DE602004013258T2

DE602004013258T2 - Notrutsche mit aufgeständerter Beleuchtung

Info

Publication number: DE602004013258T2
Application number: DE602004013258T
Authority: DE
Inventors: Paul Phoenix Zonneveld
Original assignee: Goodrich Corp
Current assignee: Goodrich Corp
Priority date: 2003-12-02
Filing date: 2004-11-30
Publication date: 2009-06-25
Anticipated expiration: 2024-12-01
Also published as: EP1538079A2; US20050115794A1; EP1538079A3; DE602004013258D1; US6966414B2; EP1538079B1

Description

Hintergrund der Erfindung
Die Erfindung betrifft Notfallevakuierungseinrichtungen für Flugzeuge und insbesondere aufblasbare Flugzeugevakuierungsrutschen.
Die Anforderung einer zuverlässigen Evakuierung von Fluggästen in einem Notfall ist bekannt. Ein herkömmliches Verfahren zum schnellen Evakuieren einer großen Zahl von Passagieren aus einem Flugzeug besteht im Vorsehen mehrerer Notausgänge, von denen jeder mit einer aufblasbaren Notevakuierungsrutsche versehen ist. Da nicht alle Notfälle bei Tageslicht oder in gut beleuchteten Bereichen eintreten, sind Notevakuierungsrutschen oft mit Beleuchtungssystemen versehen, um zumindest einen Teil der entfalteten Evakuierungsrutsche zu beleuchten. Das US-Patent 3 621 383 an Rush beschreibt einen bandartigen Beleuchtungsgurt mit mehreren Glühlampen, der unmittelbar an der Oberseite der Hauptseitenstützelemente der Notrutsche angebracht ist. Das US-Patent 3 463 915 an Day beschreibt eine chemische Leuchtanzeige, bei der ein chemilumineszentes Fluid an durchscheinende Röhren ausgegeben wird, die an der Oberseite der Hauptseitenstützelemente angebracht sind. Ein Nachteil der genannten Beleuchtungssysteme ist, dass die Beleuchtungsquellen, da sie direkt an den Hauptseitenstützteilen angebracht sind, ihr Licht nach oben richten, wodurch die Rutschenfläche im Schatten liegt, weshalb sie keine adäquate Beleuchtung der Rutschenfläche selbst bieten. Es besteht daher ein Bedarf an einer Flugzeugnotrutsche mit Beleuchtungsquellen, die über der Rutschenfläche erhöht angeordnet sind um eine relativ schattenfreie Beleuchtung der Rutschenfläche selbst zu bewirken.
Eine aufblasbare Notrutsche nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in US-A-4 846 422 beschrieben. Diese Notrutsche weist in Längsrichtung verlaufende Stützelemente mit sich aufwärts erstreckenden Stützstreben auf. Die oberen Enden der Stützstreben sind durch Handläufe miteinander verbunden. Nahe dem Flugzeug befindliche Bahnen an den Seiten der Rutsche bestehen aus offenmaschigem Material. Dies ermöglicht das Beleuchten der Oberseite der Rutsche, wenn diese von Passagieren bei Nacht verwendet wird. Vom Flugzeug kommendes Licht wird dank des offenmaschigen Materials zur Beleuchtung der Rutsche verwendet.
Überblick über die Erfindung
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine aufblasbare Notrutsche zu schaffen, die eine adäquate Beleuchtung der Rutschenfläche bietet, ohne Schatten auf die Rutschenfläche zu werfen.
Die erfindungsgemäße aufblasbare Notrutschenanordnung ist durch Anspruch 1 definiert. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rutschenanordnung mehrere Beleuchtungsquellen aufweist, wobei jedes der Pfostenteile ein freies distales Ende hat und eine der mehreren Beleuchtungsquellen nahe dem freien Ende stützt.
