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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung behält die den
Qebieten der Chemie, Biologie und Mikrobiologie und neue Mittel
zum Nachweis von Target-Mikroorganismen in einer Probe eines möglicherweise
verunreinigten Materials.
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Hintergrund
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Mikroorganismen sind in biologischen
Proben und in für
deren Wachstum geeigneten Umweltumgebungen ubiquitär vorhanden.
Manche erweisen sich allerdings als schädlich für höhere Organismen, und Mittel zum
Nachweis der Anwesenheit derartiger Mikroorganismen sind für den Schutz
der öffentlichen
Gesundheit von Belang. Zum Nachweis vielfältiger Arten von Mikroorganismen
sind viele Mittel erhältlich,
die verschiedene Vorteile hinsichtlich der Nachweisgeschwindigkeit
und Spezifität
aufweisen.
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Sämtliche
Mikroorganismen benötigen
gewisse Voraussetzungen für
ihr Wachstum und ihre Reproduktion. Im Allgemeinen ist für das Wachstum
von Mikroorganismen folgendes erforderlich: eine Energiequelle,
beispielsweise Licht und Kohlenstoffverbindungen; und eine Quelle
von Rohstoffen wie Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel und Phosphor
sowie Spurenmengen von sonstigen Mineralien. Darüber hinaus benötigen Mikroorganismen
eine geeignete Umgebung, in der die Temperatur, der pH-Wert, der
Salzgehalt und die Sauerstoffkonzentration auf einem angemessenen
Niveau aufrecht erhalten werden.
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Bei einem üblichen Verfahren zum Nachweis
der Anwesenheit von Mikroorganismen wird eine Probe in ein Kulturmedium
eingebracht, das sämtliche
für ein
Wachstum erforderlichen Komponenten enthält. Die Probe kann naturbelassen
oder beispielsweise vor dem Einbringen in das Kulturmedium durch
Membranfiltration vorbehandelt sein, und es können in dem Medium Chemikalien
wie Antimetaboliten oder Antibiotika enthalten oder nicht enthalten
sein, die selektiv gegen von dem Targetmikroorganismus abweichende
Mikroorganismen wirksam sind. Um störende Einflüsse durch kontaminierende Mikroorganismen
auszuschließen,
sind diese Kulturmedien bisher gewöhnlich steril, und für den Inkubationsschritt
wird in der Regel eine relativ lange Zeit im Bereich von 48 bis
72 Stunden benötigt,
um einen sicheren Nachweis von Enterococci zu führen. Wenn dann mittels dieser
Verfahren ein Wachstum erfasst ist, muss der Target-Mikroorganismus
darüber
hinaus durch einen oder mehrere Tests bestätigt werden, die für vielfältige physikalische
und biochemische Charakteristiken spezifiziert sind. Diese Verfahren
sind daher arbeits- und zeitaufwendig.
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Viele Anstrengungen wurden unternommen,
um die Nachweisverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dazu
zählten
Ansätze
wie das Erfassen von speziellen Nebenprodukten individueller Bakterien, elektrische
Impedanzversuche, ATP-Versuche und Tests auf der Grundlage von mit
Kohlenstoff-14 markierten Substraten. Die meisten Verfahren erwiesen
sich als nicht besonders effizient. Ferner wurden Indikatoren für das Mikroorganismenwachstum
verwendet, die ihre Farbe nur bei einem Wachstum des Mikroorganismus wechseln.
Diese reagieren in der Regel chemisch mit einem durch die Targetmikroorganismen
erzeugten metabolischen Neben produkt. Es wurden auch Chemikalien
verwendet, die die Farbe aufgrund von auf Wachstum zurückzuführende Änderungen
des pH-Werts wechseln, beispielsweise Phenolrot, Bromocresolblau
und Neutralrot. Beispielsweise verwendet das US Patent 3 206 317
von Golber Phenolrot in Anwesenheit eines säurehaltigen Mediums, das durch
bakterielle Abfallprodukte hervorgebracht wird. In dem US Patent
3 496 066 von Berger et al., ist der Einsatz von Verbindungen beschrieben,
die von Bakterien in Farbstoffe umgewandelt werden. In der US Patentschrift
4 129 483 von Bochner ist die Verwendung einer biologisch nicht
abbaubaren Substanz beschrieben, die reduziert wird, um einen Farbwechsel
hervorzurufen. In sämtlichen
dieser Verfahren stellt der Indikator eine zusätzliche Substanz dar, die nicht
gleichzeitig als Quelle eines benötigten Nährmittels dient.
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Edberg beschreibt in der US Patentschrift
4 925 789 die Verwendung eines Nährmittelindikators,
der nicht nur als Nährmittelquelle
dient, sondern auch seine Farbe ändert,
wenn er metabolisiert wird. Das Patent, auf das hier Bezug genommen
ist, schafft ein Medium, das einen Nährmittelindikator enthält, der
bei Metabolisierung durch ein Target-Bakterium eine Komponente freisetzt,
die an dem Medium einen Wechsel der Farbe oder eine sonstige erkennbare Änderung
bewirkt. Das Verfahren nutzt eine Enzymspezifität, die für spezielle Arten oder Gruppen
von Bakterien eigentümlich
ist. Vorgeschlagen wird die Verwendung von Antibiotika, um ein Wachstum
für die
Target-Mikroorganismen auszuwählen,
und schafft spezielle Beispiele für auf Flüssigkeiten basierende Tests.
Andere bisher verwendete Verfahren, wie beispielsweise von Kilian
et al., in Acta. Path. Microbiol. Scand. Sect, B, Abs. 7 271–276 (1979)
und Damare et al., in J. Food Science 50: 1736 (1985) beschreiben
die Verwendung von Kulturmedien auf der Basis von Agar ohne Antibiotika.
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Die Enterococcendichte ist ein Indikator
für die
Gefährdung
der öffentlichen
Gesundheit im Zusammenhang mit einer Verunreinigung von Freizeitgewässern. Es
gibt zwei anerkannte Verfahren für
die Analyse der Enterococcendichte in Gewässerproben, nämlich das
mehrere Röhrchen
verwendende Verfahren der höchstwahrscheinlichen
Zahl (MPN) und die Membranfiltrationstechnik (MF) (siehe Greenberg
et al., Standard methods for the evaluation of water and wastewater
Eaton, A. D. (ad.) 18th ed. American Public Health Association (1992);
und Mooney, K. et al., Testing the waters: a national perspective
on beach closings Natural Resources Defense Council. (1992)). Die
mittels der Technik der Mehrfachröhrchen zu erzielenden Ergebnisse sind
nicht vor Ablauf von 72 Stunden verfügbar, und für die Ergebnisse der Membranfiltrationstechnik
werden über
48 Stunden benötigt.
Das "MPN Verfahren" verwendet einen 24 bis 48 Stunden dauernden
unmodifizierten Test in einer Reihe von aziden Dextroseboullions,
gefolgt von einem 48 Stunden dauernden Bestätigungstest, in dem selektives
Enterococcus-Agar und 6,5%ige NaCl-Hirn-Herz-Infusionsboullion eingesetzt
werden. Die Membranfiltrationstechnik verwendet die Membranfiltration
von Gewässerproben,
gefolgt von der Inkubation einer vorgefilterten sterilen Membran
auf für
Enterococcus spezifischen Medien. Die gewählten Medien sind entweder
mE-Agar, gefolgt von einem EIA-Substrattest, oder mEnterococcus-Agar. Solche Verfahren
sind gewöhnlich
mühselig,
arbeits- und zeitaufwendig.
Hierdurch kann es zu einer verspäteten
Benachrichtigung der Öffentlichkeit
kommen, mit der Folge einer gesteigerten Gefährdung der öffentlichen Gesundheit.
