-
Die
Biuretierung von Isocyanaten ist auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
Die
US-Patente 3.903.127 und
3.976.622 beschreiben verschiedene
Biuretierungsmittel, wie z. B. primäre aliphatische Amine. Die
veröffentlichte
kanadische Anmeldung Nr. 2.211.025 beschreibt
die Verwendung von tertiären
Alkoholen oder eines Gemischs aus Wasser und einem tertiären Alkohol
zur Biuretierung eines Isocyanats. Schließlich beschreibt
US-Patent Nr. 4.220.749 die Verwendung
von sekundären
Monoaminen als Biuretierungsmittel. Alle drei Zitate beschreiben
die Verwendung von Hexamethylendiisocyanat als Ausgangs-Isocyanat.
US-Patent Nr. 4.788.262 schlägt das Biuretieren
eines Trimers von Hexamethylendiisocyanat vor, führt als Beispiel aber nur ein
Trimer/Biuret-Gemisch an (siehe auch
US-Patent
Nr. 6.133.397 ).
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Die
Verwendung von Polyisocyanaten als Härter für Beschichtungszusammensetzungen
ist ebenfalls bekannt, wobei Polyisocyanate mit einer Funktionalität von 3
oder mehr besonders bevorzugt sind. Die veröffentlichte US-Patentanmeldung
2003/0109664 beschreibt die Herstellung eines höherfunktionellen Polyisocyanats
durch Biuretierung eines isocyanatgruppenhältigen Polyisocyanats. Unter
den beschriebenen Ausgangs-Isocyanaten befindet sich auch ein Trimer
von Hexamethylendiisocyanat. Als Biuretierungsmittel wird Wasser
eingesetzt. Die Anmeldung weist zeigt, dass die nur mit Wasser biuretierten
trimerhältigen
Isocyanate im Vergleich zu mit t-Butanol oder einem Gemisch aus
t-Butanol und Wasser biuretierten Isocyanaten eine verbesserte Färbung aufweisen.
Die Anmeldung schlägt
auch allgemein vor, dass die Isocyanatgruppen von biuretierten Isocyanaten
mit Alkoholen, Ketiminen oder Oximen blockiert werden können. Obwohl
die in der Anmeldung beschriebenen biuretierten Isocyanate eine
Verbesserung gegenüber
biuretierten Isocyanaten nach dem Stand der Technik darstellen,
wäre es
wünschenswert,
den Gelgehalt von Beschichtungen aus solchen Isocyanaten zu verbessern.
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Eine
Vielzahl von Blockiermitteln ist auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
(siehe z. B. Potter et al., "Blocked
Isocyanates in Coatings",
vorgestellt am Water-Borne & Higher-Solids
Coatings Symposium, New Orleans (Feb. 1986)). Zu den beschriebenen
Blockiermitteln gehören:
i) Phenol, Kresole und langkettige, aliphatische, substituierte
Phenole (wie z. B. Isononylphenol), ii) Amide (wie z. B. ε-Caprolactam),
iii) Oxime (wie z. B. Butanonoxim), iv) aktive Methylengruppen enthaltende
Verbindungen (wie z. B. Malonate und Acetacetate) und v) Natriumbisulfit.
Verschiedene Blockiermittel werden auch beispielsweise in den folgenden
US-Patenten beschrieben: 4.324.879 ,
4.439.593 ,
4.495.229 ,
4.518.522 ,
4.667.180 ,
5.071.937 ,
5.705.593 ,
5.780.541 ,
5.849.855 ,
6.051.675 ,
6.060.573 ,
6.274.693 ,
6.368.669 und
6.583.216 .
