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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue chromogene Enzymsubstrate zum
Nachweis einer Aminopeptidaseaktivität. Diese Substrate sind in
Anwendungen verwendbar, die einen Schritt der enzymatischen Hydrolyse
aufweisen, wobei ein physikalisch-chemisches Signal erzeugt wird, insbesondere
in der Mikrobiologie, Biochemie Immunologie, Molekularbiologie,
Histologie usw. Die Erfindung betrifft ebenfalls Kulturmedien, die derartige
Substrate umfassen, die Verwendung der Substrate oder der Medien
für den
Nachweis von Aminopeptidaseaktivitäten und/oder der Unterscheidung
grampositiver Bakterien von gramnegativen Bakterien sowie Verfahren
der Verwendung.
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Im
Vergleich zu den bestehenden Substraten, die zumeist fluorogen sind,
können
diese neuen Substrate insbesondere in Gelmedien zum Nachweis von
Mikroorganismen verwendet werden, da sie eine Färbung erzeugen, die im Reaktionsmedium
nicht diffundiert und somit auf der Ebene der Kolonien konzentriert
ist.
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Chromogene
Enzymsubstrate zum Nachweis einer Aminopeptidaseaktivität, die nicht
diffundieren, sind nach dem Stand der Technik bereits bekannt. Derartige
Substrate werden in den Patentanmeldungen
WO-A-98/04735 und
WO-A-99/38995 ,
eingereicht von der Anmelderin, behandelt. Trotzdem weisen diese Substrate
Nachteile auf: ihre Synthese gestaltet sich schwierig, die Reinheit
ist mäßig und
die Ausbeute gering. Außerdem
muß zur
Verwendung in einem Kulturmedium die Zusammensetzung des Mediums äußerst genau definiert
sein, um eine Farbe feststellen zu können. Einige andere Substrate,
die beschrieben werden, können nicht
zum Nachweis von Mikroorganismen in Mischkulturen auf festen Medien
verwendet werden.
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Andererseits
sind Moleküle
auf Acridinbasis bekannt. Sie werden verwendet aufgrund:
- • ihrer
Eigenschaften als Farbmittel, vergleiche dazu beispielsweise Rapposch
et al., J. Dairy Sci., Dez. 2000, 83 (12):2753–2758, oder beispielsweise
Giorgio A. et al., Microbiologia, Jan. 1989, 12 (1):97–100,
- • ihrer
chemotherapeutischen Eigenschaften, beispielsweise in Costes N.
et al.,
- J. Med. Chem., 15. Juni 2000, 43 (12):2395–2402, oder
- • ihrer
Eignung zur Durchführung
von DNA-Interkalation, beispielsweise in Okwumabua O. et al., Res.
Microbiol., Feb. 1992, 143 (2):183–189, oder beispielsweise in
Schellhorn T. et al., Cell. Mol. Biol., Juli 1992, 38 (4):345–365.
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Die
Patentschrift
EP-B-0
270 946 schlägt
chromogene Enzymsubstrate auf der Basis von Acridinon, einem Acridinderivat,
vor. Der Rest, der mittels eines Enzyms gespaltet werden kann, liegt
an der 7er-Position der Acridingruppe vor. Seine Struktur ermöglicht ausschließlich den
Nachweis der folgenden Enzymaktivitäten: Esterase und Glykosidase.
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Das
US-Patent Nr. 4,457,866 beschreibt
chromogene Peptide und deren Verwendung als Enzymsubstrate für den Nachweis
von proteolytischen Enzymen. Die Spezifizität dieser Substrate kann in
Abhängigkeit der
Aminosäuren,
die in die Peptide eingeführt
werden, moduliert werden.
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Das
Dokument
WO 01/09372 schlägt chemolumineszente
Verbindungen auf der Basis von Acridin oder Derivaten davon vor,
die als hydrolytische Enzymsubstrate verwendet werden können.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind neue chromogene Enzymsubstrate zum Nachweis einer
Aminopeptidaseaktivität
bei Mikroorganismen und zum Definieren der Zugehörigkeit mindestens einer Bakterie
zur Gruppe der Grampositiven oder der Gramnegativen entsprechend
ihrer Färbung
vorgeschlagen. Die Erfindung betrifft ebenfalls Kulturmedien, die
derartige Substrate enthalten, die Verwendung von Substraten oder
Kulturmedien für
den Nachweis von Aminopeptidaseaktivitäten und/oder das Unterscheiden
von grampositiven Bakterien von gramnegativen Bakterien und Verfahren
der Verwendung.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung chromogene Enzymsubstrate zum
Nachweis einer Aminopeptidaseaktivität bei Mikroorganismen oder
zum Definieren der Zugehörigkeit
mindestens einer Bakterie zur Gruppe der Grampositiven oder der
Gramnegativen entsprechend ihrer Färbung. Sie weisen die folgende
Formel (I) auf:
in der:
- – R1 nichts oder eine Alkyl-, Allyl-, Arylgruppe
ist,
- – R2 aus mindestens einer Aminosäure, vorzugsweise
Alanin, aufgebaut ist,
- – R3, R4, R5 und
R6 unabhängig
voneinander aus H- oder -O-Alkyl, vorzugsweise -O-CH3,
aufgebaut sind,
- – R7 aus H, O-CH3, Alkyl
oder Halogen aufgebaut ist,
- – R8 aus H oder Cl aufgebaut ist, und
- – n
eine ganze Zahl ist, die 0 oder 1 entspricht.
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Gemäß der Erfindung
ist unter Aryl insbesondere ein aromatischer C6-C10-Kern, insbesondere Phenyl, Benzyl, 1-Naphthyl
oder 2-Naphthyl zu verstehen.
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Unter
Alkyl ist ein C1-C6-Alkyl,
d. h. ein unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
zu verstehen. Als Beispiele können
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, t-Butyl, Pentyl, Isopentyl
und Hexyl angeführt
werden.
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Unter
Halogenatom ist Chlor, Brom, Iod und Fluor zu verstehen.
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Die
in der Erfindung verwendeten Aminosäuren sind beliebige, Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Aminosäuren.
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Unter
mindestens einer Aminosäure
sind eine oder mehrere Aminosäuren
zu verstehen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung steht R2 für eine Aminosäure oder
ein Peptid mit höchstens
10 Aminosäuren,
wobei die Aminosäuren
gleich oder verschieden sind. Aus Gründen der Substratkosten steht
A vorzugsweise für
eine Aminosäure
oder ein Peptid mit höchstens
4 Aminosäuren,
wobei die Aminosäuren
gleich oder verschieden sind.
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Die
Aminosäure(n)
R2 können
an einen Blocker gekoppelt sein, was eine weitere Ausführungsform
der Erfindung bildet.
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Diese
Blocker umfassen alle Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Blocker, die zum Schutz der Amine fähig sind. Als Beispiele können t-Butoxycarbonyl
(N-t-BOC), 9-Fluorenyloxycarbonyl, ein Lösungsvermittler, wie etwa Succinyl
oder eine nicht metabolisierbare Aminosäure, d. h. nicht natürliche Aminosäure, wie
etwa Pipecolinsäure,
angegeben werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
weist das Substrat die folgende Formel (Ia) auf:
oder die
folgende Formel (Ib) auf:
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
entspricht das Substrat der obigen Formel (I), in der R1 eine Methyl-
oder Allylgruppe ist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
entspricht das Substrat der obigen Formel (I), in der R1 eine Alkylgruppe,
vorzugsweise eine Methylgruppe, oder eine Allylgruppe ist, R2 mindestens eine Aminosäure, gegebenenfalls mit einem
Blocker geblockt, vorzugsweise mindestens ein Alanin ist, R3, R4, R5,
R6, R7 und R8 für H
stehen und n gleich 0 oder 1 ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
weist das Substrat die folgende Formel (Ic) auf:
oder die folgende Formel
(Id) auf:
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in Abhängigkeit
des Werts von n wie folgt hergestellt werden:
- (1)
Gilt n = 0, so wird ein geeignetes Acridinhydrochlorid (R8 ist H oder Cl) mit geeignetem Anilin (R3, R4, R5 und
R6 entsprechen der obigen Definition) und
Schwefel umgesetzt, um geeignetes 9-(4-Aminophenyl)acridin zu erhalten.
Dieses wird anschließend
mit mindestens einer Aminosäure,
die an einen Blocker gekoppelt ist, umgesetzt, und der Schutz der
erhaltenen Verbindung wird aufgehoben, um den Blocker von der Verbindung
der Erfindung abzuspalten. Soll eine Verbindung erhalten werden,
bei der der Stickstoff an der 10er-Position quaternisiert ist, so
wird die erhaltene Verbindung mit XR1 umgesetzt,
in der X ein Halogen ist und R1 der obigen
Definition entspricht.
