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Querverweise auf andere Patentanmeldungen
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Teilweiterbehandlung
der Patentanmeldung Seriennr. 08/921,068, eingereicht am 29. August
1997, welche eine Teilweiterbehandlung der Patentanmeldung Seriennr.
08/739,383, eingereicht am 29. Oktober 1996 ist, welche sich auf
die vorläufige
Patentanmeldung Seriennr. 60/019,014, eingereicht am 22. Dezember
1995 bezieht; und die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die
vorläufige
Patentanmeldung Seriennr. 60/094,477, eingereicht am 29. Juli 1998.
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Diese
Patentanmeldung wurde erstellt durch staatliche Unterstützung unter
Grant Nr. P50-HL52338-02 (SCOR), finanziert durch die National Institutes
of Health, Bethesda, Maryland. Die amerikanische Bundesregierung
kann gewisse Rechte an dieser Erfindung haben.
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STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Gene und Genprodukte, die
im Zusammenhang mit dem Long QT Syndrom (LQTS) stehen und auf ein
Verfahren für
die Diagnose von LQTS. Das LQTS wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Analysieren der DNA-Sequenz des KVLQT1-Gens eines zu untersuchenden Individuums
und Vergleich der jeweiligen DNA-Sequenz mit der bekannten DNA-Sequenz
eines normalen KVLQT1- Gens
diagnostiziert. Alternativ dazu kann das KVLQT1-Gen eines zu untersuchenden
Individuums auf Mutationen gescreent werden, welche LQTS auslösen. Durch
die Vorhersage von LQTS wird es Medizinern möglich, diese Krankheit durch
den Einsatz verfügbarer
medizinischer Therapie zu verhindern. In dieser Erfindung wird des
Weiteren beschrieben, dass das KVLQT1- sowie das KCNE1-(auch bekannt
als minK)-Protein sich zusammenlagern um einen kardialen IKS-Kaliumkanal zu bilden. Dieses Wissen kann
dazu benutzt werden, um diese beiden Proteine in einer Zelle zu
coexprimieren und eine solche transformierte Zelle kann für das Screening
von Wirkstoffen, welche bei der Behandlung oder zur Prävention
von LQTS hilfreich sein werden, verwendet werden.
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Die
Publikationen und anderen Materialien, die hierin verwendet werden,
um den Stand der Technik der Erfindung zu veranschaulichen oder
um aus Gründen
der Zweckdienlichkeit zusätzliche
Details zur Verfügung
zu stellen, sind in der anhängigen
Referenzliste in entsprechenden Gruppen zusammengefasst.
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Herzrhythmusstörungen sind
eine häufige
Ursache für
Morbidität
und Mortalität
und sind für
11% aller natürlichen
Todesfälle
(Kannel, 1987; Willich et al., 1987) verantwortlich. Im Allgemeinen
ist die präsymptomatische
Diagnose und die Behandlung von Individuen mit lebensbedrohlichen
ventrikulären
Tachyarrhythmien schlecht und in einigen Fällen wird durch das medizinische
Management das Risiko für
Arrhythmien und Tod tatsächlich
erhöht
(Cardiac Arrhythmia Suppression Trial II Investigators, 1992). Aufgrund
dieser Faktoren haben das Erkennen von Personen mit einem Risiko
für Herzrhythmusstörungen und
die Prävention
von Arrhythmien hohe Priorität.
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Zu
dem Risiko für
das Entwickeln einer Herzrhythmusstörung tragen sowohl genetische
als auch erworbene Faktoren bei. Das Long QT Syndrom (LQTS) ist
eine angeborene Herzrhythmusstörung,
die zu einer abrupten Bewusstlosigkeit, Synkope, Anfällen und
plötzlichem
Tod durch ventrikuläre
Tachyarrhythmien, insbesondere Torsade de Pointe und Kammerflimmern
(Ward, 1964; Romano, 1965; Schwartz et al., 1975; Moss et al., 1991)
führt.
Diese Krankheit tritt gewöhnlich
bei jungen ansonsten gesunden Personen (Ward, 1964; Romano, 1965;
Schwartz et al., 1975) auf. Die meisten LQT-Genträger zeigen
eine Verlängerung
der QT-Zeit im Elektrokardiogramm, ein Zeichen für abnorme Herzrepolarisation
(Vincent et al., 1992). Die klinischen Merkmale von LQTS stammen
von episodischen Herzrhythmusstörungen,
insbesondere von mit der Repolarisation in Verbindung stehenden
ventrikulären
Tachyarrhythmien, wie Torsode-de-point-Tachykardie, die nach dem charakteristischen
wellenförmigen
Auftreten dieser Arrhythmien auf den Elektrokardiogrammen und des
Kammerflimmerns (Schwartz et al., 1975: Moss and McDonald, 1971)
benannt ist. Bei einer Torsade-de-pointe-Tachykardie kann es auch
zu einer Degeneration in ein Kammerflimmern, eine besonders tödliche Arrhythmie, kommen.
Obwohl LQTS nicht oft diagnostiziert wird, treten Herzrhythmusstörungen sehr
häufig
auf; in den USA erleiden jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen einen
plötzlichen
Tod (Kannel, et al., 1987; Willich et al., 1987) und in vielen Fällen kann
der dabei zugrunde liegende Mechanismus eine abnorme kardiale Repolarisation
sein. Das LQTS bietet daher eine einzigartige Gelegenheit, lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen auf
der molekularen Ebene zu studieren.
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Sowohl
die vererbte als auch die erworbene Form von LQTS wurden bereits
definiert. Das erworbene LQTS und sekundäre Arrhythmien können aus
kardialer Ischämie,
Bradykardie und Stoffwechselabnormitäten, wie beispielsweise niedrigen
Kalium- oder Kalziumkonzentrationen im Serum (Zipes, 1987) resultieren.
Das LQTS kann auch durch eine Behandlung mit bestimmten Medikamenten,
einschließlich
Antibiotika, Antihistaminika, Allgemeinnarkosemitteln und am häufigsten
durch Antiarrhythmika (Zipes, 1987) ausgelöst werden. Die erblichen Formen
von LQTS können
von Mutationen in mindestens fünf
verschiedenen Genen verursacht werden. In früheren Studien wurden die LQT-Loci
auf den Chromosomen 11p15.5 (KVLQT1 oder LQT1) (Keating et al.,
1991a; Keating et al., 1991b), 7q35-36 (HERG oder LQT2), 3p21-24
(SCN5A oder LQT3) (Jiang et al., 1994) gemoppt. Von diesen Chromosomen
ist das KVLQT1 der häufigste
Verursacher des vererbten LQTS. Unsere Daten deuten darauf hin,
dass Mutationen in diesem Gen für
mehr als 50% des erblich bedingten LQT-Syndroms verantwortlich sind.
Kürzlich
wurde ein vierter LQT-Locus (LQT4) auf dem Chromosom 4q25-27 (Schott
et. al., 1995) gemoppt. Auch KCNE1 (LQT5) wurde mit dem Long QT
Syndrom (Splawski et al., 1997b; Duggal et al., 1998) in Verbindung
gebracht. Diese Gene kodieren für
Ionenkanäle,
die an der Erzeugung von kardialem Aktionspotenzial beteiligt sind.
Mutationen können
zu Kanaldysfunktionen und verzögerter
Repolarisation von Muskelzellen führen. Aufgrund der regionalen
Heterogenität der
Kanalexpression am Myokard bildet die abnorme kardiale Repolarisation
eine Grundlage für
Arrhythmien. KVLQT1 und KCNE1 werden auch im Innenohr exprimiert
(Neyroud et al., 1997; Vetter et al., 1996). Wir und andere haben
gezeigt, dass homozygote oder zusammengesetzte heterozygote Mutationen
in jedem einzelnen dieser Gene zu Taubheit führen und den schweren kardialen
Phänotyp
des Jervell-und-Lange-Nielsen-Syndrom (Neyroud et al., 1997, Splawski
et al., 1997a; Schultze-Bahr et al., 1997; Tyson et al., 1997) hervorrufen
kann. Durch den Verlust von funktionellen Kanälen im Ohr wird offensichtlich
die Produktion von Endolymphe unterbrochen und es kommt so zu Taubheit.
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Die
präsymptomatische
Diagnose von LQTS stützt
sich gegenwärtig
auf die Verlängerung
des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen. Bei einer QTc (frequenzkorrigierte
QT-Zeit, Bazzett, 1920) von mehr als 0,44 Sekunden wird ein Individuum
traditionell als betroffen eingestuft. Die meisten LQTS-Patienten
sind allerdings junge und ansonsten gesunde Personen, bei denen
noch keine Elektrokardiogramme aufgezeichnet wurden. Darüber hinaus
haben genetische Studien gezeigt, dass die QTc weder sensitiv noch
spezifisch (Vincent et al., 1992) ist. Das Spektrum von QTc-Intervallen
bei Genträgern
und Nicht-Genträgern überlappt
sich und führt
zu falschen Zuordnungen. Nicht-Genträger können verlängerte QTc-Intervalle
aufweisen und als entsprechend betroffen diagnostiziert werden.
Umgekehrt weisen einige LQT-Genträger QTc-Intervalle von ≤ 0,44 Sekunden
auf und haben dennoch ein Risiko für Arrhythmie. Die korrekte
präsymptomatische
Diagnose ist wichtig für
die effektive genspezifische Behandlung von LQTS.
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Es
gibt Berichte über
autosomal dominante und autosomal rezessive Formen dieser Krankheit.
Das autosomal rezessive LQTS (auch bekannt als Jervell-und-Lange-Nielsen-Syndrom) ist mit
kongenitaler neuraler Taubheit assoziiert worden; diese Form des
LQTS ist selten (Jervell und Lange-Nielsen, 1957). Häufiger ist das
autosomal dominante LQTS (Romano-Ward-Syndrom) und diese Form ist
nicht mit anderen phänotypischen
Abnormitäten
assoziiert (Romano et al., 1963; Ward, 1964). Eine Krankheit, die ähnlich dem
vererbten LQTS ist, kann gewöhnlich
infolge einer pharmakologischen Therapie (Schwartz et al., 1975;
Zipes, 1987) erworben werden.
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Die
Daten deuten auch auf einen Zusammenhang mit dem Mechanismus von
Arrhythmien bei LQTS hin. Es wurden in jüngster Zeit zwei Hypothesen
für LQTS
vorgeschlagen (Schwartz et al., 1994). Ein Vorschlag beruht auf
der Annahme, dass eine Prädominanz
der linksseitigen autonomen Innervation abnorme kardiale Repolarisation
und Arrhythmien verursacht. Gestützt
wird diese Hypothese durch den Befund, dass Arrhythmien bei Hunden
induziert werden können,
wenn das rechte Ganglion stellatum entfernt wird. Zusätzlich lassen
Einzelberichte vermuten, dass manche LQTS-Patienten effektiv mit
Betablockern und durch Ektomie des linken Ganglion stellatum behandelt
werden können
(Schwartz et al., 1994). Die zweite Hypothese für mit LQTS in Zusammenhang
stehenden Arrhythmien beruht auf der Vermutung, dass Mutationen
in herzspezifischen Ionenkanalgenen oder Genen, die kardiale Ionenkanäle beeinflussen,
eine verzögerte
Repolarisation von Muskelzellen hervorrufen. Die verzögerte Repolarisation
von Muskelzellen könnte
die Reaktivierung von Kalziumkanälen
vom L-Typ fördern
und somit zu sekundären
Depolarisationen führen
(January und Riddle, 1989). Diese sekundären Depolarisationen sind der
mögliche
Zellmechanismus für
Torsode-de-pointe-Arrhythmien (Surawicz, 1989). Diese Hypothese
wird unterstützt
durch die Beobachtung, dass die Blockade der Kaliumkanäle durch
Pharmaka eine QT-Verlängerung
und durch Repolarisation bedingte Arrhythmien beim Menschen und
in Tiermodellen induzieren kann (Antzelevitch und Sicouri, 1994).
Die Entdeckung, dass eine Form des LQTS durch Mutationen in einem
kardialen Kaliumkanalgen verursacht wird, untermauert die Muskelzellen-Hypothese.
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Theoretisch
könnten
Mutationen in einem kardialen Natriumkanalgen das LQTS verursachen.
Spannungsgesteuerte Natriumkanäle
vermitteln eine rasche Depolarisation in ventrikulären Myozyten
und besitzen auch eine geringe Leitfähigkeit während der Plateau-Phase des Aktionspotenzials
(Attwell et al., 1979). Leichte Abnormitäten der Natriumkanalfunktion
(z. B. verzögerte
Natriumkanal-Inaktivierung oder veränderte spannungsabhängige Kanalinaktivierung)
könnten
die kardiale Repolarisation verzögern
und zu einem verlängerten
QT-Intervall und Arrhythmien führen.
1992 klonten und charakterisierten Gellens und Kollegen ein Gen, SCN5A,
auf dem kardiale Natriumkanäle
kodiert sind, (Gellens et al., 1992). Die Struktur dieses Gens war ähnlich derjenigen
anderer bereits zuvor charakterisierter Gene für Natriumkanäle und es
kodiert für
ein großes Protein
von 2016 Aminosäuren.
Diese Kanalproteine enthalten vier homologe Domänen (DI-DIV), wovon jedes sechs
putative transmembrane Segmente (S1-S6) enthält. SCN5A wurde kürzlich durch
Genmapping dem Chromosom 3p21 zugeordnet, was es zu einem ausgezeichneten
Kandidatengen für
LQT3 (George et al., 1995) macht; und es wurde anschließend nachgewiesen,
dass dieses Gen mit LQT3 (Wang et al., 1995a) in Zusammenhang steht.
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1994
identifizierten Warmke und Ganetzky eine neue humane cDNA, das „Human-Ether-A-Go-Go-Gen" (HERG, Warmke und
Ganetzky, 1994). HERG wurde auf dem humanen Chromosom 7 durch PCR-Analyse
eines somatischen Zellhybridpanels (Warmke und Ganetzky, 1994) lokalisiert,
was es zu einem Kandidaten für
LQT2 macht. Das Gen weist eine vorhergesagte Aminsosäuresequenz-Homologie zu
Kaliumkanälen
auf. HERG wurde aus einer Hippocampus-cDNA-Bibliothek anhand der
Homologie zu dem Drosophila-Ether-A-Go-Go-Gen (eag) isoliert, welches für einen
Kalzium-modulierten Kaliumkanal kodiert (Bruggemann et al., 1993).
HERG ist jedoch nicht das Humanhomolog zu eag, da es eine nur ~50
%ige Homologie zu dessen Aminosäuresequenz
aufweist. Es wurde gezeigt, dass HERG mit LQT2 assoziiert ist (Curran
et al., 1995).
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Es
wurde herausgefunden, dass LQT1 mit dem Gen KVLQT1 (Q. Wang et al.,
1996) in Verbindung steht. Identifiziert und charakterisiert wurden
sechzehn Familien mit Mutationen in KVLQT1 und es wurde nachgewiesen,
dass in allen sechzehn Familien eine durchgehende Verbindung zwischen
LQT1 und KVLQT1 bestand. KVLQT1 wurde durch Genmapping dem Chromosom
11p15.5 zugeordnet, was es zu einem Kandidatengen für LQT1 macht.
KVLQT1 kodiert für
ein Protein mit Strukturcharakteristika von Kaliumkanälen und die
Expression des Gens, die durch Northern-Blot-Analyse bestimmt wurde,
zeigte, dass KVLQT1 am stärksten
im Herz exprimiert wird. Eine intragene Deletion und zehn verschiedene
Missense-Mutationen, welche LQTS verursachen, wurden in KVLQT1 identifiziert.
Diese Daten definieren KVLQT1 als ein neues Gen für kardiale
Kaliumkanäle
und zeigen, dass Mutationen in diesem Gen eine Anfälligkeit
für ventrikuläre Tachyarrhythmien
und plötzlichen
Tod hervorrufen.
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Es
war bekannt, dass eine Komponente des I
KS-Kanals
minK ist, ein 130 Aminosäuren
umfassendes Protein mit einer einzigen putativen transmembranen
Domäne
(Takumi et al., 1988; Goldstein und Miller, 1991; Hausdorff et al.,
1991; Takumi et al., 1991; Busch et al., 1992; Wang und Goldstein,
1995; KW Wang et al., 1996). Die Größe und Struktur dieses Proteins
ließen
es unmöglich
erscheinen, dass minK allein funktionelle Kanäle bilden kann (Attali et al.,
1993; Lesage et al., 1993). Es gibt Hinweise darauf, das KVLQT1
und minK sich zusammenlagern, um den kardialen I
KS Kaliumkanal
zu bilden. Publiziert wurde dies von Sanguinetti et al (1996b) sowie
in
WO 97/23598 . Splawski
et al. (Genomics 51, 1998, Seiten 86-97) bestimmten die Genomstruktur
der Gene KVLQT1, HERG und KCNE1, die für kardiale Ionenkanäle kodieren.
Eine Missense-Mutation in dem C-terminalen Bereich von KVLQT1 ruft
eine „Forme
fruste" (leichte
klinische Präsentation)
des LQT-Syndroms hervor (Donger et al., Circulation 96 (9), 1997,
Seiten 2778-2781). Weitere Missense-Mutationen in KVLQT1 wurden
von Russell et al. (Human Molecular Genetics 5(9), 1996, Seiten
1319-1324) gefunden.
I
KS-Dysfunktion ist eine Ursache für kardiale
Arrhythmie. Später
wurde gezeigt, dass Mutationen in KCNE1 (welches für minK kodiert)
auch zu LQTS führen
können
(Splawski et al., 1997b).
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gibt Informationen zur Genomstruktur von KVLQT1-Genen, welche LQTS hervorruft.
Dazu gehören
auch Informationen über
die Intron-/Exon-Grenzen.
Auch offenbart sind zusätzliche Sequenzdaten,
die zuvor noch nicht für
dieses Gen angegeben wurden, sowie Mutationen in KVLQT1, welche mit
dem LQTS assoziiert sind. Die Analyse des KVLQT1-Gens wird eine
frühzeitige
Diagnose für
Personen mit LQTS liefern. Das diagnostische Verfahren umfasst die
Analyse der DNA-Sequenz des KVLQT1-Gens einer zu untersuchenden
Person und den Vergleich dieser Sequenz mit der DNA-Sequenz des
nativen Nonvariant-Gens. In einer zweiten Ausführungsform wird das KVLQT1-Gen
einer zu untersuchenden Person auf Mutationen gescreent, welche
das LQTS hervorrufen. Die Fähigkeit,
LQTS vorherzusagen, wird es Medizinern ermöglichen, die Krankheit durch
medizinische Therapie, wie beispielsweise Betablocker zu verhindern.
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Es
wird ferner beschrieben, dass KVLQT1 und KCNE1 (minK) sich zusammenlagern,
um einen IKs-Kaliumkanal zu bilden. Eine
IKs-Dysfunktion ist eine Ursache für Herzrhythmusstörungen.
Das Wissen darüber, dass
diese beiden Proteine sich zusammenlagern, um den IKs-Kanal
zu bilden, ist hilfreich bei der Entwicklung eines Assays für das Screening
von Wirkstoffen, die hilfreich bei der Behandlung oder Prävention
des QT-Syndroms
vom Typ LQT1 sind. Durch Coexpression beider Gene in einer Zelle,
wie beispielsweise einer Oocyte, ist es möglich, auf Wirkstoffe zu screenen,
die eine Wirkung auf den IKs-Kanal ausüben und
zwar sowohl in der Form des Wildtyps als auch in den mutierten Formen.
Dieses Wissen ist auch nützlich
für die
Analyse des KCNE1-Gens für
eine frühe
Diagnose von Personen mit LQTS. Die diagnostischen Verfahren werden
durchgeführt
wie oben für
KVLQT1 angegeben.
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KURZDARSTELLUNG DER FIGUREN
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1. Pedigreestruktur für einen Teil von LQTS-Trägern, die
mit K1532 verwandt sind. Betroffene Personen sind mit ausgefüllten Kreisen
(Frauen) oder Quadraten (Männer)
dargestellt, nicht betroffene Personen zeigen nur ein leeres Symbol
und Personen mit uneindeutigen Phänotypen sind punktiert dargestellt.
Gentypen für
Chromosom-11-Marker sind unter jedem Symbol angegeben und als Haplotypen
dargestellt. Die Reihenfolge der Marker (von oben nach unten) ist: Tel-HRAS-D11S922-TH-D11S1318-D11S454-D11S860-D11S12-Cen. Die Genauigkeit
von Haplotypen wurde sichergestellt, indem Gentypen von zusätzlichen
Marker für
Chromosom 11p15.5 benutzt wurden. Daraus folgende Gentypen sind
in Klammern dargestellt. Chromosomen für die Krankheit sind durch
Kästchen
angegeben und Rekombinationsereignisse sind durch durchgehende horizontale
Linien dargestellt. Rekombinationsereignisse, die die Chromosomen
für die
Krankheit betreffen, treten bei Individuen auf: IV-22, IV-25, V-6,
V-17, V-24, V-34, VI-13, VI-14 und VI-16. Rekombinationsereignisse,
die in Chromosomen auftreten, die nicht für die Krankheit verantwortlich
sind, sind nicht angezeigt. KVLQT1 ist ein SSCP-Konformer innerhalb
von KVLQT1 , das durch die Primer 5 und 6 identifiziert wurde; dieses
Konformer wurde nur in K1532 identifiziert und stellt eine mit der
Krankheit in Verbindung stehende Mutation dar (Allel 2 ist das mutierte
Allel). Haplotypanalysen zeigten, dass KVLQT1 zwischen den flankierenden
Marker D11S922 und D11S454 lokalisiert ist.
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2.
Physikalische Kartierung der LQT1-Region. Das Ideogramm von Chromosom
11 deutet auf die ungefähre
Lokalisation von LQT1 (11p15.5) hin. Die Lokalisation polymorpher
Marker und einiger Kosmide ist durch vertikale Linien auf der Karte
angedeutet. Eine verfeinerte genetische Kartierung positioniert
LQT1 zwischen TH und D11S454. Der Abstand zwischen TH und D11S454
wurde durch Pulsfeldgelanalyse auf <700kb geschätzt. Eine physikalische Kartierung
der minimalen Reihe an überlappenden
YAC- und P1-Klonen ist dargestellt. Die Lokalisierung der KVLQT1
cDNA und der gefangenen Exons ist dargestellt. Unterbrochene Linien in
YACs deuten auf einen Chimärismus
hin.
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3.
Abgleich der S1-S6-Region von KVLQT1 mit dem Drosophila Shaker-Kaliumkanal, DMSHAKE1(SHA)
(Pongs et al., 1988). Identität
(I) und Ähnlichkeit
(:) sind angegeben. Die 3 separaten Fragmente von KVLQT1 sind in
der Reihenfolge: SEQ ID NO: 107, SEQ ID NO: 108 und SEQ ID NO: 109.
Die 3 separaten Fragmente von DMSHAKE1 sind in der Reihenfolge:
SEQ ID NO: 110, SEQ ID NO: 111 und SEQ ID NO: 112.
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4.
Die Northern-Blot-Analyse zeigt die Expression von KVLQT1 in Herz,
Plazenta, Lunge, Nieren und Pankreas des Menschen.
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5A-5B. Genomorganisation für die KVLQT1-Kodierung
und 5' und 3' nicht translatierter
Regionen. Positionen der Introns sind mit Pfeilköpfen angegeben. Die sechs putativen
transmembranen Segmente (S1 bis S6) und die putative Porenregion
(Pore) sind unterstrichen. Das Stoppkodon ist durch einen Asteriskus
(ein Sternchen) markiert. Die Nukleotidsequenz von 5A-5B ist SEQ ID NO: 1. Die Aminosäuresequenz
von 5A-5B ist
SEQ ID NO:2.
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6.
Physikalische Kartierung und Exonorganisation von KVLQT1. Die Genomregion
von KVLQT1 umfasst etwa 400 Kilobasen. Die physikalische Kartierung
des minimalen Contigs für überlappende
P1-Klone und das Kosmid, welches Exon 1 enthält, ist dargestellt. Die Lokalisation
von KVLQT1 in Bezug auf die Genklone ist angegeben. Die Größe der Exons
und die Abstände
sind nicht maßstabsgetreu
gezeichnet.
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7A-7E. Die Coexpression von KVLQT1
und hminK in CHO-Zellen induziert einen Strom, der fast identisch
ist zu dem kardialen IKs-Strom, A) KVLQT1-Ionenkanalströme, die
ausgehend von einem Haltepotenzial von –80 mV während 1-s-Depolarisationspulse
an Membranpotenzialen von –50
bis +40 mV aufgezeichnet wurden. Tailströme wurden bei –70 mV gemessen.
B) normalisierte isochrone Aktivierungskurven für Zellen, die mit KVLQT1 (n
= 6, 1 siehe Pulse) oder KVLQT1 und KCNE1 (n = 7; 7,5-s-Pulsen)
transfiziert waren. C-E) Ströme,
die während
7,5-s-Pulsen mit –40, –20, –10, 0,
+20 und +40 mV in Zellen, die mit KCNE1 (C), KVLQT1 (D) oder KVLQT1
und KCNE1 (E) transfiziert waren, aufgezeichnet wurden. Tailströme wurden gemessen
bei –70
mV in D und bei –50
mV in C und E. Die Amplitude von Steady-State KVLQT1-Strom bei +40
mV betrug 0,37 +/– 0,14
nA (n = 6). In Zellen, die mit KVLQT1 und KCNE1 cotransfiziert waren,
betrug der zeitabhängige
Strom während
eines 7,5-s-Pulses bei +40 mV 1,62 +/– 0,39 nA (n = 7).
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8A-8C. Expression von KVLQT1 in
Xenopus-Oocyten. A) Ströme
aufgezeichnet in einer Oocyte, der 12,5 ng KVLQT1 cRNA injiziert
worden war. Die Pulse wurden in 10 mV Schritten von –70 bis
+40 mV abgegeben. B) Isochrone (1s) Aktivierungskurve für KVLQT1-Strom. V1/2 betrug –14,0 +/– 0,2 mV
und der Steigungsfaktor lag bei 11,2 +/– 0,2 mV (n = 9). C) Die Beziehung
von Erev versus log[K+]e wurde mit einer linearen Funktion ausgerichtet
und wies eine Steigung von 49,9 +/– 0,4mV (n = 6-7 Oocyten pro
Punkt) auf. Tailströme
wurden bei verschiedenen Spannungen nach 1,6-s-Vorpulsen mit +10
mV gemessen.
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9A-9E. Die Coexpression von KVLQT1
und hminK lässt
auf die Anwesenheit von einem KVLQT1-Homolog in Xenopus-Oocyten
schließen.
Ströme
wurden gemessen bei –40, –20, 0,
+20 und +40 mV in Oocyten, denen entweder 5,8 ng KVLQT1 (9A), 1 ng KCNE1 (9B)
oder beide cRNAs injiziert worden waren (9C). 9D zeigt Verhältnisse
von Strom zu Spannung, welche mit 2-s-Pulsen für KVLQT1 und 7,5-s-Pulsen für hminK
oder KVLQT1 und hminK (n = 20 Zellen für jede Bedingung) gemessen
wurden. Für
Oocyten, denen 60 pg oder 1 ng KCNE1 cRNA injiziert wurde, betrug
IKs bei +40 mV 2,11 +/– 0,12 μA und 2,20 +/– 0,18 μA. 9E zeigt normalisierte isochrone Aktivierungskurven
für Oocyten,
denen KCNE1 (V1/2 = 2,4 +/– 0,3 mV;
Steigung = 11,4 +/– 0,3
mV; n = 16) injiziert wurde, oder denen KVLQT1 und KCNE1 cRNA (V1/2 = 6,2 +/– 0,3 mV; Steigung = 12,3 +/– 0,2 mV;
n = 20) injiziert wurde.
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10. Vergleich eines Teils einer humanen KVLQT1-Aminosäuresequenz
mit einem Teil einer KLVQT1-Aminosäuresequenz von Xenopus. Die
vertikalen Linien deuten auf die identischen Reste hin. Die Xenopus-Aminosäuresequenz
ist SEQ ID NO: 113 und die humane Aminosäuresequenz ist SEQ ID NO: 114.
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11A-11D.
KVLQT1 Missense-Mutationen cosegregieren mit LQTS bei Verwandten
K1532 (11A), K2605 (11B), K1723 (11C)
und K1807 (11D). Die Ergebnisse der SSCP-Analyse
mit dem Primerpaar 5-6 (K1532), Primerpaar 9-10 (K1723, K1807) und
Primerpaar 11-12 (K2605) sind unter jedem Pedigree dargestellt.
Abnorme SSCP-Konformere (gekennzeichnet durch *) cosegregieren mit
LQTS bei jedem Verwandten. Für
K1532 sind nur acht der 217 Individuen dargestellt. Da abnorme SSCP-Konformere, die
mit LQTS in K161 und K162 cosegregieren, identisch zu dem in K1807
definierten Konformer waren, sind die Ergebnisse für diese
Verwandtschaft nicht dargestellt. Die Ergebnisse von DNA-Sequenzanalysen
von dem normalen (links) und dem abnormen (rechts) Konformer sind
unter jedem Pedigree dargestellt.
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12A-12O.
KVLQT1 intragene Deletionen und Missense-Mutationen, die mit LQT1
verwandten Formen K13216 (12A),
K1777 (12B), K20925 (12C), K2557 (12D),
K13119 (12E), K20926 (12F), K15019 (12G),
K2625 (12H), K2673 (12I), K3698 (12J),
K19187 (12K), K22709 (12L), K2762 (12M),
K3401 (12N) und K2824 (12O) assoziiert sind. Betroffene Personen sind
durch ausgefüllte
Kreise (Frauen) und ausgefüllte
Quadrate (Männer)
gekennzeichnet. Nicht betroffene Personen sind mit leeren Symbolen
und nicht sicher zu bestimmende Personen sind entweder grau oder
getüpfelt
dargestellt. Die Ergebnisse von SSCP-Analysen mit Primerpaar 1-2
(K13216, K2557, K13119, K15019), Primerpaar 7-8 (K1777, K20926)
und Primerpaar 9-10 (K20925) sind unter jedem Pedigree in 12A-12G (siehe Tabelle 5 für die Primerpaare) angegeben.
Da abnorme SSCP-Konformere, die mit LQTS in K2050, K163 und K164
cosegregieren, identisch zu den abnormen Konformeren waren, die
in K1723 und K1807 definiert sind, sind die Ergebnisse für diese
Verwandten nicht dargestellt. Für 12A-12G sind
die Ergebnisse der DNA-Sequenzanalysen von dem normalen (links)
und dem abnormen (rechts) Konformer unter jedem Pedigree dargestellt
und die gezeigten Sequenzen befinden sich auf dem Antisense-Strang.
-
Für 12H-12O sind
die abnormen SSCP-Konformere durch einen Pfeil gekennzeichnet.
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13A-13C.
KCNE1-Mutationen, die mit LQTS assoziiert sind. Pedigreestrukturen
für LQTS-Verwandte
1789 (13A) und 1754 (13B). Betroffene Personen sind durch ausgefüllte Kreise (Frauen)
oder ausgefüllte
Quadrate (Männer)
gekennzeichnet. Nicht betroffene Personen sind durch offene Symbole
dargestellt. Verstorbene Personen sind durch eine diagonal durchgezogene
Linie gekennzeichnet. Abnorme SSCP-Konformere, die mit der Krankheit
cosegregieren sind unter jedem Pedigree dargestellt. Ein allgemeiner
Polymorphismus (G38S), welcher nicht mit LQTS in Zusammenhang steht,
wird auch durch diese Primer nachgewiesen. Der Effekt von Mutationen
auf die hminK-Proteinsequenz ist angegeben. 13C ist eine
schematische Darstellung von hminK-Protein, welches die Lokalisation
von mit LQTS assoziierten Mutationen zeigt.
-
14A-14B.
