DE602004005443T2

DE602004005443T2 - Patientenstuhl mit höhenverstellbarem sitz

Info

Publication number: DE602004005443T2
Application number: DE602004005443T
Authority: DE
Inventors: Pär NYLANDER; Per S-235 94 EKELIN; Bo Persson
Original assignee: Arjo Hospital Equipment AB
Current assignee: Arjo IP Holding AB
Priority date: 2003-05-05
Filing date: 2004-05-04
Publication date: 2007-11-29
Anticipated expiration: 2024-05-05
Also published as: EP1622559A1; DK1622559T3; US20060220429A1; AU2004235712B2; SE0301293L; AU2004235712A1; ATE357201T1; WO2004098479A1; DE602004005443D1; SE522825C2; EP1622559B1; CA2524453C; CA2524453A1; SE0301293D0; US7273255B2

Description

Die Erfindung betrifft einen Patientenstuhl mit einem vertikal beweglichen Sitz nach dem Oberbegriff zu Anspruch 1.
Stand der Technik
Bei der Krankenbetreuung und der Hauspflege werden Patientenstühle verwendet, deren Sitz und, in vielen Fällen, Lehne als eine Einheit zwischen der oberen und der unteren Position beweglich sind. Die Beweglichkeit ist wünschenswert und häufig eine Forderung, die von Pflegern gestellt wird, um auf eine angemessen komfortable Art und Weise ohne Überlastung ihres Rückens den Patienten zwischen dem Patientenstuhl und zum Beispiel einem Bett oder einer Toilette bewegen zu können.
Eine große Anzahl von Patientenstühlen, die diese Forderung mehr oder weniger erfüllen, sind auf dem Markt verfügbar und werden in der Patentliteratur beschrieben. Daher sind Patientenstühle bekannt, die die Bewegung lediglich in einer vollständig vertikalen Richtung ermöglichen. Der Nachteil dieser Patientenstühle besteht darin, dass es für den Pfleger schwierig ist, die Hose, den Rock, die Unterhose, die Windel usw. des Patienten anzuziehen/auszuziehen oder sanitäre Maßnahmen in Bezug auf die Genitalien des Patienten durchzuführen, wenn der Patient auf dem Patientenstuhl sitzt. Andere Patientenstühle nach dem Stand der Technik ermöglichen im Verlauf der Bewegung von der unteren zu der oberen Position Neigung der Sitz- und Lehneneinheit und somit des Patienten nach hinten, wodurch es einfach wird, die unteren Kleidungsstücke und Genitalien des Patienten zu erreichen. Die letzteren Patientenstuhlkonstruktionen sind jedoch kompliziert und somit kostspielig herzustellen und umfassen häufig unterschiedliche Gelenk- und Verbindungssysteme, unterschiedliche Motoren zum Durchführen einer vertikalen Bewegung der Sitz- und Lehneneinheit sowie einer Neigungsbewegung dieser Einheit zum Bereitstellen einer Rückwärtsneigung des Patienten in der oberen Position relativ zu der Position des Patienten in der unteren Position, in der der Patient „normal" oder „gerade" auf dem Patientenstuhl sitzt.
Aufgabe der Erfindung
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Patientenstuhl bereitzustellen, der in Bezug auf Konstruktion einfach ist und somit mit niedrigen Kosten hergestellt werden kann, wobei der Patientenstuhl Bewegung seines Sitzes und möglicherweise auch seiner Lehne zwischen der oberen und der unteren Position ermöglicht, wobei der Patient in der oberen Position nach hinten geneigt ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Patientenstuhl mit den Merkmalen in Anspruch 1 erfüllt. Vorteilhafte Ausführungen werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Gemäß der erfinderischen Idee, die in den Ansprüchen definiert wird, weist der Patientenstuhl nur ein einfaches Gestell auf, das Bewegung des Sitzes zwischen der oberen und der unteren Position ermöglicht, wobei während der Bewegung der Sitz – und somit der auf ihm sitzende Patient – automatisch kontinuierlich stufenweise geneigt wird; rückwärts in der Bewegung zu der oberen Position und vorwärts in der Bewegung zu der unteren Position. Es besteht kein erkennbarer Wechsel zwischen der horizontalen und der vertikalen Bewegung. Die Bewegung kann durch manuelle Kraft oder durch Maschinen erfolgen.
