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HINTERGRUND
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Staubtücher zum
Abheben von Staub von einer zu reinigenden Oberfläche – bspw.
einem Tisch – sind
bekannt. Bekannte Staubtücher
bestehen typischerweise aus einem Gewebe- bzw. Vliestuch und sind
oft mit einer nassen öligen
Substanz gesprüht bzw.
beschichtet, die den Staub festhalten soll. Derartige bekannte Staubtücher neigen
jedoch dazu, nach dem Einsatz auf der Oberfläche eine ölige Schicht zurückzulassen.
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Andere
bekannte Staubtücher
weisen verworrene Vliesfasern auf, deren Zwischenräume den Staub
zurückhalten.
Die verworrenen Fasern sind typischerweise mit einem Netz bzw. Grobgewebe
gehaltert, das dem Tuch zusätzliche
Festigkeit erteilt. Sie sättigen
sich aber beim Einsatz mit Staub und/oder sind u.U. beim Aufnehmen
dichter oder großer
Teilchen oder anderer Fremdkörper
nicht besonders wirksam.
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Die
US 5 616 408 offenbart ein
Laminattuch, das für
Barriereschichtanwendungen in medizinischen oder gewerblichen Anwendungen
einsetzbar ist. Das Tuch ist ein dreilagiger Verbund aus einer Innenlage
aus schmelzgeblasenen Fasern zwischen zwei Außenlagen. Bei der Innenlage
handelt es sich um eine Elektret-Faserbahn, die folglich elektrisch behandelt
ist, um ihre Filtereigenschaften zu verbessern.
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Die
US 5 965 758 offenbart eine
Matte zum Entfernen von Staub oder Schmutz von Schuhsohlen. Dabei
handelt es sich um ein Polstermaterial aus Elastomer-Filamenten with synthetischem,
elektrisch leitfähigem
Harz- oder Pulvermaterial sowie einem Sammelblatt aus Elektret-Material
unter dem Polstermaterial. Es wird erwähnt, dass durch das Verwirren der
Filamente sich Löcher
bzw. Hohlräume
bilden, die vertikal durch das Polstermaterial verlaufen und Durchlässe für den Schmutz
oder Staub durch das Polstermaterial hindurch zum Elektret-Material
belassen.
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Folglich
wäre ein
Reinigungstuch von Vorteil, das Staub und Schmutz wirksamer aufnehmen
und zurückhalten
kann. Weiterhin wäre
ein Reinigungstuch von Vorteil, das Schmutzansammlungen auf der Außenfläche des
Tuchs verhindert durch eine Außenfläche, die
Schmutz nicht wesentlich anzieht oder festhält. Auch wäre ein Reinigungstuch vorteilhaft, das
Schmutz auch ohne ein Sprühöl anzieht
und das verhätlnismäßig große und/oder
dichtere Schmutzteilchen festhält.
Diese und ander Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Offenbarung und den beigefügten Ansprüchen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Reinigungstücher bspw.
zum Reinigen von Oberflächen
(wie im Heim oder an Arbeitsplätzen).
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Reinigungstuch zum Aufnehmen
und Festhalten von Staub, größeren Teilchen
und/oder anderem Schmutz.
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Es
wird ein Teilchen-Rückhaltesystem
bzw. Reinigungstuch bereit gestellt; das Reinigungstuch ist nützlich zum
Reinigen und Entfernen von Teilchen und anderem Schmutz von einer
Oberfläche
wie einem Tisch, Fußboden,
Möbeln
od. dergl. Das Reinigungsuch weist mehrere Lagen auf, um die Schmutz-Rückhaltung
und/oder Festigkeit zu erhöhen.
Das Tuch weist eine Teilchenrückhalteschicht (bspw.
Basisschicht) mit Elektret-Material zum Aufnehmen und Rückhalten
der Teilchen auf. Das Tuch hat auch eine Außenschicht (bspw. Deckschicht),
die mindestens einen Teil der Teilchen-Rückhalteschicht abdeckt. Die Deckschicht
enthält
generell eine Vielzahl von Öffnungen,
die ermöglichen,
dass die Schmutzteilchen durch sie hindurch gedrückt und/oder angezogen werden.
Die Öffnungen
machen 30 % bis 95 % der Deckschicht aus und haben Querschnittsabmessungen
von 1 mm2–100 mm2.
Beispiele geeigneter Deckschichten sind Materialien mit Öffnungen
einer durchschnittlichen Querschnittsabmessung von etwa 1 mm bis
etwa 10 mm. Die Deckschicht hat eine mittlere Dicke bis 1 mm und
ist aus einem Material geringer Staubrückhaltefähigkeit (bspw. perforierte
Folie aus Polytetrafluorethylen (PTFE)) gebildet. Die Deckschicht
besteht aus einem Material geringer Staubrückhaltefähigkeit und hat eine Oberfläche, die
eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen
enthält.
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Weiterhin
werden Reinigungsgeräte
bereit gestellt, die das Reinigungstuch aufweisen. Das Gerät kann einen
Reinigungskopf aufweisen, an das das Reinigungstuch ansetzbar ist.
Ein oder mehrere Reinigungstücher
können
auch als Teil eines Reinigungsgerätesatzes zum Reinigen von Oberflächen verpackt
sein. Der Satz kann einen Reinigungskopf, an den das Tuch ansetzbar
ist, sowie einen Griff aufweisen, der an den Reinigungskopf ansetzbar
ist.
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Desgl.
wird ein Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche angegeben. Nach diesem
Verfahren wird eine zu reinigende Oberfläche mit dem Reinigungstuch
in Berührung
gebracht. Der Schmutz wird von der zu reinigenden Oberfläche in die Öffnungen
in der Deckschicht eingezogen und vom Reinigungstuch gesammelt und/oder
zurückgehalten.
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Das
Reinigungstuch hat typischerweise eine verhältnismäßig niedrige Gesamt-Reißfestigkeit,
um eine gewisse Flexibilität
beizubehalten. Der hier benutzte Ausdruck "Reißfestigkeit" soll eine Last (d.h. den
ersten Spitzenwert beim Messen der Zugefestigkeit) bezeichnen, bei
der das Reinigungstuch zu reißen
beginnt, wenn Zug auf das Tuch aufgebracht wird. Die Reißfestigkeit
des Tuchs sollte jedoch hoch genug sein, um ein Zerreißen desselben
bei der Anwendung zu vermeiden. Die Reißfestigkeit des Reinigungstuchs
beträgt
typischerweise mindestens etwa 500 g/30 cm; Reinigungstücher mit
Reißfestigkeiten von
1500 g/30 cm bis 4000 g/30 cm sind für den Einsatz mit den hier
beschriebenen Reinigungsgeräten gut
geeignet.
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Soll
es mit einem Reinigungsgerät,
einer Aufspanneinrichtung od. dergl. zusammen eingesetzt werden,
hat das Reinigungstuch typischerweise eine verhältnismäßig geringe Gesamt-Dehnung,
um einem Bauschen oder Faltenwerfen des Reinigungstuchs entgegen
zu wirken. Der hier verwendete Ausdruck "Dehnung" bedeutet die prozentuale Längung des
Reinigungstuchs unter einer Last von 500 g/30 cm. Bspw. auf einem
Mopp oder ähnlichen
Reinigungsgerät
verwendet und dort fest aufgespannt, beträgt seine Dehnung typischerweise
höchstens
etwa 25 % und vorzugsweise höchstens
etwa 15 %.
