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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Druckfarbenzusammensetzung
zur Verwendung bei Folienhinterspritzen und auf ein Verfahren des
Folienhinterspritzens unter Einsatz dieser Druckfarbe.
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Im
weitesten Sinne bedeutet Folienhinterspritzen (IMD, In-Mould-Decoration)
lediglich das Aufbringen einer Dekoration im Zuge des Hinterspritzens
des dekorierten Teils. Ein besonderer, als Umspritzen oder Insert-Technik
bezeichneter IMD-Vorgang war über
viele Jahre hinweg bekannt, wurde jedoch bis vor kurzem und mit
Ausnahme der Automobilindustrie in der Praxis wenig verwendet. Bei
Vorgängen
der Insert-Technik wird eine Trägerfolie
mit der gewünschten
Dekoration bedruckt. Bevorzugt handelt es sich hierbei um einen Second
Surface-Druckvorgang, bei dem die Dekoration umgekehrt auf die Rückseite
einer transparenten oder transluzenten (oder teilweise transparenten
oder transluzenten) Trägerfolie
gedruckt wird, sodass sie durchscheint und von dem Träger geschützt wird.
Dann wird der Träger
im Zuge eines oder mehr als eines Schrittes, falls notwendig, in
die Form verformt und weiteres Harz- oder Kunststoffmaterial wird
spritzgegossen, um das Endprodukt herzustellen.
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Es
ist leicht ersichtlich, dass sich aus diesem Vorgang mehrere Schwierigkeiten
ergeben können.
Zunächst,
wenn der bedruckte Träger
nach dem Bedrucken hinterspritzt werden soll, so muss die Druckfarbe
die notwendigen mechanischen Eigenschaften aufweisen, um den Dehnungen
beim Verformen standhalten zu können.
Somit muss sie elastisch sein und bevorzugt zumindest eine dem Träger ähnliche
Elastizität
aufweisen, sodass es beim Hinterspritzen des Trägers mit dem Träger gestreckt
werden kann. Sie muss ebenso ausreichende Haftung auf dem Träger und
ausreichende Abriebbeständigkeit
aufweisen, um jeglicher Abriebaktion im Zuge des Hinterspritzens
standhalten zu können.
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In
dem abschließenden
Schritt, bei dem ein Weichharz oder ein Weichharzvorläufer auf
den verformten, dekorierten Träger
eingespritzt wird, muss die Druckfarbe gegenüber der durch die Harzeinspritzung
erzeugten Wärme,
dem Druck und der Scherung beständig
sein oder mittels einer zusätzlichen
Schicht geschützt
werden. Ansonsten löst
sich die Druckfarbe ab oder sie wird von ihrer bedruckten Stelle
durch den Einspritzvorgang verschmiert, was zu der sogenannten „Auswaschung" führt.
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Schließlich muss
die Druckfarbe mit dem eingespritzten Harz kompatibel sein und insbesondere zwecks
Vermeidung von Delaminierung des bedruckten Trägers von der Harz-Auffüllung eine
gute Haftung an dem eingespritzten Harz bereitstellen.
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Eine
Möglichkeit,
wie das Problem, wie Auswaschung der Druckfarbe unter Sicherstellung
guter, adhäsiver
Haftfestigkeit an die Harz-Auffüllung
vermieden werden kann, bestand darin, den bedruckten Träger mit
einer zusätzlichen
Beschichtung über
der Druckfarbe zu versehen, wobei es sich bei der zusätzlichen
Beschichtung üblicherweise
um einen wässerigen
Laminierkleber handelt, der über
den graphischen Druckfarben aufgebracht wird. Diese Beschichtung
dient dann zur Bindung oder zum Kaschieren einer zusätzlichen
Trägerplatte,
sodass die Druckfarbe sandwich-artig zwischen dem Träger und
der zusätzlichen
Trägerplatte
vorhanden ist. Bei diesem 2-Lagen-Aufbau dient der kaschierte Träger dem
Schutz der Druckfarbe gegen Auswaschung durch die Einspritzung der
Auffüllung
und liefert gute Haftung an das eingespritzte Harz. Allerdings erfordert
dieses Aufbauverfahren zusätzliche
Verarbeitungsschritte und Materialkosten.
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DE-A-19832570 offenbart
ein Druckfarbensystem auf Lösungsmittel-Basis,
das eine Mischung eines Polycarbonats und eines thermoplastischen
Polyesterurethans umfasst.
US-A-5,648,414 offenbart
eine für
die Insert-Technik geeignete Druckfarbe auf Lösungsmittel-Basis, die ein
auf geminal disubstituierten Dihydroxydiphenyl-Cycloalkanen als Bindemittel basierendes
Polycarbonat enthält.
Eine solche Druckfarbe ist im Handel als Noriphan
TM erhältlich (von
Proll unter Lizenz der Bayer AG). Obgleich diese Druckfarbe auf
Lösungsmittel-Basis
die Verwendung eines Einschicht-Aufbaus für einen bedruckten Träger in IMD-Vorgängen ermöglicht, bringt
sie gewisse Nachteile mit sich. Beispielsweise ist ein Siebdruck
aufgrund der schlechten Pressstabilität und Schwierigkeiten bei der
Wäsche
relativ schwer oder von Nachteil, da es sich um eine Druckfarbe
auf Lösungsmittel-Basis
handelt. Ebenso wurde gefunden, dass der bedruckte Träger eine
Rollneigung aufweist, und somit ist es oftmals schwierig, den bedruckten
Träger
zwecks Anpassung in dem Formwerkzeug vor dem Hinterspritzen mit
der Harz-Auffüllung
zu platzieren. Darüber
hinaus ist die Sicherstellung der vollständigen Entfernung aller Lösungsmittel
vor dem Verformen und Spritzgießen
des bedruckten Trägers
von größter Wichtigkeit,
um Auswaschung und Bildung von Blasen und Luftpolstern, was zur
Delaminierung führt,
zu vermeiden. Ein weiterer Nachteil besteht in der Einschränkung der
Palette an erhältlichen
verfügbaren
Farben aufgrund der Tatsache, dass gewisse Pigmente beim Polymerharz
Rissbildung verursachen können.
