-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Pyridopyrimidine und Derivate davon.
Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung 2,6-disubstituierte
7-Oxopyrido[2,3-d]pyrimidine, ein Verfahren zu ihrer Herstellung,
pharmazeutische Zubereitungen, welche diese umfassen, und die Verwendung
derselben bereit.
-
Mitogen-aktivierte
Proteinkinasen (MAP) sind eine Familie von Prolin-spezifischen Serin-/Threoninkinasen,
welche ihre Substrate durch duale Phosphorylierung aktivieren. Diese
Kinasen werden durch eine Vielzahl von Signalen, einschließlich ernährungsbedingtem
und osmotischem Stress, UV-Licht, Wachstumsfaktoren, Endotoxin und
Entzündungszytokinen,
aktiviert. Eine Gruppe der MAP-Kinasen ist die p38-Kinase-Gruppe,
die verschiedene Isoformen (z. B. p38α, p39β, p38γ und p38δ) einschließt. Die p38-Kinasen sind für die Phosphorylierung
und Aktivierung von Transkriptionsfaktoren ebenso wie von anderen
Kinasen verantwortlich und werden durch physikalischen und chemischen
Stress, pro-Entzündungs-Zytokine
und bakterielle Lipopolysaccharide aktiviert.
-
Noch
wichtiger ist, dass gezeigt wurde, dass die Produkte der p38-Phosphorylierung
die Produktion von Entzündungszytokinen,
einschließlich
TNF und IL-1 und Cyclooxygenase-2, vermitteln. Jedes dieser Zytokine
ist mit zahlreichen Erkrankungszuständen und -bedingungen in Zusammenhang
gebracht worden. Zum Beispiel ist TNF-α ein Zytokin, das primär von aktivierten
Monozyten und Makrophagen produziert wird. Es wurde vermutet, dass
seine übermäßige oder
unkontrollierte Produktion eine kausale Rolle in der Pathogenese
von rheumatoider Arthritis spielt. Kürzlich ist gezeigt worden,
dass die Hemmung der TNF-Produktion
eine breite Anwendung bei der Behandlung von Entzündung, Reizkolon,
Multipler Sklerose und Asthma findet.
-
TNF
wird auch mit viralen Infektionen wie unter anderem HIV, Influenzavirus
und Herpesvirus, einschließlich
Herpes-simplex-Virus-Typ-1 (HSV-1), Herpes-simplex-Virus-Typ-2 (HSV-2), Zytomegalievirus (CMV),
Varicella-Zoster-Virus (VZV), Epstein-Barr-Virus, humanes Herpesvirus-6
(HHV-6), humanes Herpesvirus-7 (HHV-7), humanes Herpesvirus-8 (HHV-8),
Pseudorabies und Rhinotracheitis in Zusammenhang gebracht.
-
Gleichermaßen wird
IL-1 durch aktivierte Monozyten und Makrophagen produziert und spielt
eine Rolle in vielen pathophysiologischen Reaktionen einschließlich Rheumatoider
Arthritis, Fieber und Verringerung der Knochenresorption.
-
Zudem
wird die Beteiligung von p38 mit Schlaganfall, Alzheimer-Krankheit,
Osteoarthritis, Lungenverletzung, septischem Schock, Angiogenese,
Dermatitis, Psoriasis und atopischer Dermatitis in Zusammenhang gebracht.
J. Exp. Opin. Ther. Patents, 2000, 10 (1).
-
Die
Hemmung dieser Zytokine durch Hemmung der p38-Kinase ist bei der
Steuerung, Verringerung und Linderung vieler dieser Erkrankungszustände von
Nutzen.
-
Bestimmte
6-Arylpyrido[2,3-d]pyrimidin-7-one, -7-imine und 7-thione sind als
Inhibitoren der Proteintyrosinkinase-vermittelten Zellproliferation
in WO 96/34867 offenbart. Andere 6-Arylpyrido[2,3-d]pyrimidine und Naphthyridine
sind ebenfalls als Inhibitoren der Tyrosinkinase in WO 96/15128
offenbart. 6-Alkylpyrido[2,3-d]pyrimidin-7-one sind als Inhibitoren
der cyclinabhängigen
Kinasen in WO 98/33798 offenbart. Bestimmte 4-Aminopyridopyrimidine
sind als Inhibitoren der Dihydrofolatreduktase in
EP 0 278 686 A1 offenbart.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen der Formel I bereit,
wobei
X
1 O, C=O oder S(O)
n ist,
wobei n 0, 1 oder 2 ist;
Ar
1 Aryl oder
Heteroaryl ist;
R
1 Alkoxyalkyl, Alkyl,
Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Heterocyclyl, Hydroxyalkyl oder Hydroxycycloalkyl
ist; und
R
2 Hydroxyalkyl, Oxoalkyl
oder Hydroxycycloalkyl ist.
-
Während bekannt
ist, dass bestimmte substituierte Pyrido-7-pyrimidin-7-one in einem
enzymatischen in vitro Test gegen p38 wirksam sind (siehe z. B.
US-2003-0171584-A1, das hierin unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit
aufgenommen ist), haben die Erfinder überraschenderweise und unerwartet
entdeckt, dass Verbindungen der Formel I eine signifikant höhere Wirksamkeit
in einem Test der durch Lipopolysaccharid (LPS) induzierten Produktion
von Cystein in humanem Vollblut aufweisen als Verbindungen, die
kürzlich
offenbart worden sind.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind Inhibitoren der Proteinkinasen und
zeigen eine wirksame Aktivität gegen
p38 in vivo. Sie sind in Bezug auf die cyclinabhängigen Kinasen und Tyrosinkinasen
gegenüber
der p38-Kinase selektiv. Deshalb können die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von Erkrankungen verwendet werden, die
durch die pro-Entzündungs-Zytokine
wie TNF und IL-1 vermittelt werden. So stellt die vorliegende Erfindung
in einer anderen Ausführungsform
eine Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von p38-vermittelten Erkrankungen bereit.
-
Wenn
nicht anders angegeben, weisen die folgenden Begriffe, die in der
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet werden, die nachstehend gegebenen Bedeutungen auf:
"Alkoxyalkyl" bedeutet eine Einheit
der Formel Ra-O-Rb-,
wobei Ra Alkyl ist und Rb Allcylen
ist, wie hierin definiert. Beispielhafte Alkoxyalkylreste schließen beispielsweise
2-Methoxyethyl, 3-Methoxypropyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl, 1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl und
1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl ein.
-
"Alkyl" bedeutet einen linearen
gesättigten
einwertigen Kohlenwasserstoffrest von einem bis sechs Kohlenstoffatomen
oder einen verzweigten gesättigten
einwertigen Kohlenwasserstoffrest von drei bis sechs Kohlenstoffatomen,
z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, 2-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl,
Pentyl und dergleichen.
-
"Alkylen" bedeutet einen linearen
gesättigten
zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest von einem bis sechs Kohlenstoffatomen
oder einen verzweigten gesättigten
zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest von drei bis sechs Kohlenstoffatomen,
z. B. Methylen, Ethylen, 2,2-Dimethylethylen,
Propylen, 2-Methylpropylen, Butylen, Pentylen und dergleichen.
-
"Aryl" bedeutet einen einwertigen
monocyclischen oder bicyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffrest,
der gegebenenfalls unabhängig
mit einem oder mehreren Substituenten, bevorzugt einem, zwei oder
drei Substituenten, bevorzugt ausgewählt aus Alkyl, Hydroxy, Alkoxy,
Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Halogen, Nitro, Cyano, Amino, Monoalkylamino,
Dialkylamino, Methylendioxy, Ethylendioxy und Acyl, substituiert
ist. Ein besonders bevorzugter Arylsubstituent ist Halogenid. Stärker spezifisch
schließt
der Begriff Aryl Phenyl, Chlorphenyl, Fluorphenyl, Difluorphenyl
(wie 2,4- und 2,6-Difluorphenyl), Methoxyphenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl und
die Derivate davon ein, ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
"Cycloalkyl" bezieht sich auf
einen gesättigten
einwertigen cyclischen Kohlenwasserstoffrest von drei bis sieben
Kohlenstoffringatomen, z. B. Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclohexyl,
4-Methylcyclohexyl und dergleichen. Cycloalkyl kann gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten, bevorzugt einem, zwei oder drei
Substituenten, substituiert sein. Bevorzugt ist der Cycloalkylsubstituent
ausgewählt
aus Alkyl, Hydroxy, Alkoxy, Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Halogen,
Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino und Acyl. Eine besonders bevorzugte
Gruppe von Cycloalkylsubstituenten schließt Alkyl, Hydroxy, Alkoxy,
Halogenalkyl, Halogenalkoxy und Halogen ein. Eine besonders bevorzugte
Gruppe von Cycloalkylsubstituenten schließt Alkyl, Hydroxy, Alkoxy und
Halogen ein.
-
"Cycloalkylalkyl" bezieht sich auf
eine Einheit der Formel Rc-Rd-,
wobei Rc Cycloalkyl ist und Rd Alkylen ist
wie hierin definiert.
-
"Halogen" und "Halogenid" werden hierin synonym
verwendet und beziehen sich auf Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Bevorzugte
Halogenide sind Fluor und Chlor, wobei Fluor ein besonders bevorzugtes
Halogenid ist.
-
"Halogenalkyl" bedeutet Alkyl,
substituiert mit einem oder mehreren gleichen oder verschiedenen
Halogenatomen, z. B. -CH2Cl, -CF3, -CH2CF3, -CH2CCl3 und dergleichen.
-
"Heteroaryl" bedeutet einen einwertigen
monocyclischen oder bicyclischen Rest von 5 bis 12 Ringatomen mit
mindestens einem aromatischen Ring, der ein, zwei oder drei Heteroringatome
enthält,
ausgewählt aus
N, O oder S (bevorzugt N oder O), wobei die restlichen Ringatome
C sind, unter der Voraussetzung, dass der Befestigungspunkt des
Heteroarylrests an einem aromatischen Ring liegt. Der Heteroarylring
wird gegebenenfalls unabhängig
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert, bevorzugt einem
oder zwei Substituenten, ausgewählt
aus Alkyl, Halogenalkyl, Hydroxy, Alkoxy, Halogen, Nitro oder Cyano.
Stärker
spezifisch schließt
der Begriff Heteroaryl Pyridyl, Furanyl, Thienyl, Thiazolyl, Isothiazolyl,
Triazolyl, Imidazolyl, Isoxazolyl, Pyrrolyl, Pyrazolyl, Pyrimidinyl,
Benzofuranyl, Tetrahydrobenzofuranyl, Isobenzofuranyl, Benzothiazolyl,
Benzoisothiazolyl, Benzotriazolyl, Indolyl, Isoindolyl, Benzoxazolyl,
Chinolyl, Tetrahydrochinolinyl, Isochinolyl, Benzimidazolyl, Benzisoxazolyl
oder Benzothienyl, Imidazo[1,2-a]pyridinyl, Imidazo[2,1-b]thiazolyl
und die Derivate davon ein, ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
"Heterocyclyl" bedeutet einen gesättigten
oder ungesättigten
nicht aromatischen cyclischen Rest von 3 bis 8 Ringatomen, in dem
ein oder zwei Ringatome Heteroatome sind, ausgewählt aus N, O oder S(O)n (wobei n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist),
bevorzugt N oder O, wobei die restlichen Ringatome C sind, wobei
ein oder zwei C-Atome gegebenenfalls durch eine Carbonylgruppe ersetzt
sein können.