Das Ausmaß von
IKS variiert als eine Funktion der injizierten
KCNE1 cRNA. A) Repräsentative
Stromnachverfolgungen hervorgerufen durch 7,5-s-Pulse bei +40 mV
im Anschluss an die Injektion von Oocyten mit 6 ng/Oocyte KVLQT1
und einer variablen Menge von KCNE1 cRNA, wie angegeben. Zu beachten
ist das Vorhandensein von KVLQT1-Strom und das Fehlen von IKS in den Oocyten, denen 0,01 ng KCNE1 injiziert
wurde. B) Die Stromamplitude nachfolgend auf einen 7,5-s-Puls bei
+40 mV wurde auf Peakstrom, erhalten durch Injektion von 1,2 ng
KCNE1, normalisiert. Die Werte sind ein Mittel von +/– S.E.M.
N = 8 Oocyten/Gruppe.
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15A-15D.
Funktionelle Effekte von D76N KCNE1-Mutation. A) IKS wurde
hervorgerufen durch 7,5-s-Pulse ausgehend von einem Haltepotenzial
von –80
mV bis auf Testpotenziale von –40
bis +40 mV. Deaktivierende Tailströme wurden durch Rückkehr auf
das Membranpotenzial bei –50
mV hervorgerufen. B) Das isochrone Strom-Spannungs-Verhältnis von
IKS-WT (n = 14) und IKS-D76N (n
= 14) zeigt dominant negative Suppression von IKS durch
D76N (p < 0,0001).
Die Spannungsabhängigkeit
der IKS-D76N-Aktivierung mithilfe eines
7,5-Sekunden-Testpulses ist bei +16 mV verlagert im Vergleich zu
IKS-WT. Flache Kurven werden am besten von
normalisierten Tailströmen
mit einer Boltzmann-Funktion gefittet. (V1/2 =
10,8 +/– 0,8
mV, Steigungsfaktor = 12,1 +/– 0,3
mV; für
IKS-WT; für IKS-D76N V1/2 0 25,7 +/– 1,0 mV [p < 0,0001, verglichen
mit IKS-WT], Steigungsfaktor = 12, 0 +/– 0,2 mV;
n = 14). D) IKS-D76N deaktiviert schneller
als IKS-WT. IKS wurde
durch einen 5-Sekunden-Puls auf
+20 mV aktiviert und Tailströme
wurden bei den angegebenen Potenzialen gemessen. Tailströme wurden mit
einer einzigen exponentiellen Funktion gefittet. Der Einsatz zeigt
normalisierte deaktivierte Tailströme bei –50 mV nach einem Spannungsschritt
auf +20 mV.
-
16A-16D.
Funktionelle Effekte von S74L KCNE1 Mutation. A). IKS-WT und
IKS-S74L aufgezeichnet während 7,5-Sekunden-Depolarisationen
bei –40, –20, 0,
+20 und +40 mV. Zu beachten ist die schnellere Rate der Deaktivierung
von IKS-S764L-Tailströmen im Vergleich zu IKS-WT. B) Isochrones Strom-Spannungs-Verhältnis für IKS-WT und IKS-S74L (n
= 15). C) Die Spannungsabhängigkeit
der IKS-S74L-Aktivierung ist in Bezug zu
IKS-WT bei +19 mV verschoben. Flache Kurven
werden am besten von normalisierten Tailströmen mit einer Boltzmann-Funktion
gefittet (V1/2 = 13,7 +/– 0,6 mV, Steigungsfaktor =
16,0 +/– 0,3
mV für
IKS-WT; für IKS-S74L V1/2 = 33,6 +/– 0,8 mV, Steigungsfaktor 13,3
+/– mV
[beide p < 0,0001
in Bezug zu IKS-WT]). D) IKS-S74L deaktiviert
schneller als IKS-WT.
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17. Physikalische Kartierung und Exon-Organisation
von KCNE1. Die beiden Kosmidklone, die das gesamte KCNE1-Transkript
umspannen, sind dargestellt. Kosmid 1 erstreckt sich nicht bis zu
dem Ende von Exon 3 und Kosmid 2 beinhaltet nicht Exon 1 und 2.
Die Größen der
Exons und die Abstände
sind nicht maßstabsgetreu
gezeichnet.
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18. Genomorganisation der KCNE1-Kodierung und
5' und 3' nicht translatierte
Regionen. Positionen der Introns sind mit Pfeilköpfen angegeben. Zu beachten
ist, dass beide Introns innerhalb der 5' nicht translatierten Region liegen.
Der Asteriskus kennzeichnet das Stoppkodon. Die Nukleotidsequenz
von 18 ist SEQ ID NO: 3. Die Aminosäuresequenz
von 18 ist SEQ ID NO: 4.
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KURZBESCHREIBUNG DER SEQUENZLISTE
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- SEQ ID NO: 1 ist humane KVLQT1 cDNA.
- SEQ ID NO: 2 ist humanes KVLQT1-Protein.
- SEQ ID NO: 3 ist humane KVLQT1 cDNA.
- SEQ ID NO: 4 ist humanes KCNE1-Protein.
- SEQ ID NO: 5-6 sind hypothetische Nukleinsäuren, die verwendet werden,
um die Berechnung einer Homologie zu zeigen.
- SEQ ID NO: 7-8 sind Oligonukleotide, die verwendet werden, um
humane KVLQT1 cDNA einzufangen und zu reparieren (siehe Beispiel
4).
- SEQ ID NO: 9-40 sind Intron/Exon-Grenzen von humanem KVLQT1
(Tabelle3).
- SEQ ID NO: 41-47 sind Primer, die verwendet werden, um KVLQT1-Exons
zu amplifizieren (Tabelle 4).
- SEQ ID NO: 75-86 sind Primer, die verwendet werden, um KVLQT1-Mutationen
zu definieren (Tabelle 5).
- SEQ ID NO: 87-92 sind Primerpaare, die verwendet werden, um
das KCNE1-Gen zu amplifizieren.
- SEQ ID NO: 93-94 sind Primer, die verwendet werden, um KCNE1
cDNA zu amplifizieren.
- SEQ ID NO: 95-100 sind Intron/Exon-Grenzen von KCNE1 (Tabelle
8).
- SEQ ID NO: 101-106 sind Primer, um KCNE1-Exons zu amplifizieren
(Tabelle 9).
- SEQ ID NO: 107-109 sind Fragmente von KVLQT1, dargestellt in 3.
- SEQ ID NO: 110-112 sind Fragmente von DMSHAKE, dargestellt in 3.
- SEQ ID NO: 113 ist ein Teil von Xenopus KVLQT1, dargestellt
in 10.
- SEQ ID NO: 114 ist ein Teil von humanem KVLQT1, dargestellt
in 10.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bestimmung der Genomstruktur
von KVLQT1 und auf molekulare Varianten dieser Gene, welche die
Pathogenese von LQTS hervorrufen oder daran beteiligt sind. Es wird
auch beschrieben, dass KVLQT1 und minK sich zusammenlagern, um kardiale
IKS Kaliumkanäle zu bilden. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Mutationen in dem KVLQT1-Gen
und deren Verwendung bei der Diagnose von LQTS. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich ferner auf Verfahren für das Screenen von Menschen
auf das Vorhandensein von KVLQT1-Genvarianten, welche LQTS verursachen.
Da LQTS nun früher
(d. h. bevor Symptome auftreten) und definitiver nachgewiesen werden
kann, werden für
die Personen, die mit LQTS identifiziert werden, bessere Behandlungsoptionen
verfügbar
werden. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf Verfahren
für das
Screenen auf Wirkstoffe, die hilfreich bei der Behandlung oder Prävention
der Form LQT1 sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit für das Screenen des KVLQT1-Gens,
um Mutationen zu identifizieren. Solche Verfahren können ferner
den Schritt der Amplifizierung eines Teils des KVLQT1-Gens umfassen
und sie können
ferner einen Schritt für
das Bereitstellen einer Reihe von Polynukleotiden beinhalten, welche
Primer für
die Amplifikation des Teils des KVLQT1-Gens sind. Das Verfahren
ist hilfreich für
das Identifizieren von Mutationen zur Verwendung entweder zur Diagnose
von LQTS oder für
die Prognose von LQTS.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ferner, dass KCNE1 (kodiertes KCNE1
, das in der Literatur auch als minK bezeichnet wird), auf Chromosom
21 ebenfalls an dem LQTS beteiligt ist. Das minK Protein und KVLQT1
lagern sich zusammen, um einen K+-Kanal
zu bilden.
-
Letztendlich
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren für das Screenen
von Wirkstoffkandidaten, um Wirkstoffe zu identifizieren, die hilfreich
bei der Behandlung oder Prävention
von LQTS sind. Das Wirkstoffscreening wird durchgeführt, indem
mutierte KVLQT1-Gene in Zellen exprimiert werden, wie beispielsweise
in Oocyten, Säugetierzellen
oder transgenen Tieren, und die Wirkung eines Wirkstoffkandidaten auf
den IKS-Kanal in einem Assay bestimmt wird.
Die Wirkung wird verglichen mit der IKS-Kanalaktivität der Wildtyp
KVLQT1-Gene.
-
Der
Beweis dafür,
dass das KVLQT1-Gen an der Verursachung von LQTS beteiligt ist,
ergibt sich anhand von gefundenen Sequenzen in der DNA, die aus
betroffenen miteinander verwandten Individuen extrahiert wurden
und welche abnorme KVLQT1-Genprodukte oder abnorme Konzentrationen
von den Genprodukten erzeugen. Solche LQTS sensiblen Allele werden
bei der Erkrankung in einer großen
Anzahl von verwandten Personen cosegregieren. Sie werden auch in
viel größerer Häufigkeit
bei nicht-verwandten Personen mit LQTS auftreten als bei Personen
in der Allgemeinbevölkerung.
Der Schlüssel
liegt darin, Mutationen zu finden, welche schwerwiegend genug sind,
um eine offensichtliche Störung
der normalen Funktion des Genprodukts hervorzurufen. Diese Mutationen
können
eine Reihe von Formen annehmen. Die schwersten Formen waren Frame-Shift-Mutationen
oder große
Deletionen, die das Gen dazu veranlassen würden, für ein abnormes Protein zu kodieren
oder die die Proteinexpression deutlich verändern würden. Weniger schwer störende Mutationen
würden
Small-Frame-Deletionen und nicht konservative Basenpaarsubstitutionen
beinhalten, welche einen deutlichen Effekt auf das produzierte Protein
haben würden,
wie beispielsweise Veränderungen
an einem oder durch einen Cysteinrest, von einer basischen zu einer
sauren Aminosäure
oder umgekehrt, von einer hydrophoben zu einer hydrophilen Aminosäure oder
umgekehrt oder andere Mutationen, welche die sekundäre oder
tertiäre
Proteinstruktur beeinträchtigen
würden.
Von stillen Mutationen oder denjenigen, die zu konservativen Aminosäuresubstitutionen
führen,
wäre nicht
allgemein zu erwarten, dass sie die Proteinfunktion unterbrechen.
-
Gemäß des diagnostischen
und prognostischen Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden
Veränderungen
des Wildtyp-KVLQT1-Gens nachgewiesen. Zusätzlich dazu kann das Verfahren
durch Nachweis des Wildtyp-KVLQT1-Gens und Bestätigen der fehlenden Ursache
für LQTS
infolge dieses Locus durchgeführt werden. „Veränderung
eines Wildtyp-Gens" umfasst alle Formen
von Mutationen einschließlich
Deletionen, Insertionen und Punktmutationen in den kodierenden und
nicht-kodierenden Regionen. Deletionen können das Gen insgesamt oder
nur einen Teil des Gens betreffen. Punktmutationen können zu
Stoppkodons, Frameshift-Mutationen oder Aminosäuresubstitutionen führen. Somatische
Mutationen sind solche, die nur in bestimmten Geweben auftreten
und nicht über
die Keimbahn vererbt werden. Keimbahnmutationen können in jedem
Körpergewebe
gefunden werden und sind erblich. Punktmutationsereignisse können in
regulatorischen Regionen auftreten, wie beispielsweise in dem Promoter
des Gens, und zu Verlust oder Verminderung der Expression der mRNA
führen.
Punktmutationen können
auch eine ordnungsgemäße RNA-Verarbeitung
verhindern und zu Verlust der Expression des KVLQT1-Genprodukts
führen
oder zu einer Abnahme der mRNA-Stabilität oder Translationseffizienz
führen.
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Hilfreiche
diagnostische Techniken beinhalten Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisation
(FISH), direkte DNA-Sequenzierung, PFGE-Analyse, Southern-Blot-Analyse,
Einzelstrang-Konformationsanalyse
(SSCA = Single-Stranded-Conformation Analysis), RNase Schutzassay,
allelspezifisches Oligonukleotid (ASO), Dot-Blot-Analyse und PCR-SSCP,
wie unten stehend in weiteren Einzelheiten diskutiert, und ohne
auf diese beschränkt
zu sein. Ebenso hilfreich ist die kürzlich entwickelte Technik
des DNA-Mikrochips.
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Das
Vorhandensein von LQTS kann durch Testen eines beliebigen Gewebes
eines Menschen auf Mutationen des KVLQT1-Gens gesichert werden.
Zum Beispiel wäre
eine Person, die eine über
die Keimbahn vererbte KVLQT1-Mutation besitzt, anfällig LQTS
zu entwickeln. Bestimmt werden kann dies, indem DNA aus einem beliebigen
Gewebe der Person getestet wird. Am einfachsten ist es, Blut abzunehmen
und DNA aus den Blutzellen zu extrahieren. Darüber hinaus kann die pränatale Diagnose
anhand von fetalen Zellen, Plazentazellen oder Amnionzellen zur
Untersuchung auf Mutationen im KVLQT1-Gen durchgeführt werden.
Veränderungen
eines Wildtyp-KVLQT1-Allels, ob zum Beispiel durch Punktmutation
oder Deletion, kann durch jedes beliebige hierin diskutierte Mittel
nachgewiesen werden.
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Es
gibt verschiedenen Verfahren, die benutzt werden können, um
DNA-Sequenzvariationen
nachzuweisen. Mittels direkter DNA-Sequenzierung, entweder durch
manuelle Sequenzierung oder automatische Fluoreszenz-Sequenzierung,
kann eine Abweichung von der Sequenz aufgedeckt werden. Ein weiteres
Verfahren stellt der Assay für
den Einzelstrang-Konformationspolymorphismus (SSCP) (Orita et al.,
1989) dar. Mit diesem Verfahren werden nicht alle Sequenzveränderung
erkannt, insbesondere dann nicht, wenn das DNA-Fragment größer als
200 bp ist; das Verfahren lässt
sich aber optimieren, um die meisten DNA-Sequenzvariationen nachzuweisen.
Die niedrige Nachweisempfindlichkeit ist hierbei ein Nachteil, dennoch
ist der SSCP-Assay aufgrund des erhöhten Durchsatzes eine attraktive
praktikable Alternative zur direkten Sequenzierung für den Nachweis von
Mutationen auf wissenschaftlicher Basis. Die Fragmente, die ihre
Mobilität
auf den SSCP-Gelen
verändert haben,
werden dann sequenziert, um die DNA-Sequenzvariation genau zu bestimmen.
Andere Verfahren basierend auf dem Nachweis von Mismatches (Nicht-Übereinstimmungen) zwischen
den beiden komplementären
DNA-Strängen
beinhalten die Clamped Denaturing Gel Electrophoresis (CDGE) (Sheffield
et al., 1991), Heteroduplex-Analyse
(HA) (White et al., 1992) und chemische Spaltung (CMC = Chemical
Mismatch Cleavage) (Grompe et al., 1989). Mit keinem der oben genannten
Verfahren werden große
Deletionen, Duplikationen oder Insertionen aufgedeckt noch wird
damit eine regulatorische Mutation nachgewiesen, die die Transkription oder
Translation des Proteins betrifft. Andere Verfahren, die diese Klassen
von Mutationen nachweisen, wie beispielsweise ein Protein-Truncation-Assay
oder der Asymmetrie-Assay, decken nur spezifische Typen von Mutationen
auf und würden
keine Missense-Mutationen nachweisen. Eine Übersicht über aktuell verfügbare Verfahren
zum Nachweis von DNA-Sequenzvariationen findet sich in einer kürzlichen
Zusammenfassung von Grompe (1993). Sobald eine Mutation bekannt
ist, kann ein allelspezifisches Nachweisverfahren, wie beispielsweise
die allelspezifische Oligonukleotid (ASO)-Hybridisierung dazu benutzt
werden, rasch eine große Anzahl
von weiteren Proben auf diese gleiche Mutation zu screenen. Bei
einer solchen Technik können
Sonden verwendet werden, die mit Gold-Nanopartikeln markiert sind,
um ein visuell farbiges Ergebnis zu erzielen (Elghanian et al.,
1997).
-
Eine
schnelle vorläufige
Analyse für
den Nachweis von Polymorphismen in DNA-Sequenzen kann mit einer Reihe von Southern-Blots
mit DNA, die durch ein oder mehrere Restriktionsenzym(e), vorzugsweise
mit einer großen
Anzahl von Restriktionsenzymen geschnitten wurde, durchgeführt werden.
Jeder Blot umfasst eine Reihe DNA-Fragmente von normalen Individuen
und eine Reihe DNA-Fragmente von LQTS-Fällen. Southern Blots, die Hybridisierungsfragmente
(die sich in der Länge
von der Kontroll-DNA unterscheiden, wenn sie mit Sequenzen sondiert
werden, die nahe dem KVLQT1-Locus liegen oder diesen miteinschließen) aufweisen,
deuten auf eine mögliche
Mutation hin. Wenn Restriktionsenzyme, die sehr große Restriktionsfragmente
produzieren, eingesetzt werden, dann wird die Pulsfeldgelelektrophorese
(PFGE) verwendet.
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Der
Nachweis von Punktmutationen kann durch molekulares Klonen der KVLQT1-Allele und Sequenzierung
der Allele mithilfe von Techniken, die auf diesem Fachgebiet bekannt
sind, durchgeführt
werden. Auch kann das Gen oder können
Teile des Gens amplifiziert werden, z. B. durch PCR oder andere
Amplifikationstechniken, und das amplifizierte Gen oder die amplifizierten
Teile des Gens kann/können
sequenziert werden.
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Es
gibt sechs gut bekannte Verfahren für einen vollständigeren,
jedoch indirekten Test, um das Vorhandensein eines Suszeptibilitätsallels
zu bestätigen:
1) Einzelstrang-Konformationsanalyse
(SSCP) (Orita et al., 1989); 2) denaturierende Gradientengelelektrophorese
(DGGE) (Wartell et al., 1990; Sheffield et al., 1989); 3) RNase
Schutzassay (Finkelstein et al., 1990; Kinszler et al., 1991); 4)
allelspezifische Oligonukleotide (ASOs) (Conner et al., 1983); 5)
die Verwendung von Proteinen, die Nukleotid-Mismatches erkennen,
wie beispielsweise E. coli mutS Protein (Modrich, 1991), und 6)
allelspezifische PCR (Ruano und Kidd, 1989). Für allelspezifische PCR werden
Primer eingesetzt, die mit ihrem 3' Ende an einer bestimmten KVLQT1-Mutation hybridisieren.
Wenn die betreffende Mutation nicht vorliegt, wird kein Amplifikationsprodukt
beobachtet. Auch das Amplification Refractory Mutation System (ARMS)
kann eingesetzt werden, wie es in der
europäischen Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 0332435 und in Newton et al., 1889 publiziert wurde.
Insertionen und Deletionen von Genen können ebenfalls durch Klonen,
Sequenzieren und Amplifizieren nachgewiesen werden. Zusätzlich erfolgt
mit dem Restriktionsfragment-Längen-Polymorphismus
(RFLP) eine Sondierung auf Gene oder es können umgebende Markergene eingesetzt
werden, um Veränderungen
eines Allels oder einer Insertion in einem polymorphen Fragment
zu bewerten. Solch ein Verfahren ist insbesondere hilfreich für das Screenen
von Verwandten eines betroffenen Individuums auf das Vorhandensein
der Mutation, die in diesem Individuum gefunden wurde. Es können auch andere
Techniken für
den Nachweis von Insertionen und Deletionen, wie sie auf dem Fachgebiet
bekannt sind, benutzt werden.
-
In
den ersten drei Verfahren (SSCP, DGGE und RNase Schutzassay) erscheint
eine neue Elektrophoresebande. SSCP weist eine Bande nach, welche
anders wandert, da die Sequenzänderung
zu einem Unterschied in der intramolekularen Basenpaarung beim Einzelstrang
führt.
Beim RNase Schutzassay kommt es zur Spaltung des mutierten Polynukleotids
in zwei oder mehrere kleinere Fragmente. DGGE weist Unterschiede in
den Wanderungsraten mutierter Sequenzen im Vergleich zu Wildtyp-Sequenzen
nach mithilfe eines denaturierten Gradientengels. In einem allelspezifischen
Oligonukleotid-Assay wird ein Oligonukleotid eingesetzt, welches
eine spezifische Sequenz nachweist und der Assay wird durchgeführt anhand
des Nachweises des Vorhandenseins oder Fehlens eines Hybridisierungssignals.
In dem mutS-Assay bindet das Protein nur an Sequenzen, die einen
Nukleotid-Mismatch in einem Heteroduplex zwischen mutierter und
Wildtyp-Sequenz enthalten.
-
Mismatches
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind hybridisierte Nukleinsäuredoppelstränge, in
welchen die beiden Stränge
nicht 100 % komplementär
sind. Die fehlende absolute Homologie kann durch Deletionen, Insertionen,
Inversionen oder Substitutionen bedingt sein. Der Nachweis von Mismatches
kann dazu benutzt werden, um Punktmutationen in dem Gen oder in
dessen mRNA-Produkt nachzuweisen. Während diese Techniken weniger
sensitiv sind als Sequenzierungen, sind sie doch mit einer großen Probenanzahl
einfacher durchzuführen.
Ein Beispiel für
eine Mismatch-Spaltungstechnik ist das RNase Schutzverfahren. Bei
der praktischen Umsetzung der vorliegenden Erfindung bezieht sich
das Verfahren auf den Einsatz einer markierten Ribosonde, welche
komplementär
zu der humanen Wiltyp-KVLQT1-Genkodierungssequenz ist. Die Ribosonde
und entweder mRNA oder DNA, isoliert aus einer Person, werden verschmolzen
(hybridisiert) und nachfolgend mit dem Enzym RNase A verdaut, welches
dazu in der Lage ist, einige Mismatches in einer Doppelstrang-RNA-Struktur
aufzudecken.
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Wenn
durch die RNase A ein Mismatch entdeckt wird, schneidet die RNase
A an dieser Stelle. Wenn die hybridisierte RNA-Präparation
auf einer Elektrophorese-Gelmatrix aufgetrennt wird, dann ist ein
RNA-Produkt zu sehen, falls ein Mismatch erkannt und durch RNase
A geschnitten wurde, welches kleiner ist als die Doppelstrang-RNA
in voller Länge
für die
Ribosonde und die mRNA oder DNA. Die Ribosonde muss nicht die volle
Länge der
mRNA oder des Gens haben, sondern kann ein Segment davon sein. Wenn
die Ribosonde nur ein Segment der mRNA oder des Gens umfasst, ist
es wünschenswert,
eine Reihe dieser Sonden zu verwenden, um die gesamte mRNA-Sequenz
auf Mismatches zu screenen.
-
Auf ähnliche
Weise können
DNA-Sonden eingesetzt werden, um Mismatches durch enzymatische oder
chemische Spaltung nachzuweisen. Siehe z. B. Cotton et al., 1988;
Shenk et al., 1975; Novack et al., 1986. Alternativ dazu können Mismatches
durch Verschiebungen in der elektrophoretischen Mobilität von nicht übereinstimmenden
Doppelsträngen
in Bezug zu übereinstimmenden
Doppelsträngen
aufgedeckt werden. Siehe z. B. Cariello, 1988. Entweder mit Ribosonden
oder DNA-Sonden kann die zelluläre
mRNA oder die DNA, welche eine Mutation enthalten könnte, mithilfe
von PCR (siehe unten) vor der Hybridisierung amplifiziert werden.
Veränderungen
in der DNA des KVLQT1-Gens können
auch mithilfe der Southern-Hybridisierung nachgewiesen werden, insbesondere
wenn es sich bei den Veränderungen
um umfassende Rearrangements, wie beispielsweise Deletionen und
Insertionen handelt.
-
DNA-Sequenzen
des KVLQT1-Gens, welche mithilfe von PCR amplifiziert wurden, können durch
allelspezifische Sonden gescreent werden. Diese Sonden sind Nukleinsäureoligomere,
wobei jedes Nukleinsäureoligomer
eine Region der Gensequenz enthält,
die eine bekannte Mutation aufweist. Zum Beispiel kann ein Oligomer
etwa 30 Nukleotide lang sein und einem Teil der Gensequenz entsprechen.
Durch den Einsatz einer großen
Menge solcher allelspezifischen Sonden können PCR-Amplifikationsprodukte
gescreent werden, um das Vorhandensein einer zuvor identifizierten
Mutation in dem Gen zu identifizieren. Die Hybridisierung von allelspezifischen
Sonden mit amplifizierten KVLQT1-Sequenzen
kann zum Beispiel auf einem Nylonfilter erfolgen. Die Hybridisierung
an eine bestimmte Sonde unter hoch stringenten Hybridisierungsbedingungen
deutet auf das Vorliegen der gleichen Mutation in dem Gewebe hin
wie in der allelspezifischen Sonde.
-
Die
neu entwickelte Technik der Nukleinsäureanalyse mithilfe der Mikrochip-Technik
ist auch auf die vorliegende Erfindung anwendbar. Bei dieser Technik
werden praktisch tausende von unterschiedlichen Oligonukleotidsonden
in einer Reihe auf einem Silikonchip aufgebaut. Die zu analysierende
Nukleinsäure
ist mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert und mit den Sonden auf
dem Chip hybridisiert. Es ist auch möglich, die Wechselwirkungen
von Nukleinsäure
und Protein mittels dieser Nukleinsäurechips zu untersuchen. Mithilfe dieser
Technik kann das Vorhandensein von Mutationen bestimmt werden oder
sogar die Nukleinsäure,
die analysiert werden soll, sequenziert werden oder das Ausmaß der Expression
eines interessierenden Gens gemessen werden. Bei dem Verfahren werden
parallel viele, bis zu tausende von Sonden gleichzeitig verarbeitet, wodurch
die Analyserate enorm gesteigert werden kann. Verschiedene Dokumente
wurden bereits veröffentlicht,
in welchen diese Technik verwendet wurde. Einige davon sind Hacia
et al., 1996, Shoemaker et al., 1996; Chee et al., 1996; Lockhart
et al., 1996; DeRisi et al., 1996; Lipshutz et al., 1995. Dieses
Verfahren wurde bereits eingesetzt, um Personen auf Mutationen in
dem Brustkrebsgen BRCA1 (Hacia et al., 1996) zu screenen. Über diese
neue Technik wurde bereits in einem News-Artikel in Chemical and
Engineering News (Borman, 1996) berichtet und sie war auch Thema
eines Leitartikels (Editorial, Nature Genetics, 1996). Siehe auch
Fodor (1997).
-
Der
definitivste Test auf Mutationen in einem Kandidatenlocus ist es,
die KVLQT1-Gensequenzen
der Patienten direkt mit denjenigen aus einer Kontrollpopulation
zu vergleichen. Alternativ dazu könnte die Boten-RNA nach der
Amplifikation sequenziert werden, z. B. durch PCR, wodurch es nicht
mehr notwendig ist, die Exon-Struktur des Kandidatengens zu bestimmen.
-
Mutationen
bei Patienten, die außerhalb
der Kodierungsregion von KVLQT1 liegen, können durch Untersuchung der
nicht-kodierenden Regionen bestimmt werden, wie beispielsweise Introns,
sowie regulatorische Sequenzen nahe oder innerhalb der Gene. Ein
früher
Hinweis darauf, dass Mutationen in nicht-kodierenden Regionen wichtig
sind, kann sich aus Northern-Blot-Untersuchungen ergeben, wodurch
sich in Patienten im Vergleich zu Kontrollindividuen Boten-RNA-Moleküle von abnormer
Größe oder
in überreicher
Menge nachweisen lassen.
-
Eine
Veränderung
der Expression von KVLQT-mRNA kann durch beliebige Techniken, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, nachgewiesen werden. Dazu zählen Northern-Blot-Analyse,
PCR-Amplifikation und RNase Schutzassay. Eine verringerte Expression
von mRNA deutet auf eine Veränderung
des Wildtyp-Gens hin. Veränderungen
von Wildtyp-Genen können
auch durch Screenen auf Abweichungen von Wildtyp-KVLQT1-Protein nachgewiesen
werden. Zum Beispiel können
monoklonale Antikörper,
die immunreaktiv mit KVLQT1 sind, verwendet werden, um ein Gewebe
zu screenen. Ein Fehlen an verwandtem Antigen würde auf eine Mutation hinweisen.
Antikörper,
die spezifisch für
Produkte von mutierten Allelen sind, könnten auch benutzt werden,
um mutierte Genprodukte nachzuweisen. Solche immunologischen Assays
können
in jedem passenden Format durchgeführt werden, das auf dem Fachgebiet
bekannt ist. Dazu gehören
Western Blots, immunohistochemische Assays und ELISA-Assays. Jedes
Mittel für
den Nachweis eines veränderten KVLQT1-Proteins
kann für
das Aufdecken einer Veränderung
des Wildtyp-KVLQT1-Gens
benutzt werden. Funktionelle Assays, wie beispielsweise Proteinbindungsbestimmungen,
können
verwendet werden. Zusätzlich
können
Assays verwendet werden, welche die biochemische Funktion von KVLQT1
nachweisen. Das Auffinden einer Mutante des KVLQT1-Genprodukts deutet
auf eine Veränderung
eines Wildtyp-KVLQT1-Gens hin.
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Ein
mutiertes KVLQT1-Gen oder -Genprodukt kann auch in anderen humanen
Körperproben,
wie beispielsweise in Serum, Stuhl, Urin und Sputum nachgewiesen
werden. Die gleichen Techniken, die oben für den Nachweis von mutierten
Genen oder Genprodukten in Geweben diskutiert wurden, können auch
auf andere Körperproben
angewandt werden. Durch das Screenen solcher Körperproben kann eine einfache
frühe Diagnose
auf LQTS gestellt werden.
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Die
hierin beschriebenen Primerpaare sind hilfreich für die Bestimmung
der Nukleotidsequenz eines bestimmten KVLQT1-Allels mithilfe von
PCR. Die Paare an Einzelstrang-DNA-Primern für KVLQT1 können mit Sequenzen innerhalb
oder in der Umgebung des KVLQT1-Gens auf Chromosom 11 verschmolzen
werden, um die amplifizierte DNA-Synthese des Gens selbst zu primen.
Eine komplette Reihe dieser Primer erlaubt die Synthese aller Nukleotide
der genkodierenden Sequenz, d. h. der Exons. Die Reihe der Primer
ermöglicht
vorzugsweise die Synthese von sowohl Intron- als auch Exonsequenzen.
Allelspezifische Primer können
auch eingesetzt werden. Solche Primer verschmelzen nur an bestimmten
mutierten KVLQT1-Allelen und werden somit nur ein Produkt amplifizieren,
wenn das mutierte Allel als Template vorliegt.
-
Um
das nachfolgende Klonen von amplifizierten Sequenzen zu erleichtern,
können
die Primer Restriktionsenzymerkennungssequenzen aufweisen, die an
ihrem 5' Ende angehängt sind.
Somit werden alle Nukleotide der Primer von der KVLQT1-Sequenz oder
-Sequenzen, die in der Nähe
von KVLQT1 liegen, abgeleitet mit Ausnahme von ein paar Nukleotiden,
die nötig
sind, um eine Restriktionsenzymstelle zu bilden. Solche Enzyme und
Stellen sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Die Primer selbst können mithilfe
von Techniken, die auf dem Gebiet gut bekannt sind, synthetisiert
werden. Im Allgemeinen können
Primer hergestellt werden mit Oligonukleotid-Synthesegeräten, die
kommerziell erhältlich
sind. Angesichts der Sequenz des KVLQT1 liegt das Designen von bestimmten
Primer innerhalb der Fähigkeiten
eines Fachmanns auf diesem Gebiet. Die vorliegende Erfindung trägt hierzu
bei durch das Präsentieren
von Daten zu Intron-/Exon-Grenzen und ermöglicht somit das Designen von
Primer für
das vollständige
Amplifizieren und Sequenzieren aller Exon-Regionen.
