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VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht die Nutzung der
US Provisional Application No. 60/492478 ,
eingereicht am 4. August 2003, und der
US Provisional Application No. 60/440076 ,
eingereicht am 13. Januar 2003.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Emesis
ist der Akt des Erbrechens und es kann als das zwanghafte Ausstoßen von
Magendarminhalt durch den Mund, das durch das Absinken des Zwerchfells
und starke Kontraktionen der Bauchmuskeln erbracht wird, beschrieben
werden. Emesis geht üblicherweise,
jedoch nicht immer, Übelkeit
(das unangenehme Gefühl,
dass man dabei ist zu brechen) voraus. Brechreiz oder trockenes
Erbrechen umfasst die gleichen physiologischen Mechanismen wie Erbrechen,
doch erfolgt es gegen eine geschlossene Glottis, was das Ausstoßen von
Mageninhalt verhindert. Erbrechen, Übelkeit, Brechreiz oder Kombinationen
derselben können
durch eine Zahl von Faktoren verursacht werden, die, ohne hierauf
beschränkt
zu sein, Betäubung,
Bestrahlung, Krebschemotherapeutika, toxische Mittel, Gerüche, Arzneimittel,
beispielsweise Serotoninwiederaufnahmehemmer, Analgetika, wie Morphin,
Antibiotika und Antiparasitika, Schwangerschaft und Bewegung umfassen. Zustände, die
mit Schwindel verbunden sind (beispielsweise Ménière-Krankheit und vestibuläre Neuronitis) können ebenfalls Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder eine Kombination derselben verursachen.
Kopfschmerzen, die durch beispielsweise Migräne, erhöhten intrakranialen Druck oder
zerebrale vaskuläre
Hämorrhagie verursacht
sind, können
ebenfalls zu Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer beliebigen Kombination derselben
führen.
Ferner können
bestimmte Krankheiten des Gastrointestinal(GI)trakts, beispielsweise
Cholezystitis, Choledocholithiasis, Darmobstruktion, akute Gastroenteritis,
perforierter Viskus, Dyspepsie infolge von beispielsweise gastroösophagialer
Refluxkrankheit, Ulkuskrankheit, Gastroparese, Magen- oder Speiseröhrenneoplasmen,
infiltrative Magenstörungen
(beispielsweise Menetrier-Syndrom, Morbus Crohn, eosinophile Gastroenteritis,
Sarkoidose und Amyloidose), Mageninfektionen (beispielsweise CMV,
Pilze, TB und Syphilis), Parasiten (beispielsweise Giardia lamblia
und Strongyloides stercoralis), chronischer Magenvolvulus, chronische Darmischämie, Störungen einer
veränderten
Magenmotilität
und/oder Nahrungsmittelunverträglichkeit
oder Zollinger-Ellison-Syndrom, zu Erbrechen, Übelkeit, Brechreiz oder einer
Kombination derselben führen.
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Jedoch
kann in einigen Fällen
von Erbrechen, Übelkeit,
Brechreiz oder einer Kombination derselben trotz ausführlicher
diagnostischer Tests keine Ätiologie
bestimmt werden (beispielsweise das Syndrom von periodischem Erbrechen).
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Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz werden als akut definiert, wenn Symptome
während
weniger als einer Woche vorhanden sind. Die Ursachen von Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz kurzer Dauer sind häufig von Ätiologien, die zu stärker chronischen
Symptomen führen,
abtrennbar.
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Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz werden als chronisch definiert, wenn Symptome über eine
Woche vorhanden sind. Beispielsweise können Symptome kontinuierlich
oder intermittierend sein und Monate oder Jahre andauern.
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Der
Brechreflex wird durch die Stimulation von Chemorezeptoren im oberen
Gastrointestinaltrakt und Mechanorezeptoren in der Wand des Gastrointestinaltrakts,
die durch sowohl Kontraktion als auch Ausdehnung des Darms sowie
durch physikalische Schädigung
aktiviert werden, ausgelöst.
Ein Koordinationszentrum im Zentralnervensystem steuert die emetische
Antwort. Dieses Zentrum ist in der Formatio reticularis parvicellularis
in der lateralen Markerregion des Hirns lokalisiert. Zum Brechzentrum
afferente Nerven gehen von den Baucheingeweide- und Vagusnerven,
den Vestibulolabyrinthrezeptoren, der Hirnrinde und der Chemorezeptortriggerzone
(CTZ) aus. Die CTZ liegt benachbart in der Area postrema und sie
enthält
Chemorezeptoren, die sowohl Blut als auch Zerebrospinalflüssigkeit überprüfen. Direkte
Verbindungen existieren zwischen dem Emesiszentrum und der CTZ.
Die CTZ wird emetischen Reizen endogener Herkunft (beispielsweise
Hormone) sowie Reizen exogener Herkunft, wie Arzneistoffe, ausgesetzt.
Die efferenten Äste
der Hirnnerven V, VII und IX sowie des Vagusnerven und Grenzstrangs
rufen den komplexen koordinierten Satz von Muskelkontraktionen,
kardiovaskulären
Antworten und umgekehrter Peristaltik, die Erbrechen kennzeichnen,
hervor.
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Von
signifikanter klinischer Relevanz ist die Übelkeit und das Erbrechen infolge
der Verabreichung allgemeiner Anästhetika
(die üblicherweise
als postoperative Übelkeit
und Erbrechen, PONY, bezeichnet werden), von chemotherapeutischen
Mitteln und Strahlungstherapie.
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Tatsächlich können die
durch die chemotherapeutischen Mittel verursachten Symptome so schwer sein,
dass der Patient eine weitere Behandlung verweigert. Drei Arten
von Emesis sind mit der Verwendung von chemotherapeutischen Mitteln
verbunden. Das erste ist akute Emesis, die innerhalb der ersten
24 h einer Chemotherapie erfolgt. Das zweite ist eine verzögerte Emesis,
die 24 h oder später
nach der Verabreichung einer Chemotherapie auftritt. Die dritte
ist antizipatorische Emesis, die vor der Verabreichung einer Chemotherapie
beginnt, üblicherweise
bei Patienten, deren Emesis während
eines vorhergehenden Chemotherapiezyklus schlecht kontrolliert wurde.
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PONV
ist ebenfalls ein wichtiges Patientenproblem und eines, das die
Patienten als den belastendsten Aspekt eines Operationsvorgangs,
noch über
Schmerz beurteilen. Folglich ist Bedarf an einem wirksamen Antiemetikum
in diesem Bereich wichtig. Als klinisches Problem ist POVN problematisch
und es erfordert Betreuung, um sicherzustellen, dass Erbrochenes
nicht wieder verschluckt wird, was sehr schwere klinische Folgen haben
kann. Ferner gibt es bestimmte Operationsverfahren, bei denen es
klinisch wichtig ist, dass Patienten nicht erbrechen. Beispielsweise
bei einer Augenoperation, bei der der intrakraniale Augendruck in
einem Maße ansteigen
kann, dass Nähte
aufbrechen und das Operationsverfahren in Bezug auf den Erfolg in
einem deutlichen Grad zurückgesetzt
wird.
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Es
gibt eine Zahl von Gruppen von Mitteln, die klinisch zur Behandlung
von Emesis verwendet werden. Diese Gruppen umfassen: Anticholinergika,
Antihistaminika, Phenothiazine, Butyrophenone, Cannabinoide, Benzamide,
Glucocorticoide, Benzodiazepine und 5-HT3-Rezeptorantagonisten.
Ferner werden tricyclische Antidepressiva ebenfalls auf beschränkter Basis
verwendet.
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Die
Phenothiazine, die Prochlorperazin und Chlorpromazin umfassen, blockieren
Dopamin-Typ-2-Rezeptoren in der CTZ. Jedoch machen die Nebenwirkungen,
beispielsweise extrapyramidale Symptome, wie Dystonie und Akathisie,
Sedierung, anticholinerge Wirkung und orthostatische Hypotonie,
die Verwendung von Phenothiazinen zu keiner erstrebenswerten Therapie.
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Bei
der Behandlung von Übelkeit
und Erbrechen verwendete Anticholinergika umfassen Scopolomine (beispielsweise
bei der Behandlung von Kinetose). Jedoch ist Benommenheit eine signifikante
Nebenwirkung.
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Antihistaminika
(Dimenhydrinat und Diphenhydramin) werden hauptsächlich für Kinetose und in antiemetischen
Kombinationen zur Verringerung von extrapyramidalen Nebenwirkungen
von Dopaminrezeptorantagonisten verwendet. Als Einzelmittel weisen
die Antihistaminika mäßige antiemetische
Aktivität
auf und sie umfassen Sedierung und anticholinerge Wirkungen als
Hauptnachteile.
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Butyrophenone,
beispielsweise Haloperidol und Droperidol, wirken durch die Blockierung
von Dopaminrezeptoren in der CTZ. Die Nebenwirkungen von Butyrophenonen
umfassen Akathisie, Dystonie und Hypotonie.
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Cannabinoide,
wie Tetrahydrocannabinol und Nabilon, zeigen beschränkte Wirksamkeit
(siehe beispielsweise Sallan et al., N. Eng. J. Med., 302: 135-138
(1980)). Ferner umfassen die Nebenwirkungen Euphorie, Schwindel,
paranoide Vorstellungen und Schläfrigkeit.
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Benzamide
umfassen beispielsweise Metoclopramid, Cisaprid und Trimethobenzamid.
Jedoch machen Nebenwirkungen, die extrapyramidale Symptome und Diarrhoe
umfassen, die Verwendung von Benzamiden zu keiner erstrebenswerten
Therapie.
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Benzodiazepine
umfassen beispielsweise Lorazepam. Nebenwirkungen der Benzodiazepine
umfassen Wahrnehmungsstörungen,
Harninkontinenz, Hypotonie, Diarrhoe, Sedierung und Amnesie.
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Corticosteroide,
wie Dexamethason und Methylprednisolon, sind in einer Kombinationstherapie
verwendbar, zeigen jedoch als Einzelmittel wenig Wirksamkeit. Nebenwirkungen
umfassen Hyperglykämie,
Euphorie, Schlaflosigkeit und Rektalschmerz.
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Die
antiemetische Eigenschaft tricyclischer Antidepressiva wurde auf
beschränkter
Basis (siehe beispielsweise Prakash et al., Dig. Dis. Sci. 43 (9):
1951-1956 (1998)) und bei dem Syndrom von periodischem Erbrechen
(Prakash und Clouse, Am. J. Gastroenterol., 94 (10): 2855-2860 (1999))
festgestellt.
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Jedoch
sind die unerwünschten
Nebenwirkungen in Verbindung mit der Verwendung tricyclischer Antidepressiva
ein signifikanter Nachteil für
diese Therapie. Beispielsweise können
die anticholinergen Eigenschaften der tricyclischen Antidepressiva
einen trockenen Mund, Verstopfung, verschwommenes Sehen, Harnretention,
Gewichtszunahme, Hypertonie und Herznebenwirkungen, wie Palpitationen
und Arrhythmie, verursachen.
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Antagonismus
des 5-HT3-Rezeptors ist der Fokus einer
antiemetischen Therapie. Insbesondere sind 5-HT3-Rezeptoren
im zentralen, peripheren und Darmnervensystem von Säugern weit
verbreitet. Das Darmnervensystem sitzt in den Wänden des Gastrointestinaltrakts.
Es wurde ermittelt, dass 5-HT3-Rezeptoren eine wichtige
Rolle bei der Kontrolle des Erbrechens in einer Vielzahl von Säugern einschließlich Menschen
spielen (Veyrat-Follet et al., Drugs 53 (2): 206-234 (1997)). Die
Rezeptoren sind in dem Teil des Hirns, der an der Kontrolle von
Erbrechen beteiligt ist, sowie im Gastrointestinaltrakt vorhanden.
Es wurde gezeigt, dass Rezeptoren an beiden Orten an Erbrechen beteiligt
sind. Es wird angenommen, dass 5-HT, das von den enterochromaffinen
Zellen der gastrointestinalen Mucosa freigesetzt wird, auf 5-HT3-Rezeptoren
wirkt, wobei der Brechreflex ausgelöst wird. Chemotherapie und
Radiotherapie, zwei wichtige klinische Ursachen von Erbrechen, können die
Freisetzung von 5-HT aus den enterochromaffinen Zellen verursachen.