Schließlich
hat der Bedarf an einem Lösungsmittel
in der Druckfarbe eindeutige, schädliche Auswirkungen auf Umwelt
und Gesundheit.
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Diese
mit dem System auf Lösungsmittel-Basis
assoziierten Nachteile bedingten die Entwicklung von photochemisch
aushärtbaren
Druckfarbensystemen, beispielsweise durch UV-Licht aushärtbare,
bei IMD-Vorgängen
verwendbare Druckfarben, die weniger oder gar kein Lösungsmittel
erforderlich machen. Die derzeitigen UV-aushärtbaren
Druckfarben sind allerdings nicht vollkommen zufriedenstellend,
insbesondere in Bezug auf Formbarkeit, Beständigkeit gegenüber Auswaschung
und Haftung an eingespritzte Harz-Auffüllung. Die für IMD geeigneten
Druckfarben sollten sehr gute Haftung an dem Träger, gute Elastizität und Dehnung
zwecks Verformung mit dem Träger,
gute Beständigkeit
gegenüber
durch die Formwerkzeuge verursachtem Abrieb, gute Auswaschbeständigkeit
beim Schritt der Harz-Einspritzung
und gute, adhäsive
Bindung an die eingespritzte Harz-Auffüllung aufweisen. Aufgrund der
Vernetzung von UV-aushärtbaren
Druckfarben ist es weitaus schwieriger, diese Kombination an Eigenschaften
in einer UV-aushärtbaren
Druckfarbe zu erzielen als dies bei einer Druckfarbe auf Lösungsmittel-Basis
der Fall ist.
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Obwohl
diese UV-aushärtbaren
Druckfarbensysteme das Lösungsmittel
und somit auch die mit der Verwendung von Lösungsmittel in einem Druckfarbensystem
auf Lösungsmittel-Basis
assoziierten Probleme eliminiert oder reduziert haben, bedeutete
der Bedarf an Elastizität
und Dehnung, dass die Druckfarben zu weich waren, als dass sie dem
mechanischen Einfluss der Vorgänge
des Verformens und Einspritzens standhalten könnten. Zusätzlich war die Haftung an die
Harz-Auffüllung
oftmals nicht zufriedenstellend. Dadurch wurde allgemein gefunden,
dass es weiterhin notwendig sei, den bedruckten Träger mit
einer Schutz- oder Bindeschicht zu versehen, um angemessene Beständigkeit
gegenüber
dem Vorgang der Harzeinspritzung zu gewährleisten und um gute Bindung
an die Harz-Auffüllung
zu liefern, um entweder Auswaschung oder Delaminierung oder beides
zu vermeiden. Zusätzlich,
um die Haftung auf dem Träger
zu steigern und Delaminierung an der Schnittstelle zwischen Druckfarbe
und Träger
zu vermeiden, war es weiterhin notwendig, aggressive Monomere wie
etwa N-Vinyl-2-Pyrrolidon (NVP) in die Druckfarbe einzuschließen, die
wiederum mit Nachteilen assoziiert sind, beispielsweise können sie
aufgrund von nicht umgesetztem Material zu Delaminierung oder zu
Risiken in Sachen Gesundheit und Sicherheit führen.
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Wir
haben nun überraschenderweise
die Möglichkeit
gefunden, eine durch Energiezufuhr aushärtbare Zusammensetzung bereitzustellen,
bevorzugt eine UV-aushärtbare,
für die
Verwendung in IMD-Vorgängen geeignete
Druckfarbe, die auf einen Träger
gedruckt werden kann, die unter Verwendung herkömmlicher Verformungstechniken
das Verformen des bedruckten Trägers
und Auffüllung
mit einer Harz-Einspritzung ohne Auswaschung, sogar bei Fehlen einer
schützenden
Beschichtung, ermöglicht.
Darüber
hinaus kann die Druckfarbe exzellente Haftung an die Harz-Auffüllung bereitstellen,
ohne dass eine Bindeschicht notwendig ist.
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Da
die durch Energiezufuhr aushärtbare
Harzzusammensetzung verbesserte Haftung liefert, reduziert oder
eliminiert sich der Bedarf an NVP. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass Lösungsmittel
in dem IMD-Vorgang wesentlich reduziert oder sogar eliminiert werden
können.
Abgesehen von der Reduzierung von offensichtlichen Risiken für Umwelt
und Gesundheit kann das Reduzieren oder Entfernen von Lösungsmittel
oder NVP oder von beiden zu weiteren Vorteilen führen, wie etwa speziell bei
Umweltprüfungen
zu reduzierter Delaminierung des Endprodukts aufgrund schlechter
Entfernung oder schlechter vollständiger Reaktion von potentiell
flüchtigen
Materialien.
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Zusätzlich haben
wir gefunden, dass wie in den Ansprüchen definierte Druckfarbenzusammensetzungen,
nach Aushärtung
eine härtere,
zähere
Oberfläche
liefern können
als herkömmliche
Druckfarben für
Insert-IMD, die Urethanacrlyatharze mit hohem Molekulargewicht enthalten,
obgleich sie ausgezeichnete Elastizitäts- und Verformungscharakteristika
an den Tag legen. Härte
und Zähigkeit
in einer Druckfarbe für
Insert-IMD sollten erwünscht
sein, um versehentliche, durch Verformung oder Formwerkzeuge verursachte Kennzeichnung
oder Schäden
zu vermeiden.