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Die
Nukleinsäuresonden,
die durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt werden, sind
für eine
Reihe von Zwecken hilfreich. Sie können in der Southern-Hybridisierung
von genomischer DNA und in dem RNase Schutzverfahren für die Bestimmung
von Punktmutationen, wie bereits oben diskutiert wurde, verwendet
werden. Die Sonden können
eingesetzt werden, um PCR-Amplifikationsprodukte nachzuweisen. Sie
können
mithilfe anderer Techniken auch verwendet werden, um Mismatches
zu dem KVLQT1-Gen oder zur mRNA nachzuweisen.
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Es
wurde herausgefunden, dass Individuen mit dem Wildtyp-KVQLT1-Gen
kein LQTS aufweisen. Allerdings sind Mutationen, die mit der Funktion
des KVLQT1-Genprodukts
interferieren, an der Pathogenese von LQTS beteiligt. Somit verursacht
das Vorhandensein eines veränderten
(oder eines mutierten) KVLQT1-Gens, welches ein Protein produziert,
das funktionslos ist oder eine veränderte Funktion aufweist, direkt
LQTS, wodurch das Risiko für
Herzrhythmusstörungen
steigt. Um eine KVLQT1-Genmutation zu entdecken, wird eine biologische
Probe vorbereitet und auf einen Unterschied zwischen der Sequenz
des zu analysierenden Allels und der Sequenz des Wildtyp-Allels
analysiert. Mutierte KVLQT1-Allele können anfänglich durch eine beliebige
wie oben beschriebene Technik identifiziert werden. Die mutierten
Allele werden dann sequenziert, um die spezifische Mutation des
betreffenden mutierten Allels zu identifizieren. Alternativ dazu
können
mutierte Allele anfänglich
identifiziert werden, indem die mutierten (veränderten) Proteine mithilfe
konventioneller Techniken identifiziert werden. Die mutierten Allele
werden anschließend
sequenziert, um die spezifische Mutation für jedes Allel zu identifizieren.
Die Mutationen, insbesondere diejenigen, welche zu einer veränderten
Funktion des Proteins führen,
werden dann für
diagnostische und prognostische Verfahren der vorliegenden Erfindung
eingesetzt.
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Es
wurde auch herausgefunden, dass sich das KVQLT1-Protein mit dem
minK-Protein zusammenlagert. Somit sind Mutationen in KCNE1 (welches
für minK
kodiert), welche in die Funktionen des KCNE1-Genprodukts eingreifen,
an der Pathogenese von LQTS beteiligt. Das Vorhandensein eines veränderten
(oder eines mutierten) KCNE1-Gens, welches ein Protein mit Funktionsverlust
oder veränderter
Funktion produziert, ruft somit direkt LQTS hervor, wodurch das
Risiko für
Herzrhythmusstörungen
steigt.
-
Definitionen
-
In
der vorliegenden Erfindung werden die nachfolgenden Definitionen
verwendet:
„Amplifikation
von Polynukleotiden" Dazu
werden Verfahren benutzt wie beispielsweise die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), Ligationsamplifikation (Ligationskettenreaktion, LCR) sowie
Amplifikationsverfahren basierend auf dem Einsatz von Q-Beta-Replikase.
Auch hilfreich sind Strangverdrängungsamplifkation
(SDA = Strand Displacement Amplifikation), thermophile SDA und Nukleinsäuresequenz-basierte
Amplifikation (3SR oder NASBA = Nucleic Acid Sequence Based Amplification).
Diese Verfahren sind gut bekannt und werden auf dem Fachgebiet breit
eingesetzt. Siehe z. B.
US-Patentschriften
4,683,195 und
4,683,202 und
Innis et al., 1990 (für
PCR); Wu und Wallace, 1989 (für
LCR);
US-Patentschriften 5,270,184 und
5,455,166 und Walker et
al., 1992 (für
SDA); Spargo et al., 1996 (für thermophile
SDA) und
US-Patentschrift 5,409,818 ,
Fahy et al., 1991 und Compton, 1991 für 3SR und NASBA. Reagenzien
und Hardware zur Durchführung
der PCR sind kommerziell erhältlich.
Primer, die hilfreich bei der Amplifizierung von Sequenzen der KVLQT1-Region
sind, sind vorzugsweise komplementär zu diesen und hybridisieren
speziell mit Sequenzen in der KVLQT1-Region oder in Regionen, die
eine Zielregion darin flankieren. KVLQT1-Sequenzen, die durch Amplifikation erzeugt
wurden, können
direkt sequenziert werden. Alternativ dazu, allerdings weniger wünschenswert,
kann/können
die amplifizierte(n) Sequenz(en) vor der Sequenzanalyse geklont
werden. Ein Verfahren für
das direkte Klonen und die Sequenzanalyse von enzymatisch amplifizierten
Genomsegmenten wurde von Scharf et al., 1986 beschrieben.
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„Analytpolynukleotid" und „Analytstrang" beziehen sich auf
ein Einzelstrang- oder ein Doppelstrang-Polynukleotid, welches vermutlich
eine Zielsequenz enthält
und welches in einer Vielzahl von Probentypen vorhanden sein kann,
einschließlich
in biologischen Proben.
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„Antikörper" Die vorliegende
Erfindung stellt polyklonale Antikörper und/oder monoklonale Antikörper und
Fragmente davon bereit sowie immunologische Bindungsäquivalente
davon, welche dazu in der Lage sind, sich spezifisch an das KVLQT1-Polypeptid und Fragmente
davon oder an Polynukleotidsequenzen aus der KVLQT1-Region zu binden.
Der Begriff „Antikörper" wird sowohl verwendet
in Bezug auf eine homologe molekulare Entität oder eine Mischung, wie zum
Beispiel ein Serumprodukt, welches aus mehreren unterschiedlichen
molekularen Entitäten
besteht. Polypeptide können
synthetisch in einem Peptidsynthesizer hergestellt werden und an
ein Trägermolekül (z. B.
Keyhole-limpet-Hämozyanin)
gebunden werden und über
mehrere Monate in Kaninchen injiziert werden. Das Kaninchenserum
wird auf Immunreaktivität
mit dem KVLQT1-Polypeptid oder einem Fragment davon getestet. Monoklonale
Antikörper
werden hergestellt, indem Mäusen
Proteinpolypeptide, Fusionsproteine oder Fragmente davon injiziert
werden. Monoklonale Antikörper werden
mittels ELISA gescreent und auf spezifische Immunreaktivität mit KVLQT1-Polypeptiden
oder Fragmenten davon getestet. Siehe Harlow and Lane, 1988. Diese
Antikörper
werden hilfreich in Assays und Pharmaka sein.
-
Sobald
eine ausreichende Quantität
an gewünschtem
Polypeptid erhalten wurde, kann dieses zu zahlreichen Zwecken eingesetzt
werden. Eine typische Verwendung findet sich in der Produktion von
Antikörpern für spezifische
Bindung. Diese Antikörper
können
entweder polyklonal oder monoklonal sein und sie können durch
Techniken in vitro oder in vivo, die auf dem Fachgebiet gut bekannt
sind, hergestellt werden. Für
die Produktion von polyklonalen Antikörpern wird ein geeignetes Zielimmunsystem,
typischerweise Maus oder Kaninchen, ausgewählt. Dem Immunsystem wird im
Wesentlichen gereinigtes Antigen präsentiert; dies erfolgt auf eine
Weise, die durch Verfahren, welche für die Tier- oder anderen Parameter,
welche dem Immunologen gut bekannt sind, festgelegt werden. Typischerweise
erfolgt die Injektion in Pfoten, intramuskulär, intraperitoneal oder intradermal.
Natürlich
können
andere Spezies anstelle von Maus oder Kaninchen verwendet werden.
Die polyklonalen Antikörper
werden dann mithilfe von Techniken; die auf dem Gebiet bekannt sind,
gereinigt und für
die gewünschte
Spezifität
angepasst.
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Eine
immunologische Reaktion wird gewöhnlich
mit einem Immunoassay nachgewiesen. Normalerweise muss für solche
Immunoassays die Antigenquelle gereinigt werden, zum Beispiel wenn
sie durch die gleichen Zellen und auf die gleiche Weise wie das
Antigen produziert wurde. Eine Reihe von Immunoassayverfahren sind
auf dem Gebiet gut bekannt. Siehe z. B. Harlow und Lane, 1988, oder
Goding, 1986.
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Monoklonale
Antikörper
mit Affinitäten
von 10–8 M–1 oder
vorzugsweise von 10–9 bis 10–10 M–1 oder
stärker
werden typischerweise durch Standardverfahren, wie beschrieben z.
B in Harlow und Lane, 1988 oder Goding, 1986 hergestellt. Kurz gesagt,
werden geeignete Tiere ausgewählt
und das gewünschte
Immunisierungsprotokoll befolgt. Nach der entsprechenden Zeitspanne
werden die Milze der betreffenden Tiere entnommen und einzelne Milzzellen
unter geeigneten Selektionsbedingungen fusioniert, typischerweise
zu Myelomzellen, die unsterblich sind. Danach werden die Zellen
klonal getrennt und die Überstände eines
jeden Klons auf Produktion eines geeigneten Antikörpers spezifisch
für die
gewünschte
Region des Antigens getestet.
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Weitere
geeignete Techniken betreffen die Exposition in vivo von Lymphozyten
gegenüber
antigenen Polypeptiden oder alternativ ausgewählten Antikörperbibliotheken in einem Phagen
oder ähnlichen
Vektoren. Siehe Huse et al., 1989. Die Polypeptide und Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
mit oder ohne Modifikationen verwendet werden. Häufig werden Polypeptide und
Antikörper
markiert, indem sie entweder kovalent oder nicht-kovalent an eine
Substanz gebunden werden, welche ein nachweisbares Signal aussendet.
Es ist eine große
Vielzahl an Markern und Konjugationstechniken bekannt und über diese
wird auch umfassend in der wissenschaftlichen Literatur und in Patentschriften
berichtet. Zu den geeigneten Markern zählen Radionuklide, Enzyme,
Substrate, Cofaktoren, Inhibitoren, Fluoreszenzfarbstoffe, Chemilumineszenzstoffe,
Magnetpartikel und Ähnliches.
Patente, die Auskunft über
den Einsatz von solchen Markern geben beinhalten
US-Patentschriften
3,817,837 ;
3,850,752 ;
3,939,350 ;
3,996,345 ;
4,277,437 ;
4,275,149 und
4,366,241 . Es können auch rekombinante Immunglobuline
hergestellt werden (siehe
US-Patentschrift 4,816,567 ).
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„Bindungspartner" bezieht sich auf
ein Molekül,
welches dazu in der Lage ist, ein Ligandmolekül mit hoher Spezifität zu binden,
wie zum Beispiel ein Antigen und einen antigenspezifischen Antikörper oder
ein Enzym und seinen Inhibitor. Im Allgemeinen müssen die spezifischen Bindungspartner
mit ausreichender Affinität
binden, um die Analytkopie/den komplementärer Duplexstrang (im Fall von
Polynukleotidhybridisierung) unter den Isolationsbedingungen zu
immobilisieren. Spezifische Bindungspartner sind auf dem Fachgebiet
bekannt und umfassen zum Beispiel Biotin, Avidin oder Streptavidin,
IgG und Protein A, die zahlreichen bekannten Rezeptor-Ligand-Paare
und komplementäre
Polynukleotidstränge.
In dem Fall von komplementären
Polynukleotidbindungspartnern sind die Partner normalerweise mindestens
etwa 15 Basen lang und können
mindestens 40 Basen lang sein. Für
den Fachmann auf dem Gebiet wird es verständlich sein, dass Längen unter 15
(z. B. 8 Basen), zwischen 15 und 40 und über 40 Basenpaare auch verwendet
werden können.
Die Polynukleotide können
aus DNA, RNA oder synthetischen Nukleotidanaloga bestehen. Weitere
Bindungspartner können
identifiziert werden z. B. mithilfe des Hefe-Di-Hybrid-Screeningassays wie
hierin beschrieben.
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Eine „biologische
Probe" bezieht sich
auf eine Gewebeprobe oder Flüssigprobe
aus einem Individuum, von welcher angenommen wird, dass sie ein
Analytpolynukleotid oder -polypeptid enthält und welche z. B. Plasma,
Serum, Spinalflüssigkeit,
Lymphflüssigkeit, äußere Bereiche
von der Haut, des Respirations-, Intestinal- und Urogenitaltrakts,
Tränenflüssigkeit,
Speichel, Blutzellen, Tumore, Organe, Gewebe und Proben aus In-vitro-Zellkulturbestandteilen
beinhalten kann, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein.
-
„Kodieren" Man sagt ein Polynukleotid „kodiert" ein Polypeptid;
wenn es sich in seinem nativen Zustand befindet oder durch Verfahren,
die dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt sind, manipuliert wird, kann
es transkribiert und/oder translatiert werden, um die mRNA für und/oder
das Polypeptid oder ein Fragment davon zu produzieren. Der Antisense-Strang ist komplementär zu solch
einer Nukleinsäure
und die kodierende Sequenz kann daraus abgeleitet werden.
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„Isoliert" oder „im Wesentlichen
rein". Eine „isolierte" oder „im Wesentlichen
reine" Nukleinsäure (z.
B. eine RNA, DNA oder ein Mischpolymer) ist eine Nukleinsäure, die
im Wesentlichen von anderen Zellbestandteilen frei ist, die natürlicherweise
eine native humane Sequenz oder ein Protein, z. B. Ribosomen, Polymerasen
sowie viele andere humangenomische Sequenzen und Proteine begleiten.
Der Begriff umfasst eine Nukleinsäuresequenz oder ein Protein,
welche(s) aus der Umgebung, in der sie/es natürlicherweise vorkommt, entfernt
wurde, und beinhaltet rekombinante oder geklonte DNA-Isolate und chemisch
synthetisierte Analoga oder Analoga, die durch heterologe Systeme
biologisch synthetisiert wurden.
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„KVLQT1-Allel" bezieht sich auf
normale Allele des KVLQT1-Locus sowie auf Allele von KVLQT1, welche
Veränderungen
tragen, die LQTS verursachen.
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„KVLQT1-Locus", „KVLQT1-Gen", „KVLQTl-Nukleinsäuren" oder „KVLQT1-Polynukleotid" beziehen sich jeweils
auf Polynukleotide, die sich alle in der KVLQT1-Region befinden und möglicherweise
in normalem Gewebe exprimiert werden, wobei bestimmte Allele davon
zu LQTS führen.
Der KVLQT1-Locus ist dazu bestimmt, kodierende Sequenzen, intervenierende
Sequenzen und regulatorische Elemente zu enthalten, die die Transkription
und/oder Translation kontrollieren. Der KVLQT1-Locus sollte alle
Allelvariationen der DNA-Sequenz enthalten.
-
Diese
Begriffe beziehen sich, wenn sie auf eine Nukleinsäure angewandt
werden, auf eine Nukleinsäure,
welche für
ein humanes KVLQT1-Polypeptid, Fragment, Homolog oder Variante davon,
einschließlich z.
B. Proteinfusionen oder Deletionen, kodiert. Die Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung werden eine Sequenz aufweisen, welche entweder
von einem für
KVLQT1 kodierenden Gen abgeleitet ist oder im Wesentlichen ähnlich zu
dieser ist oder die im Wesentlichen homolog zu einem natürlichen
KVLQT1 kodierenden Gen oder einem Teil davon ist.
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Das
KVLQT1-Gen oder die Nukleinsäure
beinhaltet normale Allele des KVLQT1-Gens einschließlich stiller
Allele, die keine Auswirkung auf die Aminosäuresequenz des KVLQT1-Polypeptids haben,
sowie Allele, die zu Aminosäuresequenzvarianten
des KVLQT1-Polypeptids
führen,
die aber seine Funktion im Wesentlichen nicht beeinträchtigen.
Diese Begriffe umfassen auch Allele mit einer oder mehreren Mutation(en),
welche die Funktion des KVLQT1-Polypeptids negativ beeinflusst/beeinflussen.
Eine Mutation kann eine Veränderung in
der KVLQT1-Nukleinsäuresequenz
sein, welche eine schädliche
Veränderung
in der Aminosäuresequenz des
KVLQT1-Polypeptids verursacht, was zu einem teilweisen beziehungsweise
vollständigen
Verlust der KVLQT1-Funktion führt,
oder es kann sich um eine Veränderung
in der Nukleinsäuresequenz
handeln, welche in dem Verlust von effektiver KVLQT1-Expression
oder der Produktion abnormer Formen des KVLQT1-Polypeptids resultiert.
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Die
KVLQT1-Nukleinsäure
kann diejenige in SEQ ID NO: 1 (KVLQT1) sein oder es kann sich dabei um
ein Allel, wie oben beschrieben, handeln oder um eine Variante oder
ein Derivat, welche(s) aufgrund einer Veränderung durch eine oder mehrere
Addition(en), Insertion(en), Deletion(en) oder Substitution(en)
eines Nukleotids oder mehrerer Nukleotide von der gezeigten Sequenz
abweicht. Veränderungen
in der Nukleotidsequenz können,
wie durch den genetischen Code festgelegt, zur Veränderung
einer Aminosäure
auf Proteinebene führen
oder auch nicht.
-
Somit
kann die Nukleinsäure
der vorliegenden Erfindung eine Sequenz beinhalten, die von der
Sequenz, die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, abweicht und dennoch für ein Polypeptid
mit der gleichen Aminosäuresequenz
kodiert wie in SEQ ID NO: 2 (KVLQT1) dargestellt. Das bedeutet,
dass die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung Sequenzen beinhalten, die infolge des
genetischen Codes degeneriert sind. Andererseits kann das kodierte
Polypeptid eine Aminosäuresequenz
umfassen, die sich durch einen oder mehrere Aminosäurenrest(e) von
der in SEQ ID NO: 2 gezeigten Aminosäuresequenz unterscheidet. Eine
Nukleinsäure,
die für
ein Polypeptid kodiert, welches eine Aminosäurevariante, ein Derivat oder
ein Allel der in SEQ ID NO: 2 gezeigten Aminosäuresequenz ist, wird auch durch
die vorliegende Erfindung bereitgestellt.
-
Das
KVLQT1-Gen bezieht sich jeweils auch auf (a) eine beliebige DNA-Sequenz,
welche (I) mit dem Komplement der DNA-Sequenzen, die für die Aminosäuresequenz,
welche in SEQ ID NO: 2 ausgeführt
ist, unter stark stringenten Bedingungen hybridisiert (Ausubel et
al., 1992) und (ii) für
ein Genprodukt kodiert, welches funktionell äquivalent zu KVLQT1 ist oder
(b) auf eine beliebige DNA-Sequenz, welche (i) mit dem Komplement
der DNA-Sequenzen, die für
die Aminosäuresequenz,
welche in SEQ ID NO: 2 ausgeführt
ist, unter weniger stringenten Bedingungen, wie beispielsweise mäßig stringenten
Bedingungen, hybridisiert (Ausubel et al., 1992) und (ii) für ein Genprodukt
kodiert, welches funktionell äquivalent
zu KVLQT1 ist. Die Erfindung beinhaltet auch Nukleinsäuremoleküle, die
komplementär
zu den hierin beschriebenen Sequenzen sind.
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Die
Polynukleotidzusammensetzungen dieser Erfindung beinhalten RNA,
cDNA, genomische DNA, synthetische Formen und Mischpolymere, Sense-
und Antisense-Stränge
und können
chemisch oder biochemisch modifiziert werden oder sie können nicht-natürliche oder
derivatisierte Nukleotidbasen enthalten wie der Fachmann auf dem
Gebiet zu schätzen
wissen wird. Solche Modifikationen enthalten zum Beispiel Marker,
Methylierung, Substitution eines oder mehrerer natürlich vorkommender
Nukleotide mit einem Analogon, Internukleotid-Modifikationen wie
beispielsweise nicht geladene Bindungen (z. B. Methylphosphonate,
Phosphotriester, Phosphoramidate, Carbamate usw.), geladene Bindungen
(z. B. Phosphorothioate, Phosphorodithioate usw.), passende Anteile
(z. B. Polypeptide), Interkalatoren (z. B. Akridin, Psoralen usw.),
Chelatoren, Alkylatoren und modifizierte Bindungen (z. B. alpha
anomere Nukleinsäuren
usw.). Auch darin enthalten sind synthetische Moleküle, die
die Polynukleotide in ihrer Fähigkeit
nachahmen, an eine designierte Sequenz über eine Wasserstoffbindung
oder andere chemische Interaktionen zu binden. Solche Moleküle sind
auf dem Fachgebiet bekannt und umfassen zum Beispiel diejenigen,
in denen im Grundgerüst
des Moleküls
Phosphatbindungen durch Peptidbindungen ersetzt sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Nukleinsäuren bereit,
die die gesamte KVLQT1-Region oder Teile davon umfassen. Das rekombinante
Konstrukt kann dazu in der Lage sein, sich in einer Wirtszelle autonom
zu replizieren. Alternativ kann das rekombinante Konstrukt in die
chromosomale DNA der Wirtszelle integriert werden. Solch ein rekombinantes
Polynukleotid umfasst ein Polynukleotid, dessen Ursprung genomisch,
aus der cDNA, halbsynthetisch oder synthetisch ist, welches aufgrund
seiner Herkunft oder durch Manipulation 1) nicht mit dem gesamten
Polynukleotid oder einem Teil davon assoziiert ist, mit welchem
es in der Natur assoziiert ist, 2) mit einem anderen Polynukleotid
verbunden ist als es von Natur aus verbunden ist; oder 3) nicht
in der Natur vorkommt. Wenn die Nukleinsäure gemäß der Erfindung RNA beinhaltet,
sollte Bezug auf die gezeigte Sequenz unter Bezug auf das RNA-Äquivalent
genommen werden, wobei T durch U ersetzt ist.
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Daher
werden rekombinante Nukleinsäuren,
die Sequenzen umfassen, welche ansonsten nicht natürlich vorkommen,
durch diese Erfindung bereitgestellt. Obwohl die Wildtyp-Sequenz
verwendet werden kann, wird diese oft verändert werden, z. B. durch Deletion,
Substitution oder Insertion. cDNA oder genomische Bibliotheken unterschiedlicher
Typen können
als natürliche
Ressourcen der Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung gescreent werden oder es können solche
Nukleinsäuren
durch Amplifikation von in genomischer DNA vorkommender Sequenzen
oder aus anderen natürlichen
Ressourcen, z. B. PCR bereitgestellt werden. Die Wahl der cDNA-Bibliotheken
richtet sich normalerweise nach einem Gewebeursprung, welcher reich
an mRNA für
das gewünschte
Protein ist. Phagen-Bibliotheken
werden üblicherweise
bevorzugt, es können
aber auch andere Arten von Bibliotheken benutzt werden. Klone einer
Bibliothek werden für
das Screenen auf Platten verteilt, auf ein Substrat übertragen,
denaturiert und dann auf das Vorhandensein gewünschter Sequenzen getestet.
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Die
in dieser Erfindung verwendeten DNA-Sequenzen werden gewöhnlich mindestens
fünf Kodons (15
Nukleotide) enthalten, noch gewöhnlicher
mindestens etwa 7-15 Kodons und am meisten bevorzugt mindestens
etwa 35 Kodons. Es kann auch ein Intron oder es können mehrere
Intron enthalten sein. Diese Anzahl an Nukleotiden entspricht üblicherweise
etwa der minimal erforderlichen Länge für eine erfolgreiche Sonde, die
spezifisch mit einer für KVLQT1
kodierenden Sequenz hybridisieren würde. In diesem Zusammenhang können Oligomere
von nur 8 Nukleotiden, allgemeiner 8-17 Nukleotiden für Sonden
benutzt werden, insbesondere in Verbindung mit Chip-Technik.
-
Techniken
zur Manipulation von Nukleinsäuren
sind allgemein beschrieben, zum Beispiel in Sambrock et al., 1989
oder Ausubel et al., 1992. Reagenzien, die hilfreich bei der Anwendung
solcher Techniken sind, wie beispielsweise Restriktionsenzyme und Ähnliche,
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und kommerziell erhältlich von
Händlern
wie beispielsweise New England BioLabs, Boehringer Mannheim, Amersham,
Promega, U. S. Biochemicals, New England Nuclear und einer Reihe
anderer Hersteller. Die rekombinanten Nukleinsäuresequenzen, die benutzt werden,
um Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung herzustellen, können aus
natürlichen
oder synthetischen Sequenzen abgeleitet sein. Viele natürliche Gensequenzen
sind aus verschiedenen cDNA- oder aus genomischen Bibliotheken erhältlich unter
Einsatz geeigneter Sonden. Siehe GenBank, National Institutes of
Health.
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Wie
hierin verwendet ist ein „Teil" des KVLQT1-Locus
oder der KVLQT1-Region oder des KVLQT1-Allels mit einer minimalen
Größe von mindestens
etwa acht Nukleotiden oder vorzugsweise etwa 15 Nukleotiden oder
noch mehr bevorzugt mit mindestens etwa 25 Nukleotiden definiert
und kann eine minimale Größe von mindestens
etwa 40 Nukleotiden aufweisen. Diese Definition beinhaltet alle
Größen in dem
Bereich von 8-40 Nukleotiden sowie größer als 40 Nukleotide. Daher
beinhaltet diese Definition Nukleinsäuren von 8, 12, 15, 20, 25,
40, 60, 80, 100, 200, 300, 400, 500 Nukleotiden oder Nukleinsäuren mit
einer beliebigen Anzahl von Nukleotiden innerhalb dieser Wertebereiche
(z. B. 9, 10, 11, 16, 23, 30, 38, 50, 72, 121 usw. Nukleotide) oder
Nukleinsäuren
mit mehr als 500 Nukleotiden. Die vorliegende Erfindung beinhaltet
alle neuen Nukleinsäuren
mit mindestens 8 Nukleotiden abgeleitet von SEQ ID NO: 1, ihr Komplement
oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet keine Nukleinsäuren, welche
gemäß dem Stand
der Technik existieren. Das bedeutet, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Nukleinsäuren
mit mindestens 8 Nukleotiden, die aus der SEQ ID NO: 1 abgeleitet
sind unter dem Vorbehalt, dass sie keine Nukleinsäuren umfasst,
die gemäß dem Stand
der Technik existieren.
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„KVLQT1-Protein" oder „KVLQT1-Polypeptid" bezieht sich auf
ein Protein oder Polypeptid, das durch den KVLQT1-Locus, eine Variante
oder ein Fragment davon kodiert wird. Der Begriff „Polypeptid" bezieht sich auf
ein Polymer aus Aminosäuren
und seiner Äquivalente
und nicht auf eine spezielle Länge
des Produkts; daher sind Peptide, Oligopeptide und Proteine in der
Definition für
ein Polypeptid miteingeschlossen. Dieser Begriff bezieht sich auch
nicht auf Modifikationen des Polypeptids, zum Beispiel Glykosylierungen,
Acetylierungen, Phosphorylierungen und Ähnliche und schließt diese
nicht aus. In der Definition miteingeschlossen sind zum Beispiel
Polypeptide, die ein Analogon oder mehrere Analoga einer Aminosäure (einschließlich zum Beispiel
nicht natürliche
Aminosäuren
usw.) enthalten, Polypeptide mit Bindungssubstitutionen sowie andere Modifikationen,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, sowohl natürlich als auch nicht-natürlich vorkommend. Normalerweise
werden solche Polypeptide mindestens etwa zu 50 % homolog zu der
nativen KVLQT1-Sequenz sein, vorzugsweise über etwa 90 % und noch mehr
bevorzugt mindestens über
95 % homolog sein. Auch miteingeschlossen sind Proteine, die durch
DNA kodiert werden, die unter stark oder wenig stringenten Bedingungen
an die für
KVLQT1 kodierenden Nukleinsäuren
und nah verwandten Polypeptide oder Proteine, die aus den Antisera
der/des KVLQT1-Proteins/Proteine gewonnen werden, hybridisieren.
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Das
KVLQT1-Polypeptid kann dasjenige sein, welches in SEQ ID NO: 2 gezeigt
ist, welches in isolierter und/oder gereinigter Form, frei oder
im Wesentlichen frei von Material, mit welchem es normalerweise
assoziiert ist, vorliegt. Bei dem Polypeptid kann, wenn es durch
Expression in einer prokaryotischen Zelle oder synthetisch hergestellt
wurde, die posttranslationale Verarbeitung fehlen, wie beispielsweise
die Glykosylierung. Alternativ dazu richtet sich die vorliegende
Erfindung auf Polypeptide, die Sequenzvarianten, Allele oder Derivate
des KVLQT1-Polypeptids sind. Solche Polypeptide können eine
Aminosäuresequenz
aufweisen, welche sich von derjenigen in SEQ ID NO: 2 um eine oder
mehrere Additionen(en), Substitution(en), Deletion(en) oder Insertion(en)
einer oder mehrerer Aminosäuren
unterscheiden. Bevorzugt haben solche Polypeptide KVLQT1-Funktion.
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Substitutionsvarianten
enthalten typischerweise den Austausch einer Aminosäure gegen
eine andere an einer Stelle oder mehreren Stellen innerhalb des
Proteins, und können
so aufgebaut sein, dass sie eine oder mehrere Eigenschaft(en) des
Polypeptids, wie beispielsweise Stabilität gegenüber proteolytischer Spaltung,
modulieren ohne den Verlust anderer Funktionen oder Eigenschaften.
Aminosäuresubstitutionen
können auf
der Basis von Ähnlichkeit
in Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
hydrophober Eigenschaft, hydrophiler Eigenschaft vorgenommen werden
und/oder die amphiphatische Natur des Restes betreffen. Bevorzugte
Substitutionen sind solche, die konservativ sind, das bedeutet,
eine Aminosäure
wird durch eine mit ähnlicher
Form und Ladung ersetzt. Konservative Substitutionen sind auf dem
Fachgebiet gut bekannt und beinhalten typischerweise Substitutionen
innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin,
Leucin; Asparaginsäure,
Glutaminsäure;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Tyrosin,
Phenylalanin.
-
Bestimmte
Aminosäuren
können
durch anderen Aminosäuren
in einer Proteinstruktur ersetzt werden ohne merklichen Verlust
an interaktiver Bindungskapazität
für Strukturen
wie zum Beispiel Antigenbindungsregionen von Antikörpern oder
Bindungsstellen auf Substratmolekülen oder Bindungsstellen auf
Proteinen, die mit dem KVLQT1-Polypeptid interagieren. Da es die
interaktive Kapazität
und Natur des Proteins ist, welche die biologisch funktionelle Aktivität eines
Proteins bestimmt, können
bestimmte Aminosäuresubstitutionen
in einer Proteinsequenz sowie in der zugrunde liegenden DNA-Kodierungssequenz
vorgenommen werden und dennoch ein Protein mit gleichen Eigenschaften
erhalten werden. Bei dem Einführen
solcher Veränderungen kann
der hydropathische Index der Aminosäuren berücksichtigt werden. Die Bedeutung
des hydrophoben Aminosäureindex
bei der Übertragung
von interaktiver biologischer Funktion auf ein Protein ist auf dem
Gebiet allgemein bekannt (Kyte und Doolittle, 1982). Alternativ
kann die Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
effektiv auf der Basis von hydrophilen Eigenschaften erfolgen. Die
Bedeutung der hydrophilen Eigenschaften bei der Übertragung von interaktiver
biologischer Funktion des Proteins ist auf dem Gebiet allgemein
bekannt (
US-Patentschrift 4,554,101 ).
Die Verwendung des hydrophoben Index oder der hydrophilen Eigenschaften
beim Design von Polypeptiden ist ferner in der
US-Patentschrift 5,691,198 diskutiert.
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Die
Länge von
Polypeptidsequenzen, die aufgrund der Homologie verglichen werden,
wird im Allgemeinen mindestens etwa 16 Aminosäuren, gewöhnlich mindestens etwa 20 Reste,
noch gewöhnlicher
mindestens etwa 24 Reste, typischerweise mindestens etwa 28 Reste
und vorzugsweise mehr als etwa 35 Reste aufweisen.
