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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mitglied der Lysyloxidasefamilie,
EER-7, Polypeptidfragmente des Proteins und Nukleinsäuren, die
das EER-7-Protein und Fragmente codieren. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Assaysystem und Verfahren zum Test von östrogenrezeptorbindenden Substanzen
auf ihre Fähigkeit,
die EER-7-mRNA-Transkription zu regulieren.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Abdominalaortenaneurysmen
(AAAs) sind ein wichtiges Gefäßkrankheitsbild
in den Vereinigten Staaten und anderen entwickelten Nationen, wo
im Laufe der letzten 30 Jahre ein zunehmender Anstieg der Häufigkeit
beobachtet wurde (Mitchell et al., Vascular Surgery, 4. Auflage:
1032–1060
(1995)). Die Mehrzahl der AAAs betreffen Männer im Alter von mehr als
55 Jahren, aber auch bei Frauen wurde eine kontinuierliche Zunahme
der Häufigkeit
beobachtet (Cole et al., Chronic Dis. Canada, 15: S1–S64 (1994);
Krupski et al., Semin. Vasc. Surg., 8: 83–167 (1995)).
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Elastin
und Kollagen (Typen I und III) sind die hauptsächlichen Strukturproteine der
Aorta. Diese fibrillären
Proteine vermitteln der Aortenwand sowohl Stärke als auch Elastizität, während sie
dauernd der Belastung des pulsierenden Arteriendrucks ausgesetzt
ist. Da AAAs eine Senkung der Elastinkonzentration und histopathologische
Veränderungen,
bei denen die elastischen Lamellen fragmentiert und abgebaut sind,
zeigen, wurden der Verlust von Elastin und seinen biophysikalischen
Eigenschaften als wesentliches Merkmal betrachtet (Camps et al.,
Artherosclerosis, 65: 13–21(1987);
White et al., J. Vasc. Surg., 17: 371–381 (1993); Halloran et al.,
J. Surg. Res., 8: 85–92
(1995)). Der Umstand, dass die meisten Aneurysmen in der infrarenalen
Aorta entstehen, wurde der Tatsache zugeschrieben, dass sowohl der
Elastingehalt der Aorta als auch die Anzahl der elastischen Lamellen
in diesem Bereich normalerweise geringer sind als in weiter proximal
gelegenen Teilen der Aorta. Die infrarenale Aorta erscheint daher
für Aneurysmen,
die durch jeden Prozess, der einen beschleunigten Elastinabbau verursacht,
ausgelöst
werden, prädisponiert
zu sein.
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Lysyloxidase
(LO, E.C. 1.4.3.13) vermittelt die kovalente Quervernetzung zwischen
den und innerhalb der molekularen Elastin- und Kollagen-Einheiten,
indem es das Peptidyllysin in diesen Proteinen zu Peptidyl-α-aminoadipat-δ-semialdehyd
oxidiert. Das Peptidylaldehyd kann dann mit benachbarten Aminogruppen oder
Peptidylaldehyden kondensieren und so die kovalenten Quervernetzungen
bilden, die in fibrillärem
Kollagen und Elastin gefunden werden (Kagan, Biology of the Extracellular
Matrix, 321–398
(1986)). LO enthält ein
Mol an fest gebundenem Kupfer(II)-Cofaktor pro Mol des gereinigten
32 kDa-Enzyms, was mit der maximalen Expression der Enzymaktivität korreliert.
Der Kupfercofaktor ist in einem tetragonal verzerrten, oktaedrisch
koordinierten Ligandenfeld gebunden (Gacheru et al., J. Biol. Chem.,
265: 19022–19027
(1990)). Eine cDNA mit voller Länge,
von der vorhergesagt wurde, dass sie ein Protein von 409 Aminosäuren (46
kDa) codierte, wurde erstmalig in einer neonatalen RattenaortacDNA-λgt11-Expressionsbibliothek
unter Verwendung von Antiserum gegen die Rinderlysyloxidase identifiziert.
LO-cDNAs aus dem Menschen (Hamalainen et al., Genomics, 17: 544–548 (1991);
Mariani et al., Matrix, 12: 242–248
(1992)), dem Huhn (Wu et al., J. Biol. Chem., 267: 24199–24206 (1992))
und der Maus (Kenyon et al., Science, 253: 802 (1991)) wurden inzwischen kloniert
und sequenziert, was die Gegenwart sowohl von konservierten als
auch von divergierenden Sequenzelementen unter den vier vorhergesagten
LO-Proteinsequenzen erkennen lässt.
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Eine
menschliche cDNA-Spezies, die ein vorhergesagtes lysyloxidaseähnliches
(lysyl oxidase-like, LOL) Protein codiert, wurde kloniert und dem
Chromosom 15q24-q25 räumlich
zugeordnet. Die Homologie dieses LOL-Gens mit LO beginnt an der
Grenze zwischen den Exons 1 und 2 im murinen LO-Gen (Kenyon et al., J.
Biol. Chem. 268: 18435–18437
(1993)). In neuerer Zeit wurde eine neuartige cDNA mit einer vorhergesagten Proteinsequenz,
die 48 % Homologie mit LO und LOL besitzt, in alternden menschlichen
Fibroblasten identifiziert (Saito et al., J. Biol. Chem., 272: 8157–5160 (1997)).
Die Existenz dieser Serie von in hohem Maß verwandten Genen impliziert
die Existenz einer Lysyloxidase-Genfamilie, von der vielleicht noch
weitere Mitglieder identifiziert werden können. Jedoch wurden die Natur
und die katalytische Funktion des exprimierten Proteinprodukts dieser
Gene nur für
das eine dokumentiert, das die bekannte Lysyloxidase-Enzymspezies
der Bindegewebe codiert. Neuere Studien zeigen, dass die Lo-Aktivität möglicherweise
durch Östrogenrezeptoren moduliert
wird (Ozasa et al., Endocrinology, 109: 618–621 (1981); Sanada et al.,
Biochim. Biophys. Acta., 541: 408–413 (1978)).
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Morales
et al. (Circulation, American Heart Association, 91(3), 755–763 (1995))
beschreibt die Förderung
der angiogenen Aktivität
durch Östrogen
bei HUVEC-Zellen.
WO 00/37681 offenbart
ein Verfahren zur Identifikation von Modulatoren von Östrogenrezeptoren
im Verhältnis
zu dem MT-II-Gen. Langenau et al. (J. Mol. Endochrinology, 23(2),
137–152
(1999)); Sanada et al. (Biochim. Biophys. Acta 541(3) (1978)) und
Ozasa et al. (Endochrinology 109(2), 618–621 (1981)) beschreiben die
Regulation von Lysyloxidasen durch Östrogen. Die EMBL-Datenbank
(Zugangsnummer AL139241) beschreibt eine genomische Nukleinsäuresequenz
mit etwas Überlappung
und Sequenzidentität
mit dem hier offenbarten EER-7-Gen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein als EER-7 bezeichnetes LO-Protein.
Auch Nukleinsäuresequenzen,
Proteinsequenz, Nukleinsäure-
und Proteinfragmente, Oligonukleotide, Vektoren, transformierte
Wirtszellen und spezifische EER-7-Antikörper werden von der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Verfahren zur Herstellung des EER-7-Proteins
aus transformierten Wirtszellen und zur Detektion des EER-7-Proteins
in einer Probe werden ebenfalls beschrieben. In einem bevorzugten
Aspekt ist das Protein ein Säugerprotein.
In einem weiteren Aspekt ist das Protein menschlich.
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In
einem alternativen Aspekt besteht ein Polypeptidfragment eines EER-7-Proteins
aus einer bis vier Kopien von SRCR-Domänen, einer konservierten katalytischen
Domäne
der Lysyloxidase, wird spezifisch von einem Anti-EER-7-Antikörper erkannt,
oder es gilt eine beliebige Kombination davon.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Assaysystem zur Identifikation
von selektiven Östrogenrezeptorliganden
bereit, in dem transformierte Zellen, die verschiedene Östrogenrezeptoren
exprimieren, vorliegen, und in dem die Anzahl der Zellen ausreicht,
um eine detektierbare Menge an EER-7-mRNA zu bilden. Die transformierten
Zellen umfassen zwei verschiedene Populationen. Ein Verfahren zur
Identifikation selektiver Östrogenrezeptorliganden
unter Verwendung dieses Assaysystems wird ebenfalls beschrieben.
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Ein
nichtmenschliches EER-7-Knockout-Tier, bei dem die endogene EER-7-Expression
supprimiert ist, wird beschrieben. Weiterhin wird ein nichtmenschliches
Tier beschrieben, das mit einem Vektor transformiert ist, der eine
Nukleinsäure
umfasst, die ein Protein codiert, das die EER-7-Expression reguliert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 Sequenzpaarabstände des
Proteinalignments mit Kaninchen-EER-7-Proteinfragmenten, einem EER-7-Consensusprotein,
menschlichem und murinem WS914, menschlichem und murinem LOL, menschlichem
und murinem LO und menschlichem und murinem EST unter Verwendung
des Clustal-Verfahrens mit der Gewichtungstabelle PAM250 für die Reste.
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2 Schematische
Darstellung der Sequenzähnlichkeit
der SRCR- und katalytischen Domänen
zwischen dem EER-7-Protein und den Proteinen WS914, LOL und LO.
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3 Northern
Blots, die die Spiegel von EER-7- und Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase-RNA nach
der Aktivierung der ERα-
und ERβ-Rezeptoren in HUVEC-Zellen
zeigen.
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4 Struktur
der Verbindungen 2 und 8.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht teilweise auf der Entdeckung einer
cDNA (EER-7; SEQ ID NO: 1), deren Expression von Östrogen
reguliert wird. Menschliche Nabelschnurvenenzellen, HUVEC, wurden
mit einem menschlichen ER-Expressionsvektor transformiert. Transformierte
Zellen in Mikrotiterplatten wurden mit Östrogen oder mit Testsubstanzen
behandelt, und die EER-7-mRNA-Expression wurde durch Northern-Analyse
und Echtzeit-PCR bestimmt. Die Modulation der EER-7-mRNA-Expression
hängt sowohl
von ER als auch von den Liganden ab. Die Nukleinsäuresequenz
von EER-7 zeigt Homologie mit bekannten Lysyloxidasegenen. Alle
bislang identifizierten katalytischen Domänen der Lysyloxidasen sind
in dem EER-7-Protein vorhanden. Die katalytische Domäne des EER-7-Proteins
ist im Bereich von Aminosäure
530 bis ungefähr
Aminosäure
756 gelegen. Weiterhin enthält
EER-7 vier Kopien von SRCR(Scavenger Receptor Cysteine Rich)-Domänen (als
SRCR-1 bis SRCR-4 bezeichnet), von denen vermutet wird, dass sie
bei Protein-Protein-Interaktionen eine Rolle spielen. Die die SRCR-Domänen von
EER-7 definierenden Aminosäuren
sind SRCR-1: von ungefähr
32 bis ungefähr
134, SRCR-2: von ungefähr
163 bis ungefähr
287, SRCR-3: von ungefähr
311 bis ungefähr
411 und SRCR-4: von ungefähr
421 bis ungefähr
529. EER-7 hat Sequenzidentitäten
mit LO, LOL, WS914 (einem neuen LOL-Protein, isoliert aus Patienten,
bei denen das Warner-Syndrom diagnostiziert wurde) und neuen EER-7-Proteinen
aus anderen Spezies (z. B. Kaninchen). Der Sequenzvergleich zeigt
eine Gesamtsequenzidentität
von ungefähr
10 % bis ungefähr
51 %. Ein Vergleich der SRCR-Domänen
zeigt eine Sequenzähnlichkeit
mit WS914 von ungefähr
34 % bis ungefähr
64 %. Das menschliche EER-7 hat ungefähr 45 % Sequenzidentität seiner
katalytischen Domäne
mit den katalytischen Domänen
von menschlichem LO und LOL.
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Die
vorliegende Erfindung stellt vorteilhafterweise ein Screening-Assay
zur Identifikation von Substanzen bereit, die selektiv spezifische
Isoformen des ER regulieren, indem es die Wirkung von Testsubstanzen auf
die EER-7-Expression ermittelt. Das erfindungsgemäße Assaysystem
eignet sich für
ein Hochdurchsatzscreening, z. B. für ein Screening von Tausenden
von Substanzen pro Assay.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt den Vergleich der EER-7-Reaktionen
zweier Zellpopulationen, die mit verschiedenen ER-Isoformen transfiziert
sind, wenn sie mit einer Testsubstanz in Kontakt gebracht werden.
Ein Unterschied in der Reaktion der Populationen zeigt, dass die
Testsubstanzen auf verschiedene ER-Isoformen auf unterschiedliche
Weise agonistisch oder antagonistisch wirken. Solche Substanzen
sind gute Leitstrukturen oder Kandidaten für ER-basierte Therapeutika
wie z. B. nicht weiblich machende Östrogenverbindungen.
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Somit
werden das EER-7-Protein einschließlich von Fragmenten, Derivaten
und Analoga von EER-7; EER-7-Nukleinsäuren einschließlich von
Oligonukleotidprimern, Sonden- und EER-7-Regulationssequenzen; EER-7-spezifische
Antikörpern;
und verwandte Verfahren zur Verwendung dieser Materialien zur Detektion
der Gegenwart von EER-7-Proteinen oder Nukleinsäuren, EER-7-Bindungspartnern
und in Screeningverfahren auf Agonisten und Antagonisten von EER-7
beschrieben. Die nachfolgenden Teile der Anmeldung, die durch Überschriften
(im Original in Fettschrift) und Unterüberschriften (im Original in
kursiver Fettschrift) gegliedert sind, werden zur Klarheit bereitgestellt
und beschränken
die Erfindung nicht.
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Allgemeine Definitionen
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Hier
bedeutet der Ausdruck „isoliert", dass das bezeichnete
Material von der Umgebung, in der es normalerweise gefunden wird,
getrennt ist. Somit kann ein isoliertes biologisches Material frei
von Zeilbestandteilen, d. h., Bestandteilen der Zellen, in denen
das Material gefunden oder gebildet wird, sein. Im Fall von Nukleinsäuremolekülen gehören zu einer
isolierten Nukleinsäure
ein PCR-Produkt, eine isolierte mRNA, eine cDNA oder ein Restriktionsfragment.
In einer anderen Ausführungsform
ist eine isolierte Nukleinsäure
vorzugsweise aus dem Chromo som ausgeschnitten, in dem sie gefunden
werden kann, und besonders bevorzugt ist sie nicht mehr mit nichtregulatorischen,
nichtcodierenden Regionen oder anderen Genen, stromaufwärts oder
stromabwärts
des in der isolierten Nukleinsäure
enthaltenden Gens gelegen, wenn dieses auf den Chromosomen gefunden
wird, verbunden. In einer weiteren Ausführungsform fehlen der isolierten
Nukleinsäure
ein oder mehrere Introns. Zu den isolierten Nukleinsäuremolekülen gehören in Plasmide,
Cosmide, künstliche Chromosomen
und dergleichen eingefügte
Sequenzen. Somit ist in einer spezifischen Ausführungsform eine rekombinante
Nukleinsäure
eine isolierte Nukleinsäure.
Ein isoliertes Protein kann mit anderen Proteinen oder Nukleinsäuren oder
beiden assoziiert sein, mit denen es in der Zelle vergesellschaftet
ist, oder mit Zellmembranen, wenn es ein membranassoziiertes Protein
ist. Ein isoliertes Organell, eine isolierte Zelle oder ein isoliertes
Gewebe ist von der anatomischen Stelle, an der es in einem Organismus
gefunden wird, getrennt. Ein isoliertes Material kann, aber muss
nicht gereinigt sein.
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Die
Bezeichnung „gereinigt" bezeichnet hier
Material, das unter Bedingungen isoliert worden ist, die die Gegenwart
fremder Materialien, d. h. von Kontaminationen einschließlich von
nativen Materialien, aus denen das Material erhalten ist, verringern
oder beseitigen. Zum Beispiel ist ein gereinigtes Protein vorzugsweise im
Wesentlichen frei von anderen Proteinen oder Nukleinsäuren, mit
denen es in einer Zelle vergesellschaftet ist; ein gereinigtes Nukleinsäuremolekül ist vorzugsweise
im Wesentlichen frei von Proteinen oder anderen fremden Nukleinsäuremolekülen, mit
denen es in einer Zelle gefunden werden kann. Der Ausdruck „im Wesentlichen
frei" wird hier
funktional im Kontext der analytischen Untersuchung des Materials
verwendet. Vorzugsweise ist von Kontaminationen im Wesentlichen
freies gereinigtes Material zu wenigstens 50 % rein, bevorzugter
zu wenigstens 90 % rein; und besonders bevorzugt zu mindestens 99
% rein. Die Reinheit kann durch Chromatographie, Gelelektrophorese,
Immunassay, Zusammensetzungsanalyse, biologische Prüfung und
andere aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren gemessen werden.
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Reinigungsverfahren
sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Zum Beispiel können Nukleinsäuren durch
Präzipitation,
Chromatographie (einschließlich
präparativer
Festphasenchromatographie, Oligonukleotidhybridisierung und Tripelhelixchromatographie),
Ultrazentrifugation und andere Mittel gereinigt werden. Polypeptide
und Proteine können
durch verschiedene Verfahren gereinigt werden, zu denen präparative Scheibengelelektrophorese,
isoelektrische Fokussierung, HPLC, Reversphasen-HPLC, Gelfiltration,
Ionenaustausch- und Partitionschromatographie, Präzipitations-
und Aussalzungschromatographie, Extraktion und Gegenstromaustausch
gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Zu einigen Zwecken ist es bevorzugt, das Polypeptid in
einem rekombinanten System herzustellen, indem das Protein eine
zusätzliche
Sequenzmarkierung enthält,
die die Reinigung erleichtert, wie z. B. eine Polyhistidinsequenz
oder eine Sequenz, die spezifisch einen Antikörper bindet, wie z. B. FLAG
und GST, ohne darauf beschränkt
zu sein. Das Polypeptid kann dann aus einem Rohlysat der Wirtszelle
durch Chromatographie auf einer geeigneten Festphasenmatrix gereinigt werden.
Alternativ können
gegen das Protein oder davon abgeleitete Peptide hergestellte Antikörper als
Reini gungsreagenzien verwendet werden. Die Zellen können durch
verschiedene Techniken gereinigt werden, darunter Zentrifugation,
Matrixtrennung (z. B. Nylonwolltrennung), Panning und andere Immunoselektionstechniken,
Depletion (z. B. Komplementdepletion kontaminierender Zellen) und
Zellsortierung (z. B. fluoreszenzaktivierte Zellsortierung [FACS]).
Andere Reinigungsverfahren sind möglich. Ein gereinigtes Material kann
weniger als ungefähr
50 %, vorzugsweise weniger als ungefähr 75 % und besonders bevorzugt
weniger als ungefähr
90 % der zellulären
Komponenten enthalten, mit denen es ursprünglich vergesellschaftet war. „Im Wesentlichen
rein" bezeichnet
den höchsten
Reinheitsgrad, der unter Verwendung herkömmlicher aus dem Stand der
Technik bekannter Reinigungstechniken erreicht werden kann.
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In
einer besonderen Ausführungsform
bedeutet der Ausdruck „ungefähr" oder „etwa" innerhalb eines wissenschaftlichen
akzeptablen Fehlerbereichs für
einen bestimmten Wert relativ zu der Genauigkeit, mit der der Wert
gemessen wird oder gemessen werden kann, z. B. innerhalb von 20
%, vorzugsweise innerhalb von 10 % und besonders bevorzugt innerhalb
von 5 % eines bestimmten Wertes oder Bereichs. Alternativ, insbesondere
bei biologischen Systemen, kann der Ausdruck innerhalb einer Größenordnung
bedeuten, vorzugsweise innerhalb des 5-fachen und besonders bevorzugt innerhalb
des 2-fachen eines bestimmten Wertes.
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Der
Begriff „Probe" bezeichnet hier
ein biologisches Material, das auf die Gegenwart von EER-7-Protein
oder EER-7-Nukleinsäuren
getestet werden kann. Solche Proben können von Tieren, wie z. B.
von Menschen und von nichtmenschlichen Tieren, erhalten werden,
und zu ihnen gehören
Gewebe, insbesondere Muskeln, Biopsien, Blut und Blutprodukte; Pleuraleffusionen;
Liquor cerebrospinalis (CSF); Ascitesflüssigkeit; und Zellkultur.