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Von Panosian & Edberg, Journal of Clinical Microbiology
27: 1719–1722
(1989), wird ein Verfahren zum Nachweis von S. Bovis und verwandten
Bakterien beschrieben, zu dem die Schritte gehören: Züchten von Kolonien von Organismen
auf Platten jeweils für
eine Dauer von 24 bis 98 Std. und 18 bis 24 Std. und anschließendes Übertragung
von gezüchteten
Kolonien auf ein Nachweismedium, das p-Nitrophenyl-α-D-Galactopyranosid
und 4-Methylumbilliferyl-β-D-Glucosid
enthält.
Trepeta & Edberg,
Antonie van Leeuwenhoek 53: 273–277
(1987), beschreiben ein Verfahren zum Nachweis von Bakterien die über Esculinase
verfügen
und das eine Nachweismedien verwendet, das p-Nitrophenyl-β-D-Glucopyranosid
enthält.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft
ein Medium, das es ermöglicht,
innerhalb von nur 24 Stunden den Nachweis von Enterococcen-Mikroorganismen
in einer verflüssigten
Umweltprobe oder einer biologischen Probe zu erbringen.
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Das vorliegende Medium unterscheidet
sich von Medien nach dem Stand der Technik, bei denen etwa 48 bis
72 Stunden benötigt
werden, um ein Testergebnis im Falle von Enterococci zu erzielen.
Das Medium ermöglicht
ferner ein Quantifizieren der Menge von Enterococci, die in einer
Probe anwesend sind, und lässt sich
in raschen Screening-Verfahren einsetzen.
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Das Medium enthält eine geeignete Menge an
Zutaten wie Vitamin, Aminosäure,
Spurenelementen und Salz, die geeignet sind, um die Lebensfähigkeit
und Reproduktion von Enterococci in Anwesenheit eines Nährmittelindikators
zu ermögli chen.
Der Nährmittelindikator
ist in ausreichender Menge vorgesehen, um die Erzeugung eines durch
das Wachstum von Enterococci bewirkten erkennbaren charakteristischen
Signals in dem Medium zu ermöglichen.
Das Medium enthält
ferner wirksame Mengen von selektiven Agenzien, die dazu dienen,
das Wachstum von Mikroorganismen, die nicht Zielobjekt sind (d.
h. nicht enterococcal sind) zu verhindern oder zu inhibieren.
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Medien, die sich in dieser Erfindung
als optimal für
den Nachweis von Enterococci in einer Probe herausgestellt haben,
enthalten (pro Liter) einen biologischen Puffer (z. B. etwa 5,0
bis 7,0 Gramm N-tris[Hydroxy-Methyl]Methyl-3-Amino-propansulfonische Säure, freie
Säure (frei
Säure TAPS),
und etwa 5,0 bis 7,0 Gramm N-tris[Hydroxy-Methyl]Methyl-3-Amino-Propansulfonsäure, Natriumsalz
(TAPS-Natrium) oder
etwa 4,0 bis 5,0 Gramm freie Säure
HEPES und etwa 7,0 bis 9,0 Gramm HEPES-Natriumsalz); und Natriumbicarbonat
(z. B. etwa 1,5 bis 2,5 Gramm).
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Darüber hinaus sind in den Medien
die nachfolgende Komponenten etwa in den angegebenen Mengen vorgesehen.
Dem Fachmann ist klar, dass nicht jede der Komponenten erforderlich
ist. Es können
Komponenten auch durch andere Komponenten mit ähnlichen Eigenschaften substituiert
werden. Die Anteile der Komponenten können ebenfalls variiert werden.
Insbesondere enthält
das Medium einen Stickstoffgesamtanteil von etwa 1,0 bis 1,7 Gramm
(pro Liter) (in erster Linie aus Ammoniumsulfat). Ferner sind Aminosäuren vorgesehen,
die für
ein Wachstum der nachzuweisenden Mikroorganismen erforderlich sind.
Es ist nicht nötig, sämtliche
der Aminosäuren
vorzusehen, und der relative Anteil einer jeden kann variieren.
Die Aminosäuren können in
Form von unter schiedlichen Quellen vorliegen. Diese können in
Form von natürlichen
Quellen (z. B. Extrakten von ganzen Organismen), als Mischungen
oder in gereinigter Form bereitgestellt sein. Die natürlichen
Mischungen können
variierende Anteile derartiger Aminosäuren und Vitamine enthalten.
Spezielle Mengen derartiger Aminosäuren und Vitamine sind weiter
unten angegeben. Dem Fachmann ist klar, dass viele unterschiedliche
Kombinationen von Aminosäuren
und Vitaminen in den erfindungsgemäßen Medien verwendet werden
können.
Gewöhnlich
müssen
lediglich Aminosäuren
bereitstehen, die die nachzuweisenden Mikroorganismen nicht endogen
synthetisieren können.
Allerdings können,
ohne von dem erfindungsgemäßen Medium
abzuweichen, andere Aminosäuren
vorgesehen sein. Zu den Aminosäureanteilen
gehören
mindestens die folgenden mit etwa in den (pro Liter) angegebenen
Mengen: Alanin (0,015 bis 0,055 Gramm), Arginin (0,01 bis 0,04 Gramm),
Aspartinsäure
(0,04 bis 0,10 Gramm), Cystin (0,001 bis 0,005 Gramm), Glutaminsäure (0,05 bis
0,15 Gramm), Glyzin (0,01 bis 0,03 Gramm), Histidin (0,019 bis 0,06
Gramm), Isoleuzin (0,01 bis 0,10 Gramm), Leuzin (0,03 bis 0,08 Gramm),
Lysin (0,03 bis 0,07 Gramm), Methionin (0,01 bis 0,04 Gramm), Phenylalanin
(0,01 bis 0,04 Gramm), Prolin (0,02 bis 0,08 Gramm), Serin (0,01
bis 0,05 Gramm), Threonin (0,01 bis 0,04 Gramm), Tryptophan (0,002
bis 0,006 Gramm), Tyrosin (0,01 bis 0,02 Gramm), und Valin (0,02
bis 0,05 Gramm).
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Salze können durch Dissoziation als
Quelle für
Ionen vorgesehen sein. Zu solchen Salzen können gehören: Kaliumphosphat (z. B.
etwa 0,5 bis 1,5 Gramm);Kupfersulfat (z. B. etwa 40 bis 50 μg);Ammoniumsulfat (z.
B. etwa 4,0 bis 6,0 Gramm);Kaliumjodid (z. B. etwa 50,0 bis 150,0 μg); Eisenchlorid
(z. B. etwa 150,0 bis 250,0 μg);Mangansulfat
(z. B. etwa 300,0 bis 500,0 μg);Natriummolybdat
(z. B. etwa 150,0 bis 250,0 μμg); Zinksulfat
(beispielsweise etwa 300,0 bis 500,0 μg); und Natriumchlorid (beispielsweise
etwa 0,05 bis 0,15 g). Sonstige anorganische Komponenten können verwendet
werden, um ein Mikroorganismenwachstum zu unterstützen. Zu
diesen gehören
die folgenden (bis zu der Menge, die nicht schon in den oben erwähnten Quellen vielfältiger chemischer
Instanzen bereitstehen, und in Anteilen pro Liter angegeben): Phosphor
(etwa 0,0005 g/l), Kalium (etwa 0,0004 g/l), Natrium (etwa 0,03
bis 0,06 g/l) und Spurenmengen von Calcium, Magnesium, Aluminium,
Barium, Chlorid, Kobalt, Kupfer, Eisen, Blei, Mangan, Sulfat, Schwefel,
Zinn und Zink.