-
Kürzlich wurden
sekundäre
Amine, wie z. B. N-Benzyl-tert-butylamin (veröffentlichte
europäische
Patentanmeldung 1.375.551 , entspricht der US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 10/459.033, eingereicht am 10. Juni 2003) und
3-tert-Butylaminomethylpropionat (US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 10/874.716,
eingereicht am 23. Juni 2004) als wirksame Blockiermittel beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine blockierte biuretgruppenhältige Polyisocyanat-Zusammensetzung
mit einer Funktionalität
von blockiertem Isocyanat von zumindest 4, die durch Verfahren hergestellt
wird, das Folgendes umfasst:
- A) Umsetzen eines
Polyisocyanataddukts, das
a) aus einem aliphatischen und/oder
cycloaliphatischen Diisocyanat hergestellt wurde,
b) eine Isocyanatfunktionalität von zumindest
2,5 aufweist und
c) Isocyanuratgruppen enthält, mit einem Biuretierungsmittel,
um Biuretgruppen in das Polyisocyanat einzubauen, und
- B) Umsetzen des biurethältigen
Polyisocyanats mit einem Blockiermittel der Formel: worin R1,
R2, R3 gleich oder
unterschiedlich sein können
und für
eine Gruppierung stehen, die aus der aus Wasserstoff, C1-C4-Alkyl und C3-C6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
R4 für
eine Gruppierung steht, die aus der aus C1-C4-Alkyl, C6-C10-Cycloalkyl und C7-C14-Aralkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und
x für
eine Zahl von 1 bis 5 steht.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine blockierte biuretgruppenhältige Polyisocyanat-Zusammensetzung
mit einer Funktionalität
von blockiertem Isocyanat von zumindest 4, die durch ein Verfahren
hergestellt wird, das Folgendes umfasst:
- A)
Umsetzen eines Polyisocyanataddukts, das
a) aus einem aliphatischen
und/oder cycloaliphatischen Diisocyanat hergestellt wurde,
b)
eine Isocyanatfunktionalität
von zumindest 2,5 aufweist und
c) Isocyanuratgruppen enthält, mit
einem Biuretierungsmittel, um Biuretgruppen in das Polyisocyanat
einzubauen, und
- B) Umsetzen des biurethältigen
Polyisocyanats mit einem Blockiermittel der Formel: worin R1,
R2, R3 und R4 gleich oder unterschiedlich sein können und
für eine
Gruppierung stehen, die aus der aus Wasserstoff, C1-C6-Alkyl und C3-C6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
R5 für
eine Gruppierung steht, die aus der aus C1-C10-Alkyl und C3-C10-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und
B eine Gruppe gemäß einer
der folgenden Strukturformeln ist worin
R6, R7 und R8 bei jedem Vorkommen gleich oder unterschiedlich
sein können
und für
eine Gruppierung stehen, die aus der aus C1-C6-Alkyl und C3-C6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und
R9 eine Gruppierung ist, die aus
der aus Wasserstoff, C1-C6-Alkyl
und C3-C6-Cycloalkyl bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist.
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Geeignete
Ausgangs-Polyisocyanate für
die Herstellung der Polyisocyanate der vorliegenden Erfindung sind
Polyisocyanataddukte, die
- a) aus aliphatischen
und/oder cycloaliphatischen Diisocyanaten, vorzugsweise aliphatischen
Diisocyanaten, noch bevorzugter 1,6-Hexamethylendiisocyanat, hergestellt
werden;
- b) eine mittlere Isocyanatfunktionalität von zumindest 2,5, vorzugsweise
von zumindest 2,8, noch bevorzugter von zumindest 3,0, aufweisen;
und
- c) Isocyanuratgruppen enthalten.
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Die
Ausgangs-Polyisocyanataddukte weisen vorzugsweise einen NCO-Gehalt
von 10 bis 25 Gew.-%, noch bevorzugter von 12 bis 25 Gew.-%, besonders
bevorzugt von 15 bis 25 Gew.-%, auf; und die Obergrenze ihrer Funktionalität beträgt vorzugsweise
8, noch bevorzugter 7, besonders bevorzugt 6. Das Ausgangsmaterial
zur Herstellung der Polyisocyanataddukte umfasst vorzugsweise zumindest
70 Gew.-%, noch bevorzugter zumindest 80 Gew.-%, besonders bevorzugt
zumindest 90 Gew.-%,
eines aliphatischen Diisocyanats, besonders bevorzugt von 1,6-Hexamethylendiisocyanat.