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Zu
nichtmenschlichen Tieren gehören
ohne Beschränkung
darauf Labortiere wie z. B. Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen usw.; Haustiere wie
z. B. Hunde und Katzen; und landwirtschaftliche Nutztiere, wie z.
B. Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde und Kühe.
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Die
Verwendung der Kursivschrift bezeichnet ein Nukleinsäurenmolekül (z. B.
EER-7-cDNA, Gen
etc.); der normale Text bezeichnet das Polypeptid oder Protein.
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Der
Begriff „selektiv" bezeichnet die Fähigkeit
eines ER-Liganden, verschiedene Reaktionen von verschiedenen ER-Isoformen
auszulösen.
Anders ausgedrückt,
kann ein selektiver ER-Ligand ein starker Agonist für eine ER-Isoform
wie z. B. ERα sein,
während
er auf eine andere ER-Isoform wie z. B. ERβ eine geringe oder gar keine
agonistische Wirkung ausübt.
Umgekehrt kann eine Substanz ein starker ERβ-Agonist und ein schwacher ERα-Agonist
sein. In ähnlicher
Weise können
ER-Liganden verschiedene ER-Isoformen in verschiedenem Maß antagonisieren.
Die vorliegende Erfindung erlaubt vorteilhafterweise die Zerlegung
dieser Aktivitäten.
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Der
Begriff „Fähigkeit,
eine Reaktion auszulösen" bezeichnet die Fähigkeit
eines ER-Liganden,
die ER-Aktivität
zu agonisieren oder antagonisieren.
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Der
Begriff „transformierte
Zelle" bezeichnet
hier eine modifizierte Wirtszelle, die einen funktionalen Östrogenrezeptor
exprimiert, der von einem Vektor exprimiert wird, der den Östro genrezeptor
codiert und der EER-7 exprimieren kann. Es kann jede beliebige Zelle
verwendet werden, vorzugsweise eine Säugerzelle und besonders bevorzugt
eine Endothelzelle. In einer besonderen Ausführungsform ist die Zelle eine
menschliche Nabelschnurvenenzelle.
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Ein „funktionaler Östrogenrezeptor" ist ein Rezeptor,
der Östrogen
oder Östrogenanaloga
bindet und bei einer solchen Bindung ein Signal übermittelt. Der ER ist vorzugsweise
ein menschlicher ER (human ER, hER), z. B. ERα oder ERβ. Östrogenrezeptoren können aus
einer Vielzahl von Quellen gewonnen sein, darunter Säuger, z.
B. Mensch, Rind, Schwein und Hund; und Vögel.
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Die
erfindungsgemäßen Zellen
sind insbesondere für
ein Assaysystem für Östrogenrezeptorliganden, die
die EER-7-mRNA-Expression modulieren, geeignet. Ein „Assaysystem" ist eine oder mehrere
Kollektionen solcher Zellen, z. B. in einer Mikrotiterplatte oder
irgendeinem anderen Kultursystem. Um die Messung der Wirkungen einer
Testsubstanz auf die Zellen zu ermöglichen, ist die Anzahl der
Zellen in einem einzelnen Assaysystem ausreichend, um zumindest
unter Bedingungen der maximalen EER-7-mRNA-Expression eine detektierbare
Menge der regulierten EER-7-mRNA-Expression zu exprimieren.
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Eine „Testsubstanz" ist ein beliebiges
Molekül,
wie z. B. eine Östrogenverbindung,
die auf ihre Fähigkeit
getestet werden kann, die EER-7-Expression durch den ER zu modulieren,
wie hier dargestellt.
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Der
Begriff „Bereitstellen" bedeutet hier, die
erfindungsgemäßen Substanzen
oder pharmazeutischen Zusammensetzungen einem Tier, vorzugsweise
einem Menschen, in irgendeiner Weise zuzuführen. Zum Beispiel kann dem
Patienten eine Prodrug-Form der Substanzen bereitgestellt werden,
die dann im Körper
zu der Substanz metabolisiert wird.
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EER-7
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Das
EER-7-Protein bezeichnet hier definitionsgemäß ein Polypeptid mit ungefähr 756 Aminosäuren. In
einer besonderen Ausführungsform
hat das menschliche EER-7 740 Aminosäuren. EER-7 kann ein Molekulargewicht
von ungefähr
82,6 Kilodalton (kDa), durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
gemessen, haben. Das EER-7-Gen hat eine signifikante Homologie mit
anderen LO-Oxidasegenen. Somit bezeichnet EER-7 ein Protein mit
mehr als 90 % und vorzugsweise mit mehr als 95 % gesamter Sequenzidentität mit SEQ
ID NO: 2. In einer spezifischen Ausführungsform hat EER-7 die in
SEQ ID NO: 2 gezeigte Aminosäurensequenz.
Da EER-7 eine sekretorische Leadersequenz und keine identifizierbaren
Transmembranregionen besitzt, wird vorgeschlagen, dass EER-7 ein
sezerniertes Protein sei. EER-7 besteht aus vier SRCR-Domänen und
einer katalytischen Domäne.
Die SRCR-Domänen
steuern das Protein zu spezifischen extrazellulären Zielen.
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Sequenzvergleiche
zwischen dem menschlichen EER-7-Protein und LO, LOL, WS914 und EER-7-Proteinen
aus anderen Spezies zeigen Sequenzähnlichkeiten im Bereich von
7 bis 51 % (siehe 1). Das menschliche EER-7-Protein
hat insgesamt 18 % Sequenzähnlichkeit
mit dem menschlichen LO-Protein. Da LO keine SRCR-Domänen enthält, ergibt
ein Ver gleich nur der katalytischen Domänen von EER-7 (SEQ ID NO: 7)
und LO eine Sequenzähnlichkeit
von 46 % (siehe 2). Die katalytische Domäne von EER-7
hat auch 46 % bzw. 66 % Sequenzähnlichkeit
mit den katalytischen Domänen
von menschlichem LOL und WS914. Ein Vergleich der vier SRCR-Domänen im EER-7
mit den in WS914 vorliegenden zeigt, dass die Sequenzähnlichkeit
zwischen den Domänen
variiert. Die SRCR-Domänen
1, 3 und 4 (SEQ ID Nrn. 3, 4 und 6) von EER-7 haben ungefähr 60 %
Sequenzähnlichkeit
mit den gleichen Domänen
von WS914, während
SRCR-2 (SEQ ID NO: 5) ungefähr
34 % Sequenzähnlichkeit
hat.
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Wie
andere Mitglieder der Lysyloxidase-Enzymklasse der Kupferaminooxidasen
initiiert EER-7 die Quervernetzung zwischen und innerhalb von Elastin-
und Kollageneinheiten. Die Stimulation der Lysyloxidase-Enzymaktivität von EER-7
kann ein Ziel für
die Behandlung von AAAs und Myokardinfarkt sein. Tropoelastin ist
ein Substrat für
die Lysyloxidase, und eine erhöhte
EER-7-Lysyloxidaseaktivität
steigert die Elastin-Quervernetzung. Eine gesteigerte Elastin-Quervernetzung
in der inneren elastischen Lamina verhindert die Aneurysmenentwicklung.
Eine erhöhte
EER-7-Lysyloxidaseaktivität
würde auch
die Anzahl der Kollagen-Quervernetzungen erhöhen und damit die Reißfestigkeit
der Gefäßwand erhöhen, was
ebenfalls ein Aneurysma verhindern kann. Myokardinfarkte können durch
Verhinderung des Aufreißens
der faserigen Kappe, die die Plaques in den Herzkranzgefäßen bedeckt,
verhindert werden. Eine erhöhte
Reißfestigkeit
der Kappe, die sich aus gesteigerter Lysyloxidaseaktivität ergibt,
kann helfen, die Infarkte zu verhindern. Weiterhin wurde der Inhibition
der LO-Aktivität
eine Rolle bei der Behandlung fibrotischer Erkrankungen zugeschrieben.
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EER-7-Fragmente,
Derivate und Analoga können
anhand von einem oder mehreren Merkmalen des EER-7-Proteins charakterisiert
werden. Zum Beispiel kann ein EER-7-Fragment, hier auch als EER-7-Peptid oder
Polypeptid bezeichnet, eine Aminosäurensequenz haben, die einer
Homologieregion des Lysyloxidaseproteins entspricht, insbesondere
einem der Fragmente mit SEQ ID NOs: 3–7. In einer besonderen Ausführungsform
können
zur Entwicklung spezifischer Antikörper gegen den C-Terminus und
den N-Terminus von EER-7-Antikörper
gegen jede der beiden Hälften
des EER-7-Proteins oder gegen antigene Peptide jeder Hälfte erzeugt
werden.
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EER-7-Analoga
und Derivate haben die gleichen oder homologe Merkmale von EER-7,
wie oben dargestellt. Zum Beispiel kann eine verkürzte Form
von EER-7 bereitgestellt werden. Zu einer solchen verkürzten Form
gehört
EER-7 mit einer entweder N-terminalen, C-terminalen oder internen
Deletion. In einer besonderen Ausführungsform ist das Derivat
funktionsfähig,
d. h. imstande, eine oder mehrere Funktionsaktivitäten zu zeigen,
die mit einem erfindungsgemäßen Wildtyp-EER-7
voller Länge
assoziiert sind. Zu solchen Funktionen gehören die Beteiligung an der
Bildung kovalenter Quervernetzungen von Kollagen und/oder Elastin.
Alternativ kann ein chimäres
EER-7-Fusionsprotein hergestellt werden, in dem der EER-7-Teil des
Fusionsproteins ein oder mehrere Merkmale von EER-7 hat. Zu solchen
Fusionsproteinen gehören
Fusionen des EER-7-Polypeptids mit einem Marker-Polypeptid wie z.
B. FLAG, einer Histidin-Markierung, einer Myc-Markierung oder Glutathion-S-Transferase
(GST). Alternativ kann EER-7 mit einem im Zusammenhang mit der Expression
stehenden Peptid fusioniert werden, wie z. B. einem Hefe-α-Paarungsfaktor,
einem heterogenen Signalpeptid oder einem Peptid, das EER-7 bei
der Expression stabilisiert. EER-7 kann auch zur Markierung mit
einer Einzelphosphorylierungsstelle fusioniert werden. In einer
anderen Ausführungsform
kann EER-7 als Fusion mit einem Bakterienprotein wie z. B. β-Galactosidase
exprimiert werden.
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EER-7-Analoga
können
hergestellt werden, indem man codierende Nukleinsäuresequenzen
durch Substitutionen, Additionen oder Deletionen verändert, die
funktional ähnliche
Moleküle
ergeben, d. h. Moleküle,
die eine oder mehrere der Funktionen von EER-7 ausführen. In
einer besonderen Ausführungsform
ist ein EER-7-Analogon eine sequenzkonservative Variante von EER-7.
In einer anderen Ausführungsform
ist ein EER-7-Analogon eine funktionskonservative Variante. In einer
weiteren Ausführungsform
ist ein EER-7-Analogon eine allelische Variante oder eine homologe
Variante aus einer anderen Spezies. In einer besonderen Ausführungsform
werden menschliche EER-7-Varianten beschrieben.
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Zu
den EER-7-Derivaten gehören
phosphoryliertes EER-7, myristyliertes EER-7, methyliertes EER-7 und
andere auf andere Weise chemisch modifizierte EER-7-Proteine, ohne
in irgendeiner Weise darauf beschränkt zu sein. Zu den EER-7-Derivaten
gehören
auch markierte Varianten, z. B. mit Jod (oder, wie oben dargestellt,
Phosphor) radiomarkierte Varianten; mit einem abtrennbaren Molekül wie z.
B., ohne darauf beschränkt
zu sein, Biotin, mit einer mit einem Metallion komplexierten chelatbildenden
Gruppe, einem Chromophor oder einem Fluorophor, einem Goldkolloid
oder einem Partikel wie einem Latexkügelchen markierte Varianten;
oder an ein wasserlösliches
Polymer gebundene Varianten.
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Die
chemische Modifikation von einem oder mehreren biologisch aktiven
Bestandteilen von EER-7 kann unter bestimmten Umständen weitere
Vorteile bieten, wie z. B. Erhöhung
der Stabilität
und Zirkulationszeit des Bestandteils oder der Bestandteile und
Verringerung der Immunogenität
(siehe
US-Patent Nr. 4,179,337 ,
Davis et al., veröffentlicht
am 18. Dezember 1979; für
einen Überblick
siehe Abuchowski et al., in Enzymes as Drugs, J. S. Holcerberg und
J. Roberts, Hrsg., 1981, Seiten 367–383). Ein Übersichtsartikel beschreibt
Proteinmodifikation und Fusionsproteine (Francis, Focus an Growth
Factors 3: 4–10
(1992), Mediscript: Mountview Court, Friern Barnet Lane, London
N20, OLD, UK).
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Die
zur Derivatisierung geeigneten chemischen Reste können unter
wasserlöslichen
Polymeren ausgewählt
werden. Das ausgewählte
Polymer sollte wasserlöslich
sein, so dass der Bestandteil, mit dem es verbunden ist, in einer
wässrigen
Umgebung wie z. B. einer physiologischen Umgebung nicht ausfällt. Zur
therapeutischen Verwendung des Endproduktes ist das Polymer vorzugsweise
pharmazeutisch akzeptabel. Der Fachmann ist imstande, das gewünschte Polymer
anhand von Überlegungen
betreffend die mögliche
therapeutische Verwendung des Polymer-Bestandteil-Kombinats und
gegebenenfalls die gewünschte
Dosierung, Zirkulationszeit, Proteolysebeständigkeit und andere Erwägungsgründe auszuwählen. Für die vorliegenden Bestandteile
können
diese unter Verwendung der hier bereitgestellten Assays ermittelt
werden.
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Das
wasserlösliche
Polymer kann z. B. ausgewählt
sein unter Polyethylenglykol (PEG), Ethylenglykol/Propylenglykol-Copolymeren,
Carboxymethylzellulose, Dextran, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Poly-1,3-Dioxolan, Poly-1,3,6-trioxan, Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
Polyaminosäuren
(entweder Homopolymeren oder Zufallscopolymeren) und Dextran oder
Poly(n-vinylpyrrolidon)polyethylenglykol, Propropylenglykolhomopolymeren,
Prolypropylenoxid/Ethylenoxid-Copolymeren, polyoxyethylierten Polyolen
und Polyvinylalkohol. Polyethylenglykolpropionaldehyd kann aufgrund
seiner Stabilität
in Wasser Vorteile bei der Herstellung haben. Die PEGylierung von
Proteinen ist eine etablierte Technik, um die in vivo-Halbwertszeit
zu erhöhen
und die biologische Aktivität
sicherzustellen.
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Klonierung und Expression von EER-7
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt die Analyse und die Isolierung
eines Gens, das ein funktionales oder mutiertes EER-7 codiert, darunter
eine Form von EER-7 mit voller Länge
oder eine natürlich
vorkommende EER-7-Form, und beliebige antigene Fragmente davon aus
einer beliebigen Quelle, vorzugsweise aus dem Menschen. Weiterhin
beschreibt sie die Expression eines funktionalen oder mutierten
EER-7-Proteins zur Evaluation, Diagnose oder Therapie.
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Erfindungsgemäß können herkömmliche
Techniken der Molekularbiologie, Mikrobiologie und rekombinanten
DNA-Technik innerhalb des Standes der Technik verwendet werden.
Solche Techniken sind in der Literatur in vollem Maß erklärt. Siehe
z. B. Sambrook, Fritsch & Maniatis,
Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Second Edition (1989) Cold
Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor, New York (nachfolgend "Sambrook et al.,
1989"); DNA Cloning:
A Practical Approach, Bände
I und II (D.N. Glover, Hrsg., 1985); Oligonucleotide Synthesis (M.J.
Gait, Hrsg., 1984); Nucleic Acid Hybridization [B.D. Hames & S.J. Higgins,
Hrsg. (1985)]; Transcription And Translation [B.D. Hames & S.J. Higgins,
Hrsg. (1984)]; Animal Cell Culture [R.I. Freshney, Hrsg. (1986)];
Immobilized Cells And Enzymes [IRL Press, (1986)]; B. Perbal, A
Practical Guide To Molecular Cloning (1984); F.M. Ausubel et al.
(Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc. (1994).
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Molekularbiologie – Definitionen
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Die "Amplifikation" von DNA bezeichnet
hier die Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR) zur Erhöhung der
Konzentration in einer bestimmten DNA-Sequenz innerhalb eines Gemischs
von DNA-Sequenzen. Für
eine Beschreibung der PCR siehe Saiki et al., Science 239: 487 (1988).
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Der
Begriff „sequenzspezifische
Oligonukleotide" bezeichnet
hier verwandte Sätze
von Oligonukleotiden, die verwendet werden können, um allelische Variationen
oder Mutationen in dem EER-7-Gen zu detektieren.
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Ein „Nukleinsäuremolekül" bezeichnet die Phosphatester-Polymerformen
von Ribonukleosiden (Adenosin, Guanosin, Uridin oder Cytidin; „RNA-Moleküle") oder Desoxyribonukleosi den
(Desoxyadenosin, Desoxyguanosin, Desoxythymidin oder Desoxycytidin; „DNA-Moleküle"), oder beliebige
Phosphoester-Analoga davon, wie z. B. Phosphorothioate und Thioester,
entweder in einzelsträngiger
Form oder in doppelsträngiger
Helix. Es sind doppelsträngige
DNA-DNA-, DNA-RNA- und RNA-RNA-Helices möglich. Der Begriff Nukleinsäuremolekül, und insbesondere
DNA- oder RNA-Molekül,
bezeichnet nur die Primär-
und Sekundärstruktur
des Moleküls
und beschränkt
es nicht auf irgendeine Tertiärform.
Somit umfasst dieser Begriff doppelsträngige DNA, u.a. in linearen
(z. B. Restriktionsfragmenten) oder zirkulären DNA-Molekülen, Plasmiden
und Chromosomen zu finden. Bei der Diskussion der Struktur besonderer
doppelsträngiger
DNA-Moleküle
können
Sequenzen hier gemäß der normalen
Konvention, nur die Sequenzen der 5'- nach 3'-Richtung entlang dem nichttranskribierten
DNA-Strang anzugeben, beschrieben werden (d. h. als der Strang mit
einer mit der mRNA homologen Sequenz). Ein „rekombinantes DNA-Molekül" ist ein DNA-Molekül, das eine
molekularbiologische Manipulation durchlaufen hat.
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Ein „Polynukleotid" oder eine „Nukleotidsequenz" ist eine Abfolge
von Nukleotidbasen (auch „Nukleotide" genannt) in der
DNA und RNA und bezeichnet jede Kette von zwei oder mehr Nukleotiden.
Eine Nukleotidsequenz trägt
typischerweise genetische Information einschließlich der von der zellulären Maschinerie
zur Herstellung von Proteinen und Enzymen verwendeten Information.
Diese Begriffe umfassen doppel- oder einzelsträngige genomische und cDNA,
RNA, beliebige synthetische und genetisch manipulierte Polynukleotide und
sowohl Sinn- als auch Gegensinn-Polynukleotide (obwohl hier nur
die Sinnstränge
dargestellt sind). Hierzu gehören
einzel- und doppelsträngige
Moleküle,
d. h., DNA-DNA-, DNA-RNA- und RNA-RNA-Hybriden, und ebenso auch „Proteinnukleinsäuren" (protein nucleic
acids, PNAs), die durch Konjugation von Basen an ein Aminosäurenrückgrat gebildet
werden. Hierzu gehören
auch Nukleinsäuren,
die modifizierte Basen enthalten, z. B. Thiouracil, Thioguanin und
Fluoruracil.
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Die
Polynukleotide können
hier von natürlichen
regulatorischen Sequenzen (Expressionskontrollsequenzen) flankiert
oder mit heterologen Sequenzen, darunter Promotoren, interne Ribosomeneintrittsstellen (internal
ribosome entry sites, IRES) und andere Ribosomenbindungssequenzen,
Enhancer, reaktive Elemente, Suppressoren, Signalsequenzen, Polyadenylierungssequenzen,
Introns, 5'- und
3'-nichtcodierenden
Regionen und dergleichen, assoziiert sein. Die Nukleinsäuren können auch
durch viele aus dem Stand der Technik bekannte Mittel modifiziert
sein. Zu den nicht begrenzenden Beispielen solcher Modifikationen
gehören
Methylierung, „caps", Ersatz von einem
oder mehreren der natürlich
vorkommenden Nukleotide mit einem Analogon und Internukleotidmodifikationen
wie z. B. mit ungeladenen Bindungen (z. B. Methylphosphonate, Phosphotriester,
Phosphoramidate, Carbamate usw.) und mit geladenen Bindungen (z.
