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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges Produkt auf Wasser-
oder Milchbasis, das lebende Mikroorganismen aufweist und das im
Wesentlichen lagerstabil ist. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner
ein Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Verabreichungssystems
für Mikroorganismen
auf Wasser- oder Milchbasis sowie ein Verfahren, um einen Konsumenten
mit lebenden Mikroorganismen in einer Flüssigkeit auf Wasser- oder Milchbasis
zu versorgen.
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Die
bakterielle Population des humanen oder tierischen Magen-Darmtrakts
stellt ein enorm komplexes Ökosystem
dar, das viele Typen von Mikroorganismen einschließt. In der
mikrobiellen Lebensgemeinschaft (= bakterielle Mikroflora) einer
Person gibt es mehr als 400 unterschiedliche Bakterien-Spezies,
deren gesamte Population etwa 1014 Zellen
beträgt.
Vom Magen bis in den Dickdarm steigt die Zahl der Bakterien durch
den ganzen Magen-Darm-Trakt an. Die höchsten Bakterienzahlen werden
im Dickdarm gefunden, und zwar mit bis zu 1011 koloniebildenden
Einheiten (KBE) pro ml Darminhalt.
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In
Abhängigkeit
von der Art eines spezifischen Bakteriums, das Teil der mikrobiellen
Lebensgemeinschaft ist, kann dieses in einer parasitären, kommensalen
oder symbiotischen Beziehung mit seinem Wirt leben. Von symbiotischen
Bakterien können
zahlreiche förderliche
Wirkungen ausgehen, beispielsweise eine Verhinderung einer Konstipation und/oder
Diarrhöe,
die Erhöhung
der Mineralstoffabsorption, der Schutz gegen Infektion, die Krebsprävention,
eine Immunmodulation und andere. Mikroorganismen, die förderliche
Wirkungen auf ihren Wirt aufweisen, einschließlich von Bakterien, werden
im Allgemeinen als probiotische Mikroorganismen oder Probiotika
bezeichnet.
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Um
einem Konsumenten die vorteilhaften Funktionalitäten von Probiotika zur Verfügung zu stellen,
wurden gewaltige Anstrengungen unternommen, Probiotika in ausreichender
Menge in einer oral konsumierbaren Form herzustellen. Diese Anstrengungen
waren jedoch wiederholt mit verschiedenen technischen Problemen
konfrontiert, die mit der Produktion und Stabilisation von probiotischen
Präparaten
verknüpft
waren.
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Beispielsweise
stellt die Tatsache, dass viele probiotische Bakterien einen anaeroben
Stoffwechsel besitzen, spezifische technische Anforderungen an alle
Verfahrens- und Produktniveaus zwischen einer Ausgangskultur und
einem konsumierbaren Produkt, das geeignet ist, das genannte Bakterium
in ausreichend hoher Konzentration einem Menschen oder Tier zuzuführen.
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Dabei
stellt die reine Tatsache, dass lebende Bakterien metabolisch aktiv
sind – sogar
bei Kühltemperaturen – bestimmte
Probleme dar: verzehrbare Träger
von Probiotika unterliegen häufig
einem Qualitätsabbau
aufgrund der Bakterienaktivität,
was den Träger
vollständig
ungenießbar
machen kann.
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Es
ist ein weiteres einschlägiges
Problem, zu gewährleisten,
dass ausreichende Mengen von Probiotika in einem lebenden Zustand
im Dünn-
und Dickdarm ankommen. So ist es eine Tatsache, dass die Acidität des Magens
sowie die Einwirkung von Gallensäuren
das Überleben
von Bakterien während der
Passage des Magen-Darm-Trakts drastisch verringern.
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Im
Stand der Technik finden sich viele Berichte über Möglichkeiten, probiotische Bakterien
bereitzustellen. Ein allgemein angewandter Ansatz, eine stabile
Präparation
von Probiotika zu erhalten, umfasst die Stufen der Durchführung einer
Fermentation, um hohe KBE von Bakterien zu erhalten, das Zugeben
eines Trägers
oder Schutzmaterials wie von Kohlenhydraten oder Milchpulver sowie
das Trocknen der Mischung, beispielsweise durch Gefriertrocknen.
Auf diese Weise kann eine bakterielle Präparation mit einem niedrigen
Aw und einer verlängerten Lagerdauer
erhalten werden. Ein Nachteil eines Heißtrocknungs- oder Gefriertrocknungsverfahrens, wie
sie nach diesem Prinzip nur Anwendung kommen, besteht jedoch darin,
dass dabei signifikante Verluste von lebenden Bakterien in Kauf
genommen werden müssen.
Außerdem
werden bei dieser Art von Prozedur nur getrocknete Produkte erhalten.
Es wäre
vorteilhaft, bequemere Formen für
den Verzehr zu haben.
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Eine
andere Art der Zufuhr eines Probiotikums besteht in der Herstellung
eines Materials, das von dem Probiotikum fermentiert wurde. Das
ist beispielsweise der Fall bei Joghurts, die aus der Fermentierung
von Milch mit Mikroorganismen erhalten wurden. Der Vorteil dieser
Produkte besteht darin, dass sie bei Kühlung relativ stabil sind,
und zwar aufgrund des niedrigen pH des Produkts nach der Fermentation.
