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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
chemisch gebundenen keramischen Materials mittels einer Umsetzung
zwischen einer bindenden Phase mit einem oder mehreren pulverförmigen Bindemitteln
und einer mit diesen Bindemitteln reagierenden Flüssigkeit,
wobei eine die bindende Phase umfassende Pulvermenge in der Flüssigkeit
suspendiert wird, so dass alle Pulverkörner in engen Kontakt mit der
Flüssigkeit
gebracht werden, wobei im Anschluss die dadurch erhaltene Suspension
drainiert wird, so dass der Großteil
der überschüssigen Reaktionsflüssigkeit
entfernt wird und als möglicher
besonderer Unterschritt abschließend drainiert wird, bevor
man das Material härten
lässt durch
Umsetzung zwischen der bindenden Phase und der verbleibenden Flüssigkeit,
wobei eines oder mehrere Expansions-kompensierende Additive, wie
hier spezifiziert, in das Pulver gemischt werden. Ebenfalls wird
das chemische gebundene keramische Material beschrieben, welches
bei Ausführung
des Verfahrens erhalten wird, und welches vorzugsweise als Zahnfüllmaterial
oder als Trägermaterial
(Substrat) und Gussmaterial zum Beispiel zur Herstellung von Nachbildungen
von elektronischen Schaltungen, und als Substratmaterial/Gussmaterial
auf den Gebieten der Mikromechanik und Biosensoren und als Halterung
für optische
Fasern verwendet wird. In einer speziellen Anwendung kann das Material
als anorganische Spachtelmasse verwendet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Bindemittelsystemen des Zementsystemtyps, insbesondere des Systems
CaO-Al
2O
3-(SiO
2)-H
2O. Dieses System
wird in der Bauindustrie für
außergewöhnlich harte
und raue Umgebungen verwendet, d.h. saure Umgebungen mit hoher mechanischer
Beanspruchung (R. J. Mangabhai, Calcium Aluminate Cements, Conference
volume, E. & F.
N. Spon, London, 1990). Durch Anwendung von bruchmechanischen Abtragsverfahren
und moderner Pulvertechnologie auf das System kann das im Allgemeinen
gute Profil der Merkmale des Basissystems erheblich verbessert werden. Gemäß der Erfindung
durchgeführte
Untersuchungen und vorherige Arbeiten (
SE
463 493 und
502 987 )
haben ein Ergebnis geliefert, das großes Potential für das System
für feste
und säurebeständige Materialien,
wie Zahnfüllmaterialien
und andere Anwendungen anzeigt. Kein heute vorhandenes Zahnfüllmaterial
erfüllt
alle Anforderungen, hinsichtlich biologischer Verträglichkeit, Ästhetik
und Funktion, die von Patienten und zahnmedizinischem Personal festgelegt
werden können.
Die Situation für
verschiedene Zahnfüllmaterialien
kann wie folgt zusammengefasst werden: Amalgam weist im Allgemeinen
gute Beständigkeit
auf, aber weist Nachteile insofern auf, als biologische Verträglichkeit
und Ästhetik
betroffen sind. Kunststoffverbundstoffe weisen eine gute Verarbeitbarkeit,
aber Nachteile hinsichtlich Erosion und Korrosion und Handhabung
durch das Personal (Allergieprobleme sind aufgetreten) auf. Kunststoffverbundstoffe
schrumpfen beim Härten,
was zum Risiko der Bildung von Rissen und dem Beginn des Verfalls
auf lange Sicht führt.
Glasionomere weisen eine gute Bindung mit Dentin und Zahnschmelz
auf, aber Nachteile hinsichtlich Korrosion und Festigkeit. Silikatzement
weist gute Druckfestigkeit und Ästhetik
auf, aber leidet unter Korrosions- und Festigkeitsproblemen. Verschiedene
Typen von Inlays weisen gute mechanische Eigenschaften auf, sind
aber arbeitsintensiv und erfordern Verkleben.
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Nachstehend
ist eine Beschreibung der Anforderungen, welche im Allgemeinen für ein neues,
praktisches Zahnfüllmaterial
festgelegt werden sollten; gute Handhabungsfähigkeit mit einfacher Anwendbarkeit
in einen Hohlraum, Formen, welches gute Modellierbarkeit erlaubt,
Härten/Erstarrung,
welches ausreichend schnell für
Verfüllungsarbeit
und direkt nach dem Zahnarztbesuch gebrauchsfähig ist. Weiterhin sind hohe
Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit,
welche die vorhandener Füllmaterialien übertreffen,
erforderlich, gute biologische Verträglichkeit, gute Ästhetik
und sichere Handhabung durch das Personal ohne Allergien hervorzurufen
oder toxische Additive in den Materialien. Zusätzlich werden gute Langzeitkennzeichen
hinsichtlich der Formbeständigkeit
gewünscht.
Dies ist insbesondere ein Problem, wenn das Material sich über die
Zeit ausdehnt, was verhängnisvolle
Zahnbrüche
als Ergebnis bewirken kann.
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In
SE 463 493 ist beschrieben
worden, wie ein chemisch gebundenes keramische Material für z.B. zahnmedizinische
Zwecke, verbesserte Festigkeitskennzeichen darin aufweisen kann,
dass ein Pulverkörper, bestehend
aus einem oder mehreren hydraulischen Bindemitteln und möglichem
Ballastmaterial, bei einem derartig hohen äußeren Druck und einer so niedrigen
Temperatur kompaktiert wird, dass ein eng verbundenes kompaktiertes
Rohmaterial ohne Sinterreaktionen beim Kompaktieren erhalten wird.
In diesem kompaktierten Rohmaterial ist die Fülldichte auf mindestens das
1,3-fache der anfänglichen
Fülldichte,
welche als die Füllstoffdichte
definiert ist, welche durch Schütteln,
Vibration und/oder leichtes Verdichten des losen Pulvers in einen
Behälter
erreicht wird, erhöht.
Der Anwender des Materials stellt dasselbe durch Sättigen des
kompaktierten Rohmaterials mit einer Hydratisierungsflüssigkeit
vor der Anwendung des Materials oder in situ in einem Hohlraum,
z.B. einem Zahnhohlraum, her.
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Das
gemäß
SE 463 493 hergestellte Material
hat in der Tat bewiesen, die meisten Anforderungen, die gemäß dem Vorstehenden
für Zahnfüllmaterial
festgelegt werden können,
zu erfüllen.
Es ist jedoch festgestellt worden, dass Probleme mit Formänderungen,
insbesondere Langzeitausdehnung, auftreten können, was gemäß dem Vorstehenden
verhängnisvolle
Folgen im Zusammenhang mit Zahnfüllungen
haben kann. Es kann ebenfalls eine Anforderung für bestimmte Anwendungen für ein Verfahren
der Herstellung des keramischen Materials, ohne dass kompaktierte
Rohmaterialien verwendet werden müssen, vorliegen.