- (2) Gilt n = 1, so wird 9-Methylacridin, hergestellt nach dem
Verfahren von Campbell et al. (1958, supra), oder 9-Chloracridin,
hergestellt nach dem Verfahren von Lehmstedt und Schrader (Albert,
1996, supra), mit geeignetem Nitrobenzaldehyd (R3,
R4, R5 und R6 entsprechen der obigen Definition) und
Zinkchlorid umgesetzt, um geeignetes 9-(4-Nitrostyryl)acridin zu erhalten. Die
Nitro-Gruppe wird anschließend
entweder durch Zinn-(II)-chlorid in einem Gemisch aus Ethylacetat
und Ethanol oder durch Natriumborhydrat und Kupferacetylacetonat
reduziert, um 9-(4-Aminostyryl)acridin zu erhalten. Dieses wird
anschließend
mit mindestens einer Aminosäure,
die an einen Blocker gekoppelt ist, umgesetzt, und der Schutz der
erhaltenen Verbindung wird aufgehoben, um den Blocker von der Verbindung
der Erfindung abzuspalten. Soll eine Verbindung erhalten werden,
bei der der Stickstoff an der 10er-Position quaternisiert ist, so
wird die erhaltene Verbindung mit XR1 umgesetzt,
in der X ein Halogen ist und R1 der obigen
Definition entspricht.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Kulturmedium, das mindestens ein chromogenes
Enzymsubstrat, so wie oben beschrieben, einzeln oder in Kombination
mit mindestens einem anderen Enzymsubstrat verwendet, das für eine andere
Enzymaktivität
als die vom Substrat gemäß der Erfindung
nachgewiesene Aktivität
spezifisch ist.
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In
der Tat wird, wenn Mikroorganismen, die eine Peptidaseaktivität exprimieren,
in ein Reaktionsmedium, das die Verbindungen gemäß der Erfindung enthält, eingeimpft
werden, eine Färbung
erzeugt, die im Reaktionsmedium nicht diffundiert und somit auf
der Ebene der Kolonien konzentriert ist.
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Unter
Reaktionsmedium gemäß der Erfindung
ist ein Medium zu verstehen, das die Entwicklung von mindestens
einer Enzymaktivität
von mindestens einem Mikroorganismus ermöglicht.
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Dieses
Reaktionsmedium kann entweder nur als Nachweismedium oder als Kultur- und Nachweismedium
dienen. Im ersteren Fall wird die Kultur des Mikroorganismus vor
dem Beimpfen erzeugt, während
im zweiten Fall das Reaktionsmedium auch das Kulturmedium bildet.
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Das
Reaktionsmedium kann fest, halbfest oder flüssig sein. Unter festem Medium
ist beispielsweise ein Gelmedium zu verstehen.
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Vorzugsweise
ist das Medium aus einem Gelmedium gebildet.
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Agar
ist der herkömmliche
Gelbildner in der Mikrobiologie für die Kultur von Mikroorganismen,
es können
aber auch Gelatine oder Agarose verwendet werden.
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Eine
gewissen Anzahl an Produkten sind auf dem Markt erhältlich,
beispielsweise Columbia-Agar, Trypcase-Soja-Agar, MacConkey-Agar,
Sabouraud-Agar oder allgemeiner noch die im Handbook of Microbiological
Media (CRC Press) beschriebenen.
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Die
Menge an Agar im Reaktionsmedium beträgt 2 bis 40 g/l, vorzugsweise
9 bis 25 g/l.
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Die
Enzymsubstrate der Erfindung können
in einer großen
Bandbreite an pH-Werten verwendet werden, insbesondere zwischen
pH-Werten von 5,5 und 10.
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Die
Konzentration des Enzymsubstrats der Erfindung im Reaktionsmedium
beträgt
zwischen 0,025 und 1,0 g/l, und vorteilhafterweise beträgt sie 0,3
g/l. Mit dieser Substratkonzentration wird ein besserer Farbkontrast
erzielt.
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Das
Reaktionsmedium kann mindestens ein anderes Substrat umfassen, das
für eine
andere Enzymaktivität
spezifisch ist als jene, die vom Substrat gemäß der Erfindung nachgewiesen
wird. Die enzymatische Hydrolyse des oder der anderen Substrate
erzeugt ein nachweisbares Signal, das sich von dem vom Substrat der
Erfindung nachgewiesenen Signal unterscheidet, wie etwa andere Farb-
oder Fluoreszenzprodukte, um eine Sichtbarmachung, wie etwa den
Nachweis und/oder die Identifizierung und/oder die Quantifizierung
eines oder mehrerer Mikroorganismen, zuzulassen.
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Als
anderes spezifisches Substrat kann ein beliebiges anderes Substrat
verwendet werden, das herkömmlicherweise
zum Nachweis von Mikroorganismen verwendet wird.
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Die
Konzentration des anderen spezifischen Enzymsubstrats liegt im Allgemeinen
zwischen 0,01 und 2 g/l. Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung
können
eine derartige Konzentration einfach in Abhängigkeit des verwendeten Substrats
festlegen.
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Das
Reaktionsmedium kann ebenfalls ein oder mehrere Elemente kombiniert
umfassen, wie etwa Aminosäuren,
Peptone, Kohlenhydrate, Nukleotide, Mineralien, Vitamine, Antibiotika,
Tenside, Puffer, Phosphatsalze, Ammonium, Natrium und Metalle. Beispiele
für Medien
sind in den Patentanmeldungen der Anmelderin
EP 656 421 und
WO 99/09 207 beschrieben.
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Die
Enzymsubstrate und Reaktionsmedien der Erfindung sind somit in der
Diagnostik von Mikroorganismen mit Peptidaseaktivität von Nutzen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auch auf die Verwendung
von chromogenen Enzymsubstraten, so wie oben beschrieben, oder eines
Kulturmediums, ebenfalls so wie oben beschrieben, zum Nachweis von
mindestens einer Aminopeptidaseaktivität bei Mikroorganismen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von chromogenen
Enzymsubstraten, so wie oben beschrieben, oder eines Kulturmediums,
ebenfalls so wie oben beschrieben, zur Trennung von gefärbten grampositiven
Bakterien und gefärbten
gramnegativen Bakterien.
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Schlußendlich
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von mindestens
einer Aminopeptidaseaktivität
bei Mikroorganismen, wobei dieses Verfahren aus Folgendem besteht:
- – Bereitstellen
eines Kulturmediums so wie oben definiert,
- – Beimpfen
des Mediums mit einer zu testenden biologischen Probe,
- – Inkubierenlassen,
und
- – Sichtbarmachen
des Vorhandenseins mindestens einer Aminopeptidaseaktivität, allein
oder in Kombination mit mindestens einer weiteren, unterschiedlichen
Enzymaktivität.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein weiteres Verfahren zum Differenzieren
von Bakterien nach ihrer Zugehörigkeit
zu Keimen vom grampositiven Typ oder zu Keimen vom gramnegativen
Typ, wobei dieses Verfahren aus Folgendem besteht:
- – Bereitstellen
eines Kulturmediums so wie oben definiert,
- – Beimpfen
des Mediums mit einer zu testenden biologischen Probe,
- – Inkubierenlassen,
und
- – Sichtbarmachen
des Vorhandenseins mindestens einer Färbung, die gleichbedeutend
mit dem Vorhandensein von einem Keim bzw. von Keimen vom gramnegativen
Typ ist.
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Unabhängig vom
verwendeten Verfahren wird dann, wenn der Stickstoff an der 10er-Position der Acridingruppe
nicht quaternisiert ist, das Sichtbarmachen des Vorhandenseins mindestens
einer Aminopeptidaseaktivität
durch Zugabe von Säure,
vorzugsweise Salzsäure,
Essigsäure
oder Citronensäure,
zu der Kultur erreicht. Unter quaternisiert ist ein Stickstoff an
der 10er-Position der Acridingruppe zu verstehen, der vierwertig ist,
d. h. er durch drei klassische Bindungen mit dem Phenylring und
durch eine Komplementärbindung
mit einem Rest verbunden ist, so daß das Stickstoffatom eine positive
Ladung trägt
und somit kationisch ist. In diesem Fall liegt das Molekül in Form
eines Salzes, beispielsweise eines Chlorid-, Bromid- oder Trifluoracetatsalzes,
vor.
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Alle
nachstehend in den Beispielen beschriebenen Reaktionen wurden mittels
Dünnschichtchromatographie
(DC) überprüft, und
die Strukturen der erhaltenen Produkte wurden mittels Massenspektrometrie
(MS) und Kernmagnetresonanz (NMR) bestätigt.
