Formung durch
Komprimierung, erfordert aber die Verwendung einer weichen Tube,
deren Außenseite
mit einem Metallblatt beschichtet ist.
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Die
Antragstellerin hat also versucht, ein Verfahren zur Formung von
solchen Anordnungen zu entwickeln, welches es ermöglicht,
zwei Teile ganz aus Kunststoffmaterial(ien) zu haben und die Auswahl
der möglichen
Kunststoffmaterialien des zweiten Kunststoffteils zu erweitern.
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Gegenstand der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand
ist ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen oder Teilen von Gegenständen bestehend
aus einer Anordnung mit mindestens zwei Kunststoffteilen, die wenigstens
mit einem Freiheitsgrad zueinander beweglich sind und deren jeweilige
Oberflächen
zumindest teilweise eng an komplementären Formen anliegen, derart,
dass die sich in mindestens einer geometrischen Konfiguration befinden,
in der sie auf einer gemeinsamen Fläche in engem Kontakt und spielfrei fest
miteinander verbunden sind, mit folgenden Schritten:
- a) Spritz- oder Pressgießen
eines ersten Teils aus einem oder mehreren Kunststoffen, resultierend aus
dem Gegeneinanderbewegen eines ersten Werkzeuges und eines zweiten
Werkzeuges, dessen Hohlraum die gemeinsame Fläche beinhaltet, wobei die zusammengefügten Hohlräume der
beiden Werkzeuge nach dem Gegeneinanderbewegen das Volumen des ersten
Kunststoffteils begrenzen;
- b) Wegrücken
des zweiten Werkzeuges, wobei das erste Kunststoffteil mit dem ersten
Werkzeug, das anschließend
als Stützwerkzeug
dient, verbunden bleibt;
- c) Herstellen eines Vormaterials bestehend aus einer bestimmten
Menge eines oder mehrerer thermoplastischer Kunststoffe, wobei der
oder die Kunststoffe, die den Randbereich des Vormaterials einnehmen,
nicht mit dem oder den Kunststoffen mischbar ist, die den Randbereich
des ersten Kunststoffteils einnehmen, und das Vormaterial eine Temperatur
hat, die höher
ist als die Erweichungstemperatur des oder der thermoplastischen
Kunststoffe, aus denen es besteht;
- d) Aufbringen des Vormaterials auf die Oberfläche der
mit dem Stützwerkzeug
verbundenen ersten Kunststoffteil-Anordnung oder Einbringen in den Hohlraum
eines dritten Gießwerkzeuges;
- e) Positionieren des dritten Gießwerkzeuges vor die mit dem
Stützwerkzeug
verbundene erste Kunststoffteil-Anordnung, wobei das dritte Werkzeug
einen Hohlraum hat, der, wenn er mit dieser mit dem Stützwerkzeug
verbundenen ersten Kunststoffteil-Anordnung in Kontakt kommt, mit der
Oberfläche
des ersten Kunststoffteils und eventuell einem Teil des im Stützwerkzeug
ausgebildeten Hohlraums das Volumen des zweiten Kunststoffteil begrenzt;
- f) Gegeneinanderbewegen der mit dem Stützwerkzeug verbundenen ersten
Kunststoffteil-Anordnung und des dritten Werkzeuges bis sie miteinander
in Kontakt kommen, wobei dieses Gegeneinanderbewegen die Kompression
des Vormaterials bewirkt, bis die gewünschte Form des zweiten Kunststoffteils
erreicht ist;
- g) Wegrücken
des Stützwerkzeuges
und des dritten Werkzeuges und Entnahme der Anordnung mit den beiden
so ausgeformten Kunststoffteilen.
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Der
Schritt a) entspricht einem herkömmlichen
Formungsverfahren, so wie Spritz- oder Mehrspritzgießen von
einem oder mehreren thermoplastischen Kunststoffen oder Pressgießen eines
thermoplastischen härtbaren
Kunststoffes. Beide Verfahren erfordern die Gegeneinanderbewegung
der ersten und zweiten Werkzeuge, entweder vor dem Spritzgießen oder
bei dem Pressgießen.
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Nach
der Formung wird das zweite Werkzeug weggerückt und das erste Kunststoffteil
entweder aus der Anordnung herausgenommen oder auf dem ersten Werkzeug
in Platz gehalten.
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Wenn
das erste Kunststoffteil aus der aus dem ersten und zweiten Werkzeug
bestehenden Anordnung herausgenommen wird, um auf Zwischenschritte,
die nicht im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind, zu folgen,
wird es anschließend
auf ein Stützwerkzeug
aufgebracht, welches eine Kontaktfläche aufweist, welche mechanisch
der zwischen dem ersten Kunststoffteil und dem ersten Werkzeug vorhandenen
Fläche
entspricht. Es wird derart auf das Stützwerkzeug aufgebracht, dass
es stets die besagte gemeinsame Fläche nach außen hin aufweist, damit diese
Letztere als Hohlraum der Gussform für das zweite Teil dienen kann.
Die Kontaktfläche
entspricht wie gesagt mechanisch der Fläche, welche mit dem ersten
Werkzeug vorhanden war in der Hinsicht, dass es sich um eine Fläche mit ähnlicher
Erstreckung handelt, so dass die durch das Stützwerkzeug gewährleistete
mechanische Stütze
die Gleiche ist, wie die, die vor dem ersten Werkzeug hätte gewährleistet werden
können.
Es handelt sich also nicht unbedingt um eine wirklich identische Fläche, da
die Rauhigkeit und die Mikro-Unebenheiten nur eine geringe Rolle
in den Stützbedingungen
spielen.
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Wenn
das erste Kunststoffteil auf dem ersten Werkzeug gehalten wird,
wird dieses Letztere eventuell abgekühlt, um die Abkühlung des
ersten Kunststoffteils zu beschleunigen und dient für die weiteren Schritte
des Verfahrens als Stützwerkzeug.