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„Funktionsfähig verbunden" bezieht sich auf
eine Aneinanderreihung, wobei die so beschriebenen Komponenten in
einer Verbindung zueinander stehen, die es ihnen ermöglicht,
in ihrer beabsichtigten Weise zu funktionieren. Zum Beispiel ist
ein Promoter funktionsfähig
mit einer Kodierungssequenz verbunden, wenn der Promoter die Transkription
oder Expression beeinflusst.
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Der
Begriff „Peptidmimetikum
oder Mimetikum" dient
dazu Bezug auf eine Substanz zu nehmen, welche die essenzielle biologische
Aktivität
des KVLQT1-Polypeptids besitzt. Ein Peptidmimetikum kann ein Peptid
enthaltendes Molekül
sein, welches Elemente der Sekundärstruktur des Proteins nachahmt
(Johnson et al., 1993). Die zugrunde liegende Ratio bei der Verwendung
von Peptidmimetika ist, dass das Peptidgrundgerüst des Proteins hauptsächlich existiert,
um Aminosäureseitenketten
auf eine solche Weise auszurichten, um molekulare Interaktionen
zu erleichtern, wie beispielsweise diejenigen von Antikörper und
Antigen, Enzym und Substrat oder Gerüstproteinen. Ein Peptidmimetikum
ist so aufgebaut, damit es molekulare Interaktionen ähnlich denen
des natürlichen
Moleküls
ermöglicht.
Ein Mimetikum muss kein Peptid sein, aber es wird die essenzielle
biologische Aktivität
des natürlichen
KVLQT1-Polypeptids beibehalten.
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„Sonden" Polynukleotid-Polymorphismen,
die mit KVQLT1-Allelen assoziiert sind, welche für LQTS prädisponieren, werden durch Hybridisierung
mit einer Polynukleotidsonde nachgewiesen, die unter stringenten
bis mäßig stringenten
Bedingungen und Waschbedingungen ein stabiles Hybrid mit der Zielsequenz
bildet. Wenn erwartet wird, dass die Sonden vollständig komplementär zu der
Zielsequenz sind, werden stark stringente Bedingungen angewendet.
Die stringenten Hybridisierungsbedingungen können gemindert werden, wenn
einige Mismatches zu erwarten sind, zum Beispiel wenn Varianten
erwartet werden mit dem Ergebnis, dass die Sonde nicht vollständig komplementär sein wird.
Es werden Bedingungen gewählt,
die nicht spezifische/zufällige
Bindungen ausschließen,
das bedeutet, welche Rauschen verhindern. (Es ist zu beachten, dass in
dieser gesamten Offenbarung nur angegeben ist, dass „stringente" Bedingungen verwendet
werden, welche als „stark
stringente” Bedingungen
zu interpretieren sind.) Da durch solche Hinweise neutrale DNA-Polymorphismen
sowie Mutationen identifiziert werden, müssen diese Hinweise weiter
analysiert werden, um den Nachweis eines KVLQT1-Suszeptibilitätsallels
zu erbringen.
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Sonden
für KVLQT1-Allele
können
von den Sequenzen der KVLQT1-Region, der cDNA, funktionell äquivalenten
Sequenzen oder den Komplementen davon abgeleitet werden. Die Sonden
können
eine beliebig geeignete Länge
aufweisen, welche die gesamte KVLQT1-Region oder einen Teil davon
umfasst und welche spezifische Hybridisierung an der Region erlauben.
Wenn die Zielsequenz eine Sequenz enthält, die identisch zu der Sonde
ist, können
die Sonden kurz sein, z. B. in dem Bereich von etwa 8-30 Basenpaaren,
da das Hybrid unter selbst stringenten Bedingungen relativ stabil
bleiben wird. Wenn bis zu einem gewissen Grad Mismatches mit der
Sonde erwartet werden, d. h. wenn vermutet wird, dass die Sonde
mit einer Variantregion hybridisieren wird, kann eine längere Sonde
eingesetzt werden, welche an der Zielsequenz mit der erforderlichen Spezifität hybridisiert.
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Die
Sonden werden ein isoliertes Polynukleotid enthalten, welches an
einem Marker oder Reportermolekül
befestigt ist, und können
benutzt werden, um andere Polynukleotidsequenzen mit ähnlichen
Sequenzen mithilfe von Standardverfahren zu isolieren. Techniken
zur Herstellung und Markierung von Sonden finden sich z. B. bei
Sambrock et. al. 1989 oder Ausubel et. al., 1992. Andere ähnliche
Polynukleotide können
mithilfe homologer Polynukleotide ausgewählt werden. Alternativ können Polynukleotide,
die für
diese oder ähnliche Polypeptide
kodieren, synthetisiert werden oder mithilfe der Redundanz im genetischen
Code ausgewählt
werden. Zahlreiche Kodonsubstitutionen können eingeführt werden, z. B. stille Änderungen
(wodurch verschiedene Restriktionsstellen produziert werden) oder
um die Expression für
ein bestimmtes System zu optimieren. Mutationen können eingeführt werden,
um die Eigenschaften des Polypeptids zu modifizieren, möglicherweise um
den Polypeptidabbau oder die Turnoverrate zu verändern.
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Sonden,
die synthetische Oligonukleotide oder andere Polynukleotide der
vorliegenden Erfindung umfassen, können von natürlich vorkommenden
oder rekombinanten Einzel- oder Doppelstrangpolynukleotiden abgeleitet
werden oder chemisch synthetisiert werden. Die Sonden können auch
durch Nick Translation, Klenow-Fill-in Reaktion oder andere Verfahren,
die auf dem Gebiet bekannt sind, markiert werden.
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Teile
der Polynukleotidsequenz mit mindestes etwa acht Nukleotiden, gewöhnlich mit
mindestens etwa 15 Nukleotiden und weniger als 9 kb, gewöhnlich weniger
als etwa 1,0 kb, aus einer Polynukleotidsequenz, die für KVLQT1
kodieren, werden als Sonden bevorzugt. Diese Definition beinhaltet
daher Sonden im Größenbereich
mit 8 Nukleotiden bis 9000 Nukleotiden. Demnach umfasst die Definition
Sonden von 8, 12, 15, 20, 25, 40, 60, 80, 100, 200, 300, 400 oder
500 Nukleotiden oder Sonden mit einer beliebigen Anzahl von Nukleotiden innerhalb
dieser Wertebereiche (z. B. 9, 10, 11, 16, 23, 30, 38, 50, 72, 121
usw. Nukleotiden) oder Sonden mit mehr als 500 Nukleotiden. Die
Sonden können
auch dazu benutzt werden, zu bestimmen, ob mRNA, die für KVLQT1
kodiert, in einer Zelle oder in einem Gewebe vorliegt. Die vorliegende
Erfindung beinhaltet alle neuen Sonden mit mindestens 8 Nukleotiden,
die aus SEQ ID NO: 1, ihren Komplementen oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen
abgeleitet sind. Die vorliegende Erfindung enthält keine Sonden, die gemäß dem Stand
der Technik existieren. Das bedeutet, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Sonden mit mindestens 8 Nukleotiden, die aus SEQ
ID NO: 1 abgeleitet sind unter dem Vorbehalt, dass sie keine Sonden
umfasst, die gemäß dem Stand
der Technik existieren.
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Ähnliche Überlegungen
und Nukleotidlängen
sind auch auf Primer anwendbar, welche für die Amplifikation aller Teile
des KVLQT1-Gens eingesetzt werden können. Daher beinhaltet eine
Definition für
die Primer solche mit 8, 12, 15, 20, 25, 40, 60, 80, 100, 200, 300,
400, 500 Nukleotiden oder Primer mit einer beliebigen Anzahl von
Nukleotiden innerhalb dieser Wertebereiche (z. B. 9, 10, 11, 16,
23, 30, 38, 50, 72, 121 usw. Nukleotide) oder Primer mit mehr als
500 Nukleotiden oder jede beliebige Anzahl von Nukleotiden zwischen
500 und 9000. Die Primer können
auch dazu benutzt werden, zu bestimmen, ob mRNA, die für KVLQT1
kodiert, in einer Zelle oder in einem Gewebe vorliegt. Die vorliegende
Erfindung beinhaltet alle neuen Primer mit mindestens 8 Nukleotiden,
die von dem KVLQT1-Locus für
das Amplifizieren des KVLQT1-Gens, seinem Komplement oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen
abgeleitet sind. Die vorliegende Erfindung enthält keine Primer, die gemäß dem Stand
der Technik existieren. Das bedeutet, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Primer mit mindestens 8 Nukleotiden unter dem Vorbehalt,
dass sie keine Primer umfasst, die gemäß dem Stand der Technik existieren.
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„Proteinmodifikationen
oder Fragmente" werden
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt für KVLQT1-Polypeptide oder Fragmente
davon, welche im Wesentlichen homolog zur Primärstruktursequenz sind, aber
welche z. B. in vivo oder in vitro chemische oder biochemische Modifikationen
aufweisen oder welche ungewöhnliche
Aminosäuren
enthalten. Solche Modifikationen umfassen zum Beispiel Acetylierung,
Carboxylierung, Phosphorylierung, Glykosylierung, Ubiquitinylierung,
Markierung, z. B. mit Radionukliden, sowie zahlreiche enzymatische
Modifikationen, wie ein Fachmann auf dem Gebiet zu schätzen wissen
wird. Es sind auf dem Fachgebiet eine Vielzahl von Verfahren für das Markieren
von Polypeptiden und von Substituenten oder Markern, die hilfreich
für solche
Zwecke sind, bekannt und dazu gehören radioaktive Isotope, wie
beispielsweise 32P, Liganden, welche an
markierte Antiliganden (z. B. Antikörper) binden, Fluorophore,
Chemilumineszenzstoffe, Enzyme und Antiliganden, welche als Partner
eines spezifischen Bindungspaares für einen markierten Liganden
dienen können.
Die Wahl des Markers ist abhängig
von der erforderlichen Empfindlichkeit, der Einfachheit der Konjugation
mit dem Primer, den Stabilitätsanforderungen
und verfügbaren
Gerätschaften.
Verfahren für
das Markieren von Polypeptiden sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
Siehe Sambroock et al., 1989 oder Ausubel et al., 1992.
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Neben
im Wesentlichen Polypeptiden in voller Länge stellt die vorliegende
Erfindung biologisch aktive Fragmente der Polypeptide bereit. Zu
den bedeutenden biologischen Aktivitäten zählen Ligand-Bindung, immunologische
Aktivität
und andere biologische Aktivitätsmerkmale
von KVLQT1-Polypeptiden. Immunologische Aktivitäten beinhalten sowohl immunogene
Funktion in einem Zielimmunsystem als auch gemeinsame Nutzung von
immunologischen Epitopen für
die Bindung und dienen entweder als Kompetitor- oder als Ersatzantigen
für ein
Epitop des KVLQT1-Proteins. Wie hierin benutzt bezieht sich „Epitop" auf eine antigene
Determinante eines Polypeptids. Ein Epitop könnte drei Aminosäuren in
einer räumlichen
Konformation umfassen, welche einzigartig für das Epitop ist. Im Allgemeinen
besteht ein Epitop aus mindestens fünf solcher Aminosäuren und
noch gewöhnlicher
aus mindestens 8-10 solcher Aminosäuren. Verfahren zur Bestimmung
der räumlichen
Konformation solcher Aminosäuren
sind auf dem Fachgebiet bekannt.
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Zu
immunologischen Zwecken können
Tandem-Wiederholungs-Polypeptidsegmente als Immungene verwendet
werden, wodurch hoch antigene Proteine hergestellt werden. Alternativ
werden solche Polypeptide als hoch effiziente Kompetitoren für spezifische
Bindung dienen. Die Produktion von Antikörpern, die spezifisch für KVLQT1-Polypeptide
oder Fragmente davon sind, ist unten beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Fusionspolypeptide bereit, die
KVLQT1-Polypeptide
und Fragmente umfassen. Homologe Polypeptide können Fusionen zwischen zwei
oder mehr KVLQT1-Polypeptidsequenzen oder zwischen den Sequenzen
von KVLQT1 und einem verwandten Protein sein. Ähnlich können heterologe Fusionen konstruiert
werden, welche eine Kombination von Eigenschaften oder Aktivitäten der
Derivatproteine zeigen würden.
Zum Beispiel können
die Ligand-Bindung oder andere Domänen zwischen verschiedenen
neuen Fusionspolypeptiden oder Fragmenten „getauscht" werden. Solche homologen oder heterologen
Fusionspolypeptide können
zum Beispiel veränderte
Stärke
oder Spezifität
der Bindung zeigen. Fusionspartner enthalten Immunglobuline, bakterielle β-Galaktosidase, trpE,
Protein A, β-Laktamase,
alpha-Amylase Alkoholdehydrogenase und alpha-Mating Faktor der Hefe.
Siehe Godowski et al., 1988.
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Fusionsproteine
werden typischerweise hergestellt entweder durch rekombinante Nukleinsäureverfahren,
wie unten beschrieben, oder sie können chemisch synthetisiert
werden. Techniken für
die Synthese von Polypeptiden sind zum Bespiel in Merrifield (1963)
beschrieben.
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„Proteinreinigung" bezieht sich auf
verschiedene Verfahren für
die Isolation der KVLQT1-Polypeptide aus anderem biologischem Material,
wie zum Beispiel aus Zellen, die mit rekombinanten Nukleinsäuren, welche
für KVLQT1
kodieren, transformiert sind; sie sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
Zum Beispiel können solche
Polypeptide durch Immunoaffinitätschromatographie
gereinigt werden unter Anwendung von z. B. Antikörpern, die durch die vorliegende
Erfindung bereitgestellt werden. Zahlreiche Verfahren der Proteinreinigung sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt und beinhalten die Verfahren, die
in Deutscher, 1990 und Scopes, 1982 beschrieben sind.
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Die
Begriffe „isoliert", „im Wesentlichen
rein" und „im Wesentlichen
homogen" werden
austauschbar benutzt, um ein Protein oder ein Polypeptid zu beschreiben,
welches von den Bestandteilen, welche es in seinem natürlichen
Zustand begleiten, getrennt wurde. Ein monomeres Protein ist im
Wesentlichen rein, wenn mindestens 60 bis 75 % einer Probe eine
einzige Polypeptidsequenz zeigen. Ein im Wesentlichen reines Protein
wird typischerweise etwa 60 bis 90 % w/w einer Proteinprobe ausmachen,
noch gewöhnlicher
etwa 95 % und vorzugsweise zu mehr als 99 % rein sein. Die Proteinreinheit
oder -homogenität
kann durch eine Reihe von Mitteln, die auf dem Fachgebiet gut bekannt
sind, angegeben werden, wie zum Beispiel durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese
einer Proteinprobe, gefolgt von Visualisierung einer einzigen Polypeptidbande
nach dem Färben
des Gels. Für
bestimmte Zwecke kann eine höhere
Auflösung
mithilfe von HPLC oder anderen Mitteln, die auf dem Fachgebiet gut
bekannt sind und welche für
die Reinigung eingesetzt werden, bereitgestellt werden.
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Ein
KVLQT1-Protein ist im Wesentlichen frei von natürlich damit assoziierten Bestandteilen,
wenn es von den nativen Kontaminationen, welches es in seinem natürlichen
Zustand begleiten, abgetrennt ist. Demzufolge wird ein Polypeptid,
welches chemisch synthetisiert oder in einem anderen Zellsystem
als demjenigen, aus dem es ursprünglich
stammt, synthetisiert wird, im Wesentlichen frei von seinen natürlich mit
ihm assoziierten Bestandteilen sein. Ein Protein kann auch im Wesentlichen
von natürlich
damit assoziierten Bestandteilen frei gemacht werden, indem es mithilfe
von Proteinreinigungstechniken, die auf dem Fachgebiet gut bekannt
sind, isoliert wird.
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Ein
Polypeptid, welches als ein Expressionsprodukt einer isolierten
oder manipulierten gentischen Sequenz produziert wird, ist ein „isoliertes
Polypeptid", wie
hierin benutzt, selbst wenn es in einem homologen Zelltyp exprimiert
wird. Synthetisch hergestellte Formen oder Moleküle, die durch heterologe Zellen
exprimiert werden, sind inhärent
isolierte Moleküle.
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„Rekombinante
Nukleinsäure" ist eine Nukleinsäure, welche
nicht natürlich
vorkommt oder welche durch eine künstliche Kombination von zwei
ansonsten getrennten Segmenten der Sequenz hergestellt wird. Diese
künstliche
Kombination wird oftmals entweder begleitet von chemischen Synthesemitteln
oder von der künstlichen
Manipulation von isolierten Segmenten von Nukleinsäuren, z.
B. Gentechnologie. Eine solche Technik wird gewöhnlich durchgeführt, um
ein Kodon durch ein redundantes Kodon zu ersetzen, welches für die gleiche
oder eine konservative Aminosäure
kodiert, während
typischerweise eine Sequenzerkennungsstelle eingeführt oder
entfernt wird. Alternativ wird dies durchgeführt, um Nukleinsäuresegmente
miteinander zu verbinden, die gewünschte Funktionen aufweisen,
um eine gewünschte
Kombination von Funktionen zu erzeugen.
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„Regulatorische
Sequenzen" beziehen
sich auf diejenigen Sequenzen, die normalerweise innerhalb der 100
kb Kodierungsregion eines Locus liegen; sie können aber auch weiter von der
Kodierungsregion entfernt liegen, was die Expression des Gens (einschließlich Transkription
des Gens und Translation, Spleißen (Splicing),
Stabilität
oder Ähnliches
der Boten-RNA) beeinflusst.
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„Im Wesentlichen
homolog oder ähnlich" Eine Nukleinsäure oder
ein Fragment davon ist „im
Wesentlichen homolog" (oder „im Wesentlichen ähnlich") zu einer anderen
Nukleinsäure
oder einem Fragment davon, wenn sich bei einem optimalen Abgleich
(mit geeigneten Nukleotidinsertionen oder -deletionen) mit der anderen
Nukleinsäure
(oder ihrem Komplementärstrang)
eine Identität
der Nukleotidsequenz in mindestens etwa 60 % der Nukleotidbasen,
gewöhnlich
mindestens etwa 70 %, noch gewöhnlicher
mindestens etwa 80 %, vorzugsweise mindestens etwa 90 % und noch
mehr bevorzugt mindestens etwa 95-98 % der Nukleotidbasen ergibt.
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Um
die Homologie zwischen zwei unterschiedlichen Nukleinsäuren zu
bestimmen, muss die prozentuale Homologie mithilfe des BLASTN-Programms „BLAST
2 Sequences" bestimmt
werden. Dieses Programm ist öffentlich
zugänglich
von dem National Center for Biotechnology Information (NCBI) über das
Internet (http://www.ncbi.nhm.nih.gov/gorf/b12.html) (Altschul et
al., 1997). Die Parameter, die zu benutzen sind, sind eine beliebige
Kombination der Nachfolgenden mit den Ergebnissen für die höchste berechnete
prozentuale Homologie (wie unten berechnet) und mit den Standardparametern
in Klammern:
- Program – blastn
- Matrix – 0
BLOSUM62
- Reward for a match – 0
oder 1 (1)
- Penalty for a mismatch – 0, –1, –2, oder –3 (–2)
- Open gap penalty – 0,
1, 2, 3, 4 oder 5 (5)
- Extension gap penalty – 0
oder 1 (1)
- Gap x_dropoff – 0
oder 50 (50)
- Expect – 10
-
Zusammen
mit einer Vielzahl anderer Ergebnisse zeigt dieses Programm eine
prozentuale Identität über die
kompletten Stränge
oder über
Bereiche der beiden Nukleinsäuren,
die abgeglichen werden. Das Programm zeigt als Teil der Ergebnisse
einen Abgleich und eine Identität
der beiden miteinander verglichenen Stränge. Wenn die Strange von gleicher
Länge sind,
dann wird die Identität über die
gesamte Länge
der Nukleinsäuren
berechnet. Wenn die Strange nicht gleich lang sind, dann wird die
Länge der
kürzeren
Nukleinsäure eingesetzt.
Wenn die Nukleinsäuren über einen
Abschnitt ihrer Sequenzen ziemlich ähnlich sind, aber über den
Rest ihrer Sequenzen unterschiedlich sind, wird das Programm „BLAST
2 Sequences" eine
Identität
nur über
die ähnlichen
Abschnitte zeigen und diese Abschnitte werden einzeln dargestellt.
Zum Zweck der Homologiebestimmung hierin bezieht sich die prozentuale
Homologie auf die kürzere
der beiden Sequenzen, die miteinander verglichen werden. Wenn eine
der Regionen in unterschiedlichem Abgleich mit unterschiedlichen prozentualen
Identitäten
dargestellt ist, werden die Abgleiche verwendet, die die größte Homologie
erbringen. Die Durchschnittberechnung wird durchgeführt wie
in diesem Beispiel von SEQ ID NO: 5 und 6.
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-
Das
Programm „BLAST
2 Sequences" zeigt
unterschiedliche Abgleiche dieser beiden Nukleinsäuren in
Abhängigkeit
von den Parameter, welche ausgewählt
werden. Als Beispiele wurden vier Reihen von Parametern ausgewählt, um
die SEQ ID NO: 5 und 6 (gap x_dropoff betrug 50 für alle Fälle) mit
den Ergebnissen, die in Tabelle 1 gezeigt sind, zu vergleichen.
Es ist zu beachten, dass keine der ausgewählten, in Tabelle 1 gezeigten
Parameterreihen notwendigerweise die beste Reihe an Parametern für den Vergleich
dieser Sequenzen ist. Die prozentuale Homologie wird berechnet,
indem für
jede Region, die eine Identität
aufweist, der Anteil an Basen des kürzeren Strangs innerhalb einer
Region mit dem Prozentsatz an Identität in dieser Region multipliziert
und alles zusammengezählt
wird. Zum Beispiel ist unter Einsatz der ersten Reihe an Parametern, die
in Tabelle 1 gezeigt sind, SEQ ID NO: 5 die kurze Sequenz (63 Basen)
und es sind zwei Regionen mit Identität angegeben, wobei die erste
die Basen 4-29 (26 Basen) von SEQ ID NO: 5 mit einer 92 %igen Identität zu SEQ
ID NO: 6 und die zweite die Basen 39-59 (21 Basen) von SEQ ID NO:
5 mit einer 100 %igen Identität
zu SEQ ID NO: 6 aufweist. Die Basen 1-3, 30-38 und 60-63 (16 Basen)
sind nicht mit einer Identität
zu SEQ ID No: 6 dargestellt. Die prozentuale Homologie wird berechnet
als: (26/63)(92) + (21/63)(100) + (16/63)(0) = 71,3 % Homologie.
Die Prozentsätze
an Homologie, die unter Verwendung jeder einzelnen der vier Parameterreihen
berechnet werden, sind in Tabelle 1 aufgelistet. Es sind verschiedene
andere Kombinationen von Parametern möglich, diese sind aber aus
Gründen
der kurzen Übersichtlichkeit
nicht angegeben. Es ist zu sehen, dass jede Reihe an Parameter zu
einer anderen berechneten prozentualen Homologie führte. Da
das Ergebnis benutzt wird, welches die höchste prozentuale Homologie
zeigt, würde
man allein basierend auf diesen vier Parameterreihen angeben, dass
SEQ ID NO: 5 und 6 eine 87 %ige Homologie besitzen. Wieder ist zu
beachten, dass der Einsatz der anderen Parameter eine noch höhere Homologie
für SEQ
ID NO: 5 und 6 zeigen könnte,
aus Gründen
der Kurzübersicht
wurden allerdings nicht alle möglichen
Ergebnisse dargestellt.
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Alternativ
existiert eine wesentliche Homologie (oder Ähnlichkeit), wenn eine Nukleinsäure oder
ein Fragment davon mit einer anderen Nukleinsäure (oder einem Komplementärstrang
davon) unter selektiven Hybridisierungsbedingungen an einem Strang
oder seinem Komplement hybridisiert. Tabelle 1
Parameterwerte | Regionen
der Identität
(%) | Homologie |
Match | Mismatch | Open
Gap | Extension Gap |
1 | –2 | 5 | 1 | 4-29
von 5 und 5-31 von 6 (92 %) | 39-59
von 5 und 71-91 von 6 (100 %) | 71,3 |
1 | –2 | 2 | 1 | 4-29
von 5 und 5-31 von 6 (92 %) | 33-63
von 5 und 64-96 von 6 (93 %) | 83,7 |
1 | –1 | 5 | 1 | – | 30-59
von 5 und 61-91 von 6 (93 %) | 44,3 |
1 | –1 | 2 | 1 | 4-29
von 5 und 5-31 von 6 (92 %) | 30-63
von 5 und 61-96 von 6 (91 %) | 87,1 |
-
Eine
Selektivität
der Hybridisierung besteht, wenn die Hybridisierung, welche im Wesentlichen
selektiver ist als vollständiges
Fehlen von Spezifität,
auftritt. Typischerweise wird eine selektive Hybridisierung auftreten,
wenn es mindestens etwa 55 % Homologie über einen Abschnitt von mindestens
etwa 14 Nukleotiden gibt, vorzugsweise mindestens etwa 65 %, insbesondere
mindestens etwa 75 % und noch mehr bevorzugt mindestens etwa 90
%. Siehe Kanehisa, 1984. Die Länge
des Homologievergleichs, wie beschrieben, kann über längere Abschnitte erfolgen und
wird bei bestimmten Ausführungsformen
oft einen Abschnitt von mindestens etwa neun Nukleotiden, gewöhnlich mindestens
etwa 20 Nukleotiden, noch gewöhnlicher
mindestens etwa 24 Nukleotiden, typischerweise mindestens etwa 28
Nukleotiden, noch typischer mindestens etwa 32 Nukleotiden und vorzugsweise
mindestens etwa 36 oder mehr Nukleotiden umfassen.
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Die
Nukleinsäurehybridisierung
wird durch solche Bedingungen wie Salzkonzentration, Temperatur oder
organische Lösungsmittel
zusätzlich
zu der Basenzusammensetzung, Länge
der Komplementärstränge und
der Anzahl an Mismatches von Nukleotidbasen zwischen den hybridisierenden
Nukleinsäuren
beeinflusst, wie für
den Fachmann auf dem Gebiet leicht zu erkennen sein wird. Zu den
stringenten Temperaturbedingungen zählen im Allgemeinen Temperaturen,
die 30 °C übersteigen,
typischerweise 37 °C übersteigen
und vorzugsweise über
45 °C liegen.
Stringente Salzbedingungen werden gewöhnlich weniger als 1000 mM,
typischerweise weniger als 500 mM und vorzugsweise weniger als 200
mM betragen. Allerdings ist die Kombination der Parameter viel wichtiger
als die Messung eines einzelnen Parameters. Die stringenten Bedingungen sind
abhängig
von der Länge
der Nukleinsäure
und der Basenzusammensetzung der Nukleinsäure und können durch Techniken bestimmt
werden, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. Siehe z. B. Wetmur
und Davidson, 1968.
-
Sondensequenzen
können
auch spezifisch mit Doppelstrang-DNA unter bestimmten Bedingungen
hybridisieren, um Dreistrang-DNA-Komplexe oder DNA-Komplexe höherer Ordnung
zu bilden. Die Herstellung solcher Sonden und geeignete Hybridisierungsbedingungen
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
-
Die
Begriffe „im
Wesentlichen homolog" oder „im Wesentlichen
identisch" bedeuten,
wenn sie sich auf Polypeptide beziehen, dass das Polypeptid oder
das Protein, welches in Frage kommt, zu mindestens etwa 30 % mit
einem vollständigen
natürlich
vorkommenden Protein oder einem Teil davon, gewöhnlich zu mindestens etwa 70
%, noch gewöhnlicher
zu mindestens etwa 80 %, vorzugsweise zu mindestens etwa 90 % und
noch mehr bevorzugt zu mindestens etwa 95 % identisch ist.
-
Für Polypeptide
wird die Homologie typischerweise mithilfe von Software für die Sequenzanalyse
bestimmt. Siehe z. B. das Sequence Analysis Software Package von
Genetics Computer Group, University of Wisconsin Biotechnology Center,
910 University Avenue, Madison, Wisconsin 53705. Die Proteinanalysesoftware
gleicht ähnliche
Sequenzen miteinander ab, indem sie Grade an Homologie verwendet,
die verschiedenen Substitutionen, Deletionen und anderen Modifikationen
zugewiesen wurden. Konservative Substitutionen beinhalten typischerweise
Substitutionen innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin;
Valin, Isoleucin, Leucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin,
Glutamin, Serin Threonin; Lysin, Arginin und Phenylalanin, Tyrosin.
-
„im Wesentlichen ähnliche
Funktion" bezieht
sich auf die Funktion einer modifizierten Nukleinsäure oder
auf ein modifiziertes Protein mit Bezug auf die Wildtyp-KVLQT1-Nukleinsäure oder
das Wildtyp-KVLQT1-Polypeptid. Das modifizierte Polypeptid wird
im Wesentlichen homolog zu dem Wildtyp-KVLQT1-Polypeptid sein und
wird im Wesentlichen die gleiche Funktion haben. Das modifizierte
Polypeptid kann eine veränderte
Aminosäuresequenz
aufweisen und/oder modifizierte Aminosäuren enthalten. Zusätzlich zu
der ähnlichen
Funktion kann das modifizierte Polypeptid weiter hilfreiche Eigenschaften
besitzen, wie beispielsweise eine längere Halbwertszeit. Die ähnliche
Funktion (Aktivität)
des modifizierten Polypeptids kann im Wesentlichen gleich derjenigen
Aktivität
des Wildtyp-KVLQT1-Polypeptids
sein. Alternativ kann die ähnliche
Funktion (Aktivität)
des modifizierten Polypeptids höher
sein als die Aktivität
des Wildtyp-KVLQT1-Polypeptids. Das modifizierte Polypeptid wird
mithilfe konventioneller Techniken synthetisiert oder es wird durch eine
modifizierte Nukleinsäure
kodiert und mithilfe konventioneller Techniken hergestellt. Die
modifizierte Nukleinsäure
wird durch konventionelle Techniken hergestellt. Eine Nukleinsäure mit
einer Funktion, die im Wesentlichen ähnlich zu der Funktion des
Wildtyp-KVLQT1-Gens ist, produziert das oben beschriebene modifizierte
Protein.
-
Ein
Polypeptid „Fragment", „Teil" oder „Segment" ist ein Abschnitt
von Aminosäureresten
von mindestens etwa fünf
bis sieben benachbarten Aminosäuren,
oft von mindestens etwa sieben bis neun benachbarten Aminosäuren, typischerweise
von mindestens etwa neun bis 13 benachbarten Aminosäuren und
noch mehr bevorzugt von mindestens etwa 20 bis 30 oder mehr benachbarten
Aminosäuren.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung, falls löslich, können mit einem Festphasenträger, z.
B. Nitrocellulose, Nylon, Säulenpackmaterialien
(z. B. Sepharosekügelchen)
Magnetkügelchen,
Glaswolle, Kunststoff, Metall, Polymergelen, Zellen oder anderen
Substraten gekoppelt sein. Solche Träger können die Form von zum Beispiel
Kügelchen,
Wells, Dipsticks oder Membranen aufweisen.
-
„Zielregion" bezieht sich auf
eine Region der Nukleinsäure,
welche amplifiziert und/oder nachgewiesen wird. Der Begriff „Zielsequenz" bezieht sich auf
eine Sequenz, mit welcher eine Sonde oder ein Primer ein stabiles
Hybrid unter gewünschten
Bedingungen bilden wird.
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Die
praktische Umsetzung der vorliegenden Erfindung verwendet, sofern
nicht anders angegeben, konventionelle Techniken aus Chemie und
Molekularbiologie, Mikrobiologie, rekombinanter DNA-Technik, Genetik
und Immunologie. Siehe z. B. Maniatis et al., 1982, Sambrook et
al., 1989, Ausubel et al., 1992; Glover, 1985; Anand 1992, Guthrie
und Fink, 1991. Eine allgemeine Diskussion von Techniken und Materialien
für humanes
Genmapping, einschließlich
Mapping von humanem Chromosom 1 ist bereitgestellt z. B. in White
und Lalouel, 1988.