Die durch die Fermentationsaktivität des Probiotikums erzeugte
Säure entspricht
jedoch nicht dem Geschmack aller Konsumenten. Außerdem müssen diese Produkte weiterhin
gekühlt
werden.
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In ähnlicher
Weise müssen "süße Acidophilus-Milchprodukte", die kommerziell
verfügbar
sind, gekühlt
werden, um eine Verschlechterung und Fermentation des Produkts zu
verhindern (vergleiche
EP 0
154 614 B1 , Spalte 2, Zeilen 27–33). Das gilt selbst dann,
wenn das Produkt selbst nicht fermentiert wurde.
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EP 0 154 614 beschreibt
ein Verfahren zur Kultivierung von Organismen in Milch, die eine
langsame Wachstumskapazität
aufweisen. Im Wesentlichen wird eine Massen-Starterkultur mit Milch
hergestellt, die bei optimalen Wachstumsbedingungen gehalten wird,
bis ein pH von 4,5 bis 5 erreicht ist. Danach wird die Massen-Starterkultur
einem Prozessmilchansatz zugesetzt und darin kultiviert, wiederum bei
optimalen Wachstumsbedingungen, bis eine Bakterienzahl von 10
8 KBE pro ml erreicht wurde. Dabei handelt
es sich um ein acidifiziertes Produkt und weist somit die gleichen
Nachteile auf wie oben angesprochen.
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EP 0 667 106 beschreibt
fermentierte Produkte, die mit einem ansäuernden Stamm beimpft sind.
Das fermentierte Material weist einen pH von etwa 3,5 bis 4,2 auf.
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Angesichts
des Standes der Technik besteht ein Ziel darin, eine andere Möglichkeit
oder ein anderes Vertriebssystem für probiotische Mikroorganismen
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel besteht darin, einen Weg zu finden, Probiotika ohne
die Verluste während
einer Trocknungsstufe bereitzustellen.
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Darüber hinaus
ist es ein Ziel, lebensfähige Probiotika
bereitzustellen, während
man die Kosten und den Energie verbrauch vermeidet, die mit dem Kühlen oder
Abkühlen
eines probiotischen Präparats verknüpft sind.
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Ferner
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Probiotika in Form eines
Produkts bereitzustellen, das eine verlängerte Lagerdauer aufweist
sowie eine bequeme Art seines Verzehrs.
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Bemerkenswerterweise
wurde gefunden, dass probiotische Mikroorganismen bei Raumtemperatur
für eine
verlängerte
Zeit in einer Flüssigkeit
auf Wasser- oder Milchbasis stabil gehalten werden können, beispielsweise
mehrere Monate. Dieser überraschende
Befund konnte beispielsweise erhalten werden, wenn die Probiotika
in einer Flüssigkeit
bereitgestellt wurden, die keine Kohlenhydrate enthält, die von
den Mikroorganismen verdaut werden könnten.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung gemäß einem
ersten Aspekt ein flüssiges
Produkt auf Wasser- oder Milchbasis bereit, das lebende Mikroorganismen
umfasst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das flüssige Produkt
eine Lagerdauer von wenigstens 1 Monat bei 10°C aufweist, während welcher
Zeit der pH des Produkts weniger als 2 Punkte abnimmt und/oder die
Menge an lebenden Bakterien weniger als 2 logarithmische Einheiten
abnimmt, und das frei ist von Kohlenhydraten, die von den Mikroorganismen
metabolisiert werden können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines flüssigen
Vertriebssystems auf Wasser- oder Milchbasis für Mikroorganismen bereit, das
wenigstens 1 Monat bei 10°C
lagerstabil ist, wobei das Verfahren die Schritte der Fermentierung
eines Mediums unter Gewinnung einer Biomasse von lebenden Mikroorganismen
sowie die Zugabe der Biomasse zu einer Flüssigkeit auf Wasserbasis umfasst,
die frei ist von Kohlenhydraten, die von den Mikroorganismen metabolisiert
werden können.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit,
einem Konsumenten lebende Mikroorganismen in einer Flüssigkeit
auf Wasser- oder Milchbasis zur Verfügung zu stellen, wobei das
Verfahren die Stufe der Verabreichung des erfindungsgemäßen Produkts
an einen Konsumenten umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Mikroorganismen in flüssigen,
lagerstabilen Produkten auf Wasser- oder Milchbasis bereit.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein flüssiges Produkt
bereit, das die Vorteile lebender Probiotika nutzbar macht, wobei das
Produkt bei Temperaturen über
10°C für wenigstens
1 Monat gelagert werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit,
einer Person die Vorteile lebender Probiotika zukommen zu lassen,
wobei das Verfahren die Stufe umfasst, der Person das erfindungsgemäße Produkt
zur Verfügung zu
stellen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Vertrieb lebender Mikroorganismen in einer konsumierbaren Form bereit,
wobei das Verfahren die Schritte des Vertriebs des erfindungsgemäßen Produkts
umfasst.
