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Hintergrund der Erfindung
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Wundinfektionen
stellen eine der Hauptursachen der Gesundheitsausgaben in den Vereinigten
Staaten dar. Ungefähr
5% aller chirurgischen Wunden werden mit Mikroorganismen infiziert
und diese Zahl ist für Patienten,
bei denen abdominale chirurgische Eingriffe durchgeführt werden,
signifikant höher
(10–20%).
Bakterienarten wie Staphylokokken gehören zu den am meisten aus infizierten
Wunden isolierten Organismen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass
Menschen das natürliche
Reservoir für
Staphylokokken in der Natur darstellen, wobei bis zu 50% der Population
zu jedem Zeitpunkt innerhalb von Kolonien leben. Die Kolonisierungsraten
sind innerhalb von Krankenhäusern
signifikant höher,
und zwar sowohl bei Gesundheitspersonal, als auch bei Patienten.
Darüber
hinaus sind die im Krankenhaus anzutreffenden kolonisierenden Organismen
mit einiger Wahrscheinlichkeit gegenüber vielen Formen der antimikrobiellen
Therapie resistent, was auf den starken Selektionsdruck zurückzuführen ist,
der in der nosokomialen Umwelt existiert, in der Antibiotika häufig verwendet
werden. Staphylokokken werden normalerweise als harmlose Kommensalen
mitgeführt.
Wenn jedoch eine Öffnung
in der Epidermis auftritt, können
sie schwere, sogar lebensbedrohliche Infektionen verursachen.
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Staphylokokken
stellen die häufigsten
etiologischen Agenzien in chirurgischen Wundinfektionen dar. Andere
derartige Agenzien schließen
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein, Streptococus pyogenes, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus
faecalis, Serratia marcescens, Proteus mirabilis, Enterobacter clocae,
Acetinobacter anitratus, Klebsiella pneumoniae und Escherichia coli.
Post-chirurgische Infektionen, die von einem der oben genannten
Organismen verursacht werden, stellen signifikante Probleme für Krankenhäuser dar.
Die am häufigsten
angewandte Strategie, derartige Infektionen zu vermeiden, besteht
in der Gabe prophylaktischer antibiotischer Arzneimittel. Während diese
Strategie grundsätzlich
effektiv ist, bringt sie auch den ungewollten Effekt mit sich, dass
resistente Bakterienstämme
gezüchtet
werden. Die routinemäßige Verwendung von
prophylaktischen Antibiotika sollte daher zur Vermeidung der Züchtung resistenter
Stämme
vermieden werden.
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Ein
im Vergleich zur routinemäßigen Prophylaxe
besserer Ansatz besteht in der Durchführung eines guten Wundermanagements.
D. h., dass die Wunde vor, während
und nach der Operation frei von Bakterien gehalten werden muss und
die Wunde während
der Heilungsphase sorgsam auf mögliche
Infektionen überwacht
werden muss. Normale Überwachungsmethoden
schließen
die genaue Beobachtung der Wunde bezüglich langsamer Heilung, Anzeichen
von Entzündungen
und Eiter, sowie die Messung der Temperatur des Patienten zur Erkennung
von Fieber ein. Unglücklicherweise
sind viele Symptome erst dann erkennbar, wenn die Infektion bereits
etabliert ist. Weiterhin wird der Patient nach seiner Entlassung
aus dem Krankenhaus für die Überwachung
seiner eigenen Gesundheit selbst verantwortlich und die Symptome
einer Infektion können für einen
Laien nicht unbedingt erkennbar sein.
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Ein
System oder ein Biosensor, der ein breites Spektrum von Bakterien,
insbesondere während
der frühen
Phase der Infektion vor der Manifestation von Symptomen nachweisen
kann, wäre
sowohl für
Patienten als auch Gesundheitspersonal vorteilhaft. Wenn ein Patient
den Zustand einer Wunde auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus
oder der Klinik überwachen
kann, dann kann eine angemessene antimikrobielle Therapie früh genug
eingeleitet werden, um eine ernsthaftere Infektion vermeiden zu
können.
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WO 03/063693 beschreibt
Verfahren zum Nachweis einer Wundinfektion und zum Nachweis der
Anwesenheit oder Abwesenheit eines einzelnen Mikroorganismentyps,
beispielsweise von Wundpathogenen in einer Probe, durch Inkontaktbringen
einer Probe mit einem Enzym, das von dem Bakterium produziert oder sezerniert
wird, und dem Nachweis einer Modifikation oder der Abwesenheit der
Modifikation des Substrates als Indikator für die Anwesenheit oder Abwesenheit
des Enzyms in der Probe.
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Suter,
S. et al. ((1991) European Respiratory Journal, 4:21; 6284–6292) beschreibt
die protolytische Inaktivierung des α1-Proteinaseinhibitors in infizierten
Bronchialsekreten aus Patienten mit zystischer Fibrose.
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Nelson
et al. (1998) Anal Biochem. vol. 260(2): 230–236 beschreibt die Inaktivierung
von α1 Proteinaseinhibitor
als breiten Screen zum Nachweis proteolytischer Aktivitäten in unbekannten
Proben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wurde festgestellt, dass ein synthetisches Enzymsubstrat, humaner α1 Protease
Inhibitor, in einem Testsystem zur Identifizierung verschiedener
Mikroorganismenarten, wie Bakterien, die häufig Wunden infizieren, verwendet
werden kann.
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Humaner
alpha-1 Proteinaseinhibitor (α1-PI)
ist ein Mitglied der Serpinfamilie. Serpine sind eine Familie von
Serinproteinaseinhibitoren, die als irreversible Suizidsubstrate
zur Inhibierung von Proteinasen führen. Proteasen sind häufig vorkommende
Virulenzfaktoren pathogener Bakterien und werden bisweilen verwendet,
um die Abwehrmechanismen des Wirtes zu inaktivieren. Aus der Familie
der Serpine (Inhibitor ist dem Begriff Serpin inherent) ist der
alpha-1-Proteinaseinhibitor (α1-PI)
einer der bedeutendsten und am besten charakterisierten Mitglieder. α1-PI spielt
in der Regulation von Elastasen eine Rolle, die von aktivierten
Neutrophilen sezerniert werden, welche ihrerseits den Abbau des
Bindegewebes des Wirtes kontrollieren (Salvesen, GS et al., „Human
plasma proteinase inhibitorrs",
Ann. Rev. Biochem., 52: 655–709
(1983), durch Verweis in diese Beschreibung aufgenommen). Diese
einzigartige Kategorie von Serinproteinase Inhibitoren besitzt eine
charakteristische exponierte Reaktionszentrum-Loop (RSL) Domäne. Bedeutsamer
Weise ist gezeigt worden, dass die RSL von α1-PI gegenüber einer Spaltung durch eine
Anzahl von Proteinasen sowohl des Wirtes als auch bakterieller Herkunft
empfindlich ist, was zur Inaktivierung von α1-PI führt.
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Das
Testsystem kann derart ausgestaltet sein, dass simultan mehrere
(z. B. mindestens 2, mindestens 5 oder mindestens 10) verschiedene
Mikroorganismenarten, wie die, die häufig in infizierten Wunden
gefunden werden, identifiziert werden können. Es kann beispielsweise
die Enzyme identifizieren, die in bestimmten Klassen pathogener
Bakterien häufig
vorkommen, die aber in nicht-pathogenen Bakterien nicht vorkommen.
Derartige Enzyme können
beispielsweise mit einem Computer-basierten bioinformatischen Screen
von bakterielle genomische Daten enthaltenden Datenbanken identifiziert
werden. Dadurch, dass Enzyme als Basis für das Detektionssystem verwendet
werden, können
sehr sensitive Tests bereitgestellt werden, da selbst sehr kleine Mengen
von Enzymen den Umsatz einer substantiellen Substratmenge katalysieren
können.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit
oder Abwesenheit eines Bakteriums bereit, das die folgenden Schritte
aufweist: (a) In Kontakt bringen einer Probe mit einem detektierbar
markierten synthetischen α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat mit
einer Reaktionszentrum-Loop-Domäne
unter Bedingungen, die zur Spaltung des genannten Substrats durch
ein von einem Bakterium produzierten Enzym führen; und (b) detektieren einer
Spaltung oder einer Abwesenheit der Spaltung des Substrats, wobei
die Spaltung des Substrats die Anwesenheit des Bakteriums in der
Probe anzeigt und die Abwesenheit von Spaltung der Modifikation
des Substrats die Abwesenheit des Bakteriums in der Probe anzeigt.
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Eine „Molekülmarkierung" ist jedes Molekül, das für den Nachweis
der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Mikroorganismus (z. B. eines
Bakteriums, Pilzes oder Virus) in einer Probe, wie einer Wunde oder
Körperflüssigkeit
verwendet werden kann. Insbesondere schließen die zu detektierenden molekularen
Markerproteine, wie die von Mikroorganismen sezernierten Proteine
und auf der Zelloberfläche
von Mikroorganismen exprimierten Proteine oder auf der Oberfläche einer
mit einem Virus oder einem Prion infizierten Zelle ein. In einer Ausführungsform
ist das Enzym eine bakterielle Protease.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis der
Anwesenheit oder Abwesenheit eines oder mehrerer Bakterien in einer
Probe, umfassend die Schritte des Inkontaktbringens der Probe mit
einem detektierbar markierten α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat mit
einer Reaktionzentrum-Loop-(RSL)Domäne unter Bedingungen, die zur
Modifikation des Substrates durch ein von einem Bakterium produzierten und/oder
sezernierten Enzym führen;
und detektieren der Modifikation oder der Abwesenheit der Modifikation des
Substrates. Die Modifikation des α1-Proteinaseinhibitors
zeigt die Anwesenheit des Bakteriums in der Probe an und die Abwesenheit
der Modifikation des α1-Proteinaseinhibitors
zeigt die Abwesenheit Bakteriums in der Probe an.
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Der α1-Proteinaseinhibitor
kann synthetisch sein. Beispielsweise kann er von einer nativen
oder nicht natürlich
vorkommenden RSL-Domäne
abgeleitet sein und kann die gleiche oder äquivalente Aktivität wie die RSL
eines Wildtyp α1-Proteinaseinhibitors
haben. Er kann auch eine Variante, ein Analoges oder Fragment einer α1-Proteinaseinhibitor
RSL Domäne
aufweisen oder daraus bestehen. In einer Ausführungsform umfasst das Substrat
SEQ ID Nr. 1, 2 oder 3. In einer Ausführungsform ist das Substrat
CPI1, CPI2 oder CPI3 wie unten beschrieben.