-
Herstellung rekombinanter oder chemisch
synthetisierter Nukleinsäuren:
Vektoren, Transformation, Wirtszellen
-
Große Mengen
an Polynukleotiden der vorliegenden Erfindung können durch Replikation in einer
geeigneten Wirtszelle hergestellt werden. Natürliche oder synthetische Polynukleotidfragmente,
die für
ein gewünschtes
Fragment kodieren, werden in rekombinante Polynukleotidkonstrukte,
gewöhnlich
DNA-Konstrukte, die in eine prokaryotische Zelle eingeführt und
dort repliziert werden können,
inkorporiert. Normalerweise werden die Polynukleotidkonstrukte für die Replikation
in einem einzelligen Wirt, wie beispielsweise Hefe oder Bakterien,
geeignet sein, können
aber auch zur Einschleusung in (mit und ohne Integration in das
Genom) kultivierte Säugetierzellen
oder Pflanzenzellen oder andere eukaryotische Zelllinien dienen.
Die Reinigung für
Nukleinsäuren,
die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert werden,
sind beschrieben, z. B. in Sambrook et al., 1989 oder Ausubel et
al., 1992.
-
Die
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können auch durch chemische Synthese
hergestellt werden, z. B. durch das Phosphoramidit-Verfahren, das
von Beauacage und Caruthers (1981) beschrieben wurde, oder das Triester-Verfahren
nach Matteucci und Caruthers (1981) und sie können mit kommerziell erhältlichen
automatischen Oligonukleotidsynthesizern hergestellt werden. Ein
Doppelstrangfragment kann aus dem Einzelstrangfragment aus chemischer
Synthese hergestellt werden, indem entweder der Komplementärstrang
synthetisiert und mit dem Strang unter geeigneten Bedingungen verschmolzen
wird oder indem der Komplementärstrang
mithilfe von DNA-Polymerase mit einer geeigneten Primersequenz hinzugefügt wird.
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Polynukleotidkonstrukte,
die zur Einführung
in einen prokaryotischen oder einen eukaryotischen Wirt hergestellt
wurden, können
ein Replikationssystem umfassen, das vom Wirt erkannt wird, einschließlich des beabsichtigten
Polynukleotidfragments, welches für das gewünschte Polypeptid kodiert,
und sie werden vorzugsweise auch für Transkription und Translation
initialregulatorische Sequenzen beinhalten, die funktionell mit
dem das Polypeptid kodierenden Segment verbunden sind. Expressionsvektoren
können
zum Beispiel ein Original der Replikation oder eine autonome Replikationssequenz
(ARS) sowie Expressionskontrollsequenzen, einen Promoter, einen
Enhancer und erforderliche Informationsverabeitungsstellen, wie
Ribosomenbindungsstellen, RNA-Spleißstellen, Polyadenylierungsstellen,
transkriptionelle Terminatorsequenzen und mRNA stabilisierende Sequenzen
enthalten. Solche Vektoren können
durch Mittel der Standardreplikationstechniken, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind und diskutiert werden, zum Beispiel in Sambrook
et al., 1989 oder Ausubel et al., 1992 hergestellt werden.
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Ein
geeigneter Promoter und andere notwendige Vektorsequenzen werden
so ausgesucht, dass sie in dem Wirt funktionell sind und können, falls
geeignet, diejenigen enthalten, die natürlicherweise mit dem KVLQT1-Gen
assoziiert sind. Beispiele für
brauchbare Kombinationen von Zelllinien und Expressionsvektoren sind
in Sambroock et al., 1989 oder Ausubel et al., 1992 beschrieben;
siehe auch z. B. Metzger et al., 1988. Viele hilfreiche Vektoren
sind auf dem Fachgebiet bekannt und können von solchen Händlern wie
zum Beispiel von Stratagene, New England Biolabs, Promega Biotech
und anderen erhalten werden. Promoter wie beispielsweise die trp-,
lac- und Phagen-Promoter, tRNA-Promoter und glykolytische Enzympromoter
können
in prokaryotischen Wirten eingesetzt werden. Hilfreiche Hefepromoter
umfassen Promoterregionen für
Metallthionein, 3-Phosphoglyceratkinase
und andere glykolytische Enzyme, wie beispielsweise Enolase oder
Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase, Enzyme, die verantwortlich
sind für
Maltose- und Galaktoseverfügbarkeit und
andere. Vektoren und Promoter, die für den Einsatz bei der Hefeexpression
geeignet sind, werden ferner in Hitzeman et al., EP 73,675A beschrieben.
Geeignete nicht native Promoter aus Säugetieren könnten die frühen und
späten
Promoter aus SV40 (Fiers et al., 1978) oder Promoter, die aus dem
murinen Moloney-Leukemia-Virus stammen, dem Maus-Tumorvirus, Vogel-Sarcom-Viren,
Adenvirus II, Rinder-Papillomavirus
oder Polyomavirus enthalten. Promoter aus Insekten können aus
dem Baculovirus abgeleitet werden. Zusätzlich kann das Konstrukt mit
einem amplifizierbaren Gen (z. B. DHFR) verbunden sein, sodass mehrfache
Kopien des Gens hergestellt werden können. Geeignete Enhancer und
andere Expressionskontrollsequenzen finden sich auch in Enhancers
and Eukaryotic Gene Expression, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring
Harbor, New York (1983). Siehe auch z. B.
US-Patentschrift Nr. 5,691,198 ;
5,735,500 ;
5,747,469 und
5,436,146 .
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Während solche
Expressionsvektoren sich autonom replizieren können, können sie auch durch Einführen in
das Genom der Wirtszelle mithilfe von Verfahren, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind, repliziert werden.
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Expressions-
und Klonvektoren werden möglicherweise
einen auswählbaren
Marker enthalten, ein Gen, welches für ein Protein kodiert, das
für das Überleben
oder Wachstum einer mit dem Vektor transformierten Wirtszelle nötig ist.
Die Anwesenheit dieses Gens gewährleistet
das Wachstum von nur denjenigen Wirtszellen, die die Inserts exprimieren.
Typische Selektionsgene kodieren für Proteine, welche a) Resistenz
gegenüber
Antibiotika oder anderen toxischen Substanzen verleihen, z. B. Ampicillin,
Neomycin, Methotrexat usw. b) auxotrophe Mängel komplementieren oder c)
wichtige Nährstoffe
liefern, die aus dem komplexen Medium nicht zur Verfügung stehen,
z. B. das Gen, das für
D-Alanin Racemase für
Bacilli kodiert. Die Wahl für
den geeigneten Marker wird von der Wirtszelle abhängig sein
und geeignete Marker für
verschiedene Wirte sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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Die
Vektoren, die die interessierenden Nukleinsäuren enthalten, können in
vitro transkribiert werden und die entstehende RNA, kann in die
Wirtszelle mithilfe von gut bekannten Verfahren, z. B. durch Injektion (siehe
Kubo et al., 1988) eingebracht werden oder die Vektoren können direkt
in die Wirtszellen durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren eingeschleust
werden, welche in Abhängigkeit
von der Wirtszelle variieren, einschließlich Elektroporation, Transfektion
unter Verwendung von Kalziumchlorid, Rubidiumchlorid, Kalziumphosphat,
DEAE-Dextran oder andere Substanzen, Mikroprojektilbombardement,
Lipofektion (wobei der Vektor ein infektiöses Agens ist, wie zum Beispiel
ein retrovirales Genom) und andere Verfahren. Siehe allgemein Sambrook
et al., 1989 und Ausubel et al., 1992. Das Einschleusen der Polynukleotide
in die Wirtszellen durch ein beliebiges auf dem Fachgebiet bekanntes
Verfahren, einschließlich
inter alia, denjenigen, die oben beschrieben sind, wird hierin als „Transformation" bezeichnet. Bei
den Zellen, in welche Nukleinsäuren,
wie oben beschrieben, eingeschleust wurden, sind auch die Nachkommen
solcher Zellen miteingeschlossen.
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Große Mengen
der Nukleinsäuren
und der Polypeptide der vorliegenden Erfindung können hergestellt werden durch
Expression der KVLQT1-Nukleinsäure
oder Teilen davon in Vektoren oder anderen Expressionsvehikeln in
kompatiblen prokaryotischen oder eukaryotischen Wirtszellen. Die
am häufigsten
verwendeten prokaryotischen Wirte sind Stämme von Escherichia coli, obwohl
auch andere Prokaryonten, wie beispielsweise Bacillus subtilis oder
Pseudomonas benutzt werden können.
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Säugetier-
oder andere eukaryotische Wirtszellen, wie zum Beispiel Zellen von
Hefe-, filamentöse Pilz-,
Pflanzen-, Insekten- , Amphibien- oder Vogelspezies können auch
bei der Produktion der Proteine der vorliegenden Erfindung hilfreich
sein. Die Vermehrung von Säugetierzellen
in Kultur ist per se bekannt. Siehe Jakoby und Pastan (Hrsg.) (1979).
Beispiele für
häufig
eingesetzte Säugetierwirtszelllinien
sind VERO und HeLa-Zellen, Chinesische Hamsterovarzellen (CHO) und
WI38, BHK und COS-Zelllinien, obwohl der praktisch arbeitende Fachmann
auf diesem Gebiet auch zu schätzen
wissen wird, dass andere Zelllinien geeignet sein können, z.
B. um eine höhere
Expression, gewünschte
Glykosylierungsmuster oder andere Merkmale bereitzustellen. Ein
Beispiel für
eine häufig
verwendete Insektenzelllinie ist SF9.
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Klone
werden ausgewählt
mithilfe von Marker in Abhängigkeit
von der Art der Vektorkonstruktion. Der Marker kann auf dem gleichen
oder einem anderen DNA-Molekül
sein, vorzugsweise auf dem gleichen DNA-Molekül. Bei eukaryotischen Wirten
kann der Transformant ausgewählt
werden, z. B. anhand von Resistenz gegenüber Ampicillin, Tetracyclin
oder anderen Antibiotika. Ein bestimmtes Produkt, welches basierend auf
Temperaturempfindlichkeit hergestellt wird, kann auch als ein geeigneter
Marker dienen.
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Prokaryotische
oder eukaryotische Zellen, die mit den Polynukleotiden der vorliegenden
Erfindung transformiert wurden, werden nicht nur für die Produktion
der Nukleinsäuren
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung nützlich sein, sondern auch zum
Beispiel für
die Untersuchung der Merkmale von KVLQT1-Polypeptiden.
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Die
Sonden und Primer, die auf der KVLQT1-Gensequenz basieren, die hierin
offenbart ist, werden benutzt, um homologe KVLQT1-Gensequenzen und
Proteine in anderen Spezies zu identifizieren. Diese Gensequenzen
und Proteine werden in den diagnostischen, prognostischen, therapeutischen
Verfahren und Verfahren zum Wirkstoffscreening, die hierin für die Spezies,
aus denen sie isoliert wurden, eingesetzt werden, benutzt.
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Anwendungsverfahren: Wirkstoffscreening
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Die
Erfindung ist besonders geeignet für das Screenen von Verbindungen
mithilfe von KVLQT1-Proteinen in transformierten Zellen, transfizierten
Oocyten oder transgenen Tieren. Da Mutationen in dem KVLQT1-Protein
die Funktion des kardialen IKS-Kaliumkanals
verändern
können,
werden die Kandidatenwirkstoffe auf Wirkung auf den Kanal gescreent
mithilfe von Zellen, die ein normales KCNE1-Protein und ein mutiertes
KVLQT1-Protein enthalten. Der Wirkstoff wird zu den Zellen in Kultur
gegeben oder einem transgenen Tier verabreicht und die Wirkung auf
den induzierten Strom des IKS-Kaliumkanals
wird mit dem induzierten Strom einer Zelle oder einem Tier verglichen,
welche(s) das Wildtyp-KVLQT1 und minK aufweist. Wirkstoffkandidaten,
welche den induzierten Strom auf einen normaleren Level einstellen,
werden für
die Behandlung oder Prävention
von LQTS hilfreich sein.
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Diese
Erfindung ist insbesondere hilfreich für das Screenen von Verbindungen,
indem das KVLQT1-Polypeptid oder das Bindungsfragment davon in einer
beliebigen Technik aus einer Reihe von Techniken für das Wirkstoffscreening
eingesetzt wird.
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Das
KVLQT1-Polypeptid oder Fragment, welches in solch einem Test eingesetzt
wird, ist entweder frei in Lösung
oder an einen festen Träger
fixiert oder befindet sich auf einer Zelloberfläche. Ein Verfahren für das Wirkstoffscreening
verwendet eukaryotische oder prokaryotische Wirtszellen, welche
mit rekombinanten Polynukleotiden, die das Polypeptid oder Fragment
exprimieren, vorzugsweise in kompetitiven Bindungsassays, stabil
transformiert sind. Solche Zellen, entweder in lebensfähiger oder
fixierter Form, können
für Standardbindungsassays
benutzt werden. Gemessen werden kann zum Beispiel die Bildung von
Komplexen zwischen einem KVLQT1-Polypeptid oder Fragment und dem
zu untersuchenden Agens, oder es kann das Ausmaß, bis zu welchem die Bildung
eines Komplexes zwischen einem KVLQT1-Polypeptid oder Fragment und
einem bekannten Liganden durch das zu untersuchende Agens beeinträchtigt wird,
ermittelt werden.
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Daher
liefert die vorliegende Erfindung Verfahren für das Screenen auf Wirkstoffe,
welche das in Kontakt treten eines solchen Agens mit einem KVLQT1-Polypeptid
oder Fragment davon und das Untersuchen (I) auf Anwesenheit eines
Komplexes zwischen dem Agens und dem KVLQT1-Polypeptid oder Fragment
oder (ii) auf Anwesenheit eines Komplexes zwischen einem KVLQT1-Polypeptid
oder Fragment und einem Liganden durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind, umfassen. In solchen kompetitiven Bindungsassays
wird das KVLQT1-Polypeptid oder Fragment typischerweise markiert.
Freies KVLQT1-Polypeptid oder Fragment wird von dem in einem Protein-Proteinkomplex
vorliegenden abgetrennt und die Menge an freiem (d. h. nicht komplexiertem)
Marker ist ein Maß für die Bindung
des zu testenden Agens mit KVLQT1 beziehungsweise seiner Einflussnahme
auf die KVLQT1-Ligandbindung. Bestimmt werden kann auch die Menge an
gebundenem statt an freiem KVLQT1. Es ist auch möglich, den Liganden zu markieren anstelle
des KVLQT1 und die Menge an Ligandbindung an KVLQT1 bei vorhandenem
oder fehlendem zu testendem Wirkstoff zu messen.
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Eine
andere Technik für
Wirkstoffscreening bietet einen hohen Durchsatz für das Screenen
von Verbindungen mit geeigneter Bindungsaffinität zu den KVLQT1-Polypeptiden
und wird detailliert in Geysen (veröffentlichte PCT-Anmeldungen
WO 84/03564 ) beschrieben.
Kurz gesagt, wird eine große
Anzahl von unterschiedlichen kleinen Peptidtestverbindungen auf
einem festen Substrat, wie zum Beispiel Kunststoffpins, oder auf
manchen anderen Oberflächen
synthetisiert. Die Peptidtestverbindungen werden mit KVLQT1-Polypeptid zur
Reaktion gebracht und gewaschen. Gebundenes KVLQT1-Polypeptid wird
dann durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, nachgewiesen.
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Gereinigtes
KVLQT1 kann direkt auf Platten zur Verwendung in den zuvor erwähnten Wirkstoffscreeningtechniken
aufgebracht werden. Es können
jedoch nicht neutralisierende Antikörper für die Polypeptide eingesetzt
werden, um Antikörper
abzufangen, damit die KVLQT1-Polypeptide auf der festen Phase immobilisiert werden.
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Mit
dieser Erfindung wird auch die Verwendung von kompetitiven Wirkstoffscreeningassays
in Betracht gezogen, in welchen neutralisierende Antikörper, welche
zu einer spezifischen Bindung an KVLQT1-Polypeptid, fähig sind,
mit einer Testverbindung um die Bindung an dem KVLQT1-Polypeptid
oder Fragmenten davon konkurrieren. Auf diese Weise können die
Antikörper
dazu benutzt werden, das Vorhandensein von einem beliebigen Peptid
nachzuweisen, welches eine oder mehrere antigene Determinanten mit
dem KVLQT1-Polypeptid gemeinsam hat.
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Die
oben genannten Screeningverfahren sind nicht auf Assays beschränkt, bei
denen nur KVLQT1 verwendet wird, sondern sind auch anwendbar für die Untersuchung
von KVLQT1-Proteinkomplexen. Es wird die Wirkung der Wirkstoffe
auf die Aktivität
dieses Komplexes analysiert.
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Gemäß dieser
Verfahren sind die folgenden Assays Beispiele für Assays, welche für das Screenen
auf Wirkstoffkandidaten eingesetzt werden können.
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Ein
mutiertes KVLQT1 (per se oder als Teil eines Fusionsproteins) wird
mit einem Wildtyp-Protein gemischt (per se oder als Teil eines Fusionsproteins),
an welches das Wildtyp-KVLQT1 bindet. Diese Mischung erfolgt sowohl
in Anwesenheit eines Wirkstoffs als auch beim Fehlen des Wirkstoffs
und es wird die Menge an Bindungen des mutierten KVLQT1 an dem Wildtyp-Protein
gemessen. Wenn es zu mehr Bindungen in Anwesenheit des Wirkstoffes
kommt als wenn dieser fehlt, dann ist der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat
für die
Behandlung von LQTS aufgrund einer Mutation in KVLQT1.
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Ein
Wildtyp-KVLQT1 (per se oder als Teil eines Fusionsproteins) wird
mit einem Wildtyp-Protein gemischt (per se oder als Teil eines Fusionsproteins),
an welches das Wildtyp-KVLQT1 bindet. Diese Mischung erfolgt sowohl
in Anwesenheit eines Wirkstoffs als auch beim Fehlen des Wirkstoffs
und es wird die Menge an Bindungen des Wildtyp-KVLQT1 an dem Wildtyp-Protein
gemessen. Wenn es zu mehr Bindungen in Anwesenheit des Wirkstoffes
kommt als wenn dieser fehlt, dann ist der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat
für die
Behandlung von LQTS aufgrund einer Mutation in KVLQT1.
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Ein
mutiertes Protein, welches als ein Wildtyp-Protein an KVLQT1 (per
se oder als Teil eines Fusionsproteins) bindet, wird mit einem Wildtyp-KVLQT1
(per se oder als Teil eines Fusionsproteins) gemischt. Diese Mischung
erfolgt sowohl in Anwesenheit eines Wirkstoffs als auch beim Fehlen
des Wirkstoffs und es wird die Menge an Bindungen des mutierten
Proteins an dem Wildtyp-Protein gemessen. Wenn es zu mehr Bindungen in
Anwesenheit des Wirkstoffes kommt als wenn dieser fehlt, dann ist
der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat für die Behandlung von LQTS,
welches durch eine Mutation in dem Gen, das für das Protein kodiert, verursacht wird.
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Das
Polypeptid der Erfindung kann auch für das Screenen von Verbindungen
eingesetzt werden, die als ein Ergebnis von kombinatorischer Bibliothekstechnik
entwickelt wurden. Die kombinatorische Bibliothekstechnik bietet
einen effizienten Weg für
das Testen einer potenziell großen
Anzahl von unterschiedlichen Substanzen auf ihre Fähigkeit
hin, die Aktivität
eines Polypeptids zu modulieren. Solche Bibliotheken und ihre Nutzung
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Peptid-Bibliotheken werden bevorzugt
eingesetzt. Siehe zum Beispiel
WO
97/02048 .
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Kurz
gesagt, kann ein Verfahren für
das Screenen einer Substanz, welche die Aktivität eines Polypeptids moduliert,
das in Kontakt treten von einer Testsubstanz oder mehreren Testsubstanzen
mit dem Polypeptid in einem geeigneten Reaktionsmedium, das Testen
der Aktivität
des behandelten Polypeptids und das Vergleichen dieser Aktivität mit der
Aktivität
des Polypeptids in vergleichbarem Reaktionsmedium, das nicht mit
der Testsubstanz oder den Testsubstanzen behandelt wurde, beinhalten.
Ein Unterschied in der Aktivität
zwischen den behandelten und unbehandelten Polypeptiden ist indikativ
für einen
modulierenden Effekt der betreffenden Testsubstanz oder Testsubstanzen.
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Vor
oder während
dem Screenen auf Modulation der Aktivität können die Testsubstanzen auf
ihre Fähigkeit
hin gescreent werden, mit dem Polypeptid zu interagieren, z. B.
in einem Hefe Di-Hybrid-System (z. B. Bartel et al., 1993; Fields
und Song, 1989, Chevray und Nathans, 1992; Lee et al., 1995). Dieses
System kann als ein grobes Screening vor dem Testen einer Substanz
auf ihre tatsächlich
Fähigkeit
zur Modulation der Aktivität
des Polypeptids benutzt werden. Alternativ könnte das Screening verwendet
werden, um Testsubstanzen auf ihre Bindung an einen KVLQT1 spezifischen
Bindungspartner zu untersuchen oder um Mimetika für das KVLQT1-Polypeptid
zu finden.
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Folgend
auf die Identifizierung einer Substanz, welche die Polypeptidaktivität moduliert
oder beeinflusst, kann die Substanz weiter untersucht werden. Zudem
kann sie hergestellt und/oder in einer Zubereitung benutzt werden,
d. h. Herstellung oder Formulierung oder eine Zusammensetzung, wie
zum Beispiel ein Medikament, eine pharmazeutische Zusammensetzung
oder ein Wirkstoff. Diese können
dann an Individuen verabreicht werden.
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Somit
ist die vorliegende Erfindung in zahlreichen Aspekten erweiterbar
nicht nur auf eine Substanz, die mithilfe eines Nukleinsäuremoleküls als einem
Modulator der Polypeptidaktivität
gemäß dem hierin
Offenbarten identifiziert wurde, sondern auch auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung, ein Medikament, einen Wirkstoff oder eine andere
Zusammensetzung, die eine solche Substanz umfassen, ein Verfahren
umfassend die Verabreichung einer solchen Zusammensetzung, die eine
solche Substanz enthält,
ein Verfahren umfassend die Verabreichung einer solchen Zusammensetzung
an einen Patienten, z. B. für
die Behandlung (welche eine präventive
Therapie beinhalten kann) von LQTS, auf den Einsatz einer solchen
Substanz bei der Herstellung einer Zusammensetzung für die Verabreichung,
z. B. für
die Behandlung von LQTS und auf ein Verfahren für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die das Vermischen einer solchen Substanz mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoff, einem Vehikel oder Trägerstoff
und optional anderen Inhaltsstoffen umfasst.
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Eine
Substanz, die als ein Modulator einer Polypeptidfunktion identifiziert
wurde, kann von Natur aus ein Peptid oder ein Nicht-Peptid sein.
Nicht-Peptide „kleine
Moleküle" werden oft für viele
pharmazeutische Anwendungen in vivo bevorzugt. Dementsprechend kann
ein Mimetikum oder eine ähnliche
Substanz (insbesondere bei einem Peptid) für pharmazeutische Nutzung hergestellt
werden.
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Das
Designen von Mimetika für
eine bekannte pharmazeutisch aktive Verbindung ist eine bekannte Vorgehensweise
bei der Entwicklung von Pharmazeutika basierend auf einer „Lead"-Verbindung. Dies
könnte wünschenswert
sein, wenn die aktive Verbindung schwer oder kostenintensiv zu synthetisieren
ist oder wenn sie für
eine bestimmte Verabreichungsart ungeeignet ist, z. B. sind reine
Peptide als aktive Agenzien für
orale Zusammensetzungen nicht geeignet, da sie dazu neigen, rasch
durch Proteasen im Nahrungskanal abgebaut zu werden. Mimetisches
Design, Synthese und Tests werden allgemein eingesetzt, um ein wahlloses
Screenen einer großen
Anzahl von Molekülen
für eine
Zieleigenschaft zu vermeiden.
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Es
werden normalerweise verschiedene Schritte beim Design einer mimetischen
Form von einer Verbindung mit einer gegebenen Zieleigenschaft eingesetzt.
Zuerst werden die jeweiligen Teile der Verbindung, die kritisch
und/oder wichtig für
die Bestimmung der Zieleigenschaft sind, festgelegt. Im Fall eines
Peptids kann dies erfolgen durch systematisches Variieren der Aminosäurereste
in dem Peptid, z. B. durch nacheinander folgendes Ersetzen eines
jeden Restes. Normalerweise werden Alaninscans von dem Peptid benutzt,
um solche Peptidmotive zu verbessern. Diese Teile oder Reste, die
die aktive Region der Verbindung darstellen, sind bekannt als ihr „Pharmakophor".
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Wenn
das Pharmakophor gefunden ist, wird seine Struktur gemäß seinen
physikalischen Eigenschaften modelliert, z. B. Stereochemie, Bindung,
Größe und/oder
Ladung unter Verwendung von Daten aus einer Reihe von Untersuchungstechniken,
z. B. spektroskopische Techniken, Daten aus der Röntgendiffraktion
und NMR-Spektroskopie. Computeranalyse, Ähnlichkeitsmapping (welches
die Ladung und/oder das Volumen eines Pharmakophors zum Vorbild
nimmt statt die Bindung zwischen den Atomen) und andere Techniken
können
in diesem Modellierungsverfahren eingesetzt werden.
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In
einer Abwandlung dieser Vorgehensweise werden die dreidimensionale
Struktur des Liganden und seine Bindungspartner modelliert. Dies
kann besonders hilfreich sein, wo der Ligand und/oder der Bindungspartner
die Konformation bei der Bindung verändern und es dem Modell ermöglichen,
dies beim Design des Mimetikums zu berücksichtigen.
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Dann
wird ein Template-Molekül
ausgewählt,
an welchem chemische Gruppen, welche das Pharmakophor nachahmen,
angebracht werden können.
Das Template-Molekül
und die chemischen Gruppen, die darauf angebracht sind, können bequem
ausgesucht werden, sodass das Mimetikum leicht zu synthetisieren
ist, möglicherweise
pharmakologisch akzeptabel ist und in vivo nicht zerfällt, während es
die biologische Aktivität der
Lead-Verbindung
behält.
Alternativ kann, wenn das Mimetikum auf einem Peptid basiert, weitere
Stabilität erreicht
werden, indem das Peptid zyklisiert wird und seine Steifigkeit damit
erhöht
wird. Das Mimetikum oder die Mimetika, die durch diese Vorgehensweise
gefunden werden, können
dann gescreent werden, um zu sehen, ob sie die Zieleigenschaften
aufweisen oder bis zu welchem Maß, sie diese zeigen. Eine weitere
Optimierung oder Modifizierung kann dann ausgeführt werden, um schlussendlich
ein Mimetikum oder mehrere Mimetika für das Testen in vivo oder für klinische
Tests zu erhalten.
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Anwendungsverfahren: Nukleinsäurediagnose
und diagnostische Kits
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Um
ein KVLQT1-Allel nachzuweisen, das ein Individuum für LQTS prädisponiert,
wird eine biologische Probe, wie zum Beispiel Blut, vorbereitet
und auf Anwesenheit oder Fehlen der Suszeptibilitätsallele
von KVLQT1 analysiert. Um das Vorliegen eines LQTS nachzuweisen
oder als ein prognostischer Faktor, wird eine biologische Probe
vorbereitet und auf die Anwesenheit oder das Fehlen der mutierten
Allele von KVLQT1 analysiert. Ergebnisse dieser Tests und Informationen
zur Interpretation werden an den Gesundheitsdienstleister zur Weitergabe
an die untersuchte Person übermittelt.
Solche Diagnosen können
von diagnostischen Labors durchgeführt werden oder es werden alternativ
diagnostische Kits hergestellt und an die Gesundheitsdienstleister
oder an Privatpersonen für
die Selbstdiagnose verkauft.
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Anfänglich umfasst
das Screeningverfahren die Amplifikation der betreffenden KVLQT1-Sequenzen. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich das Screeningverfahren auf eine Strategie,
die nicht auf PCR basiert. Solche Screeningverfahren beinhalten
Zwei-Schritt-Marker-Amplifikation, die auf dem Fachgebiet gut bekannt
sind. Sowohl mit PCR-basierten als auch mit nicht-PCR-basierten
Strategien können
Zielsequenzen mit einem hohen Maß an Empfindlichkeit nachgewiesen
werden.
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Das
populärste
Verfahren, das heutzutage eingesetzt wird, ist die Zielamplifiktion.
Hierbei wird die Zielnukleinsäuresequenz
mit Polymerasen amplifiziert. Ein besonders bevorzugtes Verfahren
mithilfe der Polymerase-basierten Amplifikation ist die Polymerasekettenreaktion
(PCR). Die Polymerasekettenreaktion und andere Poylmerase-basierte Amplifikationsassays
können
einen mehr als millionenfachen Anstieg der Anzahl der Kopien durch
den Einsatz von Polymerase-basierten Amplifikationszyklen erreichen.
Wenn die entstandene Nukleinsäure
amplifiziert ist, kann sie sequenziert werden oder als Substrat
für DNA-Sonden
verwendet werden.
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Wenn
die Sonden benutzt werden, um die Anwesenheit der Zielsequenzen
nachzuweisen, kann die zu analysierende biologische Probe, zum Beispiel
Blut oder Serum, behandelt werden, falls gewünscht, um die Nukleinsäuren zu
extrahieren. Die Probenukleinsäure
kann auf zahlreiche Arten vorbereitet werden, um den Nachweis der
Zielsequenz zu erleichtern, z. B. Denaturierung, Restriktionsverdauung,
Elektrophorese oder Dot-Blotting. Die Zielregion der Analytnukleinsäure muss
normalerweise mindestens teilweise einsträngig sein, um Hybride mit der
Zielsequenz der Sonde zu bilden. Wenn die Sequenz von Natur aus
einsträngig
ist, ist keine Denaturierung nötig.
Ist die Sequenz allerdings doppelsträngig, muss die Sequenz vermutlich
denaturiert werden. Die Denaturierung kann durch verschiedene Techniken,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, ausgeführt werden.
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Analytnukleinsäure und
Sonde werden unter Bedingungen inkubiert, welche eine stabile Hybridbildung der
Zielsequenz in der Sonde mit der putativen Zielsequenz in dem Analyt
fördern.
Die Region der Sonden, welche benutzt wird, um den Analyten zu binden,
kann vollständig
komplementär
zu der Zielregion des humanen Chromosoms 11 für KVLQT1 gestaltet werden.
Daher sind stark stringente Bedingungen wünschenswert, um falsch positive
Ergebnisse zu verhindern. Allerdings werden stark stringente Bedingungen
nur benutzt, wenn die Sonden komplementär zu Regionen des Chromosoms
sind, welche einzigartig in dem Genom vorkommen. Die Stringenz der
Hybridisierung wird festgelegt durch eine Reihe von Faktoren während der
Hybridisierung und während
des Waschverfahrens, einschließlich
Temperatur, Ionenstärke,
Basenzusammensetzung, Sondenlänge
und Konzentration von Formamid. Diese Faktoren sind ausgeführt zum
Beispiel in Maniatis et al., 1982 und Sambrook et al., 1989. Unter
bestimmten Umständen
kann die Bildung von Hybriden höherer
Ordnung, wie zum Beispiel Triplexen, Quadraplexen usw. gewünscht werden,
um Mittel für
den Nachweis der Zielsequenzen bereitzustellen.
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Der
Nachweis des entstehenden Hybrids (falls vorhanden) wird gewöhnlich durch
den Einsatz von markierten Sonden geführt. Alternativ kann die Sonde
unmarkiert sein, doch durch spezifische Bindung mit einem Liganden,
der markiert ist, entweder direkt oder indirekt nachweisbar sein.