Die vorliegende Erfindung entspricht dem vorgenannten Bedarf, indem sie eine aufblasbare Notrutsche mit einer flexiblen Bahn schafft, welche durch längsverlaufende Hauptstützteile gestützt ist. Die Beleuchtung der Rutschenfläche wird durch mehrere Beleuchtungsquellen bewirkt, welche über der Oberseite der Hauptstützteile gestützt sind. Bei einem illustrativen Ausführungsbeispiel ist jede der Beleuchtungsquellen durch einen aufblasbaren Pfosten gestützt, der sich von der Oberseite der Hauptstützteile nach oben erstreckt. Die mehreren Beleuchtungsquellen können hocheffiziente Licht emittierende Dioden oder andere hocheffiziente Lichtquellen aufweisen, die keinen übermäßigen Energieverbrauch haben. Durch das Vorsehen einer Beleuchtungsquelle, die über der Oberseite der Hauptstützteile angeordnet ist, kann ein größerer Bereich der Rutschenfläche ohne Schatten beleuchtet werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Ein besseres Verständnis der Erfindung ergibt sich aus der Lektüre der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den zugehörigen Figuren, in welchen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, und welche zeigen:
1 eine Seitenansicht einer Notrutsche mit Merkmalen der vorliegen den Erfindung;
2 eine perspektivische Ansicht der Notrutsche von 1; und
3 eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines Bereichs der Notrutsche von 2.
Detaillierte Beschreibung
Die Figuren der Zeichnung dienen der Darstellung des allgemeinen Aufbaus und sind nicht notwendigerweise maßstäblich. In der detaillierten Beschreibung und den Figuren sind spezifische illustrative Beispiele dargestellt und im Detail beschrieben. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Zeichnung, die Figuren und die detaillierte Beschreibung nicht der Beschränkung der Erfindung dienen, sondern lediglich illustrativ und dazu bestimmt sind, dem Fachmann auf diesem Gebiet darzulegen, wie die hier beanspruchte Erfindung herzustellen und/oder anzuwenden ist, und die beste Art der Durchführung der Erfindung anzugeben.
1 zeigt ein aufblasbares Notrutschensystem 10, das Merkmale der vorliegenden Erfindung aufweist. Das Rutschensystem 10 umfasst eine aufblasbare Notrutsche 12 und eine Aufblasvorrichtung 14, bei der es sich um eine herkömmliche pyrotechnische, Druckgas- oder Hybrid-Aufblasvorrichtung handeln kann, die auf diesem Gebiet bekannt ist. Das aufblasbare Notrutschensystem 10 ist im nicht entfalteten Zustand in einem Staugehäuse im Rumpf des Flug zeugs 16 oder an der Flugzeugtür 18 oder an einer anderen Stelle gelagert. Im entfalteten Zustand erstreckt sich die aufblasbare Notrutsche 12 von einer Stelle nahe der Flugzeugausgangstür 18 in Richtung des Bodens 20 oder einer anderen tieferen Stützfläche.
Wie in den 1 und 2 dargestellt, weist die aufblasbare Notrutsche 12 obere Hauptstützrohre 22 und 26 sowie untere Hauptstützrohre 24 und 28 auf, welche eine flexible Rutschfläche 30 stützen. Die flexible Rutschfläche 30 besteht aus einer linken Hauptbahn 32, einer rechten Hauptbahn 34, einer Fußendbahn 36, einer linken oberen Bahn 38, einer rechten oberen Bahn 40 und einer Kopfendbahn 42. Das Kopfende 44 der aufblasbaren Notrutsche 12 ist an dem Flugzeug 16 durch einen herkömmlichen Halter 46 befestigt. Die oberen Hauptstützrohre 22 und 26 sind durch ein am unteren Ende vorgesehenes oberes Querrohr 48, das sich am Fußende 50 der aufblasbaren Notrutsche 12 befindet, und ein am Kopfende befindliches oberes Querrohr 52, das am Kopfende 44 der aufblasbaren Notrutsche 12 angeordnet ist, voneinander beabstandet. Die unteren Hauptstützrohre 24 und 28 sind in ähnlicher Weise durch ein am unteren Ende vorgesehenes unteres Querrohr 54, das sich am Fußende 50 der aufblasbaren Notrutsche 12 befindet, und ein am Kopfende befindliches unteres Querrohr 56, das am Kopfende 44 der aufblasbaren Notrutsche 12 angeordnet ist, voneinander beabstandet. Ein mittleres Stützrohr 58 halbiert die flexible Rutschfläche 30, um zwei im Wesentlichen parallele Rutschen zu bilden. Ein seitliches Stützrohr 60 bewirkt eine zusätzliche Abstützung des Kopfendes 44 der aufblasbaren Notrutsche 12.