Der Heterocyclylring kann gegebenenfalls unabhängig mit einem, zwei oder drei
Substituenten substituiert sein, ausgewählt aus Alkyl, Halogenalkyl,
Hydroxyalkyl, Halogen, Nitro, Cyano, Cyanoalkyl, Hydroxy, Alkoxy,
Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Aralkyl, -(X)n-C(O)Re (wobei X O oder NRf ist,
n 0 oder 1 ist, Re Wasserstoff (wobei X
NRf ist), Alkyl, Halogenalkyl, Hydroxy (wenn
n 0 ist), Alkoxy, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino oder gegebenenfalls
substituiertes Phenyl ist, und Rf H oder
Alkyl ist), -Alkylen-C(O)Rg (wobei Rg Alkyl, -ORh oder
NRiRj ist und Rh Wasserstoff, Alkyl oder Halogenalkyl ist,
und Ri und Rj unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Alkyl sind) oder -S(O)nRk (wobei n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist),
derart, dass, wenn n 0 ist, Rk Wasserstoff,
Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl ist, und wenn n 1 oder 2
ist, Rk Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl,
Amino, Acylamino. Monoalkylamino oder Dialkylamino ist. Eine besonders
bevorzugte Gruppe von Heterocyclylsubstituenten schließt Alkyl,
Halogenalkyl, Hydroxyalkyl, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Amino, Monoalkylamino,
Dialkylamino, Aralkyl und -S(O)nRk ein. Insbesondere schließt der Begriff
Heterocyclyl Tetrahydrofuranyl, Pyridinyl, Tetrahydropyranyl, Piperidino,
N-Methylpiperidin-3-yl, Piperazino, N-Methylpyrrolidin-3-yl, 3-Pyrrolidino,
Morpholino, Thiomorpholino, Thiomorpholino-1-oxid, Thiomorpholino-1,1-dioxid, 4-(1,1-Dioxotetrahydro-2H-thiopyranyl), Pyrrolinyl,
Imidazolinyl, N-Methansulfonylpiperidin-4-yl
und die Derivate davon, von denen jedes gegebenenfalls substituiert
sein kann, ein.
-
"Hydroxyalkyl" bedeutet eine Alkyleinheit
wie hierin definiert, die mit einer oder mehreren, bevorzugt einer,
zwei oder drei Hydroxygruppen substituiert ist, mit der Maßgabe, dass
dasselbe Kohlenstoffatom nicht mehr als eine Hydroxygruppe trägt. Repräsentative
Beispiele schließen
Hydroxymethyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl,
1-(Hydroxymethyl)-2-methylpropyl, 2-Hydroxybutyl, 3-Hydroxybutyl,
4-Hydroxybutyl, 2,3-Dihydroxypropyl,
2-Hydroxy-1-hydroxymethylethyl, 2,3-Dihydroxybutyl, 3,4-Dihydroxybutyl
und 2-(Hydroxymethyl)-3-hydroxypropyl ein, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
-
"Hydroxycycloalkyl" bedeutet eine Cycloalkyleinheit
wie hierin definiert, wobei ein, zwei oder drei Wasserstoffatome
in dem Cycloalkylrest durch einen Hydroxysubstituenten ersetzt worden
sind. Repräsentative Beispiele
schließen
2-, 3- oder 4-Hydroxycyclohexyl und dergleichen ein, sind jedoch
nicht auf diese beschränkt.
-
"Abgangsgruppe" weist die Bedeutung
auf, die üblicherweise
mit ihr in der synthetischen organischen Chemie verbunden wird,
d. h. ein Atom oder ein Rest, der fähig ist, durch ein Nukleophil
ersetzt zu werden, und schließt
Halogen (wie Chlor, Brom und Iod), Alkansulfonyloxy, Arensulfonyloxy,
Alkylcarbonyloxy (z. B. Acetoxy), Arylcarbonyloxy, Mesyloxy, Tosyloxy,
Trifluormethansulfonyloxy, Aryloxy (z. B. 2,4-Dinitrophenoxy), Methoxy,
N,O-Dimethylhydroxylamino und dergleichen ein.
-
"Gegebenenfalls substituiertes
Phenyl" bedeutet
einen Phenylring, der gegebenenfalls unabhängig mit einem oder mehreren
Substituenten substituiert ist, bevorzugt einem oder zwei Substituenten,
ausgewählt aus
Alkyl, Hydroxy, Alkoxy, Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Halogen, Nitro,
Cyano, Amino, Methylendioxy, Ethylendioxy und Acyl.
-
"Oxoalkyl" bedeutet einen Alkylrest,
der mit einer oder mehr Carbonylsauerstoffeinheiten (d.h. =O) substituiert
ist, wie eine Einheit der Formel R2-C(=O)-Ry-, wobei Ry Alkylen
ist und Rz Alkyl ist. Beispielhafte Oxoalkylreste
schließen
2-Propanon-3-yl, 2-Methyl-3-butanon-4-yl und dergleichen ein.
-
"Pharmazeutisch verträglicher
Exzipient" bedeutet
einen Exzipienten, der beim Herstellen eines Arzneimittels nützlich ist,
im Allgemeinen sicher, nicht toxisch und weder biologisch noch auf
andere Weise unerwünscht
ist, und schließt
einen Exzipienten ein, der sowohl für die veterinäre Anwendung
als auch für
die humanpharmazeutische Anwendung verträglich ist. Ein "pharmazeutisch verträglicher
Exzipient" wie in
der Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet schließt
sowohl einen als auch mehr als einen derartigen Exzipienten ein.
-
"Pharmazeutisch verträgliches
Salz" einer Verbindung
bedeutet ein Salz, das pharmazeutisch verträglich ist und das die gewünschte pharmakologische
Wirksamkeit der Stammverbindung besitzt. Derartige Salze schließen ein:
(1) Säureadditionssalze,
welche mit anorganischen Säuren
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dergleichen gebildet werden; oder welche mit organischen Säuren wie
Essigsäure,
Propionsäure,
Hexansäure,
Cyclopentanpropionsäure,
Glykolsäure,
Brenztraubensäure,
Milchsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Citronensäure, Benzoesäure, 3-(4-Hydroxybenzoyl)benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, 1,2-Ethandisulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, 4-Chlorbenzolsulfonsäure, 2-Naphthalensulfonsäure, 4-Toluolsulfonsäure, Camphersulfonsäure, 4-Methylbicyclo[2.2.2]oct-2-en-1-carbonsäure, Glucoheptonsäure, 3-Phenylpropionsäure, Trimethylessigsäure, tert.-Butylessigsäure, Laurylschwefelsäure, Gluconsäure, Glutaminsäure, Hydroxynaphtoesäure, Salicylsäure, Stearinsäure, Muconsäure und
dergleichen gebildet werden; oder (2) Salze, die gebildet werden,
wenn ein in der Stammverbindung vorhandenes saures Proton entweder
durch ein Metallion, z. B. ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion
oder ein Aluminiumion ersetzt wird; oder mit einer organischen Base
wie Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Thromethamin, N-Methylglucamin und
dergleichen koordinativ gebunden ist.
-
Die
Begriffe "Pro-Drug" und "Prodrug" werden hierin austauschbar
verwendet und beziehen sich auf jede Verbindung, welche eine wirksame
Stammverbindung gemäß der Formel
I in vivo freisetzt, wenn ein derartiges Prodrug an einen Säuger verabreicht
wird. Prodrugs einer Verbindung der Formel I werden durch Modifizieren
einer oder mehrerer funktioneller Gruppen, die in der Verbindung
der Formel I vorhanden sind, auf eine solche Weise hergestellt,
dass die Modifikation(en) in vivo abgespalten werden können, um
die Stammverbindung freizusetzen. Prodrugs schließen Verbindungen
der Formel I ein, wobei eine Hydroxy-, Amino-, Sulfhydryl-, Carboxy-
oder Carbonylgruppe in einer Verbindung der Formel I an eine Gruppe
gebunden ist, die in vivo abgespalten werden kann, um die freie
Hydroxyl-, Amino- beziehungsweise Sulfhydrylgruppe wieder herzustellen.
Beispiele für
Prodrugs schließen
Ester (z. B. Acetat, Dialkylaminoacetate, Formiate, Phosphate, Sulfate
und Benzoatderivate) und Carbamate (z. B. N,N-Dimethylaminocarbonyl)
von funktionellen Hydroxygruppen, Estergruppen (z. B. Ethylester,
Morpholinoethanolester) von funktionellen Carboxygruppen, N-Acylderivate
(z. B. N-Acetyl), N-Mannich-Basen, Schiff-Basen und Enaminone von
funktionellen Aminogruppen, Oxime, Acetale, Ketale und Enolester
von funktionellen Keton- und Aldehydgruppen in Verbindungen der
Formel I und dergleichen ein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt, siehe
Bundegaard, "Design
of Prodrugs", S. 1-92,
Elsevier, New York-Oxford (1985).
-
"Schutzgruppe" bezieht sich auf
eine Atomgruppierung, die, wenn sie an eine reaktive Gruppe in einem
Molekül
gebunden ist, deren Reaktionsfähigkeit
maskiert, verringert oder verhindert. Beispiele für Schutzgruppen
können
in Green und Wuts, Protective Groups in Organic Chemistry, (Wiley,
2. Auflage 1991) und Harrison und Harrison et al., Compendium of
Synthetic Organic Methods, Bde. 1-8 (John Wiley and Sons, 1971-1996)
gefunden werden. Repräsentative
Aminoschutzgruppen schließen
Formyl, Acetyl, Trifluoracetyl, Benzyl, Benzyloxycarbonyl (CBZ),
tert-Butoxycarbonyl (Boc), Trimethylsilyl (TMS), 2-Trimethylsilylethansulfonyl
(SES), Trityl und substituierte Tritylgruppen, Allyloxycarbonyl,
9-Fluorenylmethyloxycarbonyl (FMOC), Nitroveratryloxycarbonyl (NVOC)
und dergleichen ein. Repräsentative
Hydroxyschutzgruppen schließen
solche ein, wobei die Hydroxygruppe entweder acyliert oder alkyliert
ist wie Benzyl- und Tritylether ebenso wie Alkylether, Tetrahydropyranylether,
Trialkylsilylether und Allylether.
-
"Behandeln" oder "Behandlung" einer Erkrankung
schließen
ein: (1) der Erkrankung vorbeugen, d. h. Verursachen, dass sich
die klinischen Symptome der Erkrankung bei einem Säuger, der
einer Erkrankung ausgesetzt oder für diese prädisponiert sein kann, der jedoch
noch keine Symptome der Erkrankung erfährt oder zeigt, nicht entwickeln;
(2) Hemmen der Erkrankung, d. h. die Entwicklung der Erkrankung
oder ihrer klinischen Symptome anhalten oder verringern; oder (3)
Lindern der Erkrankung, d. h. die Regression der Erkrankung oder
ihrer klinischen Symptome verursachen.