Chemotherapeutika scheinen auch direkt auf die Chemorezeptortriggerzone
(CTZ) des Brechzentrums im Hirn zu wirken, die dann auf Neuronen, die
5-HT3-Rezeptoren enthalten, unter Auslösen von
Erbrechen wirkt. Das heißt,
die Aktivierung der Chemorezeptortriggerzone (CTZ) triggert die
Freisetzung von Neurotransmittern, die das Brechzentrum aktivieren. CTZ-Neurotransmitter,
von denen angenommen wird, dass sie Emesis verursachen, umfassen,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, Dopamin, Serotonin, Histamin und Norepinephrin.
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Die
internationale Patentanmeldung
WO
2004/019948 wurde am 11. März 2004 veröffentlicht und sie beansprucht
die Priorität
von Dokumenten, die am 29. August 2002 und 9. Juli 2003 eingereicht
wurden. Diese Anmeldung offenbart u.a. die Verwendung von 4-(2-Fluorphenyl)-6-methyl-2-(1-piperazinyl)thieno[2,3-d]pyrimidin
("MCI-225") zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von durch Chemotherapie oder Radioaktivität induzierter
Emesis.
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Jedoch
werden verbesserte Behandlungsprotokolle immer noch benötigt. Beispielsweise
wurde gezeigt, dass die Verwendung von 5-HT3-Rezeptorantagonisten,
wie Ondansetron, Granisetron und Tropisetron, für verzögerte Übelkeit und verzögertes Erbrechen
weniger wirksame als für
akute Symptome ist. Ferner scheint die Wirksamkeit der 5-HT3-Rezeptorantatonisten weniger ausgeprägt für mäßige emetogene
Chemotherapieprotokolle als für
Cisplatin enthaltende Behandlungsprotokolle zu sein. Ferner scheint
die Kontrolle über Übelkeit
signifikant geringer als die Kontrolle über Erbrechen zu sein. Ferner
scheint sich die Wirksamkeit der Mittel über wiederholte Tage und über wiederholte
Chemotherapiezyklen zu verringern (siehe beispielsweise Morrow et
al., Cancer 76 (3): 343-357 (1995)).
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So
werden verbesserte Verfahren zur Behandlung von Erbrechen, Übelkeit,
Brechreiz oder einer Kombination derselben benötigt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verwendungsmöglichkeiten,
die in den angefügten
Ansprüchen
definiert sind.
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In
einer speziellen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung von Verbindungen, die 5-HT
3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
der Strukturformel I:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Halogen oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe stehen oder R
1 und
R
2 zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an
das sie gebunden sind, eine Cycloalkylengruppe mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen
bilden;
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
für Wasserstoff
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe
stehen;
R
5 für Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
oder -C(O)-NH-R
6,
worin m eine ganze Zahl von 1 bis
3 ist, X Halogen ist und R
6 eine C
1-C
6-Alkylgruppe
ist, steht; und
Ar für
eine substituierte oder unsubstituierte Phenyl-, 2-Thienyl- oder
3-Thienylgruppe steht; und
n 2 oder 3 ist;
oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes derselben zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer beliebigen Kombination derselben,
wobei
das Medikament in Einheitsdosierungsform vorliegt und 0,001 mg bis
1000 mg der Verbindung oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes
derselben umfasst.
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In
einer speziellen Ausführungsform
wird die Verbindung, die 5-HT
3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweist,
durch die Formel
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz derselben dargestellt. Diese Verbindung wird als MCI-225 oder DDP-225
bezeichnet. Der chemische Name der in der Formel angegebenen Struktur
ist 4-(2-Fluorphenyl)-6-methyl-2-(1-piperazinyl)thieno[2,3-d]pyrimidin.
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In
einer Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Anästhetika,
toxische Mittel, Gerüche,
Arzneimittel Schwanger schaft und Bewegung verursacht sein.
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In
einer speziellen Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Verabreichung genereller Anästhetika
in Verbindung mit chirurgischen Verfahren verursacht sein.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Zustände,
die mit Schwindel verbunden sind, verursacht sein. Beispielsweise kann
die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Ménière-Krankheit oder
Neuronitis vestibularis verursacht sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Kopfschmerz verursacht sein. In speziellen Ausführungsformen ist der Kopfschmerz ein
Ergebnis von Migräne,
erhöhtem
intrakranialem Druck oder zerebraler vaskulärer Hämorrhagie.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Erkrankungen des Gastrointestinal(GI)trakts verursacht sein. In
einer speziellen Ausführungsform
ist die Erkrankung des Gastrointestinaltrakts aus der Gruppe von
Cholezystitis, Choledocholithiasis, Darmobstruktion, akuter Gastroenteritis,
perforiertem Viskus, Dyspepsie und Zollinger-Ellison-Syndrom ausgewählt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Erbrechen, die Übelkeit,
der Brechreiz oder eine Kombination derselben von unbestimmter Ätiologie
sein. In einer speziellen Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben als
periodisches Erbrechen gekennzeichnet werden.
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Die
im vorhergehenden angegebenen und weitere Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden spezielleren Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung offensichtlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Balkendiagramm von Cisplatin-induzierten Brechreizen pro Stunde
gegen die Zeit (Stunden) nach der Verabreichung von Cisplatin bei
männlichen
Frettchen, die mit einer 5-mg/kg-Dosis von Cisplatin und Vehikel
behandelt wurden.
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2 ist
ein Balkendiagramm von Cisplatin-induziertem Erbrechen pro Stunde
gegen die Zeit (Stunden) nach der Verabreichung von Cisplatin bei
männlichen
Frettchen, die mit einer 5-mg/kg-Dosis von Cisplatin und Vehikel
behandelt wurden.
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3 ist
ein Balkendiagramm der Gesamtzahl von Cisplatin-induzierten emetischen Ereignissen (Brechreize
und Erbrechen kombiniert) bei männlichen
Frettchen, die mit Cisplatin mit einer Dosis von 5 mg/kg und anschließend Ondansetron
mit 5 mg/kg oder 10 mg/kg oder Vehikel allein behandelt wurden.
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4 ist
ein Balkendiagramm der Wirkung von Ondansetron auf die Latenzzeit
des ersten Cisplatin-induzierten emetischen Ereignisses (Brechreiz
oder Erbrechen) bei männlichen
Frettchen, die mit Cisplatin mit einer Dosis von 5 mg/kg und anschließend Ondansetron
mit 5 mg/kg oder 10 mg/kg oder Vehikel allein behandelt wurden.
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5 ist
ein Balkendiagramm der Gesamtzahl von Cisplatin-induzierten emetischen Ereignissen (Brechreize
und Erbrechen kombiniert) bei männlichen
Frettchen, die mit Cisplatin mit einer Dosis von 5 mg/kg und anschließend einer
Einzeldosis von MCI-225 (1 mg/kg, 10 mg/kg oder 30 mg/kg), zwei
30-mg/kg-Dosen in einem Abstand von 3 h oder Vehikel allein behandelt
wurden.
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6 ist
ein Balkendiagramm der Wirkung von Ondansetron auf die Latenzzeit
des ersten Cisplatin-induzierten emetischen Ereignisses (Brechreiz
oder Erbrechen) bei männlichen
Frettchen, die mit Cisplatin mit einer Dosis von 5 mg/kg und anschließend einer
Einzeldosis von MCI-225 (1 mg/kg, 10 mg/kg oder 30 mg/kg), zwei
30-mg/kg-Dosen in einem Abstand von 3 h oder Vehikel allein behandelt
wurden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verwendungsmöglichkeiten,
die in den angefügten
Ansprüchen
definiert sind.
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MONOAMIN-NEUROTRANSMITTER
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Monoamin-Neurotransmitter,
wie Noradrenalin (das auch als Norepinephrin bezeichnet wird), Serotonin
(5-Hydroxytryptamin, 5-HT) und Dopamin, sind bekannt und Störungen in
Bezug auf diese Neurotransmitter wurden bei vielen Arten von Störungen,
wie Depression, angegeben. Diese Neurotransmitter bewegen sich vom
Ende eines Neurons über
einen schmalen Zwischenraum, der als synaptischer Spalt bezeichnet
wird, und binden an Rezeptormoleküle auf der Oberfläche eines
zweiten Neurons. Diese Bindung löst
intrazelluläre
Veränderungen
aus, die eine Antwort oder Änderung
in dem postsynaptischen Neuron initiieren oder aktivieren. Die Inakti vierung
erfolgt primär
durch Rücktransport
des Neurotransmitters in das präsynaptische
Neuron, was als Wiederaufnahme bezeichnet wird. Diese Neuronen können sowohl
im Zentralnervensystem (ZNS) als auch im Darmnervensystem (ENS)
gefunden werden.
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NORADRENALIN UND NORADRENALIN-WIEDERAUFNAHMEINHIBITOREN
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Der
Ausdruck Noradrenalin-Wiederaufnahmeinhibitor (NARI) bezeichnet
ein Mittel (beispielsweise ein Molekül, eine Verbindung), das die
Noradrenalintransporterfunktion hemmen kann. Beispielsweise kann
ein NARI die Bindung eines Liganden eines Noradrenalintransporters
an den Transporter hemmen und/oder den Transport (beispielsweise
die Aufnahme oder Wiederaufnahme von Noradrenalin) hemmen. So kann
die Hemmung der Noradrenalintransporterfunktion in einem Subjekt
zu einer Zunahme der Konzentration von physiologisch aktivem Noradrenalin
führen.
Es ist klar, dass noradrenerger Wiederaufnahmeinhibitor und Norepinephrin-Wiederaufnahmeinhibitor
(NERI) mit Noradrenalin-Wiederaufnahmeinhibitor (NARI) synonym sind.
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Der
hierin verwendete Noradrenalintransporter bezeichnet natürlich vorkommende
Noradrenalintransporter (beispielsweise Säuger-Noradrenalintransporter
(beispielsweise humane (Homo sapiens) Noradrenalintransporter, murine
(beispielsweise Ratte, Maus) Noradrenalintransporter)) und Proteine,
die eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die gleich der eines entsprechenden natürlich vorkommenden
Noradrenalintransporters ist (beispielsweise rekombinante Proteine).
Der Ausdruck umfasst natürlich
vorkommende Varianten, wie Polimorph- oder Allelvarianten und Spleißvarianten.
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Der
NARI kann die Bindung eines Liganden (beispielsweise eines natürlichen
Liganden, wie Noradrenalin, oder eines anderen Liganden, wie Nisoxetin)
an einen Noradrenalintransporter hemmen. Der NARI kann alternativ
an einen Noradrenalintransporter binden. Beispielsweise kann der
NARI an einen Noradrenalintransporter binden, wodurch die Bindung
eines Liganden an den Transporter gehemmt wird und der Transport
des Liganden gehemmt wird. Der NARI kann auch an einen Noradrenalintransporter
binden und dadurch den Transport hemmen.
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Die
NARI-Aktivität
einer Verbindung kann unter Verwendung geeigneter Assays bestimmt
werden. Insbesondere kann zur Bestimmung der Hemmungskonstante (Ki)
für die
Noradrenalin-Wiederaufnahme
ein Assay verwendet werden, der die Hemmung der Aufnahme von Noradrenalin
(NA) überwacht.
Beispielsweise können
radioaktiv markiertes Noradrenalin, wie [
3H]NA,
und die interessierende Testverbindung unter zur Aufnahme geeigneten
Bedingungen mit Hirngewebe oder einer geeigneten Fraktion desselben,
beispielsweise einer synaptosomalen Fraktion von Rattenhirngewebe
(nach allgemein akzeptierten Techniken geerntet und isoliert), inkubiert
werden und die Aufnahmemenge von [
3H]NA
in dem Gewebe oder der Fraktion bestimmt werden (beispielsweise
durch Flüssigszintillationsspektrometrie).