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Beispiel 1: Sichtbarmachen der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels nicht quaternisierter Substrate
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1.1. Verwendete Moleküle
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Eine
Vergleichsstudie von zwei Substraten auf Acridinbasis, L-Alanyl-9-(4-aminostyryl)acridin,
in der Folge als L-Ala-4-ASA bezeichnet, und L-Alanylaminophenylacridin (nicht quaternisierte
Substrate), in der Folge als L-Ala-APA bezeichnet, wurde durchgeführt, wobei
diese die folgenden Formeln aufwiesen:
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1.2. Synthese der Substrate
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1.2.1. Synthese von L-Ala-4-ASA
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Diese
Synthese erfolgt in mehreren Schritten.
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Herstellung von 9-Chloracridin
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Die
Herstellung erfolgt nach dem Verfahren von Lehmstedt und Schrader,
das von Albert in seinem Buch „The
Acridines", Arnold,
Second Edition (1966), Seite 33, angeführt ist.
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Herstellung von 9-Methylacridin
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Das
Verfahren nach Campbell, Franklin, Morgan und Tivey (vgl. Chem.
Soc., 1958, 1145) wurde herangezogen. Die Ausbeuten erreichten 90%.
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Herstellung von 9-(4-Nitrostyryl)acridin
durch Mischen
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Ein
Gemisch aus 9-Methylacridin (4,83 g, 25,0 mmol), 4-Nitrobenzaldehyd
(4,23 g, 31,25 mmol) und Zinkchlorid (5,06 g, 31,25 mmol) wird 3
Stunden lang mit einem Ölbad
auf 130°C
erhitzt. Der gewonnene Feststoff wird in einer Natriummetabisulfitlösung erhitzt,
um den Aldehydüberschuß zu beseitigen,
und das heiße Gemisch
wird filtriert. Erhaltene Präzipitate
werden in einer Mindestmenge an Tetrahydrofuran gelöst, und
der Lösung
wird Wasser zugesetzt, um das Produkt in Form von Präzipitaten
zu haben. Diese Präzipitate
werden durch Filtration gewonnen und getrocknet. Das Produkt kann
in Ethanol rekristallisiert werden. Die Ausbeute beträgt 35%.
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Herstellung von 9-(4-Aminostyryl)acridin
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Das
Produkt 9-(4-Nitrostyryl)acridin (2,86 g, 10,0 mmol) wird in Ethylacetat
(250 ml) gelöst
und anschließend
unter Rückfluß erhitzt.
Eine Lösung
von Zinn-(II)-Chloriddihydrat
(9,0 g, 40 mmol) in erhitztem Ethanol (150 ml) wird abgekühlt und
der 9-(4-Nitrostyryl)acridinlösung
zugesetzt. Das Ganze wird unter Rückfluß und unter Rühren 5 Stunden
lang reagieren gelassen. Nach dem Abkühlen wird das 9-(4-Aminostyryl)acridinpräzipitat
durch Vakuumfiltration isoliert. Das Filtrat wird durch Verdampfung
getrocknet und in Wasser (500 ml) unter Rühren aufgenommen. Die Lösung wird
mit einer Sodalösung
alkalisiert (pH-Wert 13–14).
Die zuvor isolierte 9-(4-Aminostyryl)acridinfraktion,
die einen hohen Anteil an Zinnsalz enthält, wird ebenfalls alkalisiert. Das
9-(4-Aminostyryl)acridin wird durch Filtration getrennt, mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Es ist ausreichend rein, um im nächsten Schritt
verwendet zu werden.
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Herstellung von t-Boc-alanyl-9-(4-aminostyryl)acridin
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Das
Produkt t-Boc-alanin (3,79 g, 20,0 mmol) wird in einer Mindestmenge
an Tetrahydrofuran-(THF-)Anhydrid gelöst und die Lösung mithilfe
eines Gemischs aus Ethylenglykol/Trockeneis in einem Bad auf –15°C abgekühlt. N-Methylmorpholin
(NMM) (2,02 g, 20 mmol) wird dem Gemisch zugetropft. Anschließend wird
dem Reaktionsgemisch Isobutylchloroformiat (IBCF) (2,53 g, 20,0
mmol) zugetropft. Die Temperatur muß unter –10°C liegen. Nach etwa 3 Minuten
wird das 9-(4-Aminostyryl)acridin
(5,4 g, 20 mmol), das in einer Mindestmenge an Tetrahydrofuran-(THF-)Anhydrid gelöst und auf –15°C abgekühlt ist,
eingetragen. Das Reaktionsgemisch wird gerührt und auf Raumtemperatur
zurückkehren
gelassen. Das Salz von N-Methylmorpholin wird durch Filtration mit
einem Trichter mit Filterplatte beseitigt. Das Gemisch wird mit
einem Rotationsverdampfer bis auf ein Viertel seines ursprünglichen
Volumens eingedampft. Das Filtrat wird einem Gemisch aus Wasser
und Eis in großen
Mengen unter Rühren
zugetropft. Gelbe Präzipitate,
die gebildet wurden, werden durch Filtration gewonnen, mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Das Produkt kann in Methanol rekristallisiert
werden. Die Ausbeute beträgt
im Wesentlichen 75%.
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Weitere
Aminosäureanaloge,
die mittels t-Boc geschützt
sind, wurden ebenfalls zur Bildung neuer Produkte verwendet werden.
Diese Aminosäuren
sind: Prolin, Glycin, Serin und β-Alanin.
Die Ausbeuten für
diese Produkte liegen im Bereich von 60 bis 80%, wobei die Resultate
im Allgemeinen für
die Analogen von β-Alanin am
besten und für
die Analogen von Serin am schlechtesten sind.
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1.2.2. Synthese von L-Ala-APA
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Die
Herstellung von 9-(4-Aminophenyl)acridin durch eine Reaktion von
geschmolzenem Schwefel kann durch zwei verschiedene Verfahren erfolgen:
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VERFAHREN A:
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Acridinhydrochlorid
(9,7 g, 45,0 mmol), Anilin (8,37 g, 90,0 mmol) und 10,0 g Schwefel
werden gut gemischt und unter einem wirksamen Abzug 4 Stunden auf
130°C erhitzt.
Das Reaktionsmedium im Kolben wird auf Raumtemperatur gekühlt und
in heißem
Methanol gelöst,
um eine blutrote Lösung
zu erhalten. Die Lösung wird
abgekühlt
und der Schwefel abfiltriert. Die Alkalisierung des Filtrats erfolgt
mithilfe einer konzentrierten Ammoniaklösung. Leichte gelbe Präzipitate,
die gebildet wurden, werden filtriert und anschließend mit
kaltem Methanol gewaschen. Die Ausbeute beträgt 65%.
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VERFAHREN B:
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Acridin
(8,06 g, 45,0 mmol), Anilinhydrochlorid (11,61 g, 90 mmol) und 10,0
g Schwefel werden gut gemischt und 4 Stunden auf 130°C erhitzt.
Das Reaktionsmedium wird anschließend so wie im oben beschriebenen
Verfahren A behandelt.
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Anschließend wird
ein Herstellungsverfahren auf der Grundlage des einen und/oder des
anderen der zwei obigen Verfahren durchgeführt.
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Herstellung von t-Boc-alanyl-9-(4-aminophenyl)acridin
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Das
Produkt t-Boc-Alanin (3,79 g, 20,0 mmol) wird in einer Mindestmenge
an Tetrahydrofuran-(THF-)Anhydrid gelöst und die Lösung mithilfe
eines Gemischs aus Ethylenglykol/Trockeneis in einem Bad auf –15°C abgekühlt. N-Methylmorpholin
(NMM) (2,02 g, 20 mmol) wird dem Gemisch zugetropft. Anschließend wird
dem Reaktionsgemisch Isobutylchloroformiat (IBCF) (2,53 g, 20,0
mmol) zugetropft. Die Temperatur muß unter –10°C liegen. Nach etwa 3 Minuten
wird das 9-(4-Aminophenyl)acridin
(5,4 g, 20 mmol), das in einer Mindestmenge an Tetrahydrofuran-(THF-)Anhydrid gelöst und auf –15°C abgekühlt ist,
eingetragen. Das Reaktionsgemisch wird gerührt und auf Raumtemperatur
zurückkehren
gelassen. Das Salz von N-Methylmorpholin wird durch Filtration mit
einem Trichter mit Filterplatte beseitigt. Das Gemisch wird mit
einem Rotationsverdampfer bis auf ein Viertel seines ursprünglichen
Volumens eingedampft. Das Filtrat wird einem Gemisch aus Wasser
und Eis in großen
Mengen unter Rühren
zugetropft. Gelbe Präzipitate,
die gebildet wurden, werden durch Filtration gewonnen, mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Das Produkt kann in Methanol rekristallisiert
werden. Die Ausbeute beträgt
75%.