-
"Eine therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
die Menge einer Verbindung, die, wenn sie einem Säuger zur
Behandlung einer Erkrankung verabreicht wird, ausreichend ist, um
eine derartige Behandlung für die
Erkrankung zu bewirken. Die "therapeutisch
wirksame Menge" wird
von der Verbindung, der Erkrankung und ihrer Schwere und dem Alter,
Gewicht etc. des zu behandelnden Säugers abhängen.
-
Der
Begriff "Behandeln", "In-Kontakt-Bringen" oder "Umsetzen" bedeutet, bezogen
auf eine chemische Umsetzung, zwei oder mehr Reagenzien unter entsprechenden
Bedingungen zuzugeben oder zu mischen, um das angezeigte und/oder
gewünschte
Produkt herzustellen. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Umsetzung,
welche das angezeigte und/oder erwünschte Produkt herstellt, nicht
notwendigerweise direkt aus der Vereinigung von zwei Reagenzien
herrührt,
welche anfänglich
zugegeben wurden, d. h. es kann ein oder mehrere Zwischenprodukte
geben, welche in dem Gemisch erzeugt werden, das schließlich zur
Bildung des angezeigten und/oder erwünschten Produkts führt.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in nicht solvatisierten
Formen ebenso wie in solvatisierten Formen, einschließlich hydratisierten
Formen, vorkommen. Im Allgemeinen sind die solvatisierten Formen
einschließlich
der hydratisierten Formen den nicht solvatisierten Formen äquivalent
und sollen vom Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst werden.
Zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Verbindungen schließen die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung alle tautomeren Formen ein.
Darüber
hinaus schließt
die vorliegende Erfindung alle pharmazeutisch verträglichen
Salze dieser Verbindungen zusammen mit den Prodrug-Formen der Verbindungen
und allen Stereoisomeren ein, entweder in einer reinen chiralen Form
oder als racemisches Gemisch oder in einer anderen Form eines Gemischs.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind ferner fähig, pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze
zu bilden. Alle diese Formen liegen innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel I schließen Salze ein, die von anorganischen
Säuren
wie Salzsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Phosphorigsäure
und dergleichen abgeleitet sind, ebenso wie die Salze, die von organischen
Säuren
wie aliphatischen Mono- und Dicarbonsäuren, Phenyl-substituierten
Alkansäuren, Hydroxyalkansäuren, Alkandisäuren, aromatischen
Säuren,
aliphatischen und aromatischen Sulfonsäuren etc. abgeleitet sind.
Derartige Salze schließen
deshalb Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfat, Bisulfit, Nitrat,
Phosphat, Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Metaphosphat,
Pyrophosphat, Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat, Caprylat,
Isobutyrat, Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat,
Maleat, Mandelat, Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat,
Phthalat, Benzolsulfonat, Toluolsulfonat, Phenylacetat, Citrat,
Lactat, Maleat, Tartrat, Methansulfonat und dergleichen ein. Ebenfalls
in Betracht gezogen werden Salze von Aminosäuren wie Arginat und dergleichen
und Gluconat, Galacturonat (siehe z. B. Berge et al., J. of Pharmaceutical
Science 66: 1-19 (1977).
-
Die
Säureadditionssalze
der basischen Verbindungen können
durch In-Kontakt-Bringen der freien Basenform mit einer ausreichenden
Menge der gewünschten
Säure hergestellt
werden, um das Salz auf die übliche
Weise herzustellen. Die freie Basenform kann durch In-Kontakt-Bringen des Salzes
mit einer Base und Isolieren der freien Base auf übliche Weise
wieder hergestellt werden. Die freien Basenformen unterscheiden sich
etwas von ihren jeweiligen Salzformen in bestimmten physikalischen
Eigenschaften wie Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
andererseits jedoch sind die Salze zu ihrer jeweiligen freien Base
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung äquivalent.
-
In
einer Ausführungsform
ist Ar1 Aryl. Ein besonders bevorzugtes
Ar1 ist gegebenenfalls substituiertes Phenyl.
In bestimmten Ausführungsformen
ist Ar1 Phenyl, gegebenenfalls einmal oder
mehrmals substituiert mit Alkyl, Halogen, Halogenalklyl oder Alkoxy.
Ein stärker
bevorzugtes Ar1 ist disubstituiertes Phenyl
wie 2,4-disubstituiertes Phenyl. Noch stärker bevorzugt ist Ar1 2,4-dihalogensubstituiertes Phenyl. Ein
besonders bevorzugtes Ar1 ist 2,4-Difluorphenyl.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
ist X1 O.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist R1 Alkoxyalkyl, Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl,
Hydroxyalkyl oder Heterocyclyl. Innerhalb dieser Gruppe schließt ein besonders
bevorzugtes R1 gegebenenfalls substituiertes
Tetrahydropyranyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl, gegebenenfalls substituiertes
Cyclopentyl, gegebenenfalls substituiertes Cyclopropyl, Isopropyl,
gegebenenfalls substituiertes Cyclohexyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-2-hydroxypropyl, 1-Hydroxymethyl-3-hydroxypropyl,
1-Methylpropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl, 1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl,
N-Methansulfonylpiperidinyl, Ethyl, Methyl, 2-Hydroxypropyl, Neopentyl,
1,1-Dimethyl-2-hydroxyethyl, 1-(Hydroxymethyl)propyl, 2-Methylpropyl,
Cyclopropylmethyl, gegebenenfalls substituiertes Cyclobutyl, 1,2-Dimethyl-2-hydroxypropyl
und 1-(Hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl ein.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
ist ein bevorzugtes R1 Hydroxylalkyl, wobei
2-Hydroxy-1-methylethyl ein besonders bevorzugtes R1 ist.
Besonders bevorzugt schließt
R1 enantiomer angereichertes 2-Hydroxy-1-methylethyl,
d. h. (R)- und (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ein.
-
In
einer bestimmten Ausführungsform
ist R2 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl,
2-Hydroxypropyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl oder 2-Oxopropyl.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist R2 Hydroxyalkyl. Innerhalb dieser Gruppe
ist ein besonders bevorzugtes R2 2-Hydroxyethyl,
3-Hydroxypropyl, 2-Hydroxypropyl und 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl. Ein besonders
bevorzugtes R2 ist 2-Hydroxypropyl. In einer
anderen Ausführungsform
ist R2 Oxoalkyl.
-
Ferner
bilden Kombinationen der hierin beschriebenen bevorzugten Gruppen
andere bevorzugte Ausführungsformen.
Zum Beispiel ist R1 in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
(R)- oder (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl, R2 ist
(R)- oder (S)-2-Hydroxypropyl
oder 2-Oxopropyl, X1 ist O und Ar1 ist 2,4-Difluorphenyl.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist und X1 O
ist. In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist und R1 Alkoxyalkyl, Alkyl, Cycloalkyl,
Cycloalkylalkyl, Hydroxyalkyl oder Heterocyclyl ist. In noch einer
anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist und R1 Tetrahydropyranyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl, Cyclopentyl,
Cyclopropyl, Isopropyl, Cyclohexyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl, 1-Hydroxymethyl-2-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-3-hydroxypropyl, 1-Methylpropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl,
1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl, N-Methansulfonylpiperidinyl,
Ethyl, Methyl, 2-Hydroxypropyl, Neopentyl, 1,1-Dimethyl-2-hydroxyethyl, 1-(Hydroxymethyl)propyl,
2-Methylpropyl, Cyclopropylmethyl, Cyclobutyl, 1,2-Dimethyl-2-hydroxypropyl
oder 1-(Hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl ist. In noch einer anderen
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist, R1 Tetrahydropyranyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl,
Cyclopentyl, Cyclopropyl, Isopropyl, Cyclohexyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-2-hydroxypropyl, 1-Hydroxymethyl-3-hydroxypropyl,
1-Methylpropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl, 1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl,
N-Methansulfonylpiperidinyl, Ethyl, Methyl, 2-Hydroxypropyl, Neopentyl,
1,1-Dimethyl-2-hydroxyethyl, 1-(Hydroxymethyl)propyl, 2-Methylpropyl,
Cyclopropylmethyl, Cyclobutyl, 1,2-Dimethyl-2-hydroxypropyl oder 1-(Hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl
ist und R2 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl,
2-Hydroxypropyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl oder 2-Oxopropyl
ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist, R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl oder
(S)-2-Hydroxy-1-methylethyl
ist und R2 2-Oxopropyl, (R)-2-Hydroxypropyl
oder (S)-2-Hydroxypropyl ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist und R1 Hydroxyalkyl ist. In einer anderen
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O
ist, und R1 Hydroxyalkyl ist. In noch einer
anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei Ar1 Aryl ist, X1 O ist,
R1 Hydroxyalkyl ist und R2 2-Hydroxyethyl,
3-Hydroxypropyl, 2-Hydroxypropyl oder 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit, wobei
Ar1 Aryl ist, X1 O
ist,
R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl
ist und R2 (R)-2-Hydroxypropyl ist;
R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (S)-2-Hydroxypropyl ist;
R1 (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (R)-2-Hydroxypropyl ist; oder
R1 (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (S)-2-Hydroxypropyl ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei R1 Hydroxyalkyl ist. In einer anderen
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei R1 Hydroxyalkyl ist und R2 Hydroxyalkyl
ist. In noch einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei R1 Hydroxyalkyl ist, R2 Hydroxyalkyl
ist und Ar1 Aryl ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel I bereit,
wobei R2 Hydroxyalkyl ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
die Verbindungen der Erfindung eine der Formel
sein,
wobei
m von 0 bis 4 ist;
jedes R
3 Alkyl,
Halogen, Alkoxy oder Halogenalkyl ist; und
R
1 und
R
2 die vorstehende Bedeutung aufweisen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist m 1 und R3 ist Halogen.
-
In
noch anderen Ausführungsformen
ist m 2 und R3 ist Halogen.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 Alkoxyalkyl, Alkyl, Cycloalkyl,
Cycloalkylalkyl, Hydroxyalkyl oder Heterocyclyl ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 Tetrahydropyranyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl,
Cyclopentyl, Cyclopropyl, Isopropyl, Cyclohexyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-2-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-3-hydroxypropyl, 1-Methylpropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl, 1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl,
N-Methansulfonylpiperidinyl, Ethyl, Methyl, 2-Hydroxypropyl, Neopentyl,
1,1-Dimethyl-2-hydroxyethyl, 1-(Hydroxymethyl)propyl, 2-Methylpropyl,
Cyclopropylmethyl, Cyclobutyl, 1,2-Dimethyl-2-hydroxypropyl oder 1-(Hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl
ist. In einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 Tetrahydropyranyl, 1-Methyl-2-methoxyethyl,
Cyclopentyl, Cyclopropyl, Isopropyl, Cyclohexyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl,
1-Hydroxymethyl-2-hydroxypropyl, 1-Hydroxymethyl-3-hydroxypropyl,
1-Methylpropyl, 2-Hydroxy-1-methylethyl, 1-(2-Methoxyethyl)-3-methoxypropyl, N-Methansulfonylpiperidinyl,
Ethyl, Methyl, 2-Hydroxypropyl, Neopentyl, 1,1-Dimethyl-2-hydroxyethyl,
1-(Hydroxymethyl)propyl, 2-Methylpropyl, Cyclopropylmethyl, Cyclobutyl,
1,2-Dimethyl-2-hydroxypropyl oder 1-(Hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl
ist und R2 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl,
2-Hydroxypropyl, 1-(2-Hydroxyethyl)-3-hydroxypropyl oder 2-Oxopropyl
ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl oder
(S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 2-Oxopropyl, (R)-2-Hydroxypropyl
oder (S)-2-Hydroxypropyl ist.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 und R2 Hydroxyalkyl
sind.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei
R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl
ist und R2 (R)-2-Hydroxypropyl ist;
R1 (R)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (S)-2-Hydroxypropyl ist;
R1 (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (R)-2-Hydroxypropyl ist; oder
R1 (S)-2-Hydroxy-1-methylethyl ist und R2 (S)-2-Hydroxypropyl ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 und R2 Hydroxyalkyl
sind, n 1 ist und R3 Halogen ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel II bereit,
wobei R1 und R2 Hydroxyalkyl
sind, n 2 ist und R3 Halogen ist.