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Vitamine, die für ein Wachstum und die Reproduktion
des Mikroorganismus erforderlich sind, deren Nachweis erbracht werden
soll, können
ebenfalls vorgesehen sein. Diese können in einer reinen Form oder
in Kombination mit komplexeren Medien angeboten werden. Solche Vitamine
können
etwa in den folgenden Mengen (pro Gramm Medium) anwesend sein: Biotin
(etwa 0,15 bis 0,40 μg/l),
Pantothensäure
(etwa 45,0 bis 65,0 μg/l),
Pyridoxin (etwa 6,0 bis 9,0 μg/l),
Riboflavin (etwa 10,0 bis 20,0 μg/l),
Folsäure
(etwa 5,00 bis 10,00 μg/l),
Thiamin (etwa 10,0 bis 20,0 μg/l),
Vitamin B12 (etwa 0,20 bis 0,30 μg/l),
und Niazin (etwa 15,0 bis 25,0 μg/l).
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Selektive Agenzien und insbesondere
Antibiotika, die ein Wachstum von Organismen, die nicht Zielobjekt
sind, inhibieren oder verhindern, können ebenfalls vorgesehen sein.
Viele selektive Agenzien können vorgesehen
sein, und die Art der verwendeten selektiven Agenzien hängt von
dem Target-Mikroorganismus ab. Vorzugsweise gehören zu den selektiven Agenzien
ein oder mehrere der folgenden Substanzen in Konzentrationen innerhalb
der folgenden Bereiche: Amikazinsulfat (etwa 0,0045 bis 0,0055 Gramm/Liter),
Amphoterizin B (etwa 0,00198 bis 0,00242 Gramm/Liter), und Bacitrazin
(etwa 0,000476 bis 0,00794 Gramm/Liter). Alternativ können Thalliumazetat,
Neomyzinsulfat, Cycloheximid, Tetracyclin, Colistin, Ansiomyzin
oder Clindamyzin substituiert sein.
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Der Fachmann erkennt, dass Kohlenstoff,
Stickstoff, Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren und selektive Agenzien
in vielfältigen
Formen vorgesehen sein können.
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Einige Zutaten können in reduzierter Menge oder
verdünnt
vorgesehen sein, falls sie von dem Mikroorganismus, dessen Anwesenheit
nachzuweisen ist, endogen erzeugt werden können.
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Der Nährmittelindikator ist in dem
Medium in einer Menge anwesend, die ausreicht, um das Wachstum des
Target-Mikroorganismus
zu unterstützen,
bis während
des Wachstums in dem Medium ein erkennbares charakteristisches Signal
erzeugt wird. Zusammen ermöglichen
die Zutaten an Vitaminen, Aminosäuren,
Spurenelementen, Salzen und Nährmittelindikatoren
ein ausreichendes Wachstum des Organismus, so dass eine erfassbare Änderung
in der Probe beobachtet werden kann. Der Nährmittelindikator verändert eine
erfassbare Charakteristik der Probe lediglich dann, wenn er durch
einen Organismus metabolisiert wird. Vorzugsweise verändert er
eine erfassbare Charakteristik lediglich dann, wenn er durch den
Target-Mikroorganismus metabolisiert wird. Folglich lässt er sich
dafür einsetzen,
um die Anwesenheit oder Abwesenheit des Target-Mikroorganismus in
der Probe zu be stätigen.
Es ist bevorzugt, dass der Nährmittelindikator
so gewählt
wird, dass er nur durch den Target-Mikroorganismus in dem Medium
gespalten wird, um den Indikatorabschnitt freizugeben. D. h. falls
sonstige in der Probe anwesende Mikroorganismen den Nährmittelindikator
spalten könnten,
wird das Medium so gestaltet, dass derartige andere Mikroorganismen
nicht in der Lage sind, ein bedeutendes Wachstum in dem Medium zu
erzielen. Außerdem
kann das Medium, andere derartige Quellen enthalten, jedoch nur
in Mengen, die die Spezifität
des Mediums nicht herabsetzen. Obwohl es bevorzugt ist, dass der Nährmittelindikator
die einzige Quelle für
den speziellen Nährmitteltyp
für den
Target-Mikroorganismus ist. Beispielsweise kann der Nährmittelindikator
die einzige Kohlenstoffquelle für
diesen Mikroorganismus sein. Alternativ können andere Kohlenstoffquellen
anwesend sein (beispielsweise Aminosäuren), die von dem Target-Mikroorganismus
nicht bevorzugt verwendet werden. Falls gewünscht, kann eine gewisse geringe
Menge einer weiteren Kohlenstoffquelle anwesend sein, die durch
dem Target-Mikroorganismus bevorzugt verwendet werden könnte, jedoch
ist die vorgesehene Menge so bemessen, dass die Spezifität des Mediums
ohne eine derartige Kohlenstoffquelle nicht verringert wird. Am
meisten bevorzugt ist der Nährmittelindikator
4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid.
Zu sonstigen Nährmittelindikatoren,
die in der Erfindung eingesetzt werden können, gehören die folgenden: 5-Brom-4-Chlor-3-Indoxyl-β-D-Glucopyranosid,
o-Nitrophenyl-β-D-Glucopyranosid,
p-Nitrophenyl-β-D-Glucopyranosid,
Resofuran-β-D-Glucopyranosid,
6-Brom-2-Naphthyl-D-Glucopyranosid, Roseβ-D-Glucopyranosid, VQM-Glc(2-{2-[4-(D-Glucopyranosyloxy}-3-Methoxyphenyl]vinyl)-1-Methyl-Quinolinium-Jodid,
und VBzTM-Gluc(2-{2-[4-(-D-glucopyranosyloxy}3methoxyphenyl]vinyl)-3- Methylbenzothiazolium-Jodid.
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Zu dem Begriff "Enterococci" zählen die
nachfolgenden Mikroorganismen: Enterococcus avium, E. casseliflavus,
E. cecorum, E. columbae, E. dispar, E. durans, E. faecalis, E. faecium,
E. gallinarum, E. hirae, E. malodoratus, E. mundtii, E. pseudoavium,
E. raffinosus, E. saccharolyticus, E. seriolicida, E. solitarius,
und E. sulfureus. Unter diesen sind E. avium, E. durans, E. faecalis,
E. faecium, E. gallinarum und E. hirae die Stämme fäkalen Ursprungs. Die Bedeutung
des Begriffs beschränkt
sich nicht auf eine gegebene Zahl dieser Arten und soll nicht Arten
ausschließen,
die zwar noch nicht entdeckt sind, jedoch möglicherweise in der Zukunft
durch den Fachmann identifiziert und dieser Gattung zugeordnet werden.
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Der Begriff "Fäkalstreptokokken" schließt Arten
der Streptokokkenbakterien ein, wie sie in dem gastrointestinalen
Trakt höherer
Organismen vorkommen. Hierzu zählen
Organismen wie S. faecalis, S. faecium, S. avium und S. gallinarum.
S. faecalis, S. faecium, S. avium und S. gallinarum werden allgemeiner
als Enterococci bezeichnet und sind hier in jenem Begriff mit einbezogen.