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Ausgangs-Polyisocyanataddukte,
die Isocyanuratgruppen umfassen, sind bekannt und können gemäß den Lehren
von
US-Patent 4.324.879 ,
das hierin durch Verweis aufgenommen ist, hergestellt werden. In der
vorliegenden Erfindung werden diese Addukte als Ausgangsmaterialien
allgemein bevorzugt. Nützliche Beispiele
für solche
Polyisocyanataddukte, die Isocyanuratgruppen umfassen, sind Trimere,
die aus einem aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diisocyanat
gebildet werden. Trimere von aliphatischen Diisocyanaten, wie z.
B. das Trimer von 1,6-Hexamethylendiisocyanat, das von Bayer Polymers
LLC unter dem Handelnamen Desmodur N3390 vertrieben wird, sind besonders
bevorzugt.
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Im
Wesentlichen kann ein beliebiges aliphatisches und/oder cycloaliphatisches
Diisocyanat zur Herstellung des Ausgangs-Polyisocyanataddukts eingesetzt
werden. Geeignete Diisocyanate umfassen ohne Einschränkung 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
Biscyclohexyldiisocyanat, 1,4-Cyclohexyldiisocyanat, Bis(4-isocyanatocyclohexyl)methan,
3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat ("Isophorondiisocyanat") und dergleichen.
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Zur
Herstellung der biuretgruppenhältigen
Polyisocyanate gemäß vorliegender
Erfindung werden die Ausgangs-Polyisocyanataddukte in Gegenwart
eines Biuretierungsmittels des auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Typs umgesetzt. Solche Biuretierungsmittel umfassen Wasser, sekundäre Monoamine
und tertiäre Alkohole.
Die Verwendung von Wasser als Biuretierungsmittel wird in den
US-Patenten 3.124.605 und
3.903.127 beschrieben, deren
Offenbarungen hierin durch Verweis aufgenommen sind.
-
Die
Herstellung von biuretierten Isocyanaten unter Einsatz von sekundären Monoaminen
wird in
US-Patent 4.220.749 beschrieben,
dessen Offenbarung hiermit durch Verweis hierin aufgenommen ist.
Allgemein entsprechen die sekundären
Amine der allgemeinen Formel (R
1)(R
2)NH, wobei R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können und
für einen
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest stehen, der 1 bis 20 Kohlenstoffatome umfasst.
Spezifische, geeignete sekundäre
Monoamine umfassen Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Dibutylamin
und Bis(2-ethylhexyl)amin. Das Isocyanat und das Amin werden in
einem Äquivalentverhältnis von Isocyanat
zu Amin von etwa 4:1 bis etwa 14:1 umgesetzt, um Biuretgruppen in
das Polyisocyanat einzubauen. Die Reaktion erfolgt bei einer Temperatur
von etwa 0 bis 140°C,
vorzugsweise von 60 bis 140°C,
noch bevorzugter von 70 bis 140°C.
-
Schließlich wird
die Verwendung von tertiären
Alkoholen und Gemischen aus tertiären Alkoholen und Wasser in
der veröffentlichten
kanadischen Anmeldung 2.211.025 beschrieben,
deren Offenbarung hiermit durch Verweis hierin aufgenommen ist.
-
Das
resultierende biuretgruppenhältige
Polyisocyanat weist eine Isocyanatfunktionalität von zumindest 4, vorzugsweise
von zumindest 4,5, noch bevorzugter von zumindest 4,8, sowie einen
NCO-Gehalt von etwa 8 bis etwa 24 Gew.-%, vorzugsweise von etwa
10 bis etwa 22 Gew.-%, noch bevorzugter von etwa 10 bis etwa 20
Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Polyisocyanats, auf. Die resultierenden Polyisocyanate
weisen vorzugsweise eine maximale Funktionalität von 10, noch bevorzugter
von 8, besonders bevorzugt von 7, auf. Die Produkte können in
Lösungsmitteln
auf geeignete Weise zur Verwendung reduziert werden.
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Das
Molekulargewicht des Produkts wird mittels GPC unter Einsatz von
Polystyrol als Standard berechnet. Das resultierende biuretgruppenhältige Polyisocyanat
weist ein zahlenmittleres Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa
10.000, vorzugsweise von etwa 500 bis etwa 5.000, noch bevorzugter
von etwa 500 bis etwa 3.000, auf.