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Im
Anschluss an
SE 463 493 ist
gemäß dem
schwedischen Patent 502 987 gezeigt
worden, dass für Zementsysteme
vollständige
Hydratisierung (welche möglicherweise
das Risiko von Formänderungen
verringern kann) stattfinden kann, wenn vollständige Durchtränkung und
anschließendes
Kompaktieren des Zementsystems unter Verwendung eines speziell entworfenen
Stopfens stattfindet. Das Verfahren verhindert jedoch nicht Formänderungen,
welche anschließend
stattfinden und welche mit Phasenumwandlung des Hydrats oder Umsetzungen
mit der umgebenden Atmosphäre
(zum Beispiel ausgeatmeter Luft mit einem höheren Kohlendioxidgehalt) oder
anderen Umsetzungen verbunden sind. Diese Umsetzungen und verbundene Formänderungen
werden in Fällen
offensichtlicher, wo ein hoher Kompaktierungsgrad in der Herstellung
des Materials verwendet wird. Jedoch wird ein höherer Verdichtungsgrad normalerweise
angestrebt, da dieser im Allgemeinen größere Festigkeit gibt. Ein Problem
in diesem Zusammenhang ist es, einen ausreichenden Kompaktierungsgrad
für eine
annehmbare Festigkeit des hergestellten Materials, trotz der Tatsache,
dass kompaktierte Rohmaterialien nicht verwendet werden, zu erreichen.
Gleichzeitig darf der Kompaktierungsgrad nicht zu hoch sein, wenn
das feuchte Pulvermaterial im Hohlraum appliziert wird, da dies
die Formbarkeit behindert. Das Verfahren der Herstellung kann ebenfalls
weiter entwickelt werden, insbesondere einfacher gemacht und automatisiert
werden und wiederholbarer gemacht werden, was insbesondere wünschenswert
ist, wenn das keramische Material für andere, als zahnmedizinische,
Zwecke verwendet werden soll.
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In
Yan et al., Characteristics of shrinkage compensation expansive
cement containing prehydrated high alumina cement-based expanisve
additive, Cement and Concrete Research, Bd. 24, S. 267-276 (1990), wird
die Verwendung der Neigung von Calciumaluminat sich auszudehnen,
beschrieben. Dieser Artikel und damit verbundene Arbeiten über Quellzemente
beschreiben die Möglichkeiten,
sich weniger ausdehnenden oder schrumpfenden Standardzement herzustellen,
unter Verwendung von unter anderem Calciumaluminaten, erwähnen aber
nicht die Probleme der Langzeitexpansion von hoch kompaktierten
Zementsystemen und die Steuerung der Expansion von Calciumaluminaten
bei sehr niedrigen Gehalten, welches eine Voraussetzung für die Verwendung
dieser Bindemittelsysteme in Anwendungen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung
eines chemisch gebundenen keramischen Materials des in der Vorbemerkung
angegeben Typs vorzustellen, wobei das Verfahren verwendet werden
kann, um ein chemisch gebundenes keramisches Material zu ergeben,
das formbeständige Langzeiteigenschaften
aufweist. Das feuchte Pulvermaterial muss ebenfalls die vorstehend
dargelegten Anforderungen in Bezug auf Verarbeitbarkeit erfüllen und
im Zusammenhang mit der Anwendung in einen Hohlraum, z. B. einem
Zahnhohlraum, leicht zu handhaben zu sein. Das gebildete keramische
Material sollte ebenfalls für
zahnmedizinische oder andere Anwendungen hohe Festigkeit aufweisen
und die Forderungen, die gegenüber
derartigen Materialien gemäß dem Vorstehenden
erhoben werden, erfüllen.
Geeignet sollte das Verfahren gemäß der Erfindung ebenfalls verhältnismäßig einfach
auszuführen
sein, ebenso gute Wiederholbarkeit aufweisen und für bestimmte
Anwendungen für
eine Automatisierung auf einem hohen Niveau geeignet sein.
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Dies
wird gemäß der Erfindung
durch das Verfahren gemäß Anspruch
1 erreicht.
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Vorteile
im Fall von Anwendungen als Trägermaterial
sind im Allgemeinen die Möglichkeit
ein einfaches, kosteneffizientes Herstellungsverfahren zu erhalten,
wobei Formbeständigkeit
beim Härten
erreicht wird. Die Basismaterialien für die Produkte sind ebenfalls
sehr vorteilhaft unter dem Umwelt- und biologischen Gesichtspunkt.
Dies bedeutet, dass diese Erfindung, welche hauptsächlich für zahnmedizinische
Zwecke entwickelt worden ist, Hauptanwendungsgebiete als Verfahren
zur Herstellung eines Substrat-/Gussmaterials für Elektronik, Mikromechanik,
Optik und in der Biosensortechnologie aufweist. Insbesondere die
Umweltaspekte geben dem Material einen großen Anwendungsbereich für eine weitere
Anwendung, um genau zu sein, als anorganischer Füllstoff.
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Zusammensetzung des Pulvergemisches
einschließlich
von Additiven
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Neben
guten mechanischen Eigenschaften sind chemische Attribute für zahnmedizinische
Anwendungen wichtig. In einer wesentlichen Ausführungsform der Erfindung werden
Calciumaluminate, d.h. Doppeloxide von CaO (Calciumoxid) und Al2O3 (Aluminiumoxid) – hier und
nachstehend als das CA-System bezeichnet, welches mit Wasser unter
Bildung von Calciumaluminathydraten reagiert – als Hauptbindungsphase verwendet.
Diese Hydratisierungsreaktion bildet das tatsächliche Abbinde- und Härtungsverfahren.
Herkömmlich
wird ein Aggregattyp (Füllstoffteilchen)
zu dem Calciumaluminiumzement zugegeben, hauptsächlich aus wirtschaftlichen
Gründen.
Gemäß der Erfindung
erzeugt die Auswahl des CA-Zementsystems, kombiniert mit einem/einer
anderen Zementsystem oder -phase, welche(s) mit dem Aluminatzement
wechselwirkt, oder weiter kombiniert mit der Zugabe von porösen Aggregaten
oder weichen Materialien, eine Formänderung, welche linear weniger
als ungefähr
0,30%, oft weniger als 0,10% beträgt. In speziellen Fällen kann
die Formänderung nahe
bei der Nullexpansion sein.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung kann das CA-System als die einzige Hauptbindungsphase
mit der Zugabe von einer anderen Zementbindungsphase in Mengen von
weniger als 30 Volumenprozent verwendet werden. Beimischungen von
gewöhnlichem
Portlandzement (OPC Zement) oder feinkörnigem Siliciumdioxid werden
vorteilhaft verwendet. Da der Calciumaluminatzement eine Neigung
aufweist, sich bei festerer Verdichtung stärker auszudehnen, können Kombinationen
von CA-Zement und einer anderen Phase dieses Typs, mit einer Neigung
zum Schrumpfen, verringerte Formänderung
erzeugen. Der CA-Zement sollte in zahnmedizinischen Anwendungen
als Hauptphase in der Bindungsphase vorhanden sein, da die CA-Phase
zu hoher Festigkeit und Säurebeständigkeit
beiträgt.
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Es
ist nachweislich der Fall, dass die Theorien hinsichtlich der Gründe für Formänderungen,
welche im Zusammenhang mit dem
schwedischen
Patent 502 987 vorgebracht wurden, d.h. unvollständige Hydratisierung,
anscheinend keine vollständige
Erklärung
der Gründe
hinter den Problemen in Hinsicht auf die Formstabilität geben.
Der Hintergrund der vorliegenden Erfindung ist eigentlich die Idee,
dass die Formänderungen mit
Phasenumwandlungen von Hydraten verbunden sind. Die Aussage, welche
nicht als einschränkend
für die Erfindung
angesehen werden soll, bedeutet das Calciumaluminat, wenn es sich
bei Zugabe von Wasser zu lösen
beginnt, ein Gel bildet, welches dann kristallisiert und Hydratphasen
bildet. Aufgrund fortgesetzter Hydratisierungsreaktionen und Hydratumwandlungen,
können
verschiedene reine Ca-Aluminathydrate, wie 10-phasige, 8-phasige
oder weniger definierte Hydratphasen oder Übergangsphasen und schließlich 6-phasige
(Katoit), und im Fall von Additiven, die Silicium enthalten, Ca-Si-Aluminathydrat
vorhanden sein. 10-phasig, 8-phasig und 6-phasig beziehen sich auf
Calciumaluminatphasen mit 10, 8 bzw. 6 Kristallwasser pro Formeleinheit.