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Der Begriff "24 Stunden" bezeichnet
die Zeit, die benötigt
wird, bis etwa 95% der Flüssigkeitsproben, die
lediglich etwa ein bis zehn Enterococci pro 100 ml enthalten, einen
erkennbaren Wechsel des Charakteristikums anzeigen. Die Temperatur,
der Anteil und der Typ des anwesenden Enzyminducers, der Anteil
an in dem Medium vorgesehenen Nährmitteln
und die relative Gesundheit der Bakterien wirken sich jeder für sich auf
die Nachweiszeit aus. Die Menge an vorgesehenen Nährmitteln
wie Aminosäuren,
Vitaminen und Spurenelementen kann die Wachstumsrate der Target-Mikroorganismus
und auf diese Weise die Nachweiszeit beeinflussen. Ein Einstellen
der Temperatur der Probe auf eine Inkubationstemperatur von etwa
35°C nach
einem Hinzufügen
des Mediums kann die für
einen Nachweis erforderliche Zeit verkürzen. Der Anteil an Enzyminducer
kann ebenfalls die Nachweiszeit reduzieren. In dem Medium vorzufindende
Enzyminducer sind Agenzien, die als Inducer des Enzyms wirken, das
den Nährmittelindikator
spaltet. Der Enzyminducer kann beispielsweise ein Homolog des Nährmittelindikators
sein. Beispiele solcher Inducer sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
relative Gesundheit der Mikroorganismus beeinflusst ebenfalls die
für einen
Nachweis benötigte
Zeit. Ein Hinzufügen
von Agenzien wie Pyruvat, das die Erholung geschädigter Organismen möglicherweise
unterstützt,
kann daher den Nachweis beschleunigen. Falls die Anzahl der in der
Probe vorhandenen Bakterien groß ist,
ist ebenfalls ein rascherer Nachweis möglich. In dieser Erfindung
ermöglichen
die geschaffenen Medien den Nachweis von geringen Mengen von Target-Mikroorganismen
(d. h. weniger als 10/100 ml) in der Zeitspanne von 24 Stunden,
in wenigstens 95% der Fälle.
Standardverfahren können
verwendet werden, um diese Fähigkeit
zu ermitteln.
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Der Begriff "Medium" bezeichnet eine
feste, pulverförmige
oder flüssige
Mischung, die sämtliche
oder weitgehend alle der Nährmittel
enthält,
die erforderlich sind, um einer Mikroorganismus Wachstum und Vermehrung
zu ermöglichen.
Die Erfindung umfasst sowohl Medien, die sterilisiert sind, als
auch Medien, die nicht steril sind.
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Der Begriff "verflüssigt" bedeutet
weitgehend flüssig, schließt aber
auch pulverisierte oder homogenisierte Proben fester Stoffe ein,
die einen Flüssigkeitsanteil
von wenigstens 10% enthalten. Der Begriff soll ein geliertes Medium
ausschließen,
wie es im Falle von Agar vorliegt.
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Die Begriffe "Umwelt-" und "biologisch"
bedeuten aus einer Substanz entnommen oder herrührend, die in der Lage ist,
eine oder mehrere Lebensformen wie Algen, Hefe und Bakterien zu
fördern.
Die Beispiele schließen
Freizeitgewässer,
salzhaltige Gewässer,
Trinkwasser, Abwasser und Nahrungsmittel ein, sind aber nicht auf
diese beschränkt.
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Der Begriff "Impfung" bezieht sich
auf den Zeitpunkt oder engeren Zeitraum, in dem die verflüssigte Umweltprobe
oder biologische Probe mit dem Medium dieser Erfindung zusammengebracht
wird. Er soll den Zeitpunkt bezeichnen, in dem die beiden Stoffe
im Wesentlichen vermischt werden.
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Der Begriff "effektive Menge" bezeichnet
eine Menge innerhalb des Bereichs, der ein Wachstum und die Reproduktion
eines Target-Mikroorganismus ermöglicht
oder fördert.
D. h. eine Menge, die Mikroorganismen oder anderen Organismen erlaubt,
sich an das Medium anzupassen, die erforderlichen Substanzen für eine Reproduktion
zu synthetisieren und sich anschließend zu vermehren. Diese Menge
ist nicht als spezifisch zu bewerten und kann abhängig von
Faktoren wie der Größe der Probe
und der Konzentration der Mikroorganismen variieren. Im Allgemeinen
bezeichnet der Begriff die Menge, die erforderlich ist, um weniger
als 100 Target-Mikroorganismen pro 1 ml einer Probe, am meisten
bevorzugt weniger als 100 Mikroorganismen pro 100 ml einer Probe
oder sogar 1 Mikroorganismus pro 100 ml einer Probe zu erfassen.
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Die Begriffe "Vitamine", "Aminosäuren", "Spurenelemente"
und "Salze" sollen sämtliche
Moleküle, Verbindungen
und Stoffe einschließen,
die vom Fachmann jeweils einer Kategorie zugeordnet werden, seien diese
organisch oder anorganisch, und die Kategorien sollen keinen Stoff
ausschließen,
der möglicherweise zum
Aufrechterhalten des Lebens erforderlich oder förderlich ist.
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Der Begriff "Nährmittelindikator" bezeichnet
ein Molekül
oder eine Substanz, die eine als Quelle eines essentiellen Nährmittels
dienende Komponente und eine Komponente aufweist, die eine beobachtbare
charakteristische Veränderung
in dem Medium oder in der Probe verursacht oder hervorbringt. Ein
Nährmittelindikator
umfasst Nährmittelquellen,
die an Chromogene oder Fluorogene gebunden oder mit diesen konjugiert sind.
Nährmittelquellen
können
essentielle Vitamin-, Mineral-, Spurenelement- oder Aminosäurenzutaten
oder Kohlenstoff zur Verfügung
stellen. Gewöhnlich
steigt der Bedarf an Nahrung an, wenn ein Mikroorganismus die Phase
verlässt,
in der Nährmittel
für eine
Reproduktion akkumuliert werden (Verzögerungsphase), und in die Phase
eintritt, in der eine Reproduktion mit einer relativ hohen Rate
effektiv erfolgt (log-Phase). Folglich werden erhöhte Mengen
des Nährmittelindikators
metabolisiert und eine erfassbare und charakteristische Änderung
hervorgerufen. Vorzugsweise umfasst der Nährmittelindikator eine Nährmittelkomponente
sowie ein Chromogen oder ein Fluorogen. Zu den Chromogenen zählen beliebige
Komponenten, die einen merklichen Farbwechsel im sichtbaren Bereich
hervorbringen. Zu den Fluorogenen zählen beliebige Komponenten,
die fluoreszieren, wenn sie einer anregenden Lichtquelle ausgesetzt
werden. Beispiel hierfür
sind Orthonitrophenyl-, Phenolphthalein- und 4-Methylumbelliferon-Komponenten,
je doch sind diese nicht als beschränkend zu bewerten. Der Nährmittelindikator
kann die alleinige Quelle eines essentiellen Nährmittels darstellen, es können jedoch
auch andere Quellen derartiger Nährmittel
vorgesehen sein, solange eine geeignete Selektivität und ein
empfindliches Ansprechen des Mediums aufrecht erhalten bleiben.
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Der Begriff "erkennbares charakteristisches
Signal" bezeichnet jede Veränderung
in einer Probe, die sich durch einen oder mehrere menschliche Sinne
erfassen lässt.
Der Begriff schließt
beispielsweise einen Farbwechsel in den sichtbaren oder nicht sichtbaren
Wellenlängenbereichen,
eine Veränderung
des Rggregatszustands wie z. B. zwischen festem, flüssigen und
gasförmigen
Zustand, eine Emission von Gas oder eine Änderung des Geruchs ein.