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Allgemein
gesprochen wurde dies durch Verwendung eines neuen Urethanacrylatharzes
mit einem Polycarbonat-Backbone als Träger für das Pigment oder den Farbstoff
erreicht.
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Dementsprechend
sieht ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
des Folienhinterspritzens unter Einsatz einer durch Energiezufuhr
aushärtbaren
Druckfarben- oder Lackzusammensetzung, die ein durch Energiezufuhr
aushärtbares
Harz, zusätzliche
reaktive Monomere und/oder Oligomere und optional ein Lösungsmittel
in einer 10 Gew.-% der Zusammensetzung nicht übersteigenden Menge umfasst,
vor, wobei das durch Energiezufuhr aushärtbare Harz ein Urethanacrylatoligomer
mit einem aromatischen oder aliphatischen Polycarbonat-Backbone umfasst.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung sieht einen mittels Folienhinterspritzen
dekorierten Träger
vor, der eine Dekoration auf einem hinterspritzten Träger umfasst,
wobei diese Dekoration im Zuge des Hinterspritzens des Trägers aufgebracht
wurde, wobei die Dekoration eine ausgehärtete Druckfarbe oder ein Lack
ist, die/der durch Härten
eines durch Energiezufuhr aushärtbaren
Harzes gebildet wird, und das ferner einen auf der dekorierten Oberfläche des
dekorierten Trägers
haftende Auffüllung
von Polycarbonat oder Polycarbonat/Polyester-Mischung umfasst, vor.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet „durch
Energiezufuhr aushärtbares
Harz" oder „durch
Energiezufuhr gehärtete
Zusammensetzung" ein
Harz oder eine Zusammensetzung, das/die durch Aussetzen gegenüber einer
Strahlungsquelle von angemessener Wellenlänge oder Intensität ausgehärtet wird,
d. h. es/sie ist durch Aussetzen einer Quelle an elektromagnetischer
Strahlung von geeigneter Wellenlänge
wie etwa Ultravioletter (UV)-Strahlung photochemisch aushärtbar oder
es/sie kann durch Aussetzen gegenüber einem Elektronenstrahl
von angemessener Intensität
mittels Elektronenstrahl (EB) aushärtbar sein. Bevorzugt sind
die durch Energiezufuhr ausgehärteten
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zumindest, UV-aushärtbar.
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Die
erfindungsgemäßen, durch
Energiezufuhr aushärtbaren
Zusammensetzungen enthalten ein durch Energiezufuhr aushärtbares
Harz, zusätzliche
reaktive Monomere und/oder Oligomere, Additive und im Falle einer
Druckfarbenzusammensetzung Pigmente oder Farbstoffe. Im Falle von
photochemisch ausgehärteten Zusammensetzungen
wie etwa UV-aushärtenden
Zusammensetzungen schließt
die Zusammensetzung ebenso einen Photoinitiator ein.
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Durch Energiezufuhr aushärtbares
Harz:
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Das
durch Energiezufuhr aushärtbare
Harz umfasst zumindest ein mono-, di- oder trifunktionelles Urethanacrylatoligomer
mit einem Polycarbonat-Backbone und kann durch Reaktion eines Diisocyanats,
eines funktionellen, ungesättigten
Hydroxy(Meth)-Acrylatmonomers und eines Polycarbonatpolyols erhalten
werden. Bevorzugt umfasst das Harz zumindest ein mono- oder difunktionelles
Urethanacrylatoligomer, wie dies durch die allgemeine Formel (I)
oder (II) dargestellt wird:
wobei:
R
2 und R
3 dergestalt
sind, dass OCN-R-NCO (wobei R = R
2 oder
R
3) das in der Synthese verwendete Diisocyanat
darstellt;
Y ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe darstellt;
R
1 und R
4 gemeinsam
mit ihrer gebundenen (Meth)Acrylatgruppe den Rest eines in der Synthese
verwendeten funktionellen, ungesättigten
Hydroxy(Meth)-Acrylatmonomers
darstellen.
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Beispiele
der Diisocyanat-Verbindungen schließen Hexamethylendiisocyanat
(HMDI), Isophorondiisocyanat (IPDI), 4,4-Dicyclohexylmethandiisocyanat
(H12MDI), 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat,
2,4-Tolylendiisocyanat (TDI), 2,6-Tolylendiisocyanat (TDI). Trimethylhexamethylendiisocyanat
(TMDI), Diphenylmethandiisocyanat (MDI), Tetramethylxylendiisocyanat
(TMXDI) und Xylendiisocyanat (XDI) ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Aufgrund
verbesserten Beständigkeit
und selektiver Reaktivitäten
der Isocyanatgruppe, die die Herstellung eines ethylenartig ungesättigten
Monoisocyanats ermöglicht,
ist Isophorondiisocyanat (IPDI) ein bevorzugtes Isocyanat. Die obigen
Diisocyanat-Verbindungen können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Beispiele
der funktionellen, ungesättigten
Hydroxy(Meth)-Acrylatmonomere schließen 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 1,4-Butandiolmonoacrylat
und Glyceryldiacrylat, Trimethylolethan-di(meth)Acrylat ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Geeignete
Polycarbonatpolyole werden durch die allgemeine Formel (III) dargestellt:
wobei:
R
5 und
R
6 identische oder unterschiedliche aliphatische
oder aromatische Gruppen darstellen;
und n eine ganze Zahl
von 1 bis 60 ist.