Was den Rest der Beschreibung der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte betrifft,
sind die Begriffe „erstes
Werkzeug" und „Stützwerkzeug" synonym.
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Das
erste Kunststoffteil wird also auf sein Stützwerkzeug aufgesetzt. Es ist
dazu bestimmt, als Teil der Gussform für die Ausformung des zweiten Kunststoffteils
zu dienen. Das Stützwerkzeug
kann auch einen Teil aufweisen, welcher als Hohlraum zur Bildung
eines Teiles des zweiten Kunststoffteils außerhalb der gemeinsamen Fläche dient.
Falls das Stützwerkzeug
das erste Werkzeug ist, muss dieser Hohlraumabschnitt bei der Ausformung
des ersten Kunststoffteils verdeckt sein. Das Spritzgießen des ersten
Kunststoffteils kann beispielsweise durch Verdeckung des besagten
Hohlraumabschnittes des ersten Werkzeuges durch das zweite Werkzeug durchgeführt werden.
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Andererseits
wird ein Vormaterial für
das zweite Teil bestehend aus einer bestimmten Menge eines oder
mehrerer thermoplastischen Kunststoffe, welche mit dem oder den
Kunststoffen des ersten Kunststoffteils nicht mischbar sind, gefertigt.
Es ist ausreichend, dass der oder die Kunststoff(e) am Randbereich
des Vormaterials nicht mit dem oder den Kunststoff(en) am Randbereich
des ersten Kunststoffteils mischbar sind. Die Menge der bzw. des
Kunststoffe(s) wird im voraus bestimmt, da das Vormaterial etwa
dasselbe Volumen wie das zweite Kunststoffteil aufweisen muss. Es
kann beispielsweise durch Extrudieren oder Koextrudieren erhalten werden,
da dieses Verfahren es ermöglicht,
auf zufriedenstellende Weise die das Vormaterial bildenden Menge
zu kontrollieren.
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Vorzugsweise
besteht der Randbereich des ersten Kunststoffteils aus einem ersten
Kunststoff und der Randbereich des Vormaterials aus einem zweiten
Kunststoff, welcher mit dem ersten Kunststoff nicht mischbar ist.
Die miteinander in Kontakt kommenden Werkstoffpaare, die erfindungsgemäß empfohlen
werden, sind thermoplastisch und nicht miteinander mischbar. Vorzugsweise
werden folgende Paare ausgewählt:
Polypropylen – Polyethylen, Polyester – Polyethylen,
Polyester – Polypropylen, Polyamid – Polypropylen,
Polymaid – Polyethylen.
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In
einer anderen Ausführung
der Erfindung wird das Vormaterial durch das Koextrudieren von mehreren
Kunststoffen gewonnen, wobei der zweite Kunststoff einen Kunststoff
mit verbesserten Barriereeigenschaften umgibt, z. B. ein EVOH-Copolymer (Ethylen
Vinylalkohol) oder ein Polyamid.
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Einer
der durch Extrudieren gewonnene Kunststoffe kann einen Füllstoff
enthalten, der typischerweise aus Kalziumcarbonatteilchen Glimmerteilchen
oder nanogroßen
Tonteilchen wie Montmorillonit besteht.
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Das
besagte Vormaterial wird auf die Oberfläche der Stützwerkzeug- und erste Kunststoffteil-Anordung,
welche als Gusshohlraum dient, aufgebracht oder in den Hohlraum
eines dritten Gießwerkzeuges
eingebracht. Vorzugsweise, aus Verstauungsgründen, findet diese Aufbringung
vor Mitbringung des dritten Werkzeugs vor der mit dem Stützwerkzeug
verbundenen ersten Kunststoffteil-Anordnung statt. Die Auswahl des
Aufbringungsortes hängt
von der Ausführungsvorrichtung
ab. Wenn man beispielsweise entscheidet, das Vormaterial durch (Ko)Extrudieren
zu erzeugen, ist es vorzuziehen, die mit dem Stützwerkzeug verbundene erste Kunststoffteil-Anordnung
zum Extruder hin zu bewegen. So kann man also ein Entnahmesystem
anwenden, in dem eine Nuss aus extrudiertem bzw. extrudierten Kunststoff(en)
einer vorbestimmten Menge am Ausgang des Extrudermundstücks genommen wird
und diese durch Schwerkraft auf das untere Werkzeug (die Stützwerkzeug
und erste Kunststoffteil-Anordnung in unserem Beispiel) aufgebracht wird.
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Ein
drittes Werkzeug wird vor die erste Werkzeug und erste Kunststoffteil-Anordnung
gebracht. Es handelt sich natürlich
um eine relative Bewegung: je nach der ausgewählten Ausführungsvorrichtung werden entweder
das zweite und dritte Werkzeug oder die erste Werkzeug und erste
Kunststoffteil-Anordnung bewegt. Dieses dritte Werkzeug weist einen Hohlraum
auf, der, wenn er mit der ersten Werkzeug und ersten Kunststoffteil-Anordnung
in Kontakt kommt, mit der besagten Fläche des ersten Kunststoffteils
das Volumen des zweiten Kunststoffteils abgrenzt. Die Gegeneinanderbewegung
des Werkzeuges mit der mit dem Stützwerkzeug verbundenen ersten
Kunststoffteil-Anordnung ergibt eine Komprimierung des im Spalt
gefangenen Vormaterials zwischen dem Hohlraum des dritten Werkzeugs
und der Oberfläche
der mit dem Stützwerkzeug
verbundenen ersten Kunststoffteil-Anordnung, welche als komplementärer Hohlraum
dient und die gemeinsame Fläche
umfasst.
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Das
Vormaterial wird bis zur Erhaltung der erwünschten Form des zweiten Teils
komprimiert. Dann wird das Stützwerkzeug
und das dritte Werkzeug weggerückt.