B. Phosphorothioate, Phosphorodithioate usw.). Die Polynukleotide
können
einen oder mehrere zusätzliche
kovalent gebundene Reste enthalten, wie z. B. Proteine (z. B. Nukleasen,
Toxine, Antikörper,
Signalpeptide, Poly-L-Lysin usw.), Interkalatoren (z. B. Acridin,
Psoralen usw.), Chelatoren (z. B. Metalle, radioaktive Metalle,
Eisen, oxidative Metalle usw.) und Al kylierungsmittel. Die Polynukleotide
können
durch Bildung eines Methyl- oder Ethylphosphotriesters oder einer
Alkyl-Phosphoramidat-Bindung derivatisiert sein. Weiterhin können die
Polynukleotide hier auch mit einem Marker modifiziert sein, der
imstande ist, ein detektierbares Signal zu liefern, entweder direkt
oder indirekt. Zu beispielhaften Markierungen gehören Radioisotopen,
fluoreszierende Moleküle,
Biotin und dergleichen.
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Der
Begriff „Wirtszelle" bezeichnet eine
beliebige Zelle eines beliebigen Organismus, die auf irgendeine
Weise zur Herstellung einer Substanz durch die Zelle, z. B. zur
Expression eines Gens, einer DNA- oder RNA-Sequenz eines Proteins
oder eines Enzyms durch die Zelle selektiert, modifiziert, transformiert,
kultiviert oder verwendet oder manipuliert wird. Die Wirtszellen
können
weiterhin zum Screening oder zu anderen Assays, wie nachfolgend
beschrieben, verwendet werden.
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Proteine
und Enzyme werden unter Verwendung von Anweisungen in der Form von
DNA und RNA gemäß dem genetischen
Code in der Wirtszelle hergestellt. Grundsätzlich wird eine DNA-Sequenz
mit Instruktionen für
ein bestimmtes Protein oder Enzym in eine korrespondierende RNA-Sequenz „transkribiert". Die RNA-Sequenz
wiederum wird in die Sequenz der Aminosäuren, die das Protein oder
Enzym bilden, „translatiert". Eine „Aminosäurensequenz" ist jede Kette von
zwei oder mehr Aminosäuren.
Jede Aminosäure
wird in der DNA oder RNA durch ein oder mehrere Tripletts von Nukleotiden
repräsentiert.
Jedes Triplett bildet ein Codon, das einer Aminosäure entspricht.
Zum Beispiel kann die Aminosäure
Lysin (Lys) durch das Nukleotidtriplett oder Codon AAA oder durch
das Codon AAG codiert werden. (Der genetische Code hat eine gewisse
Redundanz, auch als Degeneriertheit bezeichnet, d. h., dass die
meisten Aminosäuren
mehr als ein entsprechendes Codon besitzen). Da die Nukleotide in
den DNA- und RNA-Sequenzen
zur Proteinherstellung in Dreier-Gruppen gelesen werden, ist es
wichtig, das Ablesen der Sequenz an der richtigen Aminosäure zu beginnen,
so dass die richtigen Tripletts abgelesen werden. Die Art, wie eine
Nukleotidsequenz zu Codons gruppiert ist, wird als „Leseraster" bezeichnet.
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Eine „codierende
Sequenz" oder eine
Sequenz, die ein Expressionsprodukt wie z. B. eine RNA, ein Polypeptid,
ein Protein oder ein Enzym „codiert", ist eine Nukleotidsequenz,
die, wenn sie exprimiert wird, zur Produktion dieser RNA, dieses
Polypeptids, dieses Proteins oder dieses Enzyms führt, d.
h., die Nukleotidsequenz codiert eine Aminosäurensequenz für dieses
Polypeptid, Protein oder Enzym. Eine codierende Sequenz für ein Protein
kann ein Startcodon (üblicherweise
ein ATG) und ein Stoppcodon umfassen.
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Der
Begriff „Gen", auch „Strukturgen", bezeichnet eine
DNA-Sequenz, die eine bestimmte Aminosäurensequenz codiert oder ihr
entspricht, die die Gesamtheit oder einen Teil von einem oder mehreren
Proteinen oder Enzymen umfasst, und kann Introns und regulatorische
DNA-Sequenzen wie z. B. Promotorsequenzen, eine 5'-untranslatierte
Region oder eine 3'-untranslatierte Region,
die z. B. die Bedingungen, unter denen das Gen exprimiert wird,
beeinflussen, umfassen oder nicht umfassen. Einige Gene, die keine
Strukturgene sind, können
von der DNA in RNA transkribiert werden, aber werden nicht in eine
Aminosäurensequenz
transla tiert. Andere Gene können
als Regulatoren von Strukturgenen oder als Regulatoren der DNA-Transkription dienen.
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Eine „Promotorsequenz" ist eine regulatorische
DNA-Region, die imstande ist, die RNA-Polymerase in einer Zelle zu binden
und die Transkription einer stromabwärts (in 3'-Richtung) gelegenen codierenden Sequenz
zu initiieren. Zu Zwecken der Definition der vorliegenden Erfindung
wird die Promotorsequenz an ihrem 3'-Terminus von der Transkriptionsinitiationsstelle
begrenzt und erstreckt sich stromaufwärts (in 5'-Richtung) so weit, dass sie die minimale
Anzahl an Basen oder Elementen umfasst, die notwendig ist, um die
Transkription in einem über
dem Hintergrund detektierbaren Maß zu initiieren. Innerhalb
der Promotorsequenz sind eine Transkriptionsinitiationsstelle (zweckmäßigerweise
z. B. durch Kartierung mit Nuklease S1 definiert) und auch Proteinbindungsdomänen (Consensussequenzen),
die für
die Bindung der RNA-Polymerase verantwortlich sind, zu finden.
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Eine
codierende Sequenz „steht
unter der Kontrolle von" oder „ist funktionsfähig verbunden
mit" Transkriptions-
und Translationskontrollsequenzen in einer Zelle, wenn die RNA-Polymerase
die codierende Sequenz in mRNA transkribiert, die dann trans-RNA-gespleißt wird
(wenn sie Introns enthält)
und, im Fall von mRNA, in das von der codierenden Sequenz codierte
Protein translatiert wird.
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Die
Begriffe „exprimieren" und „Expression" bedeuten, dass man
es ermöglicht
oder bewirkt, dass die Information in einem Gen oder in einer DNA-Sequenz
sich manifestiert, z. B. ein Protein bildet, indem man die zellulären Funktionen
aktiviert, die an der Transkription und Translation eines korrespondierenden
Gens oder einer korrespondierenden DNA-Sequenz beteiligt sind. Eine
DNA-Sequenz wird in oder von einer Zelle exprimiert, um ein „Expressionsprodukt" wie z. B. ein Protein
zu bilden. Das Expressionsprodukt selber, z. B. das resultierende
Protein, kann auch als von der Zelle „exprimiert" bezeichnet werden.
Ein Expressionsprodukt kann als intrazellulär, extrazellulär oder sezerniert
charakterisiert werden. Der Begriff „intrazellulär" bedeutet, dass etwas
im Inneren einer Zelle ist. Der Begriff „extrazellulär" bedeutet, dass etwas
außerhalb
einer Zelle ist. Eine Substanz wird von einer Zelle „sezerniert", wenn sie in signifikantem
Ausmaß von
irgendeinem Ort auf oder in der Zelle außerhalb der Zelle erscheint.
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Der
Begriff „Transfektion" bezeichnet die Einführung einer
fremden Nukleinsäure
in eine Zelle. Der Begriff „Transformation" bezeichnet die Einführung einer „fremden" (d. h. extrinsischen
oder extrazellulären) Gen-,
DNA- oder RNA-Sequenz in eine Wirtszelle, so dass die Wirtszelle
das eingeführte
Gen oder die eingeführte
Sequenz exprimiert, um eine gewünschte
Substanz herzustellen, typischerweise ein Protein oder ein Enzym,
das von dem eingeführten
Gen oder der eingeführten
Sequenz codiert wird. Das eingeführte
Gen oder die eingeführte
Sequenz kann auch als „kloniertes" oder als „fremdes" Gen oder Sequenz
bezeichnet werden, kann regulatorische oder Kontrollsequenzen wie
z. B. Start-, Stopp-, Promotor-, Signal-, Sekretions- oder andere
von der genetischen Maschinerie einer Zelle verwendete Sequenzen
umfassen. Das Gen oder die Sequenz kann nichtfunktionale Sequenzen
oder Sequenzen ohne bekannte Funktion umfassen. Eine Wirtszelle, die
eingeführte
DNA oder RNA erhält
und expri miert, ist „transformiert" worden, und sie
ist ein „Transformant" oder ein „Klon". Die in eine Wirtszelle
eingeführte
DNA oder RNA kann aus jeder beliebigen Zelle stammen, einschließlich von
Zellen derselben Gattung oder Spezies wie die Wirtszelle, oder Zellen
einer anderen Gattung oder Spezies.
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Die
Begriffe „Vektor", „Klonierungsvektor" und „Expressionsvektor" bezeichnen das Vehikel,
wodurch eine DNA- oder RNA-Sequenz (z. B. ein fremdes Gen) in eine
Wirtszelle eingeführt
werden kann, um den Wirt zu transformieren und die Expression (z.
B. die Transkription und Translation) der eingeführten Sequenz zu fördern. Zu
den Vektoren gehören
Plasmide, Phagen, Viren usw.; sie sind weiter unten detaillierter
beschrieben.
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Die
Vektoren umfassen typischerweise die DNA eines übertragbaren Agens, in welche
die Fremd-DNA eingefügt
ist. Ein üblicher
Weg der Insertion eines DNA-Segments in ein anderes DNA-Segment umfasst
die Verwendung von als Restriktionsenzyme bezeichneten Enzymen,
die DNA an spezifischen Stellen (spezifischen Nukleotidgruppen),
die als Restriktionsschnittstellen bezeichnet werden, schneiden.
Eine „Kassette" bezeichnet eine
codierende DNA-Sequenz
oder ein DNA-Segment, die beziehungsweise das eine Expressionsprodukt
codiert, das an definierten Restriktionsschnittstellen in einen
Vektor eingefügt
werden kann. Die Restriktionsschnittstellen der Kassette sind so
entworfen, dass sie die Einfügung
der Kassette im richtigen Leseraster sicherstellen. Grundsätzlich wird
die Fremd-DNA in eine oder mehrere der Restriktionsschnittstellen
der Vektor-DNA eingefügt
und dann zusammen mit der übertragbaren
Vektor-DNA durch den Vektor in eine Wirtszelle übertragen. Ein DNA-Segment
oder eine DNA-Sequenz
mit eingefügter
oder zusätzlicher
DNA, wie z. B. ein Expressionsvektor, kann auch als „DNA-Konstrukt" bezeichnet werden.
Ein gebräuchlicher
Vektortyp ist ein „Plasmid", das im allgemeinen
ein abgeschlossenes Molekül
doppelsträngiger
DNA, üblicherweise
bakteriellen Ursprungs, ist, das ohne weiteres zusätzliche
(fremde) DNA aufnehmen und in eine geeignete Wirtszelle eingeführt werden
kann. Ein Plasmid-Vektor enthält
oftmals codierende DNA und Promotor-DNA und hat eine oder mehrere
Restriktionsschnittstellen, die zur Einfügung von Fremd-DNA geeignet
sind. Codierende DNA ist eine DNA-Sequenz, die eine bestimmte Aminosäurensequenz
für ein
bestimmtes Protein oder Enzym codiert. Promotor-DNA ist eine DNA-Sequenz, die die
Expression der codierenden DNA initiiert, reguliert oder auf andere
Weise vermittelt oder kontrolliert. Promotor-DNA und codierende
DNA können
von dem gleichen Gen oder von verschiedenen Genen stammen, und sie
können
vom gleichen oder von verschiedenen Organismen stammen. Eine große Anzahl
von Vektoren, darunter Plasmid- und Pilz-Vektoren, wurden zur Replikation
und/oder Expression in einer Vielzahl von eukaryontischen und prokaryontischen
Wirten beschrieben. Zu den nicht begrenzenden Beispielen gehören die
pKK-Plasmide (Clonetech),
pUC-Plasmide, pET-Plasmide (Novagen, Inc., Madison, WI), pRSET- oder pREP-Plasmide
(Invitrogen, San Diego, CA) oder pMAL-Plasmide (New England Biolabs,
Beverly, MA), und viele geeignete Wirtszellen unter Verwendung von
hier offenbarten oder zitierten oder ansonsten dem Fachmann bekannten
Verfahren. Rekombinante Klonierungsvektoren umfassen oftmals ein
oder mehrere Replikationssysteme zur Klonierung oder Expression, einen
oder mehrere Marker zur Selektion im Wirt, z. B. Resistenz gegen
Antibiotika, und eine oder mehrere Expressionskassetten.
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Der
Begriff „Expressionssystem" bezeichnet eine
Wirtszelle und einen damit kompatiblen Vektor unter geeigneten Bedingungen,
z. B. zur Expression eines Proteins, das von fremder DNA codiert
wird, die von dem Vektor getragen und in die Wirtszelle eingeführt wird.
Zu den gebräuchlichen
Expressionssystemen gehören E.
coli-Wirtszellen und Plasmid-Vektoren, Insektenwirtszellen und Baculovirus-Vektoren,
und Säugerwirtszellen
und Vektoren.
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Der
Begriff „heterolog" bezeichnet eine
Kombination von Elementen, die in der Natur nicht vorkommt. Zum
Beispiel bezeichnet heterologe DNA eine in der Natur nicht in der
Zelle oder an einem chromosomalen Ort der Zelle lokalisierte DNA.
Vorzugsweise umfasst die heterologe DNA ein der Zelle fremdes Gen.
Ein heterologes Expressionsregulationselement ist solch ein Element,
das mit einem anderen Gen funktional verbunden ist als dem, in dem
es in der Natur funktional verbunden ist. Im Kontext der vorliegenden
Erfindung ist ein EER-7-Gen heterolog gegenüber der Vektor-DNA, in die
es zum Klonieren oder zur Expression eingefügt ist, und es ist heterolog
gegenüber
einer Wirtszelle, die einen solchen Vektor enthält, in der es exprimiert wird,
z. B. einer HUVEC-Zelle.
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Die
Begriffe „Mutante" und „Mutation" bezeichnen jede
detektierbare Veränderung
des genetischen Materials, z. B. der DNA, oder jedes beliebige Verfahren,
Mechanismus oder Ergebnis einer solchen Veränderung. Hierzu gehören Gen-Mutationen,
in denen die Struktur (z. B. die DNA-Sequenz) eines Gens verändert ist,
jedes aus einem Mutationsprozess entstehende Gen oder jede aus einem
Mutationsprozess entstehende DNA, und jedes von einem modifizierten
Gen oder einer modifizierten DNA-Sequenz exprimierte Expressionsprodukt
(z. B. Protein oder Enzym). Der Begriff „Variante" kann ebenfalls verwendet werden, um
ein modifiziertes oder verändertes
Gen, DNA-Sequenz, Enzym, Zelle usw., d. h., jede beliebige Art von
Mutante, zu bezeichnen.
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„Sequenzkonservative
Varianten" einer
Polynukleotidsequenz sind diejenigen, in denen eine Veränderung
von einem oder mehreren Nukleotiden an einer bestimmten Codon-Position
zu keiner Veränderung
der an dieser Stelle codierten Aminosäure führt.
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„Funktionskonservative
Varianten" sind
diejenigen, in denen ein bestimmter Aminosäurenrest in einem Protein oder
Enzym ausgetauscht wurde, ohne die Gesamtkonformation und Funktion
des Polypeptids zu verändern,
darunter Austausch einer Aminosäure
mit einer mit ähnlichen
Eigenschaften (wie z. B. Polarität, Wasserstoffbrückenbildungsfähigkeit,
sauren, basischen, hydrophoben, aromatischen Eigenschaften und dergleichen),
ohne darauf beschränkt
zu sein. Aminosäuren
mit ähnlichen
Eigenschaften sind aus dem Stand der Technik bekannt. Zum Beispiel
sind Arginin, Histidin und Lysin hydrophil-basische Aminosäuren und
können untereinander
austauschbar sein. Ebenso kann Isoleucin, eine hydrophobe Aminosäure, durch
Leucin, Methionin oder Valin ersetzt werden. Von solchen Veränderungen
wird erwartet, dass sie wenig oder keinen Einfluss auf das scheinbare
Molekulargewicht oder den isoelektrischen Punkt des Proteins oder
Polypeptids haben. Andere als die als konserviert bezeichneten Ami nosäuren können in
einem Protein oder Enzym verschieden sein, so dass die prozentuale
Protein- oder Aminosäurensequenzähnlichkeit
zwischen zwei beliebigen Proteinen mit ähnlichen Funktionen variieren
und z. B. von 70 % bis 99 % sein können, bestimmt durch ein Alignment-Schema wie die Cluster-Methode,
wobei die Ähnlichkeit
auf dem MEGALIGN-Algorithmus basiert. Zu einer „funktionskonservativen Variante" gehört auch
ein Polypeptid oder Enzym mit mindestens 60 % Aminosäurenidentität, wie durch
die BLAST- oder FASIA-Algorithmen bestimmt, mit vorzugsweise mindestens
75 %, mit bevorzugter mindestens 85 % und noch bevorzugter mit mindestens
90 %, das die gleichen oder im Wesentlichen ähnliche Eigenschaften oder
Funktionen wie das native Protein oder Elternprotein oder -Enzym,
mit dem es verglichen wird, hat.
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Der
Begriff „homolog" in allen grammatikalischen
Formen und Schreibvariationen bezeichnet hier das Verhältnis zwischen
Proteinen, die einen „gemeinsamen
evolutionären
Ursprung" besitzen,
darunter Proteine aus Superfamilien (z. B. der Immunglobulinsuperfamilie)
und homologe Proteine aus anderen Spezies (z. B. die leichte Kette
des Myosins usw.) (Reeck et al., Cell 50: 667 (1987)). Solche Proteine
(und ihre codierenden Gene) besitzen Sequenzhomologie, wie von ihrer
Sequenzähnlichkeit
widerspiegelt, ob in prozentualer Ähnlichkeit oder in der Gegenwart
spezifischer Reste oder Motive an konservierten Positionen ausgedrückt.
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Demgemäß bezieht
sich der Begriff „Sequenzähnlichkeit" in allen seinen
grammatikalischen Formen auf den Grad der Ähnlichkeit oder Entsprechung
zwischen Nukleinsäuren
oder Aminosäurensequenzen
von Proteinen, die einen gemeinsamen evolutionären Ursprung besitzen oder
auch nicht besitzen können
(siehe Reeck et al., oben). Jedoch kann der Begriff „homolog", wenn er von dem
adverbialen Ausdruck „in
hohem Maße" modifiziert wird,
sich im gewöhnlichen
Gebrauch oder in der vorliegenden Erfindung auf die Sequenzähnlichkeit
beziehen, und er kann sich auf einem gemeinsamen evolutionären Ursprung
beziehen oder auch nicht.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
sind zwei DNA-Sequenzen „im
Wesentlichen homolog" oder „im Wesentlichen ähnlich", wenn über die
definierte Länge
der DNA-Sequenzen mindestens ungefähr 80 % und besonders bevorzugt
mindestens ungefähr
90 oder 95 % der Nukleotide zusammenpassen, wie durch Sequenzvergleichsalgorithmen
bestimmt, z. B. BLAST, FASTA, DNA-Strider usw.. Ein Beispiel einer
solchen Sequenz ist eine allelische oder Spezies-Variante des erfindungsgemäßen spezifischen
EER-7-Gens. Sequenzen, die im Wesentlichen homolog sind, können durch
Vergleich der Sequenzen unter Verwendung von Standardsoftware, die
in Sequenzdatenbanken verfügbar
ist, oder in einem Southern-Hybridisierungsexperiment unter z. B.
wie für
dieses bestimmte System definierten stringenten Bedingungen identifiziert
werden.
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Auf ähnliche
Weise sind in einer besonderen Ausführungsform zwei Aminosäurensequenzen „im Wesentlichen
homolog" oder „im Wesentlichen ähnlich", wenn mehr als 80
% der Aminosäuren
identisch sind, oder mehr als 90 % ähnlich (funktional identisch)
sind. Die ähnlichen
oder homologen Sequenzen werden vorzugsweise durch Alignment identifiziert,
z. B. unter Verwendung des GCG(Genetics Computer Group, Program Manual
for the GCG Package, Version 7, Madison, Wisconsin)-Vergleichsprogramms
oder irgendeines der oben beschriebenen Programme (BLAST, FASTA,
usw.).