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Die
Polycarbonatpolyole können
beispielweise mittels einer Ester-Austausch-Reaktion oder Alkoholyse von Diethylcarbonat
oder Diphenylcarbonat mit einem Polyol, bevorzugt einem Diol wie
etwa einem Alkylendiol, z. B. 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, oder
einem Alkylenetherdiol, z. B. Triethylenglycol, Tripropylenglycol,
hergestellt werden. Weitere geeignete Diole schließen 2,2-Bis-[4-(2-hydroxypropoxy)phenyl]propan
und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan ein.
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Polyole
mit drei oder mehr als drei Hydroxylgruppen, wie etwa Trimethylolpropan,
Glycerin und Pentaerythritol, können
zwecks Herstellung von für
die Synthese trifunktioneller Polycarbonaturethanacrylate geeigneten
Polycarbonatpolyolen inkorporiert werden.
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Mischungen
aus den Polycarbonatpolyolen können
ebenso bei der Synthese verwendet werden. Weitere Polyole wie etwa
Polyether- oder Polyester-Polyole können ebenso eingeschlossen
werden, obgleich der Backbone der Art nach im Wesentlichen Polycarbonat
sein sollte, um die erwünschten
IMD-Eigenschaften zu erzielen.
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Der
Polycarbonat-Backbone kann aliphatisch oder aromatisch sein, ist
aber bevorzugt aliphatischer Art. Er kann linear oder verzweigt
sein und ist bevorzugt linear.
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Geeignete
Urethanacrylate mit Polycarbonat-Backbone sind als NTX 4711 und
NTX 4867 (von Sartomer), RD2/105, RD2/106, RD3/101, RD3/102, RD4/103
und RD4/104 (von UCB Chemicals SA) und RXX 01-344 (von Rahn) erhältlich.
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Bevorzugt
weist das Polycarbonaturethanacrylat(PCUA)-Oligomer ein durchschnittliches
Molekulargewicht im Bereich von 1 000 bis 30 000, bevorzugter von
3 000 bis 15 000, noch bevorzugter von 4 000 bis 10 000 und insbesondere
von 6 500 bis 10 000 auf. Für
den Zweck der Bereitstellung verbesserter Elastizität und Dehnung
waren Polycarbonat-Backbones mit höherem Molekulargewicht erwünscht. Höhere Molekulargewichte
können
jedoch eine gegenteilige Wirkung auf die Viskosität und Druckbarkeit
der Druckfarbe haben. Darüber
hinaus neigen höhere
Molekulargewichte zur Produktion von zu weichen Druckfarbenbeschichtungen,
die für
durch Formteile verursachte Druckstellen oder während der Handhabung anfälliger sind.
Das jeweilige ausgewählte
Molekulargewicht sollte daher einen Mittelweg zwischen diesen Konfliktfaktoren
darstellen, wodurch einerseits, annehmbare Elastizität und Dehnung
und andererseits zugleich zufriedenstellende Viskosität, Druckbarkeit
und Härte
bereitgestellt werden.
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Falls
erwünscht,
können
die Elastizitäts-,
Dehnungs- und Härteeigenschaften
der Druckfarbe durch Mischungen von monofunktionellen, difunktionellen
oder trifunktionellen PCUA-Oligomeren erzielt werden. Die höheren Vernetzungs-Grade
aufgrund des Einschlusses von di- und trifunktionellen Oligomeren
sollten zur Reduktion der Gesamtelastizität und -dehnung der Druckfarbe
und zur Steigerung ihrer Härte
neigen.
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Somit
kann das durch Energiezufuhr aushärtbare Harz ein mono-, di-
oder trifunktionelles Polycarbonaturethanacrylatoligomer oder eine
Mischung aus zwei oder mehr als zwei mono-, di- oder trifunktionellen
Polycarbonaturethanacrylatoligomeren umfassen. Bevorzugt umfasst
das durch Energiezufuhr aushärtbare
Harz zumindest ein mono- oder difunktionelles Polycarbonaturethanacrylatoligomer
oder eine Mischung daraus. Hierin bevorzugt beträgt die durchschnittliche Funktionalität des durch
Energiezufuhr aushärtbaren
Harzes weniger als 2,5, bevorzugter weniger als 2,2 und am bevorzugtesten
weniger als 2,1.
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Die
Zusammensetzung kann das monofunktionelle Polycarbonaturethanacrylat
in einer Menge von 0 bis 70 Gew.-% enthalten. Die Zusammensetzung
kann das difunktionelle Polycarbonaturethanacrylat in einer Menge
von 0 bis 50 Gew.-% einschließen.
Die Zusammensetzung kann das trifunktionelle Polycarbonaturethanacrylat
in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-% einschließen.
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Die
gesamte Polycarbonaturethanacrylat-Komponente ist in einer Menge
von 5 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von 20 bis 60 Gew.-% der Zusammensetzung
vorhanden.
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Photoinitiatoren:
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Bevorzugt
sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zumindest photochemisch aushärtbar und
am bevorzugtesten UV-aushärtbar
und enthalten dementsprechend einen Photoinitiator. EB-ausgehärtete Zusammensetzungen
sollten erfindungsgemäß allerdings
ohne die Notwendigkeit eines Photoinitiators formuliert werden können.
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Bei
photochemisch aushärtbaren
Zusammensetzungen wie etwa UV-aushärtbaren Zusammensetzungen kann
eine breite Palette an im Handel erhältlichen Photoinitiatoren zwecks
Initiierens des Mechanismus der photochemischen Aushärtung inkorporiert
werden. Bevorzugt weisen diese Photoinitiatoren geringes Migrationspotential
und geringe Flüchtigkeit
auf, um Probleme wie Delaminierung des Spritzgussteils zu vermeiden.