Die Anordnung der zwei somit gewonnenen Kunststoffteile kann entweder
direkt entfernt werden oder während
ihrer Abkühlung
mit einem der Werkzeuge verbunden bleiben.
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Die
gewonnene Anordnung ist die voran beschriebene geometrische Konfiguration,
bei der die besagten Kunststoffteile auf einer gemeinsamen Fläche in engem
Kontakt und spielfrei fest miteinander verbunden sind. Das erste
Kunststoffteil dient mit dieser gemeinsamen Fläche als Teil der Gussform.
Die besagte gemeinsame Fläche
kann mehr oder weniger ausgeprägte
Reliefs aufweisen. Der Ausdruck „in engem Kontakt und spielfrei" bedeutet nicht eine
kontinuierliche Verbindung bei den Mikro-Unebenheiten, sondern bestimmt
eine Kontaktqualität,
welche sonst nur unter wirtschaftlich unzufriedenstellenden Bedingungen
erreicht werden könnte,
und in jedem Fall besser ist als eine Qualität, die durch eine getrennte und
minuziöse
Bearbeitung der in Kontakt zu bringenden Teile erreicht werden könnte. Die
Spielfreiheit kann durch einen Abstand zwischen den beiden Flächen, der
durchschnittliche nicht 10 μm überschreitet,
betrachtet werden.
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Wenn
die Anordnung entformt ist, sind die Kunststoffteile dazu bestimmt,
voneinander abgetrennt zu werden, vorzugsweise von dem Endverbraucher
selber: in diesem Fall muss die Abtrennung unter annehmbaren Bedingungen
erfolgen, d. h. mit einer weder zu großen noch zu kleinen Anstrengung und
ohne Abreißen
oder unpassender Bildung von unregelmäßigem und willkürlichem
Relief auf der gemeinsamen Kontaktfläche, wobei diese oft eine temporär dichte
Kontaktfläche
sein soll.
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Der
letzte Schritt der Entformung des zweiten Kunststoffteils besteht
in einer Relativbewegung eines Kunststoffteils zum anderen: es braucht
nur der jeweilige Teil der Kunststoffteile, welcher an der gemeinsamen
Kontaktfläche
liegt, bewegt zu werden. Diese Bewegung wird vorzugsweise nach der
vollständigen
thermischen und dimensionellen Stabilisierung durchgeführt, wobei
sie idealerweise in einer gewöhnlich
vom Endverbraucher durchgeführten Operation
miteinbegriffen ist. Doch soll dieser keine zusätzliche Anstrengung aufzubringen
haben.
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Vorzugsweise
wird die somit ausgeformte Anordnung abgekühlt und die Relativbewegung
eines Kunststoffteils zum anderen erfolgt erst nach der vollständigen Stabilisierung
der beiden Kunststoffe. Diese Bewegung bildet in gewisser Weise
die letzte Phase der Entformung des zweiten Kunststoffteils. Da
das zweite Kunststoffteil durch die Komprimierung eines einer relativ
niedrigen Temperatur ausgesetzten Vormaterials gewonnen wird, ist
die vollständige
Stabilisierung der Anordnung ziemlich schnell. Dies verhindert es
nicht, weitere, zusätzliche
Fertigungsschritte mit der Anordnung dieser beiden Kunststoffteile,
welche während
der Abkühlung
fest miteinander verbunden bleiben, durchzuführen.
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Somit,
wenn die Anordnungen weiche, mit ihrem Verschluss versehene Tuben
sind, können
sie mit dem Produkt, welches sie enthalten sollten, gefüllt werden.
Der Tubenkopf mit seinem an Hand dieses Verfahrens versehenen Verschluss
wird auf einen weichen Mantel geschweißt und umgedreht, um das besagte
Produkt zu empfangen, ohne dass auf die vollständige Stabilisierung der Kunststoffe
gewartet werden muss. Die letzte Phase der Entformung des Verschlusses
wird von dem Endverbraucher selber ausgeführt, indem er die Aufschraubung
zur ersten Öffnung
der Tube selber durchführt.
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Eine
Variante des besonderen vorhergehenden Verfahrens besteht darin,
eine Tube bestehend aus einem weichen, zylindrischen Teil und einen
Kopf herzustellen, wobei der Kopf als erstes Kunststoffteil durch
Spritz- oder Pressgießen von
Kunststoff(en) ausgeformt wird, weiche(r) bei dem Gießen auf
das Ende des Tubenmantels durch Autogenschweißen geschweißt wird.
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Eine
weitere Variante besteht darin, den Verschluss als erstes Kunststoffteil
auszuformen, ihn in das Innere einer als Stützwerkzeug dienende Gussform
zu legen und einen Stempel, der mit einem Mantel, dessen Ende leicht über die
Schulter des Stempels herausragt, bedeckt ist, vor diese Anordnung
zu legen. Der Stempel weist eine solche Form auf, dass bei seinem
Kontakt mit der mit dem Verschluss versehenen Gussform, die Fläche seines
Endes und der des Hohlraums der mit dem Verschluss versehenen Gussform
das Volumen des herzustellenden Tubenkopfes abgrenzen. Das hervorragende
Ende des Mantels wird in diesem Volumen eingefangen. Ein Vormaterial
wird in die Spalte zwischen dem mit dem Mantel versehenen Stempel
und der mit dem Verschluss versehenen Gussform eingeführt und
der Stempel und die Gussform gegeneinander bewegt, bis sie in Kontakt
kommen. Somit wird der Kopf durch Pressgießen erhalten und wird während des
besagten Gießens
autogen mit dem Mantel verschweißt.