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Die
hier benutzten Ausdrücke "Oberfläche" und "zu reinigende Oberfläche" sind allgemein verwendet
und sollen nicht einschränkend
aufgefasst werden. Der Ausdruck "Oberfläche" schließt im Wesentlichen
harte oder starre Oberflächen
(bspw. Möbel,
Tische, Regalbretter, Fußböden, Decken,
harte Einrichtungsgegenstände,
Haushaltsgeräte
u. dergl.) sowie verhältnismäßig weichere
oder halbstarre Oberflächen
(bspw. Teppiche, Läufer,
weiche Einrichtungsgegenstände,
Wäsche,
Kleidungsstücke
u. dergl.) ein.
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Der
Ausdruck "Schmutz" ist hier allgemein verwendet
und darf nicht einschränkend
aufgefasst werden. Zusätzlich
zu Staub und anderem feinteilchenförmigen Material schließt er verhältnismäßig grobteiliges
Material bspw. mit mehr als 1 mm durchschnittlichem Durchmesser
ein – bspw.
grobteilige Schmutz- und Essensteilchen, Krümel, Erde und Sand, Fusseln,
Faserabfall und Haare, die von herkömmlichen Staubtüchern u.U.
nicht mit aufgenommen werden, sowie Staub und andere feinteilige
Materie.
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In
der gesamten Beschreibung wird Bezug genommen auf verschiedene Ausführungsformen des
Reinigungstuchs. Die verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen
sollen unterschiedliche repräsentative
Beispiele darstellen, nicht aber als alternative Ausführungsarten
aufgefasst werden. Die Beschrei bungen der verschiedenen Ausführungsformen
können
sich in ihrem Umfang überlappen.
Die verschiedenen diskutierten Ausführungsformen sind nur erläuternd gedacht
und sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht einschränken.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Perspektivdarstellung einer Reinigungsgeräts nach einer beispielhaften
Ausführungsform;
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2 ist
ein Schnitt durch ein beispielhaftes Reinigungstuch in der Ebene
der 1;
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3 ist
ein Spreng-Teilschnittdarstellung eines Reinigungstuchs nach einer
anderen beispielhaften Ausführungsform;
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4 ist
ein Spreng-Teilschnittdarstellung eines Reinigungstuchs nach einer
anderen beispielhaften Ausführungsform;
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5 ist
ein Spreng-Teilschnittdarstellung eines Reinigungstuchs nach einer
anderen beispielhaften Ausführungsform;
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6 zeigt
als Draufsicht eine geeignete Ausführungsform eines Grobgewebes;
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7 ist
eine Teildraufsicht einer geeigneten Ausführungsform des Reinigungstuchs;
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8 zeigt
als Teildraufsicht ein Loch einer geeigneten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Reinigungstuchs;
und
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9 zeigt
als Graph eine beispielhafte Spannung-Dehnung-Kurve.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Die 1 zeigt
ein bestimmtes Beispiel eines Reinigungstuchs (als Staubkissen 10 dargestellt) zum
Sammeln, Anziehen und Zurückhalten
teilchenförmiger
Materie und anderen Schmutzes (bspw. Staub, Erde, Schwebstoffe,
Fusseln, Haare usw.). Das Kissen 10 weist eine Teilchen
zurückhaltende Elektret-Grund- bzw. Kernschicht 30 auf,
die permanent mit einer elektrostatischen Kraft geladen ist, um teilchenförmige Materie
(in 2 als Schmutz 68 gezeigt) anzuziehen
(bspw. zu sammeln) und fest- bzw. zurückzuhalten. Wird das Kissen 10 über eine
zu reinigende Oberfläche
(in 7 als Arbeitsfläche 66 gezeigt) geführt, wird
der Schmutz 68 durch Öffnungen (als
Löcher 22)
gezeigt) in einer an das Kissen 10 angesetzten äußeren Schicht
bzw. Deckschicht 20 gezogen. Poren (als Hohlräume 34 gezeigt)
im Kern 30 nehmen den Schmutz 68 in den Hohlräumen 32 des Kissens 10 mit
bzw. halten ihn dort fest.
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Die
teilchenförmige
Materie kann weiterhin mit einer Deckschicht zurückgehalten werden, die mindestens
einen Teil des Elektret-Materials abdeckt bzw. umgibt, um die Teilchen
im Elektret-Material "einzufangen" und zurückzuhalten.
Die Abdeckschicht 20 kann aus einem Werkstoff verhältnismäßig niedriger
Schmutzrückhaltekapazität (d.h.
einem Werkstoff, der den Schmutz nicht wesentlich anzieht oder sammelt)
hergestellt sein und hat allgemein eine niedrigere Schmutzrückhaltung
als der Kern, so dass die Außenfläche der
Deckschicht 20 im Wesentlichen frei von Schmutz 68 bleibt.
Ein beispielhafter Werkstoff, der Staub nicht in größerer Menge
aufnimmt, ist Polytetrafluorethylen-Folie. Typischerweise ist das Reinigungstuch
zur Aufnahme von höchstens
etwa 10 g/m2 und vorzugsweise höchstens
ewa 1 g/m2 bis 5 g/m2 teilchenförmiger Materie
ausgeführt.
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TEILCHENRÜCKHALTESCHICHT
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Der
Kern 30 weist eine Teilchenrückhaltefläche 32 auf, die im
Kissen 10 an der Abdeckschicht 20 angrenzend angeordnet
ist. Die Hohlräume 34 der Teilchenrückhaltefläche 32 fangen
eine erhebliche Schmutzmenge 68 ab, sammeln sie und halten
sie fest. Bspw. kann dieser Schmutz auf einer Wand des Hohlraums
abgelagert sein. Nach geeigneten Ausführungsformen kann es sich bei
der Teilchenrückhalteschicht
um ein Strukturtuch, einen durchgehenden Bogen flexiblen Materials
oder um mehrere Materialbögen
handeln. Wie die 2 zeigen, können die Hohlräume 34 aus
Poren gebildet sein, die im Kern 30 regellos verteilt sind.
Die Hohlräume 34 können in
beliebiger einzelner oder kombinierter Gestalt vorliegen – bspw.
rund, gezackt, unregelmäßig usw., wie
in 2 gezeigt. Bspw. können die Hohlräume rechteckig,
sternförmig,
oval oder un regelmäßig geformt
sein. Sie können
zu einem regelmäßigen Muster,
wie in 3 gezeigt, oder regellos verteilt angeordnet sein.
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Die
Hohlräume
sollten bevorzugt groß und tief
genug sein, um ausreichend große "Taschen" zu bilden, die mit-
bzw. aufgenommenen Schmutz daran hindern, die gereinigte Oberfläche zu zerkratzen
bzw. zu beschädigen.
Die Hohlräume
sind jedoch bevorzugt nicht so tief, dass es schwer wird, Schmutz
in den Kontakt mit ihnen zu bringen. Die Hohlräume haben typischerweise eine
durchschnittliche Breite im Bereich von etwa 1 mm bis 10 mm und
besser 2 mm bis 5 mm, abhängig
zum Teil von der Größe der Teilchen,
die zurückgehalten
werden sollen. Die Hohlräume
haben typischerweise eine durchschnittliche Tiefe im Bereich von
etwa 0,1 mm bis 5 mm, besser 1 mm bis 3 mm.
