-
Lakedruckförderer für Spritzpökelung Es ist bekannt, Fleischstücke
dadurch zu pökeln, daß die Pökellake z. B. durch Hohlnadeln, die in das Fleisch
eingestochen werden, in das Innere des Fleischstückes unter erhöhtem Druck eingepreBt
wird.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen, mit denen eine korrodierende
Flüssigkeit, wie Pökellake, unter erhöhtem Druck gefördert werden kann, um sie der
Spritzkanüle zuzuführen.
-
Im, engeren bezieht sich die Erfindung auf Druckförderer, welche zwei
gegenläufig arbeitende, einfach wirkende Metnhranpumpen besitzen, deren Membranen
untereinander etwa durch eine Stange verbunden sind, wobei ein von der Membranbewegung
beeinfluBter Steuerschieber den Zulauf des Druckmittels, z. B. Druckwasser, und
den Ablauf des entspannten Druckmittels, z. B. Abwasser, beherrscht.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daB der Druckförderer
mit mehrschichtigen Membranen ausgestattet wird, die vorteilhaft am Rand miteinander
durch Vulkanisation oder in sonst geeigneter Weise verbunden sind, wobei die Verbindungsstange
nur mit einer Membran verbunden wird, die gegen die Pökellake oder die sonstige
korrodierende Flüssigkeit durch eine besondere Membran abgedeckt ist, die nicht
mit der Stange in Verbindung steht.
Der wesentliche Vorteil einer
derartigen Anwendungmehrschichtiger Membranen besteht darin, daß zur Übertragung
der Druck- und Zugkräfte auf die Kolbenstange eine Gummiart von hoher mechanischer
Widerstandsfähigkeit benutzt werden kann, die jedoch bekanntlich weniger widerstandsfähig
gegen chemische Angriffe ist und dagegen durch eine chemisch widerstandsfähige,
aber mechanisch weniger widerstandsfähige Membranschicht gegen den Angriff der Pökellake
geschützt ist.
-
Die Membran wird gemäß der Erfindung ferner vorteilhaft so ausgeführt,
daß ein Umstülpen, wie es bei der bisherigen napfartigen Ausführung eintritt, bei
der Bewegungsumkehr nicht zu erfolgen braucht. Die erfindungsgemäße Membran wird
also praktisch eben oder nur mit geringer Wölbung ausgeführt. Sie zeichnet sich
durch eine, bedeutend erhöhte Lebensdauer aus.
-
Um zu erreichen, daß der erfindungsgemäße Lakeförderer od, dgl. die
Förderflüssigkeit mit praktisch gleichem Druck abgibt, wendet die Erfindung die
Anordnung eines Windkessels im Ablauf der zu fördernden Flüssigkeit Lake) an; wobei
die Rückwirkung des Windkessels auf die Arbeitsweise der Steuerung des Lakeförderers
durch Umführungskanäle zwischen dem Förder-und dem Ansaugraum in den Druckventilen
beseitigt wird, so daß die Lake aus dem Windkessel mit praktisch gleichbleibendem
Druck austritt.
-
Weiterhin erstreckt sich die Erfindung nöch auf die Anwendung einer
neuartigen Steuerung für das Druckmittel, die dadurch im wesentlichen gekennzeichnet
ist, daß zur Abdichtung die Stirnseite von Gummidichtungskörpern benutzt wird. Auch
wird man erfindungsgemäß vorteilhaft den freien Querschnitt der Ansaugöffnung für
Pökellake od. dgl. größer als den Auslaßquerschnitt für Lake machen. In der Zeichnung
ist in Fig. i ein Längsschnitt durch einen Lakeförderer gemäß der Erfindung dargestellt,
während Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie A-B-C-D der Fig. i wiedergibt; Fig.
3 zeigt einen Schnitt durch einen mit dem Förderer nach Fig. i und 2 zu verbindenden
Windkessel.