-
Repräsentative
Verbindungen, die mit der Erfindung übereinstimmen, werden in Tabelle
I gezeigt. TABELLE
1
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können nach einer Vielzahl von
Verfahren hergestellt werden, einschließlich der Verfahren, die in
der wie üblich übertragenen
US-2003-0171584-A1 offenbart wurden, das durch Bezugnahme hierin
früher
aufgenommen wurde. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen der
Verbindungen der Formel I in Schema 1 nachstehend gezeigt. Es sollte
selbstverständlich
sein, dass, obwohl das Schema häufig
exakte Strukturen anzeigt, die Verfahren der vorliegenden Erfindung
weitgehend Anwendung für
analoge Verbindungen der Formel I finden, wobei dem Schutz der und
dem Entfernen von Schutzgruppen von reaktiven funktionellen Gruppen
durch Standardverfahren des Fachgebiets der organischen Chemie entsprechende
Beachtung gegeben wird. Zum Beispiel müssen Hydroxygruppen während der
chemischen Umsetzungen an anderen Stellen des Moleküls manchmal
geschützt
werden (z. B. zu Ethern oder Estern umgewandelt werden), um ungewollten
Nebenreaktionen vorzubeugen. Die Hydroxyschutzgruppe wird dann entfernt,
um die freie Hydroxygruppe bereitzustellen. Gleichermaßen können Aminogruppen
und Carbonsäuregruppen
geschützt
werden (z. B. durch Derivatisierung), um sie vor ungewollten Nebenreaktionen
zu schützen.
Typische Schutzgruppen und Verfahren zum Binden und Abspalten dieser
sind in den vorstehend aufgenommenen Literaturhinweisen von Greene
und Wuts, Protective Groups in Organic Synthesis, 3. Ausgabe, John
Wiley & Sons,
New York, 1999, und Harrison und Harrison et al., Compendium of
Synthetic Organic Methods, Bd. 1-8, (John Wiley and Sons, 1971-1996)
vollständig
beschrieben.
Schema
1
-
Die
Behandlung einer Verbindung der Formel I mit einem Hydroxylalkylamin
(R2-NH2) stellt
eine Verbindung der Formel Ib bereit. Diese Umsetzung wird geeigneterweise
in einem Lösungsmittel
durchgeführt, das
unter den Reaktionsbedingungen inert ist, bevorzugt in einem halogenierten
aliphatischen Kohlenwasserstoff, insbesondere Dichlormethan, einem
gegebenenfalls halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoff oder
einem offenkettigen oder cyclischen Ether wie Tetrahydrofuran (THF),
einem Formamid oder einem niederen Alkanol. Passenderweise wird
die Umsetzung bei etwa -20 °C
bis etwa 120 °C,
typischerweise etwa 0 °C
durchgeführt.
Häufig
wird eine Base wie Trialkylamin, bevorzugt Triethylamin, dem Reaktionsgemisch
zugegeben.
-
Die
Reduktion einer Verbindung der Formel Ib stellt einen Alkohol der
Formel Ic bereit. Diese Reduktion wird typischerweise unter Verwendung
von Lithiumaluminiumhydrid auf eine dem Fachmann bekannte Weise
durchgeführt
(z. B. in einem Lösungsmittel,
das unter den Bedingungen der Reduktion inert ist, bevorzugt in
einem offenkettigen oder cyclischen Ether; insbesondere THF, bei
etwa -20 °C
bis etwa 70 °C,
bevorzugt bei etwa 0 °C
bis etwa Raumtemperatur (RT)).
-
Die
Oxidation eines Alkohols der Formel Ic stellt ein Carboxaldehyd
der Formel Id bereit. Die Oxidation wird typischerweise mit Mangandioxid
durchgeführt,
obwohl zahlreiche andere Verfahren auch verwendet werden können (siehe
z. B. ADVANCED ORGANIC CHEMISTRY, 4. Ausgabe, March, John Wiley & Sons, New York
(1992)). In Abhängigkeit
von dem verwendeten Oxidationsmittel wird die Umsetzung geeigneterweise
in einem Lösungsmittel
durchgeführt,
das unter den spezifischen Oxidationsbedingungen inert ist, bevorzugt
in einem halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, insbesondere
Dichlormethan, oder einem gegebenenfalls halogenierten aromatischen
Kohlenwasserstoff. Passenderweise wird die Oxidation bei etwa 0 °C bis etwa
60 °C durchgeführt.
-
Die
Umsetzung eines Carboxaldehyds der Formel Id mit einem Ester, Ar1-X1CH2-CO2R' (wobei
R' ein Alkylrest
ist und Ar1 und X1 wie
hierin definiert sind) in Gegenwart einer Base stellt eine Verbindung
der Formel Ie bereit. Jede relativ nicht nukleophile Base kann verwendet
werden, einschließlich
Carbonate wie Kaliumcarbonat, Lithiumcarbonat und Natriumcarbonat;
Bicarbonate wie Kaliumbicarbonat, Lithiumbicarbonat und Natriumbicarbonat;
Amine wie sekundäre
und tertiäre
Amine; und harzgebundene Amine wie 1,3,4,6,7,8-Hexahydro-2H-pyrimido[1,2-a]pyrimidin.
Geeigneterweise wird die Umsetzung in einem Lösungsmittel durchgeführt, das
unter den Reaktionsbedingungen relativ polar, jedoch inert ist,
bevorzugt in einem Amid wie Dimethylformamid, N-substituiertes Pyrrolidinon,
besonders 1-Methyl-2-pyrrolidinon,
und bei einer Temperatur von etwa 25 °C bis etwa 150 °C.
-
Die
Oxidation von Ie mit einem Oxidationsmittel, z. B. einer Persäure wie
3-Chlorperbenzoesäure
(d. h. MCPBA) oder Oxone®, stellt ein Sulfon (If)
bereit, das in eine Vielzahl von Zielverbindungen umgewandelt werden
kann. Typischerweise wird die Oxidation von Ie in einem unter den
Bedingungen der Oxidation inerten Lösungsmittel durchgeführt. Zum
Beispiel ist das Lösungsmittel,
wenn MCPBA als Oxidationsmittel verwendet wird, bevorzugt ein halogenierter
aliphatischer Kohlenwasserstoff, insbesondere Chloroform. Wenn Oxone® als
Oxidationsmittel verwendet wird, ist das Lösungsmittel bevorzugt Methanol,
wässriges
Ethanol oder wässriges
THF. Die Umsetzungstemperatur hängt
von dem verwendeten Lösungsmittel
ab. Für
ein organisches Lösungsmittel
beträgt
die Umsetzungstemperatur im Allgemeinen etwa -20 °C bis etwa
50 °C, bevorzugt
etwa 0 °C
bis etwa RT. Wenn Wasser als Lösungsmittel
verwendet wird, beträgt
die Umsetzungstemperatur im Allgemeinen etwa 0 °C bis etwa 50 °C, bevorzugt
etwa 0 °C
bis etwa RT. In einer anderen Ausführungsform kann die Oxidation
unter katalytischen Bedingungen mit Rhenium/Peroxidbasierten Reagenzien
durchgeführt
werden, siehe (Lahti et al., Inorg. Chem., 2000, 39, 2164-2167; Catal. Today,
2000, 55, 316-363, und Coperet et al., J. Org. Chem., 1998, 63,
1740-1741.
-
Das
Umsetzen der Verbindung If mit einem Amin (R1-NH2) stellt die Verbindungen der Formel I bereit. Die
Umsetzung kann in Gegenwart oder Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt
werden. Geeigneterweise wird die Umsetzung bei Temperaturen von
etwa 0 °C
bis etwa 200 °C
durchgeführt,
stärker
bevorzugt etwa RT bis etwa 150 °C.
In einer anderem Ausführungsform
kann in einigen Fällen,
eher als dass das Sulfon If verwendet wird, das Sulfid Ie oder das
entsprechende Sulfoxid direkt mit einem Amin (R1-NH2) umgesetzt werden, um die Verbindungen
der Formel I bereitzustellen.
-
Ein
Fachmann wird verstehen, dass bestimmte Modifikationen der vorstehenden
Schemata vorgesehen sind und im Umfang der vorliegenden Erfindung
liegen. Zum Beispiel werden bestimmte Schritte die Verwendung von
Schutzgruppen für
funktionelle Gruppen, die mit den besonderen Umsetzungsbedingungen
nicht kompatibel sind, umfassen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
die Verbindungen der Formel I auch durch das im nachstehenden Schema
2 gezeigte Verfahren hergestellt werden. Auch wenn die Umsetzungen
des Schemas 2 mittels bestimmter Verbindungen gezeigt sind, wird
es dem Fachmann leicht ersichtlich sein, dass das Verfahren von Schema
2 mit allen Verbindungen der Erfindung verwendet werden kann.
-
Wie
in Schema 2 gezeigt, stellt die Behandlung eines Diethylacetals
IIa mit einem Thioharnstoff eine Pyrimidinverbindung IIb bereit.
Diese Umsetzung wird geeigneterweise in einem alkoholischen Lösungsmittel in
Gegenwart einer Base wie Natriummethoxid durchgeführt. Die
Methylierung der Thiolgruppe, z. B. mit Methyliodid, stellt dann
den Thioether IIc bereit.
-
Der
Thioether IIc kann dann mit einem α-Aryloxyester IId wie (2,4-Difluorphenoxy)essigsäureethylester
behandelt werden, um einen Pyridopyrimidonthioether IIe bereitzustellen.
Diese Umsetzung kann z. B. durch Erhitzen in Gegenwart von Natriumcarbonat
oder einer anderen milden Base in N-Methylpyrrolidinon oder einem
anderen polaren, aprotischen Lösungsmittel
durchgeführt
werden.
-
Umsetzung
des Thioethers IIe mit Propylencarbonat oder einem ähnlichen
Carbonat unter polaren aprotischen Lösungsmittelbedingungen, um
einen N-Hydroxyalkylpyridopyrimidonthioether IIf zu ergeben. Diese
Umsetzung kann durch Erhitzen in Gegenwart von Kaliumcarbonat erleichtert
werden.
-
Der
Thioether IIf wird dann oxidiert, um das entsprechende Pyridopyrimidonsulfon
IIg bereitzustellen. Diese Oxidation kann unter Verwendung von Wasserstoffperoxid
in Gegenwart von Essigsäure
in einem polaren Lösungsmittel
wie Methylendichlorid durchgeführt
werden. Die Oxidation kann in einer anderen Ausführungsform unter Verwendung
von Oxone® oder
MCPBA auf die für
Schema 1 vorstehend beschriebene Weise durchgeführt werden.