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Das
Bakterium kann beispielsweise ein wundenspezifisches Bakterium sein,
so wie Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Streptococcus
pyogenes, Pseduomonas aeruginosa, Enterococcus faecalis, Serratia
marcescens, Proteus mirabilis, Enterobacter clocae, Acetinobacter
anitratus, Klebsiella pneumonia und Escherichia coli.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit einer Wundinfektion
in einem Subjekt umfassend die Schritte (a) In Kontakt bringen einer
Probe erhalten aus der Wunde eines Subjekts mit einem detektierbar
markierten synthetischen α1-Proteinaseinhibitor-Pepstidsubstrat
mit einer RSL-Domäne unter
Bedingungen, die durch ein von einem Bakterium produzierten und/oder
sezernierten Enzyms zu der Modifikation des Substrats führen; und
(b) Detektieren einer Modifikation oder der Abwesenheit einer Modifikation
des Substrats. Die Modifikation des Substrats zeigt das Vorhandensein
einer Wundinfektion im Subjekt an und die Abwesenheit der Modifikation
des Substrats zeigt die Abwesenheit einer Infektion in dem Subjekt
an.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit einer Wundinfektion
in einem Subjekt, aufweisend die Schritte (a) In Kontakt bringen einer
Wunde eines Subjekts mit einem detektierbar markierten synthetischen α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat
mit einer RSL-Domäne
für ein
von einem Bakterium produziertes und/oder sezerniertes Enzym unter Bedingungen,
die zur Modifikation des Substrats durch ein von dem Bakterium produzierten
und/oder sezernierten Enzym führen;
und (b) Detektieren einer Modifikation oder der Abwesenheit einer
Modifikation des Substrats. Die Modifikation des Substrats zeigt
die Anwesenheit einer Wundinfektion in dem Subjekt an und die Abwesenheit
einer Modifikation des Substrats zeigt die Abwesenheit einer Infektion
in dem Subjekt an.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Biosensor
zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Bakteriums,
beispielsweise eines wundspezifischen Bakteriums in einer Probe,
umfassend eine feste Unterlage und ein detektierbar markiertes synthetisches α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat
mit einer RSL-Domäne,
wobei das Substrat mit der festen Unterlage verbunden ist. Das Peptid
kann mit einem fluoreszenten oder colorimetrischen Farbstoff zur
Detektion der Peptidspaltung durch eine bakterielle Protease markiert
sein.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen Kit
zum Nachweis einer Wundinfektion, umfassend einen Biosensor zum
Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Bakteriums in einer Probe
und ein oder mehrerer Reagenzien zum Nachweis der Anwesenheit des
Bakteriums, welches das für die
Wundinfektion ursächliche
Agens ist. Das Reagenz kann beispielsweise zum Nachweis eines von
einem Bakterium sezernierten Enzyms verwendet werden. Insbesondere
kann das Reagenz zum Nachweis der Modifikation des Substrates des
Biosensors verwendet werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1A und 1B: 1A zeigt
die relative Position der Spaltungsstellen in der α1-Proteinaseinhibitor
(α1-P1)
RSL Sequenz (SEQ ID Nr. 4). 1B zeigt
die Sequenz des CPI1 Peptids (SEQ ID Nr. 1), des CPI2 Peptids (SEQ
ID Nr. 2) und des α1-Proteinaseinhibitors
(human) (SEQ ID Nr. 3).
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2A bis 2D:
Die 2A und 2B sind
Graphen der relativen Fluoreszenz von Proben enthaltend über Nacht
gewachsene bakterielle Kulturen, Assaysubstrat (2A,
CPI1 Peptid; 2B, CPI2 Peptid) und Reaktionspuffer
(pH 7,2) mit 150 mmol/l NaCl über
die Zeit (in Sekunden). Die 2C und 2D sind
Graphen der relativen Fluoreszenz von Proben enthaltend über Nacht
erhaltener bakterieller Überstände, Assaysubtrate
(2C, CPI1 Peptid; 2D, CPI2
Peptid) und Reaktionspuffer (pH 7,2) mit 150 mmol/l NaCl über die
Zeit (in Sekunden).
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3A bis 3D: 3A und 3B sind
Graphen der relativen Fluoreszenz von Proben enthaltend 48 Stunden
gewachsene bakterielle Kulturen, Assaysubstrat (3A CPI1; 3B,
CPI2) und Reaktionspuffer über
die Zeit (in Sekunden). Die 3C und 3D sind
Graphen der relativen Fluoreszenz von Proben enthaltend 48 Stunden
kultivierte bakterielle Überstände, Assaysubstrate
(3C, CPI1; 3D, CPI2)
und Reaktionspuffer über
die Zeit (in Sekunden).
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Die 4A und 4B illustrieren
Sensordaten für
E. faecalis (mit einer Konzentrationsserie von: 107,
106, 105 und 104 Zellen/ml) mit CPI2 Peptid. 4A zeigt
Bilder von Sensoren, die mit Bakterien unter einer UV Lichtquelle
mit 365 nm inkubiert wurden. 4B zeigt
Intensitätsdaten
von jeder Konzentration, die mit digitalisierten Fotos erhalten
wurden.
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Die 5A und 5B illustrieren
Sensordaten für
P. aeroginosa (mit einer Konzentrationsserie von 107,
106, 105 und 104 Zellen/ml) mit CPI2 Peptid. 5A zeigt
Bilder von Sensoren, die mit Bakterien unter einer 365 nm UV Lichtquelle
inkubiert wurden. 5B zeigt Intensitätsdaten
von jeder Konzentration, die von digitalisierten Fotos erhalten
wurden.
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Die 6A und 6B illustrieren
Sensordaten für
S. aureus (mit einer Konzentrationsserie von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml) mit CPI2 Peptid. Die 6A zeigt
Bilder von Sensoren, die mit Bakterien unter einer 365 nm UV Lichtquelle
inkubiert wurden. 6B zeigt Intensitätsdaten
von jeder Konzentration, die von digitalisierten Fotos erhalten
wurden.
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Die 7A und 7B illustrieren
Sensordaten für
S. pyogenes (mit einer Konzentrationsserie von 107,
106, 105 und 104 Zellen/ml) mit CPI2 Peptid. Die 7A zeigt
Bilder von Sensoren, die mit Bakterien unter einer 365 nm UV Lichtquelle
inkubiert wurden. 7B zeigt Intensitätsdaten
von jeder Konzentration, die von digitalisierten Fotos erhalten
wurden.
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Die 8A und 8B illustrieren
Sensordaten für
S. marcescens (mit einer Konzentrationsserie von 107,
106, 105 und 104 Zellen/ml) mit CPI2 Peptid. Die 8A zeigt
Bilder von Sensoren, die mit Bakterien unter eine 365 nm UV Lichtquelle
inkubiert wurden. 8B zeigt Intensitätsdaten
von jeder Konzentration, die von digitalisierten Fotos erhalten
wurden.
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Die 9A bis 9C sind
Balkendiagramme, die die relative Inkubation für 40 Stunden mit verschiedenen
Bakterienkonzentrationen illustrieren (A = 106 CFU;
B = 105 CFU; und C = 104 CFU)
(Stahp = Staphylococcus aureus, Serratia = Serratia marcescens;
Strep = Streptococcus salivarius; PA14 = Pseudomonas aeruginosa;
Entern = Enterococcus faecalis).
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Die 10A bis 10B sind
Graphen, die die relative Fluoreszenz von Bakterien illustrieren,
die von Wundverbänden
extrahiert wurden (Peptidsubstrat: CPI2) (Reaktionspuffer: 1XPBS).
(A: Wunde Proben Nr. 1–10;
B: Wunde, Proben Nr. 11–20;
C: Wunde, Proben Nr. 20–30;
D: Wunde Proben Nr. 31–35).
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11 zeigt
einen Graphen von Fluoreszenzmessungen von verschiedenen Proben,
die während
einer Stabilitätsstudie
entnommen wurden.
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12 zeigt
einen Graphen relativer Fluoreszenz, die nach Exposition von detektierbar
markierten Substraten mit verschiedenen Stämmen eines Wundpathogens gemessen
wurde.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Als
Teil ihres normalen Wachstumsprozesses sezernieren viele Mikroorganismen
eine Anzahl von Enzymen in ihre Umwelt. Diese Enzyme haben verschiedene
Funktion einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, die Abgabe von Nahrungsstoffen, Schutz vor der Verteidigung
des Wirtes, Zellwandsynthese (in Bakterien) und/oder -erhalt und
andere zum Teil noch nicht bekannte Funktionen. Viele Mikroorganismen,
wie Bakterien, produzieren auf ihrer Zelloberfläche auch Enzyme, die gegenüber der
extrazellulären
Umwelt exponiert sind (und damit interagieren).
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Ein
System, das die Anwesenheit dieser produzierten und/oder sezernierten
Enzyme nachweisen kann, kann ebenso zum Anzeigen der Anwesenheit
der produzierenden/sezernierenden Bakterien dienen. In alternativer
Weise kann ein System, das die Abwesenheit dieser produzierten und/oder
sezernierten Enzyme nachweisen kann, ebenso zum Nachweis der Abwesenheit
der produzierenden/sezernierenden Bakterien dienen. Solch ein Detektionssystem
ist zum Nachweis oder zur Diagnose einer Infektion, beispielsweise
einer Wundinfektion nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Substraten, wie
von synthetischen α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstraten
mit einer RSL-Domäne,
zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit von durch ein breites
Spektrum von Bakterien produzierten oder sezernierten Enzymen. Der
hierin verwendete Begriff „synthetisch" bezieht sich auf
nicht-natürlich vorkommende
Peptide. Die synthetischen Peptide können abgeleitet sein von (beispielsweise
einer Variante, einem Analog oder einem Fragment) eines Reaktionszentrum-Loops (RSL) in voller
Länge oder
als Wildtyp, als Mitglied der α1-Proteinaseinhibitoren.