Eine Phasenumwandlung der Hydrate kann zu Formänderungen führen, insbesondere Expansion, was
durch Langzeitbewertung von Zementmaterial gezeigt wurde. Es hat
sich überraschenderweise
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass
mit der Zugabe einer sekundären
Phase, die Silicium enthält,
vorzugsweise gewöhnlichem
sogenannten Portlandzement (OPC Zement mit CA-Silikaten als Hauptphasen)
und/oder feinem kristallinem Siliciumdioxid (welches die erste bevorzugte
Ausführungsform der
Erfindung ausmacht) unerwünschte
Phasenumwandlungen oder veränderte
Phasenumwandlungsabläufe hauptsächlich vermieden
werden können
und als eine direkte Folge hiervon, Formänderungen minimiert werden
können,
insbesondere Langzeitexpansion. Wie kompliziert die Hydratisierungsreaktionen
sich im Einzelnen ereignen, wird nicht völlig erklärt. Mit der Zugabe von Material,
enthaltend Si, werden die Hydratisierungsreaktionen modifiziert,
was zu formbeständigen
Materialien führt.
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Überraschenderweise
ist festgestellt worden, dass die gerade erwähnten positiven Wirkungen bei
der Zugabe einer sekundären
Phase ein Optimum bei verhältnismäßig niedrigen
Zugabemengen aufweisen. Die minimale Expansion ist in diesem Zusammenhang
erzielt worden, wenn die sekundäre
Phase aus OPC Zement und/oder feinem kristallinem Siliciumdioxid
und/oder einer anderen Phase, enthaltend Si, vorzugsweise in einem
Gesamtgehalt von 1 bis 20 Volumenprozent und stärker bevorzugt 1 bis 10 Volumenprozent
in dem Material besteht. Am stärksten
bevorzugt besteht die sekundäre
Phase aus OPC Zement in einer Menge von 1 bis 5 Volumenprozent und/oder
feinem kristallinem Siliciumdioxid in einer Menge von 1 bis 5 Volumenprozent.
In diesem Zusammenhang wird ebenfalls Bezug auf die Beispielen in
dieser Beschreibung genommen.
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Es
stellte sich ebenfalls überraschenderweise
heraus, dass herkömmliche
Füllstoffteilchen,
die Härte verleihen,
z.B. in Form von harten Al2O3-Teilchen,
im Material völlig
vermieden werden können
oder dass ihre Verwendung minimiert werden kann, da es die Hydratumwandlungen
sind, welche die Hauptursache von Formänderungen mit der Zeit, insbesondere
Langzeitveränderungen,
sind. Weiterhin ist die Härte
hauptsächlich mit
den Bindungsphasen und nicht mit den inerten Additiven, auch wenn
diese eine hohe Härte
in sich selbst aufweisen, verbunden. Die Expansions-kompensierenden
Additive gemäß der Erfindung
wirken hier auf die Zementphase, ohne den Einfluss von Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, welche vorhanden sein können. Wobei die Fähigkeit,
die Verwendung von Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, zu vermeiden oder zu minimieren, ebenfalls aufgrund
der Tatsache besteht, dass verbleibender nicht umgesetzter Zement – welcher
zuvor unter dem Gesichtspunkt der Expansion als gravierend betrachtet
wurde – nur
eine leichte Wirkung auf die Expansion hat. Es ist im Zusammenhang
mit der Erfindung festgestellt worden, dass nicht umgesetzter Zement stattdessen
positiv als ein in situ-Füllstoffmaterial
wirken kann, welches zur erwünschten
Härte des
Materials beiträgt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann jedoch das Pulvergemisch und somit das fertig
gestellte keramische Material Ballastmaterial enthalten, welches
nicht an den chemischen Umsetzungen zwischen der Bindungsphase und
der Hydratisierungsflüssigkeit
teilnimmt, aber welches als feste Phase im fertig gestellten keramischen
Produkt vorhanden ist. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann das Pulvergemisch daher bis zu 50 Volumenprozent
Ballastmaterial enthalten. Dieses Ballastmaterial kann zum Beispiel vom
Typ sein, der in
SE 463 493 und
SE 502 987 beschrieben ist,
d.h. Fasern aus Metall, Kohlenstoff, Glas oder organischem Material,
usw., oder kontinuierliche Kristalle, sogenannte Whisker aus z.B.
SiC, Si
3N
4 und/oder
Al
2O
3.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung können
aufgrund der Zugabe von Aggregaten (Füllstoffteilchen) einer gegebenen
Geometrie/Form, Porosität
und/oder Weichheit, die Formbeständigkeit
des interessierenden Bindemittelsystems genau überwacht und auf erwünschte Werte,
oft auf niedrige Werte oder auf überhaupt
keine Formänderung,
ausgerichtet werden. Die Situation für das Zementsystem CaO-Al2O3-(SiO2)-H2O, welches vorteilhaft als Basismaterial
für Zahnfüllmaterialien
verwendet werden kann, wird nachstehend ausführlicher beschrieben, aber
die Erfindung betrifft im Allgemeinen keramische Bindemittelsysteme,
in welchen Formbeständigkeit
kritisch ist.
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Durch
Auswählen
von Aggregaten (Füllstoffteilchen)
in Bindemittelsystemen gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer spezifischen Geometrie und Porosität, können die Bindungsbedingungen
zwischen der Bindungsphase und den Aggregaten positiv beeinflusst
werden, wie die Formbeständigkeit.
Poröse
Aggregate und andere Expansions- oder Schrumpfungs-kompensierende
Additive tragen somit zu den Möglichkeiten
bei, Formänderungen
auf einen erwünschten
Wert durch Wirkung als „Expansionsbehälter" ausrichten zu können.
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Die
Funktion von porösen
Aggregaten gemäß der vorliegenden
Erfindung ist somit, unter Beibehaltung eines hohen gegebenen Gehalts
an Füllstoffteilchen,
die Kontaktoberfläche
mit der Zementphase zu erhöhen und
diese auf einem kleineren Ausbreitungsbereich zu verteilen. Die
Expansion, welche sich von der Zementphase ableitet, wird hauptsächlich durch
das poröse
Füllstoffteilchen
dadurch aufgenommen, dass dem Zement die Gelegenheit gegeben wird,
sich darin auszudehnen. Poröse
Aggregate können
vorteilhaft aus inerten keramischen Materialien, wie Aluminiumoxid,
Zirkoniumoxid, Titanoxid oder Zinkoxid oder einem anderen Oxid oder
einer Kombination von Oxiden, bestehen. Die Porosität kann als
offene oder geschlossene Porosität
oder in einer Kombination vorhanden sein. Im Normalfall weist das
poröse
Teilchen oder Aggregat eine offene Porosität von 20 bis 60%, vorzugsweise
30 bis 50% auf. Eine Aggregatgröße wird
ausgewählt,
welche optimal für die
Bruchfestigkeit der Materialien geeignet ist, aber es weist oft
einen Durchmesser von weniger als 20 μm, vorzugsweise 5 bis 15 μm auf. Kleine
poröse
Aggregate oder Teilchen tragen in Materialien von unmittelbarem Interesse
zu feineren Oberflächen
(niedrigere Ra-Werte) als feste Teilchen
einer entsprechenden Größe bei. Die
Porenöffnungen
in den Aggregaten werden an die Penetrationsleistung der Bindemittel
angepasst. Die Porenöffnungen
betragen vorteilhaft weniger als 5 μm, vorzugsweise 0,1 bis 5 μm und stärker bevorzugt
1 bis 3 μm.