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Weitere
Aminosäureanaloge,
die mittels t-Boc geschützt
sind, wurden ebenfalls zur Bildung neuer Produkte verwendet. Diese
Aminosäuren
sind: Prolin, Glycin, Serin und β-Alanin.
Die Ausbeuten für
diese Produkte liegen im Bereich von 60 bis 80%, wobei die Resultate
im Allgemeinen für
die Analogen von β-Alanin
am besten und für
die Analogen von Serin am schlechtesten sind.
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1.3. Herstellung des Mediums
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Ein
Gelmedium, das L-Alanyl-9-(4-aminostyryl)acridin (in Folge als L-Ala-4-ASA
bezeichnet) oder L-Alanylaminophenylacridin (in Folge als L-Ala-APA
bezeichnet) umfaßt,
wird wie folgt hergestellt: 46,37 g Columbia-Agar werden 1 Liter
destilliertem Wasser zugesetzt und anschließend autoklaviert. Dieses Reaktionsmedium
wird in zwei Medien mit gleichem Volumen aufgeteilt. Jedes Medium
umfaßt:
0,3 g/l L-Ala-4-ASA,
eingesetzt durch eine Stammlösung
in DMSO, bzw. 0,3 g/l L-Ala-APA, ebenfalls eingesetzt durch eine
Stammlösung
in DMSO.
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Mikroorganismen,
die aus der Sammlung der Anmelderin stammen, wurden in jedes der
Medien isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft.
Die Schalen wurden 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Die gebildeten
Kolonien wurden nach 24 Stunden der Inkubation visuell geprüft. Die
Färbung
der Kolonien wurden vor und nach und dem Zusetzen eines Tropfens
Salzsäure
geprüft.
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1.4. Ergebnisse
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Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 angeführt. In
Abwesenheit von HCl zeigten die Substrate keine Spontanfärbung. In
Gegenwart eines Tropfens HCl verfärbten sich die Kolonien mit
L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität
grau-mauve bis mauve. Die Kolonien, die keine derartige Aktivität besaßen, blieben
farblos. Diese Substrate sind somit empfindlich und spezifisch.
Sie ermöglichen
im Falle einer Mischkultur aus Grampositiven und Gramnegativen die
Trennung dieser beiden Typen von Keimen.
SPEZIES
(interne Stamm-Nr.) | 0,3
g/l L-Ala-4-ASA ohne HCl | 0,3
g/l L-Ala-APA ohne HCl | 0,3
g/l L-Ala-4-ASA mit
HCl | 0,3
g/l L-Ala-APA mit HCl |
Escherichia
coli | farblos | farblos | grau-mauve | blaß mauve |
Proteus
mirabills | farblos | farblos | grau-mauve | sehr
blaß mauve |
Klebsiella
pneumoniae | farblos | farblos | grau-mauve | mauve |
Enterobacter
cloacae | farblos | farblos | grau-mauve | mauve |
Citrobacter
koseri | farblos | farblos | grau-mauve | mauve |
Streptococcus agalactiae | farblos | farblos | farblos | farblos |
Enterococcus
faecalis | farblos | farblos | farblos | farblos |
Staphylococcus aureus | farblos | farblos | farblos | farblos |
Listeria
innocua | farblos | farblos | farblos | farblos |
Candida
albicans | farblos | farblos | farblos | farblos |
TABELLE
1: Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch L-Ala-4-ASA und L-Ala-APA auf Gelmedium
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Beispiel 2: Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels quaternisiertem Substrat
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2.1. Verwendetes Molekül
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Die
Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von L-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-allylacridiniumchlorid
(quaternisiertes Substrat), in Folge als L-Ala-4-AP-10-AA, bezeichnet,
das die folgende Formel aufweist:
L-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-allylacridiniumchlorid
-
2.2. Synthese von L-Ala-4-AP-10-AA
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Die
Ausgangsverbindung ist t-Boc-alanyl-9-(4-aminophenyl)acridin, dessen
Synthese bereits im Absatz 1.2.2. (Synthese von L-Ala-APA) beschrieben
wurde. In einem verschließbaren
10-ml-Kolben wird t-Boc-alanyl-9-(4-aminophenyl)acridin (0,88 g,
2,0 mmol) in Tetrahydrofurananhydrid (4,0 ml) eingetragen, und das
Gemisch wird zum Sieden gebracht, um eine Teillösung zu erhalten. Die Lösung/Suspension
wird abgekühlt
und Allylbromid (2,0 ml) zugesetzt. Der Kolben wird anschließend 8 Stunden
lang unter Rückfluß erhitzt, und
die Reaktion wird regelmäßig durch
Dünnschichtchromatographie
(DC) überwacht.
Nach Abkühlen
und Beseitigen des Lösemittels
wird das Quaternärsalz
mit Diethylether gewaschen und getrocknet.
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Das
Produkt wird in einer Mindestmenge an Ethanol gelöst und mit
Ethylacetat (10 ml), das mit HCl gesättigt ist, gerührt. Präzipitate,
die sich nach einigen Stunden gebildet haben, werden durch Filtration
unter vermindertem Druck gewonnen. Das Einführen von Ethylether in das
Filtrat ermöglicht
die Gewinnung des zusätzlichen
Produkts. Die vereinigten Fraktionen des Produkts werden mit Ethylether
gewaschen und rasch getrocknet, um die Absorption von Feuchtigkeit
zu vermeiden.
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2.3. Herstellung des Mediums
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Ein
Gelmedium, das L-Ala-4-AP-10-AA als Substrat umfaßt, wird
wie folgt hergestellt: 46,37 g Columbia-Agar werden 1 Liter destilliertem
Wasser zugesetzt und anschließend
autoklaviert. Dieses Reaktionsmedium wird in drei Medien mit gleichem
Volumen aufgeteilt. Jedes Medium umfaßt: 0,1 g/l, 0,2 g/l bzw. 0,4
g/l L-Ala-4-AP-10-AA,
eingesetzt durch eine Stammlösung
in DMSO.
-
Mikroorganismen,
die aus der Sammlung der Anmelderin stammen, wurden in jedes der
Medien isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft.
Die Schalen wurden 48 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Die gebildeten
Kolonien wurden nach 24 und nach 48 Stunden der Inkubation visuell
geprüft.
Die Färbung
der Kolonien sowie die Intensität
der Färbung
wurden geprüft.
-
2.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse hinsichtlich der Intensität der Färbung sind auf der Grundlage
einer willkürlichen
Skala von 0 bis 4 ausgedrückt.
Diese Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt.
-
Dieses
Substrat ermöglicht
die Sichtbarmachung einer L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von gramnegativen
Bakterien durch Spontanauftreten (ohne Säurezusatz) einer konzentrierten
Farbe auf der Ebene der Kolonien. Die Kolonien, die keine derartige
Aktivität
besaßen,
blieben farblos. Dieses Substrat ist somit empfindlich und spezifisch.
Es kann im Falle einer Mischkultur aus Grampositiven und Gramnegativen
die Trennung dieser beiden Typen von Keimen ermöglichen. Das „Quaternisieren" des Stickstoffs
an der 10er-Position der Acridingruppe ermöglicht den Erhalt einer Spontanreaktion
ohne Zusetzen von Säure
im Unterschied zum gleichen, aber nicht quaternisierten Molekül, das in
Beispiel 1 beschrieben wurde.
STÄMME | Inkubationszeit | 0,1 g/l
L-Ala-4-AP-10-AA | 0,2 g/l
L-Ala-4-AP-10-AA | 0,4 g/l
L-Ala-4-AP-10-AA |
Farbe | Intensität | Farbe | Intensität | Farbe | Intensität |
Escherichia coli (032) | 24
h | beige | 0,5 | rosa-orange | 2 | rosa-orange | 2,5 |
48
h | beige | 0,5 | rosa-orange | 2 | rosa-orange | 3 |
Proteus mirabilis (103) | 24
h | beige | Spuren | rosa-orange | 0,5 | rosa-orange | 3 |
48
h | beige | Spuren | rosa-orange | 1 | rosa-orange | 3 |
Klebsiella pneumoniae (023) | 24
h | beige | Spuren | rosa-orange | 1 | rosa-orange | 3 |
48
h | beige | Spuren | rosa-orange | 2 | rosa-orange | 3,5 |
Citrobacter koseri (090) | 24
h | beige | 0,5 | rosa-orange | 1 | rosa-orange | 3 |
48
h | beige | 0,5 | rosa-orange | 2 | rosa-orange | 3,5 |
Staphylococcus aureus (070) | 24
h | inhibiert | - | inhibiert | - | inhibiert | - |
48
h | inhibiert | - | inhibiert | - | inhibiert | - |
Streptococcus pyogenes (067) | 24
h | inhibiert | - | inhibiert | - | inhibiert | - |
48
h | farblos | - | farblos | - | farblos | - |
Enterococcus faecalis (075) | 24
h | farblos | - | orange | Spuren | orange | Spuren |
48
h | farblos | - | orange | 0,5 | orange | 1 |
Listeria innocua (036) | 24
h | farblos | - | farblos | - | farblos | - |
48
h | farblos | - | farblos | - | farblos | - |
Candida albicans (056) | 24
h | farblos | - | farblos | - | farblos | - |
48
h | farblos | - | farblos | - | farblos | - |
TABELLE
2: Einfluß der
Konzentration im Substrat auf die Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch das jeweilige L-Ala-4-AP-10-AA
-
Beispiel 3: Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines anderen quaternisiertem Substrat
-
3.1. Verwendetes Molekül
-
Die
Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von L-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid
(quaternisiertes Substrat), in Folge als L-Ala-4-AP-10-MA bezeichnet,
das die folgende Formel aufweist:
L-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid
-
3.2. Synthese von L-Ala-4-AP-10-MA
-
Diese
Synthese wurde bereits oben in Absatz 2.2. beschrieben, wobei das
Allylbromid durch Methyliodid ersetzt wurde. Für die Synthese von L-Ala-4-AP-10-MA
wird auf diesen Absatz verwiesen.