In einer Ausführungsform
wird das synthetische Peptidsubstrat gemäß den hier beschriebenen Verfahren
hergestellt. Diese synthetische Substrate können dann mit einer detektierbaren
Markierung markiert werden, so dass unter bestimmten Bedingungen,
unter denen die jeweiligen Enzyme spezifisch mit ihnen reagieren,
sie einer Modifikation unterzogen werden und beispielsweise eine
sichtbare Farbveränderung
beobachtet werden kann. Substrate, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
schließen
jegliche Moleküle
ein, die eine Spaltstelle der α1-Proteinaseinhibitor
RSL-Sequenz ausweisen, die mit dem Enzym der vorliegenden Erfindung
interagieren kann. Die relative Position der Spaltungsstelle innerhalb
der RSL Sequenz des α1-Proteinaseinhibitors
(α1-P1)
ist bereits veröffentlicht
worden (Nelson, D. et al., „Inactivation
of alpha1-proteinase inhibitor as a broad screen for detecting proteolytic
activities in unknown samples",
Anal. Biochem., 260(2): 230–36
(1998)) und ist in 1A dargestellt. Beispiele für Substrate
schließen
die hier beschriebenen Substrate ein, als auch Substrate für diese
Enzyme, die bisher nicht bekannt sind. In einer Ausführungsform
umfasst das Substrat die Sequenz EAAGAMFLEAIPK (SEQ ID Nr. 1). In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Substrat die Sequenz EGAMFLEAIPMSIPK (SEQ ID Nr. 2).
Weitere Beispiele schließen α1-PI derivatisierte fluoreszierende
Peptide, beispielsweise Edans-EAAGAMFLEAIPK-Dabcyl (CPI1) und Edans-EGAMFLEAIPMSIPK-Dabcyl
(1B) ein.
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Substrate,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen auch
colorimetrische und/oder fluorimetrische Komponenten ein und ein
Peptid, das mit wenigstens einem von einem Mikroorganismus produzierten
oder sezernierten Protein interagiert. In einigen Ausführungsformen
interagiert der Peptidteil des Substrats mit dem Protein des Mikroorganismus.
In anderen Ausführungsformen
interagiert wenigstens eine colorimetrische Komponente des Substrates
mit dem Protein des Mikroorganismus.
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Beispiele
für Substrate
werden in der PCT Anmeldung PCT/US03/03172 mit dem Titel „Method
For Detecting Microorganisms" von
Mitchell C. Sanders, et al., angemeldet am 31. Januar 2003 und veröffentlicht als
WO 03/063693 am 7. August
2003; und US Anmeldung Nr. 60/578,502 mit dem Titel „Colorimetric
Substrates, Colorimetric Sensors, and Methods of Use" von Mitchell C.
Sanders, et al., angemeldet am 9. Juni 2004, beschrieben. Die gesamte
Lehre dieser Anmeldungen wird hiermit in die Beschreibung aufgenommen.
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Das
synthetische α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat
mit RSL-Domäne
kann zum Nachweis mehrerer (das heißt, mehr als einer, z. B. mindestens
2, 3, 4, 5, 10, 15, 20, 25 oder mehr) Wundpathogene, wie Bakterien,
verwendet werden. Die Enzyme, die in der Bakteriennachweismethode
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind bevorzugter Weise wundspezifische
Enzyme. Ein wundspezifisches Enzym, wie hier verwendet, ist ein
Enzym, das von einem pathogenem Bakterium produziert und/oder sezerniert
wird, das aber gleichzeitig nicht von nicht-pathogenen Bakterien
produziert und/oder sezerniert wird. Beispiele von pathogenen Bakterien
schließen
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein, Staphylokokken (z. B. Staphylococcus aureus, Staphylococcus
epidermidis oder Staphycoccus saprophyticus), Streptokokken (z.
B. Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae oder Streptococcus
agalactiae), Enterokokken (z. B. Enterococcus faecalis oder Enterococcus
faecium), Korynebakterienarten (z. B. Corynebacterium diptheriae),
Bazillen (z. B. Bacillus anthracis), Listerien (z. B. Listeria monocytogenes),
Clostridiumarten (z. B. Clostridium perfringens, Clostridium tetanus,
Clostridium botulinum, Clostridium difficile), Neisserienarten (z.
B. Neisseria meningitidis oder Neisseria gonorrhoeae) E. coli, Shigella-Arten,
Samonella-Arten, Yersinienarten (z. B. Yersinia pestis, Yersinia pseudotuberculosis
oder Yersinia enterocolitica), Vibrio cholerae, Campylobacter-Arten
(z. B. Campylobacter jejuni oder Campylobacter fetus), Heliobacter
pylori, Pseudomonien (z. B. Pseudomonas aeruginosa oder Pseudomonas
mallei), Haemophilus influenzae, Bordetella pertussis, Mycoplasma
pneumoniae, Ureaplasma urealyticum, Legionella pneumophila, Treponema
pallidum, Leptospira interrogans, Borrelia burgdoferi, Mycobakterien
(z. B. Mycobacterium tuberculosis), Mycobacterium leprae, Actinomyces-Arten,
Nocardia-Arten, Chlamydien (z. B. Chlamydia psittaci, Chlamydia
trachomatis oder Chlamydia pneumoniae), Rickettsien (z. B. Rickettsia
ricketsii, Rickettsia prowazekii oder Rickettsia akari), Bruzellen
(z. B. Brucella abortus, Brucella melitensis oder Brucella suis),
Proteus mirabilis, Serratia marcescens, Enterobacter clocae, Acetinobacter
anitratus, Klebsiella pneumoniae und Francisella tularensis. Bevorzugter
Weise ist das wundspezifische Bakterium staphylococcus, streptococcus,
enterococcus, bacillus, Clostridiumarten, E. coli, Yersinia, pseudomonas,
Proteus mirabilis, Serratia marcescens, Enterobacter clocae, Acetinobacter
anitratus, Klebsiella pneumoniae oder Mycobacterium leprae. Das
wundspezifische Enzym kann beispielsweise von Staphylococcus aureus,
Staphylococcus epidermidis, Streptococcus pyogenes, Pseudomonas
aeruginosa, Enterococcus faecalis, Proteus mirabilis, Serratia marcescens,
Enterobacter clocae, Acetionbacter anitratus, Klebsiella pneumoniae
und/oder Escherichia coli produziert und/oder sezerniert werden.
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Der
hier verwendete Begriff „Modifikation" bezieht sich auf
Veränderungen
des Substrates, etwa durch Spaltung oder andere direkt oder indirekt
detektierbare Mittel. Die Enzyme der vorliegenden Erfindung können Substrate,
beispielsweise Proteine oder Polypeptide, durch Spaltung modifizieren,
und derartige Modifikationen können
detektiert werden, um die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Pathogens
in einer Probe zu bestimmen. Ein Verfahren zur Detektion einer Modifikation
eines Substrates durch ein Enzym besteht in der Markierung des Substrates
mit zwei verschiedenen Farbstoffen, wobei einer dazu dient, den
Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FREI) zu dem anderen Farbstoff
zu hemmen, wenn die Moleküle,
beispielsweise Farbstoffe oder colorimetrische Substanzen, sich
in großer
Nähe befinden,
und durch Fluoreszenz gemessen werden.
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FREI
ist der Prozess abstandabhängiger
Wechselwirkung angeregter Zustände,
in dem die Emission eines fluoreszenten Moleküls mit der Anregung eines anderen
Moleküls
gekoppelt ist. Ein typisches Akzeptor und Donorpaar für Resonanzenergietransfer
besteht aus 4-[[(Dimethylamino)phenyl]azo]benzoesäure (DABCYL)
und 5-[(2-Aminoethylamoni]naphthalensulfonsäure (EDANS). EDANS wird durch
Bestrahlung mit Licht einer Wellenlänge von 336 nm angeregt und
imitiert ein Photon mit einer Wellenlänge von 490 nm. Wenn sich ein
DABCYL-Rest innerhalb von 20 Å von
EDANS befindet, wird dieses Photon effizient absorbiert. DABCYL und
EDANS werden zu entgegengesetzten Enden eines Peptidsubstrats konjugiert.
Wenn das Substrat intakt ist, ist der FREI sehr effizient. Wenn
das Peptid von einem Enzym gespalten wurde, werden sich die beiden Farbstoffe
nicht mehr in enger Nachbarschaft befinden und FREI wird ineffizient.
Die Spaltungsreaktion kann durch Beobachtung entweder eine Abnahme
in DABCYL-Fluoreszenz oder einer Zunahme in EDANS-Fluoreszenz (Verlust
der Löschung)
verfolgt werden.
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Das α1-Proteinaseinhibitor-Substrat
kann unter Verwendung standardmäßiger rekombinanter
Proteintechniken hergestellt werden (siehe beispielsweise Ausubel
et al., Current Protocolos in Molecular Biology, John Wiley & Sons, (1998),
dessen gesamte Lehre hierdurch in die Beschriebung einbezogen wird).
Außerdem könne die
Enzyme der vorliegenden Erfindung unter Verwendung rekombinanter
Techniken hergestellt werden. Mittels einer ausreichenden Menge
von Enzymen und deren Substraten kann die genaue Stelle der Modifikation
bestimmt werden.
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Die
Substrate werden mit einer detektierbaren Markierung markiert, die
zur Beobachtung der Interaktion zwischen dem Enzym und dem Substrat
verwendet wird und jegliche Substratmodifikation detektiert, beispielsweise
die Spaltung des Substrates oder der Markierung, die aus derartigen
Interaktionen resultieren. Beispiele für detektierbare Markierungen
schließen
verschiedene Farbstoffe ein, die in Substrate inkorporiert werden
können,
beispielsweise die hier beschriebenen, Spin-Markierungen, Antigen-Markierungen,
Epitop-Markierungen, Haptene, Enzym-Markierungen, prosthetische
Gruppen, fluoreszierende Materialien, pH-empfindliche Materialien,
chemolumineszente Materialien, colorimetrische Komponenten, biolumineszente
Materialien und radioaktive Materialien. Beispiele geeigneter Enzym-Markierungen
schließen
Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, β-Galaktosidase und Acetylcholinesterase
ein; Beispiele für
geeignete prosthetische Gruppenkomplexe schließen Streptavidin/Biotin und
Avidin/Biotin ein; Beispiele für
geeignete Fluoreszenz-Materialien schließen Umbelliferone, Fluorescein,
Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Dichlorotriazinylaminfluoresc
ein, Dansylchlorid und Phycoerythrin ein; ein Beispiel eines chemolumineszenten
Materials schließt
Luminol ein; Beispiele für
biolumineszierende Materialien schließen Luziferase, Luziferin und
Aequorin ein, und Beispiele für
geeignete radioaktive Materialien schließen 125I, 131I, 35S und 3H ein. Andere Beispiele für detektierbare
Markierungen schließen
Bodipy, Pyren, Texas Red, IAEDANS, Dansylaziridin, IATR und Fluoreszein
ein. Succinimidylester, Isothiocyanate und Iodoacetamide dieser
Markierungen sind ebenfalls kommerziell erhältlich. In einer Ausführungsform
ist das Substrat mit einer fluoreszierenden Probe und einem löschenden Farbstoffmolekül markiert.