Die Photoinitiator-Verpackung sollte ebenso wenig Vergilbung durch
UV-Licht aufweisen, um den üblicherweise
bei dem IMD-Endprodukt
verwendeten Wärme-
und Umweltzyklusprüfungen
zu entsprechen. Die Photoinitiator-Verpackung ist üblicherweise
in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, z. B. von 1 bis 14 Gew.-%, der
Zusammensetzung, vorhanden.
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Geeignete
Photoinitiatoren schließen
beispielsweise 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid (LucerinTM TPO, von BASF), Bis-(2,4,6,-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid
(Irgacure 819, von Ciba Geigy), Bis-(2,6-d imethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid,
Ethyl-2,4,6-trimethylbenzoylphenyl-phosphinat
(LucerinTM TPO-L, von BASF), 2-Benzyl-2-dimethylamino-1-(4-morpholinphenyl)butan-1-on
(IrgacureTM 369, von Ciba Geigy), 1-Hydroxycyclohexylacetophenon
(IrgacureTM 184, von Ciba Geigy), Iso-propylthioxanthon (QuantacureTM ITX, von IBIS oder SpeedcureTM ITX,
von Lambson), 2-Chlorthioxanthon (KayacureTM CTX,
von Nippon Kayaku), Oligo[2-hydroxy-2-methyl-1-[4-(1-methylvinyl)phenyl]propanon
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-1-propanon
(Esacure KIP100F von Lamberti), Methylbenzoylformat (Genocure MBF
von Rahn), Benzophenon, 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on
(IrgacureTM 907, von Ciba Geigy) ein. Davon
sind 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid (LucerinTM TPO, von BASF), Bis(2,4,6,-trimethylbenzoyl)-phenylphosphinoxid
(Irgacure 819, von Ciba Geigy) und Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentylphosphinoxid
bevorzugte Photoinitiatoren.
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Zusätzliche
reaktive Monomere und/oder Oligomere:
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Zusätzliche
reaktive, durch Energiezufuhr aushärtbare Monomere und/oder Oligomere
können
in einer Menge von 0 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 0 bis 60 Gew.-%
der Zusammensetzung vorhanden sein. Diese reaktiven Monomere und/oder
Oligomere sind bevorzugt monofunktionell.
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Geeignete
Acrylatmonomere oder -oligomere schließen Isobornylacrylat (IBOA),
2-Phenoxyethylacrylat (2PEA), 2-(2-ethoxyethoxy)ethylacrylat (EOEOEA),
CTF-Acrylat, 4-t-Butylcyclohexylacrylat, THF-Acrylat, alkoxylierte
Acrylate, Diethylenglycoldiacrylat, Dipropylenglycoldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, niedermolekulare
monofunktionelle Urethanacrylate, Polyetheracrylate, Polyesteracrylate
und niedermolekulare Epoxyacrylate ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Nicht-acrylierte,
reaktive Verdünner,
die inkorporiert sein können,
schließen
Acryloylmorpholin (ACMO), N-Vinylformamid (NVF), N-Vinylformamidderivate
und N-Vinylcaprolactam (NVC) ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
verbesserte Haftung an dem Träger
und der Auffüllung
bereitstellen, wodurch vorteilhaft das Inkorporieren von N-Vinyl-2-Pyrrolidon
(NVP) entscheidend reduziert oder sogar eliminiert werden kann. Üblicherweise
wird NVP zur Steigerung der Haftung an dem Träger verwendet, doch aufgrund
von Überlegungen
bezüglich
Gesundheit und Sicherheit und seiner Wirkung aufgrund der Flüchtigkeit
des nicht-reagierten Materials auf Delaminierung wäre es von
Vorteil, NVP zu eliminieren oder zumindest zu reduzieren. Nichtsdestotrotz
kann es in gewissen Fällen
auch weiterhin wünschenswert
sein, dass die Druckfarben- und Lackzusammensetzungen Monomere wie
etwa NVP einschließen,
um den „Schlüssel" zum Träger zu verbessern.
Falls verwendet, kann NVP in einer 30 Gew.-%, bevorzugt 15 Gew.-%,
bevorzugter 10 Gew.-% und insbesondere 5 Gew.-% der Zusammensetzung
nicht übersteigenden Menge
inkorporiert sein. Am bevorzugtesten ist die Zusammensetzung NVP-frei.
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Additive:
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Falls
erwünscht
kann die Druckfarbe inerte oder inaktive Harze wie etwa Acryle,
Styrolacrylate, Polyester, Polycarbonate oder Zellulosen in kleinen
Mengen einschließen,
um die Haftung der Druckfarbenbeschichtung zu verbessern. Diese
inerten oder inaktiven Harze neigen allerdings dazu, die Druckfarbenbeständigkeit
gegenüber
dem Einspritzen von Harz-Auffüllung
nachteilig zu beeinflussen und somit die Wahrscheinlichkeit für Auswaschung
zu erhöhen.
Falls eingeschlossen, wird daher bevorzugt lediglich eine kleine
Menge, beispielsweise eine 10 Gew.-% und, bevorzugt 7 Gew.-% der
Zusammensetzung nicht übersteigende
Menge, verwendet.
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Additive
wie etwa Benetzungsmittel, Silikon- und Nicht-Silikon-Antischaummittel
können
inkorporiert werden, um Druckeigenschaften wie etwa Trägerbenetzung
und Ausfluss zu verbessern und in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%,
bevorzugt von 0 bis 2 Gew.-%, der Zusammensetzung eingeschlossen
sein. Es sei zu beachten, dass einige Additive, üblicherweise mit niedrigem
Molekulargewicht, eine Tendenz zur Migration zu der Druckoberfläche in der
ausgehärteten
Beschichtung aufweisen. Dies kann sich auf die IMD-Eigenschaften auswirken
und daher sollte der Gesamt-Anteil an Additiven auf ein Minimum
beschränkt
werden und Additive mit einem hohen Migrationspotential sollten
vermieden werden.