-
3.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das 300 mg/l L-Ala-4-AP-10-MA umfaßt, wird wie folgt hergestellt:
46,37 g Columbia-Agar werden 1 Liter destilliertem Wasser zugesetzt
und anschließend
autoklaviert, dann wird das Substrat durch eine Stammlösung in
DMSO eingesetzt. Mikroorganismen, die aus der Sammlung der Anmelderin
stammen, wurden in das Medium isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend
von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft.
Die Schalen wurden 48 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Die gebildeten
Kolonien wurden nach 24 und nach 48 Stunden der Inkubation visuell
geprüft.
Die Färbung
der Kolonien sowie die Intensität
der Färbung wurden
geprüft.
-
3.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführt.
STÄMME | Inkubationszeit | 0,3 g/l
L-Ala-4-AP-10-MA |
Farbe | Intensität |
Escherichia coli (032) | 24
h | rosa-orange | 3,5 |
48
h | rosa-orange | 3,5 |
Proteus mirabilis (103) | 24
h | rosa-orange | 1 |
48
h | rosa-orange | 2 |
Klebsiella pneumoniae (023) | 24
h | rosa-orange | 3 |
48
h | rosa-orange | 3 |
Citrobacter koseri (090) | 24
h | rosa-orange | 3 |
48
h | rosa-orange | 3 |
Staphylococcus aureus (070) | 24
h | inhibiert | - |
48
h | inhibiert | - |
Streptococcus pyogenes (067) | 24
h | inhibiert | - |
48
h | inhibiert | - |
Enterococcus faecalis (075) | 24
h | rosa | Spuren |
48
h | rosa-orange | 0,5 |
Listeria innocua (036) | 24
h | farblos | - |
48
h | rosa-orange | Spuren |
Candida albicans (056) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
TABELLE
3: Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch L-Ala-4-AP-10-AA, dessen Konzentration im Substrat optimiert
wurde
-
Dieses
Substrat ermöglicht
die Sichtbarmachung einer L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von gramnegativen
Bakterien durch Spontanauftreten (ohne Säurezusatz) einer konzentrierten
rosa-orangen Farbe auf der Ebene der Kolonien. Die Kolonien, die
keine derartige Aktivität
besaßen,
blieben farblos. Dieses Substrat ist somit empfindlich und spezifisch.
Es kann im Falle einer Mischkultur aus Grampositiven und Gramnegativen die
Trennung dieser beiden Typen von Keimen ermöglichen. Im Vergleich zu dem
in Beispiel 2 beschriebenen Substrat scheint dieses bei den positiven
Stämmen
eine höhere
Intensität
der Färbung
zu erzielen. Der Unterschied zwischen diesen beiden Substraten liegt
im Typ der Gruppe an der 10er-Position
am Stickstoff der Acridingruppe.
-
Beispiel 4: Sichtbarmachen der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels anderer nicht quaternisierter Substrate
-
4.1. Verwendete Moleküle
-
Die
Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von zwei Substraten,
L-Alanyl-2-methoxyaminophenylacridin,
in der Folge als L-Ala-2-MeOAPA bezeichnet, und L-Alanyl-2,5-dimethoxyaminophenylacridin,
in der Folge als L-Ala-2,5-diMeOAPA bezeichnet, wobei diese die
folgenden Formeln aufwiesen:
-
4.2.1. Synthese von L-Ala-2-meoapa
-
Auf
der Grundlage des oben im Absatz 1.2.2. Beschriebenen werden andere
Anilinanaloge verwendet, um neue Produkte zu bilden, darunter auch
Anisidin (3-Methoxyanilin),
was 9-(4-Amino-2-methoxyphenyl)acridin ergibt.
-
4.2.2. Synthese von L-Ala-2,5-diMeOAPA
-
Auf
der Grundlage des oben im Absatz 1.2.2. Beschriebenen werden andere
Anilinanaloge verwendet, um neue Produkte zu bilden, darunter auch
2,5-Dimethoxyanilin,
was 9-(4-Amino-2,5-dimethoxyphenyl)acridin ergibt.
-
4.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das L-Ala-2-MeOAPA und L-Ala-2,5-diMeOAPA umfaßt, wird
wie folgt hergestellt: 46,37 g Columbia-Agar werden 1 Liter destilliertem
Wasser zugesetzt und anschließend
autoklaviert. Dieses Reaktionsmedium wird in zwei Medien mit gleichem Volumen
aufgeteilt. Die Medien umfassen: 0,3 g/l L-Ala-2-MeOAPA, eingesetzt
durch eine Stammlösung
in DMSO, bzw. 0,3 g/l L-Ala-2,5-diMeOAPA, eingesetzt durch eine
Stammlösung
in DMSO. Mikroorganismen, die aus der Sammlung der Anmelderin stammen,
wurden in jedes der Medien isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend
von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft. Die Schalen wurden
24 Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Die Färbung
der Kolonien sowie die Intensität der
Färbung
wurden nach Zugabe von HCl geprüft.
-
4.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 4 aufgeführt:
STÄMME | Inkubationszeit | L-Ala-2-MeOAPA | L-Ala-2,5-diMeOAPA |
Farbe | Intensität | Farbe | Intensität |
Escherichia coli (032) | 24
h | orange | 0,5 | gelb-orange | 1,5 |
48
h | rosa | 3,5 | gelb-orange | 2 |
Proteus mirabilis (037) | 24
h | orange | 1 | farblos | 0 |
48
h | orange | 1,5 | orange | 0,5 |
Klebsiella pneumoniae (023) | 24
h | rosa | 3 | orange | 1 |
48
h | rosa | 3,5 | gelb-orange | 2,5 |
Citrobacter koseri (012) | 24
h | orange | 2 | orange | 1 |
48
h | rosa | 3,5 | gelb-orange | 2,5 |
Enterobacter cloacae (061) | 24
h | rosa | 2 | gelb-orange | 1,5 |
48
h | rosa | 2 | gelb-orange | 2 |
Staphylococcus aureus (035) | 24
h | farblos* | 0 | farblos | 0 |
48
h | farblos* | 0 | farblos | 0 |
Streptococcus agalacticae (001) | 24
h | inhibiert | - | farblos | 0 |
48
h | inhibiert | - | farblos | 0 |
Enterococcus faecalis (117) | 24
h | inhibiert | - | gelb-orange | 0,5 |
48
h | inhibiert | - | gelb-orange | 3 |
Listeria innocua (036) | 24
h | farblos* | 0 | farblos | 0 |
48
h | farblos* | 0 | farblos | 0 |
Candida albicans (077) | 24
h | inhibiert | - | farblos | 0 |
48
h | inhibiert | - | farblos | 0 |
TABELLE
4: Sichtbarmachung der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch L-Ala-2-MeOAPA und L-Ala-2,5-diMeOAPA
-
Diese
beiden Substrate ermöglichen
nach dem Zugeben eines Tropfens HCl die Sichtbarmachung einer L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von grampositiven
Bakterien. Der Zusatz von (Methoxy-)-Substituenten an der Phenylgruppe
ermöglicht
außerdem
die Reduktion der Toxizität
der Substrate, insbesondere gegenüber grampositiven Bakterien.
Dieser Gewinn hinsichtlich der Fertilität geht jedoch auf Kosten der
Spezifizität,
und in der Tat weist Enterococcus faecalis nach 48 Stunden der Inkubation
eine Aktivität
mit L-Ala-2,5-diMeOAPA auf.