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Der Begriff "Target-Mikroorganismus"
bezeichnet den Mikroorganismus dessen Anwesenheit oder Abwesenheit
nachgewiesen werden soll. Vorzugsweise sind Arten von Enterococcen
und Fäkalstreptokokken einbezogen,
die in dem gastrointestinalen Trakt höherer Organismen leben können.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
verändert
der Nährmittelindikator
die Farbe des Mikroorganismenspezifischen Mediums. Der Farbwechsel
kann im Bereich der Wellenlängen
des sichtbaren Lichts oder als Fluoreszenz auftreten, die in einem
Wellenlängenbereich
aufscheint, der bei Bestrahlen mit einer anregenden Lichtquelle
sichtbar ist. Dies wird durch die Spaltung einer chromogenen Komponente
oder einer fluoreszierenden Komponente erreicht. Eine chromogene
Komponente ist eine Komponente, die die Farbe der Probe im sichtbaren
Bereich verändert,
wenn sie in einer nichtkonjugierten Form vorliegt, in der sie nicht
mehr mit einer Nährmittelkomponente
konjugiert oder an diese gebunden ist. Eine fluoreszierende Komponente
ist eine Komponente, die die Farbe der Probe in dem nicht sichtbaren
Bereich verändert,
wenn sie in einer nichtkonjugierten Form vorliegt, in der sie nicht
mehr mit einer Nährmittelkomponente
konjugiert oder an diese gebunden ist. Zu den Beispielen chromogener
Komponenten, die mit einer Nährmittelkomponente
konjugiert sein können,
zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Orthonitrophenylkomponenten, die eine gelbe Farbe entwickeln,
wenn sie von dem Nährmittelindikator
gelöst
sind, und Phenolphthaleinkomponenten, die eine rote Farbe hervorbringen,
wenn sie von dem Nährmittelindikator
gelöst
sind. Zu den Beispielen fluoreszierender Komponenten zählen Methylumbelliferylkomponenten,
die bei etwa 366 nm fluoreszieren, wenn sie von dem Nährmittelindikator
gelöst
sind, und BromoChlor-Indol-Komponenten, die blau werden, wenn sie
von dem Nährmittelindikator
gelöst
sind. Am meisten bevorzugt verwendet das Medium die fluoreszierende
Komponente 4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid.
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Vorzugsweise enthält das Medium ferner ein oder
mehrere selektive Agenzien als Antibiotika, die mit Ausnahme der
Target-Mikroorganismen andere Mikroorganismen an der Metabolisierung
des Nährmittelindikators
hindern oder dabei hemmen. D. h. das Medium enthält vorzugsweise Agenzien, die
für andere
Mikroorganismen als Enterococci oder Fäkalstreptokokken spezifisch
sind und zumindest bei einigen jener Mikroorganismen ein Wachstum
effektiv verhindern oder hemmen. Der Begriff soll Agenzien wie Natriumazid,
Thalliumazetat, Nalidixinsäure,
Neomyzinsulfat, Gentamizinsulfat, Gallensalz, Natriumchlorid, Lycloheximid,
Tetracyclin, Colistin, Ansiomyzin, Clindamyzin und Polymyzin B mit
einbeziehen. Vorzugsweise sind Amikazinsulfat (beispielsweise etwa
0,0045 bis 0,0055 g/l), Amphoterizin B (beispielsweise etwa 0,00198
bis 0,00242 g/l) und Bacitrazin (beispielsweise etwa 0,000476 bis
0,000794 g/l) eingeschlossen.
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Der Begriff "mikroorganismenspezifisches
Medium" bezeichnet ein Medium, das lediglich dem Target-Mikroorganismus
ein wesentliches Wachstum erlaubt. Dazu zählen Medien, die ein oder mehrere
Antibiotika enthalten, die spezifisch das Wachstums von Mikroorganismen
mit Ausnahme der Target-Mikroorganismen hemmen, und Medien, die
alternativ oder zusätzlich
ein oder mehrere Nährmittelindikatoren
enthalten, die vorzugsweise mit Ausnahme der Target-Mikroorganismen
nicht in wesentlichem Ausmaß von
anderen Mikroorganismen metabolisiert werden. Der Begriff "wesentlich"
in dem hier verwendeten Sinne bedeutet, dass das Medium nach Maßgabe von
Standardverfahren noch einen spezifischen (d. h. mit einer Genauigkeit
von wenigstens 95% oder sogar 98 %) und einen empfindlichen (d.
h. auf einem Nachweisniveau von wenigstens 95% oder sogar 98%) Nachweis
der Target-Mikroorganismen
erlaubt.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
enthält
das Medium ein Agens, das als Enzyminducer wirkt, der den Nährmittelindikator
spaltet. Dieses Agens kann beispielsweise ein Homolog zu dem Nährmittelindikator
sein. Zu solchen Inducern zählen
Isopropyl-β-D-Thiogalactosid
(IPTG), das β-Galactosidaseaktivität induziert,
und Ethyl-β-D-Thioglucosid,
das eine Glukosidaseaktivität
induziert.
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Vorzugsweise ermöglicht das Medium einen Nachweis
von Enterococci (einschließlich
Fäkalstreptokokken)
innerhalb von 24 Stunden. Das Medium liegt ferner bevorzugt in Form
eines nicht sterilen, wasserlöslichen
Pulvers vor, um ein problemloses Hinzufügen zu Flüssigkeitsproben zu ermöglichen.
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In einem weiteren Aspekt beinhaltet
die Erfindung ein Verfahren zum Erkennen des Vorhandenseins oder
Fehlens von Enterococci und Fäkalstreptokokken
in einer verflüssigten
Probe, wobei die Probe mit dem oben beschriebenen Medium zusammengebracht
wird, die Mischung, die die Probe und das Medium enthält, inkubiert
wird und das Gemisch aus Probe und Medium beobachtet wird, um das
Auftreten oder Nichtauftreten des erkennbaren charakteristischen
Signals zu erfassen. Die Inkubation kann bei unterschiedlichen Temperaturen
durchgeführt
werden, jedoch wird sie vorzugsweise zwischen 35°C und 45°C durchgeführt. Vorzugsweise kann das
erkennbare charakteristische Signal innerhalb von 24 Stunden beobachtet
werden. Die Erfindung beinhaltet das Schaffen von Proben vorzugsweise
aus einer Wasserquelle, einschließlich Süßwasser, Salzwasser, Trinkwasservorräten oder
Abwasser.
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Eine weiteres Merkmal der Erfindung
ist ein Verfahren zum Erkennen des Vorhandenseins oder Fehlens eines
Target-Mikroorganismus
in einer Umweltprobe oder einer biologischen Flüssigkeitsprobe, zu dem bevorzugt
nach einem Hinzufügen
des mikroorganismenspezifischen Mediums der Schritt des Erwärmens der Probe
auf die Inkubationstemperatur in einem Flüssiginkubator gehört. Am meisten
bevorzugt beträgt
die Inkubationstemperatur etwa 35°C.
Der Begriff "Flüssiginkubator"
bezeichnet eine Flüssigkeit,
die auf eine spezifizierte Temperatur oder einen spezifizierten
Temperaturbereich erwärmt
wird. Hierzu kann beispielsweise jede Art von Wasserbad zählen. Ein
derartiger Inkubator ist den bisher verwendeten Luftinkubatoren überlegen,
da das Medium eine geeignete Inkubationstemperatur rascher erreicht.
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In noch einem weiteren Aspekt beinhaltet
die Erfindung ein Verfahren zum Quantifizieren der Menge oder Anzahl
von Enterococci, die in einer Flüssigkeitsprobe
anwesend sind, durch die Schritte: Zusammenbringen einer Flüssigkeitsprobe
mit dem oben beschriebenen Medium, Anordnen der Flüssigkeitsprobe,
die das Medium enthält,
in Behältern,
Inkubieren des Gemisches aus Flüssigkeitsprobe
und Medium, Beobachten der Quantität und der Qualität eines
erkennbaren charakteristischen Signals und Vergleichen der Quantität und der
Qualität
eines erkennbaren charakteristischen Signals mit wahrscheinlichsten
Werten. Dieses Quantifizierungsverfahren beinhaltet einen Vergleich
der Quantität
und der Qualität
der Charakteristik die verändert
wurde, vorzugsweise eines Farbwechsels, mit höchstwahrscheinlichen Zahlenwerten,
die mit Proben erlangt wurden, bei denen die Konzentration und eine
charakteristische Änderung
mit Proben korreliert worden war, deren Enterococci- oder Bakterienkonzentration
bekannt war. Siehe z. B. Compendium of Methods for the Microbiological
Examination of Foods, 3. Ausgabe, herausgegeben von Vanderzant und
Splittstoesser, 1992. Das Verfahren der höchstwahrscheinlichen Zahl erlaubt
ein Ermitteln von bakteriellen Konzentrationen, die unterhalb der
Nachweisgrenzen sonstiger Verfahren liegen.