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In
den Figuren zeigt
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1 die
Werte für
pH und Acidität
in °Dornic
im Verlauf von zwei Monaten eines erfindungsgemäßen Produkts, das mit Mikroorganismen
zu 2 bis 5 × 107 KBE/ml beimpft worden war.
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2 die
Bakterienverluste, die bei einer Lagerung bei 25°C in einem flüssigen erfindungsgemäßen Produkt
innerhalb eines Zeitraums von 98 Tagen auftreten.
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Im
Kontext dieser Beschreibung wird das Wort "umfasst" so verwendet, dass es bedeutet "schließt, neben
anderen Dingen" ein.
Das Wort ist nicht auszulegen als "besteht nur aus".
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung können die erfindungsgemäßen Produkte
mit lebenden Mikroorganismen auch als Vertriebssysteme für die genannten
Mikroorganismen bezeichnet werden.
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Der
Begriff "Flüssigkeit
auf Wasser- oder Milchbasis" bezieht
sich auf irgendeine Flüssigkeit, die
nicht hydrophob ist. Beispielsweise schließt der Begriff Flüssigkeiten
auf Lipid- oder Ölbasis
aus. Der Begriff schließt
jedoch Flüssigkeiten
vom Emulsionstyp ein, die beispielsweise Lipidtröpfchen in einer hydrophilen
Basis enthalten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der Erfindung
eine Brookfield-Viskosität
von weniger als 200 Pa s–1 auf. Stärker bevorzugt
weist das erfindungsgemäße flüssige Produkt
eine Brookfield-Viskosität
unter 100 Pa s–1 besonders bevorzugt weist
das flüssige
Produkt eine Brookfield-Viskosität von unter
20 Pa s–1 auf.
Die Brookfield-Viskosität wird bei
einer Scherrate von 5 U/min und bei einer Temperatur von 8°C festgestellt.
Diese Werte wurden mit einem Brookfield DV-II+-Viskometer erhalten.
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Der
Begriff "lagerstabil" bedeutet generell, dass
das Produkt nicht auf 8°C
oder darunter gekühlt werden
muss, sondern in einem ungekühlten
Regal eines Supermarkts angeboten werden kann. Die Temperatur in
einem Supermarkt liegt üblicherweise im
Bereich zwischen 16 bis 25°C.
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Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung wird angenommen, dass die "Lagerdauer" eines Produkts in
dem Moment beginnt, wenn die Herstellung des Produkts abgeschlossen
ist, d. h. nach dem Abfüllen
und Verschließen
des Produkts. Aus Gründen der
Einfachheit und um ein klares Bild zu liefern, wird die weitere
Zeit, die benötigt
werden kann, bis das Produkt sich in einem Regal in einem Supermarkt
befindet, nicht als Ausgangspunkt der "Lagerdauer" gemäß der vorliegenden
Erfindung genommen. Der Grund dafür ist die hohe Variabilität der Zeit
zwischen der Herstellung und dem Erscheinen im Supermarkt, die in
der Praxis von vielen nicht konstanten Faktoren abhängen kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Produkte
dadurch gekennzeichnet, dass sie Milchproteine, Lactose und/oder
andere Feststoffe aus Milch oder auf Milchbasis umfassen.
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Insbesondere
schließen
Milchfeststoffe ein Molkereiprodukte oder Produkte, die Bestandteile enthalten,
die sich von Milch ableiten, beispielsweise Milchprotein wie beispielsweise
Molkenproteine, Caseinprotein, Milch-Kohlenhydrate wie Lactose,
oder Milchlipide wie beispielsweise Sahne. Vorzugsweise umfasst
das erfindungsgemäße Produkt
Milchprotein. Demgemäß kann das
Produkt eine Vollmilch, entfettete oder halbentfettete Milch, Buttermilch
oder eine rekonstituierte Milch beispielsweise auf der Basis eines
Milchpulvers sein.
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Vorzugsweise
ist das flüssige
Produkt eine Milch, die sterilisiert wurde, beispielsweise durch
Ultra-Hitzebehandlung (UHT). Vorzugsweise sind die Produkte lagerstabile
flüssige
Molkereiprodukte.
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Alternativ
dazu können
die Produkte gemäß der vorliegenden
Erfindung auch ein Sirup sein, ein Softdrink, ein karbonisierter
Softdrink, ein Tee, wie beispielsweise ein kalter Tee, ein Saft,
wie beispielsweise ein Apfel-, Orangen- oder generell Fruchtsaft.
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Die
Produkte können
auch ein Produkt auf Sojabasis sein. Beispielsweise kann es eine
Sojamilch oder ein Sojadrink sein. Beispielsweise kann das flüssige Produkt
ein Milchersatz auf Sojabasis sein. Das Produkt auf Sojabasis kann
frei von Lactose sein.