Geeignete Marker und Verfahren für
das Markieren von Sonden und Liganden sind auf dem Fachgebiet bekannt
und beinhalten zum Beispiel radioaktive Marker, welche durch bekannte
Verfahren eingeführt
werden können
(z. B. Nick Translation, Random Priming oder Kinasing), Biotin,
fluoreszierende Gruppen, Chemilumineszenzgruppen (z. B. Dioxetane, insbesondere
getriggerte Dioxetane), Enzyme, Antikörper, Goldnanopartikel und Ähnliche.
Variationen dieses Basisschemas sind auf dem Fachgebiet bekannt
und beinhalten diejenigen Variationen, die die Trennung der nachzuweisenden
Hybride von den nicht relevanten Materialien erleichtern und/oder
die das Signal des markierten Anteils amplifizieren. Eine Reihe
dieser Variationen ist z. B. in Matthews und Kricka, 1988; Landgren
et al., 1988; Mifflin, 1989; der
US-Patentschrift
4,868,105 und in der EPO Publikation Nr 225,807 zusammengefasst.
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Wie
oben angeführt,
werden auch nicht PCR-basierte Screeningassays in dieser Erfindung
in Betracht gezogen. Bei diesem Verfahren wird eine Nukleinsäuresonde
(oder ein Analogon wie zum Beispiel ein Methylphosphanat-Grundgerüst, das
den normalen Phosphodieester ersetzt) mit dem Low-Level-DNA-Ziel
hybridisiert. Diese Sonde kann ein Enzym aufweisen, das kovalent
an die Sonde gebunden ist, sodass die kovalente Bindung nicht mit
der Spezifität
der Hybridisierung interferiert. Dieser Zielnukleinsäurekomplex
aus Enzym, Sonde und Konjugat kann dann aus dem freien Sonde-Enzym-Konjugat
abgetrennt werden und ein Substrat für den Enzymnachweis zugegeben
werden. Die enzymatische Aktivität
wird als eine Veränderung
der Farbentwicklung oder der Lumineszensleistung, die zu einem 103-106fachen Anstieg
in der Empfindlichkeit führt, beobachtet.
Ein Beispiel in Bezug auf die Herstellung von Konjugaten aus Oligodeoxynukleotid
und alkalischer Phosphatase und deren Verwendung als Hybridisierungssonden
findet sich in Jablonski et al., (1986).
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Die
Zwei-Schritt-Verfahren für
Marker und Amplifikation sind auf dem Fachgebiet bekannt. Diese
Assays arbeiten auf dem Prinzip, dass ein kleiner Ligand (zum Beispiel
Digoxigenin, Biotin oder Ähnliche)
an einer Nukleinsäuresonde
befestigt wird, die dazu befähigt
ist, spezifisch an KVLQT1 zu binden. Allelspezifische Sonden werden
auch innerhalb des Anwendungsbereichs dieses Beispiels in Betracht
gezogen und beispielhafte allelspezifische Sonden beinhalten Sonden,
die die prädisponierenden
Mutationen dieser Patentanmeldung umfassen.
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In
einem Beispiel wird der kleine Ligand, der an der Nukleinsäuresonde
befestigt ist, durch ein Antikörper-Enzym-Konjugat
spezifisch erkannt. In einer Ausführungsform dieses Beispiels
ist Digoxigenin an der Nukleinsäuresonde
befestigt. Die Hybridisierung wird durch ein Antikörper-Alkalische
Phosphatase-Konjugat nachgewiesen, welches ein Chemilumineszenzsubstrat
umsetzt. Verfahren für
das Markieren von Nukleinsäuresonden
gemäß dieser
Ausführungsform
finden sich in Martin et al., 1990. In einem zweiten Beispiel wird
der kleine Ligand erkannt durch ein zweites Ligand-Enzym-Konjugat,
welches dazu befähigt
ist, sich spezifisch an den ersten Liganden zu komplexieren. Eine
gut bekannte Ausführungsform
dieses Beispiels der Interaktionen ist der Biotin-Avidin-Typ. Verfahren
für das
Markieren von Nukleinsäuresonden
und deren Anwendung in Biotin-Avidin basierten Assays finden sich
in Rigby et al., 1977 und Nguyen et al., 1992.
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Innerhalb
des Anwendungsbereichs dieser Erfindung wird auch in Betracht gezogen,
dass die Nukleinsäuresondenassays
dieser Erfindung einen Cocktail an Nukleinsäuresonden, die KVLQT1 nachweisen
können,
enthalten werden. Daher wird in einem Beispiel für den Nachweis des Vorhandenseins
von KVLQT1 in einer Zellprobe mehr als eine Sonde, die komplementär zu dem
Gen ist, eingesetzt und insbesondere liegt die Anzahl von unterschiedlichen
Sonden alternativ bei zwei, drei oder fünf verschiedenen Nukleinsäuresondensequenzen.
In einem anderen Beispiel wird, um das Vorliegen von Mutationen
in der KVLQT1-Gensequenz in einem Patienten nachzuweisen, mehr als
seine Sonde komplementär
zu diesen Genen eingesetzt, wobei der Cocktail Sonden umfasst, die
befähigt
sind, an die allelspezifischen Mutationen zu binden, die in Patientenpopulationen
mit Veränderungen
in KVLQT1 identifiziert wurden. In dieser Ausführungsform kann jede beliebige Anzahl
von Sonden benutzt werden und wird vorzugsweise Sonden enthalten,
die zu den wichtigsten Genmutationen passen, die als präsdisponierend
für LQTS
in einem Individuum identifiziert wurden.
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Anwendungsverfahren: Peptiddiagnose und
diagnostische Kits
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Der
Nachweis für
das Vorhandensein von LQTS kann auch auf der Basis der Veränderung
des Wildtyp-KVLQT1-Polypeptids erfolgen. Solche Veränderungen
können
durch Sequenzanalyse gemäß konventioneller
Techniken bestimmt werden. Insbesondere werden Antikörper (polyklonal
oder monoklonal) eingesetzt, um Unterschiede in KVLQT1-Peptiden oder das
Fehlen von KVLQT1-Peptiden nachzuweisen.
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Techniken
für die
Anzucht und Reinigung von Antikörpern
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und jede solche Technik kann
gewählt
werden, um die in dieser Erfindung beanspruchten Präparationen
zu erhalten. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
KVLQT1-Proteine aus der Lösung
durch Antikörper
immunpräzipitiert
und reagieren mit diesen Proteinen auf Western-Blots oder Immunblots
von Polyacrylamidgelen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden KVLQT1-Proteine durch Antikörper in Paraffin oder gefrorenen
Gewebeschnitten mithilfe von immunozytochemischen Techniken nachgewiesen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen,
die sich auf Verfahren für
den Nachweis von KVLQT1 oder ihrer Mutationen beziehen, beinhalten
Enzyme Linked Immunosorbent Assays (ELISA), Radioimmunassays (RIA),
immunradiometrische Assays (IRMA) und immunenzymatische Assays (IEMA),
einschließlich
Sandwichassays unter Verwendung von monoklonalen und/oder polyklonalen
Antikörpern.
Beispiele für
Sandwichassays sind von David et al., in den
US-Patentschriften Nr. 4,376,110 und
4,486,530 beschrieben.
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Anwendungsverfahren: Rational Drug Design
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Das
Ziel des Rational Drug Design ist es, Strukturanaloga von biologisch
aktiven interessierenden Polypeptiden herzustellen oder kleine Moleküle herzustellen,
mit denen sie interagieren (z. B. Agonisten, Antagonisten, Inhibitoren),
um Wirkstoffe zu entwickeln, welche zum Beispiel aktivere oder stabilere
Formen des Polypeptids sind, oder welche z. B. die Funktion eines
Polypeptids in vivo verstärken
oder damit interferieren. Siehe z. B. Hodgson, 1991. In einem Verfahren
wird zuerst die dreidimensionale Struktur eines interessierenden
Proteins (z. B. KVLQT1-Polypeptid) durch Röntgenkristallographie, durch
Computermodelling oder am typischsten durch eine Kombination von
Verfahren bestimmt. Weniger häufig
können
hilfreiche Informationen in Bezug auf die Struktur eines Polypeptids
aufgrund des Modellings basierend auf der Struktur der homologen Proteine
gewonnen werden. Ein Beispiel für
Rational Drug Design ist die Entwicklung von HIV-Proteaseinhibitoren (Erickson et al.,
1990). Zusätzlich
werden Peptide (z. B. KVLQT1-Polypeptid)
durch einen Alaninscan (Wells, 1991) analysiert. Bei dieser Technik
wird ein Aminosäurerest
durch Ala ersetzt, und dieser Effekt auf die Aktivität des Peptids
bestimmt. Jeder Aminosäurerest
des Peptids wird auf diese Art analysiert, um die wichtigen Regionen
des Peptids zu ermitteln.
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Es
ist auch möglich,
einen zielspezifischen Antikörper
zu isolieren, der durch einen funktionellen Assay ausgewählt wird,
und dann dessen Kristallstruktur aufzulösen. Im Prinzip wird mit diesem
Verfahren ein Pharmakophor erzeugt, auf welchem das nachfolgende
Wirkstoffdesign basieren kann. Es ist möglich, die Proteinkristallographie
vollständig
zu umgehen durch das Erzeugen antiidiotypischer Antikörper (Anti-ids)
für einen funktionellen
pharmakologisch aktiven Antikörper.
Als ein Spiegelbild eines Spiegelbides wäre zu erwarten, dass die Bindungsstelle
der Anti-ids analog zu dem Originalrezeptor wäre. Das Anti-id kann dann benutzt
werden, um Peptide aus Banken von chemisch und biologisch produzierten
Peptidbanken zu identifizieren und zu isolieren. Ausgewählte Peptide
würden
dann als das Pharmakophor dienen.
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Somit
kann man Wirkstoffe designen, welche z. B. eine verbesserte KVLQT1-Polypeptidaktivität oder -stabilität besitzen
oder welche als Inhibitoren, Agonisten, Antagonisten usw. der KVLQT1-Polypeptidaktivität wirken.
Dank der Verfügbarkeit
von geklonten KVLQT1-Sequenzen können
ausreichende Mengen des KVLQT1-Polypeptids bereitgestellt werden,
um solche Analysestudien wie Röntgenkristallographie
durchzuführen.
Zusätzlich
werden die Kenntnisse über
die KVLQT1-Proteinsequenzen, die hierin bereitgestellt werden, denjenigen
als Führungshilfe
dienen, die Computermodellingtechniken anstelle von oder zusätzlich zur Röntgenkristallographie
einsetzen.
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Anwendungsverfahren: Gentherapie
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, um eine Zelle mit Wildtyp-KVLQT1-Funktionen
auszustatten, welche ein mutiertes KVLQT1-Allel trägt. Empfängerzellen,
auf die eine solche Funktion übertragen
wird, sollte es möglich
sein, normal zu funktionieren. Das Wildtyp-Gen oder ein Teil des
Gens kann in die Zelle in einem Vektor eingeschleust werden, sodass
das Gen extrachromosomal bleibt. In einer solchen Situation wird
das Gen über
die extrachromosomale Position durch die Zelle exprimiert. Bevorzugter ist
die Situation, in welcher das Wildtyp-Gen oder ein Teil davon in
die mutierte Zelle eingeschleust wird, sodass es mit dem endogen
mutierten Gen, das in der Zelle vorliegt, rekombiniert. Eine solche
Rekombination benötigt
ein doppeltes Rekombinationsereignis, welches zu der Korrektur der
Genmutation führt.
Vektoren für
das Einschleusen von Genen sowohl für die Rekombination als auch
für die
Beibehaltung der extrachromosomalen Positionierung sind auf dem
Fachgebiet bekannt und es kann jeder beliebig geeignete Vektor eingesetzt
werden. Verfahren für
das Einbringen von DNA in Zellen, wie zum Beispiel die Elektroporation,
Kalziumphosphat-Copräzipitation
und virale Transduktion sind auf dem Fachgebiet bekannt und die
Wahl des Verfahrens liegt im Kompetenzbereich des praktischen Anwenders.
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Wie
im Allgemeinen oben diskutiert, kann das KVLQT1-Gen oder ein 'Fragment davon, wenn
anwendbar, in Gentherapieverfahren eingesetzt werden, um die Menge
an Expressionsprodukten eines solchen Gens in den Zellen zu erhöhen. Es
kann auch hilfreich sein, das Maß an Expression für ein gegebenes
LQT-Gen selbst in den Herzzellen zu erhöhen, in welchen das mutierte
Gen auf einem „normalen" Level exprimiert
wird, das Genprodukt jedoch nicht vollständig funktionell ist.
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Die
Gentherapie würde
gemäß allgemein
anerkannter Verfahren durchgeführt
werden, zum Beispiel wie beschrieben von Friedman (1991) oder Culver
(1996). Zellen eines Patienten würden
zuerst mithilfe von diagnostischen Verfahren analysiert werden,
wie oben beschrieben, um die Produktion von KVLQT1-Polypeptid in
den Zellen sicherzustellen. Ein Virus- oder Plasmidvektor (siehe
weitere Details unten), der eine Kopie des KVLQT1-Gens enthält, das
mit Expressionskontrollelementen verbunden ist und zur Replikation
innerhalb der Zellen befähigt
ist, wird hergestellt. Der Vektor kann dazu befähigt sein, sich in den Zellen
zu replizieren. Alternativ kann der Vektor replikationsdefizient
sein und in Helferzellen für
den Einsatz in der Gentherapie repliziert werden. Geeignete Vektoren
sind bekannt, wie in der
US-Patentschrift
5,252,479 und der PCT veröffentlichten Patentanmeldung
WO 93/07282 und den
US-Patentschriften Nr. 5,691,198 ;
5,747,469 ;
5,436,146 und
5,753,500 . Der Vektor wird dann in
den Patienten injiziert. Wenn das transfizierte Gen nicht dauerhaft
in das Genom jeder einzelnen Zielzelle eingebaut wird, wird die
Behandlung möglicherweise
regelmäßig wiederholt
werden müssen.
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Gentransfersysteme,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, können in der Praxis der Gentherapieverfahren
der vorliegenden Erfindung hilfreich. Diese beinhalten virale und
nicht virale Transferverfahren. Eine Anzahl von Viren wird als Gentransfervektoren
benutzt oder als die Basis für
das Reparieren von Gentransfervektoren, einschließlich Papovaviren
(z. B. SV40, Madzak et al., 1992), Adenvirus (Berkner, 1992; Berkner
et al.; 1988; Gorziglia und Kapikian, 1992, Quantin et al., 1992;
Rosenfeld et al., 1992; Wilkinson und Akrigg, 1992; Stratford-Perricaudet
et al., 1990; Schneider et al., 1998); Vacciniavirus (Moss, 1992;
Moss 1996) Adeno-assoziierte Viren (Muzyczka, 1992; Ohi et al.,
1990; Russell und Hirata, 1998) Herpesviren einschließlich HSV
und EBV (Margolskee, 1992; Johnson et al., 1992; Fink et al., 1992;
Breakefield und Geller, 1987; Freese et al., 1990; Fink et al.,
1996). Lentiviren (Naldini et al., 1996), Sindbis- und Semliki Forest-Virus
(Berglund et al., 1993) und Retroviren von Vögeln (Bandyopadhyay und Temin,
1984; Petropoulos et al., 1992), von murinem (Miller; 1992; Miller
et al., 1985; Sorge et al., 1984; Mann und Baltimore, 1985; Miller
et al., 1988) und humanem Ursprung (Shimada et al., 1991; Helseth
et al., 1990; Page et al., 1990; Buchschacher und Panganiban, 1992).
Die meisten Gentherapieprotokolle sind auf inaktivierten murinen
Retroviren basiert, obwohl Adenvirus- und Adeno-assoziiertes Virus
ebenfalls eingesetzt werden.
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Nichtvirale
Gentransferverfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, beinhalten
chemische Techniken wie beispielsweise Kalziumphosphat-Copräzipitation
(Graham und van der Eb, 1973; Pellcer et al.; 1980); mechanische
Techniken, zum Beispiel Mikroinjektion (Anderson et al., 1980; Gordon
et al., 1980; Brinster et al., 1981; Constantini und Lacy, 1981);
membranfusionsvermittelter Transfer über Liposomen (Feigner et al.,
1987; Wang und Huang, 1989; Kaneda et al., 1989; Stewart et al.,
1992; Nabel et al., 1990, Lim et al., 1991) und direkte DNA-Aufnahme
und rezeptorvermittelter DNA-Transfer (Wolff et al., 1990; Wu et
al., 1991; Zenke et al., 1990; Wu et al., 1989; Wolff et al., 1991;
Wagner et al., 1990, Wagner et al., 1991; Cotten et al., 1990; Curiel
et al., 1992; Curiel et al., 1991). Virusvermittelter Gentransfer
kann mit direktem Gentransfer in vivo mithilfe von Anlieferung durch
Liposomen kombiniert werden, wodurch es möglich wird, die Virusvektoren
direkt in die Tumorzellen einzubringen und nicht in die umgebenden
sich nicht teilenden Zellen. Alternativ kann die Zelllinie, die
die retroviralen Vektoren produziert, in Tumore injiziert werden
(Culver et al., 1992). Die Injektion von produzierenden Zellen würde dann
eine kontinuierliche Quelle an Vektorpartikeln darstellen. Diese
Technik ist für
den Einsatz am Menschen mit inoperablen Hirntumoren zugelassen.
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in
einem Verfahren, welches biologische und physikalische Gentransferverfahren
kombiniert, wird Plasmid-DNA beliebiger Größe mit einem Polylysin-konjugierten
Antikörper,
welcher spezifisch für
das Hexonprotein von Adenvirus ist, kombiniert und der entstehende
Komplex wird an einen Adenvirus-Vektor gebunden. Der trimolekulare
Komplex wird dann benutzt, um Zellen zu infizieren. Der Adenovirusvektor
ermöglicht
effiziente Bindung, Aufnahme und Abbau des Endosoms, bevor die gekoppelte
DNA beschädigt
wird. Weitere Techniken für
die Anlieferung von auf Adenvirus basierten Vektoren finden sich
in Schneider et al., (1998) und den
US-Patentschriften
Nr. 5,691,198 ;
5,747,469 ;
5,436,146 und
5,753,500 .
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Es
wurde gezeigt, dass Liposom/DNA-Komplexe dazu in der Lage sind,
direkten Gentransfer in vivo zu vermitteln. Während bei Standardliposomenpräparationen
das Gentransferverfahren nicht spezifisch ist, wurde über eine
in vivo lokalisierte Aufnahme und Expression in Tumorablagerungen
berichtet, zum Beispiel folgend auf die direkte Verabreichung in
situ (Nabel, 1992).
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Expressionsvektoren
im Zusammenhang mit der Gentherapie schließen diejenigen Konstrukte mit
ein, die Sequenzen enthalten, welche ausreichend sind, um ein Polynukleotid,
das darin geklont wurde, zu exprimieren. In viralen Expressionsvektoren
enthält
das Konstrukt virale Sequenzen, die ausreichend sind, um das Verpacken
des Konstrukts zu unterstützen.
Wenn das Polynukleotid für
KVLQT1 kodiert, wird durch die Expression KVLQT1 produziert. Wenn
das Polynukleotid für
ein Antisense-Polynukleotid oder ein Ribozym kodiert, wird durch
die Expression das Antisense-Polynukleotid oder das Ribozym produziert.
Somit muss in diesem Zusammenhang für die Expression kein Proteinprodukt
synthetisiert werden. Zusätzlich
zu dem Polynukleotid, das in den Expressionsvektor geklont wurde,
enthält
der Vektor auch einen Promoter, der in eukaryotischen Zellen funktionell
ist. Die geklonte Polynukleotidsequenz steht unter der Kontrolle
dieses Promoters. Geeignete eukaryotische Promoter beinhalten diejenigen,
die oben beschrieben sind. Der Expressionsvektor kann auch Sequenzen
umfassen, wie wählbare
Marker und andere Sequenzen, wie hierin beschrieben.
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Gentransfertechniken,
bei welchen die DNA direkt auf das Herzgewebe ausgerichtet ist,
werden bevorzugt. Rezeptor-vermittelter Gentransfer, zum Beispiel
wird durch die Konjugation von DNA (gewöhnlich als kovalent geschlossenes
Plasmid in der supercoiled Form) an einem Proteinliganden über Polylysin
erreicht. Liganden werden auf der Basis des Vorkommens von korrespondierenden
Ligandrezeptoren auf der Zelloberfläche der Zielzell-/Zielgewebetypen
ausgewählt.
Diese Ligand/DNA-Konjugate können,
falls gewünscht,
direkt in das Blut injiziert werden und sind auf das Zielgewebe
gerichtet, in welchem die Rezeptorbindung und Aufnahme des DNA-Proteinkomplexes
erfolgt. Um das Problem der intrazellulären Zerstörung der DNA zu vermeiden,
kann eine Coinfektion mit Adenvirus miteingeschlossen werden, um
die Endosomfunktion zu unterbrechen.
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Die
Therapie ist wie folgt: Patienten, die ein KVLQT1-Suszeptibilitätsallel
tragen, werden mit einem Genanlieferungsvehikel behandelt, sodass
einige oder alle ihrer Herzvorläuferzellen
mindestens eine zusätzliche
Kopie eines funktionell normalen KVLQT1-Allels erhalten. Bei diesem Schritt
haben die behandelten Individuen ein geringeres Risiko für LQTS bis
zu dem Maß,
in dem die Anwesenheit des normalen Allels den Auswirkungen des
Suszepzibilizätsallels
entgegengewirkt.
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Anwendungsverfahren: Peptidtherapie
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Peptide,
die KVLQT1-Aktivität
besitzen, können
Zellen zugeführt
werden, welche ein mutiertes KVLQT1-Allel aufweisen oder denen das
KVLQT1-Allel fehlt. Protein kann produziert werden durch Expression von
der cDNA-Sequenz in Bakterien, zum Beispiel mithilfe bekannter Expressionsvektoren.
Alternativ kann das KVLQT1-Polypeptid aus KVLQT1 produzierenden
Säugetierzellen
extrahiert werden. Zusätzlich
können die
Techniken der synthetischen Chemie angewandt werden, um das KVLQT1-Protein
zu synthetisieren. Jede Technik aus einer Reihe solcher Techniken
kann die Präparation
der vorliegenden Erfindung bereitstellen, welche das KVLQT1-Protein
umfasst. Die Präparation
ist im Wesentlichen frei von anderen humanen Proteinen. Am einfachsten
wird dies erreicht durch Synthese in einem Mikroorganismus oder
in vitro.
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Aktive
KVLQT1-Moleküle
können
zum Beispiel in Zellen durch Mikroinjektion eingeschleust werden oder
durch den Einsatz von Liposomen. Alternativ können manche aktiven Moleküle durch
die Zellen aktiv oder durch Diffusion aufgenommen werden. Die Versorgung
der Moleküle
mit KVLQT1-Aktivität
sollte zu einer teilweisen Umkehr von LQTS führen. Auch können andere
Moleküle
mit KVLQT1-Aktivität
(zum Beispiel Peptide, Wirkstoffe oder organische Verbindungen)
benutzt werden, um eine solche Umkehr zu bewirken. Modifizierte Polypeptide,
die im Wesentlichen ähnliche
Funktionen haben, können
auch bei der Peptidtherapie eingesetzt werden.
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Anwendungsverfahren: Transformierte Wirte
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Tiere
für das
Testen von therapeutischen Agenzien können nach Mutagenese des gesamten
Tieres oder nach Behandlung der Keimlinienzellen oder Zygoten ausgewählt werden.
Solche Behandlungen beinhalten die Insertion von mutierten KVLQT1-Allelen,
normalerweise aus einer zweiten Tierspezies sowie die Insertion
von disruptierten homologen Genen. Alternativ kann das endogene
KVLQT1-Gen von Tieren durch Insertion- oder Deletionsmutation oder
andere genetische Veränderungen
mithilfe konventioneller Techniken (Capecchi, 1989, Valancius und
Smithies, 1991; Hasty et al., 1991; Shinkai et al., 1992; Mombaerts
et al., 1992; Philpott et al., 1992; Snouwaert et al., 1992, Donehower
et al., 1992) zerstört
werden. Nachdem die Testsubstanzen an die Tiere verabreicht wurden,
muss die Anwesenheit von LQTS bewertet werden. Wenn die Testsubstanz
das Auftreten von LQTS verhindert oder unterdrückt, dann ist die Testsubstanz
ein Kandidat für
ein therapeutisches Agens für
die Behandlung von LQTS. Diese Tiermodelle stellen ein äußerst wichtiges
Testvehikel für
potenzielle therapeutische Produkte bereit.
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Zwei
Strategien wurden hierin angewandt, um LQT-Gene zu identifizieren,
ein Verfahren mit einem Kandidatengen und ein Verfahren mit Positionsklonierung.
Informationen über
die Position sind nun für
drei LQT-Loci verfügbar,
wobei LQT1 auf Chromosom 11p15.5 (Keating et al., 1991a; Keating
et al., 1991b), LQT2 auf 7q35-38 und LQT3 auf 3p21-24 (Jiang et
al., 1994) gemappt wurde. In der vorliegenden Erfindung wird ebenso
minK auf Chromosom 21 als ein LQT-Gen identifiziert. Das Verfahren
mit dem Kandidatengen beruht auf möglicherweise mechanistischen
Hypothesen auf Grundlage der Physiologie. Obwohl wenig über die
Physiologie von LQTS bekannt ist, wird die Erkrankung mit der Verlängerung
des QT-Intervalls auf dem Elektrokardiogramm, einem Zeichen für abnorme
Herzrepolarisation assoziiert. Diese Assoziation lässt vermuten, dass
Gene, die für
Ionenkanäle
kodieren, oder ihre Modulatoren realistische Kandidaten für LQTS sind.
Gestützt
wird diese Hypothese nun durch die Entdeckung, dass mit Chromosom
7 in Zusammenhang stehendes LQTS aus früheren Mutationen in HERG stammt,
einem putativen kardialen Kalziumkanalgen. Ein Neuroendokrinkalziumkanalgen
(CACNL1A2; Chin et al., 1991; Seino et al., 1992) und ein Gen, das
für ein
GTP-Bindungsprotein kodiert, welches Kalziumkanäle moduliert (GNAI2; Weinstein
et al., 1988; Magovcevic et al., 1992) wurden zu Kandidaten für LQT3 aufgrund
auf ihrer chromosomalen Lokalisierung. Durch nachfolgende Verbindungsanalysen
wurden diese Gene allerdings ausgeschlossen. Es wurde nun gezeigt,
dass LQT3 mit SCN5A (Wang et al., 1995a) assoziiert ist. Trotz beträchtlicher
Anstrengungen war bislang ein Verfahren mit Kandidatengen für mit Chromosom
11 in Verbindung stehendem LQTS nicht erfolgreich. Zwei Kaliumkanalgene
(KCNA4 und KCNC1) wurden auf dem kurzen Arm von Chromosom 11 (Wymore
et al., 1994) gemappt; beide wurden aber als Kandidaten für LQT1 durch
Verbindungsanalysen (Russell et al., 1995; die aktuelle Studie) ausgeschlossen.
Alle anderen zuvor charakterisierten kardialen Kalium-, Chlorid-,
Natrium und Kalziumkanalgene wurden auf ähnliche Weise basierend auch
ihrer chromosomalen Lokalisierung ausgeschlossen. Bei der vorliegenden
Studie wurden Positionsklonierung und Mutatationsanalyse eingesetzt,
um LQT1 zu identifizieren.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wurden Genotypanalysen verwendet, um
zu zeigen, dass KVLQT1 fest mit LQT1 in 16 nicht miteinander verwandten
Familien in Zusammenhang steht (Details sind in den Beispielen bereitgestellt).
KVLQT1 ist ein putatives kardiales Kaliumkanalgen und verursacht
die mit Chromosom 11 in Zusammenhang stehende Form von LQTS. Genetische
Analysen lassen vermuten, dass KVLQT1 für einen spannungsgesteuerten
Kaliumkanal mit funktioneller Bedeutung bei der kardialen Repolarisation
kodiert und es wird nun gezeigt, dass KVLQT1 sich mit KCNE1 zusammenlagert,
um einen kardialen IKS-Kaliumkanal zu bilden.
Falls dies stimmt, ist der Mechanismus von mit Chromosom 11 in Zusammenhang
stehendem LQTS möglicherweise
an dem verringerten repolarisierenden KVLQT1-Strom beteiligt. Da
angenommen wird, dass Kaliumkanäle
mit sechs Transmembrandomänen,
aus Homo- oder Heterotetrameren gebildet werden (MacKinnon, 1991;
MacKinnon et al., 1993; Covarrubius et al., 1991), ist es möglich, dass
mit LQT assoziierte Mutationen von KVLQT1 durch einen dominant negativen
Mechanismus wirken. Der Typ und der Ort von KVLQT1-Mutationen, die
hier beschrieben werden, stimmen mit dieser Hypothese überein.
Die resultierende Suppression der Kaliumkanalfunktion wiederum würde womöglich zu
abnormer Herzpolarisation und zu einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Tachyarrhythmien
führen.
Die in HERG identifizierten Mutationen und die Biophysik der Kaliumkanal-alpha-Untereinheiten
deuten darauf hin, dass mit Chromosom 7 in Zusammenhang stehendes
LQTS aus dominant negativen Mutationen resultiert und einer daraus
resultierenden Reduktion in funktionellen Kanälen. Im Gegensatz dazu führen bei
mit dem Chromosom 3 in Zusammenhang stehendem LQTS die mit LQTS
assoziierten Deletionen, die in SCN5A identifiziert wurden, möglicherweise
zu funktionellen kardialen Natriumkanälen mit veränderten Eigenschaften, wie
zum Beispiel verzögerte
Inaktivierung oder veränderte
Spannungsabhängigkeit
der Kanalinaktivierung. Verzögerte
Natriumkanalinaktivierung würde
den nach innen gerichteten Natriumstrom erhöhen und die Membran depolarisieren.
Dieser Effekt ist ähnlich
zu dem veränderten
Membranpotenzial, das von HERG-Mutationen zu erwarten ist, wo der
nach außen
gerichtete Kaliumstrom erhöht
ist. Es ist unwahrscheinlich, dass schädlichere Mutationen von SCNA5
LQTS verursachen würden.
Erwartet würde
zum Beispiel ein Rückgang
der Gesamtanzahl der kardialen Natriumkanäle, um die Dauer von Aktionspotenzialen
zu verringern, ein Phänotyp
der konträr
zu LQTS ist.
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Die
präsymptomatische
Diagnose von LQTS hing bislang von der Identifikation der verlängerten QT-Zeit
in Elektrokardiogrammen ab. Leider werden bei jungen gesunden Personen
selten Elektrokardiogramme aufgezeichnet. Darüber hinaus haben viele LQT-Genträger relativ
normale QT-Intervalle und das erste Anzeichen für die Krankheit kann eine tödliche kardiale
Arrhythmie (Vincent et al., 1992) sein. Nun da mehr LQT-Gene (KVLQT1
und KCNE1) identifiziert sind und mit LQTS in Zusammenhang gebracht
wurden, können genetische
Untersuchungen für
diese Krankheit in Betracht gezogen werden. Dazu werden kontinuierliche
Mutationsanalysen und die Identifizierung zusätzlicher LQT-Gene benötigt. Mit
detaillierteren Phänotypanalysen können Unterschiede
in den Phänotypen
zwischen den veränderten
Formen von LQTS gefunden werden. Diese Unterschiede können für Diagnose
und Behandlung hilfreich sein.