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Die 3 zeigt
einen Schnitt durch ein Kissen 110, eine beispielhafte
Ausführungsform
des Reinigungstuchs. Das Kissen 110 unterscheidet sich in
einem Aspekt signifikant vom Kissen 10: die Struktur des
Kerns 30 ist anders. Abgesehen von dieser Modifikation
entspricht das Kissen 110 der 3 im Aufbau,
in der Leistung und in der Funktionsweise dem Kissen 10;
es sind für
gleiche Elemente beider die gleichen Bezugszeichen verwendet. Ein
Kern 130 des Kissens 110 ist zur Bildung von Poren
(als Vertiefungen 134 gezeigt) texturiert. Vorsprünge (als
auswärts
ragende flexible halbstarre Finger 136 gezeigt) stehen
vom Kern 130 zur Deckschicht 20 hin vor. Die Finger 136 sind
allgemein rechteckig gestaltet, können je nach Ausführungsform
aber auch anders geformt sein – bspw.
zickzackförmig,
abgerundet, wellenförmig
usw.). Die Finger 136 sind zu einem reihenartigen Muster
angeordnet dargestellt, können
aber je nach Ausführungsform
auch andere Muster oder Konfigurationen aufweisen (bspw. rund, regellos usw.).
Die Finger 136 bilden Vertiefungen 134 zum Rückhalten
von Schmutz 68 (bspw. zwischen zwei Vorsprüngen). Schmutz 68,
der sich in Vertiefungen 134 befindet, wird von der Deckschicht 20 am
Entweichen aus dem Inneren des Kissens 110 im Wesentlichen
gehindert.
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Die 4 zeigt
ein Kissen 210, eine weitere beispielhafte Ausführungsform
des Reinigungstuchs. Das Kissen 210 unterscheidet sich
in zweierlei Hinsicht wesentlich vom Kissen 10: die Struktur
und der Werkstoff des Kerns 30 sind anders. Abgesehen von diesen
Modifikationen entspricht das Kissen 210 in Aufbau, Leistung
und Funktionsweise im Wesentlichen dem Kissen 10; gleiche
Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Elemente beider. Ein Kern 230 des Kissens 210 ist
so (bspw. als Sinuswelle) geformt, dass er Poren zur Aufnahme des
Schmutzes 68 bildet (als Vertiefungen 234 gezeigt).
Eine obere Deckschicht 20 drückt den Kern 230 sandwichartig
auf eine untere Deckschicht 20. Vorsprünge (als Vorsprünge 236 gezeigt)
stehen vom Kern 230 vor und bilden Vertiefungen 234.
Die Vorsprünge 236 sind
in der Form allgemein stumpf und weisen eine geneigte bzw. schräge Wandfläche 240 auf.
Die schräge
Wand der Vorsprünge 236 bietet
in den Vertiefungen 234 zusätzlichen Flächeninhalt zur Aufnahme und
zum Rückhalten
von Schmutz 68. Wie in 4 gezeigt, sind
die Vorsprünge 236 zu
einem Reihen- bzw. Wellenmuster angeordnet. Die Vorsprünge 236 einer Teilchen
rückhaltenden
oberen Fläche 232 sind
abwechselnd so angeordnet, dass die Vorsprünge 236 der Fläche 232 den
Vertiefungen 234 einer Teilchen rückhaltenden unteren Schicht 238 entsprechen. Nach
anderen geeigneten Ausführungsformen
lassen sich die Vorsprünge
und die Poren (d.h. die Vertiefungen) zu verschiedenen anderen Mustern
anordnen (bspw. Vorsprünge
der oberen entsprechend denen der unteren Teilchenrückhaltefläche in einem Reihen-
oder Wellenmuster). Nach anderen geeigneten Ausführungsformen (vergl. 4 und 5) weist
die Teilchenrückhalteschicht
(d.h. der Kern) mindestens zwei Seiten auf und liegen die Poren (d.h.
die Hohlräume)
beiderseits der Teilchenrückhalteschicht.
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Die 5 zeigt
ein Kissen 310, eine weitere beispielhafte Ausführungsform
des Reinigungstuchs. Das Kissen 310 unterscheidet sich
in zweierlei Hinsicht erheblich vom Kissen 10: Der Aufbau
und der Werkstoff des Kerns sind anders. Abgesehen von diesen Modifikationen
entsprechen der Aufbau, die Leistung und die Funktionsweise des
Kissens im Wesentlichen denen des Kissens 10; gleiche Bezugszeichen
kennzeichnen gleiche Elemente beider. Der Kern 330 des Kissens 310 ist
als Nonwoven- bzw. Wirrfasernetz dargestellt. Die Poren zum Auffangen des
Schmutzes werden von den Zwischenräumen der verworrenen Fasern
gebildet (d.h. der Schmutz wird zwischen den Fasern festgehalten,
die den Kern bilden). Nach anderen geeigneten Ausführungsformen
kann der Kern aus verschiedenen Kombinationen von Materialien gefertigt
sein, die zu unterschiedlichen Strukturen geformt sind.
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Der
hier benutzte Ausdruck "Nonwoven" soll u.a. eine Bahn
mit einer Struktur aus einzelnen Fasern oder Filamenten bezeichnen,
die ineinandergelegt sind, aber nicht notwendigerweise auf regelmäßige oder
identifizierbare Weise wie bei einem Gewirk. Der Ausdruck schließt auch
Einzelfilamente und -stränge,
Garne oder Zwirne sowie auch Schäume und
Folien ein, die aufgefasert, mit Öffnungen versehen oder sonstwie
behandelt wurden, um ihnen tuchartige Eigenschaften zu erteilen.
Nonwoven-Tuche oder -Bahnen sind nach zahlreichen Verfahren hergestellt
worden – bspw.
Schmelzblasen, Spunbonding und Kardieren ("bonded carded web processes"). Das Basisgewicht
von Nonwoven-Tüchern wird
gewöhnlich
in Unzen pro Quadratyard ("osy") oder in Gramm pro
Quadratmeter (g/m2) ausgedrückt, die
Faserdurchmesser gewöhnlich
in Mikrometern. Basisgewichte lassen sich auf einfache Weise von "osy"- zu g/m2-Werten umrechnen,
indem man den Osy-Wert mit 33,91 multipliziert. (Nach einer anderen
geeigneten Ausführungsform
können die
Fasern verwebt sein.)
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Nach
einer beispielhaften Ausführungsform kann
eine Bahn oder ein Gitter (in 6 als Grobgewebe
gezeigt) die Fasern eines Nonwoven-Tuchs tragen. Dadurch lassen
sich Tücher
mit verhältnismäßig niedrigem
Verwicklungskoeffizienten (d.h. höchstens 800 m) herstellen,
die aber für
Reinigungszwecke fest genug sind. Wie die 5 zeigt, kann
Grobgewebe in die Fasern eingebettet sein, um eine einheitliche
tragende Struktur auszubilden. In der 6 weist
das Grobgewebe 50 ein Netz aus horizontalen Elementen 52 auf,
die an vertikale Elemente 54 angesetzt sind. Zwischen den
horizontalen und den vertikalen Elementen 54 bzw. 52 sind
Räume (als
Löcher 56 gezeigt)
gebildet, die dem Grobgewebe 50 eine Maschen- bzw. Gitterstruktur
erteilen. Nach verschiedenen Ausführungsformen können die horizontalen
und vertikalen Gewebeelemente auf unterschiedliche Weise miteinander
verbunden sein – bspw.
verwebt, thermobondiert, zusammengezogen, gebunden usw. Der durchschnittliche
Durchmesser der Löcher 56 fällt allgemein
in den Bereich von 20 mm bis 500 mm, besser von 100 mm bis 200 mm,
der Abstand zwischen den Fasern typischerweise in den Bereich von
etwa 2 mm bis 30 mm, besser etwa 4 mm bis etwa 20 mm. Alternativ
kann das Nonwoven-Tuch durch eingebettete Filamente verstärkt sein,
die einfach durch die mechanischen Kräfte in der Solllage gehalten
werden, die beim Wasserverwirren bzw. -verfestigen von Mikrofasern
mit den Filamenten entstehen.