Eine weitere Abstützung zur Verhinderung des Knickens der aufblasbaren Notrutsche 12 unter schwerer Belastung wird durch ein unteres Trägerrohr 62 und ein oberes Trägerrohr 64 bewirkt, welche jeweils ein U-förmiges Rohr aufweisen, das sich von dem unteren Hauptstützrohr 24 zum oberen Hauptstützrohr 28 erstreckt. Mehrere Stützgurte 66 wirken als Spannelemente zum Stützen der aufblasbaren Rutsche 12 gegen Knicken unter schwerer Belastung.
Wie in den 1, 2 und 3 dargestellt, wird die Beleuchtung der aufblasbaren Notrutsche 12 durch mehrere Beleuchtungsquellen 68 bewirkt. Die Beleuchtungsquellen 68 können herkömmliche Glühlampen, LEDs oder andere Beleuchtungsquellen aufweisen, umfassen jedoch vorzugsweise hocheffiziente Licht emittierende Dioden wie Luxeon Star LEDs, die jeweils ungefähr 25 Lumen bei 340 mA Eingangsleistung und einer Übergangstemperatur von 25°C liefern. Jede der Beleuchtungsquellen 68 ist über den Oberseiten 70, 72 der oberen Hauptstützrohre 22 und 26 jeweils mittels mehrerer aufblasbarer Pfosten 74 erhaben angeordnet, welche sich von den Oberseiten 70 und 72 aufwärts erstrecken. Bei dem illustrativen Ausführungsbeispiel weisen die Pfosten 74 einen Durchmesser von ungefähr 15,2 cm (6 Inch) auf und sie erstrecken sich mindestens 10,2 cm (4 Inch), vorzugsweise zwischen 10,2 cm und 76 cm (4 und 30 Inch) und höchst bevorzugt ungefähr 50,8 cm (20 Inch) über den Oberseiten 70 und 72 der oberen Hauptstützrohre 22 und 26. Die oberen Hauptstützrohre 22 und 26 selbst haben einen Durchmesser von ungefähr 40,6 cm (16 Inch). Dies ermöglicht das Anordnen der Beleuchtungsquellen 68 um ungefähr das 1,25-fache des Durchmessers der Hauptstützrohre über den Oberseiten 70 und 72, so dass die Beleuchtungsquellen 68 im Wesentlichen die gesamte Rutschenfläche 30 ohne Schatten beleuchten können.
Die Beleuchtungsquellen 68 werden von einer Energiequelle 76 gespeist, welche bei dem illustrativen Ausführungsbeispiel eine in dem Flugzeug 16 befindliche Reservebatterie umfasst. Ein Schalter 78 stellt den elektrischen Kontakt zwischen den Beleuchtungsquellen 68 und der Energiequelle 76 in Reaktion auf ein Signal her, das angibt, dass die aufblasbare Notrutsche 12 entfaltet wurde. Die Energie wird den einzelnen Beleuchtungsquellen 68 mittels einer Stromschiene 78 zugeführt, die aus einem positiven Draht 80 und einem Massedraht 82 besteht, welche sich über die Länge der oberen Hauptstützrohre 22 und 26 erstrecken. Die Stromschiene 78 versorgt mehrere Versorgungsleitungen 84 und 86, die sich über einen Teil der Länge jedes Pfostens 74 zu den Beleuchtungsquelle 68 erstrecken. Die Stromschiene 78 ist an dem Hauptstützrohr 26 mittels einer Schutzhülle 88 aus Urethangewebe befestigt, welche mit der Oberfläche des Hauptstützrohres 26 verbondet ist. Eine ähnliche Stromschiene, welche sich über die Länge des oberen Hauptstützrohres 22 erstreckt, ist von identischem Aufbau und wird daher vorliegend nicht im Detail erörtert. Gleichermaßen sind die Versorgungsleitungen 84 und 86 an dem Pfosten 74 mittels einer Schutzhülle 90 angebracht, die ebenfalls aus einem Urethangewebestreifen besteht, der mit der Oberfläche des Pfostens 74 verbondet ist.
Zwar wurden bestimmte illustrative Ausführungsbeispiele und Verfahren vorliegend offenbart, jedoch ist es für den Fachmann auf diesem Gebiet aus der vorangehenden Offenbarung ersichtlich, dass Abwandlungen und Modifikationen dieser Ausführungsbeispiele und Verfahren möglich sind, ohne von dem Rahmen der Erfindung abzuweichen. Es ist daher beabsichtigt, dass die Erfindung nur in dem von den beigefügten Ansprüchen und den Regelungen und Grundsätzen des geltenden Rechts vorgegebenen Maß eingeschränkt ist.