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Ein
Nukleinsäuremolekül ist mit
einem anderen Nukleinsäuremolekül wie z.
B. cDNA, genomischer DNA oder RNA „hybridisierbar", wenn eine einzelsträngige Form
des Nukleinsäuremoleküls unter
passenden Temperatur- und Lösungssalzstärkebedingungen
sich an das andere Nukleinsäurenmolekül anheften
kann (siehe Sambrook et al., oben). Die Temperatur- und Salzstärkebedingungen
legen die „Stringenz" der Hybridisierung
fest. Zum Vorabscreening auf homologe Nukleinsäuren können Hybridisierungsbedingungen
niedriger Stringenz verwendet werden, entsprechend einer Tm (Schmelztemperatur) von 55 °C, z. B.
5 × SSC,
0,1 % SDS, 0,25 % Milch und kein Formamid; oder 30 % Formamid, 5 × SSC, 0,5
% SDS. Hybridisierungsbedingungen mäßiger Stringenz entsprechen
einer höheren
Tm, z. B. 40 % Formamid mit 5 × oder 6 × SSC. Hochstringente
Hybridisierungsbedingungen entsprechen der höchsten Tm,
z. B. 50 % Formamid, 5 × oder
6 × SSC. SSC
ist eine Lösung
von 0,15 M NaCl, 0,015 M Natriumzitrat. Die Hybridisierung erfordert,
dass die zwei Nukleinsäuren
komplementäre
Sequenzen enthalten, obwohl in Abhängigkeit von der Stringenz
der Hybridisierung Fehlpaarungen zwischen Basen möglich sind.
Die passende Stringenz zur Hybridisierung von Nukleinsäuren hängt von
der Länge
der Nukleinsäuren
und dem Grad der Komplementarität
ab, aus dem Stand der Technik wohlbekannten Variablen. Je größer der Ähnlichkeits-
oder Homologiegrad zwischen zwei Nukleotidsequenzen ist, desto höher ist
der Tm-Wert für Hybriden zwischen Nukleinsäuremolekülen mit
diesen Sequenzen. Die relative Stabilität (einer höheren Tm entsprechend)
von Nukleinsäure-Hybridisierungen
sinkt in der folgenden Reihenfolge: RNA: RNA, DNA: RNA, DNA: DNA.
Für Hybriden
mit einer Länge
von mehr als 100 Nukleotiden wurden Gleichungen zur Berechnung von
Tm hergeleitet (siehe Sambrook et al., oben,
9.50–9.51). Zur
Hybridisierung mit kürzeren
Nukleinsäuren,
d. h. Oligonukleotiden, wird die Position der Fehlpaarungen wichtiger,
und die Oligonukleotidlänge
bestimmt ihre Spezifität
(siehe Sambrook et al, oben, 11.7–11.8). Eine minimale Länge für eine hybridisierbare
Nukleinsäure
ist mindestens ungefähr
10 Nukleotide; vorzugsweise ungefähr mindestens 15 Nukleotide;
und bevorzugter ist die Länge
mindestens ungefähr
20 Nukleotide.
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In
einem spezifischen Aspekt bezieht sich der Begriff „standardmäßige Hybridisierungsbedingungen" auf eine Tm von 55 °C
und verwendet Bedingungen wie die oben dargestellten. In einer bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
die Tm 60 °C; in einer bevorzugteren Ausführungsform
beträgt
die Tm 65 °C. In einer spezifischen Ausführungsform
bezeichnet „hohe
Stringenz" Hybridisierungs-
und/oder Waschungsbedingungen von 68 °C in 0,2 × SSC, von 42 °C in 50 %
Formamid, 4 × SSC
oder unter Bedingungen, die zu Hybridisierungsniveaus führen, die
mit den unter diesen Bedingungen beobachteten gleichwertig sind.
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Der
Begriff „Oligonukleotid" bezieht sich hier
auf eine Nukleinsäure
mit grundsätzlich
mindestens 10, vorzugsweise mindestens 15 und besonders bevorzugt
mindestens 20 Nukleotiden, vorzugsweise nicht mehr als 100 Nukleotiden,
die mit einem genomischer DNA-Molekül, einem cDNA-Molekül oder einem
mRNA-Molekül,
das ein Gen, ein mRNA, eine cDNA oder anderes Nukleinsäuremolekül von Interesse
codiert, hybridisierbar ist. Oligonukleotide können markiert werden, z. B.
mit 32P-Nukleotiden oder mit Nukleotiden,
an die eine Markierung wie z. B. Biotin kovalent ankonjugiert ist.
In einem Aspekt kann ein markiertes Oligonukleotid als Sonde verwendet
werden, um die Gegenwart einer Nukleinsäure zu detektieren. In einem
anderen Aspekt können
Oligonukleotide (von denen eines oder beide markiert sein können) als
PCR-Primer verwendet
werden, um entweder die gesamte Länge oder ein Fragment von EER-7
zu klonieren oder um die Gegenwart von Nukleinsäuren, die EER-7 codieren, zu
detektieren. In einer weiteren Ausführungsform kann ein erfindungsgemäßes Oligonukleotid
mit einem EER-7-DNA-Molekül eine Tripelhelix
bilden. Im Allgemeinen werden Oligonukleotide synthetisch hergestellt,
vorzugsweise auf einem Nukleinsäure-Synthesizer.
Dementsprechend können Oligonukleotide
mit nicht in der Natur vorkommenden phosphoresteranalogen Bindungen
wie z. B. Thioesterbindungen usw. hergestellt werden.
-
Die
vorliegende Anmeldung beschreibt Gegensinn-Nukleinsäuren (einschließlich von
Ribozymen), die verwendet werden können, um die Expression von
erfindungsgemäßem EER-7
zu inhibieren, insbesondere, um die EER-7-Wirkungen auf die Kollagen-Quervernetzung
zu unterdrücken.
Eine „Gegensinn-Nukleinsäure" ist ein einzelsträngiges Nukleinsäurenmolekül, das unter
zytoplasmatischen Bedingungen bei Hybridisierung mit komplementären Basen
in einem RNA- oder DNA-Molekül
die Rolle des Letzteren inhibiert. Wenn die RNA ein Boten-RNA-Transkript ist,
ist die Gegensinn-Nukleinsäure
ein Gegentranskript oder ein mit der mRNA interferierendes komplementäres Nukleinsäurenmolekül. Vorliegend
wird der Begriff „Gegensinn" breit verwendet,
um RNA-RNA-Interaktionen, RNA-DNA-Interaktionen, Ribozyme und durch
RNase-H vermittelten Stillstand abzudecken. Gegensinn-Nukleinsäuremoleküle können von
einem rekombinanten Gen zur Expression in einer Zelle codiert werden
(z. B.
US-Patent Nr. 5,814,500 ,
US-Patent Nr. 5,811,234 ),
oder alternativ können sie
synthetisch hergestellt werden (z. B.
US-Patent
Nr. 5,780,607 ).
-
Zu
besonderen nichtbegrenzenden Beispielen synthetischer Oligonukleotide,
die in Betracht gezogen werden, gehören Oligonukleotide, die Phosphorothioate,
Phosphotriester, Methylphosphonate, kurzkettige Alkyle oder Cycloalkylbindungen
zwischen den Zuckerresten oder kurzkettige heteroatomische oder
heterozyklische Bindungen zwischen den Zuckerresten enthalten. Am
bevorzugtesten sind diejenigen mit CH
2-NH-O-CH
2, CH
2-N(CH
3)-O-CH
2, CH
2-O-N(CH
3)-CH
2, CH
2-N(CH
3)-N(CH
3)-CH
2 und O-N(CH
3)-CH
2-CH
2-Rückgraten
(wobei Phosphodiester für
O-PO
2-O-CH
2 steht).
US-Patent No. 5,677,437 beschreibt
heteroaromatische Oligonukleosidbindungen. Stickstoff-Linker oder
stickstoffhaltige Gruppen können ebenfalls
verwendet werden, um Oligonukleotidmimetika herzustellen (
US-Patente Nr. 5,792,844 und
No. 5,783,682 ).
US-Patent No. 5,637,684 beschreibt
Phosphoramidat- und Phosphorothioamidat-Oligomerverbindungen. Gleichfalls in
Betracht werden Oligonukleotide mit Morpholin-Rückgratstrukturen gezogen (
US-Patent Nr. 5,034,506 ).
In anderen Ausführungsformen,
wie z. B. bei dem Peptidnukleinsäure(PNA)-Rückgrat,
kann das Phosphodiesterrückgrat
des Oligonukleotids durch ein Polyamidrückgrat ersetzt sein, wobei
die Basen direkt oder indirekt an die Azastickstoffatome des Polyamidrückgrates
gebunden sind (Nielsen et al., Science 254: 1497 (1991)). Andere
synthetische Oligonukleotide können
substituierte Zuckerreste enthalten, die einen der folgenden Reste
an der 2'-Position
umfassen: OH, SH, SCH
3, F, OCN, O(CH
2)
nNH
2 oder
O(CH
2)
nCH
3, wobei n für einen Wert von 1 bis ungefähr 10 steht;
C
1 bis C
10-Niederalkyl,
substituiertes Niederalkyl, Alkaryl oder Aralkyl; Cl; Br; CN; OF
3; OCF
3, O-; S- oder
N-Alkyl; O-, S- oder N-Alkenyl; SOCH
3; SO
2CH
3; ONO
2; NO
2; N
3; NH
2; Heterocycloalkyl;
Heterocycloalkaryl; Aminoalkylamin; Polyalkylamin; substituiertes
Silyl; einen Fluoreszeinrest; eine RNA spaltende Gruppe; eine Reportergruppe;
einen Interkalator; eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakokinetischen
Eigenschaften eines Oligonukleotids; oder eine Gruppe zur Verbesserung
der pharmakodynamischen Eigenschaften eines Oligonukleotids, und
andere Substituenten mit ähnlichen
Eigenschaften. Oligonukleotide können
auch Zuckermimetika wie Cyclobutyle oder andere Kohlenstoffzyklen
anstelle der Pentofuranosylgruppe haben. Nukleotideinheiten mit
anderen Nukleosiden als Adenosin, Cytidin, Guanosin, Thymidin und
Uridin, wie z. B. Inosin, können
in einem Oligonukleotidmolekül
verwendet werden.
-
EER-7-Nukleinsäuren
-
Ein
EER-7 codierendes Gen, ob genomische DNA oder cDNA, kann aus einer
beliebigen Quelle, insbesondere aus einer menschlichen cDNA- oder
genomischen Bibliothek, isoliert werden. Verfahren, um das EER-7-Gen
zu erlangen, sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt, wie oben
beschrieben (siehe z. B. Sambrook et al., 1989, oben). Die DNA kann
durch aus dem Stand der Technik bekannte Standardverfahren aus klonierter
DNA (z. B. einer DNA-„Bibliothek”) erhalten
werden, und sie wird vorzugsweise aus einer cDNA-Bibliothek erhalten,
die aus Geweben mit einem hohen Expressionsniveau des Proteins durch
chemische Synthese, durch cDNA-Klonierung oder durch die Klonierung
genomischer DNA oder von Fragmenten davon, aus der gewünschten
Zelle gereinigt (siehe, zum Beispiel, Sambrook et al., 1989, oben;
Glover, D.M. (Hrsg.), 1985, DNA Cloning: A Practical Approach, MRL
Press, Ltd., Oxford, U.K. Band I, II), hergestellt worden ist. Aus genomischer
DNA gewonnene Klone können
regulatorische und Intron-DNA-Regionen zusätzlich zu den codierenden Regionen
enthalten; aus cDNA gewonnene Klone enthalten keine Intronsequenzen.
Unabhängig von
der Quelle sollte zur Vermehrung des Gens das Gen in einem geeigneten
Vektor molekular kloniert werden. Die Identifikation des spezifischen
DNA-Fragments, das das gewünschte
EER-7-Gen enthält,
kann auf eine Anzahl von Weisen geschehen. Zum Beispiel kann ein
Teil eines EER-7-Gens, nachfolgend exemplifiziert, gereinigt und
markiert werden, um eine markierte Sonde herzustellen, und die erzeugte
DNA kann durch Nukleinsäurehybridisierung
mit der markierten Sonde gescreent werden (Benton und Davis, Science
196: 180 (1977); Grunstein und Hogness, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
72: 3961 (1975)). Die DNA-Fragmente mit wesentlicher Homologie zu
der Sonde, wie z. B. eine allelische Variante aus einem anderen
Individuum, werden Hybride bilden. In einer spezifischen Ausführungsform
werden Hybridisierungsbedingungen höchster Stringenz verwendet,
um ein homologes EER-7-Gen zu identifizieren.
-
Die
weitere Selektion kann auf der Basis der Eigenschaften des Gens
durchgeführt
werden, z. B. wenn das Gen ein Proteinprodukt codiert, das die isoelektrischen
oder elektrophoretischen Eigenschaften, die Aminosäurenzusammensetzung,
die teilweise oder gesamte Aminosäurensequenz, die Antikörperbindungsaktivität oder das
Ligandenbindungsprofil des EER-7-Proteins,
wie hier offenbart, hat. Somit kann die Gegenwart des Gens durch
Assays detektiert werden, die sich auf die physikalischen, chemischen,
immunologischen oder funktionalen Eigenschaften des exprimierten
Produkts stützen.
-
Andere
DNA-Sequenzen, die im Wesentlichen die gleiche Aminosäurensequenz
wie ein EER-7-Gen codieren, können
verwendet werden. Hierzu gehören
allelische Varianten, Speziesvarianten, sequenzkonservative Varianten
und funktionale Varianten, ohne hierauf beschränkt zu sein.
-
Es
können
auch Aminosäuresubstitutionen
eingeführt
werden, um eine Aminosäure
mit einer besonders bevorzugten Eigenschaft an die Stelle einer
anderen zu setzen. Zum Beispiel kann ein Cystein an einer möglichen
Stelle für
Disulfidbrücken
mit einem anderen Cystein eingeführt
werden.
-
Die
die EER-7-Derivate und Analoga codierenden Gene können durch
verschiedene aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren hergestellt
werden. Die Manipulationen, die zu ihrer Produktion führen, können auf
dem genetischen oder auf dem Proteinniveau vorgenommen werden. Zum
Beispiel kann die klonierte EER-7-Gensequenz durch beliebige von
zahlreichen aus dem Stand der Technik bekannten Strategien (Sambrook
et al., 1989, oben) modifiziert werden. Die Sequenz kann an geeigneten
Stellen mit einer oder mehreren Restriktionsendonuklease(n) geschnitten,
gewünschtenfalls
gefolgt von weiterer enzymatischer Modifikation, isoliert und in
vitro ligiert werden. Bei der Herstellung des ein Derivat oder Analogon
von EER-7 codierenden Gens ist darauf zu achten, dass das modifizierte
Gen im gleichen translationellen Leseraster wie das EER-7-Gen bleibt
und in der Genregion, in der die gewünschte Aktivität codiert
wird, von Translationsstopsignalen ununterbrochen bleibt.
-
Weiterhin
kann die EER-7-codierende Nukleinsäuresequenz in vitro oder in
vivo mutiert werden, um Translations-, Initiations- und/oder Terminationssequenzen
zu schaffen und/oder zu zerstören
oder um Variationen in Codierungsregionen hervorzubringen und/oder
neue Restriktionsendonukleaseschnittstellen zu bilden oder zuvor
existierende zu zerstören,
um die weitere in vitro-Modifikation zu erleichtern. Solche Modifikationen
können
vorgenommen werden, um Restriktionsschnittstellen einzuführen und
die Klonierung des EER-7-Gens in einen Expressionsvektor zu erleichtern.
Jede beliebige Technik zur Mutagenese, die aus dem Stand der Technik
bekannt ist, kann verwendet werden, darunter ortsgerichtete in vitro-Mutagenese
(Hutchinson, C., et al., J. Biol. Chem. 253: 6551 (1978); Zoller
und Smith, DNA 3: 479–488
(1984); Oliphant et al., Gene 44: 177 (1986); Hutchinson et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 83: 710 (1986)), Verwendung von TAB-Linkern (Pharmacia),
usw., ohne darauf beschränkt
zu sein. Für
die ortsgerichtete Mutagenese sind PCR-Techniken bevorzugt (siehe
Higuchi, 1989, „Using
PCR to Engineer DNA",
in PCR Technology: Principles and Applications for DNA Amplification,
H. Erlich, Hrsg., Stockton Press, Kapitel 6, Seiten 61–70).
-
Das
identifizierte und isolierte Gen kann dann in einen geeigneten Klonierungsvektor
eingefügt
werden. Eine große
Anzahl von aus dem Stand der Technik bekannten Vektor-Wirts-Systemen kann verwendet werden.
Zu den möglichen
Vektoren gehören
ohne Beschränkung
darauf Plasmide oder modifizierte Viren, aber das Vektorsystem muss
mit der verwendeten Wirtszelle kompatibel sein. Zu den Beispielen
für Vektoren gehören ohne
Beschränkung
darauf E. coli, Bakteriophagen wie z. B. Lambda-Derivate oder Plasmide
wie z. B. pBR322-Derivate oder pUC-Plasmid-Derivate, z. B. pGEX-Vektoren,
pmal-c, pFLAG usw. Die Einfügung
in einen Klonierungsvektor kann z. B. dadurch erreicht werden, dass
man das DNA-Fragment in einen Klonierungsvektor ligiert, der komplementäre klebrige
Enden hat. Wenn jedoch die komplementären Restriktionsschnittstellen,
die verwendet werden, um die DNA zu fragmentieren, in dem Klonierungsvektor
nicht vorliegen, können
die Enden der DNA-Moleküle
enzymatisch modifiziert werden. Alternativ kann eine beliebige gewünschte Schnittstelle
hergestellt werden, indem man Nukleotidsquenzen (Linker) an die
DNA-Enden ligiert; diese ligierten Linker können spezifische chemisch synthetisierte
Oligonukleotide umfassen, die Restriktionsendonukleasenerkennungssequenzen
codieren. Weiterhin können
einfache PCR oder überlappende
PCR verwendet werden, um ein Fragment in einen Klonierungsvektor
einzufügen.
-
Rekombinante
Moleküle
können
durch Transformation, Transfektion, Infektion, Elektroporation usw.
in Wirtszellen eingeführt
werden, so dass viele Kopien der Gensequenz erzeugt werden. Vorzugsweise
ist das klonierte Gen in einem Shuttle-Vektor-Plasmid enthalten,
das die Expansion in einer Klonierungszelle, z. B. E. coli ermöglicht,
ebenso wie die leichte Reinigung für das nachfolgende Einbringen
in eine geeignete Expressionszelllinie, wenn dies erwünscht ist.
Zum Beispiel kann ein Shuttle-Vektor, dies ist ein Vektor, der sich
in mehr als einer Art von Organismus replizieren kann, zur Replikation
sowohl in E. coli als auch in Saccharomyces cerevisiae hergestellt
werden, indem man Sequenzen aus einem E. coli-Plasmid mit Sequenzen
aus dem 2μ-Hefeplasmid
verbindet.
-
EER-7-regulatorische Nukleinsäuren
-
Elemente
des EER-7-Promotors können
dadurch identifiziert werden, dass man die menschliche Genomregion
stromaufwärts
von der EER-7-Startstelle absucht, z. B., indem man Deletionsmutanten
herstellt und sie auf die Expression hin überprüft, oder mittels des TRANS-FAC-Algorithmus.
Sequenzen bis zu ungefähr
6 bis etwa 10 Kilobasen (kB) oder mehr stromaufwärts von der EER-7-Startstelle
können
gewebsspezifische regulatorische Elemente enthalten.
-
Der
Begriff „EER-7-Promotor" umfasst Promotoren,
die hergestellt werden können,
indem man nichtessentielle dazwischen liegende Sequenzen stromaufwärts von
der EER-7-Transkriptionsinitiationsstelle
deletiert.
-
Ein
EER-7-Promotor kann mit einer heterogenen codierenden Sequenz funktional
verbunden sein, z. B. mit einer Sequenz für ein Reportergen (Luziferase
und grünes
Fluoreszenzprotein sind Beispiele für Reportergene) in einem Konstrukt.
Dieses Konstrukt führt
zur Expression der heterologen codierenden Sequenz unter der Kontrolle
des EER-7-Promotors, z. B. kann ein Reportergen unter Bedingungen,
die unter normalen Bedingungen die Expression von EER-7 verursachen,
exprimiert werden. Dieses Konstrukt kann in Screeningassays für Östrogenrezeptoragonisten
und -antagonisten, nachfolgend beschrieben, verwendet werden.