Ausführungen, Zeichnungen
Ausführungen der Erfindung werden nun mit Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, bei denen
1a im Besonderen das Prinzip der Erfindung mit einer ersten Ausführung der Erfindung in einer Seitenansicht darstellt;
1b die erste Ausführung in einer Perspektivansicht darstellt;
2a und 2b in einer Seitenansicht eine Ausführung darstellen, die im Wesentlichen mit derjenigen in den 1a und 1b identisch ist, jedoch eine unterschiedliche Antriebseinrichtung aufweist; und
3 eine zweite Ausführung der Erfindung zeigt.
In den 1a, b weist der Patientenstuhl 1 ein Gestell 2 mit einem Rahmen 3 und einem vertikal gekrümmten Ständer 4 auf. Der Ständer 4 ist mittels einer Kugellageranordnung 8 (siehe ausführlicher in den 2a, b), die an der Einheit 5 angebracht ist und zum Rollen auf dem Ständer 4 eingerichtet ist, mit einer Einheit 5, die aus einem Sitz eines Stuhls und einer Lehne eines Stuhls 6, 7 besteht, verbunden. Zum Bewegen der Einheit 5 auf dem Ständer 4 besteht eine Antriebseinheit, in diesem Fall ein Hydraulikzylinder-Aggregat 9, deren Enden an geeigneten Punkten gelenkig an dem Gestell 2 und der Kugellageranordnung 8 angebracht sind. Es wird durch die gestrichelten Linien in 1a angezeigt, dass – bei aktivierter Antriebseinheit – die Einheit 5 und somit der auf ihr sitzende Patient automatisch kontinuierlich stufenweise nach hinten geneigt wird, wenn die Einheit 5 von einer unteren Position LP zu einer oberen Position HP bewegt wird, und umgekehrt, wenn sie in die andere Richtung bewegt wird. Zu diesem Zweck weist die Lehne 7 des Stuhles vorzugsweise eine Krümmung auf, die der Krümmung des Ständers 4 entspricht.
Wie aus den Figuren ersichtlich – und für einen Fachmann offensichtlich – ist, ist das Gestell 2 für Stabilität konstruiert, so dass der Patientenstuhl nicht mit dem in ihm sitzenden Patienten, der nach oben und unten bewegt wird, umstürzt. Die Konvexität des Ständers 4 ist hier vorwärts gerichtet und der Ständer 4 ist an dem hinteren Abschnitt des Rahmens 3 befestigt.
Es ist außerdem offensichtlich, dass die obere und die untere Position HP, LP nicht permanent sind, sondern ausgewählt werden können, wie zum Beispiel in Bezug auf eine bequeme Arbeitshaltung des Pflegers (großer oder kleiner Pfleger) und/oder in Bezug auf den Komfort des Patienten (wenn der Patient einer mehr oder weniger ausgeprägten Rückwärts-/Vorwärtsneigung ausgesetzt ist) und in Bezug auf die Maßnahme, die an dem Patienten zu treffen ist.
Die Kugellageranordnung 8 wird in den 2a und 2b ausführlicher gezeigt. Das Hydraulik-Aggregat 9 ist hier nicht gezeichnet.
In 3 ist der Ständer 4 des Patientenstuhls 1 gerade und die Lehne 7 der Einheit 5 ist gekrümmt. Eine Kugellageranordnung 8 ist an dem Ständer 4 und der Lehne 7 des Stuhls angebracht, um die Einheit 5 in der gekrümmten Bahn, die durch die Krümmung der Lehne 7 vorgegeben wird und sich zwischen der oberen und unteren Position erstreckt, zu führen. Eine Antriebseinheit, wie zum Beispiel ein Hydraulikzylinder-Aggregat 9, die an dem Gestell 2 unter dem Sitz 6 angebracht ist, ist eingerichtet, die Einheit 5 zwischen der oberen und der unteren Position zu bewegen.
Das Gestell 1 weist vorzugsweise Räder 10 an dem Rahmen 3 auf, um dadurch das Rollen des Patientenstuhls zu ermöglichen. Armstützen werden mit 11 bezeichnet und schwenkbare Fußstützen werden mit 30 bezeichnet.