-
Die
Identifizierung und Assoziation zwischen den KVLQT1- und KCNE1-Genmutationen und
LQTS ermöglicht
das frühe
präsymptomatische
Screening von Individuen, um diejenigen zu identifizieren, die ein
Risiko für
die Entwicklung von LQTS haben. Um solche Individuen zu identifizieren,
werden die KVLQT1-Allele entweder direkt oder nach dem Klonen der
Allele auf Mutationen gescreent. Die Allele werden auf das Vorhandensein
von Unterschieden in den Nukleinsäuresequenzen im Vergleich zum
normalen Allel getestet mithilfe einer geeigneten Technik, einschließlich eines
der folgenden Verfahren, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein:
Fluoreszenz-In-situ-Hybridisierung (FISH), direkte DNA-Sequenzierung,
PFGE-Analyse, Southern-Blot-Analyse, Einzelstrang-Konformationsanalyse
(SSCP), Verbindungsanalyse, RNA Schutzassay, allelspezifisches Oligonukleotid
(ASO), Dot-Blot-Analyse und PCR-SSCP-Analyse. Auch hilfreich ist
die kürzlich
entwickelte DNA-Mikrochip-Technik. Zum Beispiel werden entweder
(1) die Nukleotidsequenz sowohl der geklonten Allele als auch des
normalen KVLQT1-Gens oder eines geeigneten Fragments (Kodierungssequenz oder
Genomsequenz) bestimmt und dann verglichen oder (2) die RNA-Transkripte
des KVLQT1-Gens oder Genfragmente werden an die gesamte genomische
Einzelstrang-DNA eines zu testenden Individuums hybridisiert und
das entstehende Heteroduplex mit Ribonuklease A (RNase A) behandelt
und auf einem Denaturierungsgel aufgetrennt, um den Ort von Mismatches
nachzuweisen. Zwei dieser Verfahren können nach den folgenden Vorgehensweisen
ausgeführt
werden.
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Die
Allele des KVLQT1-Gens in einem zu testenden Individuum werden mithilfe
konventioneller Techniken geklont. Zum Beispiel wird eine Blutprobe
von der Person genommen. Die genomische DNA, die aus den Zellen
in dieser Probe isoliert wurde, wird teilweise zu einer durchschnittlichen
Fragmentgröße von etwa 20
kb verdaut. Fragmente in dem Bereich von 18-21 kb werden isoliert.
Die entstehenden Fragmente werden in einen geeigneten Vektor ligiert.
Die Sequenzen der Klone werden dann bestimmt und mit dem normalen KVLQT1-Gen
verglichen.
-
Alternativ
werden Polymerasekettenreaktionen (PCRs) mit Primerpaaren für die 5'-Region oder den Exons des KVLQT1-Gens
durchgeführt.
PCRs können
auch mit Primerpaaren basierend auf einer Sequenz des normalen KVLQT1-Gens
durchgeführt
werden. Zum Beispiel können
Primerpaare für
eines der Introns hergestellt und verwendet werden. Schlussendlich
kann auch RT-PCR an der mRNA durchgeführt werden. Die amplifizierten
Produkte werden dann analysiert durch Einzelstrang-Konformationspolymorphismen
(SSCP) mithilfe konventioneller Techniken, um Unterschiede zu identifizieren,
und diese werden dann sequenziert und mit der normalen Gensequenz
verglichen.
-
Individuen
können
rasch auf häufige
KVLQT1-Genvarianten durch Amplifizieren der DNA des Individuums
unter Verwendung von geeigneten Primerpaaren und Analysieren des
amplifizierten Produkts, z. B. durch Dot-Blot-Hybridisierung mithilfe
von allelspezifischen Oligonukleotidsonden gescreent werden.
-
Bei
dem zweiten Verfahren wird RNase A eingesetzt, um den Nachweis von
Unterschieden zwischen dem normalen KVLQT1-Gen und den defekten
Genen zu unterstützen.
Dieser Vergleich wird in Schritten durchgeführt unter Verwendung von kleinen
(~500 bp) Restriktionsfragmenten des KVLQT1-Gens als der Sonde.
Zuerst wird das KVLQT1-Gen mit einem Restriktionsenzym/Restriktionsenzymen
verdaut, welche(es) die Gensequenz in Fragmente von etwa 500 bp
schneidet/schneiden. Diese Fragmente werden auf einem Elektrophoresegel
getrennt, aus dem Gel gereinigt und einzeln kloniert und zwar in
beiden Orientierungen in einem SP6-Vektor (z. B. pSP64 oder pSP65).
Die SP6-basierten Plasmide, die Inserts der KVLQT1-Genfragmente enthalten,
werden in vitro transkribiert mithilfe des SP6-Transkriptionssystems,
das auf dem Fachgebiet gut bekannt ist, in Anwesenheit von [α–32P]GTP,
wodurch radioaktiv markierte RNA-Transkripte von beiden Strängen des
Gens erzeugt werden.
-
Diese
RNA-Transkripte werden individuell benutzt, um Heteroduplexe mit
der Allel-DNA mithilfe
konventioneller Techniken zu bilden. Mismatches, die in dem RNA:DNA
Heteroduplex auftreten aufgrund von Sequenzunterschieden zwischen
dem KVLQT1-Fragment
und dem KVLQT1-Allelsubklon von dem Individuum, führen zur
Spaltung in dem RNA-Strang, wenn sie mit RNase behandelt werden.
Solche Mismatches können das Ergebnis
von Punktmutationen oder kleinen Deletionen in dem Allel des Individuums
sein. Die Spaltung des RNA-Strangs ergibt zwei oder mehrere kleine
RNA-Fragmente, welche auf dem denaturierenden Gel schneller laufen
als die RNA-Sonde selbst.
-
Alle
Unterschiede, die gefunden werden, werden ein Individuum identifizieren,
das eine molekulare Variante des KVLQT1-Gens trägt sowie die daraus folgende
Anwesenheit des Long QT Syndroms. Diese Varianten können eine
Reihe von Formen annehmen. Die schwersten Formen wären Frame-Shift-Mutationen
oder große
Deletionen, welche das Gen dazu veranlassen würden, für ein abnormes Protein zu kodieren
oder welche die die Proteinexpression deutlich verändern würden. Weniger
schwer störende
Mutationen würden
kleine In-Frame-Deletionen und nicht konservative Basenpaarsubstitutionen,
welche eine bedeutende Wirkung auf das produzierte Protein haben
würden,
wie zum Beispiel Veränderungen
an oder durch einen Cysteinrest, von einer basischen zu einer sauren
Aminosäure
und umgekehrt, von einer hydrophoben zu einer hydrophilen Aminosäure oder
umgekehrt oder andere Mutationen, welche die sekundäre oder
tertiäre
Proteinstruktur beeinflussen würden,
beinhalten. Von stillen Mutationen oder denjenigen, die zu konservativen
Aminosäuresubstitutionen
(ihren würden,
wäre im
Allgemeinen nicht zu erwarten, dass sie die Proteinfunktion zerstören.
-
Genetische
Tests werden es dem Mediziner ermöglichen, Individuen zu identifizieren,
die ein Risiko für
LQTS tragen, und zwar bereits bei der Geburt oder sogar schon vorher.
Die präsymptomatische
Diagnose von LQTS wird die Prävention
dieser Erkrankungen ermöglichen.
Bereits existierende medizinische Therapien, einschließlich Betablockern,
können
das Einsetzen von Problemen, die mit dieser Erkrankung in Zusammenhang
stehen, verhindern oder verzögern.
Schlussendlich wird unser Verständnis
der Ursache und der Behandlung von häufigen Herzkrankheiten wie
Herzrhythmusstörungen,
welche für
11 % aller natürlichen
Todesfälle verantwortlich
sind, durch diese Erfindung verändert.
Die bereits vorhandene Diagnostik hat sich auf das Aufzeichnen von
QT-Intervallen auf Elektrokardiogrammen fokussiert. Dieses Verfahren
ist kein absolut genauer Indikator für das Vorliegen eines Long
QT Syndroms. Die vorliegende Erfindung ist ein präziserer
Indikator für das
Vorhandensein dieser Erkrankung. Die genetischen Tests und das bessere
mechanistisches Verständnis von
LQTS bieten die Gelegenheit, lebensbedrohliche Arrhythmien mithilfe
von vernünftigen
Therapien zu verhindern. Es ist zum Beispiel möglich, dass Öffnungsmittel
für den
Kaliumkanal das Risiko für
Arrhythmien bei Patienten mit KVLQT1-Mutationen verringern werden;
Natriumkanalblocker können
im Gegensatz dazu eine wirksamere Behandlung für Patienten mit Mutationen
darstellen, die die Funktion von SCN5A verändern. Schließlich können diese
Untersuchungen Einblicke in Mechanismen geben, die häufigen Arrhythmien
zugrunde liegen, da diese Arrhythmien oftmals mit abnormer Herzrepolarisation
in Zusammenhang stehen und aus einer Kombination von ererbten und
erworbenen Faktoren resultieren.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
und Verabreichungswege
-
Die
KVLQT1-Polypeptide, Antikörper,
Peptide und Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können in
pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert sein, welche gemäß konventioneller
pharmazeutischer Mischungstechniken hergestellt werden. Siehe zum
Beispiel Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18th Ed. (1990, Mack Publishing Co., Easton,
PA). Die Zusammensetzung kann das aktive Agens oder pharmazeutisch akzeptable
Salze des aktiven Agens enthalten. Diese Zusammensetzungen können zusätzlich zu
einer der aktiven Substanzen einen pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoff,
einen Trägerstoff,
einen Puffer, einen Stabilisator oder andere Materialien umfassen,
die auf dem Gebiet gut bekannt sind. Solche Materialien sollten
nicht toxisch sein und nicht mit der Wirkung des aktiven Inhaltsstoffs
in Wechselwirkung treten. Der Trägerstoff
kann eine große
Vielzahl von Formen annehmen in Abhängigkeit von der Form der Zubereitung,
die für
die Verabreichung gewünscht
wird, z. B. intravenös,
oral, intrathekal, epineural oder parenteral.
-
Für die orale
Verabreichung können
die Verbindungen in feste oder flüssige Zubereitungen formuliert werden,
wie zum Beispiel Kapseln, Pillen, Tabletten, Lutschtabletten, Schmelztabletten.
Pulver, Suspensionen oder Emulsionen. Bei der Zubereitung der Zusammensetzungen
in einer oralen Dosierungsform kann eines der gewöhnlichen
pharmazeutischen Medien eingesetzt werden, wie zum Beispiel Wasser,
Glykole, Öle,
Alkohole, Geschmacksstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Suspendiermittel
und Ähnliche
in dem Fall von oralen flüssigen
Zubereitungen (wie zum Beispiel Suspensionen, Elixiere und Lösungen);
oder Trägerstoffe
wie zum Beispiel Stärken, Zucker,
Verdünner,
Granulierungsmittel, Gleitmittel, Bindemittel, Zerfallsmittel und Ähnliche
in dem Fall von oralen festen Zubereitungen (wie zum Beispiel Pulver,
Kapseln und Tabletten). Aufgrund der einfachen Verabreichung stellen
Tabletten und Kapseln die vorteilhaftesten oralen Dosierungsformen
dar, bei welchen feste pharmazeutische Trägerstoffe offensichtlich eingesetzt
werden. Falls gewünscht,
können
Tabletten mit Zucker überzogen
sein oder einen magensaftresistenten Überzug haben, wobei die Überzüge mit Standardtechniken
aufgebracht werden. Das aktive Agens kann verkapselt sein, um es
stabil für
die Passage durch den Gastrointestinaltrakt zu machen, während es
gleichzeitig für
die Passage durch die Blut-Gehirn-Schranke verfügbar gemacht wird. Siehe zum
Beispiel
WO 96/11698 .
-
Für die parenterale
Verabreichung kann die Verbindung in einem pharmazeutischen Trägerstoff
aufgelöst
werden und entweder als Lösung
oder als Suspension gegeben werden. Beispiele für geeignete Trägerstoffe
sind Wasser, Kochsalzlösung,
Dextroselösungen,
Fruktoselösungen,
Ethanol oder tierische Öle
sowie Öle
pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs. Der Trägerstoff
kann auch andere Inhaltstoffe enthalten, zum Beispiel Konservierungsmittel,
Suspendiermittel, Lösungsmittel,
Puffer und Ähnliche.
Wenn die Verbindungen intrathekal gegeben werden, können sie
auch in der Zerebrospinalflüssigkeit
aufgelöst
werden.
-
Das
aktive Agens wird vorzugsweise in einer therapeutisch wirksamen
Menge verabreicht. Die tatsächliche
Menge, die gegeben wird, und die Rate sowie der zeitliche Verlauf
der Verabreichung werden von der Natur und dem Schweregrad des zu
behandelnden Zustands abhängen.
Die Verschreibung der Behandlung, z. B. Entscheidungen über Dosierung,
zeitliche Gabe usw. liegt innerhalb des Verantwortungsbereichs des
Allgemeinmediziners oder des Spezialisten und trägt typischerweise der zu behandelnden
Erkrankung, dem Zustand des einzelnen Patienten, der Verabreichungsstelle,
dem Weg der Verabreichung und anderen Faktoren, die dem Arzt bekannt
sind, Rechnung. Beispiele für
Techniken und Protokolle finden sich in Remingtons's Pharmaceutical
Sciences.
-
Alternativ
können
Zieltherapien eingesetzt werden, um das aktive Agens spezifischer
zu bestimmten Typen von Zellen zu liefern, indem Zielsysteme, wie
zum Beispiel Antikörper oder
zellspezifische Liganden verwendet werden. Diese Zielplanungen können aus
verschiedenen Gründen
wünschenswert
sein, z. B. wenn das Agens unakzeptabel toxisch ist oder wenn andernfalls
eine zu hohe Dosierung erforderlich wäre oder wenn es ansonsten nicht
dazu in der Lage wäre,
in die Zielzellen zu gelangen.
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Statt
diese Agenzien direkt zu verabreichen, könnten sie in den Zielzellen
produziert werden, z. B. in einem viralen Vektor, wie oben beschrieben,
oder in einem zellbasierten Anlieferungssystem, wie zum Beispiel in
der
US-Patentschrift Nr. 5,550,050 beschrieben
und publiziert in den PCT Anmeldungen Nr.
WO 92/19195 ,
WO 94/25503 ,
WO 95/01203 ,
WO 95/05452 ,
WO 96/02286 ,
WO 96/02646 ,
WO 96/40871 ,
WO 96/40959 und
WO 97/12635 , die zur Implantation
in einem Patienten gedacht sind. Der Vektor könnte auf die spezifischen Zellen,
die behandelt werden sollen, ausgerichtet sein oder er könnte regulatorische
Elemente enthalten, welche gewebespezifischer für die Zielzellen sind. Das
zellbasierte Anlieferungssystem dient dazu, um in einem Patientenkörper an
dem gewünschten
Zielort implantiert zu werden, und enthält eine Kodierungssequenz für das aktive
Agens. Alternativ könnte
das Agens auch in einer Vorläuferform
für die
Umwandlung in die aktive Form durch ein aktivierendes Agens, welches
in den Zellen, die behandelt werden sollen, produziert wird oder auf
diese Zellen ausgerichtet ist. Siehe Beispiel
EP 425,731A und
WO 90/07936 .
-
Die
vorliegende Erfindung wird in weiteren Einzelheiten in den folgenden
Beispielen dargestellt, welche zum Zweck der Veranschaulichung angeboten
werden und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung auf irgendeine
Art einzuschränken.
Verwendet werden Standardtechniken, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind,
oder die Techniken, die im Speziellen unten stehend beschrieben
sind.
-
BEISPIEL 1
-
Verfahren für die phänotypische Bewertung
-
Für diese
Studien wurden sechs große
LQTS-Verwandtschaften (K1532, K1723, K2605, K1807, K161 und K162)
sowie einige kleine Verwandtschaften und sporadische Fälle untersucht.
LQTS-Patienten wurden in Krankenhäusern in Nordamerika und Europa identifiziert.
Es wurden zur Phänotypisierung
zwei Faktoren erwogen: 1) Anamnesedaten (Auftreten von Synkope,
Anzahl der Synkopeereignisse, Auftreten von Krampfanfällen, Alter
beim Einsetzen der Symptome und das Auftreten von plötzlichem
Tod) und 2) die frequenzkorrigierte QT-Zeit auf Elektrokardiogrammen
(QTc) (Bazzett, 1920). Um eine falsche Klassifizierung der Personen
zu vermeiden, wurde die gleiche konservative Vorgehensweise bei
der Phänotypzuweisung
angewandt, wie sie bereits in früheren
Studien erfolgreich eingesetzt wurde (Keating et al., 1991 a; Keating
et al., 1991b; Jiang et al., 1994). Es wurde von jeder Person oder
ihrem Vormund gemäß den Richtlinien
der lokalen institutionellen Überwachungskomitees
eine Einverständniserklärung eingeholt.
Daten zum Phänotyp
wurden ohne Kenntnis des Genotyps interpretiert. Symptomatische
Individuen mit einer frequenzkorrigierten QT-Zeit (QTc) von 0,45
Sekunden oder länger
und asymptomatische Individuen mit einer QTc von 0,47 Sekunden oder
länger wurden
als betroffen klassifiziert. Asymptomatische Individuen mit einer
QTc von 0,41 Sekunden oder kürzer wurden
als nicht betroffen klassifiziert. Asymptomatische Personen mit
QTc zwischen 0,41 und 0,47 Sekunden sowie symptomatische Individuen
mit QTc von 0,44 Sekunden oder kürzer
wurden als nicht eindeutig klassifiziert.
-
BEISPIEL 2
-
Genotypisierung und Verbindungsanalyse
-
Genomische
DNA wurde aus peripheren Lymphozyten aus dem Blut oder aus Zelllinien
transformierter Lymphozyten, die vom Epstein-Barr Virus abstammen,
mithilfe von Standardverfahren (Anderson und Gusella, 1984) hergestellt.
Für die
gentypischen Analysen wurden vier kurze Tandemwiederholungen (STR
= short tandem repeat), durch die Polymorphismen erzeugt werden,
eingesetzt, die zuvor auf dem Chromosom 11p15.5: D11S922, TH, D11S1318
und D11S860 (Gyapay et al., 1994) gemappt wurden. Die Gentypisierung
von RFLP-Markern (HRAS1, D11S454 und D11S12) wurde wie zuvor beschrieben
(Keating et al., 1991a) durchgeführt.
-
Paarweise
Verbindungsanalysen wurden mithilfe von MLINK in LINKAGE v5.1 (Lathrop
et al., 1985) durchgeführt.
Es wurden Werte von 0,90 für
das Penetrieren und 0,001 für
die LQT-Genhäufigkeit
angenommen. Die Genhäufigkeit
wurde bei Mann und Frau als gleich angesehen. Die Rekombinationshäufigkeiten
bei Mann und Frau wurden als gleich eingestuft. Die Häufigkeit
von STR-Allelen betrug 1/n, wobei n = Anzahl der beobachteten Allele
war. Obwohl der maximale LOD-Score für D11S454 bei einem Rekombinationsanteil
von 0 identifiziert wurde, positioniert das Vorhandensein von einer
nicht obligaten Rekombination (Individuum VI-14, 1)
dieses LQT-Gen telomerisch von D11S454.
-
BEISPIEL 3
-
Physikalisches Mapping
-
Es
wurden Primer designed basierend auf Sequenzen von TH-INS-IGFII-
und D11S454-Loci und verwendet, um Klone aus CEPH YAC-Bibliotheken
mithilfe von PCR-basierter
Technik zu identifizieren und zu isolieren (Green und Olson, 1990;
Kwiatkowski et al., 1990). YAC-terminale Sequenzen wurden durch
inverse PCR bestimmt, wie beschrieben (Ochman et al., 1988), und
als STSs verwendet.
-
P1-Klone
wurden isoliert unter Verwendung von Einzelkopiesonden aus zuvor
identifizierten Kosmiden cosQW22 (diese Studie), cCI11-469 (D11S679),
cCI11-385 (D11S551), cCI11-565 (D11S601), cCI11-237 (D11S454) (Tanigami
et al., 1992; Tokino et al., 1991; Sternberg 1990). Neu isolierte
P1s wurden auf Chromosom 11p15 mit FISH oder Southern Blot-Analysen
gemappt. Endspezifische Ribosonden wurden aus neu isolierten P1s
erzeugt und verwendet, um zusätzliche
benachbarte Klone (Riboprobe Gemini Core System Kit; Promega) zu
identifizieren. DNA für
P1 und Kosmidklone wurde mithilfe von alkalischer Lyseplasmidisolierung hergestellt
und durch Gleichgewichtszentrifugation in CsCl-Ethidiumbromidgradienten, wie beschrieben
(Sambrook et al., 1989) gereinigt. P1-Insertendsequenzen wurden durch zyklische
Sequenzierung, wie beschrieben (Wang und Keating, 1994), bestimmt.
STSs wurden basierend auf diesen Insertendsequenzen erzeugt. Die Überlappung
zwischen P1s und den Kosmiden wurde anhand der Summe der gemeinsamen
Restriktionsfragmente berechnet.
-
BEISPIEL 4
-
Isolierung und Charakterisierung von KVLQT1-Klonen
-
Eine
Herz-cDNA-Bibliothek vom erwachsenen Menschen (Stratagene) wurde
ausplattiert und 1 × 106 Plaques mithilfe des gefangenen Exons 4181A
als der Sonde gescreent. Die Sequenzen des gefangenen Exons 4181A
wurden dazu benutzt, um Oligonukleotidsonden für das Screenen der cDNA-Bibliothek
zu designen. Das GENETRAPPERTM cDNA Positive
Selection System wurde benutzt, um 1 × 1011 Klone
aus einer humanen Herz-cDNA-Bibliothek (Life Technologies, Inc.)
zu screenen. Die Sequenzen der gefangenen und reparierten Oligonukleotide
waren 5'-CAGATCCTGAGGATGCT-3' (SEQ ID NO: 7) und
5'-GTACCTGGCTGAGAAGG-3' (SEQ ID NO: 8).
-
Zusammengesetzte
cDNA-Sequenzen für
KVLQT1 wurden durch Endsequenzierung von überlappenden cDNA-Klonen erhalten
und durch Primerwalking. Die Sequenzierung wurde entweder automatisch
mithilfe des Pharmacia A.L.F.automatischen Sequenzierers oder manuell
mithilfe eines Sequenase Version 2.0 DNA Sequencing Kit (United
States Biochemical, Inc.) durchgeführt. Datenbank- und Sequenzanalysen
wurden durchgeführt
unter Verwendung des GCG Softwarepakets, IG Softwarepakets und dem
BLAST Netzwerkservice der National Center for Biotechnology Information.
-
Die
teilweise genomische Struktur (aus der Transmembrandomäne S2 bis
S6) von KVLQT1 wurde durch zyklische Sequenzierung von P1 18B12,
wie beschrieben (Wang und Keating, 1994) bestimmt. Primer wurden
designed basierend auf KVLQT1 cDNA-Sequenz und für das zyklische Sequenzieren
benutzt.
-
BEISPIEL 5
-
Mutationsanalysen
-
SSCP
wurde ausgeführt,
wie zuvor beschrieben (Wang et al., 1995a; Wang et al., 1995b).
Normale und abnorme SSCP-Produkte wurden direkt isoliert sequenziert
wie beschrieben (Wang und Keating, 1994) oder subkloniert in pBluescript
(SK+, Stratagene) mithilfe des T-Vektor-Verfahrens (Marchuk et al.,
1991). Wenn das zuletzt genannte Verfahren benutzt wurde, wurden
mehrere Klone mittels der Dideoxy Chain Termination Method (Dideoxy-Kettenabbruchverfahren)
unter Verwendung von SequenaseTM Version
2.0 (United States Biochemicals, Inc.) sequenziert.
-
BEISPIEL 6
-
Northern Blot-Analysen
-
Ein
Multiple Tissue Northern Filter (Human MTN blot 1, Clontech) wurde
mit einer 32p-markierten KVLQT1 cDNA-Sonde,
wie zuvor beschrieben (Curran et al., 1995), sondiert.
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BEISPIEL 7
-
Genauere genetische und physikalische
Lokalisierung von LQT1
-
Der
präzise
Ort von LQT1 wurde durch gentypische Analysen in Verwandtschaft
1532 (K1532), einer großen
Familie aus Utah nordeuropäischer
Abstammung (1) bestimmt. Diese Verwandtschaft
wurde bereits in der initialen Studie verwendet, in der das erste
LQT-Gen, LQT1, mit Chromosom 11p15.5 (Keating et al., 1991a; Keating
et al., 1991b) in Verbindung gebracht wurde. Es wurden zusätzliche
Familienmitglieder bis auf eine Gesamtprobenzahl von 217 Individuen
identifiziert und phänotypisiert.
Die phänotypische
Bestimmung wurde, wie zuvor beschrieben (Keating et al., 1991a;
Keating et al., 1991b, Jiang et al., 1994) durchgeführt. Vorläufige Genotypanalysen
unter Verwendung von Markern bei HRAS, TH, D11S454 und D11S12 beinhalteten
alle gesicherten Mitglieder von K1532. Mit diesen Untersuchungen
wurden informative Zweige dieser Familie identifiziert. Zusätzliche
Genotypanalysen wurden mithilfe von drei hoch polymorphen Markern
aus Chromosom 11p15.5: D11S922, D11S1318 und D11S860 (Gyapay et
al., 1994) durchgeführt.
Gentypen und paarweise LOD-Scores für jeden Marker sind in 1 und Tabelle 2 dargestellt. Von diesen
Markern wurden TH und D11S1318 durchgängig gefunden. Rekombination
wurde jedoch mit allen anderen getesteten Markern, einschließlich HRAS
identifiziert und in jedem einzelnen Fall ein statistisch signifikanter
LOD-Score (+3 oder höher)
identifiziert. Diese Daten deuten darauf hin, dass LQT1 durchgehend
mit TH und D11S1318 in dieser Verwandtschaft in Verbindung steht
und dass das Gen, das die Krankheit verursacht, centromerisch von
HRAS lokalisiert ist.
-
Um
LQT1 genauer lokalisieren zu können,
wurden Haplotypanalysen von K1532 durchgeführt (siehe
1).
Neun Chromosomen, die informative Rekombinationsereignisse tragen,
wurden identifiziert. Telomerische Rekombinationsereignisse wurden
in nicht betroffenen Individuen IV-22 (zwischen D11S922 und TH),
betroffenen Individuen IV-25 (zwischen D11S922 und TH), nicht betroffenen
Individuen V-6 (zwischen HRAS und D11S922) und betroffenen Individuen
V-24 (zwischen HRAS und D11S922) beobachtet. Centromerische Rekombinationsereignisse
wurden in nicht betroffenen Individuen V-17 (zwischen D11S860 und
D11S454), betroffenen Individuen V-24 (zwischen D11S860 und D11S454),
nicht betroffenen Individuen V-34 (zwischen D11S860 und D11S454),
nicht betroffenen Individuen VI-13 (zwischen D11S860 und D11S454),
nicht betroffenen Individuen VI-14 (zwischen D11S454 und D11S1318),
und betroffenen TABELLE 2
Paarweise
LOD-Scores zwischen LQT1 und 11p15.5 Markern |
Rekombinationsanteil
(θ) |
| 0,0 | 0,001 | 0,01 | 0,05 | 0,1 | 0,2 | Zmax* | θmax† |
HRAS | 9,67 | 9,94 | 10,50 | 10,38 | 9,62 | 7,57 | 10,59 | 0,021 |
D11S922 | 10,05 | 13,05 | 13,85 | 13,59 | 12,59 | 10,01 | 13,92 | 0,019 |
TH | 11,01 | 10,99 | 10,82 | 10,06 | 9,07 | 6,96 | 11,01 | 0,0 |
D11S1318 | 10,30 | 10,29 | 10,13 | 9,40 | 8,47 | 6,50 | 10,30 | 0,0 |
KVLQT1 | 14,19 | 14,17 | 13,94 | 12,89 | 11,54 | 8,68 | 14,19 | 0,0 |
D11S454 | 11,06 | 11,05 | 10,89 | 10,16 | 9,17 | 7,01 | 11,06 | 0,0 |
D11S860 | 5,77 | 6,92 | 8,32 | 9,14 | 8,92 | 7,46 | 9,15 | 0,058 |
D11S12 | 1,50 | 2,26 | 3,12 | 3,46 | 3,27 | 2,49 | 3,46 | 0,047 |
LOD-Scores
wurden berechnet unter der Annahme einer 90 %igen Penetrierung und
einer Genhäufigkeit von
0,001 (Lathrop et al., 1985).
* Zmax zeigt
maximalen LOD-Score
† θmax zeigt geschätzten Rekombinationsanteil
bei Zmax* |
-
Individuen
VI-16 (zwischen D11S860 und D11S454) identifiziert. Diese Daten
deuten darauf hin, dass LQT1 zwischen D111S922 und D11S454 lokalisiert
ist. Zusammen mit jüngsten
Studien, die LQT1 centromerisch von TH (Russell et al., 1995) positionieren,
wird LQT1 durch diese Daten in dem Intervall zwischen TH und D11S454
platziert.
-
Die
Größe der Region,
die LQT1 enthält,
wurde mithilfe von Pulsfeldgelanalysen mit genomischen Sonden aus
Chromosom 11P15.5 geschätzt.
Sonden aus TH, D11S551 und D11S454 hybridisierten an ein 700 kb
Mlu I Restriktionsfragment (2). Diese
Daten ließen
vermuten, dass die Region, die LQT1 enthält, weniger als 700 kb umfasst.
Die physikalische Darstellung dieser Region wurde erreicht, indem
künstliche
Hefechromosom (YAC) und P1-Bibliotheken mit Sonden aus der Region
(Tanigami et al., 1992; Tokino et al., 1991) gescreent wurden. Die
Reihenfolge dieser Klone wurde mittels Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisations(FISH)analysen
bestätigt
als: Telomer-TH-D11S551-D11S679-D11S601-D11S454-Centromer. Die Klone, die in
anfänglichen
Untersuchungen identifiziert wurden, wurden dann für die Identifizierung
von benachbarten, überlappenden
Klonen verwendet. Die minimale Reihe von Klonen aus dem LQT1-Intervall
ist in 2 dargestellt.
-
BEISPIEL 8
-
Identifizierung und Charakterisierung
von KVLQT1
-
Die
Exon-Amplifikation mit Klonen aus der physikalischen Kartierung
wurde durchgeführt,
um Kandidatengene für
LQT1 zu identifizieren. Das Einfangen von Exons wurde mithilfe von
pSPL3B (Bum et al., 1995) auf genomischen P1-Klonen, wie zuvor beschrieben
(Buckler et al., 1991; Church et al., 1994) durchgeführt. Ein
Minimum von 128 eingefangenen Exons aus jedem P1-Klon wurde anfänglich charakterisiert
durch Größeneinteilung
der PCR-Produkte. Von diesen wurden 400 Klone weiter analysiert
durch Dideoxy-Sequenzierung mithilfe eines A.L.F. automatischen
Sequenzierers (Pharmacia). DNA-Sequenzen und Datenbankanalysen zeigten
acht mögliche
Exons mit vorhergesagter Aminosäuresequenz ähnlich derer
von Ionenkanälen.
Die höchste Ähnlichkeit
wurde für
ein 238 Basenpaare langes gefangenes Exon (4181A) mit einer Ähnlichkeit
von 53 % zu Kaliumkanalproteinen aus verschiedenen Spezies, einschließlich Ähnlichkeit
zu einem Teil einer putativen Porenregion erhalten. Die PCR-Analysen
wurden dazu benutzt, 4181 A auf dem kurzen Arm von Chromosom 11
und den beiden P1s aus der physikalischen Kartierung (118A10, 18B12)
zu mappen. Diese Daten ließen
vermuten, dass 4181A Teil eines Kaliumkanalgens auf Chromosom 11p15.5
ist.
-
Es
wurden 2 verschiedene cDNA-Screeningverfahren eingesetzt, um zu
bestimmen, ob das gefangene Exon 4181A ein Teil eines Gens war.
Die traditionelle Plaquefilterhybridisierung mit einer Herz-cDNA-Bibliothek
vom erwachsenen Menschen führte
zu der Identifizierung eines einzigen positiven Klons. Es wurde
eine unterschiedliche cDNA-Auswahl benutzt, um eine zweite Herz-cDNA-Bibliothek
(das GENETRAPPERTM cDNA Positive Selection
System, Life Technologies, Inc.) zu screenen und es wurden zwölf unabhängige Klone
gefunden. Die DNA-Sequenzanalysen zeigten einen vollständigen Abgleich
mit Sequenzen, die aus 418 A und anderen gefangenen Exons, wie oben
beschrieben, abgeleitet wurden. Der längste offene Leserahmen umfasste
1654 Basenpaare. Zwei übereinstimmende
Polyadenylierungssignale wurden in Aufwärtsrichtung des Poly(A)tail
in der 3' nicht
translatierten Region identifiziert. Die komplette cDNA wurde in
diesem Stadium der Studie nicht erhalten.