IC
50-Werte können durch nichtlineare Regressionsanalyse
berechnet werden. Die Hemmungskonstanten, Ki-Werte, können dann
aus den IC
50-Werten unter Verwendung der
Cheng-Prusoff-Gleichung:
worin [L] die Konzentration
des in dem Assay verwendeten freien Radioliganden ist und Kd die
Gleichgewichtsdissoziatinoskonstante des Radioliganden ist, berechnet
werden. Zur Bestimmung der nichtspezifischen Aufnahme können Inkubationen
nach dem gleichen Assay, jedoch in Abwesenheit einer Testverbindung
bei 4 °C (d.h.
unter zur Aufnahme nicht ge eigneten Bedingungen) durchgeführt werden.
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Die
NARI-Aktivität
kann unter Verwendung des oben beschriebenen Radioligandenaufnahmeassays gemäß dem Verfahren,
das detailliert in Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug Res.,
47 (12): 1337-47 (1997) angegeben ist, bestimmt werden.
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Speziell
werden Ratten dekapitiert und die Kortex-, Hypothalamus-, Hippocampus-
und Striatumgewebe rasch disseziert. Die Gewebe werden in 10 Volumina
eiskalter 0,32 mol/l Saccharose homogenisiert (Potter-Homogenizer
mit Teflon pestle). Die P2-Fraktion wird
durch Zentrifugation mit 1000 × g
während
10 min und 11 500 × g
während
20 min erhalten und in Krebs-Ringer-Phosphatpuffer, pH 7,4 (124
mol/l NaCl, 5 mmol/l KCl, 20 mmol/l Na2HPO4, 1,2 mmol/l KH2PO4, 1,3 mmol/l MgSO4,
0,75 mmol/l CaCl2, 10 mmol/l Glucose) suspendiert.
Die [3H]NA-Aufnahmeassays werden an den
Kortex- und Hypothalamussynaptosomen durchgeführt.
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Die
Assayröhrchen
enthalten radioaktiv markiertes Noradrenalin, [3H]NA,
in einem Volumen von 0,2 ml, Verbindungen mit 5 oder mehr Konzentrationen
in einem Volumen von 0,1 ml und dem oben beschriebenen oxygenierten
Puffer in einem Volumen von 0,5 ml. Nach 5 min Vorinkubation bei
37 °C wird
die Aufnahme durch die Addition der Synaptosomenfraktion in einem
Volumen von 0,2 ml initiiert. Die Endkonzentration von [3H]NA in den Inkubationsgemischen beträgt 0,25
umol/l. Die Reaktion wird nach 5 min durch Filtration über ein
Whatman GF/B-Glasfaserfilter unter Vakuum mit einer Zellenerntevorrichtung
gestoppt. Das Filter wird dreimal mit 4 ml Kochsalzlösung gespült und in
eine Szintillationsampulle, die 10 ml Atomlight (Du Pont/NEN Research Products)
enthält,
gegeben. Die Radioaktivität
wird durch Flüssigszintillationsspektrometrie
ermittelt. Zur Bestimmung von nichtspezifischer Aufnahme werden
Inkubationen bei 4 °C ohne
die Zugabe von Testverbindungen durchgeführt. IC50-Werte werden durch
nichtlineare Regressionsanalyse berechnet. Inhibitorkonstanten, Ki-Werte,
werden aus den IC50-Werten unter Verwendung
der Cheng-Prusoff-Gleichung berechnet.
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NARI-Verbindungen,
die genannt werden können,
weisen einen Ki-Wert für
NARI-Aktivität
von etwa 500 nmol/l oder weniger, wie etwa 250 nmol/l oder weniger,
beispielsweise 100 nmol/l oder weniger auf. Der Ki-Wert für NARI-Aktivität kann etwa
100 nmol/l oder weniger betragen. Es ist klar, dass der exakte Wert
der Ki für
eine spezielle Verbindung in Abhängigkeit
von den zur Bestimmung verwendeten Assaybedingungen (beispielsweise
Radioligand und Gewebequelle) variieren kann. So kann die NARI-Aktivität im wesentlichen gemäß dem Radioligandbindungsassay,
der in Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug Res., 47 (12): 1337-47 (1997),
beschrieben und oben detailliert diskutiert ist, festgestellt werden.
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In
Bezug auf das Aufweisen ausreichender NARI-Aktivität besitzen
NARI-Verbindungen, die genannt werden können, ferner eine oder mehrere
Eigenschaften, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt sind:
- a. im wesentlichen Fehlen von anticholinergen
Wirkungen,
- b. selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im Vergleich
zur Hemmung von Serotonin-Wiederaufnahme und
- c. selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im Vergleich
zur Hemmung der Dopamin-Wiederaufnahme.
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Eine
selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im Vergleich zur
Hemmung von Serotonin- oder Dopamin-Wiederaufnahme kann durch Vergleich
der Ki-Werte für
die jeweiligen Wiederaufnahmehemmungen bestimmt werden. Die Hemmungskonstanten
für die
Serotonin- und Dopamin-Wiederaufnahme können gemäß der obigen Beschreibung für Noradrenalin
be stimmt werden, jedoch unter Verwendung des entsprechenden Radioliganden
und Gewebes für
die zu testende Aktivität
(beispielsweise [3H]5-HT für Serotonin
unter Verwendung von beispielsweise Hypothalamus- oder Kortexgewebe
und [3H]DA für Dopamin (DA) unter Verwendung
von beispielsweise Striatumgewebe).
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Bestimmung der Serotonin-Wiederaufnahmehemmung
und dopaminergen Wiederaufnahmehemmung ist in Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug
Res., 47 (12): 1337-47 (1997), beschrieben. Speziell werden Ratten
dekapitiert und die Kortex-, Hypothalamus-, Hippocampus- und Striatumgewebe
rasch disseziert. Die Gewebe werden in 10 Volumina eiskalter 0,32
mol/l Saccharose homogenisiert (Potter-Homogenizer mit Teflon-Pistill).
Die P2-Fraktion wird durch Zentrifugation
mit 1000 × g
während
10 min und 11 500 × g
während
20 min erhalten und in Krebs-Ringer-Phosphatpuffer, pH 7,4 (124 mol/l NaCl,
5 mmol/l KCl, 20 mmol/l Na2HPO4,
1,2 mmol/l KH2PO4,
1,3 mmol/l MgSO4, 0,75 mmol/l CaCl2, 10 mmol/l Glucose) suspendiert. Die [3H]5-HT-Aufnahmeassays
werden an den Kortex-, Hypothalamus- und Hippocampussynaptosomen
durchgeführt
und die [3H]DA-Aufnahmeassays werden an
Striatumsynaptosomen durchgeführt.
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Die
Assayröhrchen
enthalten den entsprechenden radioaktiv markierten Liganden (d.h.
[3H]HT oder [3H]DA)
in einem Volumen von 0,2 ml, Verbindungen mit 5 oder mehr Konzentrationen
in einem Volumen von 0,1 ml und dem oben beschriebenen oxygenierten
Puffer in einem Volumen von 0,5 ml. Nach 5 min Vorinkubation bei
37 °C wird
die Aufnahme durch die Addition der Synaptosomenfraktion in einem
Volumen von 0,2 ml initiiert. Die Endkonzentration von [3H]DA in den Striatuminkubationsgemischen
beträgt
0,4 μmol/l.
Die Endkonzentrationen von [3H]5-HT in den
Kortex-, Hypothalamus- und Hippocampus-Synaptosominkubationsgemischen
betragen 0,02 μmol/l,
0,04 μmol/l
und 0,08 μmol/l.
Die Reaktion wird nach 5 min ([3H]5-HT)
oder 3 min ([3H]DA) durch Filtration über ein
Whatman GF/B-Glasfaserfilter unter Vakuum mit einer Zellenerntevorrichtung gestoppt.
Das Filter wird dreimal mit 4 ml Kochsalzlösung gespült und in eine Szintillationsampulle,
die 10 ml Atomlight (Du Pont/NEN Research Products) enthält, gegeben.
Die Radioaktivität
wird durch Flüssigszintillationsspektrometrie
ermittelt. Zur Bestimmung von nichtspezifischer Aufnahme werden
Inkubationen bei 4 °C ohne
die Zugabe von Testverbindungen durchgeführt. IC50-Werte
werden durch nichtlineare Regressionsanalyse berechnet. Inhibitorkonstanten,
Ki-Werte, werden aus den IC50-Werten unter
Verwendung der Cheng-Prusoff-Gleichung berechnet.
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Nach
der Bestimmung der Ki-Werte zur Hemmung der Noradrenalin-, Serotonin-
und/oder Dopaminaufnahme kann das Verhältnis der Aktivitäten bestimmt
werden. Selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im Vergleich
zur Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme und/oder dopaminergen Wiederaufnahme
bezeichnet eine Verbindung mit einem Ki-Wert zur Hemmung der Serotonin(wieder)aufnahme und/oder
Dopamin(wieder)aufnahme, der das etwa 10-fache oder mehr des Ki-Werts
zur Hemmung der Noradrenalin(wieder)aufnahme beträgt. Das
heißt,
das Verhältnis
Ki der Hemmung der Serotonin(wieder)aufnahme/Ki der Hemmung der
Noradrenalin(wieder)aufnahme beträgt etwa 10 oder mehr, beispielsweise
etwa 15 oder mehr, etwa 20 oder mehr, beispielsweise etwa 30, 40
oder 50 oder mehr. In ähnlicher
Weise beträgt
das Verhältnis
Ki der Hemmung der Dopamin(wieder)aufnahme/Ki der Hemmung der Noradrenalin(wieder)aufnahme
etwa 10 oder mehr, wie etwa 15 oder mehr, etwa 20 oder mehr, beispielsweise
etwa 30, 40 oder 50 oder mehr.
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Vorzugsweise
werden die Ki-Werte zum Vergleich gemäß dem Verfahren von Eguchi
et al., das oben detailliert diskutiert wurde, bestimmt. Noch besser
werden die Ki-Werte für
NARI-Aktivität
und Hemmung der Serotoninwiederaufnahmeaktivität, die zur Bestimmung der selektiven
Hemmung verglichen werden, nach dem Verfahren von Eguchi et al.
unter Verwendung eines Synaptosompräparats von Rattenhypothalamusgewebe
bestimmt. Ferner ist es noch besser, wenn die Ki-Werte für NARI-Aktivität und Hemmung
der Dopaminwiederaufnahmeaktivität,
die zur Bestimmung der selektiven Hemmung verglichen werden, nach
dem Verfahren von Eguchi et al. unter Verwendung eines Synaptosomenpräparats von
Rattenhypothalamusgewebe zur Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme
und von Rattenstriatumgewebe zur Hemmung der Dopamin-Wiederaufnahme
bestimmt werden.
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NARI
kann alternativ durch das im wesentlichen Fehlen von anticholinergen
Wirkungen charakterisiert werden. Das hierin verwendete, im wesentlichen
Fehlen von anticholinergen Wirkungen bezeichnet eine Verbindung,
die einen IC50-Wert zur Bindung an Muscarinrezeptoren
von etwa 1 μmol/l
oder mehr aufweist. Der IC50-Wert zur Bindung
an Muscarinrezeptoren kann unter Verwendung eines geeigneten Assays,
beispielsweise eines Assays, der die Fähigkeit einer Verbindung zur
Hemmung der Bindung eines geeigneten Radioliganden an Muscarinrezeptoren
bestimmt, bestimmt werden. Ein bevorzugter Assay zur Bestimmung
des IC50-Werts zur Bindung einer Verbindung
an Muscarinrezeptoren ist in Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug Res.,
47 (12): 1337-47 (1997), beschrieben.
-
Speziell
können
die Bindungsassays zur Bestimmung der Bindung an Muscarinrezeptoren
an Gewebe, das aus der Rattenhirnrinde isoliert wurde, durchgeführt werden.
Der Puffer ist jeder geeignete Puffer, beispielsweise 50 mmol/l
Tris-HCl, pH 7,4.