-
Expression von EER-7-Polypeptiden
-
Die
Nukleotidsequenz, die EER-7 oder ein antigenes Fragment, Derivat
oder Analogon davon oder ein funktionell aktives Derivat einschließlich eines
chimären
Proteins davon codiert, kann in einen geeigneten Expressionsvektor
eingefügt
werden, d. h. in einen Vektor, der die notwendigen Elemente zur
Transkription und Translation der eingefügten proteincodierenden Sequenz
enthält.
Somit kann eine EER-7 codierende Nukleinsäure funktional mit einem Promotor
in einem Expressionsvektor verbunden sein. Sowohl cDNA- als auch
genomische Sequenzen können
kloniert und unter Kontrolle solcher regulatorischer Sequenzen exprimiert
werden. Solche Vektoren können
verwendet werden, um funktionale oder funktionell inaktivierte EER-7-Polypeptide zu exprimieren.
-
Die
notwendigen Transkriptions- und Translationssignale können auf
einem rekombinanten Expressionsvektor bereitgestellt werden, oder
sie können
von dem EER-7 codierenden nativen Gen und/oder seinen flankierenden
Regionen geliefert werden.
-
Zu
den potentiellen Wirts-Vektor-Systemen gehören ohne Beschränkung darauf
mit Expressionsplasmiden transfizierte oder mit Viren (z. B. dem
Vacciniavirus, Adenovirus, adenoassoziierten Virus, Herpesvirus, etc.)
infizierte Säugerzellsysteme;
mit Viren (z. B. dem Baculovirus) infizierte Insektenzellsysteme;
Mikroorganismen wie z. B. Hefevektoren enthaltende Hefe; oder mit
Bakteriophagen, DNA, Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA transformierte
Bakterien. Die Expressionselemente der Vektoren sind von unterschiedlicher
Stärke und
Spezifität.
In Abhängigkeit
von dem verwendeten Wirts-Vektor-System kann ein beliebiges unter
einer Anzahl geeigneter Transkriptions- und Translationselemente
verwendet werden.
-
Die
Expression des EER-7-Proteins kann durch beliebige aus dem Stand
der Technik bekannte Promotor/Enhancer-Elemente kontrolliert werden,
aber diese regulatorischen Elemente müssen in dem zur Expression
ausgewählten
Wirt funktionsfähig
sein. Zu den Promotoren, die verwendet werden können, um die EER-7-Gen-Expression
zu kontrollieren, gehören
der Zytomegalievirus (CMV)-Promotor (
US-Patent
Nrn. 5,385,839 und
5,168,062 ),
die frühe
Promotorregion von SV40 (Benoist und Chambon, 1981, Nature 290: 304–310)),
der in dem 3'-„long terminal
repeat" des Rous-Sarkomvirus
enthaltene Promotor (Yamamoto et al., Cell 22: 787– 797 (1980)),
der Promotor der Herpes-Thymidinkinase (Wagner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 78: 1441–1445
(1981)), die regulatorischen Sequenzen des Metallothionein-Gens
(Brinster et al., Nature 296: 39–42 (1982)); prokaryontische
Expressionsvektorelemente wie der β-Lactamase-Promotor (Villa-Komaroff
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 75: 3727–3731 (1978)) oder der tac-Promotor
(DeBoer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80: 21–25, (1983));
siehe auch „Useful
Proteins from recombinant bacteria" in Scientific American, 242: 74–94, (1980);
Promotorelemente aus Hefe oder anderen Pilzen wie der Gal-4-Promotor,
der ADC(Alkoholdehydrogenase)-Promotor, der PGK(Phosphoglycerolkinase)-Promotor,
der Promotor für alkalische
Phosphatase; und Transkriptionskontrollregionen, die Gewebespezifität zeigen,
insbesondere endothelzellspezifische Promotoren, ohne hierauf beschränkt zu sein.
-
Alternativ
kann die Proteinexpression dadurch kontrolliert werden, dass man
einen Transkriptionsaktivator (siehe
US-Patent
6,015,709 ) bereitstellt. Die Aktivatoren können verwendet
werden, um ein hohes Maß der
Transkription von natürlich
vorkommenden oder ansonsten ins Genom integrierten Genen anzutreiben.
Die erfindungsgemäßen chimären Aktivatoren
sind besonders geeignet zur Aktivierung der Transkription von in einzelnen
Kopien integrierten Genen, die in der Vergangenheit nicht in akzeptablem
Maß transaktiviert
wurden.
-
Lösliche Formen
des Proteins können
dadurch gewonnen werden, dass man die Kulturflüssigkeit gewinnt oder Einschlusskörper solubilisiert,
z. B. durch Detergenzienbehandlung und gewünschtenfalls Beschallung oder
andere mechanische Verfahren, wie oben beschrieben. Das solubilisierte
oder lösliche
Protein kann unter Verwendung verschiedener Techniken isoliert werden,
z. B. durch Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE), isoelektrische
Fokussierung, 2-dimensionale
Gelelektrophorese, Chromatographie (z. B. Ionenaustausch-, Affinitäts-, Immunoaffinitäts- und
Größenausschlußsäulenchromatographie),
Zentrifugation, differenzielle Löslichkeit,
Immunopräzipitation
oder irgendeine andere standardmäßige Technik
zur Reinigung von Proteinen.
-
Vektoren
-
Eine
große
Vielzahl von Wirt/Expressionsvektor-Kombinationen kann zur Expression
der erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen
verwendet werden. Verwendbare Expressionsvektoren können zum
Beispiel aus Segmenten chromosomaler, nichtchromosomaler und synthetischer
DNA-Sequenzen bestehen. Zu den geeigneten Vektoren gehören Derivate
von SV40 und bekannte bakterielle Plasmide, z. B. die E. coli-Plasmide
Col E1, pCR1, pBR322, pMal-C2, pET, pGEX (Smith et al., Gene 67:
31–40
(1988)), pM69 und ihre Derivate, Plasmide wie RP4; Phagen-DNAs,
z. B. die verschiedenen Derivate des Phagen λ, z. B. NM989, und andere Phagen-DNAs,
z. B. M13 und filamentöse
einzelsträngige
Phagen-DNA; Hefeplasmide wie das 2μ-Plasmid oder Derivate davon; in eukaryontischen
Zellen verwendbare Vektoren, z. B. in Insekten- oder Säugerzellen
verwendbare Vektoren; aus Kombinationen von Plasmid- und Phagen-DNA gewonnene Vektoren,
wie z. B. Plasmide, die modifiziert wurden, um Phagen-DNA oder andere
Expressionskontrollsequenzen zu verwenden; und dergleichen.
-
Virale
Vektoren wie z. B. Lentiviren, Retroviren, Herpesviren, Adenoviren,
adenoassoziierte Viren, Vakziniavirus, Alphavirus, Baculovirus und
andere rekombinante Viren mit erwünschtem zellulärem Tropismus. Somit
kann unter Verwendung eines viralen Vektors oder durch direkte Einführung der
DNA ein funktionales oder mutiertes EER-7-Protein oder ein Polypeptiddomänenfragment
davon in vivo, ex vivo oder in vitro eingeführt werden. Eine Expression
in ausgewählten
Geweben kann dadurch erreicht werden, dass man den transgenen Vektor
auf spezifische Zellen lenkt, wie z. B. mit einem viralen Vektor
oder einem Rezeptorliganden, oder dass man einen gewebsspezifischen
Promotor verwendet, oder beides. Eine gezielte Genübertragung
ist in der internationalen Patentveröffentlichung
WO 95/28494 , im Oktober 1995 veröffentlicht,
beschrieben.
-
Gewöhnlich zur
in vivo- oder ex vivo-Zielsteuerung und zu therapeutischen Verfahren
verwendete Vektoren sind DNA-basierte Vektoren und retrovirale Vektoren.
Methoden zur Herstellung und Verwendung von viralen Vektoren sind
aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z. B. Miller und Rosman,
BioTechniques, 7: 980–990
(1992)). Die viralen Vektoren sind vorzugsweise replikationsdefektiv,
d. h., sie sind außerstande,
sich autonom in der Zielzelle zu replizieren. Im allgemeinen fehlt
dem Genom der replikationsdefektiven viralen Vektoren, die im Bereich
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, mindestens eine Region,
die zur Replikation des Virus in der infizierten Zelle notwendig
ist. Diese Regionen können
durch eine beliebige einem Fachmann bekannte Technik entweder (ganz
oder teilweise) entfernt oder außer Funktion gesetzt werden.
Zu diesen Techniken gehören
die vollständige
Entfernung, Substitution (durch andere Sequenzen, insbesondere durch
die eingefügte
Nukleinsäure),
teilweise Deletion oder Addition einer oder mehrerer Basen zu einer
(zur Replikation) essentiellen Region. Unter Verwendung der Techniken
der genetischen Manipulation oder durch Behandlung mit mutagenen
Mitteln können
solche Techniken in vitro (an der isolierten DNA) oder in situ durchgeführt werden.
Vorzugsweise behält
das replikationsdefektive Virus diejenigen Sequenzen seines Genoms, die
notwendig sind, um die Viruspartikel zu verkapseln.
-
Zu
den DNA-viralen Vektoren gehören
attenuierte oder defektive DNA-Viren, wie z. B. Herpes-simplex-Virus
(HSV), Papillomavirus, Epstein-Barr-Virus (EBV), Adenovirus, adenoassoziiertes
Virus (AAV) und dergleichen, ohne darauf beschränkt zu sein. Defektive Viren,
denen virale Gene vollständig
oder fast vollständig
fehlen, sind bevorzugt. Ein defektives Virus ist nach der Einführung in
eine Zelle nicht infektiös.
Die Verwendung defektiver viraler Vektoren erlaubt die Verabreichung
an Zellen in einem spezifischen, lokalisierten Bereich ohne Sorge,
dass der Vektor andere Zellen infizieren kann. Auf diese Weise kann
ein bestimmtes Gewebe spezifisch angesteuert werden. Zu Beispielen
für besondere
Vektoren gehören
ohne Beschränkung
darauf ein defektiver Herpesvirus 1 (HSV1)-Vektor (Kaplitt et al.,
Molec. Cell. Neurosci. 2: 320–330
(1991)), ein defektiver Herpesvirus-Vektor, dem ein Glycoprotein-L-Gen
fehlt (Patentveröffentlichung
RD 371005 A ), oder andere
defektive Herpesvirus-Vektoren (Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 94/21807 , veröffentlicht am
29. September 1994; Internationale Patentveröffentlichung Nr.
WO 92/05263 , veröffentlicht am 2. April 1994);
ein attenuierter Adenovirus- Vektor,
wie der von Stratford-Perricaudet et al. beschriebene Vektor (J.
Clin. Invest. 90: 626–630
(1992); siehe auch La Salle et al., Science 259: 988–990 (1993));
ein defektiver Adenoassoziierter-Virus-Vektor (Samulski et al.,
J. Virol. 61: 3096–3101
(1987); Samulski et al., J. Virol. 63: 3822–3828 (1989); Lebkowski et
al., Mol. Cell. Biol. 8: 3988–3996
(1988)); und ein Sinbidis-Virus-Vektor (PCT-Veröffentlichung Nr.
WO 98/06237 ;
US-Patent Nr. 5,091,309 ).
-
Verschiedene
Firmen stellen virale Vektoren kommerziell her, darunter ohne Beschränkung darauf
Avigen, Inc. (Alameda, CA; AAV-Vektoren), Cell Genesys (Foster City,
CA; retrovirale, adenovirale, AAV-Vektoren und lentivirale Vektoren),
Clontech (retrovirale und baculovirale Vektoren), Genovo, Inc. (Sharon
Hill, PA; adenovirale und AAV-Vektoren), Genvec (adenovirale Vektoren),
IntroGene (Leiden, Niederlande; adenovirale Vektoren), Molecular
Medicine (retrovirale, adenovirale, AAV- und herpesvirale Vektoren),
Norgen (adenovirale Vektoren), Oxford BioMedica (Oxford, United
Kingdom; lentivirale Vektoren) und Transgene (Straßburg, Frankreich;
adenovirale, Vakzinia-, retrovirale und lentivirale Vektoren).
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Zur
in vivo-Verabreichurig wird bevorzugt eine geeignete immunsuppressive
Behandlung zusammen mit dem viralen Vektor, z. B. einem adenoviralen
Vektor, verwendet, um eine Immundeaktivierung des viralen Vektors
und der transfizierten Zellen zu vermeiden. Zum Beispiel können immunsuppressive
Cytokine wie Interleukin-12 (IL-12), Interferon γ (IFN-γ) oder Antikörper gegen CD4 bereitgestellt
werden, um humorale oder zelluläre
Immunantworten auf die viralen Vektoren zu blockieren (siehe z.
B. Wilson, Nature Medicine (1995)). In diesem Hinblick ist es vorteilhaft,
einen viralen Vektor zu verwenden, der dahingehend konstruiert ist,
dass er eine minimale Anzahl von Antigenen exprimiert.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt kann der Vektor in vivo durch Lipofektion, als nackte
DNA, oder durch andere die Transfektion erleichternde Mittel (Peptide,
Polymere usw.) eingeführt
werden. Synthetische kationische Lipide können verwendet werden, um Liposomen
für die
in vivo-Transfektion eines einen Marker codierenden Gens herzustellen
(Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 84: 7413–7417 (1987);
Felgner und Ringold, Science 337: 387–388 (1989); siehe auch Mackey
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 85: 8027–8031 (1988); Ulmer et al.,
Science 259: 1745–1748
(1993)). Verwendbare Lipidverbindungen und -zusammensetzungen zum
Transfer von Nukleinsäuren
sind in den Internationalen Patentveröffentlichungen
WO 95/18863 und
WO 96/17823 und in
US-Patent Nr. 5,459,127 beschrieben.
Zu Zwecken der Zielsteuerung können
Lipide chemisch mit anderen Molekülen gekoppelt werden (siehe
Mackey et al., oben). Zielsuchende Peptide, z. B. Hormone oder Neurotransmitter,
Proteine wie Antikörper,
oder Nicht-Peptid-Moleküle
können
chemisch mit Liposomen gekoppelt werden.
-
Auch
andere Moleküle
sind nützlich
zur Erleichterung der Transfektion einer Nukleinsäure in vivo,
wie z. B. ein kationisches Oligopeptid (z. B. Internationale Patentveröffentlichung
WO 95/21931 ), von DNA-bindenden
Proteinen abgeleitete Peptide (siehe z. B. Internationale Patentveröffentlichung
WO 96/25508 ), oder ein kationisches
Polymer z. B. Internationale Patentveröffentlichung
WO 95/21931 .
-
Alternativ
können
nichtvirale DNA-Vektoren zur Gentherapie durch aus dem Stand der
Technik bekannte Verfahren in die gewünschten Wirtszellen eingeführt werden,
z. B. durch Elektroporation, Mikroinjektion, Zellfusion, DEAE-Dextran,
Kalziumphosphat-fällung,
Verwendung einer Gen-Kanone (ballistische Transfektion; siehe z.
B.
US-Patent Nr. 5,204,253 ,
US-Patent Nr. 5,853,663 ,
US-Patent Nr. 5,885,795 und
US-Patent Nr. 5,702,384 und
siehe Sanford, TIB-TECH,
6: 299–302
(1988); Fynan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 90: 11478–11482 (1993);
und Yang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 87: 1568–9572 (1990))
oder Anwendung eines DNA-Vektor-Transporters (siehe z. B. Wu et
al., J. Biol. Chem. 267: 963–967
(1992); Wu und Wu, J. Biol. Chem. 263: 14621–14624 (1988); Hartmut et al.,
Kanadische Patentanmeldung Nr. 2,012,311 eingereicht
am 15. März
1990; Williams et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 88: 2726–2730 (1991)).
Es können
auch rezeptorvermittelte DNA-Übertragungsansätze verwendet
werden (Curiel et al., Hum. Gene Ther. 3: 147–154 (1992); Wu and Wu, J.
Biol. Chem. 262: 4429–4432
(1987). Die
US-Patente Nm. 5,580,859 und
5,589,466 offenbaren die Übertragung
exogener DNA-Sequenzen, frei von transfektionserleichternden Mitteln,
in einem Säuger.
Unlängst
wurde eine in vivo-DNA-Transfertechnik mit relativ geringer Spannung
und hoher Effizienz beschrieben (Mir et al., C.P. Acad. Sci., 321:
893 (1998);
WO 99/01157 ;
WO 99/01158 ;
WO 99/01175 ).
-
EER-7-Bindungspartner und Substrate
-
Die
vorliegende Anmeldung beschreibt die Identifikation physiologischer
Bindungspartner und Substrate von EER-7. Die Gegenwart der vier
SRCR-Domänen
weist stark darauf hin, dass EER-7 ein Ziel für Protein-Protein-Interaktionen
ist. Ein Verfahren zur Auswertung und Identifikation von EER-7-Bindungspartnern
ist ein Hefe-Zweihybrid-Screeningsystem. Vorzugsweise wird das Hefe-Zweihybrid-Screening
unter Verwendung einer endothelialen Zellbibliothek mit Hefen, die
mit rekombinantem EER-7 transfiziert sind, durchgeführt. Alternativ
kann EER-7 als ein Einfang- oder Affinitätsreinigungsreagens verwendet
werden. In einer anderen Alternative kann markiertes EER-7 als Sonde
für die
Bindung verwendet werden, z. B. durch Immunopräzipitation oder Western-Analyse.
-
Grundsätzlich sind
die bindenden Interaktionen zwischen EER-7 und beliebigen seiner
Bindungspartner oder Substrate unter Bedingungen, die den in der
extrazellulären
Matrix gefundenen nahe kommen, d. h. unter physiologischen Salzstärke-, pH-
und Temperaturbedingungen, am stärksten.
Eine Störung
dieser Bedingungen neigt dazu, die Stabilität einer bindenden Interaktion
zu unterbrechen.
-
Zu
den Substratkandidaten gehören
Kollagen, Elastin und andere extrazelluläre Matrixproteine, ohne darauf
beschränkt
zu sein.
-
Antikörper
gegen EER-7
-
Antikörper gegen
EER-7 sind u. a. zur Diagnose und zur intrazellulären Regulation
der EER-7-Aktivität,
wie nachfolgend dargestellt, verwendbar. Ein rekombinant oder durch
chemi sche Synthese hergestelltes EER-7-Polypeptid und Fragmente
oder andere Derivate oder Analoge davon, einschließlich von
Fusionsproteinen, können
als Immunogen verwendet werden, um Antikörper herzustellen, die das
EER-7-Polypeptid erkennen. Zu solchen Antikörpern gehören ohne Beschränkung darauf
polyklonale, monoklonale, chimäre,
Einzelketten-Antikörper,
Fab-Fragmente und eine Fab-Expressionsbibliothek. Ein solcher Antikörper ist
vorzugsweise spezifisch für
das menschliche EER-7, und er kann entweder eine mutierte Form von
EER-7 oder Wildtyp-EER-7 oder beide erkennen.
-
Man
kann den Hydropathie-Index der Aminosäuren, wie von Kyte and Doolittle
(1982) dargestellt, wo gezeigt wurde, dass bestimmte Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
mit ähnlichen
Hydropathie-Indizes ersetzt werden und immer noch eine ähnliche
biologische Aktivität
behalten können,
verwenden, um Epitopregionen zu bestimmen. Ein Austausch ähnlicher
Aminosäuren
kann auf der Basis der Hydrophilie erfolgen, insbesondere dort,
wo die erwünschte
biologische Funktion des zu erzeugenden Polypeptids in der Verwendung in
immunologischen Ausführungsformen
bestehen soll. Siehe z. B.
US-Patent
4,554,101 , das darlegt, dass die größte lokale durchschnittliche
Hydrophilie eines „Proteins", bestimmt durch
die Hydrophilie seiner zusammenhängenden
Aminosäuren,
mit seiner Immunogenität
korreliert. Demgemäß wird festgestellt,
dass Austausche anhand der jeder Aminosäure zugeordneten Hydrophilie
vorgenommen werden können.
Bei der Verwendung entweder des Hydrophilie-Index oder des Hydropathie-Index,
die jeder Aminosäure
Werte zuteilen, ist es bevorzugt, Aminosäurenaustausche so einzuführen, dass
diese Werte ± 2
betragen, wobei Werte von ± 1
besonders bevorzugt und die Werte innerhalb von ± 0,5 in höchstem Maße bevorzugt sind.