-
Die
Behandlung des Sulfons IIg mit einem Hydroxyamin, wobei die Hydroxylgruppe
geeigneterweise geschützt
ist, stellt eine Pyridopyrimidonverbindung IIh in Übereinstimmung
mit der Erfindung bereit. Diese Umsetzung kann mit Erhitzen wie
vorstehend bezüglich
Schema 1 beschrieben durchgeführt
werden.
Schema
2
-
Das
Pyridopyrimidinon IIf kann auch durch Alkylieren des Pyridopyrimidinons
IIe mit einem Epoxid anstelle eines Carbonats wie in Schema 3 nachstehend
gezeigt hergestellt werden. Die Umsetzung von Schema 3 kann durch
Erhitzen der Verbindung IIe unter Druck in Gegenwart von überschüssigem Propylenoxid
in N-Methylpyrrolidinon oder unter anderen polaren aprotischen Lösungsmittelbedingungen
durchgeführt
werden.
Schema
3
-
Die
Verbindungen der Formel I können
als Medikamente verwendet werden, z. B. in Form von pharmazeutischen
Zubereitungen. Die pharmazeutischen Zubereitungen können enteral,
z. B. oral, in Form von Tabletten, überzogenen Tabletten, Dragees,
Hart- und Weichgelatinekapseln, Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen,
nasal, z. B. in Form von Nasensprays, oder rektal, z. B. in Form
von Suppositorien, verabreicht werden. Jedoch können sie auch parenteral, z.
B. in Form von Injektionslösungen,
verabreicht werden.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt eine pharmazeutische Formulierung bereit,
umfassend eine Verbindung der Formel I und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
ein Verdünnungsmittel
oder einen Exzipienten dafür.
-
Die
Verbindungen der Formel I können
mit pharmazeutisch inerten organischen oder anorganischen Trägern zur
Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen weiterverarbeitet
werden. Lactose, Maisstärke oder
Derivate davon, Talk, Stearinsäure
oder ihre Salze und dergleichen können z. B. als derartige Träger für Tabletten, überzogene
Tabletten, Dragees und Hartgelatinekapseln verwendet werden. Geeignete
Träger
für Weichgelatinekapseln
sind z. B. Pflanzenöle,
Wachse, Fette, halbfeste und flüssige
Polyole und dergleichen; in Abhängigkeit
von der Natur des Wirkstoffs sind jedoch im Fall von Weichgelatinekapseln üblicherweise
keine Träger
erforderlich. Geeignete Träger
zur Herstellung von Lösungen
und Sirupen sind z. B. Wasser, Polyole, Saccharose, Invertzucker,
Glucose und dergleichen. Geeignete Träger für Suppositorien sind z. B.
natürliche oder
gehärtete Öle, Wachse,
Fette, halbflüssige
oder flüssige
Polyole und dergleichen.
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen können
auch Konservierungsstoffe, Lösungsvermittler,
Stabilisatoren, Netzmittel, Emulgatoren, Süßstoffe, Farbstoffe, Geschmacksstoffe,
Salze zum Variieren des osmotischen Drucks, Puffer, Maskierungsmittel
oder Antioxidanzien enthalten. Sie können auch andere therapeutisch nützliche
Stoffe als die Verbindungen der Formel I enthalten.
-
Medikamente,
die eine Verbindung der Formel I mit einem kompatiblen pharmazeutischen
Trägermaterial
enthalten, sind auch ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Medikaments,
welches umfasst, eine oder mehrere dieser Verbindungen oder Salze
und, falls gewünscht,
einen oder mehrere andere therapeutisch nützliche Stoffe in eine galenische
Verabreichungsform zu bringen, zusammen mit einem kompatiblen pharmazeutischen
Träger.
-
Wie
früher
erwähnt,
können
die Verbindungen der Formel I in Übereinstimmung mit der Erfindung
als therapeutisch wirksame Stoffe, insbesondere als entzündungshemmende
Mittel oder zur Vorbeugung der Transplantatabstoßung nach einem chirurgischen
Transplantationseingriff verwendet werden. Die Dosierung kann innerhalb
weiter Grenzen variieren und wird natürlich an die individuellen
Anforderungen in jedem besonderen Fall angepasst werden. Im Allgemeinen
sollte im Fall der Verabreichung an Erwachsene eine übliche tägliche Dosierung
bei etwa 0,1 mg/kg bis etwa 100 mg/kg, bevorzugt etwa 0,5 mg/kg
bis etwa 5 mg/kg liegen. Die tägliche
Dosierung kann als Einzeldosis oder in geteilten Dosen verabreicht
werden und zudem kann die früher
genannte obere Dosierungsgrenze überschritten
werden, wenn dies angezeigt zu sein scheint.
-
Schließlich ist
auch die Verwendung der Verbindungen der Formel I zur Herstellung
von Medikamenten, insbesondere in der Behandlung oder Prophylaxe
von entzündlichen,
immunologischen, onkologischen, bronchopulmonaren, dermatologischen
und kardiovaskulären
Störungen,
in der Behandlung von Asthma, Störungen
des zentralen Nervensystems oder diabetischen Komplikationen oder
zur Vorbeugung von Transplantatabstoßung nach einem chirurgischen
Transplantationseingriff ebenfalls ein Gegenstand der Erfindung.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind nützlich
für, jedoch
nicht beschränkt
auf die Behandlung jeder Störung
oder jedes Erkrankungszustandes in einem Menschen oder einem anderen
Säuger,
der durch übermäßige oder
ungesteuerte Produktion von TNF oder p38-Kinase durch einen derartigen
Säuger
verschlimmert oder ausgelöst
wird. Dementsprechend wird ein Verfahren zum Behandeln einer zytokinvermittelten
Erkrankung offenbart, welches das Verabreichen einer wirksamen zytokinstörenden Menge
einer Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch verträglichen
Salzes oder Tautomers davon umfasst.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind zur Behandlung von Entzündung in
einer Person und zur Verwendung als Antipyretika zur Behandlung
von Fieber nützlich,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Verbindungen der Erfindung wären
nützlich,
um Arthritis zu behandeln, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
rheumatoide Arthritis, Spondyloarthropathien, Gichtarthritis, Osteoarthritis,
Psoriasisarthritis, Spondylarthritis, systemischen Lupus erythematosus
und juvenile Arthritis, Osteoarthritis, Gichtarthritis und andere
arthritische Zustände.
Derartige Verbindungen würden
zur Behandlung von Lungenstörungen
oder Lungenentzündung
einschließlich
Atemnotsyndrom des Erwachsenen, Lungensarkoidose, Asthma, Silikose
und chronische Lungenentzündung
nützlich
sein. Die Verbindungen sind auch nützlich zur Behandlung von viralen
und bakteriellen Infektionen, einschließlich Sepsis, septischen Schocks,
Gram-negativer Sepsis, Malaria, Meningitis, Kachexie infolge von
Infektion oder Malignität,
Kachexie infolge des erworbenen Immunschwächesyndroms (AIDS), AIDS, ARC
(AIDS related complex), Pneumonie und Herpesvirus. Die Verbindungen
sind auch nützlich
zur Behandlung von Knochenresorptionserkrankungen wie Osteoporose,
endotoxischem Schock, toxischem Schocksyndrom, Reperfusionsverletzung,
Autoimmunerkrankung einschließlich
Graft-versus-host-Reaktion und allogenes-Transplantat-Abstoßung, kardiovaskulären Erkrankungen
einschließlich
Atherosklerose, Thrombose, kongestiver Herzinsuffizienz und kardialer
Reperfusionsverletzung, renaler Reperfusionsverletzung, Lebererkrankung
und Nephritis und Myalgien aufgrund von Infektion.
-
Die
Verbindungen sind auch nützlich
zur Behandlung von Alzheimer Krankheit, Influenza, Multipler Sklerose,
Krebs, Diabetes, systemischem Lupus erythematosus (SLE), auf die
Haut bezogenen Zuständen wie
Psoriasis, Ekzem, Verbrennungen, Dermatitis, Keloidbildung und Bildung
von Narbengewebe. Zudem sind die Verbindungen der Erfindung nützlich in
der Behandlung von gastrointestinalen Zuständen wie entzündlicher
Darmerkrankung, Morbus Crohn, Gastritis, Reizdarmsyndrom und Colitis
ulcerosa. Die Verbindungen sind auch nützlich in der Behandlung von
ophthalmischen Erkrankungen wie Retinitis, Retinopathien, Uveitis, Photophobie
des Auges und von akuter Verletzung des Augengewebes. Die Verbindungen
können
auch verwendet werden in der Behandlung von Angiogenese einschließlich Neoplasie;
Metastasen; ophthalmischen Zuständen
wie Hornhauttransplantatabstoßung,
okulare Gefäßneubildung,
Netzhautgefäßneubildung
einschließlich
Gefäßneubildung
nach Verletzung oder Infektion, diabetischer Retinopathie, retrolentaler
Fibroplasie und neovaskulärem
Glaukom; ulzerativen Erkrankungen wie Magengeschwür; pathologischen,
jedoch nicht malignen Zuständen
wie Hämangiome
einschließlich
infantiler Hämangiome,
Angiofibrom des Nasenrachenraums und avaskulärer Nekrose des Knochens, diabetischer
Nephropathie und Kardiomyopathie; und Störungen des weiblichen Reproduktionssystems
wie Endometriose. Die Verbindungen können ferner zur Vorbeugung
der Produktion von Cyclooxygenase-2 verwendet werden und weisen
analgetische Eigenschaften auf. Deshalb sind die Verbindungen der
Formel I zur Behandlung von Schmerz nützlich.
-
Andere
Verwendungen von Verbindungen der Formel I schließen die
Behandlung von HCV, schwerem Asthma, Psoriasis, chronisch-obstruktiver
Lungenerkrankung (COPD) und anderer Erkrankungen ein, die mit einer
Anti-TNF-Verbindung behandelt werden können.
-
Außer dass
diese Verbindungen für
die Humanbehandlung nützlich
sind, sind sie auch nützlich
für die veterinäre Behandlung
von Mitlebewesen, exotischen Tieren und Nutztieren, einschließlich Säugern, Nagern und
dergleichen. Stärker
bevorzugt schließen
die Lebewesen Pferde, Bunde und Katzen ein.
-
Die
vorliegenden Verbindungen können
auch in Co-Therapien teilweise oder vollständig anstelle von anderen üblichen
entzündungshemmenden
Mitteln zusammen mit Steroiden, Cyclooxygenase-2-Inhibitoren, NSAIDs,
DMARDS, immunosuppressiven Mitteln, 5-Lipoxygenase-Inhibitoren,
LTB4-Antagonisten und LTA4-Hydrolase-Inhibitoren
verwendet werden.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "TNF-vermittelte Störung" auf jede und alle Störungen und
Erkrankungszuständen,
in denen TNF eine Rolle spielt, entweder durch Steuerung von TNF
selbst, oder indem TNF verursacht, dass andere Monokine wie, jedoch
nicht beschränkt
auf, IL-1, IL-6 oder IL-8 freigesetzt werden. Ein Erkrankungszustand,
in dem zum Beispiel IL-1 eine Hauptkomponente ist und dessen Produktion oder
Wirkung als Reaktion auf TNF verschlimmert wird oder das als Reaktion
auf TNF sezerniert wird, würde deshalb
als eine Störung
angesehen werden, die durch TNF vermittelt wird.