Der bevorzugte radioaktiv markierte Ligand ist [3H]QNB
(3-(Chinuclidinylbenzilat), der in einer Endkonzentration von 0,2
nmol/l vorhanden ist. Die Testverbindung wird mit verschiedenen
Konzentrationen zugegeben und die erhaltenen Gemische werden 60
min bei 37 °C
inkubiert. Die Reaktion wird durch rasche Vakuumfiltration auf ein
Glasfaserfilter beendet. Die auf dem Filter eingefangene Radioaktivität wird durch
Szintillationsspektrometrie ermittelt. Die nichtspezifische Bindung
wird unter Verwendung von 100 μmol/l
Atropin bestimmt. IC50-Werte können durch
nichtlineare Regressionsanalyse berechnet werden.
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Insbesondere
kann die NARI-Verbindung aus Venlafaxin, Duloxetin, Buproprion,
Milnacipran, Reboxetin, Lefepramin, Desipramin, Nortriptylin, Tomoxetin,
Maprotilin, Oxaprotilin, Levoprotilin, Viloxazin und Atomoxetin
ausgewählt
werden.
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Noch
günstiger
kann die NARI-Verbindung aus Reboxetin, Lefepramin, Desipramin,
Nortriptylin, Tomoxetin, Maprotilin, Oxaprotilin, Levoprotilin,
Viloxazin und Atomoxetin ausgewählt
werden.
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SEROTONIN UND 5-HT3-REZEPTORANTAGONISTEN
-
Der
Neurotransmitter Serotonin wurde zum ersten Mal 1948 entdeckt und
war in der Folge Gegenstand wesentlicher wissenschaftlicher Forschung.
Serotonin, das auch als 5-Hydroxytryptamin
(5-HT) bezeichnet wird, wirkt sowohl zentral als auch peripher auf
diskrete 5-HT-Rezeptoren. Derzeit sind 14 Subtypen von Serotoninrezeptoren
bekannt und in sieben Familien, 5-HT1 bis
5-HT7, eingeteilt. Diese Subtypen weisen
Sequenzhomologie auf und zeigen Ähnlichkeiten
im Hinblick auf deren Spezifität
für spezielle
Liganden. Eine Übersicht
der Nomenklatur und Klassifizierung der 5-HT-Rezeptoren findet sich
in Neuropharm., 33: 261-273 (1994) und Pharm. Ref., 46: 157-203
(1994).
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5-HT3-Rezeptoren sind ligandkontrollierte Innenkanäle, die
auf Enteroneuronen im humanen Gastrointestinaltrakt sowie an anderen
peripheren und zentralen Orten weit verbreitet sind. Es wurde ermittelt,
dass die Aktivierung dieser Kanäle
und die daraus folgende neuronale Depolarisation die Regulation
von Eingeweideschmerz, Kolonpassage und Gastrointestinalsekretionen
beeinflusst. Antagonismus der 5-HT3-Rezeptoren weist
das Potential einer Beeinflussung der sensorischen und motorischen
Funktion im Darm auf.
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Der
hierin verwendete 5-HT3-Rezeptor bezeichnet
natürlich
vorkommende 5-HT3-Rezeptoren (beispielsweise
Säuger-5-HT3-Rezeptoren
(beispielsweise humane (Homo sapiens) 5-HT3-Rezeptoren, murine (beispielsweise
Ratte, Maus) 5-HT3-Rezeptoren)) und Proteine mit einer
Aminosäuresequenz,
die gleich der eines entsprechenden natürlich vorkommenden 5-HT3-Rezeptors
ist, (beispielsweise rekombinante Proteine). Der Ausdruck umfasst
natürlich
vorkommende Varianten, wie Polymorph- oder Allelvarianten und Spleißvarianten.
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Der
Ausdruck 5-HT3-Rezeptorantagonist bezeichnet
ein Mittel (beispielsweise ein Molekül, eine Verbindung), das die
5-HT3-Rezeptorfunktion
hemmen kann. Beispielsweise kann ein 5-HT3-Rezeptorantagonist die
Bindung eines Liganden eines 5-HT3-Rezeptors
an den Rezeptor hemmen und/oder eine durch den 5-HT3-Rezeptor
vermittelte Antwort hemmen (beispielsweise die Fähigkeit von 5-HT3,
den von Bezold-Jarisch-Reflex
hervorzurufen, verringern).
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Der
5-HT3-Rezeptorantagonist kann die Bindung
eines Liganden (beispielsweise eines natürlichen Liganden, wie Serotonin
(5-HT3), oder eines anderen Liganden, wie
GR65630) an einen 5-HT3-Rezeptor hemmen.
Alternativ kann der 5-HT3- Rezeptorantagonist
an einen 5-HT3-Rezeptor binden. Beispielsweise
kann der 5-HT3-Rezeptorantagonist an einen
5-HT3-Rezeptor
binden, wodurch er die Bindung eines Liganden an den Rezeptor und
eine durch den 5-HT3-Rezeptor vermittelte
Antwort auf die Ligandenbindung hemmt. Der 5-HT3-Rezeptorantagonist
kann auch an einen 5-HT3-Rezeptor binden
und dadurch eine durch den 5-HT3-Rezeptor
vermittelte Antwort hemmen.
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5-HT3-Rezeptorantagonisten können durch ein beliebiges geeignetes
Verfahren, beispielsweise ein Verfahren, das die Fähigkeit
einer Verbindung zur Hemmung einer Radioligandenbindung an den 5-HT3-Rezeptor feststellt, (siehe beispielsweise
Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug Res., 47 (12): 1337-47 (1997), und
G. Kilpatrick et al., Nature, 330: 746-748 (1987)) und/oder durch deren Wirkung
auf den durch 5-HT3 induzierten von Bezold-Jarisch(B/J)-Reflex
in der Katze oder Ratte (nach den allgemeinen Verfahren gemäß der Beschreibung
von Butler et al., Br. J. Pharmacol., 94: 307-412 (1988), und Ito et al., J. Pharmacol.
Exp. Ther., 280 (1): 67-72 (1997)) identifiziert und deren Aktivität festgestellt
werden.
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5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität einer
Verbindung kann nach dem Verfahren gemäß der Beschreibung in Eguchi
et al., Arzneim.-Forschung/Drug Res., 47 (12): 1337-47 (1997), bestimmt
werden. Speziell können
die Bindungsassays zur Bestimmung der Bindung an den 5-HT3-Rezeptor an N1E-115 Maus-Neuroblastomzellen
(American Type Culture Collection (ATCC)-Hinterlegungsnummer CRL-2263)
in 20 mmol/l HEPES-Puffer
(pH 7,4), der 150 mmol/l NaCl, 0,35 mmol/l radioaktiv markierten
Ligand ([3H)GR65630) und die Testverbindung
mit 6 oder mehr Konzentrationen enthält, bei 25 °C während 60 min durchgeführt werden.
Die Reaktion wird durch rasche Vakuumfiltration auf Glasfaserfilter
beendet. Die auf dem Filter eingefangene Radioaktivität wird durch
Szintillationsspektrometrie ermittelt. Die nichtspezifische Bindung
wird unter Verwendung von 1 μmol/l
MDL-7222 (endo-8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-3-yl-3,5-dichlorbenzoat
bestimmt. IC50-Werte werden durch nichtlineare
Regressionsanalyse berechnet. Die Affinitätskonstanten, Ki-Werte, werden
aus den IC50-Werten unter Verwendung der
Cheng-Prusoff-Gleichung
berechnet.
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Verbindungen
mit 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität, die genannt
werden können,
weisen eine Affinität
für den
5-HT3-Rezeptor
(Ki) von nicht mehr als etwa dem 250-fachen des Ki-Werts von Ondansetron
für den
5-HT3-Rezeptor auf. Diese relative Aktivität gegenüber Ondansetron
(Ki von Testmittel für
den 5-HT3-Rezeptor/Ki von Ondansetron für den 5-HT3-Rezeptor)
kann durch Testen der interessierenden Verbindung und von Ondansetron
unter Verwendung eines geeigneten Assays unter kontrollierten Bedingungen,
beispielsweise Bedingungen, die sich hauptsächlich in dem zu testenden
Mittel unterscheiden, bestimmt werden. Die relative Aktivität der 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität kann nicht
mehr als das etwa 200-fache der von Ondansetron, beispielsweise
nicht mehr als das etwa 150-fache der von Ondansetron, wie nicht
mehr als das etwa 100-fache der von Ondansetron, beispielsweise
nicht mehr als das etwa 50-fache
der von Ondansetron betragen. Die Verbindung mit 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität kann insbesondere
eine relative Aktivität
gegenüber
Ondansetron von nicht mehr als etwa 10 aufweisen.
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Der
5-HT3-Rezeptorantagonist kann aus Indisetron,
YM-114 ((R)-2,3-Dihydro-1-[(4,5,6,7-tetrahydro-1H-benzimidazol-5-yl)carbonyl]-1H-indol),
Granisetron, Talipexol, Azasetron, Bemesetron, Tropisetron, Ramosetron,
Ondansetron, Palonosetron, Lerisetron, Alosetron, N-3389, Zacopride,
Cilan setron, E-3620 ([3(S)-endo]-4-Amino-5-chlor-N-(8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-3-yl-2-[(1-methyl-2-butinyl)oxy]benzamid), Lintoprid,
KAE-393, Itasetron, Zatosetron, Dolasetron, (±)-Zacoprid, (±)-Renzaprid,
(–)-YM-060,
DAU-6236, BIMU-8 und GK-128 [2-[2-Methylimidazol-1-yl)methyl]benzo[f]thiochromen-1-on-monohydrochloridhemihydrat] gewählt werden.
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Der
5-HT3-Rezeptorantagonist kann alternativ
aus Indisetron, Granisetron, Azasetron, Bemesetron, Tropisetron,
Ramosetron, Ondansetron, Palonosetron, Lerisetron, Alosetron, Cilansetron,
Itasetron, Zatosetron und Dolasetron gewählt werden.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Verbindungen, die 5-HT
3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
der Formel (I):
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Halogen oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe stehen oder R
1 und
R
2 zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an
das sie gebunden sind, eine Cycloalkylengruppe mit 5 bis 6 Kohlenstoffatomen
bilden;
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
für Wasserstoff
oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe
stehen;
R
5 für Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
oder -C(O)-NH-R
6,
worin m eine ganze Zahl von 1 bis
3 ist, X Halogen ist und R
6 eine C
1-C
6-Alkylgruppe
ist, steht; und
Ar für
eine substituierte oder unsubstituierte Phenyl-, 2-Thienyl- oder
3-Thienylgruppe steht; und
n 2 oder 3 ist;
oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes derselben zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer beliebigen Kombination derselben,
wobei
das Medikament in Einheitsdosierungsform vorliegt und 0,001 mg bis
1000 mg der Verbindung oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes
derselben umfasst.
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Eine
substituierte Phenyl-, 2-Thienyl- oder 3-Thienylgruppe bezeichnet
eine Phenyl-, 2-Thienyl- oder 3-Thienylgruppe, in der mindestens
eines der zur Substitution zur Verfügung stehenden Wasserstoffatome durch
eine andere Gruppe als Wasserstoff (d.h. eine Substituentengruppe)
ersetzt ist. Mehrere Substituentengruppen können an dem Phenyl-, 2-Thienyl- oder 3-Thienylring
vorhanden sein. Wenn mehrere Substituenten vorhanden sind, können die
Substituenten gleich oder verschieden sein und die Substitution
kann an einer beliebigen der substituierbaren Positionen am Ring
erfolgen. Substituentengruppen können
beispielsweise ein Halogenatom (Fluor, Chlor, Brom oder Iod); eine
Alkylgruppe, beispielsweise eine C1-C6-Alkylgruppe, wie eine Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Butyl-, Pentyl oder Hexylgruppe; eine Alkoxygruppe, beispielsweise
eine C1-C6-Alkoxygruppe,
wie Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy; eine Hydroxygruppe; eine Nitrogruppe;
eine Aminogruppe; eine Cyanogruppe; oder eine alkylsubstituierte
Aminogruppe, wie eine Methylamino-, Ethylamino-, Dimethylamino-
oder Diethylaminogruppe, sein.
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Eine
Alkylgruppe bezeichnet eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe.