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Um
die Fasern am Grobgewebe
50 feszulegen (und so das Kissen
310 als
einheitliches Stück auszubilden),
können
sie beiderseits auf das Grobgewebe
50 gelegt werden. Ein
Wasserstrahl kann dann mit niedrigem Druck aufgebracht werden, um die
Fasern miteinander und dem Grobgewebe
50 zu einem verhältnismäßig lockeren
Vlies aus Nonwoven-Fasern zu verwirren. Das Verwirren der Fasern lässt sich
durch Abführen
des Wassers des Wasserstrahls (bspw. durch Trocknen) verstärken. Weiterhin lassen
die Fasern sich am Netz (d.h. Grobgewebe) auf unterschiedliche andere
herkömmliche
Verfahren festlegen (bspw. Luftlegen, Aufkleben, Verweben usw.).
Die Fasern werden typischerweise mit der Bahn zu einem einheitlichen
Körper
verworren, was dazu beiträgt,
ein "Abwerfen" der Fasern von der Bahn
beim Reinigen zu verhindern. Die Bahn kann aus verschiedenen geeigneten
Materialien bestehen – bspw.
Polypropylen, Nylon, Polyester usw. Eine beispielhafte Bahn (d.h.
Grobgewebe) ist in der
US 5 525
397 beschrieben.
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Das
Ausmaß der
Faserverflechtung bzw. -verwirrung im Kern lässt sich mit einem "Verwicklungskoeffizienten" angeben, der auch
als "CD initial modulus" bezeichnet wird.
Wie er hier verwendet ist, bezeichnet dieser Ausdruck die rechtwinklig
zur Faserorientierung im Faserverbund (Maschinenquerrichtung) gemessene
Anfangssteigung der Spannung-Dehnung-Kurve. (Der hier benutzte Ausdruck "Spannung" bezeichnet einen
Wert, den man erhält, indem
man die Zuglast durch die Einspannbreite (d.h. die Breite des Prüfstreifens
bei der Messung der Zugspannung) und das Basisgewicht des Nonwoven-Faserverbunds dividiert.
Der hier benutzte Ausdruck "Dehnung" bezeichnet die Längung des
Reinigungstuchmaterials.)
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Für die erfindungsgemäßen Reinigungstücher geeignete
Nonwoven-Faserverbunde haben einen Verwicklungskoeffizienten im
Bereich von etwa 20 m bis 500 m (gemessen nach dem Entfernen von Verstärkungsfilamenten
oder -netzwerk aus der Nonwoven-Faserbahn) und typischerweise höchstens etwa
250 m. Ein kleinerer Verwicklungskoeffizient stellt allgemein eine
schwächere
Faserverwicklung dar. Der Verwicklungskoeffizient lässt sich
teilweise durch Auswahl des Fasertyps und der Fasermenge, das Fasergewicht
sowie die Wassermenge und den Wasserdruck einstellen. Vergl. die
US 5 525 397 , Spalte 4,
Zeile 52, bis Spalte 5, Zeile 26, wo die Verwirrung bzw. Verwicklung
diskutiert ist.
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Der
Kern (bspw. der Kern 330 der 5) kann
eine Nonwoven-Verbundschicht aus Fasern mit hohem Freiheitsgrad
und ausreichender Festigkeit aufweisen, was zum effektiven Aufnehmen
und Rückhalten
von Staub und größeren Teilchen
im Reinigungstuch von Vorteil sein kann. Im allgemeinen erhält man mit
einem Nonwoven-Tuch, das durch Faserverwirrung gebildet ist, einen
höheren
Freiheitsgrad der konstituierenden Fasern als in einem Nonwoven-Tuch
mit nur verschmolzenen oder verklebten Fasern. Das durch Faserverwirren
hergestellte Nonwoven-Tuch kann ein besseres Staubaufnahme-Verhalten
zeigen, wobei die Stärke
der Verwirrung einen erheblichen Einfluss auf die Staubrückhaltung
haben kann. Ist die Verwirrung zu stark, ist die Bewegungsfreiheit
der Fasern geringer, und die Staubrückhaltung sinkt generell. Ist
demgegenüber
die Faserverwirrung sehr schwach, sinkt die Festigkeit des Nonwoven-Tuchs
erheblich und kann in Folge dieser mangelnden Festigkeit seine Verarbeitbarkeit
problematisch werden. Auch wird ein Faserabwurf vom Nonwoven-Tuch
wahrscheinlicher als bei einem nur schwach verworrenen Nonwoven-Verbund.
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Ein
geeigneter Nonwoven-Verbund zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungstuchs lässt sich
ausbilden durch Wasserverfestigen einer Faserbahn (mit oder ohne
eingebetteten Stützfilamenten
oder einer Netzbahn) bei verhältnismäßig niedrigem
Druck. Bspw. lassen sich die Fasern in einer kardierten Nonwoven-Polyesterbahn
mit einer Netzbahn verwirren, indem man die Nonwoven-Faserbahnen
mit schnellen Wasserstrahlen von 25 kg/cm2 bis
50 kg/cm2 Druck behandelt. Das Wasser tritt
dabei aus über
der Bahn angeordneten Düsen während des
Durchlaufs über
eine im Wesentlichen glatte nichtporöse tragende Trommel bzw. ein
solches Band aus. Die Düsen
haben typischerweise einen Durchmesser im Bereich zwischen 0,05
mm und 0,2 mm und können
zweckmäßigerweise
unter einer Wasserleitung mit 2 m oder weniger Abstand aufgereiht
sein.
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Soll
der Verwicklungskoeffizient des Faserverbunds auf nicht mehr als
800 m eingestellt werden, kann es für eine nur aus einem Faserverbund bestehende
Bahn schwer sein, eine hinreichende Reißfestigkeit und Dehnung zu
erreichen. Durch Verwirren der Fasern mit dem Grobgewebe 50 zu
einem einheitlichen Körper
wird die Dehnung dieser Schicht niedrig gehalten und ihre Verarbeitbarkeit
verbessert. Im Vergleich mit herkömmlich verworrenem Tuch, das
nur aus einem Faserverbund in etwa dem gleichen Gewirrzustand wie
dem des Faserverbundes des Reinigungstuchs besteht, lässt sich
ein Faserabwurf vom Reinigungstuch oft verhindern.
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Ist
der Verwicklungskoeffizient zu niedrig (bspw. höchstens etwa 10 m bis 20 m),
sind die Fasern nicht ausreichend miteinander verworren. Auch die
Verflechtung der Fasern mit dem Grobgewebe ist dann vermutlich schlecht.
Folglich kann häufig
ein Faserabwurf auftreten. Ist der Verwicklungskoeffizient zu hoch
(d.h. höher
als etwa 700 m bis 800 m), lässt
sich in Folge der zu starken Verwirrung kein ausreichender Freiheitsgrad
der Fasern erreichen. Dadurch werden die Fasern daran gehindert,
Staub, Haare und/oder anderen Schmutz aufzunehmen, so dass die Reinigungsleistung
des Tuchs sinkt.