-
Verschiedene
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren können zur Herstellung von polyklonalen
Antikörpern
gegen das EER-7-Polypeptid oder Derivate oder Analoge davon verwendet
werden. Zur Herstellung von Antikörpern können verschiedene Wirtstiere
durch Injektion des EER-7-Polypeptids oder eines Derivats (z. B.
eines Fragment- oder Fusionsproteins) davon immunisiert werden,
darunter ohne Beschränkung
darauf Kaninchen, Mäuse,
Ratten, Schafe, Ziegen etc.. In einer Ausführungsform kann das EER-7-Polypeptid
oder Fragment davon mit einem immunogenen Träger konjugiert sein, z. B.
Rinderserumalbumin (bovine serum albumin, BSA) oder Napfschnecken-Hämocyanin
(keyhole limpet hemocyanin, KLH). Verschiedene Adjuvantien können verwendet
werden, um die immunologische Reaktion zu steigern, in Abhängigkeit
von der Wirtsspezies, darunter ohne Beschränkung darauf Freunds (vollständiges und
unvollständiges)
Adjuvans, Mineralgele wie Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive
Substanzen wie Lysolezithin, pluronische Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Napfschneckenhämozyanine,
Dinitrophenol und potentiell verwendbare menschliche Adjuvantien
wie BOG (bacille Calmette-Guerin) und Corynebacterium parvum.
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Zur
Herstellung von gegen das EER-7-Polypeptid oder Fragment oder Analogon
oder Derivat davon gerichteten monoklonalen Antikörpern kann
jede Technik, die die Herstellung von Antikörpermolekülen durch einheitliche Zelllinien
in der Kultur bereitstellt, verwendet werden. Zu diesen gehören ohne
Beschränkung
darauf die ursprünglich
von Kohler und Milstein (Nature, 256: 495–497 (1975)) entwickelte Hybridom-Technik, ebenso
die Triom-Technik, die menschliche B-Zell-Hybridom-Technik (Kozbor
et al., Immunology Today 4: 72 (1983); Cote et al., Proc. Natl.
Acad. Sci, 80: 2026–2030
(1983)); und die EBV-Hybridom-Technik zur Herstellung von menschlichen
monoklonalen Antikörpern
(Cole et al., in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc., Seiten 77–96
(1985)). In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
monoklonale Antikörper
in keimfreien Tieren hergestellt werden (Internationale Patentveröffentlichung
WO 89/12690 ). In der Tat
können
zur Herstellung „chimärer Antikörper" (Morrison et al.,
J. Bacteriol., 159: 870 (1984); Neuberger et al., Nature, 312: 604–608 (1984);
Takeda et al., Nature, 314: 452–454
(1985)) durch Zusammenspleißen
der Gene eines für
ein EER-7-Polypeptid spezifischen murinen Antikörpermoleküls mit Genen eines menschlichen Antikörpermoleküls geeigneter
biologischer Aktivität
entwickelte Techniken erfindungsgemäß verwendet werden; solche
Antikörper
liegen im Bereich dieser Erfindung. Solche menschlichen oder humanisierten
chimären Antikörper sind
zur Verwendung in der Therapie menschlicher Erkrankungen oder Störungen (nachfolgend
beschrieben) bevorzugt, weil die menschlichen oder humanisierten
Antikörper
mit sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit als xenogene Antikörper eine
Immunantwort, insbesondere eine allergische Antwort, auslösen.
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Antikörperfragmente,
die den Idiotyp des Antikörpermoleküls enthalten,
können
durch bekannte Techniken hergestellt werden. Zu solchen Fragmenten
gehören
ohne Beschränkung
darauf: das F(ab')2-Fragment, das durch Pepsinverdau des Antikörpermoleküls hergestellt
werden kann; die Fab'-Fragmente,
die durch Reduktion der Disulfidbrücken des F(ab')2-Fragments
hergestellt werden können,
und die Fab-Fragmente, die durch Behandlung des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem Reduktionsmittel hergestellt werden können.
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Zur
Herstellung von Einzelkettenantikörpern beschriebene Techniken
(
US-Patente Nrn. 5,476,786 ,
5,132,405 und
US-Patent 4,946,778 ) können angepasst
werden, um für
das EER-7-Polypeptid
spezifische Einzelkettenantikörper
herzustellen. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung verwendet die zur Herstellung von Fab-Expressionsbibliotheken
beschriebenen Techniken (Huse et al., Science, 246: 1275–1281 (1989)),
um die leichte und schnelle Identifikation von monoklonalen Fab-Fragmenten
mit erwünschter
Spezifität
für ein
EER-7-Polypeptid oder seine Derivate oder Analoga zu erlauben.
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Bei
der Herstellung und Verwendung von Antikörpern kann ein Screening auf
die oder ein Test mit den erwünschten
Antikörpern
durch aus dem Stand der Technik bekannte Techniken erreicht werden,
z. B. durch Radioimmunassay, ELISA (enzyme-linked immunosorbant
assay), „Sandwich"-Immunoassays, immunoradiometrische
Assays, Geldiffusions-Präzipitinreaktionen,
Immunodiffusionsassays, in situ-Immunoassays (unter Verwendung z.
B. von kolloidalem Gold, Enzymen oder Radioisotopenmarkierungen),
Western-Blots, Fällungsreaktionen,
Agglutinationsassays (z. B. Gelagglutinationsassays, Hämagglutinationsassays),
Komplementbindungsassays, Immunfluoreszenzassays, Protein A-Assays,
Immunelektrophoreseassays usw. In einer Ausführungsform wird die Antikörperbindung
dadurch detektiert, dass man eine Markierung auf dem primären Antikörper detektiert.
In einer anderen Ausführungsform
wird der primä re
Antikörper
dadurch detektiert, dass man an die Bindung eines sekundären Antikörpers oder
Reagens an den primären
Antikörper
detektiert. In einem weiteren Aspekt ist der sekundäre Antikörper markiert.
Aus dem Stand der Technik sind viele Mittel zur Detektion der Bindung
in einem Immunassay bekannt und innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung. Zum Bespiel kann man zur Detektion von Antikörpern, die
ein spezifisches Epitop eines EER-7-Polypeptids erkennen, die erzeugten
Hybridomas auf ein Produkt hin durchmustern, das ein EER-7-Polypeptidfragment bindet,
das ein solches Epitop enthält.
Zur Selektion eines für
ein EER-7-Polypeptid
aus einer bestimmten Tierspezies spezifischen Antikörpers kann
man anhand der positiven Bindung an ein von den Zellen dieser Tierspezies
exprimiertes oder aus ihm isoliertes EER-7-Polypeptid selektieren.
-
Die
zuvor genannten Antikörper
können
in aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren verwendet werden,
die die Lokalisation und Aktivität
des EER-7-Polypeptids betreffen, z. B. Western-Blotting, Darstellung
des EER-7-Polypeptids in situ, Messung seiner Spiegel in geeigneten
physiologischen Proben, usw., wobei man beliebige der oben genannten
oder aus dem Stand der Technik bekannten Detektionstechniken verwendet.
Solche Antikörper
können
auch in Assays für
die Ligandenbindung verwendet werden, z. B. wie in
US-Patent Nr. 5,679, 582 beschrieben.
Die Antikörperbindung
erfolgt im Allgemeinen am leichtesten unter physiologischen Bedingungen,
z. B. bei einem pH-Wert von zwischen 7 und 8, und physiologischer
Ionenstärke. Die
Gegenwart eines Trägerproteins
in den Pufferlösungen
stabilisiert die Assays. Während
es eine gewisse Toleranz gegenüber
Störungen
der optimalen Bedingungen, z. B. Erhöhung oder Senkung der Ionenstärke, Temperatur
oder des pH-Wertes oder Zusatz von Detergenzien oder chaotropischen
Salzen gibt, verringern solche Störungen die Bindungsstabilität.
-
Insbesondere
können
Antikörper,
die die Aktivität
des EER-7-Polypeptids agonisieren oder antagonisieren, hergestellt
werden. Insbesondere können
intrazelluläre
Einzelketten-Fv-Antikörper verwendet
werden, um EER-7 zu regulieren (zu inhibieren) (Marasco et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 90: 7884–7893 (1993); Chen., Mol. Med.
Today, 3: 160–167
(1997); Spitz et al., Anticancer Res., 16: 3415–22 (1996); Indolfi et al., Nat.
Med., 2: 634–635
(1996); Kijma et al., Pharmacol. Ther., 68: 247–267 (1995)). Solche Antikörper können unter
Verwendung der nachfolgend beschriebenen Assays zur Identifikation
von Liganden verwendet werden.
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Durchmusterung und Chemie
-
Von
den EER-7-codierenden Genen abgeleitete Nukleotidsequenzen und von
EER-7 abgeleitete Peptidsequenzen sind nützliche Ziele zur Identifikation
von Pharmaka, die zur Behandlung von mit östrogenregulierten Prozessen
assoziierten Krankheiten wirksam sind. Ohne Beschränkung darauf
gehören
zu Zielen der Pharmaka (I) von dem EER-7-codierenden Gen abgeleitete
isolierte Nukleinsäuren;
(II) von EER-7-Polypeptiden abgeleitete isolierte Peptide und Polypeptide;
und, am wichtigsten, (III) verschiedene Östrogenrezeptoren, die selektiv
die EER-7-Expression regulieren.
-
Insbesondere
erlauben die Identifikation und Isolation von EER-7 die Entwicklung
von Screeningverfahren, insbesondere für das Hochdurchsatzscreening
von Molekülen,
die die Aktivität
von EER-7 hoch- oder herunterregulieren, z. B., indem sie es ermöglichen,
EER-7 in größeren Mengen
zu exprimieren, als aus natürlichen
Quellen isoliert werden können,
oder in Indikatorzellen, die spezifisch gefertigt sind, um die Aktivität von EER-7,
das nach der Transfektion oder Transformation der Zellen exprimiert
wird, anzuzeigen. Demgemäß beschreibt
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Identifikation spezifischer Östrogenrezeptorliganden,
die die EER-7-Expression verändern,
und ebenso Moleküle,
die direkt auf EER-7 wirken, wobei verschiedene aus dem Stand der
Technik bekannte Screeningverfahren verwendet werden.
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Jedes
im Stand der Technik bekannte Screeningverfahren kann zur Suche
nach EER-7-Agonisten oder
Antagonisten verwendet werden. Die vorliegende Erfindung beschreibt
Verfahren zur Suche von niedermolekularen Liganden oder Ligandenanaloga
und -mimetika sowie Screeningverfahren für natürliche Liganden, die an EER-7
binden und seine Expressionsaktivität in vivo agonisieren oder
antagonisieren. Zum Beispiel können
Bibliotheken von Naturprodukten unter Verwendung der erfindungsgemäßen Assays
auf Moleküle
durchmustert werden, die die Expression oder Aktivität von EER-7
agonisieren oder antagonisieren.
-
Ein
anderer Ansatz verwendet rekombinante Bakteriophagen, um große Bibliotheken
herzustellen. Unter Verwendung des „Phagenverfahrens" (Scott und Smith,
Science 1990, 249: 386–390;
Cwirla et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 1990, 87: 6378–6382; Devlin
et al., Science 1990, 49: 404–406)
können
sehr große
Bibliotheken hergestellt werden (10
6 – 10
8 chemische Entitäten). Ein zweiter Ansatz verwendet
in erster Linie chemische Verfahren, unter denen das Geysen-Verfahren
(Geysen et al., Molecular Immunology 1986, 23: 709–715; Geysen
et al., J. Immunologic Method 1987, 102: 259–275; und das Verfahren von
Fodor et al. (Science 1991, 251: 767–773) beispielhaft genannt
seien. Furka et al. (14th International Congress of Biochemistry,
Band Nr. 5 1988, Abstract FR:013, Furka, Int. J. Peptide Protein
Res. 1991, 37: 487–493),
Houghton (
US-Patent Nr. 4,631,211 )
und Rutter (
US-Patent Nr. 5,010,175 )
beschreiben Verfahren zur Herstellung eines Gemischs von Peptiden,
die als Agonisten oder Antagonisten getestet werden können.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt können
synthetische Bibliotheken (Needels et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
1993, 90: 10700-4; Ohlmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1993,
90: 10922–10926;
Lam et al., PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 92/00252 ; Kocis
et al., PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 94/28028 ) und
dergleichen verwendet werden, um Liganden zu suchen, die EER-7 erfindungsgemäß regulieren.
Die Testsubstanzen werden aus großen Bibliotheken synthetischer
oder natürlicher
Verbindungen herausgesucht. Zur zufälligen und zur gerichteten
Synthese von saccharid-, peptid- und nukleinsäurebasierten Verbindungen werden
gegenwärtig
zahlreiche Mittel verwendet. Bibliotheken synthetischer Substanzen
sind gegenwärtig
kommerziell erhältlich von
Maybridge Chemical Co. (Trevillet, Cornwall, UK), Comgenex (Princeton, NJ),
Brandon Associates (Merrimack, NH) und Microsource (New Milford,
CT). Eine seltene chemische Bibliothek ist von Aldrich (Milwaukee, WI)
erhältlich.
Alternativ sind Naturstoffbibliotheken in der Form von Bakterien-,
Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten z. B. von Pan Laborstories (Bothell,
WA) oder MycoSearch (NC) erhältlich
oder ohne weiteres herstellbar. Weiterhin lassen sich natürlich und
synthetisch hergestellte Bibliotheken und Substanzen ohne weiteres
durch herkömmliche
chemische, physische und biochemische Mittel modifizieren (Blondelle
et al., Tib Tech 1996, 14: 60).
-
Das
Wissen um die Primärsequenz
von EER-7 und um die Ähnlichkeit
dieser Sequenz mit Proteinen mit bekannten Funktionen können einen
Ausgangspunkt bezüglich
der Inhibitoren oder Antagonisten des Proteins liefern. Die Identifikation
und Durchmusterung von Antagonisten wird weiterhin dadurch erleichtert,
dass man Strukturmerkmale des Proteins bestimmt, z. B. unter Verwendung
von Röntgenkristallographie,
Neutronenbeugung, nukleärer
Magnetresonanzspektrometrie und anderen Techniken zur Strukturaufklärung. Diese Techniken
erlauben den rationalen Entwurf oder die Identifikation von Agonisten
und Antagonisten.
-
In vivo-Screeningmethoden
-
Intakte
Zellen oder ganze Tiere, die ein EER-7-codierendes Gen exprimieren,
können
in Screeningverfahren zur Identifikation von Pharmakonkandidaten
verwendet werden.
-
In
einer Reihe von Aspekten wird eine stabile Zelllinie etabliert.
Alternativ werden Zellen (darunter ohne Beschränkung darauf Säuger-, Insekten-,
Hefe- oder Bakterienzellen) transient darauf programmiert, ein EER-7-Gen
zu exprimieren, indem man eine geeignete DNA oder mRNA einführt. Die
Identifikation von Kandidatensubstanzen kann unter Verwendung jedes
beliebigen geeigneten Assays erfolgen, darunter ohne Beschränkung darauf
(I) Assays, die die selektive Bindung der Testsubstanz an EER-7
messen, (II) Assays, die die Fähigkeit
einer Testsubstanz messen, eine messbare Aktivität oder Funktion von EER-7 zu
modifizieren (z. B. zu inhibieren oder zu steigern), und (III) Assays,
die die Fähigkeit
einer Substanz messen, die Transkriptionsaktivität von Sequenzen zu modifizieren
(d. h. zu inhibieren oder zu steigern), die von den Promotorregionen
(d. h. den regulatorischen Regionen) des EER-7-Gens abgeleitet sind.
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Transgene
nichtmenschliche Säuger
können
zur Erforschung der molekularen Mechanismen von EER-7 und insbesondere
des vom menschlichen EER-7 ausgelösten Signalwegs hergestellt
werden. Solche Säuger
liefern hervorragende Modelle zum Screening oder Test von Pharmakonkandidaten.
So können „Knockin"-Säuger für das menschliche
Protein EER-7 hergestellt werden, um die Molekularbiologie dieses
Systems detaillierter zu erforschen, als dies an Menschen möglich ist.
Es ist auch möglich,
Substanzen oder Krankheiten an „Knockout"-Tieren zu erforschen, z. B. eine Substanz
zu identifizieren, die einen Defekt in der EER-7-Aktivität kompensieren
kann. Beide Technologien erlauben die Manipulation einzelner Einheiten
genetischer Informationen in ihrer natürlichen Position in einem zellulären Genom
und die Untersuchung der Ergebnisse dieser Manipulation vor dem
Hintergrund eines fertig ausdifferenzierten Organismus. Transgene
nichtmenschliche Säuger
können
durch jedes beliebige Verfahren hergestellt werden, darunter ohne
Beschränkung darauf
die Modifikation embryonaler Stammzellen (ES) und die heteronukleäre Injektion
in Blastenzellen.
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Ein „Knockin"-Säuger ist
ein nichtmenschlicher Säuger,
in dem ein endogenes Gen mit einem heterologen Gen besetzt ist (Roemer
et al., New Biol. 1991, 3: 331). Das heterologe Gen ist vorzugsweise
an einem Ort von Interesse angebracht, entweder dem Gegenstand der
Untersuchung (in welchem Fall das Gen ein Reportergen sein kann;
siehe Elefanty et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1998, 95: 11897)
der Expression oder Funktion eines homologen Gens, wodurch die heterologe
Genexpression mit der Transkription von dem passenden Promotor verbunden
wird. Dies kann durch homologe Rekombination, ein Transposon (Westphal
und Leder, Curr. Biol. 1997, 7: 530), unter Verwendung von Mutationsrekombinationsstellen
(Araki et al., Nucleic Acids Res. 1997, 25: 868) oder PCR (Zhang
und Henderson, Biotechniques 1998, 25: 784) geschehen.
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Nichtmenschliche
EER-7-Knockout-Säuger
können
hergestellt werden, um die molekulare Pathologie dieses Defekts
detaillierter zu erforschen, als dies mit Menschen möglich ist.
Solche Tiere liefern auch hervorragende Modelle zur Suche nach Pharmakonkandidaten.
Ein „Knockout-Säuger" ist ein nichtmenschlicher Säuger (z.
B. eine Maus oder ein Kaninchen), der in seinem Genom ein spezifisches
Gen enthält,
das inaktiviert worden ist. Ein beliebiges aus dem Stand der Technik
bekanntes Verfahren, das das Gen nichtfunktional oder nichtexprimiert
macht, kann verwendet werden. Ein nicht begrenztes Beispiel eines
solchen Verfahrens ist das Gen-Targeting (siehe z. B.
US-Patente Nm. 5,777,195 und
5,616,491 ). Zu einem Knockout-Säuger gehören sowohl ein heterozygoter
Knockout (d. h. ein defektives Allel und ein Wildtypallel) als auch
eine homozygote Mutante (d. h. zwei defektive Allele; ein heterologes
Konstrukt zur Expression eines EER-7, wie z. B. eine menschliche
EER-7, könnte
eingefügt
werden, um dem Knockout-Säuger
das Überleben
zu ermöglichen, wenn
das Fehlen der EER-7-Expression tödlich ist). Die Herstellung
eines Knockout-Säugers
erfordert es, zuerst ein Nukleinsäurekonstrukt, das verwendet
wird, um die Expression eines bestimmten Gens zu unterdrücken, in
einen undifferenzierten Zelltyp einzuführen, der als embryonale Stammzelle
bezeichnet wird. Diese Zelle wird dann in einen Säugerembryo
injiziert. Ein Säugerembryo
mit einer integrierten Zelle wird dann in eine Leihmutter für die Dauer
der Schwangerschaft implantiert. Zhou et al. (Genes and Development
1995, 9: 2623–34)
beschreiben PPCA-Knockout-Mäuse.
-
Der
Begriff "Knockout" bezieht sich auf
die teilweise oder vollständige
Unterdrückung
der Expression mindestens eines Teils eines von einer endogenen
DNA-Sequenz in einer Zelle codierten Proteins. Der Begriff „Knockout-Konstrukt" bezeichnet eine
Nukleinsäuresequenz,
die so entworfen ist, dass sie die Expression eines von endogenen
DNA-Sequenzen in einer Zelle codierten Proteins verringert oder
unterdrückt.