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Das
Produkt der vorliegenden Erfindung weist vorzugsweise eine Wasseraktivität von 0,4
oder mehr auf, stärker
bevorzugt von 0,6 oder mehr, und noch stärker bevorzugt von 0,7 oder
mehr. Beispielsweise weist das erfindungsgemäße Produkt eine Wasseraktivität von 0,8
oder mehr auf.
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Produkt
ein nicht-fermentiertes Produkt.
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Das
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jedoch auch als ein fermentiertes Produkt in Betracht
gezogen werden, das beispielsweise erhalten wurde durch Fermentieren
eines Mediums, Wärmebehandeln
oder Pasteurisieren des Mediums zur Verminderung der bakteriellen
Belastung sowie gleichzeitig zum Abtöten der fermentierenden Bakterien.
Dann könnte
das fermentierte, ggf. pasteurisierte Produkt mit einem Mikroorganismus
gemäß der vorliegenden
Erfindung ergänzt
werden,
der auf dem fermentierten Medium nicht weiter wächst. Beispielsweise
kann das Produkt ein Joghurt sein, der wärmebehandelt wurde und dem
man Mikroorganismen zusetzte, die nicht in der Lage sind, auf dem
fermentierten, wärmebehandelten
Produkt weiter zu wachsen, um ein Produkt zu erhalten, das die Merkmale
der vorliegenden Erfindung erfüllt. Demgemäß kann das
erfindungsgemäße Produkt
ein gerührter
oder fest gewordener Joghurt sein, der natürlich ist oder der zusätzliche
Aromen oder Bestandteile aufweist, beispielsweise Früchte. Das
Produkt gemäß der Erfindung
könnte
auch ein lagerstabiler Frischkäse
sein.
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Der
Begriff "logarithmische
Einheit" ("log unit") bezieht sich auf
den Logarithmus auf der Basis von zehn. Daher bezieht sich eine
Abnahme um eine logarithmische Einheit KBE beispielsweise auf eine Abnahme
von 109 auf 108 KBE.
Mit anderen Worten bedeutet eine Abnahme um eine logarithmische
Einheit eine Verminderung auf 10% des Ausgangswerts von 100%.
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Eine
Abnahme um einen pH-Punkt kann anhand eines Beispiels einer pH-Verminderung
von 7,0 auf 6,0 oder von 6,5 auf 5,5 illustriert werden. Eine Abnahme
um 2 pH-Punkte kann eine Abnahme beispielsweise von pH 6,7 auf pH
4,7 sein.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Produkte
frei von Kohlenhydraten, die von dem Mikroorganismus metabolisiert
werden können.
Wenn beispielsweise das flüssige
Produkt Lactose umfasst, ist der Mikroorganismus vorzugsweise ein
Bakterium, das Lactose nicht metabolisieren kann.
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Daher
kann gemäß einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung der Mikroorganismus Lactose als Nährmittel
nicht nutzen. Beispiele für
Mikroorganismen, die Lactose nicht nutzen können, sind Lactobacillus paracasei
(CNCM I-2116) oder Lactobacillus rhamnosus (ATCC53103).
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Gemäß einem
anderen Beispiel gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Mikroorganismus Saccharose nicht als Nährmittel
nutzen. Lactobacillus delbruecki subsp bulgaricus (ATCC11842) und Lactobacillus
helveticus (ATCC15009) sind Stämme, die
Saccharose als Substrat nicht nutzen können.
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Alternativ
kann das erfindungsgemäße Produkt
frei sein von einer anderen Kohlenhydratquelle, die von dem Mikroorganismus
metabolisiert werden könnte.
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Um
das Prinzip der vorliegenden Erfindung zu illustrieren, wird theoretisch
angenommen, dass dann, wenn irgendeines der Produkte der vorliegenden
Erfindung frei von Saccharose ist, jedoch andere Kohlenhydrate enthält, der
in dem Produkt enthaltene Mikroorganismus in der Lage sein kann,
nur die fehlenden Kohlenhydrate als Makro-Nährstoff zu metabolisieren oder
zu nutzen, wie beispielsweise Saccharose.
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Das
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise frei von einem oder mehreren der Kohlenhydrate,
die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die besteht aus Fructose, Glucose und Saccharose. Vorzugsweise ist
es frei von Glucose und/oder Fructose, stärker bevorzugt frei von Saccharose.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff "frei von einem Kohlenhydrat", beispielsweise "frei von Saccharose" auf flüssige Produkte,
in denen die Kohlenhydrate in Mengen von weniger als 0,2 g pro 100
ml des flüssigen
Produkts vorhanden sind.
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Vorzugsweise
ist die Kohlenhydratquelle in Mengen von weniger als 0,1 g/100 ml,
stärker
bevorzugt von weniger als 0,05 g/100 ml, am stärksten bevorzugt von weniger
als 0,01 g/100 ml vorhanden.
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Das
Produkt kann von Anfang an frei sein von potentiell fermentierbaren
Kohlenhydraten, und zwar aufgrund der Auswahl seiner Bestandteile.
Alternativ dazu können
alle potentiell fermentierbaren Kohlenhydrate aus dem Produkt oder
seinen Bestandteilen entfernt worden sein.