-
Beispiel 5: Sichtbarmachen der β-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium: Verwendung von β-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid
(quaternisiertes Substrat)
-
5.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der β-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung eines Substrats, β-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid
(quaternisiertes Substrat), in Folge als β-Ala-4-AP-10-MA bezeichnet, das die folgende
Formel aufweist:
-
β-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid
-
5.2. Synthese von β-Ala-4-AP-10-MA
-
Die
Ausgangsverbindung ist t-Boc-alanyl-9-(4-aminophenyl)acridin, dessen
Synthese bereits im Absatz 1.2.2. (Synthese von L-Ala-APA) beschrieben
wurde. Das t-Boc-alanyl-9-(4-aminophenyl)acridin
(0,67 g, 1,5 mmol) wird in Acetonitril (Mindestvolumen) gelöst und mit
Methyliodid (4,0 ml) unter Rückfluß erhitzt.
Anschließend
wird der Kolben verschlossen und 100 Stunden lang bei 40°C inkubiert.
Das feste Reagenz wird schrittweise gelöst und bildet dabei eine orange
Lösung.
Orange-schwarze Kristalle treten in dieser Lösung auf.
-
Nach
100 Stunden wird das Reaktionsgemisch unter Rühren in Ethylacetat (100 ml) überführt. Nach einem
notwendigen Zeitraum wird das Quaternärsalz filtriert und mit Diethylether
gewaschen.
-
Das
Produkt wird in einer Mindestmenge an Ethanol gelöst und mit
Ethylacetat (10 ml), das mit HCl gesättigt ist, gerührt. Präzipitate,
die sich nach einigen Stunden gebildet haben, werden durch Filtration
unter vermindertem Druck gewonnen. Das Einführen von Ethylether in das
Filtrat ermöglicht
die Gewinnung des zusätzlichen
Produkts. Die vereinigten Fraktionen des Produkts werden mit Diethylether
gewaschen und rasch getrocknet, um die Absorption von Feuchtigkeit
zu vermeiden.
-
Die
Abspaltung des Schutzes erfolgt auf die oben beschriebene Weise.
-
5.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das 300 mg/l β-Ala-4-AP-10-MA
umfaßt,
wird wie folgt hergestellt: 46,37 g Columbia-Agar werden 1 Liter
destilliertem Wasser zugesetzt und anschließend autoklaviert, und dann
wird das Substrat durch eine Stammlösung in DMSO eingesetzt. Mikroorganismen,
die aus der Sammlung der Anmelderin stammen, wurden in das Medium
isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend von einer 0,5-McFarland-Suspension,
eingeimpft. Die Schalen wurden 48 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und nach 48 Stunden der Inkubation
visuell geprüft.
Die Färbung
der Kolonien sowie die Intensität
der Färbung
wurden geprüft.
-
5.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 5 aufgeführt.
-
Dieses
Substrat ermöglicht
die Sichtbarmachung einer β-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von gramnegativen
Bakterien durch Spontanauftreten (ohne Säurezusatz) einer konzentrierten
orangen Farbe auf der Ebene der Kolonien. Die Kolonien, die keine
derartige Aktivität
besaßen,
bleiben farblos. Dieses Substrat ist somit empfindlich und spezifisch.
Es kann die Identifizierung von Stämmen von Pseudomonas aeruginosa
und insbesondere deren Unterscheidung von anderen Bakterien ermöglichen.
STÄMME | Inkubationszeit | 0,3 g/l β-Ala-4-AP-
10-MA |
Farbe | Intensität |
Pseudomonas aeruginosa (052) | 24
h | orange | 2 |
48
h | orange | 3 |
Pseudomonas aeruginosa (165) | 24
h | orange | 1,5 |
48
h | orange | 3 |
Burkholderia cepacia (004) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
Pseudomonas fluorescens (016) | 24
h | inhibiert | - |
48
h | farblos | - |
Pseudomonas stutzeri (073) | 24
h | inhibiert | - |
48
h | farblos | - |
Pseudomonas putida (028) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
Acinetobacter cal-coaceticus (034) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
Escherichia coli (032) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
Klebsiella pneumoniae (023) | 24
h | farblos | - |
48
h | farblos | - |
Tabelle
5: Sichtbarmachung der β-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch β-Ala-4-AP-10-MA
-
Beispiel 6: Sichtbarmachen der L-Prolin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines nicht quaternisierten Substrats auf
Prolinbasis
-
6.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der L-Prolin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung eines Substrats, L-Prolyl-9-(4-aminophenyl)acridin
(nicht quaternisiertes Substrat), in Folge als L-Pro-4-APA bezeichnet,
das die folgende Formel aufweist:
L-Prolyl-9-(4-aminophenyl)acridin
-
6.2. Synthese von L-Pro-4-APA
-
Diese
Synthese wurde nach einem der beiden oben in Absatz 1.2. beschriebenen
Verfahren A und B durchgeführt,
wobei die Aminosäure
Alanin durch die Aminosäure
Prolin ersetzt wurde. Für
die Synthese von L-Pro-4-APA wird auf diesen Absatz verwiesen.
-
6.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das L-Prolyl-9-(4-aminophenyl)acridin (nachstehend als
L-Pro-4-APA bezeichnet) umfaßt,
wird wie folgt hergestellt: 45 g Sabouraud-Agar werden 1 Liter destilliertem
Wasser zugesetzt und anschließend
autoklaviert. Dieses Reaktionsmedium umfaßt 0,3 g/l L-Pro-4-APA, eingesetzt
durch eine Stammlösung
in DMSO eingesetzt.
-
Mikroorganismen,
die aus der Sammlung der Anmelderin stammen, wurden in das Medium
isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft.
Die Schalen wurden 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Die gebildeten
Kolonien wurden nach 24 Stunden der Inkubation visuell geprüft. Die
Färbung
der Kolonien wurde vor und nach dem Zugeben eines Tropfens Essigsäure, in
Folge als GAA (glacial acetic acid) bezeichnet, geprüft.
-
6.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 6 aufgeführt.
STÄMME | Tropfen Essigsäure | 0,3 g/l
L-Pro-4-APA |
Farbe | Intensität |
Candida albicans (138) | vor
GAA | gelb | 2 |
nach
GAA | gelb | 3 |
Candida parapsilosis (040) | vor
GAA | weiß | - |
nach
GAA | gelb | 2 |
Candida lusitaniae (045) | vor
GAA | kein
Wachstum | - |
nach
GAA | kein
Wachstum | - |
Candida guilliermondii (046) | vor
GAA | kein
Wachstum | - |
nach
GAA | kein
Wachstum | - |
Candida krusei (026) | vor
GAA | gelb | 1 |
nach
GAA | gelb | 3 |
Candida glabrata (051) | vor
GAA | gelb | 2 |
nach
GAA | gelb | 3 |
-
Tabelle 6: Sichtbarmachung der L-Prolin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch L-Pro-4-APA, dessen Konzentration im Substrat optimiert wurde
-
Bei
gewissen Stämmen
des Hefepilzes Candida zeigt sich die inhibierende Natur des Substrats.
Einige Hefepilze erzeugten jedoch eine gelbe Färbung ohne Säurezugabe.
Diese Färbung
ist bei einigen Stämmen
intensiver, insbesondere bei Candida albicans, und sie ist auch
intensiver als in Abwesenheit der Kultur. Dies zeigt deutlich, daß das Substrat
der Anmelderin, das Prolin als Aminosäure enthält, die Sichtbarmachung der
L-Prolin-Aminopeptidaseaktivität
bei Hefepilzen ermöglicht.
-
Beispiel 7: Sichtbarmachen der L-Serin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines nicht quaternisierten Substrats auf
Serinbasis
-
7.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der L-Serin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen auf Gelmedium
erfolgt durch die Verwendung eines Substrats, L-Seryl-9-(4-aminophenyl)acridin
(nicht quaternisiertes Substrat), in Folge als L-Ser-4-APA bezeichnet,
das die folgende Formel aufweist:
L-Seryl-9-(4-aminophenyl)acridin
-
7.2. Synthese von L-Ser-4-APA
-
Dem
Muster des für
L-Pro-4-APA folgend (obiger Absatz 6.2.) wurde diese Synthese nach
einem der beiden oben in Absatz 1.2. beschriebenen Verfahren A und
B durchgeführt,
wobei die Aminosäure
Alanin durch die Aminosäure
Serin ersetzt wurde. Für
die Synthese von L-Ser-4-APA wird auf diesen Absatz verwiesen.
-
7.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das L-Seryl-9-(4-aminophenyl)acridin (nachstehend als
L-Ser-4-APA bezeichnet) umfaßt,
wird wie folgt hergestellt: 30 Milligramm L-Ser-4-APA werden 4 g
Columbia-Agar zugesetzt, 0,1 Liter destilliertem Wasser zugeführt und
anschließend
autoklaviert. Dieses Reaktionsmedium wird 20 Minuten lang bei 116°C autoklaviert.