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In bevorzugten Ausführungsbeispielen
verwendet die Erfindung die von Naqui et al. in der US Patentschrift
5 518 892 beschriebene Vorrichtung. Der Schritt des Quantifizierens
umfasst: Zubereiten einer Probe einer Umweltprobe oder einer biologischen
Probe in einer flüssigen
Form, Anordnen oder Verteilen der Probe in dem von Naqui beschriebenen
Probenhaltebeutel, Mischen der Probe mit einem Medium, um ein Wachstum von
lebensfähigen
Bakterien zu ermöglichen
und zu fördern,
Inkubieren der Probe, Erfassen der Quantität und der Qualität des Farbwechsels
und Vergleichen der Quantität
und der Qualität
mit Ergebnissen, die anhand einer Reihe von Proben erlangt wurden,
deren Bakterienkonzentration bekannt war. Mehr bevorzugt wird der Inkubationsschritt
mittels des oben beschriebenen Mediums für eine Dauer von 24 Stunden
bei 41°C
durchgeführt.
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Die Erfindung schafft das optimale
Medium zum Ermitteln der Anwesenheit von Mikroorganismen wie Enterococci
(einschließlich
Fäkalstreptokokken).
Enterococci lassen sich in diesem Medium erheblich rascher als in
den gegenwärtig
verfügbaren
Medien nachweisen. Die Testergebnisse liegen somit rascher vor.
Rasche Ergebnisse senken sowohl die Kosten als auch den Zeitaufwand
für das
Labor. Eine Beschleunigung des Tests reduziert außerdem die
Gefährdung
der öffentlichen
Gesundheit, ermöglicht
eine frühe
Alarmierung der Öffentlichkeit
und das Ergreifen von Gegenmaßnahmen,
um auf das Vorhandensein gewisser Mikroorganismen an Orten wie in
Trinkwasservorräten
und Freizeitgewässern
zu reagieren. Darüber
hinaus erfordert das Verfahren dieser Erfindung im Allgemeinen keine
Bestätigungstests,
da Nährmittelindikatoren
verwendet werden können, die
für den
Mikroorganismus spezifisch sind. Weiter ist die Erfindung nicht
auf den Einsatz eines sterilen Mediums angewiesen, wie es bei vielen
anderen Verfahren der Fall ist.
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Sonstige Merkmale und Vorteile der
Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
der Erfindung und aus den Ansprüchen
offenkundig.
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Kurzbeschreibung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
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In der nachfolgenden Beschreibung
wird auf vielfältige
Verfahrensweisen verwiesen, die dem auf den Gebieten der Chemie,
Biologie und Mikrobiologie ausgebildeten Fachmann bekannt sind.
Die Zusammensetzungen, Verfahren und Produkte dieser Erfindung lassen
sich auf biologische Proben und Umweltproben anwenden und dienen
auf den Gebieten der Chemie, Biologie und Mikrobiologie zum Nachweis
von Mikroorganismen.
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Auf Enzymspezifität basierender
Nachweis von Mikroorganismen
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Spezielle Mikroorganismen gewinnen
ihre Nährmittel
aus einer Reihe von Quellen jedoch können manche Quellen für einen
speziellen Mikroorganismus oder eine Gruppe von Mikroorganismen
spezifisch sein. Familien, Gruppen oder Arten von Mikroorganismen
kann eine Enzymspezifität
für gewisse
Nährmittel
gemeinsam sein, die anderen Mikroorganismen fehlt. Durch Ausnutzen
der metabolischen Charakteristiken spezieller Mikroorganismen ist
es möglich,
deren Anwesenheit festzustellen. Viele für spezielle Gruppen oder Arten
spezifische Enzyme wurden bisher identifiziert und es werden wahrscheinlich
weitere in der Zukunft identifiziert werden.
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Die Enterococcus-Gruppe der Bakterien
verfügt über ein
eindeutiges konstitutives Enzym, nämlich β-Glukosidase (Lintel, et al.,
Appl. Environ. Microbiol. 45: 622–627 (1983). Dieses katalysiert
die Hydrolyse geeigneter chromogener oder fluorogener Substrate
in geeigneten selektiven Umgebungen, wodurch ein Farb- oder Fluoreszenzsignal
erzeugt wird, das sich entweder visuell oder auf spektralphotometrischem
Wege erfassen lässt.
Ein spezifisches β- Glukosidase-Substrat
kann als der Nährmittelindikator
in Medien dienen, die geeignet gestaltet sind, um Enterococcen zu
erfassen, und eine Hauptquelle für
Kohlenstoff in der Mediumformulierung bilden. Eine Reihe von Nährmittelindikatorsubstraten
sind erhältlich.
Allerdings ist das Substrat, das vorzugsweise für den Nachweis von Enterococcen
verwendet wird, das fluorogene Substrat 4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid. Wenn
lebensfähige
Enterococcusbakterien in einer Probe anwesend sind, wird der Nährmittelindikator
metabolisiert, wodurch der Indikatorabschnitt abgespalten wird,
der nach dem Spalten fluoresziert. Die freigegebene Glucosekomponente
wird anschließend
von den Enterococcenbakterien zur Förderung ihres Wachstums verwendet.
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Enterococci
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Die Bakteriengruppe Enterococcus
und FäkalStreptococcus
ist ein wertvoller Bakterienindikator zum Erfassen des Ausmaßes fäkaler Verunreinigung
in Freizeitgewässern
(Greenberg, et al., Standard Methods for the Examination of Water
and Wastewater. 18. Ausgabe, Baton, A. D. (ed.) American Public
Health Association (1992)). Zur Gattung Enterococcus zählen heute
18 Arten: Enterococcus avium, Enterococcus casseliflavus, Enterococcus
decorum, Enterococcus columbae, Enterococcus dispar, Enterococcus
durans, Enterococcus faecalis, Enterococcus faecium, Enterococcus
gallinarum, Enterococcus hirae, Enterococcus malodoratus, Enterococcus
mundtii, Enterococcus pseudoavium, Enterococcus raffinosus, Enterococcus
saccharolyticus, Enterococcus seriolicida, Enterococcus solitarius
und Enterococcus sulfureus. Unter diesen stellen Enterococcus avium,
Enterococcus durans, Enterococcus faecalis, Enterococcus faecium,
Enterococcus gallinarum und Enterococcus hirae die Verunreini gungen
fäkalen
Ursprungs dar (Hernandez, et al., Wat. Res. 27: 597–606 (1993)).
Diese Bakterien überleben
in Meerwasserumgebungen erheblich länger als sonstige Indikatoren.
Enterococci sind außerdem
gegenüber
Abwasseraufbereitung wie Chlorierung resistent und eignen sich daher als
empfindliche Indikatoren für
das Überleben
enterischer Krankheitserreger und Viren in Gewässerproben. Eine unmittelbare
Korrelation zwischen der Konzentration von Enterococcen in salzhaltigen
Gewässern
und dem Risiko von durch Baden ausgelöster Gastroenteritis ist erwiesen
(Cabelli, Wat. Sci. Tech. 21: 13–21 (1989); und Cabelli et
al., Journal WPCF (1983)). Seitens der United States Environmental
Protection Agency (U.S. EPA) wird empfohlen, die Enterococcengruppe
von Bakterien als Bakterienindikatoren für Süßwasser und salzhaltige Gewässer zu
verwenden. Gegenwärtig
sind für
Freizeitgewässer
als auf der Enterococcusdichte basierende Sicherheitsrichtwerte
für Süßwasser
33 Enterococcen pro 100 ml bzw. für Salzwasser 35 Enterococcen
pro 7,00 ml vorgegeben.