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Unter
Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das biuretgruppenhältige
Polyisocyanat entweder kontinuierlich oder chargenweise hergestellt
werden.
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Die
durch das Verfahren erhaltenen Produkte werden dann mit einem Blockiermittel
blockiert. In der ersten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Blockiermittel um eine Verbindung der Formel:
worin R
1,
R
2, R
3 gleich oder
unterschiedlich sein können
und für
eine Gruppierung stehen, die aus der aus Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl und C
3-C
6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
R
4 für
eine Gruppierung steht, die aus der aus C
1-C
4-Alkyl, C
6-C
10-Cycloalkyl und C
7-C
14-Aralkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und x für
eine Zahl von 1 bis 5 steht. Asymmetrisch substituierte sekundäre Amine
(d. h. sekundäre
Amine mit zwei verschiedenen Substituenten) sind zu bevorzugen.
N-Benzyltert-butylamin ist eine besonders bevorzugte Verbindung.
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In
der zweiten Ausführungsform
ist das Blockiermittel eine Verbindung der Formel:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 gleich oder unterschiedlich sein können und
für eine
Gruppierung stehen, die aus der aus Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl und C
3-C
6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
R
5 für
eine Gruppierung steht, die aus der aus C
1-C
10-Alkyl und C
3-C
10-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
und B eine Gruppe gemäß einer
der folgenden Strukturformeln ist
worin
R
6, R
7 und R
8 bei jedem Vorkommen gleich oder unterschiedlich
sein können
und für
eine Gruppierung stehen, die aus der aus C
1-C
6-Alkyl und C
3-C
6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
und R
9 für eine
Gruppierung steht, die aus der aus Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl und C
3-C
6-Cycloalkyl bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Die Blockiermittel der Formel (III) können beispielsweise durch das
Umsetzen von primären Aminen
mit Verbindungen mit aktivierten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen hergestellt
werden, wie beispielsweise in Organikum (19. Aufl.), Deutscher Verlag
der Wissenschaften, Leipzig, S. 523–525 (1993) beschrieben. In
dieser Reaktion wird ein primäres
Amin selektiv mit einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung umgesetzt, um ein sekundäres, asymmetrisches
Amin zu ergeben. Substanzen, die in dem oben beschriebenen Sinn
als sterisch gehinderte primäre
Alkylamine interpretiert werden können, wie z. B. sec-Butylamin, tert-Butylamin,
gegebenenfalls alkylsubstituiertes Cyclohexylamin, Isopropylamin,
Cyclopropylamin, die verzweigten oder zyklischen Isomere von Pentyl-,
Hexyl-, Heptyl, Octyl- und Nonylamin oder Benzylamin, sowie Verbindungen
mit aktivierter Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung, wie z. B. α,β-ungesättigte Carbonsäureester, α,β-ungesättigte N,N-Carbonsäuredialkylamide,
Nitroalkene, Aldehyde und Ketone, werden vorzugsweise als Blockiermittel
der Formel (III) eingesetzt. Substanzen, die als Additionsprodukte
von primären
Aminen an Alkylester von Acryl-, Methacryl- und Crotonsäure interpretiert
werden können,
wie z. B. Methylmethacrylat, Isonorbornylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Propylmethacrylat, Isopropylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutylmethacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Propylacrylat,
Isopropylacrylat, Isonorbornylacrylat, n-Butylacrylat, tert-Butylacrylat,
Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Crotonsäuremethylester, Crotonsäureethylester,
Crotonsäurepropylester,
werden besonders bevorzugt eingesetzt.
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Substanzen,
die Additionsprodukte von tert-Butylamin oder Isopropylamin oder
Cyclohexylamin an Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
Isobutyl- oder tert-Butylester von Acryl-, Methacryl- oder Crotonsäure sind,
werden bevorzugt eingesetzt. Substanzen, die entweder Additionsprodukte
von tert-Butylamin an Methylacrylat oder Additionsprodukte von tert-Butylamin
an tert-Butylacrylat sind, werden besonders bevorzugt eingesetzt.