Eine C1-C6-Alkylgruppe bezeichnet
eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit einem bis sechs
Kohlenstoffatomen. Beispielsweise kann die C1-C6-Alkylgruppe
ein geradkettiges Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl und dgl., sein.
Alternativ kann die Alkylgruppe verzweigt sein, beispielsweise eine
Isopropyl- oder tert-Butylgruppe
sein.
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Halogen
bezeichnet Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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In
einer speziellen Ausführungsform
werden die Verbindungen, die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
durch die Formel I, worin R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe
steht und Ar für
ein substituiertes Phenyl steht, dargestellt. In dieser Ausführungsform
ist die Phenylgruppe vorzugsweise mit einem Halogen substituiert.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen, die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
durch die Formel I, worin n 2 ist, R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe steht
und Ar für
ein substituiertes Phenyl steht, dargestellt. Vorzugsweise ist die
Phenylgruppe mit einem Halogen substituiert und die Alkylgruppe
von R1 eine Methylgruppe.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
werden die Verbindung, die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
durch die Formel I, worin R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe
oder ein Halogen steht und Ar für
ein unsubstituiertes Phenyl steht, dargestellt. Ferner kann, wenn
R1 für
eine Alkylgruppe steht und Ar für
ein unsubsti tuiertes Phenyl steht, R2 auch
für einen
Wasserstoff oder eine C1-C6-Alkylgruppe
stehen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen, die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
durch die Formel I, worin n für
2 steht, R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe steht und Ar für ein unsubstituiertes
Phenyl steht, dargestellt. In einer speziellen Ausführungsform,
worin n 2 ist, R1 für eine C1-C6-Alkylgruppe
steht und Ar für
ein unsubstituiertes Phenyl steht, kann R2 für Wasserstoff
oder eine C1-C6-Alkylgruppe
stehen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Verbindung, die 5-HT
3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweist,
durch die Strukturformel II
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz derselben dargestellt. Diese Verbindung wird als MCI-225 oder DDP-225
bezeichnet. Der chemische Name der in der Formel angegebenen Struktur
ist 4-(2-Fluorphenyl)-6-methyl-2-(1-piperazinyl)thieno[2,3-d]pyrimidin.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das Medikament einem Patienten verabreicht, dem auch eine therapeutisch
wirksame Menge eines (d.h. von einem oder mehreren) zusätzlichen
therapeutischen Mittels verabreicht wird.
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Verbindungen,
die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
wie die Verbindungen der Strukturformeln I und II, sind zur Behandlung
von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer Kombination derselben aufgrund der
doppelten therapeutischen Wirkungsweise, die sie zeigen können, verwendbar.
Das heißt,
die einzigartige Fähigkeit
zur Modulation der Funktion von sowohl dem 5-HT3-Rezeptor als auch des
Noradrenalin-Wiederaufnahmemechanismus kann ein verstärktes Behandlungsprotokoll
für das
einer Behandlung unterzogene Subjekt ergeben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besitzen Verbindungen, die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität aufweisen,
wie die Verbindungen der Formel I und II, eine oder mehrere Eigenschaften, die
aus der folgenden Gruppe ausgewählt
sind:
- a) das im wesentlichen Fehlen von anticholinergen
Wirkungen,
- b) die selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im
Vergleich zur Hemmung von Serotonin-Wiederaufnahme und
- c) die selektive Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme im
Vergleich zur Hemmung der Dopamin-Wiederaufnahme.
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Beispielsweise
wurde gezeigt, dass die spezielle Verbindung MCI-225 ein selektiver
NARI- und 5-HT3-Rezeptorantagonist mit im
wesentlichen keiner anticholinergen Aktivität ist. Eguchi et al., Arzneim.-Forschung/Drug
Res., 47 (12): 1337-47
(1997), berichteten Hemmungskonstanten für MCI-225 für die Aufnahme der [3H]Monoamin-Neurotransmitter Noradrenalin,
Serotonin und Dopamin in verschiedenen Rattenhirngeweben. Insbesondere
hemmte MCI-225 die Aufnahme von [3H]NA und
[3H]5-HT durch Synaptosomen aus Rattenhypothalamusgewebe
mit Hemmungkonstanten von Ki von 35,0 nmol/l bzw. Ki von 491 nmol/l.
Ferner hemmte MCI-225 die Aufnahme von [3H]NA
und [3H]5-HT durch Synaptosomen aus Rattenkortexge webe
mit Hemmungskonstanten von Ki von 0,696 nmol/l bzw. Ki von 1070
nmol/l. Von MCI-225 wurde auch berichtet, dass es die Aufnahme von
Serotonin durch Synaptosome aus Rattenhippocampusgewebe mit einer
Hemmungskonstante von Ki von 244 nmol/l hemmt. Ferner wurde eine
Hemmungskonstante von MCI-225
zur Aufnahme von [3H]DA durch Synaptosome
aus Rattenstriatumgewebe von Ki von 14 800 berichtet. MCI-225 hemmte
Monoaminoxidase A (MAO-A)- und Monoaminoxidase B (MAO-B)-Aktivitäten nicht.
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Im
Hinblick auf die 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität berichteten
Eguchi et al, dass MCI-225 hohe Affinität für den 5-HT3-Rezeptor
(Ki von weniger als 100 nmol/l) im Vergleich zu den anderen getesteten
Rezeptoren zeigte. Ferner zeigte MCI-225 Affinität für den 5-HT3-Rezeptor,
die ähnlich
der für
Ondansetron in dem gleichen Radioligandenbindungsassay berichteten
war. Kurz gesagt, wurde die Hemmung der Bindung eines radioaktiv
markierten Liganden durch MCI-225
unter Verwendung eines geeigneten Radioliganden und einer Gewebekombination
für den
interessierenden Rezeptor bestimmt. Die getesteten Rezeptoren umfassten α1-, α2-, β1-, β2-,
5-HT1-, 5-HT1A-,
5-HT1C-, 5-HT2-,
5-HT3-, 5-HT4-,
5-HT6-, 5-HT7-,
D1-, D2-, Muscarin-,
M1-, M2-, M3-, Nicotin-, H1-,
H2-, GABA-A-, GABA-B-, BZP-, nichtselektive
Opiat-, Opiat-κ-, Opiat-μ-, Opiat-δ-, CRF (Corticotropin
Releasing Factor)- und Glucocorticoidrezeptoren. Die für MCI-225
bestimmten IC50-Werte für diese zusätzlichen Rezeptoren waren alle
größer als
1 μmol/l.
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In
einer Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Anästhetika,
toxische Mittel, Gerüche,
Arzneimittel, Schwangerschaft und Bewegung verursacht sein.
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In
einer speziellen Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Verabreichung genereller Anästhetika
in Verbindung mit chirurgischen Verfahren verursacht sein.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Zustände,
die mit Schwindel verbunden sind, verursacht sein. Beispielsweise kann
die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Ménière-Krankheit oder
Neuronitis vestibularis verursacht sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Kopfschmerz verursacht sein. In speziellen Ausführungsform kann der Kopfschmerz eine
Folge von Migräne,
erhöhtem
intrakranialem Druck oder zerebraler vaskulärer Hämorrhagie sein.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben durch
Erkrankungen des Gastrointestinal(GI)trakts verursacht sein. In
einer speziellen Ausführungsform
kann die Erkrankung des Gastrointestinaltrakts aus der Gruppe von
Cholezystitis, Choledocholithiasis, Darmobstruktion, akuter Gastroenteritis,
perforiertem Viskus, Dyspepsie und Zollinger-Ellison-Syndrom ausgewählt sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Erbrechen, die Übelkeit,
der Brechreiz oder eine Kombination derselben von unbestimmter Ätiologie
sein. In einer speziellen Ausführungsform
kann die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben als
periodisches Erbrechen charakterisiert werden.
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Ein
zusätzliches
Therapeutikum, das zur Verwendung bei den hierin beschriebenen Verwendungszwecken
geeignet ist, kann beispielsweise ein anticholinerges Mittel (beispielsweise
Scopolamin), ein Antihistaminikum (beispielsweise Dimenhydrinat
und Diphenhydramin), ein Phenothiazin (beispielsweise Prochlorperazin
und Chlorpromazin), ein Butyrophenon (Haloperidol und Droperidol),
ein Cannabinoid (beispielsweise Tetrahydrocannabinol und Nabilon),
ein Benzamid (beispielsweise Metoclopramid, Cisaprid und Trimethobenzamid),
ein Glucocorticoid (beispielsweise Dexamethason und Methylprednisolon),
ein Benzodiazepin (beispielsweise Lorazepam) oder eine Kombination
derselben sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zusätzliche
Therapeutikum ein Glucocorticoid.
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ERBRECHEN, ÜBELKEIT UND BRECHREIZ
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Emesis
und Erbrechen, die hierin verwendet werden, sind synonym und können als
erzwungenes Ausstoßen
von Magendarminhalt durch den Mund, was durch Senkung des Zwerchfells
und kräftige
Kontraktionen der Bauchmuskulatur bewirkt wird, beschrieben werden.
Emesis geht üblicherweise,
jedoch nicht immer, Übelkeit
voraus.
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Übelkeit,
das hierin verwendet wird, ist das unangenehme Gefühl, dass
man dabei ist, zu brechen.
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Brechreiz
oder trockenes Brechen, die hierin verwendet werden, umfassen die
gleichen physiologischen Mechanismen wie Erbrechen, doch erfolgen
sie gegen eine geschlossene Glottis, was das Ausstoßen von
Mageninhalt verhindert.
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Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder Kombinationen derselben können durch
eine Zahl von Faktoren verursacht werden, die, ohne hierauf beschränkt zu sein,
Anästhetika,
Strahlung, Krebschemotherapiemittel, toxische Mittel, Gerüche, Arzneimittel,
beispielsweise Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, Analgetika, wie Morphin,
Antibiotika und Antiparasitika, Schwangerschaft und Bewegung umfassen.
Zustände,
die mit Schwindel verbunden sind (beispielsweise Ménière-Krankheit
und Neuronitis vestibularis) können
ebenfalls Übelkeit, Erbrechen,
Brechreiz oder eine Kombination derselben verursachen. Kopfschmerz,
der beispielsweise durch Migräne,
erhöhten
intrakranialen Druck oder zerebrale vaskuläre Hämorrhagie verursacht ist, kann
ebenfalls zu Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer beliebigen Kombination derselben
führen.
Ferner können
bestimmte Krankheiten des Gastrointestinal (GI) trakts, beispielsweise
Cholezystitis, Choledocholithiasis, Darmobstruktion, akute Gastroenteritis,
perforierter Viskus, Dyspepsie infolge von beispielsweise Refluxkrankheit, Ulkuskrankheit,
Gastroparese, Magen- oder
Speiseröhrenneoplasmen,
infiltrative Magenerkrankungen (beispielsweise Menetrier-Syndrom,
Morbus Crohn, eosinophile Gastroenteritis, Sarkoidose und Amyloidose),
Mageninfektionen (beispielsweise CMV, Pilze, TB und Syphilis), Parasiten
(beispielsweise Giardia lamblia und Strongyloides stercoralis),
chronischer Magenvolvulus, chronische Darmischämie, veränderte Magenmotilität und/oder
Nahrungsmittelunverträglichkeit
oder Zollinger-Ellison-Syndrom zu Erbrechen, Übelkeit, Brechreiz oder einer
Kombination derselben führen.
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Jedoch
kann in einigen Fällen
von Erbrechen, Übelkeit,
Brechreiz oder Kombinationen derselben trotz aufwändiger diagnostischer
Tests keine Ätiologie
bestimmt werden (beispielsweise periodisches Erbrechen).
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Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz werden als akut definiert, wenn die Symptome
während
weniger als einer Woche vorhanden sind. Die Ursachen von Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz kurzer Dauer sind häufig von Ätiologien, die zu stärker chronischen
Symptomen führen,
abtrennbar.
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Übelkeit,
Erbrechen und Brechreiz werden als chronisch definiert, wenn die
Symptome über
eine Woche vorhanden sind. Beispielsweise können Symptome kontinuierlich
oder intermittierend sein und Monate oder Jahre andauern.