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Herkömmliche Standardverfahren zum
Erfassen der Enterococcendichte in Süß- oder Salzwassererhohlungsgewässern sind
sowohl arbeits- als auch zeitaufwendig. Die auf MPN-Tests basierenden
Ergebnisse benötigen
mindestens 72 Stunden und für
MF sind 48 Stunden erforderlich. Obwohl Enterococcen relativ empfindliche
Bakterienindikatoren für
Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Baden sind, hat die Zeitdauer,
die für
eine Interpretation des Ergebnisses benötigt wird, deren Akzeptanz
für ein
praktikables Überwachen
beeinträchtigt.
Das auf β-Glukosidase
basierende diagnostische System ermöglicht einen frühen Nachweis
von Enterococcusarten in Gewässerproben
innerhalb von 24 Stunden. Rasch vorliegende Ergebnisse erlauben
ein rasches Rea gieren der Behörden,
um zum Schutz der öffentlichen
Gesundheit Maßnahmen
wie das Sperren eines Strandes zu ergreifen.
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Selektivität
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Im Allgemeinen stellt die β-Glukosidaseaktivität eine spezifische
Eigenschaft dar, die zum Nachweis von Enterococcen und Fäkalstreptokokken
dient. Allerdings weisen auch andere Bakterien eine derartige Enzymaktivität auf. Zu
diesen zählen
die Gattungen der Familie von Enterobacteriaceae (Enterobacter aerogenes,
E. colacae) Klebsiella pneumoniae, Serratia marcescens, Listeria
monocytogenes und Bacterioides fragilis. Ein oder mehrere gewisse
selektive Faktoren können
dafür eingesetzt
werden, um das Wachstum von derartigen anderen β-Glukosidase-positiven Bakterien
(d. h. anderen als den Enterococcusarten) zu verhindern.
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Ein für spezielle Mikroorganismen
selektives Medium kann erzeugt werden, indem eine Kombination von
Enzymspezifität
und selektiven Umgebungen verwendet wird. Beispielsweise werden
in einem Medium dieser Erfindung von den Target-Mikroorganismen
abweichende Mikroorganismen unterdrückt, die keine β-Glukosidaseaktivität aufweisen
und nicht in der Lage sind, den Nährmittelindikator zu verdauen.
Heterotrope Bakterien oder sonstige Mikroorganismen, die nicht Target-Mikroorganismen
sind und die β-Glukosidase
aufweisen, werden während
der Testperiode gezielt durch die Kombination von spezifisch formulierten
chemischen/antibiotischen Reagenzien und anderen physikalischen
Parametern (pH-Wert und Temperatur) unterdrückt. Zu typischen selektiven
Agenzien, die in dem Medium dieser Erfindung verwendet werden können, zählen Natriumazid,
Thalliumazetat, Nalixidinsäure,
Neomyzinsulfat, Gentamizin sulfat, Gallensalz, Natriumchlorid, und
Polymyzin B (Hernandez et al., Wat. Res. 27: 597–606 (1993); Knuntson, et al.,
Appl. Environ. Microbiol. 59: 936–938 ((1993); und Littel et
al., Appl. Environ. Microbiol. 45: 622–627 (1983)).
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Die Kombination einer Enzymspezifität und einer
Antibiotikumselektivität
schafft mehrere Hürden,
die verhindern, dass die konkurrierenden, nicht zu den Enterococci
gehörenden
Mikroorganismen innerhalb der Testperiode von 24 Stunden erfasst
werden. Hierdurch wird der Einsatz eines einzelnen, stark toxischen
Elements vermieden, das möglicherweise
nicht nur die von den Target-Mikroorganismen abweichenden Mikroorganismen
hemmt, sondern auch die Target-Mikroorganismen
unterdrückt.
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Nährmittelindikator
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Im Falle von Enterococci katalysiert
die β-Glukosidase
die Konvertierung des fluoreszierenden Substrats 4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid
(MUD) zu 4-Methylumbelliferon und Glucose. Das Fluorophor 4-Methylumbelliferon
fluoresziert blau, wenn es mit 365 nm angeregt wird (dies lässt sich
mittels einer 365 nm UV-Lampe beobachten). Die freigegebene Zuckerkomponente
Glucose dient als eine Hauptkohlenstoffquelle, um das Wachstum von
Enterococci zu unterstützen.
Eine erhöhter
Nährmittelindikatorpegel
kann zwar ein Mikroorganismenwachstum verbessern und deutlichere
Fluoreszenz bewirken, allerdings können hohe Nährmittelindikatorpegel auch
Zytotoxizität
der Zellen und einen höheren
Pegel der Hintergrundfluoreszenz hervorrufen. 4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid (MUD) in einer
Konzentration von 25 mg/l verhindert das Wachstum von Enterococcusarten
nicht.
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Enzyminducer
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Die meisten glucoseabbauenden Hydrolasen
(β-Glukosidase, β-Galaktosidase
und β-Glucuronidase) sind
induzierbar. Die Induzierung von β-Galactosidaseaktivität durch
Isopropyl-β-D-Thiogalactosid
(IPTG) ist ein klassisches Beispiel. Das in einer ähnlichen
Weise funktionierende Ethyl-β-D-Thioglucosid
ist eine β-Glucosidaseinducer.
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Wachstumsstimulatoren
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NaHCO3 (2
g/l), Tween-80® (0,75
ml/Liter), und KHP2O4 (5
g/l) stimulieren ein Wachstum von aus Gewässern entnommenen Fäkalstreptokokkenarten
(siehe beispielsweise Lachica et al., J. Appl. Bacteriol. 31: 151–156 (1968)).
Andere Spurenelemente wie spezielle Aminosäure(n) (Glutaminsäure), Vitamin(r)
(Lipoinsäure),
und Nukleotid(e) (Kinetinribosid) können jeweils wachstumsfördernde
Aktivitäten
für Enterococcusarten
aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Medium zum Nachweis von
Enterococci ist in Tafel 1 dargestellt.
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Verfahren des Einsatzes
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Das Medium dieser Erfindung kann
in drei unterschiedliche Formaten verwendet werden. Erstens kann
es zum Erfassen des Vorhandenseins oder Fehlens von Enterococci
eingesetzt werden. Zweitens kann es eingesetzt werden, um die Menge
von in einer Probe anwesenden Enterococci zu quantifizieren. Drittens lässt es sich
in einem Screeningformat verwenden, um eine Beziehung zwischen der
Zeit bis zum Erhalt eines positiven Testergebnisses und der Konzentration
der Enterococci in einer Probe herzustellen.
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Anwesenheit/Abwesenheit
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Das Verfahren zum Erfassen der Anwesenheit
oder des Fehlens von Enterococcusarten in Gewässerproben wird im folgenden
beschrieben.
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- 1. Als Erstes werden mittels vorkalibrierter
steriler Gefäße eine
oder mehrere Gewässerproben
aufgenommen. Das Volumen der Proben kann abhängig von der Anwendung unterschiedlich
sein, beispielsweise 100 ml, 10 ml oder 1 ml. Das Medium dieser
Erfindung kann der entnommenen Gewässerprobe in Pulverform zugefügt werden.
Alternativ kann das Medium vor dem Aufnehmen der Proben in Pulverform
in den Gefäßen vorhanden
sein.
- 2. Die Probengefäße werden
anschließend
auf eine gleich mäßige Temperatur
(die auf Inkubationstemperatur in einem Wasserbad gebracht wird)
von vorzugsweise entweder 35°C
oder 41°C ± 1°C eingestellt,
und zwar vorzugsweise für
eine Zeitdauer von 20 Minuten.