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Wenn
entsprechend der Mikroorganismus in der Lage ist, Saccharose, Fructose
und Glucose zu nutzen, ist das flüssige Produkt vorzugsweise
frei von allen diesen drei Kohlenhydraten.
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Vorzugsweise
sind die Mikroorganismen von Natur aus nicht in der Lage, Kohlenhydrate
zu nutzen, die in dem flüssigen
Produkt vorhanden sind. Beispielsweise kann es sich um einen Stamm
handeln, der natürlich
Lactose nicht nutzen kann. Beispielsweise kann es ein natürlicher
Mutant sein. Alternativ dazu kann der Mikroorganismus gentechnisch
verändert
sein, so dass er nicht in der Lage ist, auf spezifischen Kohlenhydraten
zu wachsen.
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Vorzugsweise
ist der Mikroorganismus ein Bakterium. Stärker bevorzugt ist es ein Milchsäurebakterium.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
der Mikroorganismus ein Probiotikum.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der Mikroorganismus ein Stamm, der aus der Gruppe
von Gattungen ausgewählt
ist, die besteht aus Lactobacillus, Bifidobacterium, Streptococcus, Lactococcus,
Enterococcus und Mischungen davon.
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Vorzugsweise
ist der Mikroorganismus ein Lactobacillus-Stamm. Stärker bevorzugt ist er aus der
Gruppe ausgewählt,
die besteht aus L. casei, L. paracasei, L. acidophilus, L. plantarum
und Mischungen davon. Vorzugsweise ist der Mikroorganismus ein L.
paracasei-Stamm, und beispielsweise ist der Mikroorganismus Lactobacillus
paracasei (CNCM I-2116).
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung wenigstens 104 KBE des Mikroorganismus
pro ml am Beginn der Lagerdauer auf. Bevorzugt wenigstens 105, noch stärker bevorzugt wenigstens 107, und am stärksten bevorzugt wenigstens
108 KBE/ml. Beispielsweise umfasst das flüssige Produkt
wenigstens 106 KBE/ml.
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Vorzugsweise
enthält
das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung 105 bis 109,
stärker
bevorzugt 106 bis 108 KBE
des Mikroorganismus pro ml während
der gesamten Lagerdauer, wie sie gemäß der Erfindung definiert wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
irgendeines flüssigen
Produkts gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen die flüssigen
Produkte eine Lagerdauer von wenigstens einem Monat bei 20°C auf, wobei während dieser
Zeit das Produkt einer pH-Abnahme von weniger als 2 Punkten unterliegt
und während welcher
Zeit der Verlust an lebenden Mikroorganismen geringer ist als 2
logarithmische Einheiten. Vorzugsweise ist die Abnahme des pH weniger
als eine Einheit, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Einheiten.
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Das
flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung weist vorzugsweise eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten
bei 20°C
auf, wobei während
dieses Zeitraums der pH des Produkts weniger als 2 Punkte abnimmt
und die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger als 2 logarithmische
Einheiten abnimmt. Vorzugsweise beträgt die Abnahme des pH weniger
als 1 Einheit, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 20°C auf, wobei
während
dieses Zeitraums der pH weniger als 2 Punkte abnimmt und die Menge
an lebenden Mikroorganismen weniger als 1,5 logarithmische Einheiten
abnimmt. Vorzugsweise nimmt der pH weniger als 1 logarithmische
Einheit ab, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Lagerdauer von wenigstens zwei Monaten bei 20°C auf, wobei während dieses
Zeitraums der pH weniger als 1 Punkt abnimmt und die Menge an lebenden
Mikro organismen weniger als 2 logarithmische Einheiten abnimmt.
Vorzugsweise nimmt die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger
als 1 logarithmische Einheit ab, stärker bevorzugt weniger als
0,5 logarithmische Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der Erfindung
eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 20°C auf, wobei während dieses
Zeitraums der pH weniger als 0,7 Punkte abnimmt und die Menge an
lebenden Mikroorganismen weniger als 2 logarithmische Einheiten
abnimmt. Vorzugsweise nimmt die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger
als 1 logarithmische Einheit ab, stärker bevorzugt weniger als
0,5 logarithmische Einheiten.
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Beispielsweise
kann das Produkt eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 20°C aufweisen,
wobei während
dieses Zeitraums der pH weniger als 0,7 Punkte abnimmt und die Menge
an lebenden Bakterien weniger als 1, vorzugsweise weniger als 0,5,
stärker
bevorzugt weniger als 0,3 loga rithmische Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Lagerdauer von wenigstens 1 Monat bei 25°C auf, wobei
während
dieses Zeitraums das Produkt einer Verminderung des pH von weniger
als 2 Punkten unterliegt und währenddessen
der Verlust an lebenden Mikroorganismen geringer ist als 2 logarithmische
Einheiten. Vorzugsweise ist die Verminderung bezüglich des pH geringer als 1
Einheit, stärker
bevorzugt geringer als 0,7 Einheiten.