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Dyspepsie,
das hierin verwendet wird, bezeichnet Schmerzen oder Beschwerden,
die im Oberbauch zentriert sind, die auch Blähungen, frühe Sättigung, Völlegefühl nach Mahlzeiten, Übelkeit,
Anorexie, Sodbrennen, Reflux und Rülpsen oder Eruptation umfassen
können.
Generell entstehen die Symptome von Dyspepsie ausgehend vom oberen
luminalen GI-Trakt. Dyspepsie kann durch eine Zahl von Nahrungsmitteln,
Medikamenten, systemischen Erkrankungen und Erkrankungen des luminalen
GI-Trakts verursacht sein.
-
Ein
Subjekt, das hierin verwendet wird, bezeichnet tierische Lebewesen,
wie Säuger,
die, ohne hierauf beschränkt
zu sein, Primaten (beispielsweise Menschen), Kühe, Schafe, Ziegen, Pferde,
Schweine, Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse oder
andere bovine, ovine, equine, canine, feline, Nagetier- oder murine
Arten umfassen.
-
Die
hierin verwendete therapeutisch wirksame Menge bezeichnet eine Menge,
die zum Auslösen
der gewünschten
biologischen Antwort ausreichend ist. In der vorliegenden Erfindung
ist die gewünschte
biologische Antwort eine (vollständige
oder partielle) Verringerung von Erbrechen, Übelkeit, Brechreiz oder einer Kombination
derselben infolge einer beliebigen Ursache.
-
CHEMOTHERAPEUTIKA
-
Chemotherapeutika,
wenn dieser Ausdruck hierin verwendet wird, umfassen beispielsweise
Alkylierungsmittel, beispielsweise Cyclophosphamid, Carmustin, Lomustin
und Chlorambucil; cytotoxische Antibiotika, beispielsweise Dactinomycin,
Doxorubicin, Mitomycin-C und Bleomycin; Antimetaboliten, beispielsweise Cytarabin,
Methotrexat und 5-Fluorouracil; Vincaalkaloide, beispielsweise Etoposid,
Vinblastin und Vincristin; und andere, wie Cisplatin, Dacarbazin,
Procarbazin und Hydroxyharnstoff; und Kombinationen derselben.
-
ARZNEIMITTEL
-
Zusätzlich zu
Chemotherapeutika können
viele andere Arzneimittel Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder eine Kombination derselben verursachen.
Beispielsweise können
Analgetika, Antibiotika, Antiparasitika und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder eine Kombination derselben verursachen.
Ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI) ist eine Verbindung, die
die Aufnahme von Serotonin hemmt. In einer speziellen Ausführungsform
ist die Übelkeit,
das Erbrechen, der Brechreiz oder eine Kombination derselben mit
dem Einsetzen einer SRI-Therapie verbunden. Wenn der SRI auf Bedarfsbasis
dosiert wird (prn), kann jede Dosis als das Einsetzen einer Therapie
betrachtet werden und Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder eine Kombination derselben verursachen.
Eine derartige prn-Dosierung wird typischerweise bei der Behandlung
von vorzeitiger Ejakulation verwendet. Der SRI kann andere therapeutische
Eigenschaften, beispielsweise die Hemmung der Aufnahme von Noradrenalin,
aufweisen. Daher umfassen SRIs selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
(SSRIs), wie Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin und den SRI mit raschem
Einsetzen Dapoxetin. Ferner ist für bestimmte SRIs bekannt, dass
sie 5-HT
1A-Rezeptoraktivitäten (beispielsweise
Antagonisten- oder
partielle Agonistenaktivität
am 5-HT
1A-Rezeptor) zeigen. Verbindungen,
die kombinierte SSRI- und 5-HT
1A-Rezeptoraktivitäten aufweisen,
umfassen die Verbindungen der Beschreibung in
WO 99/02516 und
WO 02/44170 . Diese Verbindungen sind
Verbindungen der Formeln III, IV und V:
worin
Z für -CO-,
-CH(OR
6)- oder -C(NOR
A)-
steht;
R
1 für Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl, Halogen oder -O-R
12 steht;
R
2 und R
3 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, Halogen, Nitro
oder -O-R
6 stehen oder
R
2 und
R
3 zusammen -CR
8=CR
9-CR
10=CR
11 sind;
R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, Alkyl, Halogen, Halogenalkyl, -OR
12,
Nitro, -NR
13R
14, -COR
12, -CO
2R
12; -SO
2NR
13R
14; -SO
2R
12; -SR
12, Cyano, -CONR
13R
14 stehen;
oder R
4 und
R
5 zusammen einen Benzolring bilden;
R
6 für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
-CO
2R
12, -C(O)NR
13R
14, Naphthyl oder
Phenyl steht;
R
7 für Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl steht;
R
8, R
9, R
10 und
R
11 unabhängig voneinander für Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, Halogen,
-OR
12, Nitro, Cyano, -NR
13R
14, -COR
12, -CO
2R
12, SO
2NR
13R
14, -SO
2R
12, -SR
12 oder -CONR
13R
14 stehen;
R
12 für Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl oder
Phenyl steht; und
R
13 und R
14 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl oder Phenyl
stehen oder
R
13 und R
14 einen
Ring mit 5 oder 6 Gliedern bilden; oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz oder Solvat oder ein beliebiges Isomer (geometrisches oder
optisches) oder Polymorph derselben.
worin
die Variablen Z, R
1, R
2,
R
3, R
4 und R
5 der Formel IV die in Formel III angegebenen
Bedeutungen haben.
worin
n 1, 2 oder 3 ist;
Z für
-C(O) oder -CHOR steht;
R
1 für Wasserstoff,
C
1-C
6-Alkyl, Halogen,
-OR
2, Nitro, Cyano, -NR
3R
4, -COR
2, -CO
2R
2, -O-COR
2, -SO
2NR
3R
4, -SO
2R
2, -SR
2 oder -CONR
3R
4 steht;
R
2 für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl
oder Phenyl steht;
R
3 und R
4 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl oder Phenyl
stehen oder
R
3 und R
4 zusammen
einen Morpholin-, Thiomorphon- oder Piperazinring bilden;
Ar
für ein
optional substituiertes bicyclisches System, das durch einen benzokondensierten
heterocyclischen Ring mit 5, 6 oder 7 Ringatomen, der gesättigt oder
ungesättigt
ist und 1, 2 oder 3 aus N, O oder S ausgewählte Heteroatome enthält, gebildet
wird, steht;
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz oder
Solvat oder ein beliebiges Isomer (geometrisches oder optisches)
oder Polymorph derselben.
-
VERABREICHUNGSWEISEN
-
Die
bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen können zur
oralen, transdermalen, sublingualen, bukkalen, parenteralen, rektalen,
intranasalen, intrabronchialen oder intrapulmonalen Verabreichung
formuliert werden. Zur oralen Verabreichung können die Verbindungen der Form
von Tabletten oder Kapseln sein, die durch herkömmliche Mittel mit pharmazeutisch
akzeptablen Streckmitteln, wie Bindemitteln (beispielsweise Polyvinylpyrrolidon,
Hydroxypropylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen (beispielsweise
Maisstärke,
Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Calciumphosphat); Gleitmitteln
(beispielsweise Magnesiumstearat, Talkum oder Siliciumdioxid); Desintegrationsmitteln
(beispielsweise Natriumstärkeglykollat)
oder Befeuchtungsmitteln (beispielsweise Natriumlaurylsulfat) hergestellt
werden. Falls gewünscht, können die
Tabletten unter Verwendung geeigneter Verfahren und Beschichtungsmaterialien,
wie OPADRV®-Filmbeschichtungssysteme,
erhältlich
von Colorcon, West Point, PA (beispielsweise OPADRV® OY
Type, OV-C Type, Organic Enteric OY-P Type, Aqueous Enteric OV-A Type, OV-PM
Type und OPADRY® White, 32K18400) überzogen
werden. Eine flüssige
Zubereitung zur oralen Verabreichung kann in der Form von Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen sein. Die flüssigen Zubereitungen können durch
herkömmliche
Mittel mit pharmazeutisch akzeptablen Additiven, wie Suspendiermitteln
(beispielsweise Sorbitsirup, Methylcellulose oder gehärtete essbare
Fette); Emulgatoren (beispielsweise Lecithin oder Akaziengummi),
nichtwässrigen
Vehikeln (beispielsweise Mandelöl, Ölester oder
Ethylalkohol) und Konservierungsmitteln (beispielsweise Methyl- oder
Propyl-p-hydroxybenzoate oder Sorbinsäure) hergestellt werden.
-
Zur
bukkalen Verabreichung können
die bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen in
der Form von Tabletten oder Pastillen, die auf herkömmliche
Weise formuliert sind, sein.
-
Zur
parenteralen Verabreichung können
die bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen zur
Injektion oder Infusion, beispielsweise intravenösen, intramuskulären oder
subkutanen Injektion oder Infusion, oder zur Verabreichung in einer
Bolusdosis und/oder einer kontinuierlichen Infusion formuliert werden.
Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in einem öligen
oder wässrigen
Vehikel, die optional andere Formulierungsmittel, wie Suspendier-,
Stabilisierungs- und/oder Dispergiermittel enthalten, können verwendet
werden.
-
Zur
rektalen Verabreichung können
die bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen in
der Form von Suppositorien sein.
-
Zur
subligualen Verabreichung können
Tabletten auf herkömmliche
Weise formuliert werden.
-
Zur
intranasalen, intrabronchialen oder intrapulmonalen Verabreichung
können
herkömmliche
Formulierungen verwendet werden.
-
Ferner
können
die bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen in
einer Zubereitung mit nachhaltiger Freisetzung formuliert werden.
Beispielsweise können
die Verbindungen mit einem geeigneten Polymer oder hydrophoben Material,
das der Verbindung des aktiven Mittels Eigenschaften der nachhaltigen
und/oder gesteuerten Freisetzung verleiht, formuliert werden. So
können
die bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen in
der Form von Mikroteilchen, beispielsweise durch Injektion, oder
in der Form von Wafern oder Scheiben durch Implantation verabreicht
werden.
-
-
Weitere
Dosierungsformen, die in dieser Erfindung hergestellt werden, umfassen
ferner Dosierungsformen gemäß der Beschreibung
in der
US-Patentanmeldung
2003 0 147 952 ,
US-Patentanmeldung 2003
0 104 062 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 104 053 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 044 466 ,
US-Patentanmeldung 2003
0 039 688 und
US-Patentanmeldung
2002 0 051 820 . Weitere Dosierungsformen, die in dieser
Erfindung hergestellt werden, umfassen ferner Dosierungsformen gemäß der Beschreibung
in der PCT-Patentanmeldung
WO
03/35041 , PCT-Patentanmeldung
WO 03/35040 , PCT-Patentanmeldung
WO 03/35029 , PCT-Patentanmeldung
WO 03/35177 , PCT-Patentanmeldung
WO 03/35039 , PCT-Patentanmeldung
WO 02/96404 , PCT-Patentanmeldung
WO 02/32416 , PCT-Patentanmeldung
WO 01/97783 , PCT-Patentanmeldung
WO 01/56544 , PCT-Patentanmeldung
WO 01/32217 , PCT-Patentanmeldung
WO 98/55107 , PCT-Patentanmeldung
WO 98/11879 , PCT-Patentanmeldung
WO 97/47285 , PCT-Patentanmeldung
WO 93/18755 und PCT-Patentanmeldung
WO 90/11757 .
-
In
einer Ausführungsform
umfassen die Dosierungsformen, die in der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, pharmazeutische Tabletten zur oralen Verabreichung
gemäß der Beschreibung
in der
US-Patentanmeldung
2003 0 104 053 . Beispielsweise können geeignete Dosierungsformen,
die in der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, sowohl Arten
der Arzneistoffabgabe mit sowohl unmittelbarer Freisetzung als auch längerer Freisetzung
kombinieren. Die Dosierungsformen, die in dieser Erfindung hergestellt
werden, umfassen Dosierungsformen, wobei der gleiche Arzneistoff
in sowohl dem Teil mit unmittelbarer Freisetzung als auch dem Teil
mit längerer
Freisetzung verwendet wird, sowie Dosierungsformen, wobei ein Arzneistoff
zur unmittelbaren Freisetzung formuliert wird und ein anderer Arzneistoff,
der von dem ersten verschieden ist, zur längeren Freisetzung formuliert
wird. Diese Erfindung umfasst die Herstellung von Dosierungsformen,
wobei der Arzneistoff mit unmittelbarer Freisetzung äußerst schlecht
in Wasser löslich
ist, d.h. in Wasser entweder kaum löslich oder unlöslich ist,
während
der Arzneistoff mit längerer
Freisetzung von einem beliebigen Grad der Löslichkeit sein kann.