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Das
Substrat kann mit wenigstens einer colorimetrischen Komponente markiert
sein, die zur Überwachung
der Interaktion zwischen dem Protein und dem Substrat sowie der
Detektion jeglicher Substratmodifikation, beispielsweise der Spaltung
des Peptids oder der Markierung, die aus derartigen Interaktionen
sich ergibt, verwendet wird. Demzufolge dinet die colorimetrische
Komponente als Markierung, die die Anwesenheit oder Abwesenheit
der Modifikation, und folglich die Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Mikroorganismus in einer Probe anzeigt. In einigen Ausführungsformen
ist die colorimetrische Komponente kovalent am Peptid gebunden.
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In
einigen Ausführungsformen
spaltet das Protein mindestens einen Teil des Substrates, der eine
(mindestens eine) colorimetrische Komponente einschließt. Wenn
das Substrat beispielsweise eine blaue colorimetrische Komponente
und eine gelbe colorimetrische Komponente einschließt, kann
das ungespaltene Substrat grün
erscheinen. Nachdem das Protein einen Teil des Substrates gespalten
hat, der die gelbe colorimetrische Komponente umfasst, kann das
Substrat blau erscheinen.
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In
einigen Ausführungsformen
schließt
die Modifikation des Substrates die Hydrolyse mindestens einer Peptidbindung
im Peptid ein und führt
dazu, dass mindestens ein Teil des Pep tids vom Substrat gespalten wird.
Der abgespaltene Teil schließt
mindestens eine colorimetrische Komponente ein, was zu einer sichtbaren Farbveränderung
führt.
In anderen Ausgestaltungen schließt die Modifikation des Substrates
die Spaltung wenigstens einer colorimetrischen Verbindung des Peptides
ein, was in einer sichtbaren Farbveränderung resultiert.
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Die
colorimetrische Komponente dinet als Markierung. In einer Ausgestaltung
hat mindestens eine colorimetrische Komponente eine andere Farbe
als die andere colorimetrische Komponente oder die anderen colorimetrischen
Komponenten. Beispiele für
colorimetrische Komponenten schließt Meerrettichperoxidase, alkalische
Phosphatase, β-Galaktosidase
und Acetylcholinesterase ein; Beispiele für geeignete prosthetische Gruppenkomplexe
schließen
Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin ein. In einer Ausgestaltung
der Erfindung umfasst das Substrat ein Peptid mit wenigstens zwei
colorimetrischen Komponenten, wobei jede colorimetrische Komponente
eine verschiedene Farbe umfasst und wobei das Substrat an eine feste
Unterlage gebunden ist. Die Modifikation des Substrates kann die
Spaltung mindestens eines Teils des Substrates umfassen, wobei der
Teil eine der colorimetrischen Komponenten einschließt und die
Spaltung zu einer erkennbaren Farbveränderung führt.
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Die
Probe in der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Bakterien nachzuweisen
ist, oder mittels derer eine Wundinfektion diagnostiziert werden
soll, kann beispielsweise eine Wunde (zum Beispiel eine Wundoberfläche auf
einem Subjekt), eine Körperflüssigkeit
wie Blut, Urin, Sputum oder Wundflüssigkeit (zum Beispiel an der
Wunde produzierter Eiter) sein. Die Probe oder feste Unterlage kann
jeglicher Artikel sein, auf dem Bakterien aufbewahrt werden können, beispielsweise
ein Katheter, ein Tasche (beispielsweise ein Urinsammelbeutel, ein
Blutsammelbeutel oder ein Plasmasammelbeutel), eine Platte, ein
Polymer, eine Membran, ein Harz, ein Glas, ein Schwamm, ein Artikel,
der die Probe sammelt, ein Artikel, der die Probe enthält, ein
Spekulum, ein Filter, eine Linse, ein Schaum, ein Gewebe, ein Papier,
eine Naht, ein Messstab, ein Tupfer, ein Probenröhrchen, eine Vertiefung einer
Mikrotiterplatte, eine Kontaktlinsenlösung, ein Abstrich von der
Oberfläche einer
Raumes oder eines Gebäudes,
beispielsweise eines Untersuchungszimmers oder Operationsraumes, einer
Gesundheitseinrichtung, eines Badezimmers, einer Küche, oder
einer Herstellungs- oder Prozessierungseinrichtung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen Biosensor zur Detektion
eines (oder mehrerer, beispielsweise, mindestens 2, mindestens 5,
mindestens 10, mindestens 20, mindestens 30, mindestens 50, mindestens
75 oder mindestens 100) Wundpathogens bzw. Wundpathogene, beispielsweise
von Bakterien wie hier beschrieben, und zur Benachrichtigung eines
Benutzers über
die Anwesenheit der Infektion. Der Biosensor kann im Gesundheitsbereich
oder zu Hause zum Nachweis infizierter Wunden verwendet werden.
Er kann ein (oder mehrere) Breitspektrumsubstrat bzw. Breitspektrumsubstrate
umfassen, die auf eine feste Unterlage gebunden sind, die sich proximal
zu einer Wunde oder einer anderen Körperflüssigkeit befindet, die für bakterielle Kontamination
untersucht werden soll. Bevorzugter Weise ist das Substrat eine
synthetisches Serpin-Peptid-Substrat mit einer RSL-Domäne, das
kovalent mit einer Markierung verbunden ist und daher ein Detektionssignal
aufweist, das nach Proteolyse der Substrat-Markierungs-Bindung die Anwesenheit
der Bakterien anzeigt.
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Der
Biosensor wird hergestellt, indem zuerst ein erfindungsgemäßes Substrat,
so wie das synthetische α1-Proteinaseinhibitor-Substrat
mit RSL-Domäne,
markiert wird, und zwar mit einer oder mehreren und bevorzugt mit
einer Vielzahl von detektierbaren Markierungen, beispielsweise chromatogenen
oder fluoreszenten Abgangsgruppen. Am meisten bevorzugt ist es,
wenn die markierende Gruppe ein latentes Signal bereitstellt, dass
nur dann aktiviert wird, wenn das Signal vom Substrat proteolytisch
entfernt wird. Chromatogene Abgangsgruppen schließen beispielsweise
para-nitroanalide Gruppen ein. Sollte das Substrat mit einem von einem
Bakterium in eine Wunde oder eine andere Körperflüssigkeit sezernierten Enzym
oder mit einem auf der Oberfläche
einer Bakterienzelle präsentierten
Enzym in Kontakt kommen, so modifiziert das Enzym das Substrat in
einer Weise, das dies zur Detektion dieser Modifikation führt, beispielsweise
durch eine Veränderung in
der Absorption, die visuell oder als Farbänderung (beispielsweise auf
einer festen Unterlage wie einem Wundverband) detektiert werden
kann oder unter Verwendung spektophotometrischer Techniken, die
im Stand der Technik bekannt sind.
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Der
Biosensor ist eine feste Unterlage, beispielsweise ein Wundverband
(wie eine Bandage oder Gaze) bzw. jegliches Material, dass steril
oder frei von mikrobiellen Kontaminationen sein soll, beispielsweise
ein Polymer, eine Membran, ein Harz, ein Glas, ein Schwamm, eine
Platte, ein Spekulum, ein Filter, eine Linse, ein Schaum, ein Gewebe,
ein Papier, ein Messstab oder eine Naht oder ein Artikel, der die
Probe enthält
oder sammelt (so wie ein Behältnis
zur Aufbewahrung von Körperflüssigkeiten,
beispielsweise ein Urinsammelbehälter,
ein Blut- oder Plasmasammelbehälter, ein
Probenröhrchen,
ein Katheter, ein Tupfer oder eine Vertiefung einer Mikrotiterplatte).
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Typischerweise
ist die feste Unterlage aus Materialien hergestellt, die zur Sterilisierung
geeignet sind, sofern die Unterlage die Wunde oder die Probe direkt
kontaktiert. In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann
der Biosensor direkt mit der Wunde in Kontakt gebracht werden. In
einigen Beispielen wird eine sterile Abdeckung oder Schicht verwendet,
um Kontaminationen der Wunde oder Körperflüssigkeiten durch derartigen
direkten Kontakt zu vermeiden. Sofern sterile Abdeckungen verwendet
werden, weisen diese Eigenschaften auf, die sie für die Sterilisierung
geeignet machen und gleichzeitig nicht mit der Enzym-/Substratinteraktion
störend
interagieren. Der Teil des Biosensors, der mit der Wunde in Kontakt
kommt, ist bevorzugter Weise nicht adhärent, um eine leichte Entfernung
des Biosensors von der Probenoberfläche zu gewährleisten. Wenn der Biosensor
beispielsweise einen Wundverband aufweist, so kontaktiert der Verband
die Wunde für eine
für die
Reaktion des Enzymsubstrats ausreichende Zeit, und der Verband wird
dann von der Wunde entfernt ohne eine weitere Verletzung der Wunde
oder des umgebenden Gewebes zu verursachen.
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Ein
Breitspektrum-Substrat (beispielsweise ein Substrat, das zur Detektion
von mehr als einem Pathogen oder Bakterium geeignet ist), das in
geeigneter Weise mit einem detektierbaren Marker, beispielsweise einem
chromogenen Farbstoff, markiert ist und in einem Sensorapparat befestigt
oder inkorporiert ist, kann als Indikator für die Anwesenheit oder Abwesenheit
von verschiedenen pathogenen Bakterien dienen, die die oben genannten
Enzyme sezernieren.