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Poröse Aggregate
oder Teilchen der vorstehend genannten Oxide werden vorzugsweise
durch Sintern feinkörnigen
Pulvers, aber nicht bei für
die porös
zu haltenden Aggregate oder Teilchen zu hohen Temperaturen, hergestellt.
Aluminiumoxid zum Beispiel wird geeignet bei etwa 1500 bis 1600°C gesintert.
Das Sinterverfahren wird auf den erwünschten Durchmesser, die Porosität und Größe der Poren
gesteuert. In einer anderen Ausführungsform
können
die porösen
Aggregate oder Teilchen durch Mischen feinkörnigen Oxidpulvers mit einem
Mittel, z.B. Stärke,
welches verdampft wird, so dass Poren gebildet werden, hergestellt
werden. Das Material wird durch Sprühen und Gefrieren gefriergranuliert.
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In
einem speziellen Fall können,
um innere Spannungen, die durch Formänderungen in der Bindungsphase
verursacht sind, aufnehmen zu können,
Aggregate mit einer sehr hohen geschlossenen Porosität verwendet
werden, welche beim Eintreten hoher innerer Spannung bricht und
einen inneren Expansionsraum bereitstellt. Der Gehalt dieser hoch
porösen
Teilchen ist auf ein Maximum von 5 Volumenprozent der Bindemittelphase
begrenzt. Hoch poröse
Mikrokügelchen
aus Glas können
in diesem Fall verwendet werden. Die hoch porösen Materialien werden zu dem
Zementgemisch im Endschritt des Mischverfahrens zugegeben, um Abschleifen
zu vermeiden. In einem anderen speziellen Fall wird ein sehr weiches
Teilchen als ein zusätzliches Additiv
ausgewählt,
wobei das Teilchen Spannungen dadurch aufnehmen kann, dass es ein
niedrigeres E-Modul als das der Bindungsphase aufweist. Verschiedene
weiche Polymere, z.B. Kunststoffkugeln oder Hydrate können hier
verwendet werden. Bei Verwendung von Kunststoffkugeln, welche sehr
klein sind, können
diese ebenfalls Löcher
in der Mitte für
weitere Verformbarkeit aufweisen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist ebenfalls festgestellt worden, dass die Formbeständigkeit
des mittels des Verfahrens erhaltenen Materials dadurch erhöht werden
kann, das die konstituierenden Bestandteile eine hoch feine Körnigkeit
aufweisen. Dies trifft ebenfalls auf Festigkeitsgesichtspunkte zu.
Die Theorie in diesem Fall ist, dass Teilchen, die zu groß sind,
eine Neigung dazu haben, eingeengt in der Struktur, mit damit einhergehenden
verschiedenen Eigenschaften in verschiedenen Richtungen zu liegen.
Gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung wird daher ein feinkörniges, fein verteiltes Gemisch
aus Bindemittelausgangsmaterialien verwendet, welches eine feine
homogene Mikrostruktur ergibt. Kleine Ausbreitungsbereiche für die konstituierenden
Phasen verringern die innere mechanische Spannung zwischen den Phasen
und stellen eine bessere Gelegenheit bereit, die innere Expansion,
welche beim Eintreten von Phasenveränderungen, wie fortgesetzter
Umsetzung mit der Umgebung, oder Phasenumwandlungen stattfinden
kann, zu kompensieren. Die Größe, welche
zugelassen werden kann, hängt
vom Wert der erwünschten
Festigkeit ab, aber die Korngröße sollte
typischerweise mit einer Verteilung über 0,5 bis 10 μm liegen.
Das Calciumaluminat weist durch Mahlen eine Korngröße von hauptsächlich etwa
2 bis 8 μm,
vorzugsweise 3 bis 4 μm
oder bei etwa 3 μm
auf und OPC Zement, wenn dieser verwendet wird, weist durch Mahlen
eine Korngröße von hauptsächlich bei
etwa 2 bis 8 μm,
vorzugsweise 3 bis 4 μm
oder bei etwa 3 μm
auf und OPC Zement, wenn dieser verwendet wird, weist durch Mahlen
eine Korngröße von bei
etwa 4 bis 8 μm,
vorzugsweise 5 bis 7 μm
oder bei etwa 6 μm
auf. Feinkörniges
Siliciumdioxid, wenn derartiges verwendet wird, würde eine
noch kleinere Korngröße, vorzugsweise
in der Größenordnung
von weniger als 100 nm und stärker
bevorzugt bei etwa 10 bis 50 nm, z.B. bei etwa 15 nm, aufweisen,
wobei dieser Typ Siliciumdioxid zum Beispiel als kommerzielles Produkt,
das in elektrostatischen Filtern bei der Herstellung von Silicium
abgetrennt wird, erworben werden kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann das in dem Verfahren verwendete Pulvergemisch einen
Beschleuniger für
eine beschleunigte Umsetzung zwischen den Bindemitteln und der Flüssigkeit
enthalten, vorzugsweise ein Salz eines Alkalimetalls, vorzugsweise
ein Lithiumsalz, z.B. Lithiumchlorid oder Lithiumcarbonat oder Lithiumhydroxid,
in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Volumenpromille, vorzugsweise 0,2
bis 0,3 Volumenpromille, berechnet von den Feststoffgehalten. Das
Pulvergemisch kann möglicherweise
ebenfalls ein Flüssigkeits-Reduktionsmittel,
vorzugsweise ein Lignosulfonat und/oder Citrate, Stoffe mit Hydroxycarboxylgruppen
enthalten. Der Vorteil der Verwendung von Flüssigkeits-Reduktionsmitteln
ist, dass eine kleinere Menge einer Hydratisierungs flüssigkeit
benötigt
wird, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass eine kleinere Menge
einer Flüssigkeit
drainiert werden muss.
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Suspension
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Die
festen konstituierende Teile gemäß dem Vorstehenden
werden gut gemischt, geeignet in Gegenwart einer nicht polaren und/oder
hydrophoben Flüssigkeit,
z.B. Petroleumether, Aceton oder Isopropanol, woraufhin diese nicht
polare Flüssigkeit
aus dem Gemisch verdampft wird. Eine an den Zweck angepasste Menge eines
Pulvergemisches, enthaltend Additive, wird dann in einer Menge einer
Hydratisierungsflüssigkeit,
normalerweise Wasser, die an die Menge des Pulvergemisches angepasst
ist, suspendiert. Die Flüssigkeit
kann hier einen Beschleuniger für
eine höhere
Härtungsgeschwindigkeit
und erhöhte
Endfestigkeit und möglicherweise
ein Flüssigkeits-Reduktionsmittel
enthalten. Wenn insbesondere das Pulvergemisch keine Additive dieser
Art enthält,
können
sie stattdessen in der Flüssigkeit
verwendet werden. Der Beschleuniger besteht vorzugsweise aus einem
Salz eines Alkalimetalls, vorzugsweise einem Lithiumsalz, z.B. Lithiumchlorid
oder Lithiumcarbonat, in einer Menge von 0,2 bis 2 g/l und das Flüssigkeits-Reduktionsmittel
besteht vorzugsweise aus einem Lignosulfonat und/oder Citrat, EDTA,
Hydroxycarboxyl enthaltenden Verbindungen in einer Menge von mehr
als 0,1%, berechnet von der Flüssigkeit.