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Das
flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung weist vorzugsweise eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten
bei 25°C
auf, wobei während
dieses Zeitraums der pH des Pro dukts weniger als 2 Punkte abnimmt
und die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger als 2 logarithmische
Einheiten abnimmt. Vorzugsweise beträgt die Abnahme des pH weniger
als 1 Einheit, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 25°C auf, wobei
während
dieses Zeitraums der pH weniger als 2 Punkte abnimmt und die Menge
an lebenden Mikroorganismen weniger als 1,5 logarithmische Einheiten
abnimmt. Vorzugsweise vermindert sich der pH weniger als 1 logarithmische
Einheit, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der Erfindung
eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 25°C auf, wobei während dieses
Zeitraums der pH weniger als 1 Punkt abnimmt und die Menge an lebenden
Mikroorganismen weniger als 2 logarithmische Einheiten abnimmt.
Vorzugsweise nimmt die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger
als 1 logarithmische Einheit ab, stärker bevorzugt weniger als
0,5 logarithmische Einheiten.
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Vorzugsweise
weist das flüssige
Produkt gemäß der Erfindung
eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 25°C auf, wobei während dieses
Zeitraums der pH weniger als 0,7 Punkte abnimmt und die Menge an
lebenden Mikroorganismen weniger als 2 logarithmische Einheiten
abnimmt. Vorzugsweise nimmt die Menge an lebenden Mikroorganismen weniger
als 1 logarithmische Einheit ab, stärker bevorzugt weniger als
0,5 logarithmische Einheiten.
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Vorzugsweise
kann das Produkt eine Lagerdauer von wenigstens 2 Monaten bei 25°C aufweisen,
wobei während
dieses Zeitraums der pH weniger als 0,7 Punkte abnimmt und die Menge
an lebenden Bakterien weniger als 1, vorzugsweise weniger als 0,5,
stärker
bevorzugt weniger als 0,3 logarithmische Einheiten abnimmt.
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Vorzugsweise
können
alle oben angegebenen Parameter der Lagerdauer des Produkts der
vorliegenden Erfindung, wie sie durch die Lagertemperatur (10, 20
oder 25°C),
die Abnahme des pH (2, 1, 0, 5, 0,3 Punkte) und KBE (2, 1, 5, 1,
0, 5, 0,3 logarithmische Einheiten) definiert werden, für eine Lagerdauer
sogar von 3 Monaten oder mehr erhalten werden.
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Das
Produkt kann irgendeinen pH im Bereich von 3,4 bis 8 aufweisen,
vorzugsweise von 4 bis 7,5, besonders bevorzugt von 6 bis 7, solange
der spezifische pH in diesem Bereich während der Lagerdauer, wie sie
gemäß der Erfindung
definiert wird, stabil bleibt.
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Beispielsweise
bleibt der pH des erfindungsgemäßen Produkts
im Bereich von 6 bis 7 während einer
Lagerdauer von 2 Monaten bei 20°C.
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Gemäß einer
Ausführungsform
liegt der pH des flüssigen
erfindungsgemäßen Produkts
vor der Lagerdauer bei 3 oder darüber. Stärker bevorzugt liegt der pH
bei 4 oder darüber,
noch stärker
bevorzugt bei 5 oder darüber,
und noch stärker
bevorzugt beträgt
er 6 oder darüber.
Beispielsweise beträgt
der pH des Produkts 5,5 oder darüber.
Am stärksten
bevorzugt liegt der pH des Produkts bei Beginn der Lagerdauer im
Bereich von 6,1 bis 7,8.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung wird die Stufe der Fermentation eines
Mediums wenigstens 7 Stunden bei mehr als 30°C durchgeführt, stärker bevorzugt wenigstens 8 Stunden
bei mehr als 35°C,
beispielsweise bei 37°C.
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Gegebenenfalls
kann bei dem Verfahren zur Herstellung des flüssigen Vertriebssystems für Mikroorganismen
auf Wasser- oder
Milchbasis das Verfahren außerdem
die Stufe der Abtrennung der Biomasse von dem fermentierten Medium
und/oder, als weitere Option, das Waschen der Biomasse umfassen, bevor
man sie der Flüssigkeit
auf Wasser- oder Milchbasis zusetzt. Gemäß dieser zusätzlichen
Option kann die Biomasse gefroren werden, getrocknet werden oder
gefriergetrocknet werden, bevor man sie der Flüssigkeit auf Wasser- oder Milchbasis
zusetzt.
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Bei
dem Verfahren zur Versorgung eines Konsumenten mit lebenden Mikroorganismen
benötigt
der Konsument vorzugsweise oder wünscht die Aufnahme von lebenden
Mikroorganismen, und die Mikroorganismen werden in ausreichenden
Mengen verabreicht. Ausreichende Mengen bedeuten üblicherweise,
dass wenigstens 105 bis 108,
vorzugsweise 106 bis 107 lebende
Mikroorganismen pro Mahlzeit verabreicht werden. Vorzugsweise wird
wenigstens eine Mahlzeit pro Tag konsumiert.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung flüssige Produkte bereit oder
ein Verfahren zur Bereitstellung der Vorzüge von lebenden Probiotika.