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Das
Reinigungstuch weist typischerweise einen Nonwoven-Faserverbund
als Kernschicht mit verhältnismäßig niedrigem
Basisgewicht auf. Das Basisgewicht des Nonwoven-Faserverbunds fällt generell
in den Bereich von 30 g/m2 bis 100 g/m2 und beträgt typischerweise höchstens
etwa 75 g/m2. Ist das Basisgewicht des Nonwoven-Faserverbunds niedriger
als etwa 30 g/m2, kann beim Reinigen Staub zu
leicht durch den Faserverbund hindurchtreten und dessen Staubaufnahmefähigkeit
einschränken.
Ist das Basisgewicht des Nonwoven-Faserverbunds zu hoch (bspw. erheblich
höher als
etwa 150 g/m2), sind u.U. die Fasern im
Verbund nicht ausreichend miteinander verworren, um ein erwünschtes
Gewirr zu erreichen. Auch kann die Verarbeitbarkeit des Nonwoven-Faserverbunds
leiden und kann ein Faserabwurf vom Reinigungstuch häufiger auftreten.
Der Denier-Wert sowie die Länge,
Querschnittgestalt und Festigkeit der Fasern im Nonwoven-Faserverbund bestimmen
sich – zusätzlich zum
Einsatzverhalten – im
Allgemeinen unter Berücksichtigung
der Verarbeitbarkeit und der Kosten.
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Das
Reinigungstuch hat typischerweise eine äußere Nonwoven-Faserschicht
bzw. Netz/Bahn mit einem verhältnismäßig niedrigen
Basisgewicht als eine äußere Stoffschicht
(d.h. das Materiall auf der Reinigungsfläche des Tuchs). Nach einer
besonders geeigneten Ausführungsform
hat die Nonwoven-Schicht bzw. das Netz ein Basisgewicht im Bereich
von etwa 20 g/m2 bis 150 g/m2,
vorzugsweise 30 g/m2 bis 75 g/m2.
Ein niedriges Basisgewicht kann dazu beitragen, dem Reinigungstuch
ein "stromlinienförmiges" Aussehen und Griffgefühl zu erteilen. Das
Basisgewicht des Reinigungstuchs kann etwa 50 g/m2 bis
250 g/m2 (bzw. mehr oder weniger, abhängig vom
geplanten Einsatzfall) betragen.
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Das
Reinigungstuch kann einen Nonwoven-Stoff aus Fasern oder Mikrofasern
aufweisen. Der hier benutzte "Denier-Wert" ist als das Gewicht von
9000 m Faserlänge
in Gramm definiert. Der Denier-Wert der Fasern der Teilchenrückhalteschicht beträgt geeignet
etwa 0,1 den bis 6,0 den, bevorzugt etwa 0,5 den bis 3,0 den.
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Elektrostatische Eigenschaften
der Teilchenrückhalteschicht
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Dem
Kern werden vorzugsweise Elektret-Eigenschaften (d.h. eine im Wesentlichen
permanent elektrostatische Ladung) erteilt, um seine Fähigkeit zu
verbessern, Schmutz anzuziehen, zu sammeln und festzuhalten. Elektret-Materialien
ziehen während
des Reinigens den Schmutz vermutlich elektrostatisch aktiv an. Herkömmliche
ladungsfreie Tücher berühren typischerweise
den Schmutz nur körperlich, ohne
dass er an ihnen haftet oder von ihnen umschlossen wird. Nach anderen
geeigneen Ausführungsformen
kann man die Teilchenrückhalteschicht vorübergehend
mit einer elektrostatischen Kraft laden. Elektret-Materialien – auch als
Elektrete bezeichnet – sind
u.a. dielektrische Substanzen, die eine elektrostatische Ladung über längere Zeiträume beibehalten.
Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden sein zu wollen, wird hier
angenommen, dass Elektret-Materialien eine permanente Quelle eines elektrischen
Felds darstellen. Elektrete werden gewöhnlich als Folien (oder Fasern)
bereit gestellt, deren eine Seite positiv und deren anderen Seite
negativ geladen ist. Beim Herstellen eines Elektrets wird es "polarisiert" (d.h. die Ladungen
werden in einer Vorzugsrichtung orientiert). Abhängig vom jeweils eingesetzten
Material und dem Herstellungsverfahren kann eine derartige Polarisierung
Hetero- oder Homoladungen oder beide beinhalten. Weitere Informationen
zu Elektreten enthalten Bernard Gross," Electret Devices for Pollution Control", State of the Art
Review, Vol. 6, Optosonic Press 1972 (mit einer Diskussion der Eigenschaften
von Elektreten), der
US 5 057
710 (Nichiura u.a.; Verfahren zum Herstellen von Elektreten),
US 5 429 848 (Ando u.a.;
rohrförmiger
Elektret-Nonwoven-Stoff,
gebildet durch Abfangen der Fasern aus einer Flüssigkeit in einem Gleichfeld),
US 5 726 107 (Nonwoven-Elektretfasergemisch
mit mindestens zwei Elektret-Faserarten aus unterschiedlichen Werkstoffen)
und die
US 4 486 365 (Verfahren
und Vorrichtung zum Herstellen von Elektret-Filamenten, -Textilfasern
und ähnlichen
Materialien).
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Werkstoffe der Teilchenrückhalteschicht
-
Die
im Kern verwendeten Fasern werden typischerweise aus thermoplastischen
Substanzen hergestellt. Thermoplastische Substanzen behalten vermutlich
eine elektrostatische Ladung über
längere Zeiträume bei,
zeigen verhältnismäßig gute
Isoliereigenschaften und lassen sich zu Folienrollen formen, die
Durchlauf-Aufladeverfahren
zulassen. Bei den Fasern kann es sich auch um halbsynthetische Fasern
(bspw. Acetat-Fasern), regenerierte Fasern (bspw. Cupra und Rayon),
Naturfasern (Baumwolle und Baumwollgemische) und andere Fasern oder Natur-
und Kunstfasergemische handeln.
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Die
Basisschicht (d.h. der Kern) kann auch aus einem porösen Schwamm
oder Schaum hergestellt sein, wie in 2 gezeigt.
Geeignet sind u.a. Polyurethan- und
Latex-Schäume.
Sie werden typischerweise hergestellt unter Einsatz eines Blähmittels,
das mit einer chemischen Substanz unter Bildung eines Gases (bspw.
Kohlenstoffdioxid) reagiert, dass beim Polymerisieren in Form von
Bläschen
eingeschlossen wird, so dass ein Schaum entsteht. Ebenfalls geeignet
sind u. a. Phenolharz-Schäume. Phenolharz-Schäume werden
typischerweise hergestellt, indem man Phenol und Formaldehyd in
Gegenwart eines basischen Katalysators wie Natrium- oder Kaliumhydroxid
umsetzt, gefolgt von einer Neutralisierung der Lösung und einem Abdestillieren
von Wasser. Bei einer solchen Reaktion entsteht vermutlich Resol
(d.h. ein Stufe-A-Harz) mit reaktionsfähigen Methol-Gruppen. Das Stufe-A-Harz
lässt sich durch
weiteres Umsetzen in Gegenwart eines sauren Katalysators und eines
Blähmittels
zu einem Phenolharz "härten". (Beim Härten werden
typischerweise etwas Formaldehyd und Wasser freigesetzt.) Die reaktiven
Methol-Gruppen des Stufe-A-Harzes
lassen sich weiter umsetzen, um die Polymerisatketten zu verlängern und/oder
dreidimensional zu vernetzen.
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Die
Basisschicht (d.h. der Kern) kann aus einem Tuchmaterial (bspw.
einem kontinuierlichen Bogen) nach einer beispielhaften Ausführungsform
hergestellt sein, die die 4 zeigt.
Das Tuch kann gewebt sein wie die traditionellen gewebten Textiltücher (d.h.