Ein Fachmann erkennt, dass die Einheit 5 durch viele unterschiedliche Antriebseinrichtungen an dem Ständer 4 bewegt werden kann. Eine Winde kann zum Beispiel die Einheit 5 mit dem Ständer 4/dem Kugellager 8 verbinden und wird durch eine Kurbel von Hand betätigt. An Stelle eines Kugellagers kann zum Beispiel eine Getriebeanordnung verwendet werden. Selbstverständlich kann außerdem ein Elektromotor verwendet werden. Ein Fachmann kann eine geeignete Anordnung, von der es viele gibt, für relative Bewegung der Einheit 5 und des Ständers 4 durch Motorkraft oder von Hand anwenden. Bei Bewegung durch Motorkraft können (Fern)steuereinheiten zum Anhalten, Beschleunigen und Verzögern der Bewegung verwendet werden.
Außerdem ist die gezeigte umgekehrte U-Form des Ständers 4 nicht notwendig. Der Ständer 4 kann aus einem einzigen Pfosten bestehen, wenn das Gestell 2 mit entsprechender Stabilität zum Stützen des Patienten konstruiert ist. Alternativ kann der Ständer 4 die Lehne 7 des Patientenstuhles bilden und lediglich der Sitz 6 kann relativ zu dieser Lehne bewegt werden.
Der Rahmen 2 ist auf geeignete Art und Weise konstruiert, um zu ermöglichen, dass der Patientenstuhl 1 unter ein Bett oder um eine Toilette herum geschoben werden kann. Zur Verwendung mit einer Toilette kann der Sitz 6 eine Öffnung 12 aufweisen.
Selbstverständlich kann der Patientenstuhl außerdem mit verschiedenen üblichen Beinstützen, Armstützen und Kopfstützen ausgestattet sein, die einstellbar sein können.
Die 2a und 2b zeigen einen anderen erfindungsgemäßen Patientenstuhl 1, der mit einer vorteilhaft Wadenstützstruktur 20 ausgestattet ist. Der Vorteil besteht in der Tatsache, dass die Wadenstützstruktur einen kleinen Raum in der inaktiven wegbewegten Position (2a) beansprucht, die zum Beispiel verwendet wird, wenn ein Patient in dem Patientenstuhl sitzen muss, wenn der Patientenstuhl ohne einen Patienten transportiert oder gelagert wird oder wenn ein Patient in dem Patientenstuhl in engen Räumen, wie Aufzügen und engen Badezimmern/Waschräumen, transportiert wird. Die Wadenstützstruktur 20 umfasst einen Befestigungsarm 21, an dem eine plattenförmige Wadenstützunterlage 22 mittels eines Querarmteils 21a an einem Ende des Armes 21 neigbar angebracht ist. Das andere Ende des Befestigungsarmes 21 ist mittels eines Gelenkes gelenkig an der Unterseite des Sitzes 6 angebracht. Das Gelenk umfasst eine Buchse 21b an dem anderen Ende des Armes, in der ein Stift 24 in Eingriff kommt, der an der Unterseite des Sitzes 6 in der Nähe der vorderen Kante davon und in der Nähe der Ecke des Sitzes befestigt ist. Das Gelenk 21b, 24 ist derart an der Sitzunterseite geneigt, dass der Arm 21 und die Wadenstützunterlage 22 beim Schwenken von der inaktiven Position zu der aktiven Position in 20b eine teilkreisförmige Auslenkbewegung beschreiben, in deren Verlauf die Wadenunterstützunterlage 22 hinter das Bein eines Patienten, der in dem Patientenstuhl sitzt, bewegt wird. Der Pfleger muss möglicherweise zuerst das Bein etwas anheben. Dieses Muster von Bewegungen für die Wadenstütze 20 erleichtert die Arbeit des Pflegers, wenn das Bein des Patienten auf die Unterlage 22 zu legen ist, im Besonderen wenn sich der Sitz 6 in der angehobenen Position befindet. Wie aus 2b ersichtlich ist, erstreckt sich die Wadenstützunterlage 22 in der aktiven Position von dem Patientenstuhl gerade weg. Die aktive und die inaktive Position sind Endpositionen, die durch eine Nut-Nasen-Verbindung in der Buchse 21b und dem Stift 24 ausgebildet werden.
Darüber hinaus stellen die 2a und 2b eine Elektromotor-Winde 9 für die Einheit 5 dar, wobei der Motor M an dem oberen Teil des Trägers 4 befestigt ist und die Einheit 5 mittels eines Bandes 13 zur Bewegung zwischen der unteren und der oberen Position gezogen und freigegeben wird.