Die als Knockout-Konstrukt verwendete Nukleinsäuresequenz besteht typischerweise
aus (1) DNA aus einem Teil des Gens (Exonsequenz, Intronsequenz
und/oder Promotorsequenz), das unterdrückt werden soll, und (2) einer Markersequenz,
die verwendet wird, um die Anwesenheit des Knockout-Konstrukts in
der Zelle zu de tektieren. Das Knockout-Konstrukt wird in eine Zelle
eingefügt
und integriert sich in die genomische DNA der Zelle an einem solchen
Ort, das es die Transkription der nativen DNA-Sequenz verhindert
oder unterbricht. Eine solche Einfügung erfolgt üblicherweise
durch homologe Rekombination (d. h., Regionen des Knockout-Konstrukts,
die homolog mit endogenen DNA-Sequenzen sind, hybridisieren sich
miteinander, wenn das Knockout-Konstrukt in die Zelle eingefügt wird,
und rekombinieren, so dass das Knockout-Konstrukt in die entsprechende
Position der endogenen DNA inkorporiert wird). Die Nukleinsäuresequenz
des Knockout-Konstrukts kann (1) eine vollständig oder teilweise Sequenz
von einem oder mehreren Exons und/oder Introns des zu unterdrückenden Gens,
(2) eine vollständig
oder teilweise Promotorsequenz des zu unterdrückenden Gens, oder (3) Kombinationen
davon umfassen. Typischerweise wird das Knockout-Konstrukt in eine
embryonale Stammzelle (ES-Zelle) eingefügt und integriert sich in die
genomische DNA der ES-Zelle, üblicherweise
durch den Vorgang der homologen Rekombination. Diese ES-Zelle wird
dann in den sich integrierenden Embryo injiziert und integriert sich
in ihm.
-
Die
Formulierungen „Unterbrechung
des Gens" und „Genunterbrechung" beziehen sich auf
die Einfügung
einer Nukleinsäuresequenz
in eine Region der nativen DNA-Sequenz (üblicherweise ein oder mehrere Exons)
und/oder der Promotor-Region eines Gens, um die Expression dieses
Gens in der Zelle im Vergleich zu der Wildtyp oder in der Natur
vorkommenden Sequenz des Gens zu verringern oder zu verhindern.
Beispielsweise kann ein Nukleinsäurekonstrukt
hergestellt werden, das eine DNA-Sequenz enthält, die ein Antibiotikumsresistenzgen
codiert, das in die DNA-Sequenz eingefügt wird, die komplementär zu der
zu unterbrechenden DNA-Sequenz (Promotor und/oder codierende Region)
ist. Wenn dieses Nukleinsäurekonstrukt
dann in eine Zelle transfiziert wird, integriert sich das Konstrukt
in die genomische DNA. Somit exprimieren viele Nachkommen der Zelle
zumindest in einigen Zellen das Gen nicht mehr, oder sie exprimieren
es im verringerten Maß,
da die DNA jetzt von dem Antibiotikumsresistenzgen unterbrochen
ist.
-
Im
Allgemeinen hat die DNA mindestens ein Kilobasenpaar Länge (kb)
und vorzugsweise 3–4
Kilobasenpaar Länge
(kb), wodurch sie genügend
komplementäre
Sequenzen zur Rekombination bereitstellt, wenn das Knockout-Konstrukt
in die genomische DNA der ES-Zelle eingeführt wird (unten diskutiert).
-
In
den Bereich dieser Erfindung eingeschlossen ist ein nichtmenschlicher
Säuger,
in dem zwei oder mehr Gene ausgeknockt sind. Solche Säuger können hergestellt
werden, indem man die hier dargestellten Verfahren zur Herstellung
jedes einzelnen Knockout-Konstrukts wiederholt, oder indem man zwei
Säuger,
jeder mit einem einzelnen ausgeknockten Gen, miteinander kreuzt
und nach denjenigen mit dem Doppel-Knockout-Genotyp sucht.
-
-
In
einer anderen Reihe von Aspekten werden nichtmenschliche transgene
Tiere hergestellt, in denen (I) ein menschliches EER-7 stabil in
das Genom des transgenen Tiers integriert ist; und/oder (II) die
endogenen EER-7-Gene inaktiviert und durch menschliche EER-7-Gene
ersetzt sind. Siehe z. B. Coffman, Semin. Nephrol. 1997, 17: 404;
Ester et al., Lab. Invest. 1996, 74: 953; Murakami et al., Blood
Press. Suppl. 1996, 2: 36.
-
In
einem anderen Aspekt werden Sequenzen, die die endogene EER-7-Expression
modulieren, stabil ins Genom des Tieres integriert. Zum Beispiel
können
Sequenzen, die die EER-7-Expression
stimulieren (wie z. B. Transkriptionsfaktoren), oder die mit herunterregulierenden
Faktoren interagieren und sie inhibieren, verwendet werden.
-
ER-Aktivationsassay
-
Jedes
beliebige Zellassaysystem, das die Messung differentieller und/oder
selektiver funktionaler Aktivität
von Östrogenrezeptorisoformen-Agonisten
und Antagonisten erlaubt, wird von der vorliegenden Erfindung definiert.
In einer besonderen Ausführungsform,
nachfolgend beispielhaft dargestellt, kann das Assay verwendet werden,
um Substanzen zu identifizieren, die mit spezifischen Isoformen
des ER differentiell interagieren, was durch Messung der Wirkungen
von mit einer Testsubstanz in Kontakt gebrachten Östrogenligandenzellen
ermittelt werden kann, was die EER-7-mRNA-Transkription moduliert.
Das Assaysystem kann somit verwendet werden, um Substanzen zu identifizieren,
die selektiv eine funktionale Wirkung durch einen Östrogenrezeptor
hervorrufen. Substanzen, die die EER-7-mRNA-Transkription steigern,
können
zu gesteigerter EER-7-Proteinbildung führen und können als neue Therapeutika
zur Vorbeugung abdominaler Aortenaneurysmen und Myokardinfarkte
verwendbar sein. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Assaysystem aus
zwei verschiedenen Populationen von Zellen, die verschiedene Östrogenrezeptoren
exprimieren. Vorzugsweise wird jedes Experiment bei mehrfachen verschiedenen
Verdünnungen
der Substanz in Triplikaten durchgeführt.
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Die
Suche nach einem Antagonisten umfasst die Detektion der Expression
des Reportergens durch die Wirtszelle, wenn sie mit einem EER-7-regulatorischen Östrogen
in Kontakt gebracht wird. Wenn die EER-7-Expression gesenkt wird,
ist die Testsubstanz ein Kandidat für einen Antagonisten der Hormonrezeptorsignalübertragung
im Kern. Wenn es keine Veränderung
in der Expression des Reportergens gibt, ist die Testsubstanz kein
wirksamer ER-Ligand.
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Das
beschriebene Assaysystem kann verwendet werden, um die Wirkungen
einer Testsubstanz auf verschiedene Östrogenrezeptoren zu vergleichen.
Die Testsubstanzwirkungen auf die EER-7-Transkription in verschiedenen
Populationen transformierter Zellen, die verschiedene Östrogenrezeptoren
exprimieren, werden verglichen, um zu erforschen, ob die Substanzen
der Klasse der Östrogenrezeptoragonisten/-antagonisten
zugehören
(siehe unten).
-
Jedes
zweckmäßige Verfahren
erlaubt die Detektion des exprimierten Produkts. Zum Beispiel kann zur
Detektion der EER-7-mRNA die Northern-Blot-Analyse verwendet werden.
Die Verfahren umfassen die Schritte, die zelluläre Gesamt-RNA auf einem Agarosegel
zu fraktionieren, die RNA auf eine feste Trägermembran zu übertragen
und einen DNA-RNA-Komplex mit einer markierten DNA-Sonde zu detektieren,
wobei die DNA-Sonde unter Bedingungen, bei denen sich ein stabiler
Komplex zwischen der DNA-Sonde und den RNA-Bestandteilen der Probe
bilden kann, für
eine bestimmte Nukleinsäuresequenz
von EER-7 spezifisch ist. Solche Komplexe können unter Verwendung jedes
geeigneten aus dem Stand der Technik bekannten Mittels detektiert
werden, wobei die Detektion eines Komplexes die Gegenwart von EER-7
in der Probe anzeigt. Alternativ kann ein Reportergen unter der
Kontrolle des EER-7-Promotors in einem ER-Aktivitätsassay
verwendet werden.
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Typischerweise
verwenden Immunoassays entweder einen markierten Antikörper oder
einen markierten Antigenbestandteil (z. B. einen, der mit dem Antigen
in der Probe um die Bindung an den Antikörper konkurriert). Zu geeigneten
Markierungen gehören,
ohne darauf begrenzt zu sein, fluoreszierende, chemilumineszierende,
radioaktive oder Farbstoffmoleküle.
Es sind auch Assays bekannt, die das Signal der Sonde verstärken, wie
z. B. diejenigen, die Biotin und Avidin verwenden, sowie Enzym-markierte
Immunoassays, wie z. B. ELISA-Assays.
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Das
hier beschriebene Assaysystem kann auch in einem Hochdurchsatz-Primärdurchmusterung
auf Agonisten und Antagonisten verwendet werden, oder es kann als
sekundäres
Funktionaldurchmusterung auf durch ein andere primäre Durchmusterung
identifizierte Kandidatenverbindungen verwendet werden, z. B. ein Bindungsassaydurchmusterung,
das Substanzen identifiziert, die mit dem Rezeptor interagieren
und die EER-7-Transkription beeinflussen.
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Östrogenverbindungen
-
Eine „Östrogenverbindung" ist als eine beliebige
der in der 11. Ausgabe von „Steroids" von Steraloids Inc.,
Wilton N.H., beschriebenen Strukturen definiert, wobei in diese
Definition nicht-steroidale Östrogene,
die in der genannten Referenz beschrieben sind, eingeschlossen sind.
Zu anderen in dieser Definition eingeschlossenen Östrogenverbindungen
gehören Östrogenderivate, Östrogenmetabolite
und Östrogenvorläufer. Östrogenselektive
Rezeptoragonisten/-antagonisten (ESRAAs) sind östrogenverbindungen, die als
Agonisten an ERα-Rezeptoren
und als Antagonisten als ERβ-Rezeptoren
fungieren. östrogenverbindungen,
die Agonisten an ERβ-Rezeptoren
und Antagonisten an ERα-Rezeptoren
sind, können
gleichfalls durch dieses Assaysystem identifiziert werden. Der Begriff
schließt
auch Moleküle
ein, die spezifisch die hier beschriebene Östrogenwirkung der EER-7-Transkriptionsregulation
auslösen.
Auch Gemische aus mehr als einem Östrogen oder mehr als einer Östrogenverbindung
sind eingeschlossen. Beispiele solcher Gemische sind in Tabelle
II des
US-Patent Nr. 5,554,601 bereitgestellt
(siehe Spalte 6). Beispiele für Östrogene,
die entweder alleine oder in Kombination mit anderen Mitteln verwendbar
sind, sind z. B. in
US-Patent
Nr. 5,554,601 bereitgestellt.
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β-Östrogen
ist das β-Isomer
von östrogenverbindungen. α-Östrogen
ist das α-Isomer
von Östrogenverbindungen.
Der Begriff „Östradiol" steht entweder für α- oder für β-östradiol,
sofern nicht spezifisch dargestellt.
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Der
Begriff „E2" ist synonym mit β-Östradiol,
17β-Östradiol
und β-E2. αE2 und α-Östradiol ist das α-Isomer von α-Isomer von βE2-Östradiol.
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Vorzugsweise
wird eine nicht weiblich machende Östrogenverbindung verwendet.
Eine solche Substanz hat den Vorteil, keine Uterushypertrophie und
andere unerwünschte
Nebenwirkungen zu verursachen und kann somit in einer höheren wirksamen
Dosierung verwendet werden. Zu Beispielen nicht weiblich machender Östrogene
gehören
Raloxifene (Evista; Eli Lilly), Tamoxifen (Nolvadex; Astra Zeneca)
und andere selektive Östrogenrezeptormodulatoren.
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Weiterhin
können
bestimmte Substanzen wie das Androgen Testosteron in vivo durch
Umwandlung mit dem Aromataseenzym in Östrogene umgewandelt werden.
Das Aromataseenzym liegt in mehreren Regionen vor, darunter dem
Gehirn, ohne darauf beschränkt
zu sein. Manche Androgene sind Substrate für die Aromatase und können umgewandelt
werden, und andere können
kein Substrat sein. Diejenigen Androgene, die Substrate für die Aromatase
sind, werden als aromatisierbare Androgene bezeichnet werden, und
diejenigen, die keine Substrate für die Aromatase sind, werden
als nicht aromatisierbare Androgene bezeichnet. Testosteron ist
beispielsweise ein aromatisierbares Androgen, und Dihydrotestosteron
ist zum Beispiel ein nicht aromatisierbares Androgen. Somit erstreckt
sich die Erfindung einwandfrei auf diejenigen Substanzen (und, wie nachfolgend
beschrieben, auf die Verwendung von Tieren, bei denen die Hoden
entfernt oder inaktiviert sind, als Versuchstieren), die aus einem
Androgen in ein Östrogen
umgewandelt werden, und die die hier beschriebene Wirkung der Verringerung
des Amyloidspiegels in vivo entfalten.
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Hochdurchsatz-Durchmusterung
-
Wirkstoffe
können
durch Durchmusterung in Hochdurchsatzassays identifiziert werden,
darunter ohne Beschränkung
darauf zellbasierte oder zellfreie Assays. Der Fachmann erkennt,
dass verschiedene Assaytypen verwendet werden können, um verschiedene Typen
von Wirkstoffen zu detektieren. In den vergangenen Jahren wurden
mehrere Verfahren automatisierter Assays entwickelt, um die Durchmusterung
von Zehntausenden von Verbindungen in einer kurzen Zeitspanne zu
ermöglichen.
Solche Hochdurchsatz-Durchmusterungsmethoden sind besonders bevorzugt.
Verwendungen von Hochdurchsatz-Durchmusterungsassays zum Test auf
Wirkstoffe wird durch die Verfügbarkeit
großer
Mengen an gereinigten Polypeptiden erheblich erleichtert.
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Diagnoseverfahren
-
Genetische
Varianten von EER-7 können
zur Diagnose einer im Zusammenhang mit EER-7 stehenden Erkrankung
verwendet werden, wie z. B. erhöhter
Anfälligkeit
für abdominale
Aortenaneurismen oder Myokardinfarkt. Die verschiedenen Verfahren
zur Detektion solcher Varianten sind hier beschrieben. Wo solche Varianten
einen Einfluss auf die EER-7-Funktionen haben, entweder als Ergebnis
einer mutierten Aminosäuresequenz
oder weil die Mutation zur Expression eines verkürzten Proteins oder zu überhaupt
keiner Expression führt,
wird erwartet, dass sie zur Disregulation der Quervernetzung von
Kollagen und Elastin führen.
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Nukleinsäureassays
-
Die
DNA kann aus einer beliebigen zellulären Quelle gewonnen werden.
Die DNA wird aus der zellulären
Quelle oder aus einer Körperflüssigkeit
gewonnen, wobei beliebige aus den zahlreichen Methoden verwendet
werden, die Standard im Stand der Technik sind. Es versteht sich,
dass das individuelle Verfahren, das verwendet wird, um die DNA
zu extrahieren, von der Natur der Quelle abhängt. Im Allgemeinen liegt die
minimale DNA-Menge, die zur erfindungsgemäßen Verwendung extrahiert wird,
bei ungefähr
25 pg (entsprechend etwa 5 Zelläquivalenten
bei einer Genomgröße von 4 × 109 Basenpaaren).
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Alternativ
wird die RNA aus Gewebsbiopsien unter Verwendung von dem Durchschnittsfachmann wohlbekannten
Standardverfahren isoliert, darunter der Guanidinthiocyanat-Phenol-Chloroform-Extraktion (Chomocyznski
et al., Anal. Biochem., 162: 156, 1987). Die isolierte RNA wird
dann einer gekoppelten reversen Transkription und Amplifikation
durch Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) unterzogen, wozu spezifische
Oligonukleotid-Primer verwendet werden, die spezifisch für einen
ausgewählten
Ort sind. Die Bedingungen für
die Anheftung der Primer werden so ausgewählt, dass sie eine spezifische
reverse Transkription und Amplifikation sicherstellen; somit ist
das Erscheinen eines Amplifikationsproduktes von diagnostischem
Wert für
die Gegenwart einer bestimmten genetischen Variation. In einer anderen
Ausführungsform
wird die RNA revers transkribiert und amplifiziert, wonach die amplifizierten
Sequenzen z. B. durch direkte Sequenzierung identifiziert werden.
In noch einem anderen Aspekt kann aus der RNA erhaltene cDNA kloniert
und sequenziert werden, um die Mutation zu identifizieren.
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Proteinassays
-
Alternativ
wird eine Gewebsbiopsie von einem Patienten erhalten. Antikörper, die
imstande sind, an EER-7 zu binden, werden dann mit Proben des Gewebes
in Kontakt gebracht, um die Gegenwart oder Abwesenheit eines von
dem Antikörper
spezifizierten EER-7-Polypeptids zu bestimmen. Die Antikörper können polyklonal
oder monoklonal sein, bevorzugt monoklonal. Die Messung der spezifischen
Antikörperbindung
an die Zellen kann durch jedes bekannte Verfahren erfolgen, z. B.
durch quantitative Durchflusszytometrie, enzymverbundene oder fluoreszenzverbundene
Immunoassays, Western-Analyse usw.
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Therapeutische Verwendung
-
Die
Stimulation der EER-7-Protein-Expression kann als Behandlungsoption
bei Patienten mit im Zusammenhang mit Östrogen stehenden Krankheitsbildern
verwendet werden. Die Stimulation der EER-7-Protein-Expression kann
durch Verfahren stimuliert werden wie z. B., ohne darauf beschränkt zu sein,
(I) Bereitstellung von Nukleinsäuren,
die das EER-7-Protein codieren und (II) Bereitstellung von Substanzen,
die die Transkription und/oder Translation des EER-7-Gens stimulieren.
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Gentherapie
-
Vektoren,
die eine ein Protein einschließlich
von EER-7 mit voller Länge,
ohne darauf beschränkt
zu sein, codierende Sequenz enthalten, werden bereitgestellt, um
eine Krankheit oder Störung,
die mit der Funktion von EER-7 bei kardiovaskulären Funktionen assoziiert ist,
zu behandeln oder zu verhindern. In diesem Aspekt codiert der therapeutische
Vektor eine Sequenz, die das hier beschriebene Protein herstellt.
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Jedes
der im Stand der Technik verfügbaren
Verfahren zur Gentherapie kann erfindungsgemäß verwendet werden. Beispielhafte
Verfahren sind nachfolgend beschrieben.
-
Für allgemeine
Reviews der Gentherapieverfahren siehe Goldspiel et al., Clinical
Pharmacy, 1993, 12: 488–505;
Wu und Wu, Biotherapy, 1991, 3: 87–95; Tolstoshev, Ann. Rev.
Pharmacol. Toxicol., 1993, 32: 573–596; Mulligan, Science, 1993,
260: 926–932,
und Morgan und Anderson, Ann. Rev. Biochem., 1993, 62: 191–217; May,
TIBTECH, 1993, 11: 155–215.
Allgemein in der Wissenschaft der rekombinanten DNA-Technologie
bekannte Verfahren, die verwendet werden können, sind in Ausubel et al.,
(Hrsg.), 1993, Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY; Kriegler,
1990, Gene Transfer and Expression, A Laborstory Manual, Stockton
Press, NY; und in Kapiteln 12 und 13, Dracopoli et al., (Hrsg.),
1994, Current Protocols in Human Genetics, John Wiley & Sons, NY, beschrieben.
Zur Gentherapie geeignete Vektoren sind oben beschrieben.
-
In
einem Aspekt umfasst der therapeutische Vektor eine Nukleinsäure, die
ein erfindungsgemäßes Protein
in einem geeigneten Wirt exprimiert. Insbesondere hat ein solcher
Vektor einen Promotor, der funktional mit der codierenden Sequenz
für das
Protein verbunden ist. Der Promotor kann induzierbar oder konstitutiv und,
optional, gewebespezifisch sein. In einem anderen Aspekt wird ein
Nukleinsäuremolekül verwendet,
indem die proteincodierenden Sequenzen und beliebige andere erwünschte Sequenzen
von Regionen flankiert werden, die die homologe Rekombination an
einem erwünschten
Ort im Genom fördern,
wodurch sie die intrachromosomale Expression des Proteins ermöglichen
(Koller und Smithies, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 1989, 86: 8932–8935; Zijlstra
et al., Nature, 1989, 342: 435–438).