-
Insbesondere
kann in einer weiteren Ausführungsform
der Teil der Dosierungsform mit längerer Freisetzung eine Dosierungsform
sein, die deren Arzneistoff dem Verdauungssystem kontinuierlich über einen Zeitraum
von mindestens einer Stunde und vorzugsweise mehrere Stunden liefert
und der Arzneistoff wird gemäß der Beschreibung
in der
US-Patentanmeldung 2003 0 104 053 formuliert.
In dieser Ausführungsform
kann der Teil der Dosierungsform mit unmittelbarer Freisetzung eine
Beschichtung sein, die auf der gesamten Oberfläche eines einstückigen Kerns
mit längerer
Freisetzung appliziert oder abgeschieden ist, oder er kann eine einzelne
Schicht einer Tablette, die in zwei oder mehreren Schichten aufgebaut
ist, sein, wobei eine der anderen Schichten derselben der Teil mit
längerer
Freisetzung ist und gemäß der Beschreibung
in
US-Patentanmeldung 2003
0 104 053 formuliert ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die Trägermatrix
in Tabletten mit gesteuerter Freisetzung oder Teilen von Tabletten
mit gesteuerter Freisetzung ein Material, das bei Kontakt mit Magenflüssigkeit
auf eine Größe anschwillt,
die groß genug
ist, um die Retention im Magen zu fördern, während das Subjekt im Verdauungszustand
ist, was auch als der postprandiale oder "gefütterte" Modus bzw. Zustand
bezeichnet wird. Dies ist einer von zwei Aktivitätszuständen des Magens, die sich durch
ihre unterschiedlichen Muster der gastroduodenalen motorischen Aktivität unterscheiden.
Der "gefütterte" Zustand wird durch
Nahrungsaufnahme induziert und er beginnt mit einer raschen und
tiefgreifenden Änderung
des motorischen Musters des oberen Gastrointestinal(GI)trakts. Die Änderung
besteht aus einer Verringerung der Amplitude der Kontraktionen, die
der Magen durchmacht, und einer Verringerung der Öffnung des
Magenpförtners
zu einem partiell geschlossenen Zustand. Das Ergebnis ist ein Siebprozess,
der das Passieren von Flüssigkeiten
und kleinen Teilchen durch den partiell offenen Magenpförtner erlaubt,
während
unverdauliche Teilchen, die größer als
der Magenpförtner
sind, zurückgestoßen und
im Magen gehalten werden. Dieser Prozess bewirkt, dass der Magen Teilchen,
die größer als
etwa eine Größe von 1
cm sind, etwa 4 bis 6 h behält.
Die Matrix mit gesteuerter Freisetzung in diesen Ausführungsformen
der Erfindung wird daher als eine gewählt, die zu einer so großen Größe quillt,
dass sie zurückgestoßen wird
und dadurch im Magen verbleibt, was bewirkt, dass die längere Freisetzung
des Arzneistoffs eher im Magen als im Darm erfolgt. Offenbarungen
von oralen Dosierungsformen, die zu Größen quellen, die die Verweilzeit
im Magen verlängern,
finden sich in
US-Patent 6 448 962 ,
US-Patent 6 340 475 ,
US-Patent 5 007 790 ,
US-Patent 5 582 837 ,
US-Patent 5 972 389 , der
PCT-Patentanmeldung
WO 98/55107 ,
US-Patentanmeldung 2001 0 018
707 ,
US-Patentanmeldung
2002 0 051 820 ,
US-Patentanmeldung 2003
0 020 688 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 044 466 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 104 062 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 147 952 ,
US-Patentanmeldung
2003 0 104 053 und der PCT-Patentanmeldung
WO 96/26718 . Insbesondere werden im
Magen verbleibende Dosierungsformulierungen für spezielle Arznei stoffe ebenfalls
beschrieben, beispielsweise wird eine im Magen verbleibende Dosierungsformulierung
für Gabapentin
in der PCT-Patentanmeldung
WO
03/035040 offenbart.
-
DOSIERUNG
-
Die
therapeutisch wirksame Menge oder Dosis einer Verbindung mit doppelter
therapeutischer Wirkungsweise (d.h. 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität und NARI-Aktivität) hängt von
dem Alter, Geschlecht und Gewicht des Patienten, dem derzeitigen
medizinischen Zustand des Patienten und der Natur der Übelkeit, des
Erbrechens, des Brechreizes oder einer Kombination derselben, die
zu behandeln sind, ab. Der Fachmann kann geeignete Dosierungen in
Abhängigkeit
von diesen und anderen Faktoren bestimmen.
-
Die
hierin verwendete kontinuierliche Dosierung bezeichnet die chronische
bzw. längere
Verabreichung eines ausgewählten
Wirkstoffs.
-
Die
hierin verwendete Bedarfsdosierung, die auch als "pro re nata"-"prn"-Dosierung
und "On-demand"-Dosierung oder -Verabreichung
bekannt ist, bedeutet die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Dosis
der Verbindung(en) eine gewisse Zeit vor dem Beginn einer Aktivität, bei der
die Unterdrückung
von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer Kombination derselben günstig wäre. Die
Verabreichung kann unmittelbar vor einer derartigen Aktivität, was etwa
0 min, etwa 10 min, etwa 20 min, etwa 30 min, etwa 1 h, etwa 2 h,
etwa 3 h, etwa 4 h, etwa 5 h, etwa 6 h, etwa 7 h, etwa 8 h, etwa
9 h oder etwa 10 h vor einer derartigen Aktivität umfasst, in Abhängigkeit
von der Formulierung erfolgen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
erfolgt die Arzneistoffverabreichung oder -dosierung auf einer Bedarfsbasis und
sie umfasst keine dauernde Arzneistoffverabreichung. Mit einer Dosierungsform
mit unmittelbarer Freisetzung kann eine Bedarfsverabreichung eine
Arzneistoffverabreichung unmittelbar vor dem Beginn einer Aktivität, bei der
die Unterdrückung
von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer Kombination derselben günstig wäre, umfassen,
sie erfolgt jedoch allgemein im Bereich von etwa 0 min bis etwa
10 h vor einer derartigen Aktivität, vorzugsweise im Bereich
von etwa 0 min bis etwa 5 h vor einer derartigen Aktivität, noch
besser im Bereich von etwa 0 min bis etwa 3 h vor einer derartigen
Aktivität.
-
Beispielsweise
kann eine geeignete Dosis der Verbindung, die sowohl 5-HT3-Rezeptorantagonisten- als
auch NARI-Aktivität
aufweist, im Bereich von 0,001 mg bis 1000 mg pro Tag, wie 0,05
mg bis 500 mg, beispielsweise 0,03 mg bis 300 mg, wie 0,02 mg bis
200 mg pro Tag liegen. In einer speziellen Ausführungsform kann eine geeignete
Dosis der Verbindung, die sowohl 5-HT3-Rezeptorantagonisten-
als auch NARI-Aktivität aufweist,
im Bereich von 0,1 mg bis 50 mg pro Tag, wie 0,5 mg bis 10 mg pro
Tag, beispielsweise 0,5, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 mg pro
Tag liegen. Die Dosis pro Tag kann in einer einzigen Dosierung oder
in mehreren Dosierungen, beispielsweise ein- bis viermal oder mehrere
Male pro Tag verabreicht werden. Wenn mehrere Dosierungen verwendet
werden, kann die Menge jeder Dosierung gleich oder verschieden sein.
Beispielsweise kann eine Dosis von 1 mg pro Tag als zwei 0,5-mg-Dosen
mit einem Abstand von etwa 12 h zwischen den Dosen verabreicht werden.
-
Es
ist klar, dass die Menge einer Verbindung, die pro Tag als Dosis
gegeben wird, jeden Tag, jeden zweiten Tag, alle zwei Tage, alle
drei Tage, alle vier Tage, alle fünf Tage und dgl. verabreicht
werden kann. Beispielsweise kann bei einer Verabreichung an jedem
zweiten Tag eine Dosis von 5 mg pro Tag am Montag begonnen werden,
worauf eine erste Folgedosis von 5 mg pro Tag, die am Mittwoch verabreicht
wird, eine zweite Folgedosis von 5 mg pro Tag am Freitag verabreicht
wird und dgl.
-
Die
bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen können in
Dosierungseinheitsform formuliert werden. Der Ausdruck "Dosierungseinheitsform" bezeichnet physikalisch
diskrete Einheiten, die als Dosierungseinheit für einer Behandlung unterzogene
Subjekte geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorgegebene Menge
von aktivem Material, die zum Hervorrufen der gewünschten
therapeutischen Wirkung berechnet wurde, optional in Verbindung
mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger enthält. Die Dosierungseinheitsform
kann für
eine Einzeltagesdosis oder eine von mehreren Dosen pro Tag (beispielsweise
etwa 1 bis 4 oder mehrere Male pro Tag) sein. Wenn mehrere Dosen
pro Tag verwendet werden, kann die Dosierungseinheitsform für jede Dosis
die gleiche oder verschieden sein.
-
Für die Verbindungen,
die sowohl NARI- als auch 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität aufweisen, kann
jede Dosierung typischerweise 0,001 mg bis 1000 mg, wie 0,05 mg
bis 500 mg, beispielsweise 0,03 mg bis 300 mg, wie 0,02 mg bis 200
mg des Wirkstoffs enthalten.
-
Die
bei der Verwendung der Erfindung verwendeten Verbindungen können in
Dosierungseinheitsform formuliert werden. Der Ausdruck "Dosierungseinheitsform" bezeichnet physikalisch
diskrete Einheiten, die als Dosierungseinheit für einer Behandlung unterzogene
Subjekte geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorgegebene Menge
von aktivem Material, die zum Hervorrufen der gewünschten
therapeutischen Wirkung berechnet wurde, optional in Verbindung
mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger enthält. Die Dosierungsein heitsform
kann für
eine Einzeltagesdosis oder eine von mehreren Dosen pro Tag (beispielsweise
etwa 1 bis 4 oder mehrere Male pro Tag) sein. Wenn mehrere Dosen
pro Tag verwendet werden, kann die Dosierungseinheitsform für jede Dosis
die gleiche oder verschieden sein. Die Dosierung kann durch das
Subjekt on-demand erfolgen.
-
Für die Verbindungen,
die sowohl NARI- als auch 5-HT3-Rezeptorantagonistenaktivität aufweisen, kann
jede Dosierung typischerweise 0,001 mg bis 1000 mg, wie 0,05 mg
bis 500 mg, beispielsweise 0,03 mg bis 300 mg, wie 0,02 mg bis 200
mg des Wirkstoffs enthalten.
-
Der
hier verwendete Ausdruck pharmazeutisch akzeptables Salz bezeichnet
ein Salz der verabreichten Verbindungen, das aus pharmazeutisch
akzeptablen nichttoxischen Säuren,
die anorganische Säuren,
organische Säuren
umfassen, hergestellt wurde, Solvate, Hydrate oder Tartrate derselben.
Beispiele für
derartige anorganische Säuren
sind Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Salpetersäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure.
Geeignete organische Säuren
können
beispielsweise aus aliphatischen, aromatischen, Carbonsäure- und
Sulfonsäureklassen
organischer Säuren
ausgewählt
werden, wobei Beispiele hierfür
Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure,
Bernsteinsäure,
Camphersulfonsäure,
Citronensäure,
Fumarsäure,
Gluconsäure,
Isethionsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Schleimsäure, Weinsäure, para-Toluolsulfonsäure, Glykolsäure, Glucuronsäure, Maleinsäure, Brenzschleimsäure, Glutaminsäure, Benzoesäure, Anthranilsäure, Salicylsäure, Phenylessigsäure, Mandelsäure, Embonsäure (Pamoasäure), Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Pantothensäure, Benzolsulfonsäure (Besylat),
Stearinsäure,
Sulfanilsäure,
Alginsäure,
Galacturonsäure
und dgl. sind.