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Die
vollständige
Stabilisierung der nicht mischbaren Kunststoffe kann aufgrund der
differentiellen Ausdehnungen z. B. zu einer Erhöhung des Lösungsmoments führen. Um
diese Schwierigkeit auszugleichen, sind zwei kombinierbare Lösungen erfolgreich
angenommen worden: man spielt entweder mit den Werkstoffen der Bestandteile
oder mit der Geometrie der Oberfläche, insbesondere mit den Detail
mit denen sie versehen sind. Oft sind die komplementären Kontaktflächen mit
Mitteln zur temporären Verbindung
der beiden Kunststoffteile versehen, wie z. B. Gewinde und man kann
mit deren Form spielen. Wenn sie sinnvoll gestaltet sind, können diese
Gewinde wirkungsvoll zur abschließenden Entformung des zweiten
Kunststoffteils durch die Abtrennung der beiden Flächen beitragen.
Es sind schnelle, mehrfache, konische und flache Gewinde. Sie brauchen nicht
lang zu sein und müssen
sich nicht über
die gesamte gemeinsame Kontaktfläche
erstrecken. Solche Mittel bilden auf der gemeinsamen Fläche angebrachte
Unebenheiten, und ihre Geometrie muss derart gestaltet sein, dass
sie bei dem Komprimieren so wenig Verformung wie möglich erfahren.
Ihre Geometrie wird in den folgenden Beispielen genauer beschrieben.
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Im
Allgemeinen und überraschenderweise verträgt die Abformung
durch Pressgießen
die Anwesenheit von Relief oder Unebenheiten auf der gemeinsamen
Fläche
besser als die Abformung durch Spritzgießen. Man hätte annehmen können, dass aufgrund
der durchschnittlich tieferen Arbeitstemperatur, die bei dem Pressgießen betriebene
Beanspruchung höher
ist, was zu einer stärkeren
Verformung der auf der gemeinsamen Fläche angebrachten Unebenheiten,
welche von dem Ausguss des zweiten Kunststoffes mitgerissen werden,
hätte führen sollen. Dennoch
ist dem nicht der Fall, wenigstens nicht bei den Geometrien, die
getestet wurden und hiernach beschrieben werden.
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Es
wurde in der Tat festgestellt, dass die auf der Oberfläche des
ersten Kunststoffteils, welche der gemeinsamen Fläche entspricht,
angebrachten Unebenheiten, welche relativ schlank sind (Verhältnis Höhe/Basis
bis zu 1) und ziemlich scharfe Winkel aufweisen (Winkelanlauf von
etwa 2/10 mm), ihre Geometrie und scharfen Winkel nach dem Pressgießen des
zweiten Kunststoffteils gänzlich
bewahren. Dies ist zweifellos darauf zurückzuführen, dass diese Unebenheiten
bei einer tieferen Temperatur sind und sich bei dem Pressgießen eher
weniger verformen als der mittlere Teil des Vormaterials, und besonders darauf,
dass der zwischen der besagten gemeinsamen Fläche und dem dritten Werkzeug
bestehende Spalt vom Anfang des Pressgießens an bis zum letzten Moment,
in dem die Werkzeuge in Kontakt kommen, wesentlich breiter ist als
der Spalt, auf dem der Kunststoff beim Spritzgießen trifft. Dies ergibt Scherungen,
die längst
nicht so intensiv sind wie beim Spritzgießen und ist wahrscheinlich
der Grund, weswegen die Unebenheiten beim Pressgießen relativ verschont
bleiben.
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Ein
solches Verhalten ist besonders vorteilhaft, wenn ein zweites Kunststoffteil
abgeformt werden muss, welches dünn
ist, mit einer Dicke, die typischerweise kleiner als 2 mm ist. Dies
gilt also für
weiche, mit ihrem Verschluss versehene Tuben, bei denen das zweite
abgeformte Teil entweder ein Verschluss oder ein Tubenkopf sein
kann. Ein weiterer Grund für
das gute mechanische Verhalten der Oberfläche des ersten Kunststoffteils
liegt auch in diesem Fall daran, dass das besagte erste Kunststoffteil auch
dünn ist
(Dicke kleiner als 2 mm) und dass es somit über eine wirkungsvolle mechanische
Stütze verfügt.
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In
dem Fall, in dem die Oberflächen,
welche auf der gemeinsamen Fläche
gestützt
werden, keine Gewinde aufweisen können, oder wenn diese Gewinde
präzisen
Normen entsprechen müssen,
ist es möglich,
mit einem und/oder dem anderen der Kunststoffe zu spielen, indem
ihnen Gleitstoffe wie z. B. Zinkstearat inkorporiert werden.
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Um
die Anstrengungen zur Lösung
der beiden Kunststoffteile zu vermindern, kann auch mit dem Einfluss
des Gehaltes des Füllmaterials
(Glimmerteilchen, Kalziumcarbonat, Kaolin, Aluminiumhydrooxyd, usw.)
des Kunststoffes auf sein Zusammenziehen gespielt werden: allgemein
desto mehr ein Kunststoff chargiert ist, desto weniger zieht er
sich zusammen. Dieser Zusammenzug kann von einigen (ohne Füllmaterial)
bis 0% reichen. Wenn die Möglichkeit
besteht, diese Anteile zu variieren, kann das Zusammenziehen erhöht werden
(wenn das zweite abgeformte Kunststoffteil ein zu der gemeinsamen Fläche konvexe
Fläche
aufweist) oder das Zusammenziehen gemindert werden (wenn das zweite
abgeformte Kunststoffteil eine zu der gemeinsamen Fläche konkave
Fläche
aufweist).
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Was
die Anordnung Hals-Verschluss betrifft, wird der Gebrauch von Zinkstearat
im pharmazeutischen, parapharmazeutischen oder kosmetischen Bereich
kaum empfohlen. In diesem Fall kann ein Hals-Verschluss System ohne
Gewinde entworfen werden, in dem den Kontaktflächen des Halses und des Verschlusses
zylindrische Formen, aber mit orthogonalem, elliptischem Schnitt
verliehen werden, wobei das Verhältnis
der kleinen Achse zur großen Achse über einem
kritischen Wert bleiben muss. In der Tat, unterhalb dieses Wertes,
kann eine nicht wieder rückgängig zu
machende Verformung der Oberflächen
nicht verhindert werden, In dem Falle von aus Polypropylen geformten
Verschlüssen,
die auf Hälse aus
Polyethylen abgeformt werden, wobei diese Verschlüsse einen
durchschnittlichen Durchmesser zwischen 15 und 45 mm aufweisen und
eine Manteldicke zwischen 0,5 und 2 mm, muss das Verhältnis der kleinen
Achse zur großen
Achse mehr als 0,9 bleiben.