-
Der in Fig. i und 2 dargestellte Förderer besitzt ein aus Gußeisen
od. dgl. bestehendes Gehäuse i, das sich an zwei gegenüberliegenden Seiten in napfförmigen
Erweiterungen 2 fortsetzt. An den Rand der Erweiterungen 2 ist mit Schrauben 3 je
ein z. B. aus einem korrosionsbeständigen Material, etwa nichtrostendem Stahl, bestehender
Deckel 4, 5 befestigt. Zwischen dem Deckel 4 und der Gehäuseerweiterung 2 ist eine
aus den beiden Schichten 6, 7 bestehende Membran eingespannt, von denen die innere
Membran 6 aus einem gegen mechanische Beanspruchung widerstandsfähigen Gummigewebe
und die äußere Membran aus einer Reingummiplatte 7 besteht. Die Membranen 6, 7 sind
durch eine Kolbenstange 8 so miteinander verbunden, daß sie synchron hin und her
bewegt werden können.
-
Die von den Membranen 6 begrenzten Zylinderräume 9, io nehmen das
Druckmittel, z. B. Preßwasser, auf, welches durch den Stutzen i i, auf dem ein Manometer
12 zur Feststellung des jeweiligen Flüssigkeitsdruckes vorgesehen ist, fließt. Der
Stutzen i i mundet in ehren Raum 12, in welchem ein aus massivem Gummi bestehender
Kolben 13 verschiebbar angeordnet ist. Aus dem Raum 12 gelangt das Druckmittel in
der in Fig. i bezeichneten Stellung des Kolbens 13 durch die Kanäle 14 in den Zylinderraum
io, so daß die rechte Membran 6, 7 durch das Druckmittel nach rechts (Feg. i) gedrückt
wird. Dabei verdrängt die Membran die in dem Zylinderraum 15 befindliche Pökellage,
welche nun durch den Kanal 16 in die Leitung 17 nach Öffnen des Kugelventils 18
gelangt, um zu dem Austrittsstutzen i9 zu gelangen, an den der zur Hohlnadel führende
Schlauch angeschlossen wird.
-
Unter dem Einfluß der mit erhöhtem Druck in däs Rohr 17 eintretenden
Lake wird das Kugelventil i9 geschlossen. Der dadurch in dem Zylinderraum 2o entstehende
Unterdruck öffnet ein anderes Kugelventil, das die Verbindung des Rohres 21 mit
dem Zylinderraum 2o beherrscht, so daß sich der Unterdruck in das Rohr 21 fortpflanzt,
von dem ein Rohrstutzen 22 ausgeht, an den eine zu dem Vorratsgefäß fürLake führendeRohrleitungoderein
Schlauch angeschlossen ist. Durch den Unterdruck in Rohr 21 wird ferner die Verbindung
des Rohres 21 mit dem Kolbenrauen 15 unterbrochen.
-
Das in den Zylinderraum io einströmende Druckmittel bewegt also beide
':Membranen synchron aus der in Fig. i wiedergegebenen einen Endstellung in die
entgegengesetzte Endstellung, wobei aus dem Raum 15 die Lake verdrängt und in die
Spritzkanüle gedrückt wird, während in dem Zylinderraum 2o frische Lake aus dem
Vorratsgefäß angesaugt wird. Gleichzeitig wird aus dem Zylinderraum 9 das Druckmittel
entfernt, welches in die von dem Ventil 22 beherrschte Abwasseröffnung 24 abfließen
kann, die ihrerseits mit dem Abwasserstutzen 25 durch die Kanäle 26 in Verbindung
steht.
-
Sobald sich bei der bewegenden Membran in die andere Endstellung die
auf der linken Seite der Kolbenstange 8 angeordnete Feder 27 gegen den linken Arm
28 des Steuergestänges 29 legt und eine gewisse Spannung erreicht hat, wird das
Gestänge 29 aus der in Fig. t wiedergegebenen Stellung nach rechts geschoben, wobei
der Arm 28 gegen die Feder 3o einer Traverse 31 trifft, welche die Ventilstangen
32 und 33 verbindet. Da der Steuerkolben 13 auf seiner rechten Seite durch das Druckmittel
belastet ist, setzt er seiner Verschiebung Widerstand entgegen, so <laß sich
die Federn 27 und 3o bei weiterer Bewegung der Kolbenstange 8 zusammendrücken, wie
bei 27'a und 3oaa angedeutet.