Claims

Patientenstuhl mit – einem Gestell (2), das einen Rahmen (3) umfasst, – einer Sitzeinrichtung (6, 7), die für den Patienten vorgesehen ist und mit dem Gestell verbunden ist, – einer Antriebseinrichtung (9) zum Bewegen der Sitzeinrichtung (6, 7) relativ zu dem Rahmen (3) in der vertikalen Richtung zwischen einer unteren und einer oberen Position, wobei in der oberen Position die Sitzeinrichtung (6, 7) und infolgedessen ein Patient, der darin sitzt, relativ zu der unteren Position, nach hinten geneigt sind, und gekennzeichnet durch – einen Ständer (4), der zu dem Gestell (2) gehört und sich von dem Rahmen (3) nach oben erstreckt, – ein Element (4; 7), das mit dem Ständer verbunden ist und das kontinuierlich gekrümmt ist, und – Einrichtungen (4, 7, 8), die miteinander zusammenwirken und die auf dem Ständer und der Sitzeinrichtung angeordnet sind, wobei die Einrichtungen eingerichtet sind, die Sitzeinrichtung beim Bewegen der Sitzeinrichtung zwischen der unteren und der oberen Position entlang dem Element (4) zu führen, so dass die Sitzeinrichtung (6, 7) im Verlauf ihrer gekrümmten Bewegung in die vertikale Richtung stufenweise geneigt wird.
Patientenstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ständer (4) selbst das Element bildet.
Patientenstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzeinrichtung (6, 7) aus einem Sitz (6) eines Stuhls und aus einer Lehne (7) eines Stuhls, die eine Einheit (5) bilden, besteht.
Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (7) in den Einrichtungen, die miteinander zusammenwirken, enthalten ist und aus der Lehne (7) eines Stuhls besteht.
Patientenstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Element den Ständer (4) bildet und aus der Lehne (7) eines Stuhls besteht und die Sitzeinrichtung aus einem Sitz (6) des Stuhls besteht.
Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung manuell, beispielsweise eine von Hand betätigte Winde, ist.
Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung eine Maschine, beispielsweise ein Elektromotor oder ein Hydraulik-Aggregat, ist.
Patientenstuhl nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung eine Zugwirkung auf die Sitzeinrichtung hat.
Patientenstuhl nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung eine Schubwirkung auf die Sitzeinrichtung hat.
Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammenwirkenden Einrichtungen eine Kugellageranordnung (8) umfassen.
Patientenstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine plattenförmige Wadenstütze (20) mit einer Wadenstützunterlage (22) an dem Patientenstuhl angebracht ist, wobei die Wadenstütze mittels einer Gelenkanordnung (21b, 24) eingerichtet ist, um schwenkbar zu sein zwischen einer inaktiven Endposition, in der die Ausdehnung der Wadenstützunterlage (22) im Wesentlichen parallel zu einer Seite des Patientenstuhls ist und sich die Wadenstützunterlage nahe an dem Patientenstuhl befindet, und einer aktiven Endposition, in der die Wadenstützunterlage in der Lage ist, die Beine des Patienten zu tragen, wenn von dem Patientenstuhl weg ausgestreckt.