-
Die Übertragung
des Vektors in einen Patienten kann entweder direkt erfolgen, in
welchem Fall der Patient direkt dem Vektor oder einem Übertragungskomplex
ausgesetzt wird, oder indirekt, in welchem Fall zuerst Zellen in
vitro mit dem Vektor transformiert und dann in den Patienten transplantiert
werden. Diese beiden Ansätze
sind als in vivo- bzw. ex vivo-Gentherapie
bekannt.
-
In
einem spezifischen Aspekt wird der Vektor direkt in vivo bereitgestellt,
wo er in die Zellen des Organismus eindringt und die Expression
des Gens vermittelt. Dies kann durch jede beliebige von zahlreichen
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren geschehen, indem man
ihn als Teil eines geeigneten Expressionsvektors konstruiert und
verabreicht, so dass er intrazellulär wird, z. B. durch Infektion
unter Verwendung eines defektiven oder verzögerten retroviralen oder anderen
viralen Vektors, (siehe
US-Patent
Nr. 4,980,286 ), oder durch direkte Injektion nackter DNA
oder durch die Verwendung von Mikropartikelbeschuss (z. B. einer Genkanone;
Biolistic, Dupont); oder durch Beschichtung mit Lipiden oder Zelloberflächenrezeptoren oder Transfektionsmitteln,
durch Verkapselung in Biopolymere (z. B. Poly-S-1-64-N-acetylglucosaminopolysaccharide;
siehe
US-Patent Nr. 5,635,493 ),
Verkapselung in Liposomen, Mikropartikel oder Mikrokapseln; durch
Verabreichung im Verbund mit einem Peptid oder anderen Liganden,
von denen bekannt ist, dass er in den Kern eindringt; oder durch
Verabreichung im Verbund mit einem Liganden, der der rezeptorvermittelten
Endocytose unterliegt (siehe z. B. Wu und Wu, J. Biol. Chem., 1987,
62: 4429–4432)
usw. In einem anderen Aspekt kann ein Nukleinsäure-Liganden-Komplex gebildet
werden, in dem der Ligandenkomplex ein fusogenes virales Peptid
enthält,
um die Endosomen aufzubrechen, was es der Nukleinsäure ermöglicht,
dem Abbau in den Lysosomen zu entkommen. In noch einem anderen Aspekt
kann die Nukleinsäure
in vivo für
zellspezifische Aufnahme und Expression gesteuert werden, indem
man einen spezifischen Rezeptor ansteuert (siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
Nrn.
WO 92/06180 ,
WO 92/22635 ,
WO 92/20316 und
WO 93/14188 ). Alternativ kann die
Nukleinsäure
intrazellulär
eingeführt
und durch homologe Rekombination in die Wirtszelle-DNA zur Expression
inkorporiert werden (Koller und Smithies, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 1989, 86: 8932–8935;
Zijlstra et al., Nature, 1989, 342: 435–438). Diese Verfahren ergänzen die
oben beschriebenen in Verbindung mit „viralen und nichtviralen
Vektoren".
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Alternativ
können
auch Antikörpermoleküle verabreicht
werden, z. B. durch Expression von Nukleotidsequenzen, die Einzelkettenantikörper innerhalb
der Zielzellpopulation exprimieren, indem man z. B. Techniken wie
die in Marasco et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1993, 90: 7889–7893) beschriebenen,
verwendet.
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Die
Form und Menge der zur Verwendung in Betracht gezogenen therapeutischen
Nukleinsäure
hängt von
der Art der Krankheit, der Stärke
des erwünschten
Effekts, dem Zustand des Patienten usw. ab und kann vom Fachmann
festgelegt werden.
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Stimulation der Proteinsynthese
-
Die
Gentranskription und Proteintranslation können durch Verabreichung exogener
Substanzen inhibiert oder stimuliert werden. Exogene Substanzen
können
mit extrazellulären
und/oder intrazellulären
Botensystemen interagieren, wie z. B., ohne Beschränkung darauf,
Adenosintriphosphat, Stickoxid und Guanosintriphosphat, um die Proteinsynthese
zu regulieren. In dieser Ausführungsform
können
exogene Substanzen, die die EER-7-Proteinsynthese stimulieren, zur
Vorbeugung und/oder Behandlung von Herz-/Kreislauferkrankungen,
darunter Myokardinfarkt und Aortenaneurysma, verwendet werden. In
einer besonderen Ausführungsform
ist die exogene Substanz, die die EER-7-Proteinexpression stimuliert,
ein Östrogenrezeptorligand.
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Für die Therapie
vorgeschlagene Substanzen können
dem Patienten in Formulierungen zugeführt werden, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind, und können
beliebige pharmazeutische akzeptable Additive umfassen, wie z. B.
Hilfsstoffe, Schmiermittel, Verdünnungsmittel,
Geschmacksstoffe, Farbstoffe und zerfallsfördernde Mittel. Die Formulierungen
können
in verwendbaren Dosisformen wie z. B. Tabletten, Caplets, Kapseln,
Flüssigkeiten
oder Injektionen hergestellt werden.
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Die
Form und Menge der zur Verwendung in Betracht gezogenen therapeutischen
Nukleinsaure hängt von
der Art der Krankheit, der Stärke
des erwünschten
Effekts, dem Zustand des Patienten usw. ab und kann vom Fachmann
festgelegt werden.
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Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung ist durch Bezugnahme auf die nachfolgenden
Beispiele, die zur Exemplifikation und nicht zur Beschränkung dargestellt
werden, besser zu verstehen.
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Beispiel 1: Entdeckung von EER-7
-
EER-7
wurde durch Differentialdisplay unter Verwendung von RNA aus menschlichen
Nabelschnurendothelzellen (HUVEC) identifiziert. Am Tag 0 wurden
HUVECS in Haltungsmedium (EBM von Clonetics (San Diego, CA), ergänzt um 10
pg/ml menschliches EGF, 1 μg/ml
Hydrocortison, 50 μg/ml
Gentamicin, 50 ng/ml Amphotericin-B, 3 μg/ml Rinderhirnextrakt und 2
Vol.-% fötales
Kälberserum)
mit einer Dichte von ungefähr
3 × 106 Zellen pro 150 mm2-Platte
ausplattiert. Am Tag 1 wurde den Zellen phenolrotfreies EBM zugeführt, das mit
2 Vol.-% an Aktivkohle/Dextran-behandeltem fötalen Kälberserum (HyClone; Logan;
UT) ergänzt
war und replikationsdefektives Adenovirus, das menschliches ERβ exprimierte
(Ad5ERβ),
mit einer ungefähren
MOI von 300 enthielt. Nach einstündiger
Inkubation bei 37 °C
wurden die Zellen zweimal gewaschen und erneut mit EBM/BSA (EBM
ergänzt
mit 0,25 % (Gewicht/Volumen) Rinderserumalbumin, 10 U/ml Penicillin
G, 10 μg/ml
Streptomycin und 25 ng/ml Amphotericin B) gefüttert. Nach einer weiteren
ungefähr
6-stündigen
Inkubation bei 37 °C
wurden die Zellen mit neuem EBM/BSA gefüttert, das entweder 100 nM
17β-Östradiol
oder DMSO als Trägerstoff
enthielt. Nach ungefähr
16-stündiger
Inkubation wurden die Zellen erneut mit EBM/BSA gefüttert, das
30 U/ml IL-1β und
entweder 100 nM 17β-Östradiol
oder DMSO als Trägerstoff
enthielt. Nach 5-stündiger Inkubation
bei 37 °C
wurden die Zellen unter Verwendung von Trizol (Life Technologies)
geerntet. RNA wurde gemäß dem Protokoll
des Herstellers gewonnen. Die gereinigte Gesamt-RNA wurde 1 Stunde
lang mit 10 Einheiten Dnase 1 (Life Technologies) bei 37 °C behandelt
und über
Rneasy-Zentrifugationssäulen
(Qiagen; Chatsworth, CA) erneut gereinigt.
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Nach
der DNase I-Behandlung wurden sechs Mikrogramm Gesamt-RNA mit 1 × RT-Puffer
(25 mM Tris-Cl, pH 8,3, 37,6 mM KCl, 3 mM MgCl2 und
5 mM DTT, von Genhunter, Nashville TN), 20 μM dNTP's (A, C, G und TTP 2'-Desoxynukleotid-5'-Triphosphat, Gibco/BRL), 0,2 μM HT11C (Oligonukleotid: AAGCTTTTTTTTTTTC; SEQ
ID NO: 8) in einem Endvolumen von 600 μL inkubiert. Dieses Reaktionsgemisch
wurde fünf
Minuten lang bei 65 °C
inkubiert, um die Sekundärstrukturen
zu denaturieren, gefolgt von einer zehnminütigen Inkubation bei 37 °C. Dann wurden
30 μl Superscript
II-Reverse Transkriptase (200 Einheiten/μl, Gibco/BRL) der Reaktion zugesetzt,
und die Inkubation wurde 1 Stunde lang bei 37 °C fortgesetzt. Das Enyzm wurde
durch fünfminütiges Erhitzen
auf 75 °C
inaktiviert. Ein Aliquot dieser Reaktion wurde dann für die Synthese
des zweiten Strangs durch PCR verwendet. 2 μl der Reaktion wurden 1 × PCR-Puffer
(10 mM Tris-Cl, pH 8,4, 100 mM KCl, 1,5 mM MgCl2 und
0,001 % Gelatin), 2 μM
dNTP's, 15 nM 33P dATP (NEN), 1 Einheit AmpliTaq DNA-Polymerase
(Perkin Elmer) und 1 μM
Zufallsprimer 5'-AAGCTTGCCATGG-3' (SEQ ID NO: 9) zugesetzt,
so dass sich ein Gesamtreaktionsvolumen von 20 μl ergab. Dieses Reaktionsgemisch
wurde dann unter Verwendung der folgenden Parameter thermozykliert:
2
Minuten lang 92 °C,
1 Runde,
15 Sekunden lang 92 °C, 2 Minuten lang 40 °C, 30 Sekunden
lang 72 °C,
40 Runden
5 Minuten lang 72 °C.
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Die
PCR-Produkte wurden durch Gelelektrophorese auf einem 6 %igen denaturierenden
Polyacrylamidgel (5,7 % Acrylamid, 0,3 % Bisacrylamid, 42 % Harnstoff
und 51 % H2O) in 1 × TBE-Puffer (0,1 M Tris, 0,09 M Borsäure, 1 mM
EDTA) innerhalb von drei Stunden bei 2000 Volt aufgetrennt. Das
Gel wurde dann auf Filterpapier (Schleicher & Schuell) übertragen, eine Stunde lang
bei 80 °C
unter Vakuum getrocknet und ungefähr 24 Stunden lang einem Röntgenfilm
aufgelegt. Der entwickelte Film wurde dann dem getrockneten Gel aufgelegt,
und die interessierenden Banden wurden identifiziert. Die Ecken
der Bande wurden unter Verwendung einer Spritzennadel vom Kaliber
22 markiert, und das Gelstück
innerhalb dieser Grenzen wurde mit einer Rasierklinge ausgeschnitten
und in 100 μl
H2O eingetaucht. Die Probe wurde fünfzehn Minuten
lang in einem Wasserbad gekocht, zwei Minuten lang zentrifugiert,
und der Überstand
wurde in ein neues Gefäß übertragen. Dieser
Probe wurden 5 μl
Glycogen (10 mg/ml), 10 μl
Natriumacetat (3 M) und 450 μl
Ethanol (100 %) zugesetzt. Die Probe wurde gemischt, über Nacht
bei –20 °C fällen gelassen
und zehn Minuten lang bei 10.000 g zentrifugiert. Der Lösungsüberstand
wurde entfernt, das Pellet wurde mit 200 μl 85 % Ethanol gewaschen, getrocknet
und in 10 μl
H2O resuspendiert. Ein 3 μl Aliquot
hiervon wurde in eine Reamplifikations-PCR-Reaktion in Gegenwart von 1 × PCR-Puffer,
20 μM dNTPs,
0,2 μM Zufallsprimer
und 0,2 μM
Oligonukleotid HT11C und 2 Einheiten AmpliTaq-Polymerase
eingesetzt, wobei die gleichen Zyklusparameter wie bei der obigen PCR-Reaktion
verwendet wurden.
-
Unter
den identifizierten regulierten Banden zeigte eine Bande, Nr. 7,
mit einer Größe von ungefähr 320 Basenpaaren
(bp), eine sehr starke Induktion durch Behandlung mit 17β-Östradiol,
und sie wurde als „endothelial
estrogen regulated gene-7” (EER-7)
bezeichnet. Das EER-7-Fragment
wurde TA-Klonierung in den Vektor pCRII (InVitrogen) kloniert. Zur
Northern-Blot-Analyse
wurde Gesamt-RNA aus HUVEC-Zellen durch Elektrophorese auf einem
1 %igen (Gewicht/Volumen) Agarosegel innerhalb von etwa 2 Stunden
bei 200 V fraktioniert. Die RNA wurde über Nacht durch Kapillarwirkung
auf Nylonmembran übertragen.
Die Nylonmembranen wurden mit 32P-markierten
EER-7-Fragment-cDNA-Sonden hybridisiert, unter Verwendung eines
Oligonukleotid-Markierungskits (Pharmacia) aus dem gelgereinigten
EER-7-320 Basenpaarfragment hergestellt. Die Northern-Ergebnisse
zeigten, dass die Gesamtlänge
der EER-7-mRNA ungefähr
4,0 kb betrug.
-
Die
Analyse der 320-Basenpaar-Sequenz unter Verwendung des BLAST-Programms
(NCBI; nichtredundante und EST-Datenbanken) identifizierte keine
Homologie mit bekannten Genen, aber zeigte EST-Sequenzen (W42603,
W44920, H25237 und AA166620) mit Homologie. Diese ESTs wurden von
Research Genetics erhalten und ihrer Gesamtheit sequenziert. Die
resultierende Sequenz von ungefähr
1,2 Kilobasenpaaren hatte keine Homologie mit bekannten identifizierten
Genen und enthielt eine identifizierbare codierende Region.
-
Zur
Isolation des EER-7-Gens wurde ein PCR-Durchmusterungssatz (OriGene
Rapid-Screen) mit einer menschlichen Plazentabibliothek verwendet.
Von der bekannten Sequenz von EER-7 abgeleitete Oligoprimer (5'-TTTGCTCAGCTGAGCTCCT-3' und 5'-TAAGATAAAGGTAAGGACACTA-3'; SEQ ID Nrn: 10
bzw. 11) wurden zuerst in einer RT-PCR-Reaktion mit Gesamt-RNA aus der menschlichen
Plazenta verwendet. Die vorhergesagte 340-Basenpaar-Bande wurde nach Elektrophorese
auf einem 1,2 %igen Agarosegel beobachtet. Die 96-Napf-Bibliothek
der menschlichen Plazenta von Origene wurde dann durch PCR unter
Verwendung dieser Oligonukleotide durchmustert. Fünf Näpfe ergaben
eine 340-Basenpaar-Bande.
Diesen Näpfen
entsprechende Unterplatten wurden von Origene erhalten, und eine
zweite PCR-Runde wurde durchgeführt,
um die positiven Näpfe
jeder Unterplatte zu identifizieren. Die positiven Unternäpfe wurden
auf LB+Ampicillin-Platten ausplattiert, um individuelle Kolonien
zu erhalten. Diese Kolonien wurden durch Koloniehybridisierung (Sambrook
et al, Molecular Cloning) unter Verwendung einer 32P-markierten
EST-Sequenz von 1 Kilobasenpaar (kb) als Sonde durchmustert. Die
Membranen wurden über
Nacht bei 48 °C
hybridisiert und dann zweimal bei Raumtemperatur mit 2 × SSC/0,5
% SDS und zweimal bei 60 °C
mit 0,1 × SSC/0,1
% SDS gewaschen. Die positiven Kolonien wurden in LB+Ampicillin
kultiviert, und die Plasmid-DNA
wurde isoliert (Qiagen). Die Plasmide wurden mit EcoRI und SaII
verdaut, um die cDNA-Inserts
freizusetzen. Die Reaktionen wurden der Elektrophorese und Southern-Analyse,
wie für
das Koloniehybridisierungsprotokoll beschrieben, unterzogen. Der als
D3E11 bezeichnete Klon lieferte ein cDNA-Insert der für einen
EER-7-Klon mit voller Länge
erwarteten Größe und wurde
vollständig
sequenziert. Die BLAST-Analyse mit dieser Sequenz identifizierte
die Ähnlichkeit
mit bekannten Mitgliedern der Lysyloxidase-Genfamilie (1 und 2).
-
Beispiel 2: Regulation der EER-7-Expression
-
Menschliche
Nabelschnurvenenzellen (HUVECS) wurden als gefrorene Präparate (Clonetics,
San Diego, CA) während
der Passage 2 oder 3 erhalten. Die Zellen wurden in EBM-Medium,
ergänzt
mit 10 ng/ml an menschlichem EGF, 1 mg/ml Hydrocortison, 50 mg/ml
Gentamicin, 50 ng/ml Amphotericin-B, 3 mg/ml Rinderhirnextrakt und
2 Vol.-% an fötalem
Kälberserum,
gehalten. Die Zellen wurden zwischen den Passagen 4 und 7 für Experimente
verwendet.
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Am
Tag 0 wurden die HUVECS mit einer Dichte von ungefähr 3 × 106 Zellen pro 150 mm2 Platte
in Erhaltungsmedium ausplattiert. Die Zellen wurden ungefähr 24 Stunden
lang bei 37 °C
inkubiert. Am Tag 1 wurde den Zellen phenolrotfreies EBM zugeführt, das
mit 2 Vol.-% an Aktivkohle/Dextran-behandeltem fötalen Kälberserum (HyClone; Logan;
UT) ergänzt
war und replikationsdefektives Adenovirus, das menschliches ERα (Ad5ERα) oder ERβ (Ad5ERβ) von voller
Länge exprimierte,
mit einer ungefähren
MOI von 300 enthielt. Nach der Infektion wurden die Zellen gewaschen
und erneut mit phenolrotfreiem EBM, ergänzt um 2 Vol.-% an Aktivkohle/Dextran-behandeltem
fötalen
Kälberserum,
gefüttert.
Die Zellen wurden ungefähr
20 Stunden lang bei etwa 37 °C
inkubiert. Am Tag 3 wurde die Gesamt-RNA mit Silikatgelsäulen (Qiagen,
Chatsworth, CA) aus den Zellen extrahiert. Die Gesamt-RNA wurde
durch Elektrophorese auf einem 1 %igen Agarosegel innerhalb von
etwa 2 Stunden bei 150 V fraktioniert. Die RNA wurde durch Kapillartransfer
unter Verwendung von 20 × SSC
transferiert. Die Nylonmembranen wurden mit 32P-markierten
EER-7-cDNA-Sonden (unter Verwendung von Pharmacia's Oligolabelling
Kit hergestellt) hybridisiert. Die Ergebnisse sind in 3 zusammengefasst.
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Die
Sequenzanalyse von EER-7 zeigte, dass das Protein strukturell mit
anderen Proteinen, die der LO- und LOL-Proteinfamilie angehören, ähnlich war
(siehe 1). Der Vergleich der Domänen zeigt, dass EER-7 die mit
den LO- und LOL-Proteinen assoziierten charakteristischen katalytischen
Domänen
besitzt und ebenfalls vier SRCR-Domänen umfasst, die in WS914 vorliegen.
Zusammengenommen zeigt dies, dass das EER-7-Protein eine Rolle bei
der zellulären
Signalübertragung
durch von den SRCR-Domänen
vermittelte Protein-Protein-Interaktionen spielen kann.
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Expressionsstudien
zeigten, dass die EER-7-Expression in HUVEC-Zellen sowohl durch
den ERα-
als auch durch den ERβ-Rezeptor
reguliert wurde. Der Prototyp eines Östrogenagonisten, 17β-Östradiol,
stimulierte die EER-7-Expressionen durch Interaktionen mit beiden
Rezeptoren. Weiterhin wurde diese Wirkung durch den nicht-selektiven Östrogenrezeptorantagonisten
IC182780 blockiert (siehe 3, Abbildung
auf der rechten Seite). Die ERα-Agonisten
und ERβ-Antagonisten,
Substanzen 2 und 8 (4), stimulierten beide die EER-7-Expression
durch den ERα und
blockierten die Wirkung von 17β-Östradiol
am ERβ-Rezeptor.
Diese Untersuchungen zeigen, dass die Expression und Aktivität von EER7
durch beide Östrogenrezeptoren
moduliert werden. Daher kann die östrogenvermittelte Modulation
von EER-7 einen neuen Weg zur Entwicklung therapeutischer Strategien
für AAAs
und Myokardinfarkte darstellen.
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