Der Großteil
des Substrats ist ohne Restfärbung
in Lösung.
-
Mikroorganismen,
die aus der Sammlung der Anmelderin stammen, wurden in das Medium
isoliert in drei Skalenscheiben, ausgehend von einer 0,5-McFarland-Suspension, eingeimpft.
Die Schalen wurden 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Proben von 10 μl einer jeden
Suspension werden anschließend
kultiviert, um Kolonien zu erzeugen. Die gebildeten Kolonien wurden
nach 18 bis 24 Stunden der Inkubation visuell geprüft.
-
Die
Färbung
der Kolonien wurde vor und nach dem Zugeben eines Tropfens Essigsäure, in
Folge als GAA (glacial acetic acid) bezeichnet, geprüft.
-
7.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 7 aufgeführt.
STÄMME | Tropfen Essigsäure | 0,3 g/l
L-Ser-4-APA |
Farbe | Intensität |
Escherichia coli (009) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | blaß orange | 2 |
Klebsiella pneumoniae (012) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | blaß orange | 2 |
Yersinia enterocolitica (061) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | blaß orange | 2 |
Candida albicans (138) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | kremfarben | - |
Staphylococcus aureus (008) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | kremfarben | - |
Enterococcus faecalis (117) | vor
GAA | kremfarben | - |
nach
GAA | kremfarben | - |
Tabelle
7: Sichtbarmachung der L-Serin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
durch L-Ser-4-APA, dessen Konzentration im Substrat optimiert wurde
-
Auch
hier weisen erneut einige Stämme
eine partielle Inhibition mit dem Substrat auf Acridinbasis auf. Die
drei gramnegativen Stämme,
die getestet wurden, erzeugten nach Zusatz von Essigsäure eine
besondere Reaktionsfärbung.
-
Beispiel 8: Sichtbarmachen der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines quaternisierten Substrate auf der Basis
von einem, zwei oder drei L-Alaninen
-
8.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von drei Substraten,
nämlich
L-Ala-4-AP-10-MA,
so wie in Beispiel 3 beschrieben, L-Ala-L-Ala-4-AP-10-MA, das ein
zusätzliches
L-Alanin umfaßt, und
L-Ala-L-Ala-L-Ala-4-AP-10-MA, das noch ein weiteres zusätzliches
L-Alanin umfaßt.
-
8.2. Synthese der Substrate
-
Die
Substrate wurden so wie unter Punkt 3.2. oben beschrieben hergestellt,
ausgehend von der passenden Ausgangsverbindung, die ein, zwei oder
drei L-Alanine aufweist.
-
8.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das diese drei Substrate umfaßt, wird wie folgt hergestellt:
30 mg eines jeden Substrats werden in 10 ml sterilem, destilliertem
Wasser gelöst
(Erhitzung). Zehn ml dieser Lösung
werden anschließend
90 ml Columbia-Agar zugesetzt und das ganze bei 50°C in Unterkühlung gehalten.
-
Verschiedene
Stämme
von Mikroorganismen, die aus der NCTC-Sammlung stammen (National
Collection of Type Cultures, Colindales, UK), wurden durch Multipoint-Inokulation in die
erhaltenen Medien eingeimpft: für
jeden Stamm wird ein 10-μl-Tropfen einer 0,5-McFarland-Suspension
auf jedes Kulturmedium aufgebracht.
-
Die
gebildeten Kolonien wurden nach 24 h und nach 48 h Stunden der Inkubation
visuell geprüft.
Färbung
und Wachstum der Kolonien wurden geprüft.
-
8.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 8 aufgeführt.
STÄMME
(Referenz) | L-Ala-4-A | P-10-MA | L-Ala-L-Ala-
MA | 4-AP-10- | L-Ala-L-Ala-L
10-MA | -Ala-4-AP- |
24
h | 48
h | 24
h | 48
h | 24
h | 48
h |
E. coli
O157 (NCTC 12079) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Salmonella typhimurium (NCTC 74) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Salmonella Poona (NCTC 4840) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Shigella sonnei (NCTC 9774) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Pseudomonas aeruginosa (NCTC 10662) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Klebsiella penumoniae (NCTC 10896) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Enterobacter cloacae (NCTC 11936) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Burkholderia cepacia (NCTC 10743) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Serratia marcescens (NCTC 10211) | orange | orange | orange | orange | orange | orange |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Enterococcus faecalis (NCTC 755) | PC | PC | farblos | farblos | farblos | farblos |
| | (++) | (++) | (++) | (++) |
Enterococcus faecalis (NCTC 12697) | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos |
(+/–) | (+/–) | (++) | (++) | (++) | (++) |
STÄMME
(Referenz) | L-Ala-4-AP-10-MA | L-Ala-L-Ala-4-AP-10-MA | L-Ala-L-Ala-L-Ala-4-AP-10-MA |
24
h | 48
h | 24
h | 48
h | 24
h | 48
h |
Enterococcus faecium (NCTC 7171) | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Listeria monocytogenes (NCTC 11994) | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
Staphylococcus aureus (NCTC 6571) | PC | PC | PC | PC | farblos | farblos |
| | | | (++) | (++) |
Staphylococcus aureus (NCTC 11939) | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos | farblos |
(++) | (++) | (++) | (++) | (++) | (++) |
- ++ steht für gutes Wachstum, + steht für mäßiges Wachstum,
+/– steht
für geringes
Wachstum und PC steht für
kein Wachstum
-
Auf
den drei Medien bildeten die Stämme
gramnegativer Bakterien orangefarbige Kolonien, während die
Stämme
grampositiver Bakterien farblose Kolonien bildeten oder sich gar
nicht entwickelten. Diese drei Substrate ermöglichen somit die Unterscheidung
gramnegativer Bakterien von grampositiven Bakterien, und je nach
Medium das Wachstum aller oder eines Teils der getesteten Stämme.
-
Beispiel 9: Sichtbarmachen der Pyroglutamin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels quaternisierter Substrate auf der Basis von
Hydrochloridsalz von Pyroglutamyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin
-
9.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der Pyroglutamin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von Pyroglutamyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin, in
der Folge als PG-4-AP-10-MA bezeichnet.
-
9.2. Synthese des Substrats
-
Dieses
Substrat wurde so wie unter Punkt 3.2. oben beschrieben hergestellt,
wobei das L-Alanin durch Pyroglutamin ersetzt wurde.
-
9.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das dieses Substrat umfaßt, wird wie folgt hergestellt:
30 mg eines jeden Substrats werden in 10 ml sterilem, destilliertem
Wasser gelöst
(Erhitzung). Zehn ml dieser Lösung
werden anschließend 90
ml Columbia-Agar zugesetzt und das Ganze bei 50°C in Unterkühlung gehalten.
-
Verschiedene
Stämme
von Mikroorganismen, die aus der NCTC-Sammlung (National Collection
of Type Cultures, Colindales, UK) stammen, wurden durch die im obigen
Beispiel 8 beschriebene Multipoint-Inokulation in die erhaltenen
Medien eingeimpft.
-
Die
gebildeten Kolonien wurden nach 24 h und nach 48 h Stunden der Inkubation
visuell geprüft.
Färbung
und Wachstum der Kolonien wurden geprüft.
-
9.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 9 aufgeführt.
STÄMME
(Referenz) | PG-4-AP-10-MA |
24
h | 48
h |
Escherichia
coli (NCTC 14018) | farblos
(++) | farblos
(++) |
Escherichia
coli O157 (NCTC 12079) | farblos
(++) | farblos
(++) |
Salmonella
typhimurium (NCTC 74) | farblos
(++) | farblos
(++) |
Salmonella
Poona (NCTC 4840) | farblos
(++) | farblos
(++) |
Shigella
sonnei (NCTC 9774) | farblos
(++) | farblos
(++) |
Pseudomonas
aeruginosa (NCTC 10662) | farblos
(++) | orange
(++) |
Klebsiella
penumoniae (NCTC 10896) | farblos
(++) | blaß orange
(++) |
Enterobacter
cloacae (NCTC 11936) | farblos
(++) | blaß orange
(++) |
Burkholderia
cepacia (NCTC 10743) | farblos
(++) | blaß orange
(++) |
Serratia
marcescens (NCTC 10211) | farblos
(++) | blaß orange
(++) |
-
- ++ steht für
gutes Wachstum, + steht für
mäßiges Wachstum,
+/– steht
für geringes
Wachstum und PC steht für
kein Wachstum
-
Das
Medium der Beispiele ermöglicht
die Unterscheidung von Bakterien, die eine Pyroglutamyl-Aminopeptidaseaktivität aufweisen,
von jenen, die diese nicht exprimieren.