Claims

Aufblasbare Notrutschenanordnung, welche sich im aufgeblasenen Zustand von einer Flugzeugausgangstür zu einer tiefergelegenen Stützfläche erstreckt, wobei die aufblasbare Notrutschenanordnung aufweist: eine biegsame Bahn (32, 34), welche eine Rutschenfläche (30) mit einem ersten und einem zweiten Seitenrand begrenzt und sich von einem Kopfende (44) der aufblasbaren Notrutschenanordnung zu einem Fußende (50) der aufblasbaren Notrutschenanordnung erstreckt; erste und zweite Hauptstützteile (22; 26), die an dem ersten und dem zweiten Seitenrand der biegsamen Bahn angebracht sind, wobei das erste und das zweite Hauptstützteile jeweils ein aufblasbares rohrförmiges Teil umfasst, das sich von dem Kopfende (44) in Richtung des Fußendes (50) der aufblasbaren Notrutschenanordnung erstreckt, wobei das erste und das zweite Hauptstützteil voneinander beabstandet angeordnet sind, um die biegsame Bahn zu stützen; und mehrere Pfosten (74), wobei jeder der mehreren Pfosten ein aufblasbares rohrförmiges Pfostenteil mit einem festen Ende aufweist, welches an der Oberseite des ersten Hauptstützteils (22) angebracht ist, wobei das Pfostenteil sich von dem festen Ende im allgemeinen aufwärts zu einem von dem ersten Hauptstützteil distal gelegenen Ende erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutschenanordnung mehrere Beleuchtungsquellen (68) aufweist, wobei jedes der Pfostenteile ein freies distales Ende hat und eine der mehreren Beleuchtungsquellen (68) proximal von dem freien Ende stützt.
Aufblasbare Notrutsche nach Anspruch 1, ferner mit: eine zweite Vielzahl von Pfosten (74), wobei jeder der zweiten Vielzahl von Pfosten ein aufblasbares rohrförmiges Pfostenteil mit einem festen Ende aufweist, welches an der Oberseite des zweiten Hauptstützteils (26) angebracht ist, wobei das Pfostenteil sich von dem festen Ende im allgemeinen aufwärts zu einem von dem zweiten Hauptstützteil distal gelegenen Ende erstreckt, wobei jedes der Pfostenteile eine der mehreren Beleuchtungsquellen proximal von dem freien Ende desselben stützt.
Aufblasbare Notrutsche nach Anspruch 1, bei der: die mehreren Beleuchtungsquellen (68) Licht emittierende Dioden umfassen.
Aufblasbare Notrutsche nach Anspruch 1, bei der: jede der mehreren Beleuchtungsquellen in einem Abstand von mindestens 10,2 cm (4 Inch) über der Oberseite des ersten Hauptstützteils (22) gestützt ist.
Aufblasbare Notrutsche nach Anspruch 1, ferner mit: einer Energiequelle (76); und einem auf das Öffnen einer Flugzeugausgangstür reagierenden Schalter (78), der sich in einem aktivierten Zustand befindet, um eine elektrische Verbindung zwischen der Energiequelle (76) und den mehreren Beleuchtungsquellen (68) herzustellen, wodurch die Beleuchtungsquellen zum Beleuchten der aufblasbaren Notrutsche bestromt werden.
Aufblasbare Notrutsche nach Anspruch 5, bei der: die Energiequelle (76) eine Reservebatterie umfasst.