-
Wenn nun die Spannung der Federn 27, 30 einen ausreichenden
Wert erreicht hat, wird der Steuerkolben 13 von seinem Sitz abgehoben und damit
der Druck im Raume 12 vermindert. Die Folge ist, daß der Steuerkolben unter Entspannung
der Federn 27, 30 mit großer Geschwindigkeit in seine andere Endlage verschoben
wird, so daß dann das Druckmittel nur noch durch die Kanäle 34 in den Zylinderraum
9 abfließen kann und die Bewegung
der Membranen und der Kolbenstange
8 in umgekehrter Richtung einsetzt.
-
Gleichzeitig mit dem Umstellen des Steuerkolbens 13 wird auch das
Abwasserventil 23 geschlossen und unter Vermittlung der Ventilstange 33 das Ventil
35 von seinem Sitz abgehoben. Es kann dann Flüssigkeit aus dem Zylinderraum lo durch
den Kanal 36 und den Raum 26 abfließen, von wo das Abwasser durch den Stutzen 25
abläuft.
-
In der angegebenen Weise wird eine hin und her gehende Bewegung der
Membranen 6, 7 erzeugt, solange die Einrichtung an dem Druckmittelzufluß angeschlossen
bleibt.
-
Die jeweilige Stellung der Steuerung wird durch einen Handgriff 38
angezeigt, der durch ein Ritzel 39 mit einer in das Steuergestänge 29 eingeschnittenen
Verzahnung verbunden ist. Mittels des Handgriffes kann ferner von außen die Steuerung
beeinflußt werden. Auch ist es erfindungsgemäß möglich, mit dem Handgriff 38 bzw.
der Steuerstange 29 ein Zählwerk zu verbinden, das die Anzahl Hübe der Kolbenstange
8 und damit das geförderte Lakevolumen anzeigt.
-
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, wird der Querschnitt des
Rohres 21 und der mit ihm verbundenen Ventile, d. h. also der Querschnitt der Lakewege,
auf der Ansaugseite größer gewählt als derjenige des Rohres 17 und der Kugelventile
18, 19 auf der Druckseite. Dadurch erreicht man eine gleichmäßigere und höhere Leistung
des Lakeförderers.
-
Die Zylinderräume 9, 20 bzw. lo, 15 sind vergleichsweise flach ausgeführt.
Es ist dadurch möglich, ebene oder nur wenig gewölbte Membranen 6, 7 anzuwenden,
die, wie gefunden wurde, eine bedeutend größere Lebensdauer haben als die bisher
üblichen topfartigen Membranen.
-
Die Membranen 6, 7 sind am Rand, wie bei 4o angedeutet, durch Vulkanisation
oder in sonst geeigneter Weise fest miteinander verbunden.
-
Als wesentlicher Vorteil der aus Fig. 1 ersichtlichen Steuerung für
das Druckmittel ist zu erwähnen, daß die Abdichtung hier durch die Stirnflächen
des Gummikolbens 13 erfolgt und durch Gummidichtungsscheiben 41, welche auf den
Tellerventilen 23, 35 sitzen. Durch die Anwendung dieser Gummikörper wird das bisher
übliche lästige Einschleifen der Ventile ti. dgl. vermieden und die Fertigung der
Steuerung erheblich vereinfacht und verbilligt.
-
Die Lake wird nach ihrem Austritt aus dem Druckstutzen 19 vorteilhaft
einem Windkessel 42 zugeführt, der in Fig. 3 dargestellt ist. Die Lake tritt beispielsweise
durch den Stutzen 43 in den geschlossenen Kessel 42 ein, aus dem sie durch den Stutzen
44 ausfließt. In dem Kessel 42 bildet sich oberhalb des Flüssigkeitsniveaus ein
Luftpolster, das sich bei Umsteuerung der Membranpumpe entspannt und einen gleichmäßigen
Ablauf der Lake durch den Stutzen 44 sichert. Durch ein Manoineter 45 kann der Druck
des Luftpolsters und damit auch der jeweilige Druck der Pökellake genau gemessen
werden. Uin zu verhindern, daß von dem Windkessel eine Störung in der Arbeitsweise
der Membranpumpe erfolgt, werden erfindungsgemäß an den Kugelventilen 18, 19 Umführungskanäle
46, 47 vorgesehen, die die Förder- und Ansaugseite der Kugelventile verbinden und
einen geringen Flüssigkeitsaustausch zulassen.