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Die
Herstellung von Blockiermitteln der Formel (III) kann in einem geeigneten,
vorzugsweise polaren Lösungsmittel
erfolgen. Die gewünschten
Produkte können
gegebenenfalls durch Destillation oder Extraktion vom Lösungsmittel
und/oder Nebenprodukten getrennt und dann mit den Polyisocyanaten
umgesetzt werden. Es ist jedoch auch möglich, die Reaktion in einem
geeigneten Lacklösungsmittel
durchzuführen
und das erhaltene Reaktionsgemisch direkt zur Herstellung der blockierten
Polyisocyanate einzusetzen. Blockiermittel der Formel (III), die
auf einem anderen als dem beschriebenen Weg hergestellt wurden,
wie z. B. durch Umesterung eines Ethylesters der Formel (III) zu
einem Methylester, können
selbstverständlich
auch eingesetzt werden.
-
Im
Allgemeinen erfolgt die Reaktion zwischen dem Polyisocyanataddukt
und dem Blockiermittel bei einer Temperatur von weniger als 120°C, vorzugsweise
bei einer Temperatur von 40°C
bis 80°C.
Bekannte Katalysatoren werden zugesetzt, um die Reaktion leicht
exotherm zu halten. Die Reaktion dauert nach dem Zusetzen der Katalysatoren
etwa 2 h bis etwa 6 h. Idealerweise würde das Materialverhältnis 1 Äquivalent
Blockiermittel für
jedes Isocyanatäquivalent
betragen. In der Praxis beträgt
das Verhältnis
1 ± 0,05 Äquivalente Blockiermittel
pro Isocyanatäquivalent.
-
Die
erfindungsgemäßen Produkte
sind insbesondere als Härter
in Beschichtungszusammensetzungen, speziell für Kraftfahrzeugsbeschichtungen,
geeignet. Die Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
umfassen im Allgemeinen ein filmbildendes Bindemittel, das ein isocyanatreaktives
Oligomer oder Polymer oder ein dispergiertes geliertes Polymer umfasst,
sowie das oben beschriebene blockierte biuretgruppenhältige Polyisocyanat
als Härter.
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Wie
oben erläutert
ist die Beschichtungszusammensetzung insbesondere als klare Beschichtung
als Reparaturlack oder Decklack für Kraftfahrzeuge geeignet,
kann aber auch mit herkömmlichen
Pigmenten pigmentiert werden und als Monoschicht oder Grundschicht
oder sogar als Grundierungsschicht, wie z. B. als Grundierung oder
Isolierlack, eingesetzt werden. Diese Beschichtungen können auch
für andere Anwendungen
als Kraftfahrzeuge eingesetzt werden, wie z. B. für industrielle
oder architektonische Anwendungen.
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Es
wurde auch festgestellt, dass die aus den erfindungsgemäßen blockierten
Isocyanaten hergestellten Beschichtungen verbesserte Härtung aufweisen,
wie sich im Vergleich zu ähnlichen
Produkten, die aus anderen Blockiermitteln hergestellt werden, durch
einen erhöhten
Gelgehalt bei niedrigeren Härtungstemperaturen
zeigt. Zusätzlich
dazu weisen Beschichtungen aus den erfindungsgemäßen blockierten Isocyanaten
eine verbesserte Ritz- und Kratzfestigkeit auf.
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In
den folgenden Beispielen sind, sofern nicht anders angegeben, alle
Teile Gewichtsteile und die Prozent Gewichtsprozent, und es wurden
folgende Materialien eingesetzt:
DESM0870 – Desmophen A 870 BA – ein hydroxyfunktionelles
Polyacrylat mit 70% Feststoffgehalt in n-Butylacetat, einer OH-Zahl
von 91, einer Viskosität
von 3500 mPa·s
bei 23°C
und einem Äquivalentgewicht
von 576, von Bayer MaterialScience LLC erhältlich.
DESMO2388 – Desmophen
LS2388 – ein
hydroxyfunktioneller Polyester mit 80% Feststoffgehalt in n-Butylacetat,
einer OH-Zahl von etwa 125, einer Viskosität von 3500 mPa·s bei
23°C und
einem Äquivalentgewicht von
etwa 447, von Bayer MaterialScience LLC erhältlich.