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Dieses
selbe Prinzip kann für
andere Geometrien als die Paare Hals-Verschluss verallgemeinert
werden: wenn die relative Bewegung eines Teils mit Bezug auf das
andere eine Drehachse erlaubt und wenn diese Achse mit einer Symmetrie-Achse der
gemeinsamen Kontaktfläche übereinstimmt, kann
verhindert werden, dass, wenn diese Drehung keine besondere und
permanente Funktion der Anordnung erfüllt, (wie es der Fall bei Scharnieren
und Gelenkkugeln ist), diese Achse eine achsensymmetrische Achse
ist: somit führt
die Drehung zwangsweise zu einer globalen elastischen Verformung
dieser Kunststoffteile und diese Verformung der Anordnung trägt zu der
Lösung
der beiden Flächen
bei.
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Die
Ausführungsmöglichkeiten
sind zahlreich, die Auswahl der Werkstoffe der beiden Kunststoffteile
und/oder der Geometrie ihrer gemeinsamen Kontaktfläche ermöglicht in
den meisten Fällen
die Entformung des zweiten Kunststoffteils von dem ersten. Dieses
Verfahren ermöglicht
auch, eine bemerkenswerte Dichte zu erhalten, welche bis heute bei
in hohen Kadenzen hergestellten Kunststoffteilen nicht erreicht
worden ist.
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Wenn
das besagte zweite Kunststoffteil einmal abgetrennt ist, ist es
dazu bestimmt, erneut mit dem ersten Teil angeordnet zu werden,
wobei es ihm gegenüber
beweglich bleibt, aber in einer Position festgehalten werden kann,
in der ihr Kontakt auf der besagten gemeinsamen Fläche gestützt wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile gehen aus der Beschreibung der besonderen
Vorrichtungen der Erfindung hervor, welche hiernach als nicht begrenzende
Beispiele aufgeführt
werden.
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1 stellt
im Axialschnitt einen Tubenkopf mit einem darauf durch Pressgießen abgeformten Verschluss
ohne Verschraubmittel dar.
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2 stellt
im Axialschnitt einen Tubenkopf mit einem darauf durch Pressgießen abgeformten Verschluss
dar, mit Verschraubgewinde, wobei das Letztere nur den unteren Teil
des Halses einnimmt.
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3.1, 3.2 und 3.3 zeigen in Axialschnitten die Schritte des
erfindungsgemäßen Fertigungsverfahrens
zur Herstellung des Tubenkopfes der 2, wobei
das Verschraubgewinde nicht dargestellt ist.
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4.1 und 4.2 zeigen
in Axialschnitten die Schnitte einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Fertigungsverfahrens.
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Beispiele
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Die
Beispiele veranschaulichen einige Varianten bezüglich der Herstellung von weichen
Tuben mit ihrem Verschluss versehen. Sie können allgemeiner die Herstellung
jeglichen Kopfes aus Kunststoff, welcher auf einen Behälter mit
jeglicher Form aus jeglichem Stoff angepasst werden, mit einer von
einem Hals umgebenen Verteileröffnung
und durch einen Verschluss verschlossen. In dem gesamten vorliegenden
Text sind die Begriffe „Verschluss", eher für weiche
Tuben bevorzugt, und „Kapsel", eher für Behälter bevorzugt,
synonym.
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Üblicherweise
werden die Kapsel und der Kopf separat hergestellt. Früher oder
später
muss die Kapsel mit dem Kopf fest verbunden werden, sei es um das
in dem Behälter
enthaltene Produkt zu schützen
und zu verhindern, dass es ausfließt. Diese Verbindung wird ein
erstes Mal unter industriellen Fertigungsverhältnissen des Behälters oder
der Füllung des
Produktes erreicht. Das resultierende Verschließen muss bis zu dem ersten
Gebrauch hermetisch bleiben. Dieselben Verbindungsmittel müssen dann mehrmals
bei der ganzen Verwendung des Produktes dienen.
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In
dem Falle der in großen
Serien und hohen Kadenzen hergestellten weichen Tuben, wie z. B.
Tuben zur Enthaltung und Verteilung von Zahnpasta wird der Verschluss
am Ende des Fertigungsbandes mittels komplexer automatischer Maschinen
auf den Kopf aufgeschraubt. Diese Maschinen bringen bei einer Kadenz
von mehreren Hunderten pro Minute einen Verschluss vor jeden Kopf,
wobei dieser Letztere mit einem genau an den ihm gegenüberliegenden Kopf
angepassten Gewinde versehen sein muss, und bringen anschließend den
Kopf hinsichtlich des Verschlusses in Drehung und in relative Translation. Diese
automatische Verschrauboperation des Verschlusses erfordert die
Investierung in komplexen automatischen Maschinen und setzt eine
besondere Vorbereitung, dimensionelle Prüfung und Aussortierung der
Teile voraus, um die Ausfallrate zu begrenzen.
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Um
die Kosten der ersten Verbindung des Verschlusses mit dem Kopf zu
mindern, wurde versucht, den Verschluss direkt auf den die Verteileröffnung umgebenden
Hals abzugießen.
Die globale Geometrie der Außenfläche des
Halses und der Innenfläche
des Verschlusses ist zylindrisch oder vorzugsweise leicht keilförmig. Je
nach Verwendungszweck und Verschluss und Dichtegarantie, welchen
die Tube unterliegt, ist der Hals mit Mitteln zur temporären festen
Verbindung versehen oder auch nicht.