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In
der Suspension werden alle Pulverkörner in engen Kontakt mit der
Flüssigkeit
gebracht. Der Flüssigkeitsgehalt
kann bei Verwendung von Flüssigkeits-Reduktionsmitteln
(Superweichmachern) auf etwa 50% verringert werden, während Beibehaltens
derselben niedrigen Viskosität.
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Vorläufiges Drainieren
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Wenn
das Pulvergemisch in der Flüssigkeit
suspendiert worden ist, wird die Aufschlämmung in ein poröses, absorbierendes
Bett zum vorläufigen
Drainieren überführt. Die
Aufschlämmung
wird in diesem Zusammenhang geeignet in einen begrenzten Bereich,
wie zum Beispiel durch eine kreisförmig-zylindrische Wand definiert,
ohne einen Boden, auf einer harten, porösen Oberfläche platziert, überführt. Diese
Oberfläche
wird vorzugsweise durch eine Seite einer Platte eines porösen keramischen
Materials, eines porösen
Metallmaterials, eines porösen
Polymermaterials oder eines porösen
Holzmaterials, am stärksten
bevorzugt eines porösen
keramischen Materials, gebildet. Um die Wirkung des anfänglichen
Vordrainierens zu erhöhen,
kann die Aufschlämmung
leicht gegen die poröse
Oberfläche
als ein zweiter Schritt im Vordrainieren gepresst werden, so dass
ein Hauptüberschuss
der Flüssigkeit
in das poröse
Material gesaugt wird. Das anfängliche
Vordrainieren wird somit vorzugsweise unter Druck, geeignet einem
Druck von weniger als 10 MPa, ausgeführt. Eine andere poröse Oberfläche wird
als Pressoberfläche
auf der Seite der Aufschlämmung,
gegenüber
der porösen Platte,
verwendet, wobei die poröse
Oberfläche
vorzugsweise durch eine Seite einer Pressvorrichtung aus einem porösen keramischen
Material, einem porösen
Metallmaterial, einem porösen
Polymermaterial oder einem porösen
Holzmaterial, am stärksten
bevorzugt einem porösen
Holzmaterial, welches vorzugsweise aus Buchenholz oder einem anderem
Hartholzmaterial besteht, gebildet wird.
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Im
Anschluss an das anfängliche
Vordrainieren weist das feuchte Pulvergemisch normalerweise einen Kompaktierungsgrad
von 35 bis 50 Volumenprozent fester Phase auf, abhängig davon,
ob nur Schritt 1 oder sowohl Schritt 1 als auch Schritt 2 verwendet
worden sind.
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Wenn
das hergestellte keramische Material als anorganische Spachtelmasse,
z.B. in der Autoindustrie als Füllverbindung
auf Nachlackierungen, usw., verwendet werden soll, wird nur Schritt
1 des gerade erwähnten
anfänglichen
Vordrainierungsschritts vorteilhaft verwendet, wobei die Aufschlämmung somit
auf einer porösen
Platte, vorzugsweise ohne angewendeten Druck, drainiert wird. Dies
ist besonders vorteilhaft, im Falle, dass Flüssigkeits-Reduktionsmittel
verwendet werden, wobei ein höherer
Kompaktierungsgrad aufgrund der verringerten Menge an Wasser erhalten
wird.
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Wenn
das hergestellte keramische Material für andere Zwecke verwendet werden
soll, ohne in einen Hohlraum zusammen verdichtet zu werden, ist
es ebenfalls bevorzugt, nur Schritt 1 des anfänglichen Drainierens zu verwenden
oder das anfängliche
Drainieren im selben Schritt, wie die anschließende Kompaktierung, ausführen zu
lassen. Das gesamte Herstellungsverfahren wird in diesem Zusammenhang
geeignet automatisiert, einschließlich Suspension, Drainieren
und Kompaktierung.
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Kompaktierung
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Wenn
die Aufschlämmung
einem anfänglichen
Drainieren gemäß dem Vorstehenden
unterworfen wird, wird sie auf einen Endkompaktierungsgrad von 47
bis 60 Volumenprozent fester Phase, vorzugsweise > 51 Volumenprozent
fester Phase und stärker
bevorzugt > 55 Volumenprozent
fester Phase kompaktiert. Es ist anzumerken, dass diese Kompaktierungsgrade
sich in bestimmten Fällen
auf gewichtete Mittelwerte für
konstituierende Phasen beziehen können. Die Kompaktierung kann
in einem, zwei oder mehreren Schritten stattfinden. Die Kompaktierung
kann in einer manuellen Presse oder einer automatischen Presse ausgeführt werden.
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Der
Bereich für
die Aufschlämmung,
d.h. die kreisförmige
zylindrische Wand, enthaltend die Aufschlämmung, wird in einem mechanischen
Presswerkzeug, umfassend mindestens eine, vorzugsweise zumindest
zwei, auf das feuchte Pulvergemisch einwirkende Oberflächen, platziert.
Die oder diese Oberfläche/n
werden durch ein hartes poröses
Material gebildet, in welches ein Überschuss der Flüssigkeit
gesaugt wird, wobei das harte, poröse Material, vorzugsweise aus
einem porösen
keramischen Material, einem porösen
Metallmaterial, einem porösen
Polymermaterial oder einem porösen
Holzmaterial, am stärksten
bevorzugt einem porösen
Holzmaterial, besteht. Eine der Oberflächen kann in diesem Zusammenhang
durch dasselbe Presswerkzeug gebildet werden, das im vorläufigen Drainieren
verwendet wurde. Die gegenüberliegende
Oberfläche wird
vorzugsweise durch eine Seite einer Platte aus Hartholz, vorzugsweise
Buchenholz, gebildet.
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Die
Kompaktierung wird geeignet unter einem Druck von mindestens 20
MPa, vorzugsweise mindestens 30 MPa, stärker bevorzugt mindestens 50
MPa und bis zu 150 MPa ausgeführt.
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Wenn
das vorläufige
Drainieren und die Kompaktierung in ein und demselben Schritt ausgeführt werden,
wird das suspendierte Pulvergemisch direkt in den begrenzten Bereich,
welcher auf der harten, porösen Oberfläche im mechanischen
Presswerkzeug platziert ist, überführt und
drainiert und durch mechanisches Pressen bei dem gerade angegebenen
Druck kompaktiert. Der Endkompaktierungsgrad und die Endform des keramischen
Produkts können
in diesem Zusammenhang direkt, in ein und demselben Schritt, erzielt
werden. Die Endform des Produkts kann hier z.B. aus einer dünnen Platte
bestehen, auf welcher elektrische Schaltungen in einem anschließenden Schritt
angeordnet werden können,
um Leiterplatten, Biosensoren oder dergleichen herzustellen. Bei
dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass das Pulvermaterial und/oder die Flüssigkeit
ein Flüssigkeits-Reduktionsmittel
enthält,
was bedeutet, dass eine Buchenholzplatte zum Drainieren ausreichend
ist. Jedoch soll es nicht ausgeschlossen sein, dass eine keramische
Platte oder eine Platte aus einem anderem harten porösen Material
im mechanischen Presswerkzeug verwendet werden kann. Eine Voraussetzung
ist hier natürlich,
dass die Platte im Stande ist, die verwendeten Druckwerte zu handhaben.