-
Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff "p38-vermittelte Störung" auf jede und alle Störungen und
Erkrankungszustände,
in denen p38 eine Rolle spielt, entweder durch Steuerung von p38
selbst oder indem p38 verursacht, dass ein anderer Faktor freigesetzt
wird, wie, jedoch nicht beschränkt
auf, IL-1, IL-6 oder IL-8. Ein Erkrankungsstadium, in dem zum Beispiel
IL-1 eine Hauptkomponente ist und dessen Produktion oder Wirkung
als Reaktion auf p38 verschlimmert wird oder das als Reaktion von
p38 sezerniert wird, würde deshalb
als eine Störung
angesehen werden, die durch p38 vermittelt wird.
-
Da
TNF-β eine
enge strukturelle Homologie mit TNF-α (auch als Cachectin bekannt)
aufweist, und da jedes ähnliche
biologische Reaktionen auslöst
und an den gleichen Zellrezeptor bindet, wird die Synthese sowohl
von TNF-α als
auch von TNF-β durch
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung gehemmt und sie werden
deshalb hierin kollektiv als "TNF" bezeichnet, wenn
nicht auf andere Weise besonders beschrieben.
-
BEISPIELE
-
Weitere
Gegenstände,
Vorteile und neue Merkmale dieser Erfindung werden dem Fachmann
während der
Betrachtung der folgenden veranschaulichenden Beispiele davon, welche
nicht einschränkend
sein sollen, offensichtlich werden.
-
Beispiel 1: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-(+)-2-hydroxy-1-methylethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 16)
-
Schritt A: Herstellung
von 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbonsäureethylester
-
Zu
einer Lösung
aus 4-Chlor-2-methylthiopyrimidin-5-carbonsäureethylester (Aldrich, 65
g, 280 mmol) in 500 ml THF bei 0 °C
wurden Triethytamin (140 ml, 1000 mmol) und (S)-1-Amino-2-propanol
(21 g, 280 mmol) zugegeben. Nach dem Rühren für 4 Stunden wurde Wasser (200
ml) zugegeben und die Phasen wurden getrennt. Die wässrige Schicht
wurde mit Dichlormethan extrahiert. Die organische Phase wurde eingeengt
und der Rückstand
wurde mit dem Dichlormethan gelöst
und mit Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und das Filtrat wurde
unter vermindertem Druck eingedampft, um 77 g des 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbonsäureethylesters
als einen weißen
Feststoff zu ergeben.
-
Schritt B: Herstellung
von 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-methanol
-
Lithiumaluminiumhydrid
(5,7 g, 150 mmol) wurde in trockenes THF (500 ml) bei 5 °C gerührt und
tropfenweise mit einer Lösung
von 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbonsäureethylester
(27 g, 100 mmol) in trockenem THF (450 ml) behandelt. Das Reaktionsgemisch
wurde für
15 min gerührt und
dann wurde Wasser (18 ml) tropfenweise vorsichtig zugegeben. Die
Umsetzung wurde für
30 min gerührt und
dann wurde eine wässrige
Lösung
aus Natriumhydroxid (15 %, 8,5 ml) tropfenweise zugegeben, gefolgt von
Wasser (25,5 ml). Die so erhaltene Suspension wurde für 17 Stunden
bei RT gerührt
und dann filtriert. Der Filterrückstand
wurde mit Isopropanol (2 ×,
100 ml) gewaschen und das mit den Waschungen vereinigte Filtrat wurde
unter vermindertem Druck eingedampft, um 25,8 g 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-methanol
zu ergeben.
-
Schritt C: Herstellung
von 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbaldehyd
-
4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-methanol
(26 g, 100 mmol) und 1 l Dichlormethan wurden unter Rühren vereinigt
und mit Mangandioxid (102 g, 1 mol) behandelt. Die so erhaltene
Suspension wurde für
24 Stunden gerührt
und dann durch Celite filtriert. Der Filterrückstand wurde mit Dichlormethan
(100 ml) gewaschen und das mit den Waschungen vereinigte Filtrat
wurde unter vermindertem Druck eingedampft, um 16,5 g des 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbaldehyds
als einen weißen
Feststoff zu ergeben.
-
Sulfon
-
Schritt A: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einem Gemisch aus 4-((S)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanylpyrimidin-5-carbaldehyd (16,5 g,
73 mmol) und (2,4-Difluorphenoxy)essigsäuremethylester (29,4 g, 145
mmol) in wasserfreiem Dimethylformamid (300 ml) wurde Kaliumcarbonat
(30 g, 218 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 60 °C erhitzt
und nach 18 Stunden wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und
das Dimethylformamid wurde unter Vakuum abdestilliert. Der rohe
Rückstand
wurde in Wasser (300 ml) suspendiert und mit Dichlormethan extrahiert,
mit Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und unter Vakuum eingeengt,
um 41 g rohes Material zu ergeben, das auf einer Kieselgelsäule chromatographiert
wurde, wobei mit 1 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, um
30 g 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Massenspektr. M + 1 = 274) zu ergeben.
-
Schritt B: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einer Dichlormethanlösung
(500 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(29,7 g, 108 mmol) bei 5 °C
wurde portionsweise m-Chlorperbenzoesäure (55 g, 240 mmol) zugegeben
und es wurde für
24 Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit wässrigem
Natriumsulfat, wässrigem
Natriumbicarbonat gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und eingedampft,
um 24 g 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Massenspektr. M + 1 = 412) zu ergeben.
-
Schritt C: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einer THF-Lösung
(5 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(400 mg, 1 mmol) wurde (S)-2-Amino-1-propanol (0,38 ml, 5 mmol) zugegeben
und es wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde und man wandelte
in das Hydrochloridsalz um, um 320 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-(+)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 407, Smp. = 175,1-179,1 °C).
-
Beispiel 2: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-(R)-(-)-2-hydroxy-1-methylethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 17)
-
Zu
einer THF-Lösung
(5 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(400 mg, 1 mmol) wurde (R)-2-Amino-1-propanol (0,38 ml, 5 mmol) zugegeben
und es wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, und man wandelte
in das Hydrochloridsalz um, um 370 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((R)-2-hydroxy-1-methylethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 407, Smp. = 174,9-178,1 °C).
-
Beispiel 3: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorpphenoxy)-2-(2-hydroxy-1,1-dimethylethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 36)
-
Zu
einer THF-Lösung
(10 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(717 mg, 1,74 mmol) wurde 2-Amino-2-methyl-1-propanol (1,55 g, 17,43 mmol)
zugegeben und es wurde bei RT über
Nacht gerührt,
unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert, wobei
mit 4 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, um nach der Umwandlung
in das Hydrochloridsalz 291 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-(2-hydroxy-1,1-dimethyl-ethylamino)-8-((S)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
als einen weißen
Feststoff zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 421, Smp. = 187,4-189,9 °C).
-
Beispiel 4: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxqypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 41)
-
Schritt A: Herstellung
von 4-((R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl pyrimidin-5-carbonsäureethylester
-
Zu
einer Lösung
aus 4-Chlor-2-methylthiopyrimidin-5-carbonsäureethylester (Aldrich, 62,6
g, 269 mmol) in 1 l THF bei 0 °C
wurde Triethylamin (135 ml, 1000 mmol) und (R)-1-Amino-2-propanol (30 g, 400 mmol)
zugegeben. Nach dem Rühren
für 4 Stunden
wurde unter vermindertem Druck eingedampft, um 66,6 g des 4-(R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-carbonsäureethylesters
als einen weißen Feststoff
zu ergeben.
-
Schritt B: Herstellung
von 4-((R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-methanol
-
Lithiumaluminiumhydrid
(14 g, 368 mmol) wurde in trockenes THF (500 ml) bei 5 °C gerührt und
tropfenweise mit einer Lösung
von 4-(R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methansulfanylpyrimidin-5-carbonsäureethylester
(66,6 g, 246 mmol) in trockenem THF (150 ml) behandelt. Das Reaktionsgemisch
wurde für
15 min gerührt
und dann wurde Wasser (18 ml) vorsichtig tropfenweise zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
30 min gerührt
und dann wurde eine wässrige
Lösung
aus Natriumhydroxid (15 %, 8,5 ml) tropfenweise zugegeben, gefolgt
von Wasser (25,5 ml). Die so erhaltene Suspension wurde für 17 Stunden
bei RT gerührt
und dann filtriert. Der Filterrückstand
wurde mit Isopropanol (2 x, 100 ml) gewaschen und das mit den Waschungen
vereinigte Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingedampft, um
58,6 g 4-(R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-methanol
zu ergeben.
-
Schritt C: Herstellung
von 4-((R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-carbaldehyd
-
4-(R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-methanol
(58,6 g, 256 mmol) und 1 l Dichlormethan wurden unter Rühren vereinigt
und mit Mangandioxid (222 g, 2560 mol) behandelt. Die so erhaltene
Suspension wurde für
24 Stunden gerührt
und dann durch Celite filtriert. Der Filterrückstand wurde mit Dichlormethan
(100 ml) gewaschen und das mit den Waschungen vereinigte Filtrat
wurde unter vermindertem Druck eingedampft, um 34 g des 4-((R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-carbaldehyds
als einen weißen
Feststoff zu ergeben.
-
Sulfon
-
Schritt A: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einem Gemisch aus 4-((R)-2-Hydroxypropylamino)-2-methylsulfanyl-pyrimidin-5-carbaldehyd (17,7 g,
78 mmol) und (2,4-Difluorphenoxy)essigsäuremethylester (31,6 g, 156
mmol) in wasserfreiem Dimethylformamid (300 ml) wurde Kaliumcarbonat
(30 g, 218 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 60 °C erhitzt
und nach 18 Stunden wurde das Reaktionsgemisch gekühlt und
DMF wurde abdestilliert. Der Rückstand
wurde in Wasser (300 ml) suspendiert und mit Dichlormethan extrahiert,
mit Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und unter Vakuum
eingeengt, um 29,5 g rohes Material zu ergeben, das auf einer Kieselgelsäule chromatographiert
wurde, wobei mit 1 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, um
17,5 g 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 274).
-
Schritt B: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einer Dichlormethanlösung
(200 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methylsulfanyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(9,38 g, 24,7 mmol) bei 5 °C
wurde portionsweise m-Chlorperbenzoesäure (12,5 g, 54 mmol) zugegeben
und es wurde für
24 Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit wässrigem
Natriumsulfit, wässrigem
Natriumbicarbonat gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und eingedampft,
um 10,7 g 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Massenspektr. M + 1 = 412) zu ergeben.
-
Schritt C: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einer THF-Lösung
(5 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(615 mg, 1,5 mmol) wurde (S)-2-Amino-1- propanol (1,2 ml, 15 mmol) zugegeben
und es wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde und man wandelte
in das Hydrochloridsalz um, um 295 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 407, Smp. = 186,0-189,1 °C).