-
Es
ist klar, dass 5-HT3-Rezeptorantagonisten,
NARIs und Einzelverbindungen, die sowohl NARI- als auch 5-HT3-Antagonistenaktivitäten aufweisen, beispielsweise
durch Screening von Bibliotheken oder Sammlungen von Molekülen unter
Verwendung geeigneter Verfahren identifiziert werden können. Eine
weitere Quelle für
die interessierenden Verbindungen sind kombinatorische Bibliotheken,
die viele strukturell verschiedene Molekülspezies umfassen können. Kombinatorische
Bibliotheken können
zur Identifizierung von Führungsverbindungen
oder zur Optimierung einer zuvor identifizierten Führungsverbindung
verwendet werden. Derartige Bibliotheken können durch bekannte Verfahren
kombinatorischer Chemie erstellt und durch geeignete Verfahren gescreent
werden.
-
PHARMAKOLOGISCHE VERFAHREN
-
ANTIEMETISCHE WIRKUNGEN
-
Die
Aktivität
von Verbindungen als Antiemetika kann durch ein geeignetes Modell
demonstriert werden. Beispielsweise kann das Ausmaß, in dem
Verbindungen die Latenzzeit oder die Zahl von Brechreizen und/oder
Erbrechen, die durch Emetogene (beispielsweise Cisplatin, das ein
typischerweise verwendeter emetogener Trigger in geeigneten Tiermodellen
ist) in beispielsweise Hunden (beispielsweise Beagles), Ferkeln
oder Frettchen induziert werden, reduzieren können, festgestellt werden.
Beispielsweise sind geeignete Verfahren in Tatersall et al. und
Bountra et al., European Journal of Pharmacology, 250 (1993) R5
und 249 (1993) R3-R4,
und Milano et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 274 (2): 951-961 (1995),
beschrieben.
-
Ferner
kann das allgemeine Verfahren gemäß der Beschreibung von Florezyk
et al., Cancer Treatment Report, 66 (1): 187-9 (1982), das im folgenden
zusammengefasst ist, auch zur Feststellung der Wirkung einer Testverbindung
auf Emesis beim Frettchen verwendet werden.
-
Kurz
gesagt werden sowohl die Testverbindung als auch Cisplatin hergestellt
und verabreicht. Cisplatin ist ein repräsentativer emetogener Trigger
für Erbrechen.
-
a) Kontrolle – ohne Testmittel
-
Emesis
wird in Gruppen von 6 männlichen
Frettchen eines Gewichts von etwa 2 kg durch intravenöse Verabreichung
von Cisplatin mit einer geeigneten Dosis (beispielsweise 10 mg/kg)
induziert. Das Einsetzen von Emesis wird vermerkt. Über einen
Zeitraum von 2 h wird die Zahl von Erbrechen/Brechreizen (Episoden) aufgezeichnet.
Für Emesis
charakteristische Verhaltensänderungen
werden ebenfalls vermerkt.
-
b) Mit Testverbindung
-
Die
Testverbindung wird Gruppen von 6 männlichen Frettchen eines Gewichts
von etwa 2 kg durch intravenöse
Verabreichung mit geeigneten Dosen unmittelbar vor der Verabreichung
von Cisplatin gemäß der obigen
Beschreibung verabreicht. Die Tiere werden 3 h beobachtet.
-
Die
Emesisreaktion, die bei arzneistoffgetesteten und Kontrolltieren
beobachtet wird, kann dann zur Feststellung von antiemetischen Eigenschaften
der Testverbindung verglichen werden.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun durch das folgende Beispiel erläutert.
-
BEHANDLUNG VON ERBRECHEN UND BRECHREIZ
UNTER VERWENDUNG VON MCI-225
-
Die
Fähigkeit
von MCI-225 zur Verringerung von Brechreiz und Erbrechen in einem
akzeptierten Modell von cyctotoxininduzierter Emesis beim Frettchen
wurde festgestellt. Insbesondere untersuchten die hierin beschriebenen
Experimente die Wirkung von MCI-225 auf Brechreiz und Erbrechen,
die durch Cisplatin induziert wurden. Ondansetron wurde als positive
Kontrolle in dem Modell im Hinblick auf dessen bekannte antiemetische
Aktivität
verwendet.
-
Tiere
-
Ausgewachsene
männliche
Frettchen (Mustela putario furo) eines Gewichts von 1200-1880 g
wurden von Triele F Farms (Zaire, PA) gekauft und in Einzelkäfigen bei
standardisierten Bedingungen (12:12 h Hell/Dunkel-Zyklus und 21-23 °C) gehalten.
Vor den Experimenten wurde den Frettchen eine Akklimatisierungsperiode
von 7-10 Tagen in der Tiereinrichtung zugestanden. Die Frettchen
wurden mit Carnivorennahrung mit freiem Zugang zu Nahrung und Wasser
im gesamten Verlauf der Untersuchung gefüttert. Die Verwendung des Frettchenmodells
von Emesis und die Arzneistoffbehandlung wurden zuvor entsprechend
Einrichtungsstandards zugelassen.
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Cisplatininduzierte Emesis
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Eine
Cisplatinlösung
wurde durch Zugabe von zuvor erhitzter (70 °C) Kochsalzlösung zu Cisplatinpulver (Sigma-Aldrich
Co.) und Rühren
oder Ultraschallbehandlung bei 40 °C bis zur Auflösung hergestellt.
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Nach
der Verabreichung von Cisplatin und entweder MCI-225, Ondansetron
oder Vehikel allein wurde das Auftreten von Brechreiz und Erbrechen über einen
Zeitraum von 6 h überwacht.
Brechreiz wurde als die Zahl erzwungener rhythmischer Kontraktionen
des Bauchs, die bei dem Tier in charakteristischer Haltung auftraten,
jedoch nicht zum Ausstoßen
von Inhalt des oberen Gastrointestinaltrakts führte, definiert (Watson et
al., British Journal of Pharmacology, 115 (1): 84-94 (1994)). Erbrechen
wurde als das erzwungene orale Ausstoßen von Inhalt des oberen Gastrointestinaltrakts
definiert. Die Latenzzeit der Brechreiz- oder Erbrechensreaktion
und die Zahl der Episoden wurden für jedes Tier aufgezeichnet
und für
jede Versuchsgruppe aufsummiert (Wright et al., Infect. Immun.,
68 (4): 2386-9 (2000)).
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Arzneistoffbehandlung
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Nach
1 h Akklimatisierung im Beobachtungskäfig erhielten die Frettchen
eine intraperitoneale (i.p.) Injektion von Cisplatin (5 mg/kg in
5 ml), auf die nach etwa 2 min durch i.p. Injektion eine Einzeldosis
von MCI-225 oder Ondansetron folgte (Rudd und Naylor, Eur. J. Pharmacol.,
322: 79-82 (1997)).
Dosis-Ansprechen-Wirkungen von MCI-225 mit einer Dosis von 1, 10
und 30 mg/kg i.p. in einer 0,5-ml/kg-Lösung
oder Ondansetron mit einer Dosis von 5 und 10 mg/kg i.p. in einer
0,5-ml/kg-Lösung
wurden untersucht. Jedes Tier erhielt eine Einzeldosis-Arzneistoffbehandlung.
Zusätzlich
erhielten drei Tiere eine Anfangsdosis (30 mg/kg i.p.) und eine
zweite MCI-225-Injektion (30 mg/kg i.p.) 180 min nach der Anfangsdosis.
Kontrolltiere wurden mit Cisplatin und anschließend Vehikel allein (Propandiol
in einer Lösung
von 0,5 ml/kg dosiert) behandelt. Alle Gruppen wurden randomisiert.
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Ergebnisse
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Vehikel allein
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Cisplatin
induzierte eine emetische Reaktion in 100 der Vehikel erhaltenden
Tiere. Die mittlere Reaktion war durch eine Gesamtzahl von 42,8 ± 8,1 Ereignissen
(sowohl Brechreize als auch Erbrechen), die während des Beobachtungszeitraums
auftraten, gekennzeichnet. Die mittlere Latenzzeit der ersten Reaktion
betrug 133 ± 22
min nach der Verabreichung von Cisplatin. Der Zeitverlauf akuter
emetischer Ereignisse, die als Reaktion auf Cisplatin auftreten,
ist in 1 (Brechreize) und 2 (Erbrechen)
zusammengefasst.
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Ondansetron
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Ondansetron,
das mit 5 mg/kg und 10 mg/kg verabreicht wurde, verringerte in dosisabhängiger Weise die
Zahl der durch Cisplatin induzierten emetischen Ereignisse. Die
Wirkung von Ondansetron wurde von einer Zunahme der Latenzzeit der
ersten emetischen Reaktion nach einer Cisplatinbehandlung begleitet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben (*p < 0,05) und in
3 und
4 graphisch
dargestellt. TABELLE 1
Zahl
der Tiere (N) | Behandlung | Brechreize (360
min) | Erbrechen
(360 min) | Gesamtereignisse | Latenzzeit (min) |
N
= 10 | Vehikel | 42,8 ± 8,1 | 3,3 ± 0,8 | 46,1 ± 7,8 | 133 ± 22 |
N
= 7 | Ondansetron (5
mg/kg) | 11,2 ± 7,0 | 0,3 ± 0,2 | 11,5 ± 7,2 | 288 ± 4 |
N
= 7 | Ondansetron (10
mg/kg) | 2,4 ± 1,6 | 0,0 ± 0,0 | 2,4 ± 1,6* | 313 ± 32 |
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Wie
in Tabelle 2 angegeben ist, bewirkte die Verabreichung von MCI-225
mit Konzentrationen von 1, 10 oder 30 mg/kg eine dosisabhängige Verringerung
der Brechreize und von Erbrechen, die durch Cisplatin induziert
wurden (*p < 0,05).
Die emetische Reaktion wurde durch Verabreichung von zwei Dosen
von 30 mg/kg, die p.i.d. mit einem Abstand von 180 min verabreicht
wurden, beseitigt. Die Verringerung der Zahl emetischer Ereignisse,
die durch MCI-225 induziert wurden, war von einer Zunahme der Latenzzeit
der Reaktion begleitet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 und in
5 und
6 angegeben. TABELLE 2
Zahl
der Tiere (N) | Behandlung | Brechreize (360
min) | Erbrechen
(360 min) | Gesamtereignisse | Latenzzeit (min) |
N
= 10 | Vehikel | 42,8 ± 8,1 | 3,3 ± 0,8 | 46,1 ± 7,8 | 133 ± 22 |
N
= 10 | MCI-225
(1 mg/kg) | 30,4 ± 9,1 | 2,5 ± 0,7 | 32,9 ± 9,8 | 186 ± 35 |
N
= 10 | MCI-225
(10 mg/kg) | 22,9 ± 10,3 | 2,6 ± 1,0 | 25,5 ± 11,1 | 192 ± 57 |
N
= 11 | MCI-225
(30 mg/kg) | 3,3 ± 2,2 | 0,7 ± 0,5 | 4,0 ± 2,6* | 287 ± 38 |
N
= 3 | MCI-225
(30 mg/kg b.i.d.) | 0,0 ± 0,0 | 0,0 ± 0,0 | 0,0 ± 0,0 | 360 ± 0,0 |
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Schlussfolgerung
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Die
in Tabelle 1 und 2 angegebenen Ergebnisse zeigen, dass MCI-225 bei
der Verringerung von Brechreiz und Erbrechen in einem akzeptierten
Tiermodell von Emesis unter Verwendung eines ähnlichen Dosisbereichs wie
die positive Kontrolle (Ondansetron) wirksam ist. Daher kann MCI-225
bei der Behandlung von Übelkeit,
Erbrechen, Brechreiz oder einer Kombination derselben bei einem
Subjekt verwendet werden.