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Der
Biosensor der vorliegenden Erfindung kann optional ein oder mehrere
weitere Substrate (beispielsweise mindestens 2, mindestens 5, mindestens
10, mindestens 20, mindestens 30, mindestens 50, mindestens 75 oder
mindestens 100 Substraten) für
produzierte und/oder sezernierte Enzyme pathogener Bakterien aufweisen.
Wenn mehr als ein Substrat verwendet wird, kann jedes markiert werden,
so dass die Substrate voneinander unterscheidbar sind (beispielsweise
durch Verwendung verschiedener detektierbarer Markierungen) und/oder
die Substrate können
in bestimmten Regionen der festen Unterlage lokalisiert sein.
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Substrate
mit hydrophoben Abgangsgruppen können
nicht-kovalent an hydrophobe Oberflächen gebunden sein. Alternativ
können
hydrophile oder hydrophobe Substrate an Oberflächen mittels Disulfiden oder primären Aminen,
Carboxyl- oder Hydroxylgruppen gebunden werden.
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Verfahren
zur Kopplung von Substraten an eine feste Unterlage sind im Stand
der Technik bekannt. Beispielsweise können fluoreszierende und chromatogene
Substrate unter Verwendung von nicht-essenziellen reaktiven Termini
wie freie Amine, Carboxylsäuren
oder SH-Gruppen
an feste Unterlagen gebunden werden, die die Reaktion mit den Wundpathogenen
nicht beeinflussen. Freie Amine können an Carboxylgruppen auf
dem Substrat gebunden werden, beispielsweise unter Verwendung eines
10fachen molaren Überschusses von
entweder N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
(EDC) oder N-Cyclohexyl-N'-2-(4'-methyl-morpholinium)ethylcarbodiimid-p-toluolsulphonat
(CMC) für
2 Stunden bei 4°C
in destilliertem Wasser, eingestellt auf pH 4,5, um die Kondensationsreaktion
zur Bildung einer Peptidverbindung zu stimulieren. SH-Gruppen können mit
DTT oder TCEP reduziert werden und dann zu einer freien Aminogruppe auf
der Oberfläche
mit N-e-Maleimidocaproinsäure (EMCA)
gekoppelt werden (Griffith et al., FEBS Lett., 134: 261–263 (1981),
welches durch Verweis in diese Beschreibung aufgenommen wird).
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch Fragmenten und Varianten
der Breitspektrumpeptidsubstrate aufweisen oder daraus bestehen,
beispielsweise α1-Proteinaseinhibitor-Peptidsubstrat mit
einer RSL-Domäne,
wie hier beschrieben. Varianten schließen ein substantiell homologes
Polypeptid ein, das vom gleichen genetischen Lokus wie diese Peptidsubstrate
kodiert wird, beispielsweise die α1-RSL-Domäne in einem
Organismus, das heißt
eine Allelvariante, sowie andere Varianten. Varianten umfassen auch Polypeptide,
die von anderen genetischen Loci in einem Organismus abgeleitet
werden, aber substanzielle Homologie zu einem hierin beschriebenen
Peptidsubstrat aufweisen. Varianten schließen auch Polypeptide ein, die
substanziell homolog oder identisch zu diesen Peptidsubstraten sind,
aber von anderen Organismen abgeleitet sind, d. h. Orthologe sind.
Varianten schließen
auch Polypeptide ein, die substanziell homolog oder identisch zu
diesen Peptidsubstraten sind und durch chemische Synthese hergestellt
werden. Varianten schließen
auch Polypeptide ein, die substanziell homolog oder identisch zu
diesen Peptidsubstraten sind, die durch rekombinante Verfahren hergestellt
werden.
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Die
prozentuale Identität
von zwei Aminosäuresequenzen
kann durch Gegenüberstellung
der Sequenzen unter optimierten Vergleichsparametern bestimmt werden
(z. B. können
Lücken
in die Sequenz einer ersten Sequenz eingeführt werden). Die Aminosäuren an
korrespondierenden Positionen werden dann verglichen und die prozentuale
Identität
zwischen den zwei Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl von identischen
Positionen, die die Sequenzen gemein sam haben (d. h. prozentuale
Identität
= Anzahl von identischen Positionen/Gesamtanzahl von Positionen × 100).
In bestimmten Ausführungsformen
ist die Länge
der Aminosäuresequenzen,
die zum Vergleich gegenübergestellt
werden, mindestens 30%, bevorzugt mindestens 40%, besonders bevorzugt
mindestens 60% und am meisten bevorzugt mindestens 70%, 80%, 90%
oder 100% der Länge
der Peptidsubstratsequenz, beispielsweise der α1-RSL-Domänensequenz.
Der eigentliche Vergleich der zwei Sequenzen kann mittels bekannter
Verfahren, beispielsweise unter Verwendung eines mathematischen
Algorithmus durchgeführt
werden. Ein bevorzugtes, nicht einschränkendes Beispiel eines derartigen mathematischen
Algorithmus ist in Karlin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:5873–5877 (1993)
beschrieben, welches durch Verweis in diese Beschreibung aufgenommen
wird. Ein derartiger Algorithmus ist auch im BLAST Programm (Version
2.2) inkorporiert, wie beschrieben von Schaffer et al. (Nucleic
Acids Res., 29:2994–3005
(2001), durch Verweis Teil dieser Beschreibung). Wenn BLAST und
Gapped BLAST Programme verwendet werden, können die voreingestellten Parameter
der entsprechenden Programme verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel
ist die durchsuchte Datenbank eine nicht-redundante (NR) Datenbank und
die Parameter zum Vergleich der Sequenzen können wie folgt eingestellt
werden: keine Filter; „Expect" Wert von 10; Wortlänge von
3; die Matrix ist BLOSUM62; und die Lückenkosten („Gap Costs") haben eine Existenz
von 11 und eine Extension von 1.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die prozentuale Identität
zwischen zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des GAP Programms im GCG Softwarepaket (Accelrys
Inc., San Diego, Kalifornien, USA) unter Verwendung entweder einer
Blossom 63 Matrix oder einer PAM250 Matrix und einem Lückengewicht
(„Gap
Weight") von 12,
10, 8, 6 oder 4 und einer Längengewichtung
von 2, 3 oder 4 durchgeführt
werden. In einer weiteren Ausführungsform
kann die prozentuale Identität
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung des GAP Programms im GCG Softwarepaket (Accelrys
Inc.) unter Verwendung eines Lückengewichts
von 50 und einer Längengewichtung
von 3 durchgeführt
werden.
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Weitere
bevorzugte Sequenzvergleichsverfahren werden hierin beschrieben.
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Ebenfalls
beschrieben werden Polypeptidsubstrate mit einer geringeren Identität aber mit
einer ausreichenden Ähnlichkeit,
so dass eine oder mehrere der gleichen Funktionen der Peptidsubstrate
ausgeführt werden
können,
beispielsweise die Fähigkeit
als Substrat für
von Bakterien produzierten oder sezernierten Enzymen zu fungieren,
beispielsweise für
wundspezifi sche Bakterien. Ähnlichkeit
wird durch konservierte Aminosäuresubstitution
bestimmt. Derartige Substitutionen sind solche, die eine gegebene
Aminosäure
in einem Polypeptid durch eine andere Aminosäure mit ähnlicher Charakteristik ersetzen.
Konservative Substitutionen sind mit großer Wahrscheinlichkeit phänotypisch
ohne Ausprägung
(stumm). Typischerweise als konservative Substitutionen angesehen
wird der jeweilige gegenseitige Austausch zwischen den aliphatischen
Aminosäuren Ala,
Val, Leu und Ile; der Austausch von Hydroxylresten Ser und Thr;
der Austausch der sauren Reste Asp und Glu; der Austausch zwischen
den Amidresten Asn und Gln; der Austausch der basischen Reste Lys
und Arg und der Ersatz zwischen den aromatischen Resten Phe und
Tyr. Anhaltspunkte dafür,
welche Aminosäureveränderungen
wahrscheinlich phänotypisch
stumm sind, können
in Bowie et al., Science, 247:1306–1310 (1990) gefunden werden,
dessen Lehre durch Verweis in diese Beschreibung aufgenommen wird.
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Funktionelle
Varianten können
auch Aminosäuresubstitutionen
enthalten, die ähnlich
zu denen in der α1-RSL-Domäne sind,
und die zu keiner oder nur einer insignifikanten Veränderungen
in ihrer Funktion führen. Alternativ
können
derartige Substitutionen die Funktion entweder positiv oder negativ
beeinflussen. Nicht funktionale Varianten enthalten typischerweise
eine oder mehrere nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen, Deletionen,
Insertionen, Inversionen oder Verkürzungen, oder eine Substitution,
Insertion, Inversion oder Deletion in einen kritischen Rest oder
kritischen Region, wobei kritische Regionen die protolytische Spaltstelle
für eine
Infektions-spezifische Protease einschließt.
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Aminosäuren in
einem Peptidsubstrat gemäß der vorliegenden
Erfindung, die für
die Spaltung mittels eines Enzyms, z. B. einer Protease, essentiell
sind, können
durch im Stand der Technik bekannte Verfahren identifiziert werden,
wie die Positions-bestimmte Mutagenese oder die Alanin-Scanning-Mutagenese
(Cunningham et al., Science, 244: 1081–1085 (1989)). Das zuletzt
genannte Verfahren führt
eine einzelne Alaninmutation an einer der Reste des Moleküls ein (eine
Mutation pro Molekül).
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Die
Erfindung umfasst weiterhin Polypeptidfragmente der Peptidsubstrate
oder funktionale Varianten davon, einschließlich biologisch aktiver Fragmente
mit 60%, 70%, 80%, 90% oder 95% Sequenzhomologie zu einem synthetischen
oder natürlich
vorkommenden Peptidsubstrat wie hierin beschrieben, z. B. der α1-RSL-Domänsequenz.
Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin Fragmente der Varianten
der hier beschriebenen Polypeptide. Biologisch aktive Fragmente
schließen
Fragmente ein, die die Fähigkeit,
als Substrat, für
die von Bakterien, wie beispielsweise wundspezifischen Bakterien
produzierten oder sezernierten Enzymen dienen zu können, erhalten
haben.