Schlaufenbildung eines oder mehrerer Garne auf sich selbst bzw.
untereinander). Nach einer geeigneten Ausführungsform, wie sie die 4 zeigt, kann
das Tuch ein Nonwoven-Stoff sein. Nonwoven-Stoffe lassen sich mechanisch
(bspw. durch Wasserstrahlverfestigung), durch chemisches oder thermisches
Verwirren von Faser-(bzw. Filament- oder Garn-) Lagen oder -netzen
herstellen. Nonwoven-Stoffe lassen sich auch durch gegenseitiges
Versperren von Fasern oder Filamenten beim Extrudieren und/oder
durch das Perforieren verhältnismäßig dünner Folien
herstellen.
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Die
Kernmaterialien lassen sich nach unterschiedlichen bekannten Verfahren
zu Elektreten umwandeln, bspw. durch Beschichten mit einer Elektret-Substanz
wie einem Wachs. Die Kernmaterialien lassen sich auch durch Extrudieren
in einem starken elektrostatischen Feld zu Elektreten machen, desgl. durch
Ausnutzen von Triboelektret-Effekten d.h. Influenzieren einer Ladung
durch Reiben der Fasern mit anderen Stoffen). Nach einer geeigneten
Ausführungsform
sind mindestens 20 Gew.-% – vorzugsweise
50 Gew.-% bis 100 Gew.-% – der
Kernmaterialien Elektrete. Die Kernmaterialien haben eine Ladung
im Bereich von etwa 1,0 × 10–11 bis
1,0 × 10–3 C/cm2, besser 1,0 × 10 bis 1,0 × 10–3 C/cm2. Das Kernmaterial kann die Fähigkeit
zum Rückhalten
von Schmutz von mindestens etwa 20 g/m2 Größe haben.
Die Dichte des Teilchens, das aufgenommen werden soll, kann teilweise
von der elektrischen Ladung des Kerns beeinflusst werden. Der Kern
kann auch ladungsfreie Natur- oder Kunstfasern enthalten, um die Reißfestigkeit
und Dehnung des Kerns zu verbessen. Derartige Nichtelektretfasern,
d.h. ladungsfreie Fasern können
u.a. Wolle, Baumwolle, Cellulose, Polypropylen, Polyethylen, Polyester,
Polytetrafluorin (PTE), Nylon, Rayon, Acrylharz sowie deren Kombinationen
sein.
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AUSSEN- BZW. DECKSCHICHT
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Die 2 zeigt
den Kern 30 von einer Deckschicht 20 bedeckt bzw.
umgeben derart, dass der Kern 30 mit der Fläche 66 im
Wesentlichen nicht in Berührung
steht. Die Deckschicht 20 ist im Wesentlichen durchgehend
und generell ebenflächig.
Nach einer beispielhaften Ausführungsform,
wie in 4 gezeigt, kann der Kern 30 zwischen
einer oberen Decklage 322 und einer unteren bzw. Stütz lage 320 sandwichartig
eingelegt sein. Die Decklage 322 ist ein allgemein glattes
und nachgiebiges (bspw. flexibles), allgemein ebenflächiges Bogenmaterial
zum Reinigen empfindlicher Flächen
(bspw. Holz, Glas, Kunststoff usw.) oder harter Flächen. Nach
anderen geeigneten Ausführungsformen
lassen sich zwischen dem Kern und der Decklage bzw. den Decklagen
ein Zwischenraum bzw. Zwischenschichten vorsehen.
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Die
Stütz-
bzw. Unterlageschicht kann steifer sein und/oder ein höheres Basisgewicht
als der Kern oder die Deckschicht haben, um dem Reinigungstuch Halt
und Struktur zu erteilen. Nach anderen geeigneten Ausführungsformen
kann zwischen der Stütz-
und der Außenschicht
ein Zwischenraum oder andere Zwischenschichten angeordnet sein.
Für die Stützschicht
sind verschiedene Materialien geeignet, da sie die gewünschte Flexibilität aufweist
und dem Tuch insgesamt genug Halt und Festigkeit zu erteilen vermag.
Beispiele geeigneter Stützschichtmaterialien
sind die vielfältigen
leichten und flexiblen Materialien (bspw. etwa 10 g/m2 bis
75 g/m2 Basisgewicht), die in der Lage sind,
dem Tuch genug Festigkeit zu erteilen, dass es im Einsatz weder
reißt
noch gereckt wird. Die Stützschicht
ist typischerweise verhältnismäßig dünn – bspw.
etwa 0,05 mm bis etwa 0,5 mm dick – und kann verhältnismäßig nichtporös sein.
Beispiele geeigneter Materialien sind spinn- und thermobondierte
Vliese aus Kunst- und/oder Naturpolymerisaten. Andere zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Reinigungstücher geeignete
Stützschichtmaterialien
sind u.a. verhältnismäßig nichtporöse flexible Schichten
aus Polyester, Polyamid, Polyolefin oder deren Mischungen. Die Stützschicht
kann aus wasserverfestigten Nonwoven-Fasern hergestellt sein, sofern
sie die Leistungsanforderungen der jeweiligen Anwendung erfüllt. Ein
spezielles Beispiel einer geeigneten Stützschicht wäre ein Polypropylen-Spinnvlies
mit etwa 20 g/m2 bis 50 g/m2 Basisgewicht.
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Wie
die 5 zeigt, können
in die Decklage 322, bei der es sich um eine kontinuierliche
Materialbahn handeln kann, Löcher 22 eingeformt
sein. Die Löcher
können
kreisförmig
(wie in 7 gezeigt), aber in alternativen
Ausführungsformen
auch anders (bspw. rechteckig, sternförmig, oval, unregelmäßig usw.
oder in Kombinationen dieser Formen) geformt sein. Das Loch 122,
eine andere Ausführungsform des
Lochs 22, ist in 8 mit einer
unregelmäßigen Gestalt
gezeigt. Nach einer geeigneten Ausführungsform lassen die Löcher sich
ausbilden, indem man die Decklage perforiert. Die Löcher 22 sind
generell groß genug,
dass Schmutz signifikanter Teilchengröße (bspw. bis 0,5 mm–100 mm)
zur Teilchenrückhalteschicht
hindurchtreten kann. Nach dem Durchlaufen der Löcher tritt der Schmutz in die
Poren (d.h. Hohlräume)
der Teilchenrückhalteschicht
ein. Die Löcher 22 haben
jeweils einen Hauptdurchmesser D1, der größer ist
als jeder andere Durchmesser des Lochs, sowie einen sekundären Durchmesser
D2 in der größten Achse rechtwinklig zum
Hauptdurchmesser D1 (vergl. bspw. 8).
Nach einer geeigneten Ausführungsform
liegt der durchschnittliche Hauptdurchmesser aller Löcher im
Bereich von etwa 1 mm bis 10 mm, bevorzugt etwa 2 mm bis 5 mm.
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Die
Löcher 22 haben
jeweils eine durchschnittliche Querschnittsabmessung gleich der
halben Summe von D1 und D2 (d.h.
durchschnittliche Öffnungsabmessung
= (D1 + D2)/2).
Die durchschnittliche Querschnittsabmessung der Löcher liegt
jeweils im Bereich bis 100 mm2, bevorzugt
im Bereich von etwa 5 mm2 bis etwa 25 mm2. Nach einer geeigneten Ausführungsform
beträgt
die Querschnittsabmessung aller Löcher relativ zur gesamten Flächengröße der Außenfläche der
Decklage typischerweise etwa 30 % bis 95 %, bevorzugt 70 bis 90
%. Die Anzahl der Löcher
und die durchschnittliche Querschnittsabmessung letzterer werden
so ausgewählt,
dass eine maximale Schmutzmenge durch die Löcher hindurchtreten kann, während der
Kern von der zu reinigenden Oberfläche getrennt und der Schmutz
im Kern gehalten wird.