- 3. Für
die Anwesenheit von Enterococcus-Arten in der getesteten Gewässerprobe
ist eine blaue Fluoreszenz kennzeichnend, wenn 4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid
der Nährmittelindikator
ist. Die Fluoreszenz lässt
sich mittels einer 365 nm UV-Lampe visuell erfassen. Alternativ
kann das Signal mittels eines Fluoreszenzspektralphotometers beobachtet
werden, das eine Anregungswellenlänge von 365 nm und eine Emissionswellenlänge von
440–450
nm verwendet.
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Eine positive Reaktion kann zu einem
beliebigen Zeitpunkt innerhalb von 24 Stunden auftreten, falls lebensfähige Bakterien
in der Probe anwesend sind. D. h. etwa 95% der Proben, die 10 cfu/l00
ml enthalten, zeigen innerhalb von 24 Stunden einen erkennbaren
Wechsel des Charakteristikums. Die Nachweiszeit, die sich im Bereich
zwischen etwa 12 bis 24 Stunden bewegt, variiert mit der Konzentration
und der Anwesenheit von verschiedene Arten oder Stämmen von
Enterococcen.
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Quantifizierung
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Das gleiche Medium kann zum Quantifizieren
der Target-Moleküle verwendet
werden. Der Versuch kann mit dem regulären 5 oder 10 Röhrchen aufweisenden
MPN-Format oder dem MPN-Format "Quanti-Tray" mit 50 bis 100 Näpfchen durchgeführt werden
(siehe Naqui, US Patentanmeldung 08/201 110). Das Verfahren zum
Quantifizieren der Enterococcen, das das Medium von Tafel I verwendet,
wird im folgenden beschrieben.
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- 1. Aufnehmen einer Gewässerprobe mit einem oder mehreren
vorkalibrierten sterilen Gefäßen. Das
Volumen der Proben kann abhängig
von der Anwendung variieren, beispielsweise 100 ml, 10 ml oder 1
ml. Das erfindungsgemäße Medium
kann der gesammelten Gewässerprobe
in Pulverform hinzugefügt
werden. Alternativ kann das Medium der Erfindung vor der Aufnahme
der Probe in Pulverform in dem Gefäß vorliegen.
- 2. Die Probe wird anschließend
in ein "Quanti-Tray" gegossen und anschließend in erzeugten 50 oder 100 MPN-Näpfchen heißversiegelt.
Alternativ können
Probenaliquote in 5 oder 10 MPN-Röhrchen aufgeteilt werden.
- 3. Die Probengefäße werden
vorzugsweise bei 35°C
oder 41°C ± 1°C inkubiert.
- 4. Die Fluoreszenz kann mittels einer 365 nm UV-Lampe visuell
erfasst werden. Eine blaue Fluoreszenz ist für eine positive Reaktion kennzeichnend,
wenn als Nährmittelindikator
4-Methylumbelliferyl-β-D-Glucopyranosid
verwendet wird. Die Enterococcendichte in Gewässerproben kann unmittelbar
mit der Anzahl von positiven Näpfchen
des "Quanti-Trays" oder der Anzahl von positiven Röhrchen korreliert
werden, und zwar mittels der MPN-Berechnungformel MPN = Nln (N/N-X),
wobei N für
die Gesamtzahl der getesteten Röhrchen
oder Probenvertiefungen steht und X die Gesamtzahl der positiven
Röhrchen
oder Probenvertiefungen repräsentiert.
Die maximale Nachweiszeit beträgt
24 Stunden.
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Rasches Screenen
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Das oben beschriebene Medium kann
ferner für
den Einsatz einer gut/schlecht Schnellentscheidung verwendet werden.
Dieses Format verwendet die direkt proportionale Beziehung zwischen
der Enterococcendichte in einer getesteten Gewässerprobe und der Nachweiszeit
der positiven Ergebnisse. Das Verfahren zum raschen gut/schlechtscreeningtest,
das dieselbe Formel verwendet, umfasst die Schritte:
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- 1. Eine Gewässerprobe
wird mittels vorkalibrierter steriler Gefäße aufgesammelt. Das Volumen
der Proben kann abhängig
von der Anwendung unterschiedlich sein, beispielsweise 100 ml, 10
ml oder 1 ml. Das Medium dieser Erfindung kann der aufgenommenen
Gewässerprobe
in Pulverform zugefügt
werden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Medium vor dem Aufnehmen
der Proben in Pulverform in den Gefäßen vorhanden sein.
- 2. Die Probengefäße werden
vorzugsweise bei 35°C
oder 41°C ± 1°C inkubiert.
- 3. Die Fluoreszenz kann visuell oder mittels Fluorospektrophometrie
beobachtet werden. Eine blaue Fluoreszenz ist für eine positive Reaktion kennzeichnend.
Die für
ein positives Ergebnis erforderliche Zeit wird als ein Indikator
verwendet, um zu bestimmen, ob die getestete Gewässerprobe als "gefährlich",
"bedenklich" oder "unbedenklich" einzustufen ist.
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Experiment 1
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Dieses Experiment wurde durchgeführt, um
den Nährmittelindikator
zu ermitteln, der den raschesten Nachweis ermöglicht.
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Materialien
und Verfahren
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Die verwendeten Enterococcus-Stämme wurden
auf TSAI-Blutagarplatten
gezüchtet.
Die folgenden Mikroorganismen wurden gezüchtet: E. faecalis ATCC 19433,
ATCC 33012, ATCC 331$6, ATCC 35550, ATCC 29212; E. faecium ATCC
19434, ATCC 35667; E. durans ATCC 6056, ATCC 11576, RTCC 19432;
E. avium ATCC 14025, ATCC 35665; E. gallinarium ATCC 49573; Streptococcus
bovis ATCC 9809, ATCC 35034; und S. equinus ATCC 9812. Zellsuspensionen
wurden präpariert,
indem die Zellen mittels eines (vorher befeuchteten) sterilen Baumwolltupfers
von Platten abgenommen und in 50 mm HEPES-Puffer mit einem pH-Wert
von 7,5 bis zu einer dem MacFarland-Standard äquivalenten Trübung resuspendiert
wurden. Die folgenden Enzymsubstrate wurden auf ihr Ansprechen auf β-Glukosidase getestet:
o-Nitrophenyl-β-D-Glucopyranosid
(ONPD) und 4-Methylumbelliferon-β-D-Glucopyranosid
(MUD).
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Die Daten zeigten, dass 4-Methylumbelliferyl β-D-Glucopyranosid
das am stärksten
auf β-Glukosidaseaktivität von Enterococcus
ansprechende Substrat war. Dieses Substrat bringt bei Hydrolyse
durch β-Glukosidase
blaue Fluoreszenz hervor, wenn es mit 315 μm angeregt wird (zu beobachten
mit UV-Licht).
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Experiment 2
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Eine Untersuchung wurde durchgeführt, wobei
die in Tafel 1 vorgesehene Nährmittelformel
verwendet wurde. Die Untersuchung ermöglichte den Nachweis von Enterococci
in einer Konzentration von 1–2
cfu/100 ml innerhalb von 16 bis 22 Stunden (siehe untenstehende
Tafel). Gewässerproben
wurden aufgenommen und dem oben beschriebenen Medium hinzugefügt. Die
Probengefäße wurden
anschließend
bei 41°C ± 1°C inkubiert.
Die Probengefäße wurden
hinsichtlich des Aufscheinens einer blauen Fluoreszenz beobachtet.
Die Ergebnisse sind nachstehend dargestellt und weisen ein empfindliches
Erfassen von Enterococci in einem Medium dieser Erfindung nach.
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Nachweis von Enterococcus mit einem
Prototyp eines Enterococcus-Tests
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Andere Ausführungsbeispiele sind im Rahmen
des Gegenstands der nachfolgenden Patentansprüche möglich.