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Ist
die Zusammensetzung für
die Verwendung als eine Druckfarbe anstatt eines Lacks vorgesehen,
so schließt
die Zusammensetzung ein Pigment oder einen Farbstoff ein. Organische
und/oder anorganische Pigmente oder Farbstoffe können in einer Menge von 0 bis
50 Gew.-%, bevorzugt von 0 bis 40 Gew.-% der Zusammensetzung inkorporiert
sein. Die Pigmente oder Farbstoffe sollen so ausgewählt werden,
dass sie gegenüber
Thermolyse und Wärmeänderung
und gegenüber
Sublimation beständig
sind.
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Geeignete
Pigmente schließen
Titandioxid-Weiß,
Zinksulfid, Carbon Black, Azo-Diarylid-Gelb,
Isoindolin-Gelb, Diarylid-Orange, Quinacridon Magenta, Diketo-pyrrolopyrrol-Rot,
Kupferphthalocyanin-Blau, Kupferphthalocyanin-Grün, Dioxazin-Violett, Diketometalloxide
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Pigmente mit Spezialeffekten,
wie etwa metalloxidbeschichtete Glimmer-Pigmente und metallische
Aluminium-Pigmente, können
ebenso eingeschlossen sein.
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Zwecks
Kontrolle der Viskosität
und Rheologie der Zusammensetzung verwendete Füllstoffe verbessern üblicherweise
die Druckcharakteristika und können
in einer Menge von 0 bis 40 Gew.-%, bevorzugt von 0 bis 30 Gew.-%
der Zusammensetzung vorhanden sein.
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Geeignete
Füllstoffe
schließen
Kalziumcarbonat, Kaolin, Aluminiumhydrat, Talk, Bariumsulfat, Aluminiumsilikat
und Siliziumdioxid ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sollen im Wesentlichen frei von organischem Lösungsmittel sein. Allerdings
können
gegebenenfalls kleine Mengen organischer Lösungsmittel in 10 Gew.-% und
bevorzugt 5 Gew.-% der Zusammensetzung nicht übersteigenden Mengen eingeschlossen
werden. Die von organischem Lösungsmittel
freie Zusammensetzung ist am bevorzugtesten.
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Vorgang des Folienhinterspritzens (IMD):
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Die
erfindungsgemäßen, durch
Energiezufuhr aushärtbaren
Zusammensetzungen sind besonders für die Verwendung in IMD-Vorgängen geeignet,
im Speziellen für
Vorgänge
der Insert-Technik oder des Umspritzens. Die Zusammensetzungen können unter
Verwendung herkömmlicher
Drucktechniken auf dem Träger aufgebracht
werden. Bevorzugte Techniken schließen Flexodruck-, Lithographie-,
Siebdruck- und Digitaldruckvorgänge
ein, aber weitere, geeignete Verfahren können verwendet werden. Besonders
bevorzugt ist das Aufbringen durch Siebdruck.
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Geeignete
Trägermaterialien,
auf die die Druckfarbe gedruckt oder auf denen gegebenenfalls der
Lack aufgebracht werden kann, schließen bedruckbare Polyester,
Polycarbonat, ABS, PMMA, Polycarbonat/Polyester-Mischungen, Polycarbonat/ABS-Mischungen,
Materialien wie etwa jene, die von Bayer AG (Bayfol®, Makrolon®,
Makrofol®,
Bayblend®),
GE Structured Products (Lexan®) und Autotype (Autoflex
HiFormTM, Autoflex XtraFormTM)
geliefert werden, ein. Bevorzugt besteht der Träger aus einem Harzmaterial
aus Polycarbonat oder Polycarbonat/Polyester-Mischung.
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Gleichermaßen schließen geeignete,
in den Träger
einspritzbare Auffüll-Materialien
die folgenden Materialien oder Mischungen aus den folgenden Materialien
ein: Polyester, Polycarbonat, Styrol, ABS- und PMMA-Harzmaterialen.
Bevorzugt besteht die eingespritzte Auffüllung aus Polycarbonat oder
einem Harzmaterial aus Polycarbonat/Polyester-Mischung.
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Die
Erfindung wird durch Bezugnahme auf die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele weiter veranschaulicht:
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BEISPIELE
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A) Formulierungen:
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Beispiel 1 (vergleichend)
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IMD-Technologie auf Lösungsmittel-Basis
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Zwecks
Vergleichs mit der IMD-Technologie mit UV-Druckfarben wurde eine
Probe von NoriphanTM Schwarz HTR952 bezogen
(von Proll).