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Fragmente
können
diskret (d. h. nicht zu anderen Aminosäuren oder Polypeptiden fusioniert)
sein oder können
Teil eines größeren Polypeptids
sein. Weiterhin können
verschiedene Fragmente innerhalb eines einzelnen größeren Polypeptides
enthalten sein. In einer Ausführungsform
kann ein zur Expression in einem Wirt bereitgestelltes Fragment
heterologe Prä-
und Pro-Polipeptidregionen aufweisen, die mit dem Aminoterminus des
Polipeptidfragments fusioniert sind und eine weitere Region, die
mit dem Carboxylterminus des Fragments fusioniert ist.
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Die
Biosensoren und Peptide der vorliegenden Erfindung können in
jeglicher Situation eingesetzt werden, in der es wünschenswert
ist, die Anwesenheit oder Abwesenheit von Bakterien nachzuweisen,
insbesondere pathogene Bakterien. Beispielsweise können Bakterien,
die auf Arbeitsflächen
in Gesundheitseinrichtungen haften und insbesondere in Operationssälen aufgefunden
werden, mit einem hier beschrieben Biosensor nachgewiesen werden.
Ein Substrat (oder mehr als ein Substrat), das mittels eines von
einem Bakterium sezernierten oder auf der Oberfläche eines Bakteriums präsentierten
Enzyms modifiziert werden kann, ist markiert und kovalent zu einem
Kollektorsubstrat, wie Baumwollfasern am Ende eines Tupfers, gebunden.
Sofern mehr als ein Substrat verwendet wird, kann jedes derart markiert
werden, dass es von den anderen Substraten unterscheidbar ist (beispielsweise
unter Verwendung verschiedener detektierbarer Markierungen) und/oder
jedes kann in einer bestimmten Region der festen Unterlage lokalisiert
sein. Die Spitze des Tupfers wird zum Wischen der Oberfläche verwendet,
die möglicherweise
mit Bakterien kontaminiert ist. Das Ende des Tupfers wird in ein
Medium platziert und unter Bedingungen inkubiert, die die Modifikation
des markierten Substrates erlauben, sofern ein Enzym vorhanden ist,
dass spezifisch für
das gebundene, markierte Substrat ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen Kit zum Nachweis wundspezifischer,
hier beschribener Bakterien. Der Kit kann eine feste Unterlage aufweisen,
beispielsweise mit einer Mehrzahl von Vertiefungen (z. B. eine Mikrotiterplatte),
an die ein detektierbar markiertes Substrat (ein α1-Preteinaseihibitor-Peptidsubstrat
mit einer RSL-Domäne)
gebunden, verlinkt oder befestigt ist. Ein Mittel zur Bereitstellung
einer oder mehrer Pufferlösungen
wird bereit gestellt. Eine negative Kontrolle und/oder eine positive
Kontrolle können
ebenfalls bereitgestellt werden. Geeignete Kontrollen können leicht
von einem Fachmann vorgeschlagen werden. Eine Probe, die möglicherweise
von einem Pathogen (z. B. einem hier beschrieben Bakterium) kontaminiert
ist, wird unter Verwendung der Pufferlösung(en) vorbereitet. Ein Aliquot
der Probe, eine negative Kontrolle und eine positive Kontrolle wird
in seine jeweils eigene Vertiefung platziert und die Reaktion wird
ermöglicht.
Die Vertiefungen, in denen die Modifikation des Substrats, beispielsweise
eine Farbveränderung
beobachtet wird, werden als mikrobielles Pathogen enthaltend benannt.
Ein derartiger Kit ist besonders für den Nachweis einer Wundinfektion
in einem Subjekt nützlich.
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Ebenfalls
von der vorliegenden Erfindung umfasst ist ein Kit, der einen Biosensor
aufweist, so wie ein verpackter sterilisierter Wundverband und weitere
Reagenzien, die zur Durchführung
des Detektionsassays nötig
sind.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele illustriert,
ohne dass die Erfindung damit eingeschränkt werden soll.
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Beispiel 1: Bereitstellung von Bakterien
zum Nachweis der Abwesenheit oder Anwesenheit von Bakterien in einer
Probe
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Eine
Kultur jeder der folgenden Bakterienspezies wurde über Nacht
(O/N) in Gehirn-Herz-Infusionsbrühe („Brain
Hart Infusion Broth",
BHI) bei 37°C
unter starker Schütteln
(ca. 200 Upm) kultiviert, und zwar unter Verwendung von Verfahren
die im Stand der Technik als Standardverfahren gelten: Staphylococcus
aureus; Streptococcus pyogenes; Serratia marcescens; Escherichia
coli; Pseudomonas aeruginosa (PA14), Pseudomonas aeruginosa (GSU3);
und Enterococcus faecalis. Nach der Inkubation über Nacht wurde eine 1 ml Probe jeder
Kultur entnommen und die Zellen wurden aus dem Kulturüberstand
durch Zentrifugation bei 12.000 × g für 5 Minuten entfernt. Die zurückbleibenden
Zellkulturüberstände wurden
auf Eis gelagert, bis sie benötigt wurden
(für weniger
als 1 Stunde). Die Bakterien wurden nachfolgend, wie unten beschrieben,
auf die Anwesenheit oder Abwesenheit von Enzymen getestet.
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Alternativ
wurden die Zellen nicht vom Zellkulturüberstand getrennt, sondern
der Test wurde mit einer Probe durchgeführt, die die Zellen in Suspension
in der Kulturbrühe
enthielten. Nach 48 Stunden (2 Tagen) des Wachstum wurde die Prozedur
wiederholt.
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Beispiel 2: Extraktion von Bakterien aus
Wundverbänden
zum Nachweis der Abwesenheit oder Anwesenheit von Bakterien in einer
Wundprobe
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35
frische, gefrorene Wundverbände
wurden von Dr. Thomas Serena, medizinischer Direktor der St. Vincent
Wound Clinic, Erie, PA, USA und Gründer des Penn North Centers
for Advanced Wound Care erhalten. Die Verbände wurden als medizinischer
Abfall klassifiziert, wobei keine Informationen über die Wunden der Patienten
erhalten wurden. Die Verbände
stammten von nicht-ausgewählten
Wunden, und wurden nach dem Sammeln am gleichen Tag verschifft.
Die Verbände
wurden auf Trockeneis verschifft und sofort nach Ankunft bei –80°C aufbewahrt.
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Extraktion
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Am
Tag der Analyse wurden die Verbände
aus dem Froster entfernt und soweit aufgetaut, dass die Verbände zum
Zerschneiden gedehnt werden konnten. Alle Arbeiten wurden unter
sterilen Bedingungen durchgeführt,
gemäß den „Blond-Borne
Pathogen Guidelines".
Eine große
Vielfalt verschiedener Verbandgrößen und
Exsudate war repräsentiert.
Die meisten der Verbände
waren gazeartig, wobei einige ein absorbierendes Zentrum enthielten
(d. h. es schien so, als seien keine Hydrokoloidverbände enthalten).
Ein 2 cm × 3,5 cm
Rechteck wurde aus jedem Verband herausgeschnitten (7 cm2 Fläche).
Im Fall von größeren Verbänden wurde
die am repräsentativsten
erscheinende Fläche
gewählt.
Eine große
Vielfalt von Verbandfarben und Exsudaten wurde erhalten. Die Verbände wurden
in 15 ml sterile konische Reagenzgläser mit 3 ml sterilem PBS gegeben
und die Extraktion wurde bei 4°C über Nacht
durchgeführt.
In verschiedenen Proben wurde das PBS sofort nach Immersion des
Verbandes flockig (proben 2, 3, 9, 14, 22, 26 und 27). Wir vermuten,
dass diese Verbandproben Silber von der Wundbehandlung enthielten.
Nach der Extraktion der Verbände
wurde die Farbe der jeweiligen Lösung
festgehalten. Drei 0,5 ml Aliquots jedes Extrakts wurden zur Aufbewahrung
und Testung gesammelt.
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Die
Spaltungsreaktion wurde mit 10 μl
des Wundenprobenextraktes durchgeführt, 3 μl CPI2-Peptidsubstrat (5 mg/ml in Wasser/DMSO)
in 100 μl
Gesamtvolumen bei 37°C.
Die Reaktion wurde auf einem fluorimetrischen Plattenlesegerät unter
Verwendung einer Anregungswellenlänge von 355 nm und einer Emmissionswellenlänge von
485 nm verfolgt (10A bis 10D).
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Beispiel 3: Breitspektrumassay unter Verwendung
von Varianten der α1-PI
RSL Sequenz
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Zwei
Peptidsubstrate, CPI1 und CPI2, wurden so gestaltet, dass sie alle
Spaltstellen der RSL-Sequenz
umfassen, wie in den 1A und 1B gezeigt.
Die Peptidsubstrate wurden mit dem fluoreszenten Farbstoff Edans
((5-((2-Aminoethyl)amino)naphthalen-1-sulfonsäure) und mit dem Löschfarbstoffmolektül („Quencher") Dabcyl ((4-(4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure) markiert.
(CPI1)
Edans – EAAGAMFLEAIPK-Dabcyl
(SEQ ID Nr. 1)
(CPI2) Edans – EGAMFLEAIPMSIPK-Dabcyl (SEQ
ID Nr. 2)
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Die
Bakterien wurden über
Nacht in einem Inkubator bei 37°C
in 5 ml BHI Medium kultiviert. Jede der entstehenden Kulturen wurde
in zwei Proben aufgeteilt. Eine Probe wurde als Kultur verwendet
und die andere wurde zentrifugiert und der Überstand gesammelt. Die Assays
wurden in 20 mmol/l Trispuffer (pH 7,2) mit 150 mmol/l NaCl (PBS)
durchgeführt.
Die Spaltungsreaktion wurde mit 7 μl der Kultur oder des Überstandes
und 3 μl
Peptidsubstrat (5 mg/ml in Wasser/DMSO) in 100 μl Gesamtvolumen bei 37°C durchgeführt. Die
Reaktion wurde mit einem fluorimetrischen Plattenleser unter Verwendung
einer Anregungswellenlänge
von 355 nm und einer Emissionswellenlänge von 485 nm verfolgt.
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Der
erste Satz von Experimenten wurde durch Zugabe der Bakterienkultur
(Medien und Zellen) direkt in die Assaylösung durchgeführt. Der
erste Assay verwendete einen Tag lang kultivierten Zellen und Überstände, sowie
die Peptide CPI1 und CPI2 als Substrate. Wie in den 2A und 2B gezeigt,
wurde mit dem Peptidsubstrat eine Proteaseaktivität für eine Anzahl
von Bakterien beobachtet.