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Die
Deckschicht wird aus einem Material niedriger Schmutzrückhaltung
(d.h. einem solchen, das Schmutz nicht wesentlich anzieht oder sammelt) und
allgemein einer geringeren Schmutzrückhaltung als der Kern hergestellt.
Nach einer geeigneten Ausführungsform
kann die Decklage aus einem thermoplastischen Werkstoff hergestellt
sein. Thermoplastische Werkstoffe oder Fasern sind u.a. Polyester,
Polyamide, Polyolefine, Polypropylen, Polyethylen, Poly styrol, Polycarbonat,
Nylon, Rayon, Acrylharz usw. bzw. deren Mischungen. Die thermoplastischen
Materialien können
durch Schmelzblasen hergestellt sein. Andere Materialien, die Schmutz
nicht wesentlich anziehen, sind u.a. Fasergewebe und -vliesstoffe aus
dicht gepackten Fasern mit verhältnismäßig hohem
Verwicklungskoeffizient. Noch andere derartige Materialien sind
nicht fasrige Stoffe wie perforierte Polymerisatfolien. Nach einer
geeigneten Ausführungsform
kann die Decklage ein spinn- oder thermobondiertes Polypropylen-Vlies sein. Nach
anderen geeigneten Ausführungsformen
kann sie aus Naturstoffen (bspw. Gummi, Latex u.dergl.) wie auch
aus Kunststoffen wie Polyolefinen (bspw. Polypropylen und Polybuten),
Polyester (bspw. Polyethylen, Polyurethan- und Polybutylenterephthalat),
Polyamiden (bspw. Nylon 6 und Nylon 66), Acrylnitril, Vinyl- und Vinylidenpolymeren
(bspw. Polyvinyl- und Polyvinylidenchlorid) oder modifizierten Polymerisaten,
Legierungen oder Mischungen derselben, sowie anderen Stoffen mit
einer verhältnismäßig hohen
Staubrückhaltefähigkeit
bestehen.
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VERBINDUNG DER DECK- MIT DER TEILCHENRÜCKHALTESCHICHT
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Die
Deckschicht kann mit dem Kern durch ein Befestigungsmittel, wie
Aufschmelzen, (in 3 als Nadelung 126 angedeutet)
verbunden werden. Die Befestigung soll dabei die Deckschicht mit
dem Kern körperlich
und/oder chemisch oder sonstwie verbinden. Nach einer geeigneten
Ausführungsform kann
auch ein Klebstoff die Deckschicht am Kern festlegen. Der Klebstoff
sollte dabei verhältnismäßig weich
sein und gegenüber
der zu reinigenden Oberfläche
nicht schleifend wirken. Desgl. sollte er den Schmutz durch die Öffnungen
der Deckschicht hindurch lassen und ihn nicht wesentlich zurückhalten. Der
Klebstoff kann als durchgehende Schicht, als kontinuierliches Muster
(bspw. als Kreis oder Schlangenmuster), als diskontinuierliches
Muster (bspw. als Folge von Linien oder Punktmatrix) oder in jedem
anderen gewünschten
Muster aufgebracht werden – bspw.
als Schachbrettmuster, Kreuz, gekreuzte Linien usw. Der Klebstoff
kann auf die Deckschicht, den Kern oder jede andere ggf. vorliegende
geeignete Zwischenfläche
oder die Stützschicht
aufgetragen werden. Nach anderen geeigneten Ausführungsformen kann man die Deckschicht
insgesamt oder teilweise mit dem Kern verschweißen (bspw. Ultraschall-, Infrarot-
oder Punktschweißen,
Thermobondieren des thermoplastischen Materials an diskreten Stellen).
Nach noch anderen geeigneten Ausführungsformen kann die Deckschicht
am Kern durch Verwirren (bspw. Wasserstrahlverfestigung) oder mit anderen
Mitteln (bsw. Bauklebstoff, Spangen, Prägung usw.) festgelegt werden.
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ABMESSUNGEN DES REINIGUNGSTUCHS
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Die
Abmessungen der Deckschicht und des Kerns gelten generell nicht
als kritisch. Der Außenrand
der Deckschicht 20 ist typischerweise größer als der
Außenrand
des Kerns 30, wie in den Figuren gezeigt, so dass Schmutz 68 durch
Löcher 22 der
Deckschicht 20 hindurchtreten kann, bevor er im Kern 30 festgehalten
wird. Wie die 2 zeigt, hat die Deckschicht 20 eine
Dicke T1. die typischerweise geringer ist
als die Dicke T2 des Kerns 30.
Als die Erfindung nicht einschränkendes
Beispiel kann die Deckschicht eine durchschnittliche Dicke bis etwa
1 mm, vorzugsweise 0,05 mm bis 0,5 mm haben. Der Kern kann eine
durchschnittliche Dicke bis zu etwa 5 mm, vorzugsweise 1 mm bis
2 mm haben. Nach einer geeigneten Ausführungsform (vergl. 1)
hat die Deckschicht 20 eine Gestalt und Konfiguration ähnlich dem
Kern 30.
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REINIGUNGSGERÄTE UND EINSATZVERFAHREN
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Das
Kissen 10 lässt
sich allein (bspw. als Lappen bzw. Tuch) oder gemeinsam mit anderen
Geräten
und Einrichtungen zum Reinigen einer Oberfläche 66 verwenden.
Es ist allgemein flexibel, um sich jeder Kontur (bspw. glatt, zerklüftet, unregelmäßig, rissig
usw.) einer zu reinigenden Oberfläche 66 anpassen zu
können.
Folglich ist das Kissen 10 besonders geeignet zum Reinigen
harter starrer Oberflächen.
Nach einer anderen Ausführungsform
kann das Kissen 10 halbstarr und besonders geeignet zum Reinigen
ebener Oberflächen
sein. Das Kissen 10 kann auch zum Reinigen verhältnismäßig weicher Oberflächen wie
Teppiche, Läufer,
Polster und anderer weicher Gegenstände dienen.
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Nach
einer beispielhaften Ausführungsform zeigt
die 1 das Kissen 10 an einen Reinigungskopf 62 eines
Reinigungsgeräts
(als Staubmopp 60 gezeigt) angesetzt. Der Kopf 62 weist
einen Träger 80 mit
einem Befestiger (als Federspange 82 gezeigt) zum Festlegen
des Kissens 10 auf. Eine Halterung 84 befestigt
ein langgestrecktes starres Element (als segmentierter Stiel 64 gezeigt)
am Träger 80.
Die Halterung 84 hat ein Joch (als Arm 86 gezeigt)
mit einem Gabelende 88, das schwenkbar an bspw. einem Kugelgelenk 90 angelenkt
ist. Ein Adapter (als Verbindungsstück 92 gezeigt) verschraubt
den Arm 86 mit dem Stiel 64. Nach geeigneten Ausführungsformen
kann das Reinigungsgerät
ein Besen, eine Bürste,
ein Polierkissen, ein Stiel od. dergl. sein, an das das Reinigungstuch
befestigbar ist. Das Reinigungstuch kann mit unterschiedlichen Befestigern
(bspw. reibschlüssigen
Spangen, Schrauben, Klebstoff, Haltefingern usw.) am Reinigungsgerät festgelegt
sein. Nach anderen geeigneten Ausführungsformen kann es einzeln
als Einheit oder in Form mehrerer Bögen (bspw. Streifen oder "Haare" eines Mopps) angesetzt sein.