Bay OL – Baysilone
OL-17 – ein
mit 10% Polyether modifiziertes Methylpolysiloxan in PMA (Propylenglykolmonomethyletheracetat),
von Borchers erhältlich
und als Fließfähigkeitsmodifikator
vertrieben.
T-12 – Dabco
T-12 – 10%
Dibutylzinndilaurat in n-Butylacetat, von Air Products erhältlich.
T-928 – Tinuvin
928 – UV-Absorber,
basierend auf 20% Hydroxyphenylbenzotriazol in n-Butylacetat, von
Ciba Specialty Chemicals erhältlich.
CGL – CGL-052L2 – ein sterisch
gehinderter Amin-Lichtabsorber auf Basis von hydroxyfunktionellem
Triazin, von Ciba Specialty Chemicals.
T-400 – Tinuvin
400 – UV-Absorber
der Hydroxyphenyltriazin-Klasse, der 15% Methoxypropanol als Lösungsmittel
enthält,
von Ciba Specialty Chemicals erhältlich.
n-BA/PMA/EEP – ein 4:5:6-Gemisch
aus n-Butylacetat, PM-Acetat (CAS-Nr. 108–65-6, auch als Propylenglykolmonomethyletheracetat
bekannt) und Ektapro EEP von Eastman (CAS-Nr. 763-69-9, auch als
Ethyl-3-ethoxypropionat bekannt).
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Polyisocyanatlösung A – In einen
500-ml-Rundkolben, der mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitrohr,
einem Thermoelement und einem Heizelement ausgestattet war, wurden
200 Teile (1,08 Äqu.)
Desmodur TP LS 2294 Polyisocyanat (ein trimerisiertes Isocyanat
auf Hexandiisocyanat-Basis mit einem NCO-Gehalt von 23% bei 100%
Feststoffen und einer Viskosität
von 1000 cp bei 25°C,
von Bayer MaterialScience LLC erhältlich), 50 Teile Butylacetat,
0,10 Teile Dibutylphosphat-Katalysator und 1,43 Teile (0,08 Äqu.) destilliertes Wasser
zugesetzt und bis zur Homogenität
vermischt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 140°C erhitzt und 8 h lang auf dieser
Temperatur gehalten. Nach Ende des Erhitzens wurde das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Der Isocyanatgehalt betrug 15,28% NCO (theoretisch 14,22%). Die
Viskosität
bei 25°C
betrug 603 cp. Die Funktionalität
entsprach etwa 5 Isocyanaten pro Molekül.
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Blockiertes
ISO 1 (Vergleichsbeispiel) – In
einen 1-I-Rundkolben, der mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitrohr,
einem Thermoelement, einem Heizelement und einem Tropftrichter ausgestattet
war, wurden 350,0 Teile (1,80 Äqu.)
Desmodur N 3300 (ein lösungsmittelfreies
Hexandiisocyanattrimer mit einem NCO-Gehalt von etwa 22 Gew.-% und
einer Viskosität
von etwa 2500 mPa·s
bei 25°C,
von Bayer Mate rialScience LLC erhältlich) und 212,4 Teile Butylacetat
gefüllt.
Es wurde mit dem Rühren
des Kolbeninhalts begonnen, und ein Tropftrichter wurde mit 287,3
(1,80 Äqu.)
3-tert-Butylaminomethylpropionat befüllt. Das 3-tert-Butylaminomethylpropionat
(BAMP) wurde langsam im Verlauf von 60 min in den Reaktionskolben
zugetropft. Die Temperatur der Reaktionsmasse stieg aufgrund der
exothermen Reaktion an. Die Temperatur wurde während der Zugabephase unter
60°C gehalten.
Nachdem das gesamte 3-tert-Butylaminomethylpropionat zugesetzt worden war,
wurde der Heizmantel eingeschaltet, und die Temperatur wurde auf
60°C gehalten.
Nach 1 bis 2 h bei 60°C
konnte mittels IR kein freies Isocyanat detektiert werden. Zu diesem
Zeitpunkt wurde das Heizelement ausgeschaltet, und der Inhalt wurde
abkühlen
gelassen. Die Viskosität
des Endprodukts bei 25°C
betrug 841 cp. Die Dichte betrug 8,826 lb/gal. Das berechnete Äquivalentgewicht
betrug 471 g/Äquivalent.
