DE60157C - Pumpe mit einem als Filter wirkenden Kolben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Pumpe ist vorzugsweise für den Handgebrauch bestimmt und dadurch gekennzeichnet, dafs unmittelbar mit dem Kolben ein Filterkörper verbunden- ist, den das Wasser oder die zu filtrirende Flüssigkeit durchdringen mufs, bevor sie von dem Kolben befördert wird. Damit hierbei die filtrirte Flüssigkeit nicht mehr mit den Wandungen des Cylinders in Berührung kommt, dient die hohle Kolbenstange zur Fortleitung der geförderten Flüssigkeit.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Pumpe in zwei Ausführungsabarten im Schnitt dargestellt. Bei beiden Abarten schliefst sich an den Cylinder α unten unmittelbar das Ventilgehäuse b mit dem Sieb c und der gelochten Schutzplatte d für das kugelförmige Saugventil i an. An dem Kolben f ist der Filtrirkörper h befestigt. Derselbe besitzt zweckmäfsig die Form eines unten geschlossenen Hohlcylinders aus poröser Masse, kann jedoch auch in anderer Weise hergestellt sein. Die Kolbenstange g ist hohl und mit dem als Handgriff ausgebildeten Auslaufrohr k versehen. Bei der durch Fig. 1 veranschaulichten Art führt sich die Kolbenstange g in dem den Cylinder α oben abschliefsenden, mit einem Luftloch / versehenen Deckel. In diesem Falle mufs der Cylinder α so lang sein, wie der Hub des Kolbens und die Länge des Filterkörpers zusammen ausmachen. Diese verhä'ltnifsmä'fsig grofse Länge kann unter Umständen z. B. während des Transports unbequem sein. Für diesen Fall empfiehlt sich die durch Fig. 2 veranschaulichte Abart, bei welcher der Kolben f in Form eines Rohres bis zum tiefsten Punkt des Filterkörpers reicht und um denselben einen freien Zwischenraum beläfst. Am unteren Ende dieses Rohres ist zwischen zwei vortretenden Flantschen ein Dichtungsring m eingesetzt, welcher den Kolben gegen den Cylinder abdichtet. Es leuchtet ohne Weiteres ein, dafs diese Abart der Pumpe im zusammengeschobenen Zustande einen geringeren Raum beansprucht. Stellt man den Apparat in die zu filtrirende Flüssigkeit und zieht den Kolben f hoch, so erfolgt Ansaugung , wobei bei der durch Fig. 1 veranschaulichten Pumpe die über dem Kolben stehende Luft durch das Loch / des Deckels entweicht. Drückt man dann den Kolben f hinab, so wird die zuvor angesaugte Flüssigkeit gezwungen, durch den Filterkörper h zu treten und in dem Rohr g in die Höhe zu steigen. Damit die Bewegung des Kolbens f hierbei nicht zu schwer wird, giebt man dem Filterkörper h einen zweckentsprechenden Querschnitt, d. h. man macht ihn rohrförmig, wodurch gleichzeitig die Filterfläche vergröfsert wird. Ist die Filtermasse indessen hoch porös, so könnte der Körper auch kürzer, geeignetenfalls als einfache Platte ausgeführt werden. Beim Ansaugen bietet der Körper h dem Rücktritt der Flüssigkeit genügend Widerstand, so. dafs ein Kolbenventil völlig entbehrlich ist. Wie ohne Weiteres verständlich, kommt die durch Rohr g nach aufsen geförderte filtrirte Flüssigkeit nicht mehr mit der inneren, durch unfiltrirte Flüssigkeit benetzten Wandung des Pumpencylinders α in Berührung. Man ist somit bei passender Wahl des Filterkörpers im Stande, mittelst der beschriebenen Einrich-

tung ζ. B. auf der Reise, im Felde u. s. w. sich bequem völlig bakterienfreies filtrirtes Trinkwasser zu verschaffen. Der Filterkörper h selbst läfst sich, sobald man den Kolben aus dem Cylinder entfernt, bequem reinigen und durch hinreichend langes Kochen· in einem beliebigen Gefäfs auch leicht sterilisiren. Die Filterpumpe la'fst sich auch zum Filtriren anderer Flüssigkeiten als Wasser, z. B. Wein, OeI u. dergl., benutzen, und kann auch in gröfseren Abmessungen hergestellt werden, in welchem Falle dann zur Bewegung des Kolbens ein Pumpenschwengel dienen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Pumpe mit einem als Filter wirkenden Kolben, welcher beim Saughub Flüssigkeit durch ein Saugventil (i) ansaugt und beim Druckhub die angesaugte Flüssigkeit durch seine Poren hindurchtreten läfst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.