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Gemäß dem von
Proll gelieferten NoriphanTM-Produktdatenblatt
wurden NoriphanTM Drucke hergestellt. Die
Drucke wurden auf Haftung, Oberflächenhärte, Rollneigung der Drucke,
Verformen und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
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Beispiel 2 (vergleichend)
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Standardmäßige Technologie mit flexiblem
Urethanacrylat
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Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis zum Erreichen einer Korngöße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
Urethanacrylat,
ActilanTM 290 | 24,0 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 31,8 |
NVP
von BASF oder ISP | 12,0 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,5 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
IrgacureTM 184 von Ciba | 3,0 |
Füllstoff | 20,0 |
Carbon
Black | 4,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 3 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis zum Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
NTX 4867 | 34,3 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 23,5 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,5 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
QuantacureTM ITX von IBIS | 1,0 |
NVP
von BASF | 12,0 |
Füllstoff | 20,0 |
Carbon
Black | 4,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Rollneigung
der Drucke, Verformen und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 4 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
(NVP-frei)
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
NTX 4867 von Sartomer | 36,4 |
EOEOEA,
S256 von Sartomer | 8,7 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 11,9 |
NVC
von BASF oder ISP | 18,1 |
Polyestherurethanacrylat
von Rahn | 3,8 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,4 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,7 |
IrgacureTM 184 von Ciba | 2,6 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
Carbon
Black | 3,6 |
Füllstoff | 9,1 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 5 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
(NVP-frei)
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
NTX 4867 | 40,0 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 11,8 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,5 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
IrgacureTM 184 von Ciba Geigy | 1,0 |
ACMO
von Rahn | 18,0 |
EOEOEA,
S256 von Sartomer | 8,0 |
Füllstoff | 10,0 |
Rot | 6,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 6 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
(NVP-frei)
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
RD2/105 von UCB | 25,8 |
EOEOEA,
S256 von Sartomer | 6,0 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 37,2 |
ACMO
von Rahn | 7,0 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,3 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
GenocureTM MBF von Rahn | 2,0 |
SpeedcureTM ITX von Lambson | 1,0 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
Phthalocyanin-Blau | 6,0 |
Füllstoff | 10,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 7 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf Dreiwalzenstuhl bis Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
RXX01 344 von Rahn | 26,0 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 27,0 |
NVP
von BASF oder ISP | 12,0 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,3 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
Titandioxid-Weißpigment | 30,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,0 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
Beispiel 8 (Erfindung)
-
Polycarbonaturethanacrylat-Technologie
(NVP-frei)
-
Die
folgende Siebdruckfarbenzusammensetzung wurde zunächst durch
Vormischen der Materialien und dann durch Mahlen der resultierenden
Mischung auf einem Dreiwalzenstuhl bis Erreichen einer Korngröße von < 12 Mikron (μm) erhalten.
PCUA,
RD3/101 von UCB | 40,0 |
EOEOEA,
S256 von Sartomer | 6,0 |
IBOA,
SR506 von Sartomer | 15,0 |
ACMO
von Rahn | 7,0 |
UV-Stabilisator,
GenoradTM 16 von Rahn | 0,3 |
LucerinTM TPO von BASF | 4,0 |
GenocureTM MBF von Rahn | 2,0 |
SpeedcureTM ITX von Lambson | 1,0 |
Silikon-Antischaummittel | 0,7 |
Rot | 6,0 |
Füllstoff | 18,0 |
Gesamtgewicht
(%) | 100,00 |
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke der obigen Siebdruckfarbenzusammensetzung
wurden durch ein 150-34 Siebgewebe auf einen Polycarbonatträger gedruckt
und unter Verwendung einer Mitteldruck-Quecksilberlampe (80 Wcm-1) ausgehärtet. Die Drucke wurden auf
Haftung, Oberflächenhärte, Verformen
und IMD-Eigenschaften hin untersucht.
-
B) Versuchsergebnisse:
-
1) Physikalische Eigenschaften
-
Tabelle 1
Bleistifthärte |
Druckfarbensystem | Härte* | Anmerkungen |
Beispiel
1 | H | Neigung
zu Druckstellen, aber gute Kratzfestigkeit |
Beispiel
2 | HB | Moderater
Kratzer, hohe Neigung zu Druckstellen |
Beispiel
3 | 2H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
Beispiel
4 | H-2H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
Beispiel
5 | H-2H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
Beispiel
6 | H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
Beispiel
7 | H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
Beispiel
8 | H | Schwer
kratzbar, ausgezeichnete Haftung |
- * gemäß ASTM D3363,
BS 3900-E19, ISO 15184
Tabelle 2 Gitterschnitt-Test |
Druckfarbensystem | Wertung** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 4–5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
2 | 4 | Leichte/Keine
Ablösung |
Beispiel
3 | 5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
4 | 5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
5 | 5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
6 | 5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
7 | 5 | Keine
Ablösung |
Beispiel
8 | 5 | Keine
Ablösung |
- ** 1 = schlecht (Druckfarbe vollständig abgelöst), 5 =
ausgezeichnet (Druckfarbe nicht abgelöst)
gemäß BS 3900-E6,
ISO 2409
-
2) Verformungs-Eigenschaften
-
Die
bedruckten Träger
wurden unter Verwendung der am häufigsten
verwendeten Techniken (Vakuumthermoformen, Niebling-HDV, Innenhochdruckumformen,
Formpressen mit zweiteiligen Metallformen) auf Verformungs-Eigenschaften
hin untersucht: Tabelle 3
Vakuumthermoformen |
Druckfarbensystem | Wertung*** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
2 | 3–4 | Durch
die Form verursachte Druckstellen möglicherweise problematisch,
geringer bei hohen Temperaturen/lange Zykluszeiten |
Beispiel
3 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber durch
die Form verursachte Druckstellen |
Beispiel
4 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber durch
die Form verursachte Druckstellen |
Beispiel
5 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber durch
die Form verursachte Druckstellen |
Beispiel
6 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber durch
die Form verursachte Druckstellen |
Beispiel
7 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber – durch
die Form verursachte Druckstellen |
Beispiel
8 | 4 | Geeignet
als Medium für
Tiefziehen, verbesserte Beständigkeit gegenüber Formkennzeichnung |
Tabelle 4
Niebling-HDV |
Druckfarbensystem | Wertung*** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
2 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
3 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
4 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
5 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
6 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
7 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
8 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Tabelle 5
Innenhochdruckumformen |
Druckfarbensystem | Wertung*** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 3–4 | Moderate
Verformung, geeignet für
Ziehen mit Medium |
Beispiel
2 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
3 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
4 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
5 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
6 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
7 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Beispiel
8 | 4 | Gute
Verformung, geeignet als Medium für Tiefziehen |
Tabelle 6
Formpressen
mit zweiteiligen Metallformen |
Druckfarbensystem | Wertung*** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
Beispiel
2 | 2 | Zu
weiche Zusammensetzung, durch Formwerkzeug gekennzeichnet |
Beispiel
3 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
Beispiel
4 | 5 | Etwas
weicher als Beispiel 3 |
Beispiel
5 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
Beispiel
6 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
Beispiel
7 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
Beispiel
8 | 5 | Beständiger gegenüber Druckstellen
durch Formwerkzeug |
- *** 1 = schlecht (nicht verformbar), 5
= ausgezeichnet (Tiefziehen innerhalb der Grenzen der Verformungstechniken
möglich)
-
3) Beständigkeit gegenüber Auswaschung
-
Die
bedruckten Träger
wurden direktem Einspritzen mit einem Kegelanguss einer Polycarbonat-Auffüllung unterworfen.