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Blockiertes
ISO 2 – In
einen 1-I-Rundkolben, der mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitrohr,
einem Thermoelement, einem Heizelement und einem Tropftrichter ausgestattet
war, wurden 483,64 Teile (1,56 Äqu.) Polyisocyanatlösung A und
112,27 Teile Butylacetat gefüllt.
Es wurde mit dem Rühren
des Kolbeninhalts begonnen, und ein Tropftrichter wurde mit 150,0
(0,92 Äqu.)
3-tert-Butylaminomethylpropionat befällt. Das 3-tert-Butylaminomethylpropionat
(BAMP) wurde langsam im Verlauf von 60 min in den Reaktionskolben
zugetropft. Die Temperatur der Reaktionsmasse stieg aufgrund der
exothermen Reaktion an. Die Temperatur wurde während der Zugabephase unter
60°C gehalten.
Nachdem das gesamte 3-tert-Butylaminomethylpropionat zugesetzt worden
war, wurde der Heizmantel eingeschaltet, und die Temperatur wurde
auf 60°C
gehalten. Nach 1 bis 2 h bei 60°C
konnte mittels IR kein freies Isocyanat detektiert werden. Zu diesem
Zeitpunkt wurde das Heizelement ausgeschaltet, und der Inhalt wurde
abkühlen
gelassen. Die Viskosität
des Endprodukts bei 25°C
betrug 1.722 cp. Die Dichte betrug 8,9 lb/gal. Das berechnete Äquivalentgewicht
betrug 512 g/Äquivalent.
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Blockiertes
ISO 3 (Vergleichsbeispiel) – In
einen 1-I-Rundkolben, der mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitrohr,
einem Thermoelement, einem Heizelement und einem Tropftrichter ausgestattet
war, wurden 177,04 Teile (0,91 Äqu.)
Desmodur N 3300, 29,91 Teile PM-Acetat und 65,53 Teile Xylol gefüllt. Es
wurde mit dem Rühren
des Kolbeninhalts begonnen, und ein Tropftrichter wurde mit 115,0
(0,92 Äqu.)
t-Butylbenzylamin befüllt.
Das t-Butylbenzylamin (BEBA) wurde langsam im Verlauf von 60 min
in den Reaktionskolben zugetropft. Die Temperatur der Reaktionsmasse
stieg aufgrund der exothermen Reaktion an. Die Temperatur wurde während der
Zugabephase unter 60°C
gehalten. Nachdem das gesamte t-Butylbenzylamin zugesetzt worden war,
wurde der Heizmantel eingeschaltet, und die Temperatur wurde auf
60°C gehalten.
Nach 1 bis 2 h bei 60°C
konnte mittels IR kein freies Isocyanat detektiert werden. Zu diesem
Zeitpunkt wurde das Heizelement ausgeschaltet, 46,73 Teile 2-Butanol
wurden zum Kolben zugesetzt, und der Inhalt wurde abkühlen gelassen. Die
Viskosität
des Endprodukts bei 25°C
betrug 883 cp. Die Dichte betrug 8,9 lb/gal. Das berechnete Äquivalentgewicht
betrug 512 g/Äquivalent.
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Blockiertes
ISO 4 – In
einen 1-I-Rundkolben, der mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitrohr,
einem Thermoelement, einem Heizelement und einem Tropftrichter ausgestattet
war, wurden 255,08 Teile (0,91 Äqu.) Polyisocyanatlösung und
19,8 Teile Butylacetat gefüllt.
Es wurde mit dem Rühren
des Kolbeninhalts begonnen, und ein Tropftrichter wurde mit 150,0
(0,92 Äqu.)
t-Butylbenzylamin befüllt.