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Die
Bestandteile des Reinigungsgeräts, nämlich die
Halterung, der Adapter und der Stiel lassen sich einzeln oder gemeinsam
(bspw. als Teilesatz bzw. Paket) bereit stellen. Sie lassen sich
vor Ort (bspw. am Arbeitsplatz, im Heim, im Büro usw.) oder am Verkaufspunkt
leicht und schnell zusammensetzen und zerlegen, um gedränkt zusammengepackt und
rasch umgesetzt zu werden. In einer geeigneten Ausführungsform
ist das Reinigungstuch mit dem PLEDGE®-GRAB-ITTM-Feger
(von der Fa. S.C. Johnson & Son,
Inc., Racine, WI, US erhältlich)
einsetzbar ausgeführt.
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Zum
Reinigen der Oberfläche 66 ist
das Kissen 10 mittels der Spange 82 an den Kopf 62 des Mopps 60 ansetzbar.
Das Kissen 10 wird in die Berührung mit der Oberfläche 66 gebracht
und diese entlang geführt
(bspw. in horizontaler oder vertikaler Richtung, in Dreh- oder geradliniger
Bewegung usw.). Schmutz 68 wird von der Oberfläche 66 durch die
Löcher 22 in
der Deckschicht 20 angezogen. Eine elektrostatische Ladung
eines Elektret-Materials im Kern 30 kann Schmutz 68 durch
die Löcher 22 in
der Deckschicht 20 und in den Kern 30 ziehen (vergl. 2).
Die Poren (Hohlräume 34 gezeigt)
im Kern 30 halten den Schmutz 68 in den Hohlräumen 32 des Kissens 10 fest.
Die Außenfläche der
Deckschicht 20 des Kissens 10 zieht den Schmutz 68 nicht
wesentlich an und hält
ihn nicht zurück,
so dass sie im Wesentlichen frei von Schmutz 68 bleibt.
Nach der Anwendung lässt
sich das Kissen 10 vom Mopp 60 zur Reinigung (bspw.
Waschen, Ausschütteln,
Entfernen von Schmutz usw.) oder Entsorgung abnehmen. Nach anderen
geeigneten Ausführungsformen
kann das Reinigungstuch allein angewandt (bspw. mit der Hand gehalten)
werden, um die Oberfläche
zu säubern.
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PRÜFVERFAHREN
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Reißfestigkeit
(in Maschinenquerrichtung)
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Aus
den Reinigungstuchbögen
lassen sich jeweils Proben von 30 mm Breite in einer zur Faserorientierung
im Bogen rechtwinkligen Richtung (d.h. in der Maschinenquerrichtung)
schneiden. Die Proben werden jeweils mit 100 mm Futterabstand in
eine Zugprüfmaschine
eingesetzt und mit 300 mm/min rechtwinklig zur Faserorientierung
gedehnt. Der Lastwert, bei dem die Probe zu reißen beginnt (erster Spitzenwert
der bei der Dehnung-Spannung-Messung erhaltenen stetigen Kurve)
lässt sich
als Reißfestigkeit
annehmen.
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Dehnung bei 500 g/30 mm Zuglast
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Es
lässt sich
die Dehnung einer Probe bei 500 g Zuglast bei der Reißfestigkeitsmessung
in der oben beschriebenen Maschinenquerrichtung bestimmen. Für den Zweck
dieses Tests ist die "Dehnung" definiert als die
relative prozentuale Längenzunahme eines
30 mm breiten Streifens Reinigungstuchmaterial bei Aufbringen von
500 g Zug.
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Verwicklungskoeffizient
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Das
Grobgewebe lässt
sich vom Nonwoven-Faserverbund entfernen. Hat es eine Gitter- bzw. Netzstruktur,
erfolgt dies typischerweise durch Durchschneiden der Fasern, die
das Netz bilden, an ihren Verbindungsstellen und sorgfältiges Entfernen der
Netzreste vom Nonwoven-Faseraggregat mit einer Pin zette. Eine 15
mm breite Probe lässt
sich in der zur Faserorientierung im Tuch rechtwinkligen Richtung
(d.h. in Maschinenquerrichtung) ausschneiden. Die Probe kann man
mit 50 mm Futterabstand in eine Zugfestigkeitsprüfmaschine einspannen und mit
30 mm/min rechtwinklig zur Faserorientierung Richtung (Maschinenquerrichtung)
dehnen. Der Zuglastwert F (in Gramm) bezüglich der Dehnung der Probe
lässt sich
messen. Der Wert, den man durch Dividieren des Zuglastwerts F durch
die Probenbreite (in Metern) und das Basisgewicht W (in g/m2) des Nonwoven-Faserverbunds erhält, ist
die Spannung S (in Metern). Man erhält eine Spannung-Dehnung-Kurve
durch Auftragen der Spannung (S) über der Dehnung (in Prozent),
d.h. die Spannung S [m] = (F/0,015)/W.
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Für einen
Nonwoven-Faserverbund, der nur durch die Verwirrung der Fasern zusammengehalten wird,
erhält
man im Anfangsbereich der Spannung-Dehnung-Kurve im Allgemein einen
geradlinigen Zusammenhang. Die Steigung der Geraden wird als Verwicklungskoeffizient
E (in Metern) berechnet. In dem in der 9 gezeigten
beispielhaften Spannung-Dehnung-Verlauf (wo entlang der vertikalen Achse
die Spannung und entlang der horizontalen Achse die Dehnung aufgetragen
sind und O den Nullpunkt darstellt) sind die Grenze des geradlinigen
Zusammenhangs durch P, die Spannung im Punkt P durch Sp und
die Dehnung im Punkt P mit γp gegeben. Dann ergibt sich der Verwicklungskoeffizient
als E = Sp/γp. Gelten
bspw. Sp = 60 m und γp =
86 %, berechnet sich E zu E = 60/0,86 = 70 m. Es sei darauf hingewiesen,
dass die Linie OP nicht immer streng geradlinig ist; in diesen Fällen lässt sich
der Verlauf durch eine Gerade approximieren.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Das
erfindungsgemäße Reinigungstuch lässt sich
mit handelsüblichen
Verfahren, Einrichtungen und Werkstoffen herstellen. Weiterhin lässt das Tuch
sich auf vielfältigste
Oberflächen
anwenden – bspw.
Kunststoffe, Holz, Teppiche, Stoffe, Glas u. dergl.
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Es
sind oben auch Reinigungsgeräte
und Verfahren zum Reinigen von Oberflächen unter Verwendung des Reinigungstuchs
angegeben. Ein Reinigungsgerät
lässt sich
als einheitliches Werkzeug oder in Form eines Reinigungsgerätesatzes
erstellen. Einheitliche Geräte
sind u.a. Handschuhe, Staubwischer und Rollen. Erfindungsgemäße Teilesätze zum
Reinigen von Oberflächen
weisen üblicherweise
einen Reinigungskopf und ein Reinigungstuch auf, das an den Reinigungskopf
ansetzbar ist. Weiterhin kann der Satz ein am Reinigungskopf montierbares
Joch und einen an das Joch ansetzbaren langgestreckten Stiel aufweisen.
Ob als vollständig montiertes
Reinigungsgerät
oder als Teilesatz bereit gestellt, weist das Reinigungsgerät vorzugsweise
einen Reinigungskopf auf, an den sich das Reinigungstuch abnehmbar
ansetzen lässt.