-
Das
Kompaktierungswerkzeug in der Presse kann aus einem(r) vorgeformten
Körper/Oberfläche bestehen,
wobei das Pressen direkt die erwünschte
Oberflächentopographie
ergibt, was für
spätere
Nachbildungen vorteilhaft verwendet werden kann: Das Verfahren ist
ebenfalls in der Konstruktion komplexer Strukturen anwendbar, wobei
einzelne gepresste Platten mit der erhaltenen Oberflächentopographie
aufeinander platziert werden können.
Die Platten werden hier in einem frühen Schritt im Härtungsverfahren
verbunden. Ein leichter Druck auf die Struktur bedeutet, dass das
komplexe System im Zusammenhang mit dem fortlaufenden und abschließenden Härten, welches
zeitlich durch die Auswahl eines Beschleunigers und die Menge eines
Beschleunigers gesteuert werden kann, chemisch verbunden wird.
-
Mögliche Anwendung in einem Hohlraum
-
Kompaktierung
im Presswerkzeug kann in einer anderen Ausführungsform vervollständigt werden, wobei
der vorkompaktierte Kuchen aus feuchtem Pulvermaterial in Stücke gebrochen
wird, die dann in einem abschließenden Kompaktierungsschritt
weiter zusammen verdichtet werden. Dies ist der Fall, wenn z.B.
das keramische Material ein Zahnfüllmaterial bilden soll oder
in einem Hohlraum eines anderen Typs zusammen verdichtet werden
soll. In einem abschließenden
Kompaktierungsschritt dieser Art wird eine Menge des feuchten Pulvergemisches
in einen Hohlraum appliziert, wobei abschließende Kompaktierung und das
Entfernen jeglicher überschüssiger Flüssigkeit
in situ mittels eines Kompaktierungswerkzeugs durchgeführt wird.
Der Teil des Kompaktierungswerkzeugs, der auf das feuchte Pulvergemisch
einwirkt, besteht aus einem harten, porösen Material, in welches jegliche überschüssige Flüssigkeit
eingesaugt wird, während
gleichzeitig das feuchte Pulvergemisch im Hohlraum weiter kompaktiert
wird. Das harte poröse
Material kann aus einem porösen
keramischen Material, einem porösen
Metallmaterial, einem porösen
Polymermaterial oder einem porösen
Holzmaterial, am stärksten
bevorzugt einem porösen
Holzmaterial, z.B. einem Hartholzmaterial, bestehen. Der abschließende Kompaktierungsschritt
kann jedoch möglicherweise
durch Einführung
unter Verwendung eines Stopfens vom herkömmlichen Typ, z.B. aus Stahl,
und durch Abschluss mit einer porösen Kompaktierungsvorrichtung
ausgeführt
werden. Der abschließende
Kompaktierungsschritt kann von Hand, geeignet unter einem Druck
von mindestens 30 MPa, vorzugsweise mindestes 40 MPa, ausgeführt werden.
Die Festigkeit kann funktionell schon 10 bis 60 min. nach der abschließenden Kompaktierung
entwickelt werden.
-
Bei
Verwendung des keramischen Materials als anorganische Spachtelmasse
wird Drainieren/Kompaktieren im Presswerkzeug vorzugsweise nicht
verwendet. Stattdessen finden die abschließende Kompaktierung und das
Drainieren geeignet direkt in einem Hohlraum, z.B. einer Vertiefung
in einem Autoarmaturenbrett, welche geebnet werden soll, statt,
wobei die erhaltene Masse im Anschluss an das Vordrainieren auf
die Vertiefung appliziert wird. In diesem Zusammenhang besteht die
Pressvorrichtung geeignet aus einem porösen Werkzeug (vom Spateltyp,
geformt als „Lineal" usw.). Der abschließende Kompaktierungsgrad
kann vielleicht etwas niedriger als für andere Anwendungen, wobei
Presswerkzeuge verwendet werden, z.B. 40 bis 50 Volumenprozent fester
Phase, gelassen werden. Hauptumweltvorteile werden im Vergleich
mit bekannten Typen von Spachtelmasse vorausgesehen. Das Material
kann ebenfalls als Bauspachtelmasse verwendet werden.
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Zusammenfassung des Verfahrens
für verschiedene
Anwendungen
-
Zusammengefasst
wird für
zahnmedizinische Zwecke anfängliches
Vordrainieren in zwei Schritten verwendet, d.h. Selbstdrainage auf
einer porösen
Platte und unter leichtem Druck. Die vorläufig entwässerte Aufschlämmung wird
kompaktiert und dann weiter in einem mechanischen Presswerkzeug
mit absorbierender/absorbierenden Platte/Platten drainiert, woraufhin
der erhaltene Kuchen in Stücke
gebrochen und schließlich
in einem Zahnhohlraum kompaktiert wird. Die allerletzte Kompaktierung
kann hier unter Verwendung einer Kompaktierungsvorrichtung mit einer
absorbierenden Pressoberfläche
durchgeführt
werden.
-
Für Zwecke,
wobei das Material als Spachtelmasse verwendet werden soll, wird
anfängliches Vordrainieren
vorzugsweise nur in Form von Selbstdrainage auf einer porösen Platte
verwendet. Flüssigkeits-Reduktionsmittel
werden in diesem Zusammenhang ebenfalls geeignet verwendet. Im Anschluss
an das Vordrainieren, nimmt die Aufschlämmung die Form einer Masse
an, welche schließlich
in einem Hohlraum, z.B. einer Vertiefung in einem Autoarmaturenbrett
kompaktiert und drainiert werden kann, vorzugsweise mittels einer Pressvorrichtung,
welche geeignet aus einem porösen,
absorbierenden Werkzeug (vom Spateltyp, geformt als „Lineal", usw.) besteht.
-
Für Zwecke,
wobei das Material nicht in einen Hohlraum platziert wird, wird
anfängliches
Vordrainieren nur in der Form von Selbstdrainage auf einer porösen Platte,
oder im selben Schritt, wie die abschließende Kompaktierung und das
Drainieren verwendet. Flüssigkeits-Reduktionsmittel
werden geeignet verwendet. Die abschließende Kompaktierung und das
Drainieren finden in einem mechanischen Presswerkzeug auf einer
porösen
Platte statt.
-
Nachbehandlung
-
Im
Anschluss an die Kompaktierung wird das Produkt in einer feuchten
Umgebung, vorzugsweise bei einer relativen Feuchtigkeit > 90% oder in Wasser
bei einer erhöhten
Temperatur bis zu 90°C,
vorzugsweise zwischen 30 und 70°C,
gehalten. Wenn die Kompaktierung abgeschlossen ist, kann anschließendes Polieren, z.B.
Glätten,
einer freien Oberfläche
des gebildeten chemisch gebundenen keramischen Materials innerhalb
1 h, für
zahnmedizinische Anwendungen vorzugsweise innerhalb von 10 min.,
stärker
bevorzugt innerhalb 3 bis 7 min., der abschließenden Kompaktierung durchgeführt werden.
Für zahnmedizinisches
Material wird das Schleifen unter Verwendung eines herkömmlichen
Zahnschleifgeräts
durchgeführt.
Für Trägermaterial
für elektronische
Schaltungen wird das Schleifen in einer für diesen Zweck geeigneten Weise
durchgeführt,
so dass eine gute Ebenheit und Oberflächenfeinheit erreicht wird.