Das t-Butylbenzylamin (BEBA) wurde langsam im Verlauf von 60 min
in den Reaktionskolben zugetropft. Die Temperatur der Reaktionsmasse stieg
aufgrund der exothermen Reaktion an. Die Temperatur wurde während der
Zugabephase unter 60°C
gehalten. Nachdem das gesamte t-Butylbenzylamin zugesetzt worden
war, wurde der Heizmantel eingeschaltet, und die Temperatur wurde
auf 60°C
gehalten. Nach 1 bis 2 h bei 60°C
konnte mittels IR kein freies Isocyanat detektiert werden. Zu diesem
Zeitpunkt wurde das Heizelement ausgeschaltet, 2-Butanol (47,21
g) wurde zum Kolben zugesetzt, und der Inhalt wurde abkühlen gelassen.
Die Viskosität
des Endprodukts bei 25°C
betrug 7.220 cp. Die Dichte betrug 8,6 lb/gal. Das berechnete Äquivalentgewicht
betrug 519 g/Äquivalent.
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Die
nachstehende Tabelle 1 zeigt die getesteten Beschichtungszusammensetzungen,
und Tabelle 2 zeigt die Testergebnisse. Die Zusammensetzungen wurden
unter Einsatz eines Binks-Siphonspritzpistole Typ 95 aufgebracht,
um einen Nassfilm von etwa 4 mil zu bilden. Nach 15-minütigem Ausdampfen
wurden die Platten entsprechend den gewünschten Temperaturbereichen
gehärtet.
-
Folgende
Tests wurden durchgeführt:
Pendelhärte: Auf
einem Erichsen-Modell 299–300
vom König-Typ
mit etwa 2 mil farbloser DFT-Beschichtung auf einer 3'' × 6'' Glasplatte gemessen.
Gelgehalt:
Freie Folien in der Größe von etwa
einem Quadratzoll wurden in ein zuvor gewogenes 100-Maschen-Edelstahldrahtgitter
platziert und erneut gewogen, wonach sie in einen erhitzten Glaskolben
eingebracht und 7 h lang mit Aceton bei 60°C rückflusserhitzt wurden. Die
Gitter wurden aus dem Aceton entfernt, mit Aceton gespült und 16
h lang bei 40°C
getrocknet, bevor sie erneut gewogen wurden. Der Gewichtsunterschied
der freien Folie nach dem Rückflusserhitzen
im Vergleich mit dem Originalgewicht wurde dann herangezogen, um
den Gelgehalt zu bestimmen.
Zugfestigkeit: Gemäß ASTM D-2370
gemessen: Entfernung der Greifer: 2'',
Kreuzkopfgeschwindigkeit: 1 Zoll/min, Stanzmesser: 6'' × 0,5''. Messung der Dehnung am Bruchpunkt
ohne Extensiometer. Tabelle 1 – Formulierungen (alle Zahlen
in den Inhaltsstoff-Zeilen sind Gewichtsteile)
Rohmaterial | Beschichtung
1 | Beschichtung
2 | Beschichtung
3 | Beschichtung
4 |
Desmo870 | 167,38 | 146,67 | 167,06 | 151,03 |
Desmo2388 | 111,39 | 92,94 | 111,18 | 95,70 |
Bay
OL | 4,21 | 4,18 | 4,23 | 4,15 |
T-12 | 20,31 | 18,16 | 20,43 | 18,84 |
Tinuvin
928 | 20,31 | 18,16 | 20,43 | 18,84 |
CGL-052L2 | 6,77 | 6,05 | 6,18 | 6,28 |
Tinuvin
400 | 4,78 | 4,27 | 4,81 | 4,43 |
n-BA/PMA/EEP | 240,02 | 297,65 | 222,10 | 272,07 |
Blockiertes
Iso 1 | 266,69 | | | |
Blockiertes
Iso 2 | | 248,30 | | |
Blockiertes
Iso 3 | | | 289,56 | |
Blockiertes
Iso 4 | | | | 259,47 |
Tabelle 2 – Folientestergebnisse
System | Pendelhärte (s) | Gelgehalt
(%) | Zugfestigkeit
(psi) |
Beschichtung
1 | 137 | 94,43 | 2534 |
Beschichtung
2 | 245 | 94,45 | 3170 |
Beschichtung
3 | 69 | 93,6 | 2293 |
Beschichtung
4 | 87 | 93,81 | 3536 |