-
Beispiel 5: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-(R)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 48)
-
Zu
einer THF-Lösung
(5 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(400 mg, 1 mmol) wurde (R)-2-Amino-1-propanol (0,38 ml, 5 mmol) zugegeben
und es wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, und man wandelte
in das Hydrochloridsalz um, um 350 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((R)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 407, Smp. = 181,5-184,4 °C)
-
Beispiel 6: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-(2-hydroxy-1,1-dimethyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 31)
-
Ein
Gemisch aus 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(886 mg, 2,15 mmol) und 2-Amino-2-methyl-1-propanol (5,15 g, 58
mmol) wurde bei 60 °C
unter Stickstoff für
2 Stunden erhitzt. Es wurde gekühlt
und auf Kieselgel chromatographiert, wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan
eluiert wurde, um nach dem Umwandeln in das Hydrochloridsalz 385
mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-(2-hydroxy-1,1-dimethyl-ethylamino)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 421, Smp. = 182,0-183,9 °C).
-
Beispiel 7: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-me1hyl-ethylamino)-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 45)
-
Schritt a: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-methansulfonyl-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
-
Zu
einer Dichlormethanlösung
(100 ml) von Oxalylchlorid (1,05 ml, 12 mmol) bei -60 °C wurden
Dimethylsulfoxid (1,7 ml, 24 mmol) und 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-(2-hydroxypropyl)-2-methansulfonyl-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(4,12 g, 10 mmol) zugegeben. Zu diesem Gemisch wurde Triethylamin
(7 ml, 50 mmol) zugegeben und es wurde über Nacht gerührt. Es
wurde Wasser (100 ml) zugegeben und mit Dichlormethan extrahiert,
mit Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Es wurde filtriert und unter Vakuum
eingeengt, auf Kieselgel chromatographiert, wobei mit 2 % Methanol
in Dichlormethan eluiert wurde, um 1,0 g 6-(2,4-Fluorphenoxy)-2-methansulfonyl-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 410).
-
Schritt b: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-dJpyrimidin-7-on
(Verbindung 45)
-
Zu
einer THF-Suspension von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-methansulfonyl-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(412 mg, 1 mmol) wurde (S)-2-Amino-1-propano1 (0,39 ml, 5 mmol)
bei RT zugegeben und es wurde über
Nacht gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, um nach der
Umwandlung in das Hydrochloridsalz 330 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((S)-2-hydroxy-1-methylethylamino)-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 405, Smp. = 207,9-214,6 °C).
-
Beispiel 8: Herstellung
von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((R)-2-hydroxy-1-methyl-ethylamino)-8-(2-Oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(Verbindung 49)
-
Zu
einer THF-Suspension (10 ml) von 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-methansulfonyl-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
(417 mg, 1 mmol) wurde (R)-(-)-2-Amino-1-propanol (0,40 ml, 5 mmol) bei RT zugegeben
und es wurde über
Nacht gerührt.
Es wurde unter Vakuum eingeengt und auf Kieselgel chromatographiert,
wobei mit 2 % Methanol in Dichlormethan eluiert wurde, um nach der
Umwandlung in das Hydrochloridsalz 330 mg 6-(2,4-Difluorphenoxy)-2-((R)-2-hydroxy-1-methylethylamino)-8-(2-oxopropyl)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
zu ergeben (Massenspektr. M + 1 = 405, Smp. = 207,8-216,4 °C).
-
Beispiel 9: In-vitro-Test
-
Die
p38-MAP-Kinase-Hemmwirkung der Verbindungen dieser Erfindung in
vitro wurde durch Messen des Transfers des γ-Phosphats von γ-33P-ATP über
p-38-Kinase zum Myelin-Basisprotein
(MBP) bestimmt, wobei eine geringfügige Modifikation des in Ahn
et al., J. Biol. Chem. 266: 4220-4227 (1991) beschriebenen Verfahrens
verwendet wurde.
-
Die
phosphorylierte Form der rekombinanten p38-MAP-Kinase wurde mit
SEK-1 und MEKK in E. coli koexprimiert (siehe Khokhlatchev et al.,
J. Biol. Chem. 272: 11057-11062 (1997)) und dann durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung einer Nickel-Säule
gereinigt.
-
Die
phosphorylierte p38-MAP-Kinase wurde in Kinasepuffer (20 mM 3-(N-Morpholino)propansulfonsäure, pH-Wert
7,2, 25 mM β-Glycerinsphosphat,
5 mM Ethylenglycolbis(beta-aminoethylether)-N,N,N',N'-tetraessigsäure, 1 mM
Natriumorthovanadat, 1 mM Dithiothreitol, 40 mM Magnesiumchlorid)
verdünnt.
Die Testverbindungen wurden in DMSO gelöst zugegeben oder es wurde
nur DMSO (Kontrolle) zugegeben und die Proben wurden für 10 min
bei 30 °C
inkubiert. Die Kinasereaktion wurde durch Zugabe eines Substratcocktails, der
MBP und γ-33P-ATP enthielt, gestartet. Nach dem Inkubieren
für weitere
20 min bei 30 °C
wurde die Umsetzung durch Zugeben von 0,75 % Phosphorsäure beendet.
Das phosphorylierte MBP wurde dann von dem restlichen γ-33P-ATP unter Verwendung einer Phosphocellulose-Membran
(Millipore, Bedford, MA) getrennt und unter Verwendung eines Szintillationszählers (Packard,
Meriden, CT) quantifiziert.
-
Es
wurde unter Verwendung des vorstehenden Tests gezeigt, dass die
Verbindungen der Erfindung Inhibitoren der p38-MAP-Kinase sind.
Die Verbindungen der Erfindung zeigten p38-IC50-Werte
im Bereich von weniger als 0,001 bis 0,1 μM. Zum Beispiel zeigte 6-(2,4- Difluorphenoxy)-8-(3-hydroxypropyl)-2-(tetrahydropyran-4-ylamino)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
unter Verwendung des vorstehenden Tests eine IC50 von 0,0008 μM.
-
Beispiel 10: In-vitro-Test
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht einen humanes-Vollblut-(HWB)-in-vitro-Test
(d. h. LPS-induzierte IL-1β-Produktion
in unverdünntem
humanen Vollblut über
Hemmung der p38-MAP-Kinase)
zur Bewertung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung und der
Vergleichsergebnisse der entsprechenden Alkylanaloga.
-
Die
LPS-(Lipopolysaccharid)-Behandlung des humanen Vollbluts löst die IL-1β-(Interleukin-1β)-Produktion aus, die durch
einen IL-1β-spezifischen
ELISA gemessen werden kann. Humanes Vollblut wurde mit der angezeigten
Konzentration einer Verbindung der vorliegenden Erfindung in 0,5
% DMSO (finale Konzentration) für
30 min bei 37 °C
vorinkubiert, die Proben wurden mit 0,5 μg/ml Lipopolysaccharid (LPS,
von Sigma) (finale Konzentration) für 18 Stunden stimuliert, um
die Synthese und Sezernierung von IL-1β auszulösen, welche unter Verwendung
eines IL-1β-ELISA
gemessen wurde.
-
Verbindungslösungen
-
Es
wurde eine Stammlösung
von 6 mM in DMSO (von Sigma) durch Lösen der Verbindung in DMSO in
449 μl DMSO
hergestellt. Von der 6-mM-Stammlösung
wurden sechs anschließende
halblogarithmische Verdünnungsreihen
in DMSO durchgeführt,
um die folgenden Konzentrationen zu ergeben. 1,9 mM, 600, 190, 60,
19 und 6 μM.
Markierung der Röhrchen
mit 1-7. Die 6-mM-Stammlösung
in Röhrchen
1. 216 μl
DMSO wurden in jedes der Röhrchen
2-7 eingebracht. Aus dem Röhrchen
1 wurden 100 μl
in Röhrchen
2 überführt. Röhrchen 2
wurde verwirbelt und 100 μl
wurden von Röhrchen
2 zu Röhrchen
3 überführt. Dieser
Vorgang wurde bis Röhrchen
7 wiederholt. Unter Verwendung der vorstehend hergestellten Verdünnungsreihen
der Verbindung in DMSO wurde eine zusätzliche Verdünnung 1/20
(10 μl in
190 ml RPMI 1640 Medium von Gibco-BRL) durchgeführt, um eine finale Verbindungskonzentrationskurve
von 30, 10, 2,9, 1, 0,3, 0,1 und 0,03 μM zu ergeben.
-
LPS-Lösungen
-
Wiederherstellung
von LPS: In das 10-mg-Fläschchen
LPS wurden 10 ml 1XPhosphatgepufferte Salzlösung (d. h. 1XPBS von Gibco-BRL)
zugegeben, gut gemischt und in ein 50-ml-Röhrchen überführt. Weitere 10
ml wurden dem LPS-Fläschchen
zugegeben, gefolgt von Spülen,
und diese Spülung
wurde zu dem 50-ml-Röhrchen
zugegeben und gut gemischt. Die Lösung wurde filtriert und sterilisiert
und in gewünschten Mengen
(100-μl-Aliquot
war ausreichend für
vier Platten) aliquotiert. Dies ergab eine 0,5 mg/ml Stammlösung, die
1/100 zur Verwendung im Protokoll verdünnt wurde. Unmittelbar vor
der Anwendung wurde die LPS-Stammlösung 1/100 (100 μl in 10 ml
RPMI) verdünnt.
-
Testverfahren
-
Der
Test wurde in einer U-Boden-Platte mit 96 Vertiefungen (von Costar)
durchgeführt.
Zwei Kontrollen wurden in jeden Test eingeschlossen, plus und minus
LPS in Abwesenheit der Verbindung. Alle Proben und Kontrollen wurden
in dreifacher Ausführung
durchgeführt.
-
Humanes
Vollblut (von Spendern, die für
mindestens 14 Tage keine Arzneigabe erhalten hatten, keinen Alkohol
für 48
Stunden) wurde in siliconisierten Vacutainern gesammelt, die Heparin
(19 Einheiten/ml) enthielten. Ein 25-μl-Aliquot von 5 % DMSO in RPMI
1640 wurde zu den Kontrollvertiefungen zugegeben (Plus- und Minus-LPS-Kontrollen).
25-μl-Aliquots
jeder Verbindungskonzentration, die vorstehend hergestellt wurden,
wurden in gekennzeichnete Vertiefungen abgegeben. 200 μl humanes
Vollblut wurde zu jeder Vertiefung zugegeben und es wurde bei 37 °C und 5 %
CO2 für
30 min inkubiert. 25 μl
verdünntes
LPS wurde in alle Vertiefungen abgegeben mit Ausnahme der Minus-LPS-Kontrolle-Vertiefungen.
25 μl RPMI
wurden zu den Minus-LPS-Kontrolle-Vertiefungen zugegeben.
-
Die
Platten wurden bei 37 °C
und 5 % CO2 für 18 Stunden inkubiert. Nach
der Inkubation wurden die Platten bei 400 × g zu Zellpellets zentrifugiert
und das Plasma wurde gesammelt, wobei darauf geachtet wurde, das
Pellet nicht zu zerstören.
Das Plasma wurde zu einer neuen Polypropylenplatte mit 96 Vertiefungen überführt. ELISA
wurde sofort durchgeführt
und das restliche Plasma wurde bei -20 °C für den Fall, das es für erneutes
Testen benötigt
wird, gelagert.