Im Anschluss an das Polieren lässt
man das Material das Härten
beenden, vorzugsweise in einer feuchten Atmosphäre oder in Wasser bei einer
erhöhten Temperatur.
-
Kurze Beschreibung der Abbildungen
-
Einige
Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
werden weiter mit Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben, wobei:
-
1a-c
die Schritte und die in diesem Zusammenhang verwendete Anordnung
zur Herstellung des keramischen Materials aus Sicht eines Querschnitts
von der Seite zeigt.
-
Ausführliche Beschreibung der Abbildungen
-
1a zeigt
eine harte, poröse
Platte 1 aus keramischem Material, auf welcher ein Ring 2 aus
z.B. Kunststoff- oder Plexiglas mit kreisförmigen zylindrischen Wänden platziert
worden ist. Das suspendierte Pulvermaterial wird in den abgegrenzten
Bereich 3, der durch die Wände des Rings 2 und
die obere Oberfläche der
Platte 1 definiert ist, eingegossen. Das poröse Material
in der Platte 1 beginnt sofort einen Überschuss der Flüssigkeit
aus der Aufschlämmung
zu absorbieren. Eine Pressvorrichtung 4 aus Buchenholz,
welche mit einem ersten Teil geformt ist, welche gemäß dem Bereich 3 dimensioniert
ist, so dass es in denselben heruntergeführt werden kann, kann für bestimmte
Anwendungen verwendet werden. Der Innendurchmesser des Rings 2 kann
typischerweise 5 bis 10 mm betragen, wenn das keramische Material
für zahnmedizinische
Zwecke verwendet werden soll, und 2 bis 7 cm, wenn das keramische
Material als Trägermaterial
für elektrische
Schaltungen verwendet werden soll. Das Presswerkzeug 4 kann
möglicherweise,
aber nicht notwendigerweise, mit einer größeren Oberfläche an seinem
zweiten Teil, z.B. in Form einer Abdeckung, bereitgestellt werden.
Ein leichter Druck, vorzugsweise maximal 10 MPa, wird auf die obere
Oberfläche
der Pressvorrichtung (die Abdeckung), z.B. durch Pressen mit einem
Daumen oder einer Hand, aufgebracht, wobei die Wirkung des vorläufigen Drainierens
erhöht
wird.
-
Im
Anschluss an das vorläufige
Drainieren hat die Aufschlämmung
die Form eines Kuchens angenommen. Der Ring 2, der feuchte
Pulverkuchen 5 und die Pressvorrichtung 4 werden
dann von der Platte 1 angehoben und zu einer anderen harten,
porösen
Platte 6, welche in einem Presswerkzeug 7 angeordnet
ist, siehe 1b, bewegt. Diese zweite Platte 6 besteht
vorzugsweise aus einer Buchenholzplatte. Das Presswerkzeug 7 ist
nur symbolisch gezeigt und umfasst ein Bodenteil 8, welcher
eine Auflage für
die Platte 6 bereitstellt, ein Oberteil 9, welcher
gegen die Pressvorrichtung 4 gepresst wird und möglicherweise
einen Handgriff 10, zumindest, wenn das Presswerkzeug manuell
betrieben werden soll. Wenn das Presswerkzeug automatisch betrieben
werden soll, findet das Pressen stattdessen geeignet hydraulisch
statt. Die Kompaktierung des Pulverkuchens 5 findet im
Presswerkzeug 7 mit gleichzeitigem Drainieren eines Überschusses
an Flüssigkeit,
welcher in der Platte 6 und in die Pressvorrichtung 4 absorbiert
wird, statt. Der verwendete Druck beträgt mindestens 20 MPa, vorzugsweise
mindestens 30 MPa, stärker
bevorzugt mindestens 50 MPa und bis zu 150 MPa, abhängig davon,
ob die Kompaktierung manuell oder mechanisch stattfindet.
-
Wenn
die Kompaktierung in dem Presswerkzeug 7 beendet worden
ist, werden der Ring 2, der Pulverkuchen 5 und
die Pressvorrichtung 4 von der Platte 6 abgehoben.
Die ganze Anordnung wird dann kopfüber gedreht, so dass der Pulverkuchen 5 vom
Ring 2 durch Pressen des Rings gegen die Basis oder gegen
die Abdeckung des Presswerkzeugs 4, 1c, freigesetzt
werden kann. Beim automatischen Drainieren und Kompaktierung ist
es geeignet, dieselben funktionellen Teile, wie in 1a zu
verwenden. Jedoch wird die Freisetzung des Kuchens (der Platte)
unter Verwendung eines herkömmlichen
Ausstoßers
durchgeführt.
-
Der
Pulverkuchen 5 ist nun fertig, um in Stücke gebrochen und in einem
Hohlraum zusammen verdichtet zu werden, gemäß der vorherigen Beschreibung,
oder ist ebenfalls völlig
fertig gestellt und fertig kompaktiert. Der Pulverkuchen oder der
in einem Hohlraum verdichtete Pulverkuchen wird gemäß der vorherigen
Beschreibung geschliffen oder poliert, im Anschluss daran braucht
er nur zu liegen und zu härten,
geeignet in einer feuchten Umgebung.
-
Beispiele
-
Eine
Reihe von Versuchen wurde durchgeführt, um die Wirkung verschiedener
Expansions-kompensierenden
Additiven auf die Expansion, insbesondere die Langzeitexpansion,
zu untersuchen.
-
Beschreibung der Ausgangsmaterialien:
-
Calciumaluminat
der Phasen CaO·Al2O3 und CaO·2Al2O3, einen Teil von
z.B. Ca-Aluminatzement
(Alcoa oder LaFarge) bildend, Standardzement (Cementa), feinkörniges Siliciumdioxid
(Aldrich) und Glaskügelchen
(Sil-cell, Stauss, GmbH), Al2O3 (Sumitomo,
AKP 30), ZrO2 (3 mol-%, Y2O3) von Toyo Soda.
-
Poröse Teilchen,
betriebsintern hergestellt, aus feinkörnigem Al-Oxid (Sumitomo, AKP
30) (Aggregatdurchmesser ungefähr
15 μm).
-
Die Beispiele unter a) bis h) beschreiben
-
- a) Langzeitexpansion von Calciumaluminat mit
vollständig
hydratisiertem Aluminat ohne Additive, aber mit Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen (Referenz)
- b) Wirkung feiner Körnigkeit
von Zementausgangsmaterialien (Referenz)
- c) Wirkung der sekundären
Phase, OPC Zement
- d) Wirkung der sekundären
Phase, feinkörniges
Si-Oxid
- e) Wirkung eines porösen
Aggregats auf b) (Referenz)
- f) Wirkung eines porösen
Aggregats auf c)
- g) Wirkung einer Kombination aus OPC und feinkörnigem Si-Oxid
- h) Wirkung einer Kombination aus verschiedenen Additiven
- i) Wirkung von Si enthaltenden sekundären Phasen auf ein reines Zementsystem,
ohne Füllstoffteilchen, die
Härte bereitstellen
- j) Wirkung von Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen auf i)
-
Calciumaluminate,
CaO·Al2O3 und CaO·2Al2O3 mit einem molaren
Verhältnis
von etwa 1:1 werden mit Füllstoffteilchen
und sekundären
Additiven (alle spezifizierten Mengen werden in Bezug auf Calciumaluminat angegeben),
wie nachstehend angegeben, gemischt. Wenn von „Aluminiumoxid" gesprochen wird,
ohne dass der Teilchentyp spezifiziert ist, sind herkömmliche
Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, gemeint.