Es existieren viele bekannte Vorzüge von lebenden Mikroorganismen,
und zahlreiche weitere können
in der Zukunft entdeckt werden. Beispiele für derartige Vorzüge können sein
eine Linderung von Bauchschmerzen, eine Gewährleistung des Wohlbehagens
des Bauchs, eine Gewährleistung
eines allgemeinen Wohlgefühls,
eine Erhöhung
der Mineralstoffabsorption, die Verhinderung einer Verstopfung und/oder
Diarrhöe,
ein Schutz gegen Infektion, eine Verhinderung von Infektion, eine
Immunmodulation, eine Erhöhung
der Immunreaktion gegen Pathogene oder Parasiten, und eine Krebsprävention.
Es können
einer oder mehrere Mikroorganismen ausgewählt werden und in einem einzigen
Präparat
kombiniert oder vermischt werden, um einen oder mehrere dieser beispielhaften
Vorzüge
zu nutzen.
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Vorzugsweise
kann das Produkt, das die Vorzüge
von lebenden Mikroorganismen bereitstellt, bei Temperaturen oberhalb
15°C für wenigstens
2 Monate gelagert werden. Die Lagerzeit beginnt mit der Lagerdauer,
wie sie oben definiert wurde. Stärker bevorzugt
kann das Produkt, das die Vorzüge
von Probiotika bereitstellt, bei Temperaturen und für Zeiträume gelagert
werden, die denen der anderen erfindungsgemäßen Produkte entsprechen. Beispielsweise
kann das Produkt bei Temperaturen von bis zu 25°C für bis zu 3 Monate oder mehr
gelagert werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Vertrieb von lebenden Mikroorganismen in einer konsumierbaren Form
bereit. Vorzugsweise entspricht der Vertrieb dem Vertrieb von lagerstabilen
Produkten. Lagerstabile und gekühlte
Produkte weisen üblicherweise
unterschiedliche Vertriebsmuster auf, da die Kühlketten-Vertriebswege eine Kühlung auf üblicherweise 6°C oder darunter
während
der Lagerung, des Transports und der anschließenden Lagerdauer in einem Supermarkt
erfordern. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann der Vertrieb, der den Transport sowie gegebenenfalls
die Lagerung in einem Lagerhaus und/oder im Regal eines Supermarkts
umfasst, bei Temperaturen von mehr als 10°C erfolgen, vorzugsweise bei
Temperaturen im Bereich von 10°C
bis 25°C,
stärker
bevorzugt bei Temperaturen zwischen 14 bis 20°C. Dieser Art des Vertriebs
von lebenden Mikroorganismen in einer konsumierbaren Form bringt
den Vorteil eines niedrigeren Energiebedarfs während des Vertriebs mit sich,
da ein Kühlen
grundsätzlich
nicht nötig
ist. Vorzugsweise entsprechen die lebenden Mikroorganismen in konsumierbarer
Form dem erfindungsgemäßen flüssigen Produkt.
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Beispiel:
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Eine
lagerstabile Flüssigkeit
auf Milchbasis, die einen probiotischen Stamm enthält, wurde
nach der folgenden Arbeitsweise hergestellt.
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MATERIAL UND METHODEN
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Ein
probiotischer Mikroorganismus, Lactobacillus paracasei (CNCM I-2116),
wurde ausgewählt. Diesem
Stamm fehlt β-Galactosidase,
weshalb er Lactose nicht als Kohlenhydratsubstrat nutzen kann.
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Der
Versuch wurde unabhängig
durchgeführt mit
einem gefrorenen Konzentrat sowie mit einem Startkulturpräparat.
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Für das Startkulturpräparat wurde
das folgende Medium verwendet.
- – 1% Hefeextrakt
- – 2%
Glucose
- – 1%
Calciumcarbonat
- – 0,05%
Mangansulfat
- – 95,05%
Wasser
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Das
Medium wurde bei 95°C
30 Minuten wärmebehandelt
und dann auf 4°C
abgekühlt
(nicht länger
als 24 Stunden) oder auf 37°C
für eine
sofortige Beimpfung.
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Die
Beimpfung wurde mit 0,05 Gew.-% einer teilweise aufgewärmten Dose
eines gefrorenen Konzentrats des ausgewählten Stammes durchgeführt, das
gekennzeichnet ist durch 1 bis 2 × 1010 KBE
Bakterien pro Gramm des Konzentrats.
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Die
Fermentation wurde bei 37°C
innerhalb eines Zeitraums von 11 Stunden unter Rührbedingungen durchgeführt, gefolgt
von einem Abkühlen auf
4°C.
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Am
Ende der Fermentation wurde eine Starterkultur mit einem pH von
4,6 und einem Gehalt von 109 KBE L. paracasei
pro ml des fermentierten Mediums erhalten.