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Um
zu bestimmen, welche der Bakterien Proteasen sezernieren, wurde
ein ähnliches
Experiment unter Verwendung bakterieller Überstände durchgeführt, die
von den über
Nacht gezüchteten
Bakterienkulturen mit den Peptiden CPI1 und CPI2 stammen. Wie in
den 2C und 2D gezeigt,
waren die Ergebnisse zu denen mit den Bakterienkulturen durchgeführten Versuchen ähnlich,
was dafür
spricht, dass Proteasen sezerniert wurden.
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In
einem zweiten Satz von Experimenten wurde ein ähnlicher Assay mit 48 Stunden
kultivierten Zellen und Überständen durchgeführt. Der
Assay verwendete CPI1 und CPI2 als Substrate. Der Assay wurde wie oben
für den
ersten Satz der Experimente beschrieben durchgeführt, wobei 5 μl der bakteriellen Überstände verwendet
wurden. Die Ergebnisse sind in den 3A–D gezeigt.
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Beispiel 4: Entwicklung von Biosensoroberflächen
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Das
Anhaften von Molekülen
an Oberflächen
kann durch verschiedene Interaktionstypen vermittelt werden. Typischerweise
können
Proteine unter Verwendung hydrophober, elektrostatischer oder kovalenter Interaktionen
auf Oberflächen
aufgebracht werden. Es gibt viele verschiedene kommerziell erhältliche
Membranen und Harze mit einer Vielzahl von Oberflächeneigenschaften.
Die Oberflächen
können
auch chemisch modifiziert werden, um die nötigen Oberflächeneigenschaften
zu erreichen.
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Für Protein-
und Peptidbindungen existieren kommerziell erhältliche Transfermembranen.
Sie bestehen aus positiv und negativ geladenen Polymeren wie Ionenaustauschmembranen,
Scheibenfiltern und Harzen. Mikrozellulosemembranen ermöglichen
hydrophobe und elektrostatische Interaktionen. Glasfasermembranen
ermöglichen
eine hydrophobe Oberfläche,
die leicht chemisch modifiziert werden kann, um funktionelle Gruppen
hinzuzufügen.
Es gibt auch modifizierte Polymermembranen mit reaktiven funktionellen
Gruppen, die Proteine und Peptide kovalent binden.
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Es
ist auch möglich,
verschiedene funktionelle Gruppen auf Membranen oder Harzen zu verwenden und
ein Quervernetzungsagens, um Proteine kovalent zu verbinden. Quervernetzungsreagenzien
enthalten zwei reaktive Gruppen und stellen dadurch ein Mittel zur
kovalenten Verbindung von zwei funktionellen Zielgruppen bereit.
Die am verbreitetsten funktionel len Gruppen für Proteine sind Amine, Thiole,
Carboxylsäuren und
alkoholische Gruppen, die zur Bereitstellung intramolekularer Quervernetzungen
verwendet werden. Quervernetzungsagenzien können homobifunktional oder
heterobifunktional sein und eine Auswahl von Quervernetzungsagenzien
verschiedener Längen
sind kommerziell erhältlich.
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Metallchelat-(Affinitätsbindungs-)Interaktionen
können
eine festere Bindung an biologische Moleküle bereitstellen. Eine His-Markierung,
die in ein Peptidsubstrat eingebaut ist, kann eine Verbindung zu
einem Nickel-Bindungsharz vermitteln. Histidin-markierte Peptide
können
basierend auf der Fähigkeit
von konsekutiven Histidinresten zur Bindung an ein Harz (Sepharose)
enthaltend Nickelionen, die durch kovalent gebundene Nitrilotriessigsäure (NTA)
immobilisiert sind, gereinigt werden. Ein CPI3 Peptid enthaltend
CGAMFLEAIPMSIPAAAHHHHH (SEQ ID Nr. 5) wurde auf der Grundlage von
CPI2 mit der Addition eines Histidintags hergestellt. CPI3 wurde
an der Cysteingruppe mit einem colorimetrischen Farbstoff markiert.
In diesem Beispiel wurde ein Remazolfarbstoff, Reactive Black 5
(RB5) verwendet. Dieser Farbstoff erzeugt eine dunkelblaue Farbe
mit einem Absorptionsmaximum bei 595 nm.
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Das
CPI3 Reaktive Black 5-markierte Peptid wurde mittels einer Histidinmarkierung
an ein NTA Harz gebunden. Das NTA Harz zeigte eine gute Peptidbindung
ohne unspezifische Bindung.
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Markiertes
CPI3 auf NTA Harz wurde über
Nacht bei 37°C
mit Pseudomonas aeruginosa (PA14) gespalten. Die gespaltenen Peptide
wurden mit einer positiv geladenen Membran (Pall SB6407) gesammelt
und in das Gefäß mit dem
Harz und den Bakterien platziert. Eine Kontrollprobe bestand aus
CPI3 auf NTA Harz mit einer positiv geladenen Membran in Phosphatpuffer
Saline (PBS). Eine starke Farbänderung
wurde im Vergleich mit der Kontrolle auf der positiv geladenen Membran
in der Probe mit den Bakterien erhalten. Die Farbveränderung
auf der Membran zeigte, dass das CPI3 gespalten worden war und dass
der gespaltene Teil mit dem Farbstoff auf die Membran diffundiert
war, was eine blaue Farbe hervorrief.
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Lysinpeptidmarkierungen
können
zur Vernetzung an eine Oberfläche
wie UltraBind® (Pall
Gelmann Laboratory, Ann Arbor, MI, USA) verwendet werden. UltraBind
ist eine Polyethersulfonmembran, die mit Aldehydgruppen zur kovalenten
Bindung von Proteinen modifiziert ist. Proteine werden mit der UltraBind-Oberfläche direkt
verbunden. Es ist auch möglich,
Proteine oder Peptide an die Oberfläche mittels Quervernetzungsketten zu
binden. Beispielsweise wird das Carbodiimid EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid)
häufig
zur Vernetzung von Caroxylsäuregruppen
an Amine verwendet. Die Vernetzung von Peptiden mit einem quervernetzten
Agens ermöglicht
die Auswahl einer Vernetzungskette zur Verlängerung des Peptides von der
Oberfläche
der Membran, während
es gleichzeitig kovalent gebunden ist. Die Vernetzung des Peptids
mittels eines Quervernetzungsmittels kann optimiert werden, um die
Peptide für
die bakteriellen Enzyme zugänglich
zu machen. Dies ermöglicht
die Optimierung der Reaktionszeit des Sensors, da die Peptidverfügbarkeit
zu diesem Parameter in einer direkten Beziehung steht.
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Beispiel 5: Oberflächensensorsensitivität
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Es
wurde bestimmt, dass CPI2 ein guter Kandidat für einen Breitspektrumsensor
darstellt. Oberflächensensoren
wurden wie folgt konstruiert:
verwendetet Membran: Pall SB6407
verwendetes
Peptid: CPI2
verwendete Menge: 8 μg
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Die
Sensoren wurden luftgetrocknet und über Nacht bei –20°C aufbewahrt.
Die Sensoren wurden für die
Sensitivitätsstudien
in sterile 96-er Platten eingebracht.
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Die
Bakterien E. faecalis, P. aeruginosa, S. aureus, S. pyogenes und
S. marcescens wurden über Nacht
bei 37°C
in 5 ml BHI (Hirn-Herz-Infusion) Medium kultiviert und in der für jedes
Experiment angegebenen Konzentration verdünnt. Jeder Bakterienstamm wurde
mit PBS (pH 7,4) verdünnt,
um eine optische Dichte (OD) von ungefähr 0,52 bei 550 nm zu erhalten.
Diese OD sollte ungefähr
108 Zellen/ml Bakterien entsprechen. Dieser
108 Zellen/ml Stamm für jede Bakterienart wurde mit
PBS verdünnt,
um eine Konzentrationsserie von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml zu erhalten. Für den Sensitivitätstest wurden
100 μl aus
jeder der Konzentrati onsserien von 107,
106, 105 und 104 Zellen/ml (Zellen) auf eine Reihe von Sensoren
aufgetragen. Kontrollen für jeden
Sensitivitätstest
bestanden in Sensoren, die 100 μl
PBS aufwiesen.
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Daten
wurden nach 4, 24 und 48 Stunden für jede Platte aufgenommen.
Die Daten bestanden aus Farb-(fluoreszierenden)Bildern jeder Platte,
die unter relativ gleichen Bedingungen (Licht, Belichtungszeit, etc.)
unter Verwendung einer Kodak DC290 Digitalkamera aufgenommen wurden.
Die Bilder wurden unter Verwendung von NIH ImageJ, einer öffentlich
zugänglichen
Bildverarbeitungs- und -analysesoftware des National Institute of
Health (NIH), analysiert. Die Analyse bestand in der Messung der
Intensitätswerte
innerhalb jeder Vertiefung (d. h. der Summe der Intensitätswerte
aller Pixel in der gewählten
Fläche
geteilt durch die Anzahl der Pixel). Die Pixel haben Werte zwischen
0 und 1. ImageJ repräsentiert
0 als weiß und
solche mit einem Wert von 1 als schwarz. Die Sensorsensitivitätsdaten
werden als Indexwerte von 0 bis 1 über die Zeit aufgetragen und
spiegeln das wider, was den Bildern entspricht.
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Die
Ergebnisse des E. faecalis Sensors, der mit einer Konzentrationsserie
von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml
getestet wurde, werden in den 4A und 4B gezeigt.
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Die
Ergebnisse des P. aeruginosa Sensors, der mit einer Konzentrationsserie
von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml
getestet wurde, ist in den 5A und 5B gezeigt.
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Die
Ergebnisse des S. aureus Sensors, der mit einer Konzentrationsserie
von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml
getestet wurde, ist in den 6A und 6B gezeigt.
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Die
Ergebnisse des S. pyogenes Sensors, der mit einer Konzentrationsserie
von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml
getestet wurde, ist in den 7A und 7B gezeigt.
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Die
Ergebnisse des S. marcescens Sensors, der mit einer Konzentrationsserie
von 107, 106, 105 und 104 Zellen/ml
getestet wurde, ist in den 8A und 8B gezeigt.