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Mehrere
Paare Tube-Verschluss können durch
die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten werden. Einige werden in den ersten drei Beispielen vorgestellt.
Das Verfahren wird zur Herstellung von solchen Tuben mit zwei möglichen Varianten
veranschaulicht. Das Detail der Phasen der ersten Variante wird
in Beispiel 3 veranschaulicht. Beispiel 4 erörtert die andere Variante.
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Für alle hiernach
angegebenen Beispiele, in denen der Verschluss oder die Kapsel mit
dem Hals durch Verschraubung verbunden ist, ist es möglich, Gussformen,
die zur direkten Abformung des Verschlusses auf den Hals so anzupassen,
dass am unteren Teil dieses Letzteren ein Streifen zur Unversehrtheits-Garantie
angebracht werden kann.
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Ein
solches Verfahren ermöglicht
auch die Herstellung von Tubenköpfen
der in den Beispielen 4 bis 8 (2b, 5a, 5b, 6a, 6, 7a und 7b)
des Antrags WO 97/46362 veranschaulichten Tuben.
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Beispiel 1: Tube mit direkt
auf dem Hals abgeformtem Verschluss, ohne Verschraubungsmittel (1)
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In
diesem in 1 dargestellten ersten Beispiel
ist die Tube 1 mit einem Kopf 10 versehen, bestehend
aus einer Schulter 2 und einem Hals 3, welcher
an seinem oberen Ende durch eine Verteileröffnung 4 durchbohrt
ist. Der Hals 3 weist keine Unebenheiten auf und der Verschluss 5 ist
durch Pressgießen
direkt auf die Außenfläche des
Halses 3 abgeformt. Der enge Kontakt zwischen der Oberfläche des
Verschlusses 5 und des Halses 3 auf der gemeinsamen
Fläche 11,
durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhalten, gewährleistet
einen völlig
dichten Halt des Verschlusses 5 auf dem Hals 3 während der ganzen
Verwendung der Tube.
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In
diesem Beispiel sind der Hals und der Verschluss keilförmig mit
einem Halbwinkel an der Spitze zwischen 2° und 3° aber um die abschließende Entformung
des Verschlusses zu vereinfachen, ist es auch möglich, ihnen eine zylindrische
Form mit orthogonalem elliptischem Schnitt zu verleihen, wobei das Verhältnis zwischen
der kleinen Achse und der großen
Achse über
0,9 bleibt.
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Der
einfache Kontakt des Halses 3 und des Verschlusses 6 auf
ihrer gemeinsamen Fläche 11 gewährleistet
den Halt der Anordnung, d. h. des Verschlusses der Öffnung unter
zufriedenstellenden Bedingungen aber, wenn eine bessere Verschlusssicherheit
gewährleistet
werden soll, reicht es, wenn am unteren Teil des Halses 3 ein
Vorsprung 6 hinzugefügt
wird. Bei der Abformung durch Pressgießen verjüngt der obere Winkel dieses
Vorsprungs 6, so dass seine senkrechte Wand 7' leicht in Gegenschräge liegt.
Komplementär,
weist die Innenseite des Verschlusses an ihrem Ende 8 ein
inneres Relief auf, welches mit der Wand in Gegenschräge des Vorsprungs 7 verbunden
ein kaum merkliches Einrasten des Verschlusses am Ende des Eintreibens
ermöglicht
und ein Hindernis zu dem unpassenden Öffnen des Verschlusses ist,
auch nach mehreren Anwendungen.
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Eine
solche Tube, sehr einfach, ästhetisch, ist
für die
wirtschaftliche Verpackung von Mustern, für die eine begrenzte Anzahl
von Öffnungen
und Verschließungen
vorgesehen ist, perfekt geeignet.
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Beispiel 2: Tubenkopf
mit einem abgeformten Verschluss aus einem mit Zinkstearat bereicherten Kunststoff
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In
diesem zweiten Beispiel weist der Hals ein herkömmlich gebrauchtes Verschraubgewinde,
bestehend aus einem einzigen Gewinde mit trapezförmigen Schnitt und schraubenlinienartig
mit mehr als 2 Windungen, allgemein 3 bis 4 Windungen.
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Die
Kapsel ist in diesem Fall mit einem Kunststoff abgeformt, welcher
ein Gleitmittel wie z. B. Zinkstearat enthält. Das Lösungsmoment bei der Entformung
ist erheblich aber für
Verschlüsse,
die die Handhabung durch den Verbraucher vereinfachen, akzeptabel.
Ihre Außenwand
ist mit Griffmitteln ohne Gleiten versehen, wie z. B. Rillen, und
hat einem großen
Durchmesser, was der Lösungsanstrengung eine
Mehrfachwirkung verleiht. Wenn man von der Standard Form des Gewindes
abweichen kann, wird ein halbrunder Schnitt bevorzugt.
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Beispiel 3: Tubenkopf
mit abgeformten Verschluss mit kurzen und flachen Verschraubgewinden
versehen (2 und 3.1 und 3.3)
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Das
dritte Beispiel erlaubt es, an Hand der verschiedenen, in den 3.1, 3.2 und 3.3 schematisierten Schritten, das erfindungsgemäße Verfahren,
an den in 2 illustrierten Tubenkopf angewandt,
zu beschreiben.
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3.1 stellt die Formung durch Pressgießen eines
Tubenkopfes 10' aus
Polyethylen mit niedriger Dichte auf einen Mantel 100 aus
thermoplastischen Werkstoffen (es handelt sich im vorliegenden Fall
um einen mehrschichtigen Mantel mit einer Barriereschicht). Der
Mantel 100 wird um einen Stempel 40 aufgezogen,
welcher als erstes Werkzeug dient, wobei sein Ende als Hohlraum
für die
Bildung der Innenwand des Kopfes dient, d. h. Innenwand des Halses 3' und der Schulter 2.