- a) Zugabe von 40 Volumenprozent
Aluminiumoxid, Mahldauer 24 h. Der Zement wurde vorher für 20 h gemahlen.
- b) Zugabe von 40 Volumenprozent Aluminiumoxid, Mahldauer 24
h. Der Zement wurde vorher für
80 h gemahlen.
- c) Zugabe von 40 Volumenprozent Aluminiumoxid, Mahldauer 24
h. Der Zement wurde gemäß dem vorstehendem
b) vorher gemahlen. 15 Volumenprozent OPC (gewöhnlicher Portlandzement/Standardzement) wurden
zu dem Calciumaluminat zugegeben.
- d) Zugabe von 40 Volumenprozent Aluminiumoxid, Mahldauer 24
h. Eine sekundäre
Phase in Form von 10 Volumenprozent feinkörnigem Siliciumdioxid wurde
zu dem, gemäß dem vorstehendem
b), gemahlenen Calciumaluminat zugegeben.
- e) Zugabe von 20 Volumenprozent Aluminiumoxid, Mahldauer 24
h. Der Zement wurde gemäß dem vorstehendem
b) gemahlen. 20 Volumenprozent poröse Aluminiumoxidaggregate (betriebsintern
hergestellt) wurden erst nach einer Mahldauer von 20 h zugegeben.
- f) Zugabe von 20 Volumenprozent Aluminiumoxid + 20 Volumenprozent
Aluminiumoxid als poröse
Teilchen (Aggregate), Mahldauer 24 h, aber die Aggregate wurden
erst nach 20 h zugegeben. Der Zement wurde gemäß dem vorstehendem b) gemahlen,
aber mit der Zugabe einer sekundären
Phase in Form von 15 Volumenprozent OPC.
- g) Zugabe von 40 Volumenprozent Aluminiumoxid, Mahldauer 24
h. Der Zement wurde gemäß dem vorstehendem
b) gemahlen. 5 Volumenprozent OPC und 5 Volumenprozent feinkörniges Siliciumdioxid
wurden zu dem Calciumaluminat zugegeben.
- h) Zugabe von 20 Volumenprozent Aluminiumoxid + 20 Volumenprozent
Aluminiumoxid als poröse
Teilchen, Mahldauer 24 h, aber die Aggregate wurden jedoch erst
nach 20 h zugegeben. Eine sekundäre
Phase in Form von 5 Volumenprozent OPC und 5 Volumenprozent feinkörnigem Siliciumdioxid
und 0,5 Volumenprozent Glaskügelchen
wurde in diesem Fall zum Calciumaluminat zugegeben.
- i) Zugabe von sekundären
Phasen in Form von 5 Volumenprozent OPC und 5 Volumenprozent feinkörnigem Siliciumdioxid,
Mahldauer 24 h. Der Zement wurde vorher für 80 h gemahlen.
- j) Zugabe von sekundären
Phasen in Form von 5 Volumenprozent OPC und 5 Volumenprozent feinkörnigem Siliciumdioxid
und Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, aus ZrO2 mit 10 Volumenprozent,
Mahldauer 24 h. Der Zement wurde vorher für 80 h gemahlen.
-
Die
Gemische wurden in einer Kugelmühle
mit inerten Mahlkugeln aus Siliciumnitrid mit einem Füllkoeffizienten
von 35% gemahlen. Isopropanol wurde als Flüssigkeit verwendet. Im Anschluss
an die Verdampfung des Lösungsmittels
wurden die Materialien a) bis h) mit Wasser gemischt, entwässert und
mit einem Stopfen in Löcher
mit einem Durchmesser von 4 mm in einen Behälter gestopft, der Messung
der Abmessungen in einem optischen Mikroskop erlaubte. Die Materialien
wurden bei 37°C
zwischen den Testmessungen, welche kontinuierlich bis zu 180 Tagen
durchgeführt
wurden, feucht gehalten.
-
Die
Ergebnisse werden in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Probenbeschreibung | Expansion
in % nach |
1
Tag | 2
Tage | 80
Tage | 120
Tage | 180
Tage |
a | 0 | 0,12 | 0,68 | 0,82 | 0,83 |
b | 0 | 0,22 | 0,41 | 0,48 | 0,48 |
c | 0 | 0,11 | 0,23 | 0,26 | 0,26 |
d | 0 | 0,12 | 0,13 | 0,13 | 0,13 |
e | 0 | 0,15 | 0,18 | 0,21 | 0,21 |
f-j | alle Werte
unter 0,10% |
- Fehlerspanne für die Messungen +/- 0,02%
-
Es
ist aus den Ergebnissen offensichtlich, dass die Expansion nach
ungefähr
100 Tagen stagniert. Für die
sehr formbeständigen
Materialien (Expansion unter 0,15%, einschließlich Fehlerspannen) kann kein
klarer Zeitpunkt für
die Stagnation abgeleitet werden. Es ist ebenfalls offensichtlich,
dass
- • Erst
eine erhöhte
Mahldauer (b) in Bezug auf Referenz (a) die langfristige Expansion
nahezu halbiert.
- • Wenn
eine sekundäre
Phase in Form von OPC Zement in einer Menge von 15 Volumenprozent
ebenfalls zugegeben wird (c), eine weitere praktische Halbierung
der Langzeitexpansion in Bezug auf (b) erreicht wird.
- • Langzeitexpansion
durch eine sekundäre
Phase in Form von feinkörnigem
Siliciumdioxid in einer Menge von 10 Volumenprozent weiter verringert
wird (d).
- • Verbesserte
(verringerte) langfristige Expansion in Bezug auf (b) ebenfalls
unter Verwendung von porösen Aggregaten
aus Aluminiumoxid in einer Menge von 20 Volumenprozent erreicht
wird (e).
- • Äußerst niedrige
Expansion bei Verwendung von porösen
Teilchen und einer sekundären
Phase aus OPC Zement in Kombination erreicht wurde.
- • Äußert niedrige
Expansion bei Verwendung einer sekundären Phase aus sowohl OPC Zement
als auch feinkörnigem
Siliciumdioxid, in Kombination erreicht wurde.
- • Äußerst niedrige
Expansion bei Verwendung poröser
Teilchen, einer sekundären
Phase aus sowohl OPC Zement als auch feinkörnigem Siliciumdioxid und Glaskügelchen,
in Kombination erreicht wurde.
- • Äußerst niedrige
Expansion für
das reine Zementsystem ohne Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, bei Verwendung nur eines niedrigen Gehalts an Si
enthaltenden Additiven erreicht wurde.
- • Äußerst niedrige
Expansion für
das Ca-Aluminatsystem mit niedrigen Mengen (10 Volumenprozent) von Füllstoffteilchen,
die Härte
bereitstellen, unter Verwendung von nur Si enthaltenden Additiven
zur Expansionskompensation erreicht wurde.
-
Die
Materialien, welche äußerst niedrige
Expansion (< 0,10%)
aufweisen, weisen neben den Expansionseigenschaften ein allgemeines
Merkmalprofil auf, welches mit dem entsprechenden Zementsystem ohne Additive übereinstimmt.
Diese Materialien weisen eine Druckfestigkeit von 170 bis 200 MPa,
eine Härte
von H (Vickers 100 g) = 110 bis 130 und eine äußerst hohe Säurebeständigkeit
auf.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, sondern
kann innerhalb des Umfangs der Ansprüche verändert werden.