-
ELISA-Protokoll
-
Der
IL-1β-ELISA
verwendete zwei Anti-IL-1β monoklonale
Antikörper:
ILβ1-H6
(1 mg/ml) und ILβ1-H67
(2,71 mg/ml).
-
Materialien
-
Rekombinantes
humanes IL-1β (rhuIL-1β, 2,5 μg/ml) wurde
von R&D Systems
erhalten. Phosphatgepufferte Dulbecco-Salzlösung (1XPBS) wurde von Gibco-BRL
erhalten. Phosphatgepufferte Salzlösung (10XPBS) wurde von Gibco-BRL
erhalten. Dulbecco-Modifikation
ohne Calcium und Magnesium, pH-Wert 7,2. Die ungeöffneten
Flaschen wurden bei RT gelagert. ELISA-Inkubationspuffer (EIB): – 0,1 %
BSA/PBS; 1 g Rinderserumalbumin (BSA); 100 ml 10XPBS; Zugeben von
deionisiertem Wasser auf 1 Liter und Lagern bei 4 °C. ELISA-Waschpuffer
(EWB): 0,05 % Tween/PBS; 0,5 ml Tween 20; 100 ml 10 × PBS; Zugeben
von deionisiertem Wasser auf 1 Liter und Lagern bei 4 °C. Blockierungspuffer – 3 % fettarme
Trockenmilch/PBS: 15 g fettarmes Trockenmilchpulver (Carnation);
50 ml 10XPBS; Zugeben von destilliertem Wasser auf 500 ml und Lagern bei
4 °C. Peroxidase-konjugiertes
Streptavidin (von Pharmingen): Verdünnen auf etwa 1:3000 (10 μl/30 ml)
in EWB-Puffer. 0,1 M Citratpuffer, pH-Wert 4,5; 9,6 g Citronensäure (MG
192,1, von Sigma); 14,7 g Trinatriumcitrat (MG 294,1, von Sigma);
Einstellen auf pH-Wert 4,5 unter Verwendung von NaOH und Zugeben
von destilliertem Wasser auf 500 ml. Lagern bei 4 °C. OPD-Substratlösung: 1
mg/ml OPD/0,03 % H2O2/Citratpuffer;
1 Tablette o-Phenylendiamin (OPD, von Zymed); 12 μl von 30
% Wasserstoffperoxid; 12 ml 0,1 M Citratpuffer.
-
Herstellen der Standards
(unmittelbar vor dem Ausbringen auf die Platte frisch herstellen)
-
Es
wurde eine Stammlösung
von rhuIL-1β (2,5 μg/ml) verwendet,
um eine Standardkurve zu konstruieren. Die Konzentrationen für die Kurve
sind: 12500, 4167, 1389, 463, 154, 51 und 17 pg/ml. Die Röhrchen wurden
mit 1-8 markiert. rhuIL-1β Stammlösung wurde
1/500 verdünnt
(3 μl Stammlösung + 597 μl EWB) in Röhrchen 1.
400 μl EWB
wurden in die Röhrchen
2-8 abgegeben. Von Röhrchen
1 wurden 200 μl
in Röhrchen 2 überführt und
verwirbelt. 200 μl
wurden von Röhrchen
2 zu Röhrchen
3 überführt. Wiederholen
dieses Vorgangs bis zu Röhrchen
7. Röhrchen
8 wurde als ELISA-Test-Leerwert verwendet. Die Plasmaproben wurden 1:4
in EWB (20 μl
Plasma + 60 μl
EWB) verdünnt.
-
Herstellung
der Antikörperlösungen
-
Der
Antikörper
ILβI-H6
wurde 1/100 in 1XPBS verdünnt,
um eine 10-μg/ml-Lösung zu
erzeugen. Pro Platte wurden 50 μl
Antikörper
in 5 ml PBS verdünnt.
Antikörper
ILβ1-H67
wurde 1/100 in EWB verdünnt,
um eine 2-μg/ml-Lösung zu
erzeugen. Pro Platte wurden 3,69 μl
Antikörper
in 5 ml EIB verdünnt.
-
Verfahren
-
EIA-Platten
mit 96 Vertiefungen wurden mit 50 μl pro Vertiefung Antikörper ILβ1-H6 (10 μg/ml) beschichtet,
sanft geschüttelt,
um jegliche Luftblasen zu beseitigen und mit einem Plattenversiegler
versiegelt und in einer befeuchteten Kammer über Nacht bei 4 °C inkubiert.
Die Platten wurden geleert und auf einem fusselfreien Papiertuch
trockengetupft. Nichtspezifische Bindungsstellen wurden mit 175 μl Blockierungspuffer pro
Vertiefung für
1-2 Stunden bei
RT blockiert. Die Platten wurden einmal mit EWB gewaschen (d. h.
leere Platte mit 150 μl
EWB befüllt,
geleert und auf einem fusselfreien Papiertuch trockengetupft). 25-μl-Aliquots des Standards
in dreifacher Ausführung
wurden den entsprechenden Vertiefungen zugegeben. (Jede Platte weist ihre
eigene Standardkurve auf.) Ein 25-μl-Aliquot verdünntes Plasma
wurde der entsprechenden Vertiefung zugegeben. Allen Vertiefungen
wurden 25 μl
biotinylierter monoklonaler Antikörper ILβ1-H67 (2 μg/ml) zugegeben. Die Platten
wurden mit einem Plattenversiegler versiegelt und für 2 Stunden
bei RT (oder über
Nacht bei 4 °C),
während
sanft geschüttelt
wurde (Bellco Mini-Orbital Shaker, Einstellung 3,5), inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Platten 3 × mit EWB (wie vorstehend beschrieben)
gewaschen. Ein 50-μl-Aliquot
von Peroxidase-Streptavidin, verdünnt 1:3000 in EIB, wurde jeder
Vertiefung zugegeben. Die Platten wurden mit einem Plattenversiegler
versiegelt, für
1 Stunde bei RT, während
sanft geschüttelt
wurde, inkubiert und 3 × wie vorstehend
beschrieben gewaschen.
-
Eine
OPD-Tablette wurde in Citratpuffer gelöst (1 Tablette/12 ml Citratpuffer)
und 12 μl
30 % H2O2 wurde
zu dem OPD/Citratpuffer zugegeben. Es wurden 50 μl OPD-Substratlösung an
jede Platte abgegeben und die Platten wurden in Dunkelheit für 30 min
bei RT zur Farbentwicklung inkubiert. Die Platten wurden bei zweifacher
Wellenlänge
gelesen: Probenfilter = 450 nm/Referenzfilter = 650 nm. Die Werte
der Proben, welche den Standard enthielten, wurden verwendet, um
eine Standardkurve (Extinktion vs. Konzentration) graphisch darzustellen,
die verwendet wurde, um die Konzentrationen unbekannter Proben zu
bestimmen.
-
Statistisches
Verfahren
-
Wenn
die Konzentrations-Hemmungskurve auf jeder Seite keine Punkte von
50 % einschließt,
dann wurde die IC
50 als > höchste
Konzentration oder < niedrigste
Konzentration angezeigt. Andererseits, wenn die Konzentrationszahl ≥ 5 ist, wurden
die Daten nach dem folgenden 2-Parametermodell angepasst, um eine
IC
50 zu berechnen:
-
Dieses
Modell geht davon aus, dass die minimale und die maximale Reaktion
0 % beziehungsweise 100 % waren, und berechnet die IC50 und
den Anstiegsparameter. Wenn die nichtlineare Regression versagt oder
die Anzahl der getesteten Konzentrationen < 5 war, wurde lineare Regression verwendet,
um die IC50 unter Verwendung der 2 Punkte
zu berechnen, die an 50 % angrenzen. Wenn lineare Regression verwendet
wurde, um die IC50 zu berechnen, wurde dies
in den Testanmerkungen angegeben und kann auch am Vorhandensein
(nonlineare Regression) oder dem Fehlen (lineare Regression) des
IC50 Standardfehlers und des Anstiegsparameters
gesehen werden.
-
Es
wurde unter Verwendung des vorstehenden Tests gezeigt, dass die
Verbindungen der Erfindung die LPS-induzierte IL-1β-Produktion
in unverdünntem
humanen Vollblut über
die Hemmung der p38-MAP-Kinase, welche die IL-1β-Produktion wie vorstehend angemerkt
vermittelt, hemmen. Die Verbindungen der Erfindung zeigen IC50-Werte für die LPS-induzierte IL-1β-Produktion in unverdünntem humanen
Vollblut im Bereich von < 0,001 μM bis 0,30 μM. Zum Beispiel
zeigte 6-(2,4-Difluorphenoxy)-8-((R)-2-hydroxypropyl)-2-(tetrahydropyran-4-ylamino)-8H-pyrido[2,3-d]pyrimidin-7-on
eine IC50 von 0,001 μM.
-
Überraschenderweise
ist die Hemmung der LPS-induzierten IL-1β-Produktion unter Verwendung
von Verbindungen der Erfindung, wobei R2 der
Formel (I) Hydroxyalkyl oder Alkoxyalkyl ist, wesentlich größer als die
Ergebnisse aus den entsprechenden Verbindungen, wobei R2 Methyl
oder ein anderes Alkyl ist. Dieser unerwartete Vorteil der Erfindung
ist vollständiger
in Tabelle 2 veranschaulicht, in der repräsentative Verbindungen der
Erfindung, wobei R2 (der Formel I) Hydroxyalkyl
ist, mit den entsprechenden Analoga verglichen werden, wobei R2 Methyl ist). Die Verbindungen in der ersten
oder der äußersten
linken Spalte von Tabelle 1 werden wie in den Beispielen hierin
beschrieben hergestellt und werden auch in Tabelle 1 gezeigt. Die
Verbindungen in der zweiten oder mittleren Spalte von Tabelle 2
wurden gemäß den in
WO 02/064594 vorgetragenen Verfahren hergestellt. Die Werte in der
dritten oder äußersten
rechten Spalte entsprechen dem Quotienten:
(IC50-Hemmung
der IL-1β-Produktion,
wobei R2 = Hydroxyalkyl)/(IC50-Hemmung
der IL-1β-Produktion,
wobei R2 = Methyl).
-
Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich, stellen die Verbindungen, wobei R
2 Hydroxyalkyl ist, eine Hemmung der LPS-induzierten
IL-1β-Produktion
in unverdünntem
humanen Vollblut bereit, die in der Größenordnung von 2,7 bis > 100 Mal, d. h. 270
% bis 10.000 %, größer ist
als die entsprechender Methylanaloga (R
2 =
Methyl). TABELLE
2
-
Die
voranstehende Erörterung
der Erfindung geschah zum Zweck der Veranschaulichung und Beschreibung.
Das Voranstehende soll den Umfang der Erfindung auf die hierin offenbarte
Form oder Formen nicht einschränken.
Obwohl die Beschreibung der Erfindung die Beschreibung von einer
oder mehreren Ausführungsformen
und bestimmten Variationen und Modifikationen eingeschlossen hat,
liegen andere Variationen und Modifikationen innerhalb des Umfangs
der Erfindung, wie sie z. B. innerhalb des Könnens und Wissens von Fachleuten
liegen können,
nachdem die vorliegende Offenbarung verstanden worden ist.