-
Beispiel 10: Sichtbarmachen der Glycin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines quaternisierten Substrats auf der Basis
von Hydrochloridsalz von Glycyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin
-
10.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der Glycin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen auf Gelmedium
erfolgt durch die Verwendung von Glycyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin, in
der Folge als G-4-AP-10-MA bezeichnet.
-
10.2. Synthese des Substrats
-
Dieses
Substrat wurde so wie unter Punkt 3.2. oben beschrieben hergestellt,
wobei das L-Alanin durch Glycin ersetzt wurde.
-
10.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das dieses Substrat umfaßt, wird wie folgt hergestellt:
30 mg des Substrats werden in 10 ml sterilem, destilliertem Wasser
gelöst
(Erhitzung). Zehn ml dieser Lösung
werden anschließend
90 ml Columbia-Agar zugesetzt und das Ganze bei 50°C in Unterkühlung gehalten.
-
Verschiedene
Stämme
von Mikroorganismen, die aus der NCTC-Sammlung (National Collection
of Type Cultures, Colindales, UK) stammen, wurden durch die im obigen
Beispiel 8 beschriebene Multipoint-Inokulation in die erhaltenen
Medien eingeimpft.
-
Die
gebildeten Kolonien wurden nach 24 h und nach 48 h Stunden der Inkubation
visuell geprüft.
Färbung
und Wachstum der Kolonien wurden geprüft.
-
10.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 10 aufgeführt.
STÄMME
(Referenz) | G-4-AP-10-MA |
24
h | 48
h |
Escherichia
coli (NCTC 14018) | PC | PC |
Escherichia
coli O157 (NCTC 12079) | orange
(++) | orange
(++) |
Salmonella
typhimurium (NCTC 74) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Salmonella
poona (NCTC 4840) | orange
(++) | orange
(++) |
Shigella
sonnei (NCTC 9774) | orange
(++) | orange
(++) |
Pseudomonas
aeruginosa (NCTC 10662) | blaß orange
(++) | orange
(++) |
Klebsiella
penumoniae (NCTC 10896) | orange
(++) | orange
(++) |
Enterobacter
cloacae (NCTC 11936) | orange
(++) | orange
(++) |
Burkholderia
cepacia (NCTC 10743) | orange
(++) | orange
(++) |
Serratia
marcescens (NCTC 10211) | orange
(++) | orange
(++) |
Enterococcus
faecalis (NCTC 755) | PC | PC |
Enterococcus
faecalis (NCTC 12697) | farblos
(+) | farblos
(+) |
Enterococcus
faecium (NCTC 7171) | farblos
(+) | farblos
(+) |
Listeria
monocytogenes (NCTC 11994) | farblos
(+) | farblos
(+) |
Staphylococcus
aureus (NCTC 6571) | PC | PC |
Staphylococcus
aureus (NCTC 11939) | farblos
(+) | farblos
(+) |
- ++ steht für gutes Wachstum, + steht für mäßiges Wachstum,
+/– steht
für geringes
Wachstum und PC steht für
kein Wachstum
-
Das
Medium des Beispiels ermöglicht
die Unterscheidung von Bakterien, die eine Glycylamyl-Aminopeptidaseaktivität aufweisen,
von jenen, die diese nicht exprimieren.
-
Beispiel 11: Sichtbarmachen der t-BOC-L-alanyl-L-alanyl-L-alanyl-Peptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium mittels eines quaternisierten Substrats, bei dem die
Aminosäure
an einen Blocker gekoppelt ist, wobei das Substrat auf Hydrochloridsalz
von t-BOC-L-alanyl-L-alanyl-L-alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin
basiert
-
11.1. Verwendetes Molekül
-
Das
Sichtbarmachen der L-Alanin-Aminopeptidaseaktivität von Mikroorganismen
auf Gelmedium erfolgt durch die Verwendung von t-BOC-L-alanyl-L-alanyl-L-alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridin,
in der Folge als t-BOC-L-Ala-4-AP-10-MA bezeichnet.
-
11.2. Synthese des Substrats
-
Dieses
Substrat wurde so wie unter Punkt 3.2. oben beschrieben hergestellt,
wobei aber keine Abspaltung des Schutzes der Aminoverbindung vorgenommen
wurde.
-
11.3. Herstellung des Mediums
-
Ein
Gelmedium, das dieses Substrat umfaßt, wird wie folgt hergestellt:
30 mg des Substrats werden in 10 ml sterilem, destilliertem Wasser
gelöst
(Erhitzung). Zehn ml dieser Lösung
werden anschließend
90 ml Columbia-Agar zugesetzt und das Ganze bei 50°C in Unterkühlung gehalten.
-
Verschiedene
Stämme
von Mikroorganismen, die aus der NCTC-Sammlung (National Collection
of Type Cultures, Colindales, UK) stammen, wurden durch die im obigen
Beispiel 8 beschriebene Multipoint-Inokulation in die erhaltenen
Medien eingeimpft.
-
Die
gebildeten Kolonien wurden nach 24 h und nach 48 h Stunden der Inkubation
visuell geprüft.
Färbung
und Wachstum der Kolonien wurden geprüft.
-
11.4. Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 11 aufgeführt.
STÄMME
(Referenz) | t-BOC-L-Ala-Ala-Ala-4-AP-10-MA |
24
h | 48
h |
Escherichia
coli O157 (NCTC 12079) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Salmonella
typhimurium (NCTC 74) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Salmonella
poona (NCTC 4840) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Shigella
sonnei (NCTC 9774) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Pseudomonas
aeruginosa (NCTC 10662) | blaß orange
(++) | blaß orange
(++) |
Klebsiella
penumoniae (NCTC 10896) | orange
(++) | orange
(++) |
Enterobacter
cloacae (NCTC 11936) | orange
(++) | orange
(++) |
Burkholderia
cepacia (NCTC 10743) | orange
(++) | orange
(++) |
Serratia
marcescens (NCTC 10211) | orange
(++) | orange
(++) |
Enterococcus
faecalis (NCTC 755) | PC | PC |
Enterococcus
faecalis (NCTC 12697) | farblos
(+/–) | farblos
(+/–) |
Enterococcus
faecium (NCTC 7171) | farblos
(+/–) | farblos
(++) |
Listeria
monocytogenes (NCTC 11994) | farblos
(+/–) | farblos
(+) |
Staphylococcus
aureus (NCTC 6571) | PC | PC |
Staphylococcus
aureus (NCTC 11939) | farblos
(+) | farblos
(+) |
- ++ steht für gutes Wachstum, + steht für mäßiges Wachstum,
+/– steht
für geringes
Wachstum und PC steht für
kein Wachstum
-
Das
Medium des Beispiels ermöglicht
den Erhalt von vier Gruppen von Mikroorganismen:
- • jene, die
deutlich orangefarbige Kolonien bilden,
- • jene,
die blaß-orangefarbige
Kolonien bilden,
- • jene,
die farblose Kolonien bilden,
- • jene,
die keine Kolonien bilden.
-
Unter
den getesteten Stämmen
gehören
die gramnegativen Bakterien zu den ersten zwei Gruppen, während die
grampositiven Bakterien zu den letzten zwei Gruppen gehören.
-
Die
Gegenwart eines Blockers (t-Boc) ermöglicht die Modulierung der
Aktivität
in Bezug auf die mit dem ungeschützten
Substrat (siehe obiges Beispiel 8) erhaltenen Ergebnisse.
-
Weitere gemachte Untersuchungen
-
Es
wurden weitere Substrate getestet, die eine Bestätigung der hier angeführten Ergebnisse
gestatten, wobei die folgenden Beispiele angeführt werden können:
- • L-Alanyl-9-(4-amino-3-methoxyphenyl)-10-methylacridiniumchlorid,
- • Hydrochlorid
von L-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid,
- • Hydrochlorid
von L-Alanyl-9-(4-amino-2,5-dimethoxyphenyl)-10-methylacridiniumchlorid,
- • Hydrochlorid
von β-Alanyl-9-(4-aminophenyl)-10-methylacridiniumchlorid,
- • β-Alanyl-9-(4-amino-2-methoxyaminophenyl)acridin,
- • β-Alanyl-9-(4-amino-2,5-dimethoxyaminophenyl)acridin,
- • Hydrochlorid
von β-Alanyl-9-(4-amino-3-methoxyphenyl)-10-methylacridiniumchlorid,
- • Hydrochlorid
von β-Alanyl-9-(4-amino-2,5-dimethoxyphenyl)-10-methylacridiniumchlorid.
-
Außerdem wurden
auch andere Spezies von Mikroorganismen, im Allgemeinen Bakterien,
getestet, wie etwa die folgenden:
- • Salmonella
typhimurium
- • Staphylococcus
epidermidis
- • Serratia
marcescens.