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Das
CPI2 Peptidsubstrat wurde von den Proteasen von Enterococcus, Pseudomonas,
Staphylococcus, Streptococcus und Serratia effizient gespalten.
CPI2 Peptidsubstrat wurde nicht gespalten, wenn es mit E. coli Zellen
oder Überstand
inkubiert wurde. CPI2 Peptid wurde nicht in Gegenwart uninfizierter
Wundflüssigkeit
gespalten. Bei den höchsten
Bakterienkonzentra tionen zeigen viele der Fluoreszenzassays eine
Signallöschung,
die sich in einem erniedrigten Fluoreszenzsignal für einige
der 107 und 108 Proben
niederschlägt. Der
Assay kann mit weniger Substrat auf der Membran wiederholt werden,
um die Löschung
des Fluoreszenzsignals zu reduzieren.
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Die
Reaktivität
jedes Sensors wurde am Ende jeder Sensorstudie (40 Stunden) verglichen,
um das relativn Signals jedes Sensors zu bestimmen. Die Ergebnisse
sind in den 9A bis 9C gezeigt.
Das CPI2 Peptid war beim Nachweis der meisten Pathogene bei 105 CFU effizient. Alle fünf Bakterienarten (aber nicht E.
coli) gaben ein starkes Signal bei einer Konzentration von 105 Bakterien/ml. Bei einer Konzentration von
104 Bakterien/ml, scheint Serratia kein
Signal zu erzeugen, welches signifikant oberhalb des Hintergrundes
gemessen werden kann.
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Die
Kreuzreaktivität
des CPI2 Peptid mit harmlosen Bakterien und mit Wundflüssigkeit
kann sorgfältiger
unter Verwendung geeigneter Kontrollen analysiert werden. Die Anwendbarkeit
des CPI2 Peptidsubstrats auf einem Wundverband und in einer in vivo
Schweinestudie kann ebenfalls bestimmt werden.
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Während diese
Erfindung insbesondere in Bezug auf bevorzugte Ausgestaltungen gezeigt
und beschrieben wurde, wird ein Fachmann erkennen, dass verschiedene
Veränderungen
in Form und Details durchgeführt
werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung, wie sie durch die abhängigen Ansprüche beschrieben
ist, abzuweichen.
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Beispiel 6: Durchdrück-Assay
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Ein
CPI3 Peptid stellt eine 5-Histidin-markierten Version des Breitspektrumpeptids
CPI2 dar, und wird für
den Nachweis verschiedener Pathogene verwendet. Eine Cysteingruppe
wurde am N-terminalen Ende addiert, um die Markierung mit einem
Farbstoff zu ermöglichen:
CPI3
[Ac]-CGAMFLEAIPMSIPAAAHHHHH-[OH].
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Das
CPI3 Peptid wurde mit Tetramethylrhodamin Iodoacetamid-(TMRIA)Farbstoff
(erhältlich
von Molecular Probes, Eugens, Oregon, USA) an der Cysteingruppe
markiert. Die Mar kierungsreaktion wurde in PBS pH 7,4 mit einem Überschuss
von TMRIA-Farbstoff durchgeführt.
Das Verhältnis
Farbstoff zu Peptid wurde als ungefähr 1,0 berechnet.
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Ungefähr 1 mg
mit TMRIA-Farbstoff markiertes CPI3 wurde über die 5-Histidin Markierung
des Peptids an 1 ml Nickel-Nitrilotriessigsäure(N-NTA)-Agarosekügelchen
(von Qiagen, Valencia, Kalifornien, USA) gebunden. Praktisch das
gesamte CPI3 wurde an die Ni-NTA Kügelchen gebunden, was sich
aus dem Farbverlust der Lösung
ergab.
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Ein
50 μl Kügelchenvolumen
CPI3-TMRIA wurde in Reaktionsgefäße gegeben
und 200 μl
1 × 104 oder 1 × 105 CFU
pro ml Enterococcus faecalis wurden hinzugegeben und für 5 Minuten
inkubiert. Die bakteriellen Proteasen spalteten das CPI3 derart,
dass ein Farbstoff-Peptidfragment
von den Ni-NTA Kügelchen
abgegeben wurde. Die Kügelchen
wurden mittels einer kurzen Zentrifugation mit einer Mikrofuge aus
der Lösung
abgeschieden.
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Es
wurden korrespondierende Volumina und Bakterienkonzentrationen (z.
B. 100 μl
von 1 × 105 CFU/μl)
aus den Reaktionsgefäßen entnommen,
um 105, 106, 107 CFU-Äquivalente
zu erhalten und in die Spitze einer 1 ml Spritze gegeben. Phosphat-gepufferte
Saline ohne Bakterien wurde als Kontrolle verwendet. Die Spritze
wurde dann auf eine von der Größe her passenden
O-Ring aufgesetzt, der sich auf einer Polyvinylidenfluorid(PVDF)-Membran
befand, die durch Filterpapier gestützt war und der Kolben wurde
heruntergedrückt,
um die Flüssigkeit
durch die Membran zu pressen. Farbstoff-Peptidfragmente wurden an
der Oberfläche
der PVDF-Membran zurückgehalten
und nur ungefärbte
Flüssigkeit
passierte das Filterpapier. Nach 5 Minuten zeigte die PVDF-Membran,
die mit der 107 CFU/ml Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wurde, die hellste Farbreaktion, während die
PVDF Membran, die mit der 106 CFU/ml Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wurde, nur eine geringere Farbreaktion als die
mit der 107 CFU/ml Flüssigkeit in Kontakt gebrachte
Membran zeigte. Nach 5 Minuten zeigte die PVDF Membran, die mit
der 105 CFU/ml Flüssigkeit in Kontakt gebracht
wurde, eine geringere Farbreaktion als die Membran, die mit der
106 CFU/ml Flüssigkeit in Kontakt gebracht
wurde, während die
Membran, die zur 0 CFU/ml Flüssigkeit
in Kontakt gebracht wurde, keine erkennbare Farbreaktion zeigte.
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Beispiel 7: Stabilität der detektierbar markierten
Substrate
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Um
die langfristige Stabilität
oder Lebensfähigkeit
der detektierbar markierten Substrate zu untersuchen, wurden CPI2
Substrate detektierbar mit HRP markiert und an AffiGel Kügelchen
gebunden. Die Kügelchen
wurden bei 40°C
für insgesamt
35 Tage gealtert. Zu verschiedenen Zeitpunkten während des 35 Tage dauernden
Alterungsprozesses wurden Proben der Kügelchen entnommen und mit einer
Lösung
enthaltend 106 CFU/ml P. aeruginosa oder
PBS als Kontrollpuffer in Kontakt gebracht. Die Kügelchen,
die die mit den Bakterien in Kontakt gebracht wurden, zeigten ein
dunkelblaues Signal, während
die mit der Kontrolle in Kontakt gebrachten kein derartiges Signal
zeigten. 11 zeigt einen Graphen der gemessenen
Farben von verschiedenen Proben während des Stabilitätstestes.
Die Daten zeigen, dass die Kügelchen
sehr stabil sind und sie keine Probleme mit dem Abfall des detektierbaren
Signals über
die Zeit haben. Dies spricht dafür,
dass die Kügelchen
sehr haltbar sind.
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Beispiel 8: Durchführbarkeit mit verschiedenen
Stämmen
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Ein
CIP2 Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET)-Peptid wurde gegenüber fünf verschiedenen klinischen
Stämmen
von E. faecalis (erhalten von der University of Colorado) exponiert
(in Kontakt gebracht). Das Peptid reagierte mit allen fünf Stämmen stark. 12 zeigt
einen Graphen der relativen Fluoreszenz, die nach der Exposition
mit den verschiedenen Stämmen
gemessen wurden. Die Daten zeigen, dass das detektierbar markierte
Peptid die Anwesenheit verschiedener Stämme eines Wundpathogens detektiert.
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Beispiel 9: Reaktivität eines mit HRP konjugierten
CPI2 Peptids
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Das
CPI2 Peptid wurde mit Meerrettichperoxidase (HRP) konjugiert und
dann an verschiedene Kügelchen
(z. B. AffiGel- und Agarose-ügelchen)
gebunden, so dass es in Flüssigphasen- und Festphasenassays verwendet
werden kann. Einige der Kügelchen
wurden mit einer Lösung
enthaltend 106 CFU/ml Pseudomonas aeruginosa
exponiert. Eine dunkelblaue Farbe bildete sich in Anwesenheit von
ABTS und Wasserstoffperoxid, was für die Anwesenheit von Bakterien
spricht. Das detektierbare Farbsignal funktionierte in weniger als
4 Minuten, was dafür
spricht, dass die detektierbar markierten Kügelchen als schneller breitbanddiagnostischer Test
verwendet werden können,
der nützlich
zum Nachweis schädlicher
Pathogene ist.
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Beispiel 10: Klinischer Abstrichtest
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Das
CPI2 Peptid wurde mit Meerrettichperoxidase (HRP) konjugiert und
dann an verschiedene Kügelchen
(z. B. AffiGel- und Agarosekügelchen)
gebunden, so dass es in Flüssigphasen- und Festphasenassays verwendet
werden kann. Mit Tupfern durchgeführte Abstriche, die an Patientenwunden
durchgeführt
wurden, wurden von der University of Massachusetts Medical School
erhalten. Die Abstriche wurden für
die Anwesenheit von Bakterien mit dem nachfolgenden Protokoll getestet:
- 1) Die HRP-Kügelchen wurden mit PBS 1:10
verdünnt,
um eine Kügelchen-Aufschlemmung zu
bilden. 10 μl
der Aufschlemmung wurden in eine Vertiefung einer Filterplatte gegeben.
- 2) 10 μl
jeder gefrorenen Wundprobe wurden zu 80 μl PBS gegeben. Die resultierende
Lösung
wurde dann in eine Vertiefung der Filterplatte gegeben.
- 3) Die Platte wurde für
4 Minuten inkubiert und dann wurde der Filter in eine andere Platte
enthaltend US Biological „stable
liquid substrate" (1,46
mmol/l ABTS und H2O2).
- 4) Nach einer Minute Entwicklungszeit wurde die Platte mittels
des Mikroplattenleser bei 405 nm ausgelesen.
-
Die
Proben, die Wundpathogene enthielten, wurden im Beisein von ABTS
und Wasserstoffperoxid dunkelblau. SEQUENCE
LISTING