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UHT-behandelte
halbentrahmte Milch wurde in einem Supermarkt erworben. Sie wurde
mit einem Süßungsmittel
(0,01 Gew.-% Sucralose) ergänzt,
um dem flüssigen
Produkt einen süßen Geschmack
zu verleihen. Sucralose wurde in Form einer sterilen Lösung zugesetzt,
die hergestellt wurde durch Filtration: 5 g Sucralose wurden in
95 g Wasser aufgelöst. Diese
5%ige Sucralose-Lösung
wurde durch Filtration mit einem Vakuum-betriebenen Einweg-Filtersystem
(Membrandurchmesser 0,22 μm)
sterilisiert. Aus dieser sterilen Lösung wurden 20 g (20 ml) entfernt und
zu 980 g der erworbenen UHT-Milch zugesetzt. Die auf diese Weise
erhaltene UHT-Milch war frei von allen Kohlenhydraten, die durch
CNCM I-2116 metabolisiert werden könnten.
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Die
Milch wurde dann mit dem Stamm angeimpft, so dass man eine Ausgangskonzentration
von 2 bis 5 × 107 KBE an CNCM 1–2116 pro ml erhielt.
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Parallel
dazu wurde der gleiche Stamm einer anderen Probe teilentrahmter
Milch direkt in Form des gefrorenen Konzentrats zugesetzt, das oben
diskutiert wurde, um die gleiche Ausgangskonzentration von 2 bis
5 × 107 KBE an CNCM I-2116 pro ml zu erhalten.
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Die
mit dem Starterpräparat
bzw. dem gefrorenen Konzentrat beimpfte Milch wurde dann gut durchmischt,
bevor man sie in sterile Glasflaschen abfüllte.
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Die
Produkte wurden dann 2 Monate bei 25°C gelagert und über die
Lagerung analysiert.
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Die
Analyse beinhaltete die Messungen des pH, der Dornic-Acidität sowie
Zell-Zählungen
(KBE).
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Um
Zell-Zählungen
von CNCM I-2116 zu erhalten, wurde ein Standard-MRS-Medium (Man-Rogosa-Sharpe)
zum Ausstreichen von Lactobacilli verwendet. Vor jeder Zell-Zählung wurde
die gelagerte Milchflasche gut gemischt, und es wurde 1 ml abgenommen,
um die Analyse durchzuführen.
Geeignete Verdünnungen
wurden mit einem Verdünnungsmittel durchgeführt, das
1,5% Trypton, 0,85% NaCl und 0,01% eines Antischaummittels enthielt.
1 ml der Portionen der Verdünnung
wurden mit dem MRS-Agar
in einer Petri-Schale vermischt.
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Die
Platten wurden nach anaerober Inkubation bei 37°C für 48 Stunden untersucht, und
es wurde die Anzahl an koloniebildenden Einheiten pro ml errechnet.
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ERGEBNISSE
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KBE-Verluste
an CNCM I-2116 in einer entrahmten und halbentrahmten UHT-Milch
blieben, bei einer Lagerung bei 25°C, unter 0,3 log und erreichten einen
Endwert von 107 KBE/ml nach einer Lagerdauer
von zwei Monaten. Im gleichen Zeitraum nahm der pH von 6,50 bis
6,40 auf ein Endniveau von 6,30 ab. Die Dornic-Acidität nahm über die
Lagerdauer bei 25°C
sehr geringfügig
zu von 18 bis 21°D
bis auf ein Endniveau unterhalb 25°D.
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1 zeigt
die pH-Entwicklung (quadratische Symbole) und Dornic-Grad(Rhombus-Symbole)-Entwicklung
während
des Lagerzeitraums.
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Die
Dornic-Acidität
ist ein sehr empfindlicher Wert, der sich theoretisch während der
Lagerdauer selbst bei konstantem pH verändern kann. Obwohl dieser Wert
nicht die gleiche Bedeutung aufweist wie der pH für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung, sind die Aciditätswerte des lagerstabilen Produkts zur
Illustration der Stabilität
des Produkts während
einer ausgedehnten Lagerdauer bei 25°C gezeigt.
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2 zeigt
die Abnahme bezüglich
log KBE/ml über
eine Lagerdauer von 98 Tagen bei 25°C. Wie zu erkennen ist, bleibt
die Mortalität
der Bakterien während
der ersten 70 Tage sehr niedrig, und führt zu einem Verlust an KBE
von weniger als 0,2 log.
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Der
Versuch zeigt überraschenderweise, dass
bakterielle Präparate
in einer Flüssigkeit,
wie beispielsweise einer Milch auf lagerstabile Weise gehalten werden
können,
wie beispielsweise bei 25°C für zwei Monate,
ohne einen substantiellen Verlust an Zell-Zahlen und ohne eine substantielle
pH-Abnahme. Das macht die Flüssigkeit
auf Wasser- oder Milchbasis
zu einem wertvollen, leicht zu handhabenden Vertriebssystem oder
Träger
für probiotische
Mikroorganismen, die nicht in der Lage sind, Kohlenhydrate zu metabolisieren,
die in der Flüssigkeit
auf Wasser oder Milchbasis vorhanden sind.