Der Grad der Druckfarbbewegung (Auswaschung) wurde visuell untersucht
und gewertet: Tabelle 7
Beständigkeit
gegenüber
PC-Einspritzung |
Druckfarbensystem | Wertung**** | Anmerkungen |
Beispiel
1 | 5 | Keine
Auswaschung, aber vollständiges
Entfernen des Lösungsmittels
kritisch |
Beispiel
2 | 2 | Auswaschung,
kann durch Verwendung von Binde/Schutzschicht z. B. AqualamTM (von Coates) verbessert werden |
Beispiel
3 | 5 | Keine
Auswaschung |
Beispiel
4 | 5 | Keine
Auswaschung |
Beispiel
5 | 5 | Keine
Auswaschung |
Beispiel
6 | 5 | Keine
Auswaschung |
Beispiel
7 | 5 | Keine
Auswaschung |
Beispiel
8 | 4–5 | Leichte
Auswaschung direkt um den Einspritzpunkt herum |
- **** 1 = schlecht (Auswaschung der Druckfarbe),
5 = ausgezeichnet (keine Auswaschung der Druckfarbe)
-
4) Haftung oder Bindung der eingespritzten
Harz-Auffüllung
-
Die
bedruckten Träger
wurden unter Verwendung eines Plattendruck-Werkzeugs mit einer breiten
Fächeranguss-Einspritzöffnung der
Einspritzung von Polycarbonat-Harz unterworfen. Die Bindungsfestigkeit
zwischen der Harz-Auffüllung
und dem bedruckten Träger
wurden durch Analyse der Schälfestigkeit
untersucht: Tabelle 8
Schälfestigkeit |
Druckfarbensystem | Typischer
Wert (N) | Bereich
(N) |
Beispiel
1 | 50 | 50,0–58,0 |
Beispiel
2 | 6,7 | 0,0–8,8 |
Beispiel
3 | 51,1 | 37,8–64,4 |
Beispiel
4 | 52,3 | 34,2–68,0 |
Beispiel
5 | 53 | 33,8–69,2 |
Beispiel
6 | 48,8 | 30,0–60,2 |
-
5) Beständigkeit gegenüber Wärmealterung
und Umweltzyklus
-
Wärmealterung
und Umweltzyklusprüfungen
wurden bei IMD-Endprodukten vorgenommen, um sicherzustellen, dass
nach den Wärme/Umweltzyklen
keine Veränderungen
z. B. bezüglich
Laminatstärke,
Farbeigenschaften, vorliegen: Tabelle 9
Wärmealterung/Umweltzyklus |
Druckfarbensystem | Delaminierungsprüfung | Anmerkungen |
Beispiel
1 | Positiv | Vollständiges Trocknen
kritisch |
Beispiel
2 | Negativ | Schlechte
Bindungsfestigkeit vor der Prüfung |
Beispiel
3 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
4 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
5 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
6 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Tabelle 10
Wärmealterung/Umweltzyklus |
Druckfarbensystem | Farbprüfung | Anmerkungen |
Beispiel
1 | Positiv | – |
Beispiel
2 | Negativ | – |
Beispiel
3 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
4 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
5 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
Beispiel
6 | Positiv | Kein
nennenswerter Verlust von Eigenschaften |
-
6) Rollneigung der Drucke
-
Ein-
und mehrschichtige Drucke aus Beispiel 1 und Beispiel 3 wurden auf
125 Mikron (μm)
Bayfol
® hergestellt
und nach 24 Stunden auf ihren Grad an Trägerrollneigung oder -verzerrung
hin untersucht. Tabelle 11
Druckfarbensystem | Anzahl
an Druckschichten | Dicke
der Druckfarbenfolie (μm)***** | Untersuchung
der Rollneigung (mm) | Anmerkung |
Beispiel
1 | 1 | 5 | > 45 | Sehr
schlecht |
| 2 | 12 | > 47 | Sehr
schlecht |
| 3 | 17 | > 47 | Sehr
schlecht |
| 4 | 22 | 49 | Sehr
schlecht |
Beispiel
3 | 1 | 10 | 2 | – |
| 2 | 16 | 2–3 | – |
| 3 | 22 | 3 | – |
| 4 | 29 | 3–6 | Sehr
geringe Rollneigung |
- ***** Die Dicke der Druckfarbenfolie wird
unter Verwendung eines digitalen Mikrometers und durch Vergleich der
bedruckten (unterschiedliche Anzahl an Druckfarbenablagerungen)
und unbedruckten Bereiche des Trägers
bestimmt.