Der Stempel 40 wird von einem Fortsatz 42 erhöht, welcher
auf das obere Werkzeug 51 aufpresst, welches das zweite
Werkzeug ist, um die Öffnung 4 zu
bilden.
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Das
obere Werkzeug 51 bestimmt die Außenfläche des Halses 3' und die Außenfläche der Schulter 2.
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Eine
Nuss 200 aus Polyethylen mit niedriger Dichte, welche am
Ausgang des Extruders entnommen wurde, wird auf den Stempel aufgebracht.
Sie wird durch die Gegeneinanderbewegung des ersten und zweiten
Werkzeuges bis zur Erreichung der erwünschten Form des Kopfes komprimiert.
Bei dieser Operation wird das Ende der Schulter 2 eng mit
dem Ende des Mantels 100 verschweißt.
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Der
somit geformte Hals 3 ist in diesem Beispiel am unteren
Ende seiner keilförmigen
Außenwand
mit einem Verschraubgewinde 20 versehen, das kurz, mehrfach,
schnell und eines besonderen Schnittes ist, durch eine geringe Reliefhöhe von 0,3 mm
gekennzeichnet. Die Schraubschräge
ist recht steil, zwischen 15° und
25°. Die
winklige Länge
des Gewindes ist nur 30°:
der größte Teil
der Halsoberfläche
bleibt glatt, wodurch er sauber aussieht, was den Verbraucher in
einer ästhetischen
so wie hygienischen Hinsicht zufrieden stellt, da es weniger Gefahr gibt,
dass das von der Tube verteilte Produkt hängen bleibt.
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Das
zweite Werkzeug 51 wird anschließend weggerückt und der Kopf 10' bleibt fest
mit dem Stempel 40 verbunden. Ohne auf die vollständige Abkühlung des
Kopfes zu warten, wird eine weitere Nuss 210 aus Polypropylen
am Ausgang des Extruders entnommen und auf den Kopf aus Polyethylen, der
im Laufe des vorangehenden Schrittes geformt worden war und noch
fest mit dem Stempel 40 verbunden ist, aufgebracht.
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Ein
drittes Werkzeug 55 wird vor der Anordnung der mit ihrem
Kopf und Stempel versehenen Tube positioniert, wodurch die Nuss 210 aus
Polypropylen (vgl. 3.2) eingefangen wird. Wenn
sich das dritte Werkzeug nähert
und an der Tuben-Stempel Anordnung 110 anliegt, grenzen
der Hohlraum des besagten dritten Werkzeuges 55, die Außenfläche des
Halses 3' und
der Fortsatz 42 des Kerns 40 ein Volumen mit geringer
Dicke ab, welches von dem zukünftigen
Verschluss 5' besetzt
wird. Durch dieses Verfahren kann viel Werkstoff eingespart werden,
da der Verschluss halb so dick sein kann wie wenn er separat gefertigt
wird. In diesem Fall wird ein Verschluss mit einer durchschnittlichen
Dicke von 0,7 mm gebildet.
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Durch
die Gegeneinanderbewegung der Werkzeuge (55, 3' und 52)
wird die Nuss 210 aus Polypropylen bis zur Erhaltung des
Verschlusses 5' (vgl. 3.3) komprimiert. Dieser Letztere wird perfekt geformt,
er besitzt am Ende seines Mantels ein Verschraubgewinde, das komplementär zu dem 20 des Halses 3' ist. Dieses
Letztere ist also hohlförmig,
mit geringer Tiefe (0,3 mm), steil und mehrfach; dies vereinfacht
die Zentrierung beim Einführen
des Verschlusses bei einer ersten Verschließung.
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Die
Werkzeuge werden weggerückt
und die Anordnung (vgl. 3.4 wird
herausgenommen. Die Anordnung wird abgekühlt, bis eine vollständige dimensionelle
Stabilisierung des Halses und des Verschlusses erreicht ist. Das
verhindert nicht die Handhabung der somit gebildeten Anordnung,
beispielsweise um die Tube mit dem Produkt zu füllen, das sie enthalten und
verteilen soll. Die letzte Phase der Entformung des Verschlusses
wird von dem Endverbraucher durchgeführt, indem die erste Öffnung ausgeführt wird,
auf herkömmliche
Weise und ohne besondere Schwierigkeit, da das Lösungsmoment schwach ist.
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Der
enge Kontakt der Oberflächen
des Verschlusses 5' und
des Halses 3' auf
der gemeinsamen Fläche 11' durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten
gewährleistet
einen völlig
dichten Halt des Verschlusses 5' auf dem Hals 3' während der
ganzen Verwendung der Tube.
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Beispiel 4: Verfahren
genannt „Intrakomrimierung", in welchem der
Tubenkopf durch Pressgießen
zwischen einem Stempel und einer mit Kapsel versehenen Gussform
geformt wird und durch Autogenschweißen mit einem Ende eines um
den Stempel aufgezogenen Mantels verschweißt wird (4.1 und 4.2)
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Das
Verfahren von diesem Beispiel unterscheidet sich von den Verfahren
des vorigen Beispiels dadurch, dass es weniger Schritte zur Fertigung
der weichen Tube erfordert. In dieser Variante wird nicht der Verschluss
als zweites gebildet, sondern der Tubenkopf selber.
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4.1 und 4.2 stellen
die Gussform 56 dar, in deren Hohlraum ein Verschluss 5'', welcher als erstes geformtes
Kunststoffteil dient, angebracht worden ist und der Stempel 45,
auf welchem ein weicher zylindrischer Mantel 101 aufgezogen
ist. Das Ende 102 des Mantels 101 ragt leicht
vor dem Vorsprung 46 hervor, welcher auf dem Stempel 40,
welcher als drittes Werkzeug dient, angebracht ist.
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Der
Verschluss 5' weist
eine durchschnittliche Dicke von 1 mm auf. Die Innenfläche des
Verschlusses, eventuell mit einem oder mehreren Verschraubgewinden
versehen, bestimmt die Außenfläche des
zu formenden Halses. Der Teil des Hohlraums der nicht von dem Verschluss
bedeckten Gussform 56 bestimmt die Außenfläche des Vorsprungs. Die Gussform 56 dient
als Stützwerkzeug, da
die Form ihres Hohlraums in dem Abschnitt, in welchem sie den Verschluss
aufnimmt, derjenigen des Hohlraums der Gussform, die zur Formung
des Verschlusses 5'' gedient hat,
entspricht.
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Ein
ringförmiges
Vormaterial 201 aus Polyethylen mit niedriger Dichte, am
Ausgang des Extruders entnommen, wird in dem Hohlraum der Gussform 56 abgelegt.
Es wird durch die Gegeneinanderbewegung des Stempels und der Gussform
bis zur Erhaltung der erzielten Form des Kopfes komprimiert. Unter
der Wirkung dieser Translation wird das Vormaterial 201 verformt
und das Ausfließen
des Kunststoffes von der freien Fläche des Spaltes, dessen Volumen
progressiv vermindert, geführt.
Wenn der Stempel 45 und die Gussform 56 aneinandergereiht
sind, bestimmen sie einen Gusshohlraum, in welchem das Ende 102 des
Mantels eingefangen ist. Unter der Wirkung des Komprimierens fließt der Kunststoff
des Vormaterials aus und füllt
die verschiedenen Teile des von den Hohlräumen des Stempels und der Gussform
abgegrenzten Volumen. Er kommt insbesondere mit dem Ende 102 des
Mantelteils in Kontakt. Die Kunststoffe des Kopfes und des Mantels
werden eng miteinander verschweißt ohne Einbringung von Wärme oder
Werkstoff. Sie bleiben nach einer leichten Unterdruckhaltung und nach
der Abkühlung
miteinander verschweißt.
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Die
Werkzeuge werden weggerückt
und die Anordnung herausgenommen. Die Anordnung wird abgekühlt, bis
eine vollständige
dimensionelle Stabilisierung des Halses und des Verschlusses erreicht ist.
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Dieses
Verfahren, insbesondere die in den Beispielen 3 und 4 beschriebenen
Varianten, kann vorteilhaft umgesetzt werden, mittels Vorrichtungen, in
welchen die verschiedenen Pressgießwerkzeuge eine kontinuierliche
Bewegung erfahren, die rechtwinklig zu der Richtung ihrer Gegeneinanderbewegung
ist. Ein Übertragungsmittel,
welches die Bekleidung der Stempel mit einem weichen Mantel ermöglicht,
wird dort beschrieben. Ein zusätzliches
Mittel ermöglicht
die Versorgung der Gussform mit Verschlüssen. Diese Verschlüsse, die
allgemein separat gefertigt werden, werden lose zusammengeführt und dann
einzeln in einen Kanal geführt,
welcher gerade vor der Passage der kontinuierlich bewegenden Gussformen
mündet,
und fallen durch Schwerkraft in die Hohlräume der Gussform.
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Vorteile
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Das
durch Pressgießen
gewonnene abgeformte Kunststoffteil weist keine auf Spritzgießen zurückzuführende Spuren
auf. In der Tat erfordert das Spritzgießverfahren durch kalte Kanäle die Verwendung
von Kernen, welche entfernt werden müssen. Diese zusätzliche
Operation in dem Fertigungsband der Tube wird somit vermieden: kostengünstiger
und keine Spuren auf dem Verschluss.
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Spritzgießen kann
ebenfalls bei der Fertigung in großen Serien durch warme Kanäle erfolgen. Dieses
Verfahren ist komplexer und kostspieliger und hinterlässt dennoch
Spuren auf dem Verschluss, auch wenn sie nicht so ausgeprägt sind
wie bei dem Spritzgießen
durch kalte Kanäle.
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Pressgießen stellt
einen Vorteil zum Spritzgießen
dar: es ist besser geeignet für
die Herstellung eines Fertigungsbandes in kontinuierlicher Kinematik,
wo Kapseln durch die Komprimierung von Nüssen zwischen der fest mit
einem beweglichen Stempel verbundener Tube und einem dritten, ebenfalls
beweglichen Werkzeug wären,
wobei die Bewegung des Stempels in einer senkrecht zur Gegeneinanderbewegung
der Werkzeuge Ebene begleitet wird. Allgemein können die zweiten Kunststoffteile
in kontinuierlicher Kinematik geformt werden, durch Komprimierung
eines Vormaterials aus Kunststoff, welcher zwischen dem ersten,
mit dem ersten Werkzeug fest verbundenen Kunststoffteil und einem
dritten, ebenfalls beweglichen Werkzeug extrudiert wird, wobei die
Anordnung des ersten, mit dem Stützwerkzeug fest verbundenen
Kunststoffteils und das dritte Werkzeug eine kontinuierliche Bewegung
erfahren, welche senkrecht zu der Richtung ihrer Gegeneinanderbewegung
ist.
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Da
das Vormaterial in den Spalt zwischen der Anordnung des ersten Werkzeuges – ersten Kunststoffteils,
bei einer niedrigeren Temperatur als der beim Spritzgießen verwendeten
Temperatur eingespeist wird, weist die Anordnung global eine niedrigere
Temperatur auf, was die Abkühlungsdauer
verkürzt.
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Spritzgießen erfordert
Einspeisungskanäle für den Kunststoff,
welche einen minimalen Durchmesser aufweisen, um den Chargenverlust
ohne zu hohen Energieaufwand zu besiegen: dies erfordert eine minimale
Dicke für
das gespritzte Kunststoffteil. Bei Pressgießen können dünnere Kunststoffteile erhalten
werden, also leichtere Teile. Dies ergibt eine Werkstoffeinsparung.