-
Der
Teil der cDNA ließ ein
Protein mit Strukturcharakteristika von Kaliumkanälen vorhersagen.
Hydropathieanalysen deuteten auf eine Topologie von sechs bedeutenden
hydrophoben Regionen hin, die membrandurchspannende α-Helices
darstellen können.
Diese Regionen weisen Sequenzähnlichkeit
mit den transmembranen Domänen
S1-S6 von Kaliumkanälen
auf. Ein Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz, die aus dem identifizierten
Gen und dem Shaker (SHA) Kaliumkanal (Pongs et al., 1988) abgeleitet
wurde, ist in 3 gezeigt. In der Region, die
S1-S6 enthält,
lag die Identität
der Aminosäuresequenz
bei 30 % und die Ähnlichkeit
belief sich auf 59 %. Die Sequenz, die an 3' von S1-S6 lokalisiert war, hatte keine
bedeutende Ähnlichkeit
mit einem bekannten Protein. Da dieses Gen eine große Ähnlichkeit
mit spannungsgesteuerten Kaliumkanalgenen aufweist und zu einem
starken Kandidaten für
LQT 1 wurde, wurde es KVLQT1 genannt.
-
Die
Northern Blot-Analysen wurden benutzt, um die Verteilung von KVLQT1
mRNA im Gewebe zu bestimmen. KVLQT1 cDNA-Sonden wiesen ein Transkript
mit 3,2 kb in menschlichem Pankreas, Herz, Niere, Lunge und Plazenta
nach, jedoch nicht in der Skelettmuskulatur, in der Leber oder dem
Gehirn (4). Das Herz zeigte die höchsten Konzentrationen
von KVLQT1 mRNA. Die Northern Blot-Anaylsen wurden durchgeführt unter
Verwendung von Multiple Tissue Northern Filter (Human MTN blot 1,
Clontech), wie beschrieben von Curran et al., 1995.
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BEISPIEL 9
-
Charakterisierung der kompletten KVLQT1
cDNA
-
Die
oben beschriebenen Studien führten
zu dem Klonen und der Charakterisierung einer unvollständigen cDNA
für KVLQT1.
Die Sequenz dieser unvollständigen
cDNA ließ ein
Protein vorhersagen mit sechs hydrophoben membrandurchspannenden α-Helices
(S1-S6) und eine typische K+ Kanalporensignatursequenz (Heginbotham
et al., 1994). Allerdings schien bei dieser cDNA die aminoterminale
Domäne
zu fehlen und sie exprimierte keine Funktionalität. Um die komplette Sequenz
von KVLQT zu definieren, wurden verschiedene cDNA-Bibliotheken gescreent
und ein neuer Klon isoliert. Eine cDNA-Sonde, die Exons 3-6, enthielt
wurde dazu benutzt, um drei KVLQT1 cDNA-Klone in voller Länge aus
einer Herz-cDNA-Bibliothek
vom erwachsenen Menschen zu isolieren, die im Labor hergestellt
worden war mithilfe des Systems SuperScript Choice (GIBCO BRL).
Die komplette cDNA-Sequenz und das kodierte Protein sind in den 5A-5B gezeigt.
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BEISPIEL 10
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Genomstruktur von KVLQT1
-
Die
genomische DNA von KVLQT1 wurde untersucht und die Exon-/Intron-Grenzen
für alle
Exons bestimmt.
-
A. Isolierung von cDNA-Klonen
-
Eine
cDNA-Sonde, die die Exons 3 bis 6 enthält, wurde benutzt, um drei
KVLQT1 cDNA-Klone in voller Länge
aus einer Herz-cDNA-Bibliothek vom erwachsenen Menschen zu isolieren,
die im Labor hergestellt worden war, mithilfe des Systems SuperScript
Choice (GIBCO BRL).
-
B. Isolierung von genomischen Klonen
-
KVLQT1
P1-Klone wurden isoliert, wie beschrieben (Wang et al., 1996). Das
Kosmid, das Exon 1 enthält,
wurde isoliert, indem eine humane genomische Kosmid-Bibliothek (Stratagene)
mit einer cDNA-Sonde aus Exon 1 gescreent wurde.
-
C. Bestimmung der Exon-/Intron-Grenzen
-
Alle
genomischen Klone wurden sequenziert mithilfe von Primern, die für die cDNA-Sequenzen designed
sind. Die KVLQT1 P1-Klone wurden zyklisch sequenziert mit ThermoSequenase
(Amersham Life Science). Die KVLQT1-Kosmide wurden sequenziert unter
Verwendung der Dideoxy Chain Termination Method auf einem Applied
Biosystems Modell 373A DNA-Sequenzierer. Die genauen Exon-/Intron-Grenzen
wurden durch Vergleich von cDNA, genomischen Sequenzen und bekannten
Spleißstellen übereinstimmender
Sequenzen bestimmt.
-
D. Design von PCR-Primern und PCR-Reaktionsbedingungen
-
Primer,
um die Exons der beiden Gene zu amplifizieren, wurden empirisch
designed oder unter Verwendung von OLIGO 4.0 (NBI). Die Amplifikationsbedingungen
waren:
- (1) 94°C für 3 Minuten, gefolgt von 30
Zyklen von 94°C
für 10
Sekunden, 58°C
für 20
Sekunden und 72°C für 20 Sekunden
und eine Verlängerung
um 5 Minuten bei 72°C;
- (2) gleiche Bedingungen wie in (1) außer, dass die Reaktionen Endkonzentrationen
von 10 % Glycerin und 4 % Formamid aufwiesen und mit Mineralöl überschichtet
waren
- (3) 94°C
für 3 Minuten,
gefolgt von 5 Zyklen von 94°C
für 10
Sekunden, 64°C
für 20
Sekunden und 72°C für 20 Sekunden
und 30 Zyklen von 94°C
für 10
Sekunden, 62°C
für 20
Sekunden und 72°C
für 20
Sekunden und eine Verlängerung
um 5 Minuten bei 72°C.
-
E. KVLQT1 Genomstruktur und Primerreihen
-
cDNA-Klone
in voller Länge
wurden aus einer Herz-cDNA-Bibliothek vom erwachsenen Menschen isoliert.
Eine 5'-cDNA-Sonde,
die aus einem dieser Klone erzeugt wurde, wurde benutzt, um cos1,
einen genomischen Kosmidklon, der Exon 1 enthält, zu isolieren. P1 genomische
Klone, die den Rest der KVLQT1 cDNA umfassen, wurden zuvor isoliert
(Wang et al., 1996). Diese genomischen Klone umfassen etwa 400 kb auf
Chromosom 11p15.5 (6). Um die Exonstruktur und
die Exon-/Intron-Grenzen zu bestimmen, wurden cos1- und P1-Klone
118A10, 112E3, 46F10 und 49E5 unter Einsatz von Primern, die für die cDNA
designed waren, sequenziert. Der Vergleich der genomischen Sequenz
und der cDNA-Sequenz
von KVLQT1 offenbarte das Vorhandensein von 16 Exons (5A-5B und Tabelle 3). Die Exongröße lag im
Bereich von 47 bp (Exon 14) bis 1122 bp (Exon 16). Alle Intronsequenzen
enthielten die unveränderlichen
GT und AG an den Spleißstellen
(splice sites) von dem Donor beziehungsweise dem Akzeptor (Tabelle
3). Für
jede Intronsequenz, die Exons 2 bis 16 flankiert, wurde ein Paar
PCR-Primer designed und es wurden zwei Paare von Primern mit überlappenden
Produkten für
Exon 1 aufgrund seines großen
Umfangs (Tabelle 4) designed. Diese Primer können verwendet werden, um alle
KVLQT1 Exons zu screenen.
-
BEISPIEL 11
-
Charakterisierung der Funktion von KVLQT1
-
Um
die Funktion von KVLQT1 zu definieren, wurden Ovarzellen vom Chinesischen
Hamster (CHO) mit der kompletten cDNA, wie oben in Beispiel 9 beschrieben,
transfiziert. Die KVLQT1 cDNA wurde in pCEP4 (InVitrogen) subkloniert.
CHO-Zellen wurden in Hams F-12 Medium kultiviert und temporär mithilfe
von Lipofectamin (Gibco BRL) transfiziert. Die Zellen wurden für 18 Stunden
in 35 mm Petrischalen, die 6 μl
Lipofectamin, 0,5 μg
grün fluoreszierendes
Protein (pGreen Lantern-1, Gibco BRL) und 1,5 μg KVLQT1 in pCEP4 enthielten,
transfiziert. Die fluoreszierenden Zellen wurden mithilfe eines
Axopatch 200 Patch-Clamp-Verstärkers (Axon
Instruments) für
48 bis 78 Stunden nach der Transfektion einem Voltage-Clamp (Messung
von Strom für verschiedene
Spannungen über
der Memban) unterzogen. Die Badlösung
enthielt in mM: 142 NaCl, 2KCl, 1,2 MgCl2,
1,8 CaCl2, 11,1 Glukose, 5,5 HEPES-Puffer
(pH 7,4, 22-25°C).
Die Lösung
in der Pipette enthielt in mM: 110 Kaliumglutamat, 20 KCL,1,0 MgCl2, 5 EGTA, 5 K2ATP,
10 HEPES (pH 7,3). Der Datenerwerb und die Analysen erfolgten mit
pCLAMP6 (Axon Instruments). Die Spannungsabhängigkeit der Stromaktivierung
wurde bestimmt, indem die Beziehung zwischen Tailströmen (bestimmt
durch Extrapolation der deaktivierten Phase des Stroms gegen Ende
des Testpulses) und Testpotenzial mit einer Boltzmann-Funktion gefittet
wurde. Tailströme wurden
in Bezug auf den größten Wert
für jede
Oocyte normalisiert.
-
-
-
Ein
spannungsabhängiger
nach außen
gerichteter K+-Strom wurde beobachtet nach
der Membrandepolarisation auf Potenziale über –60 mV (7A).
Dieser Strom erreichte innerhalb von 1 Sekunde bei +40 mV einen
Steady State. Der Aktivierung des Stroms ging eine kurze Verzögerung voraus
und eine Repolarisation auf –70
mV rief einen Tailstrom mit einem anfänglichen Anstieg in der Amplitude
(Hook) vor der Deaktivierung hervor. Ähnliche Tailstromhooks wurden
zuvor für
HERG K+-Kanäle beobachtet und auf die Reaktivierung
von Kanälen
nach einer Inaktivierung mit einer schnelleren Rate als bei der
Deaktivierung zurückgeführt (Sanguinetti
et al., 1995; Smith et al., 1996; Spector et al., 1996). Die Aktivierungskurve
für KVLQT1-Strom
war halb maximal (V1/2) bei –11,6 +/– 0,6 mV
und hatte einen Steigungsfaktor von 12,6 +/– 0,5 mV (n = 6, 7B).
-
Die
biophysikalischen Eigenschaften von KVLQT1 waren anders als die
anderer bekannter kardialer K+-Ströme. Es wurde
die Hypothese aufgestellt, dass KVLQT1 sich mit anderen Untereinheiten
zusammenlagern könnte,
um einen bekannten kardialen Kanal zu bilden. Der langsam aktivierende
verzögerte
Gleichrichter-K+-Strom, IKS,
moduliert die Repolarisation von kardialen Aktionspotenzialen. Trotz
intensiver Untersuchung ist die molekulare Struktur des IKS-Kanals noch nicht aufgeklärt. Die
physiologischen Daten lassen vermuten, dass eine Komponente des
IKS-Kanals minK (Goldstein und Miller, 1991;
Hausdorff et al., 1991; Takumi et al., 1991; Busch et al., 1992;
Wang und Goldstein, 1995; Wang et al., 1996) ist, ein Protein mit
130 Aminosäuren mit
einer einzigen putativen transmembranen Domäne (Takumi et al., 1988). Die
Größe und Struktur
dieses Proteins, lässt
allerdings bezweifeln, dass minK allein funktionelle Kanäle (Attali
et al., 1993; Lesage et al., 1993) bilden kann.
-
Um
diese Hypothese zu testen, wurden CHO-Zellen mit KVLQT1 und humanen
KCNE1 cDNAs transfiziert. Eine KCNE1 cDNA wurde in pCEP4 (In Vitrogen)
subkloniert und die Transfektion wurde, wie oben für KVLQT1
allein beschrieben, durchgeführt.
Für die
Cotransfektion von KVLQT1 und KCNE1 wurden 0,75 μg jeder cDNA verwendet. Wie
bereits zuvor berichtet (Lesage et al., 1993) induzierte die Transfektion
von CHO-Zellen mit KCNE1 allein keinen nachweisbaren Strom (n =
10, 7C). Die Cotransfektion von
KCNE1 mit KVLQT1 induzierte einen langsam aktivierenden verzögerten Gleichrichter-Strom, welcher viel
größer war als
der Strom in Zellen, die mit KVLQT1 allein (7D und 7E)
transfiziert waren. Der langsamen Aktivierung von Strom in cotransfizierten
CHO-Zellen ging
eine Verzögerung
voraus, die mehrere hundert ms andauerte, und darauf hindeutete,
dass kein bedeutender homomerer KVLQT1-Kanalstrom vorhanden war.
Es kam während
langer Depolarisationspulsen nicht zu einer Stromsättigung
und es wurde eine dreiexponentielle Funktion benötigt, um die anfängliche
Verzögerung
und die zwei Phasen der Stromaktivierung am besten zu beschreiben.
Während
eines Depolarisationspulses von 30 s auf +40 mV wurde der Strom
mit den Zeitkonstanten 0,68 +/– 0,18,
1,48 +/– 0,16
und 8,0 +/– 0,6
s (n = 4) aktiviert. Die isochrone (7,5 s) Aktivierungskurve für den Strom
hatte V1/2 von 7,5 +/– 0,9 mV und einen Steigungsfaktor
von 16,5 +/– 0,8
mV (n = 7; 9B). Durch Vergleich von V1/2 und der Steigung der Aktivierungskurve
ergab sich für
den humanen kardialen IKS 9,4 mV und 11,8
mV (Li et al., 1996). Wie bei der Coexpression von KVLQT1 und hminK
in CHO-Zellen ist die Aktivierung des kardialen IKS äußerst langsam
und wurde am besten durch eine dreiexponentielle Funktion (Balser
et al., 1990; Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990) beschrieben. Chinidin
(50 μM)
blockierte die Tailströme
in cotransfizierten CHO-Zellen mit 30 +/– 8 % (n = 5) ähnlich zu
seiner Wirkung (40-50 % Block) auf IKS in
isolierten Myocyten (Balser et al., 1991). Daher induzierte die
Coexpression von KVLQT1 und hmink in CHO-Zellen einen K+-Strom
mit biophysikalischen Eigenschaften, die fast identisch zu kardialem
IKS waren.
-
Um
die Eigenschaften von hminK und KVLQT1 weiter zu charakterisieren,
wurden diese Kanäle
einzeln und zusammen in Xenopus Oocyten exprimiert. Oocyten von
Xenopus laevis wurden isoliert und es wurde ihnen cRNA injiziert,
wie von Sanguinetti et al., (1995) beschrieben. KVLQT1 cDNA wurde
in pSP64 (Promega) subkloniert. KCNE1 cDNA wurde von R. Swanson
zur Verfügung
gestellt. Etwa äquimolare
Konzentrationen von KVLQT1 cRNA (5,8 ng pro Oocyte) und KCNE1 cRNA
(1 ng pro Oocyte) wurden für
die Untersuchungen der Coinjektion verwendet. Die Badlösung enthielt
in mM: 98 NaCl, 2KCl, 2 MgCl2, 0,1 CaCl2 und 5 HEPES (pH 7,6, 22-25°C). Für Untersuchungen
mit Umkehrpotenzial wurde die Osmolarität aufrechterhalten, indem KCl
durch externes NaCl in äquimolarem
Verhältnis
substituiert wurde. Die Ströme
wurden mithilfe des standardmäßigen Zwei-Mikroelektroden-Voltage-Clamp-Verfahrens
3 Tage, nachdem cRNA in die Oocyten injiziert worden war (Sanguinetti
et al., 1995), aufgezeichnet. Die Ströme wurden bei 0,5 kHz gefiltert
und bei 2 kHz digitalisiert. Die Daten sind als Mittel +/– s.e.m.
dargestellt.
-
Oocyten,
denen zu KVLQT1 komplementäre
RNA injiziert wurde, exprimierten einen rasch aktivierenden nach
außen
gerichteten K+-Strom mit einer spannungsabhängigen Aktivierung,
die fast identisch zu derjenigen von CHO-Zellen ist, die mit KVLQT1
cDNA transfiziert waren (8A und 8B).
Die K+-Selektivität von KVLQT1-Kanälen wurde
durch Messen des Umkehrpotenzials (Erev)
von Tailsströmen
in unterschiedlichen Konzentrationen von extrazellulärem K ([K+]e) bestimmt. Die Steigung der Beziehung zwischen
Erev und log[K+]e
betrug 49,9 +/– 0,4
mV (n = 7; 8C), und damit deutlich weniger
als durch die Nernst-Gleichung (58 mV) für einen perfekt selektiven
K+-Kanal vorhergesagt. Die Coinjektion von
Oocyten mit KVLQT1 und KCNE1 cRNA induzierte einen Strom ähnlich dem
von IKS (9C).
Die Steigung der Beziehung zwischen Erev und
log[K+]e für coinjizierte Oocyten betrug
49,9 +/– 4
mV (n = 6), ähnlich
zu KVLQT1 allein und zu dem kardialen IKS (49
mV) (Matsuura et al., 1987) von Meerschweinchen. Die isochrone (7,5
s) Aktivierungskurve für coinjizierte
Oocyten hatte V1/2 von 6,2 mV und eine Steigung
von 12,3 mV (9E), ähnlich zu kardialem IKS.
-
BEISPIEL 12
-
Identifizierung von einem KVLQT1-Gen in
Xenopus
-
Im
Vergleich zu CHO-Zellen war KCNE1 zu einer funktionellen Expression
in Xenopus Oocyten fähig (9B). Der induzierte Strom (IKS)
war kleiner als der Strom, der durch die coinjizierten Oocyten induziert
wurde, jedoch waren die Kinetik und die Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung ähnlich
(9A-E). Zwei Beobachtungen führten zu der Hypothese, dass
IKS in Xenopus Oocyten aus Kanälen resultierte,
die durch Zusammenlagern von minK mit einer nicht identifizierten
konstitutiv exprimierten Untereinheit gebildet wurden. Zuerst wird
der größte Teil
des IKS nach der Injektion sehr kleiner
Mengen von KCNE1 cRNA (9D)
gesättigt,
was vermuten lässt,
dass eine endogene Komponente von beschränkter Quantität für die funktionelle
Expression (Wang und Goldstein, 1995; Cui et al.; 1994) erforderlich
ist. Zweitens induziert die heterologe Expression von minK in Säugetierzellen
keinen nachweisbaren Strom (Lesage et al., 1993) (7C), was vermuten lässt, dass minK nicht ausreicht,
um funktionelle Kanäle
zu bilden. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese nicht identifizierte
Untereinheit ein Homolog von KVLQT1 sein könnte. Um diese Hypothese zu
testen, wurde eine cDNA-Bibliothek von Xenopus Oocyten (Clontech)
mit einem KVLQT1 cDNA-Klon gescreent, der die S3-S5 Domänen umfasst.
Ein Teil des Klons von 1,6 kb (XKVLQT1, 10A)
wurde isoliert. XKVLQT1 ist auf der Ebene der Aminosäuren zu
88 % identisch mit der entsprechenden Region von KVLQT1 (10A). Diese Daten lassen annehmen, dass
IKS aus der Zusammenlagerung von dem XKVLQT1-
und dem minK-Protein resultiert.
-
Es
wurde schlussgefolgert, dass KVLQT1 und hminK sich zusammenlagern,
um den kardialen IKS-Kanal zu bilden. Zwei
verzögerte
Gleichrichter K+-Ströme,
IKr und IKS modulieren
die Dauer des Aktionspotenzials in kardialen Myocyten (Li et al.,
1996; Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990). Frühere Studien haben die Dysfunktion
der IKr-Kanäle mit dem Long QT Syndrom
in Verbindung gebracht (Sanguinetti et al., 1995; Curran et al., 1995;
Sanguinetti et al., 1996a). Die Beobachtung, dass KVLQT1-Mutationen
auch diese Erkrankung (Wang et al., 1996) hervorrufen, und die Entdeckung,
dass KVLQT1 einen Teil des IKS-Kanals bildet,
deuten darauf hin, dass die Dysfunktion der beiden kardialen verzögerten Gleichrichter
K+-Kanäle
zu dem Risiko eines plötzlichen
Todes bedingt durch kardiale Arrhythmie beitragen.
-
BEISPIEL 13
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Cosegregtion von KVLQT1 Missense
-
Mutationen mit LQTS bei sechs großen Familien
-
Um
die Hypothese zu testen, dass KVLQT1 LQT1 ist, wurden Analysen zum
Einzelstrang-Konformationspolymorphismus (SSCP) eingesetzt, um auf
funktionelle Mutationen in betroffenen Mitgliedern von K1532, der
größten LQTS-Familie,
die eine Verbindung zu dem Chromosom 11 zeigte, zu screenen. SSCP
wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Wang et al., 1995a; Wang
et al.; 1995b). Normale und abnorme SSCP-Produkte wurden isoliert
und direkt sequenziert wie beschrieben (Wang und Keating, 1994)
oder in pBluescript (SK+) (Stratagene) subkloniert
mithilfe des T-Vektor-Verfahrens (Marchuk et al.; 1991). Wenn das
zuletzt genannte Verfahren benutzt wurde, wurden verschiedene Klone
mit der Dideoxy Chain Termination Method unter Verwendung von SequenaseTM Version 2.0 (United States, Biochemicals,
Inc.) sequenziert. Die Analysen richteten sich auf die Region zwischen
S2 und S6, da diese Regionen für
die KVLQT1-Funktion wichtig sein könnten. Wir haben Oligonukleotid-Primer
auf Basis von cDNA-Sequenzen designed und diese Primer für zyklische Sequenzierungsreaktionen
mit dem KVLQT1 enthaltenden P1, 18B12 (Wang und Keating, 1994) eingesetzt. Mit
diesen Untersuchungen wurden die Intronsequenzen, die die Exons
flankieren, welche für
S2-S6 kodieren, bestimmt. Zusätzliche
Primer wurden dann aus diesen Intronsequenzen erzeugt und für SSCP-Analysen
(Tabelle 5) benutzt.
-
Die
SSCP-Analysen identifizierten eine anormale Konformation in den
70 betroffenen Mitgliedern von K1532 (11A).
Dieses abnorme Konformer wurde in den 147 nicht betroffenen Mitgliedern
dieser Verwandtschaft oder in der genomischen DNA von mehr als 200
nicht verwandten Kontrollindividuen nicht beobachtet. Der Zwei-Punkt
LOD-Score für
die Verbindung dieser Anomalie mit LQTS betrug 14,19 bei einem Rekombinationsanteil
von 0 (Tabelle 2). Es wurde keine Rekombination zwischen KVLQT1
und LQT1 beobachtet, was darauf hinweist, dass diese Loci vollständig miteinander
verbunden sind. Die DNA-Sequenzanalysen
der normalen und abnormen SSCP-Konformeren offenbarten eine einzige
Basensubstitution, ein G im Austausch gegen ein A, an dem ersten
Nukleotid von Kodon Val-125
(11A und Tabelle 6). Diese Mutation führte zu
einer Substitution von Valin durch Methionin in einer vorhergesagten
intrazellulären
Domäne
zwischen S4 und S5.
-
Um
die Hypothese weiter daraufhin zu testen, dass Mutationen in KVLQT1
LQTS verursachen, wurden DNA-Proben von betroffenen Mitgliedern
von fünf
zusätzlichen
großen
LQTS-Verwandtschaften untersucht. Verbindungsanalysen mit polymorphen
Markern aus dieser Region hatten gezeigt, dass der Phänotyp der
Erkrankung mit Chromosom 11 in diesen Familien in Verbindung steht.
Abnorme SSCP-Konformere wurden in betroffenen Mitgliedern von K2605,
K1723, K1807 (
11B-D), K161 und K162 identifiziert.
Die SSCP-Anomalien wurden in K161 und K162 als identisch zu denjenigen
identifiziert, die in K1807 beobachtet wurden. Das abnorme SSCP-Konformer
wurde bei nicht betroffenen Mitgliedern dieser Verwandtschaft oder in
DNA-Proben von mehr als 200 nicht verwandten Kontrollindividuen
nicht beobachtet. Die normalen und abnormen Konformere, die in jeder
Familie identifiziert wurden, wurden sequenziert. Die Nukleotidänderung,
der Kodierungseffekt und die Lokalisation jeder Mutation sind in
Tabelle 6 zusammengefasst. Tabelle
5 PCR
Primer, die benutzt wurden, um die KVLQT1-Mutationen zu definieren
Tabelle 6
Zusammenfassung
von KVLQT1-Mutationen |
Kodon | Nukleotidänderung | Kodierungseffekt | Mutation | Region | Verwandtschaft | Anz.
Betroffener |
167-168 | ΔTCG | Deletion | F167W/G168A | S2 | K13216 | 1 |
178 | GCC zu CCC | Missense | A178P | S2-S3 | K13119 | 1 |
189 | GGG zu AGG | Missense | G189R | S2-S3 | K2557 | 3 |
190 | CGG zu CAG | Missense | R190Q | S2-S3 | K15019 | 2 |
254 | GTG zu ATG | Missense | V254M | S4-S5 | K1532 | 70 |
273 | CTC zu TTC | Missense | L273F | S5 | K1777 | 2 |
306 | GGG zu AGG | Missense | G306R | Pore | K20926 | 1 |
312 | ACC zu ATC | Missense | T312I | Pore | K20925 | 1 |
341 | GCG zu GAG | Missense | A341E | S6 | K1723 | 6 |
341 | GCG zu GAG | Missense | A341E | S6 | K2050 | 2 |
341 | GCG zu GTG | Missense | A341V | S6 | K1807 | 6 |
341 | GCG zu GTG | Missense | A341V | S6 | K161 | 18 |
341 | GCG zu GTG | Missense | A341V | S6 | K162 | 18 |
341 | GCG zu GTG | Missense | A341V | S6 | K163 | 3 |
341 | GCG zu GTG | Missense | A341V | S6 | K164 | 2 |
345 | GGG zu GAG | Missense | G345E | S6 | K2605 | 11 |
168 | GGG zu AGG | Missense | G168R | S2 | K2625 | – |
168 | GGG zu AGG | Missense | G168R | S2 | K2673 | – |
168 | GGG zu AGG | Missense | G168R | S2 | K3698 | – |
314 | GGC zu AGC | Missense | G314S | Pore | K19187 | – |
315 | TAT zu TGT | Missense | Y315C | Pore | K22709 | – |
318 | AAG zu AAC | Missense | K318N | Pore | K2762 | – |
353 | CTG zu CCG | Missense | L353P | S6 | K3401 | – |
366 | CGG zu TGG | Missense | R366W | C-Terminus | K2824 | – |
-
BEISPIEL 14
-
Eine KVLQT1 intragene Deletion und fünfzehn Missense-Mutationen,
die mit LQTS in kleinen Familien und sporadischen Fällen assoziiert
sind
-
Um
zusätzliche
mit LQTS assoziierte Mutationen in KVLQT1 zu identifizieren, wurden
weitere SSCP-Analysen in kleinen Verwandtschaftsbeziehungen und
bei sporadischen Fällen
durchgeführt.
SSCP offenbarte ein abnormes Konformer in Verwandtschaft 13216 (12A). Analysen von mehr als 200 nicht verwandten
Kontrollindividuen zeigten diese Anomalie nicht. Dieses abnorme
Konformer wurde kloniert und sequenziert, wobei sich eine Deletion
von drei Basenpaaren zeigte, die die Kodons 167 und 168 umfasste.
Diese Mutation führt
zu einer Substitution von Phenylalanin durch Tryptophan und einer
Deletion von Glycin in der putativen Domäne S2 (Tabelle 6).
-
Abnorme
SSCP-Konformere wurden in betroffenen Mitgliedern von zusätzlichen
Verwandtschaften identifiziert. Ein abnormes SSCP-Konformer, das
in K2050 identifiziert wurde, war identisch mit demjenigen in K1723
und abnorme Konformere, die in K161, K162, K163 und K164 identifiziert
wurden, waren identisch mit denjenigen, die in K1807 beobachtet
wurden. Auch die Verwandtschaften 2625, 2673 und 3698 trugen die identische
Mutation. Keines der abnormen Konformere wurde in DNA-Proben von
mehr als 200 Kontrollindividuen identifiziert. In jedem einzelnen
Fall wurden das normale und das abnorme Konformer sequenziert. Diese Daten
sind in 12A-O dargestellt und in Tabelle
6 zusammengefasst. Insgesamt wurden KVLQT1-Mutationen, die mit LQTS
in 24 Familien oder sporadischen Fällen asoziiert waren, identifiziert,
was einen aussagekräftigen
molekulargenetischen Hinweis liefert, dass die Mutationen in KVLQT1
, die mit dem Chromosom 11 in Verbindung stehende Form von LQTS
verursachen.
-
BEISPIEL 15
-
KCNE1-Variationen, die LQTS verursachen
-
Separate
Studien an unterschiedlichen Individuen wurden durchgeführt, um
Varianten von minK zu finden. Diese Studien wurden mithilfe der
folgenden Verfahren durchgeführt.
-
A. Analysen des Phänotyps
-
Individuen
wurden phänotypisch
charakterisiert auf Basis der frequenzkorrigierten QT-Zeit. Die
Personen wurden als betroffen gekennzeichnet, wenn die QTc ≥ 0,46 Sekunden
betrug. Als nicht betroffen wurden Personen eingestuft, wenn die
QTc ≤ 0,42
Sekunden betrug. Es wurde von allen Personen oder ihrem Vormund
eine Einverständniserklärung gemäß den Richtlinien
der lokalen institutionellen Überwachungskomitees eingeholt.
Daten zum Phänotyp
wurden ohne Kenntnis des Genotyps interpretiert.
-
B. Mutationsanalysen
-
Genomproben
wurden mit PCR amplifiziert, indem die nachfolgenden Primerpaare
benutzt wurden:
-
PCR-Produkte
wurden in der SSCP-Analyse benutzt, wie beschrieben (KW Wang et
al., 1996). Die PCR wurde mit 75 ng DNA in einem Volumen von 10 μl mithilfe
eines Perkin-Elmer Cetus 9600 Thermocycler durchgeführt. Die
Amplifizierungsbedingungen lagen bei 94°C für 3 Minuten gefolgt von 30
Zyklen von 94°C für 10 Sekunden,
58°C für 20 Sekunden
und einer Verlängerung
von 5 Minuten bei 72°C.
Die Reaktionen wurden verdünnt
mit 40 μl
0,1 %SDS/10 mM EDTA und mit 30 μl
95 % Formamid Loading Dye. Die Mischung wurde bei 94°C für 5 Minuten
denaturiert und auf Eis gestellt. Drei Mikroliter jeder Probe wurden
auf 5 % und 10 % nicht denaturierenden Polyacrylamidgelen (Acrylamid:Bisacrylamid
49:1) bei 4°C
aufgetrennt und auf 0,5X- und 1X MDE-(Mutationsnachweisverstärkungs-)Gele
(FMC BioProducts) bei Raumtemperatur aufgetragen. Elektrophorese
auf dem 5 % und dem 10% Gel wurde bei 40 W für 3-5 Stunden durchgeführt; Elektrophorese auf
0,5X- und 1X MDE-Gelen wurde über
Nacht und jeweils bei 350V und 600V durchgeführt. Die Gele wurden auf 3MM
Filterpapier getrocknet und einem Film für 18 Stunden bei –70°C ausgesetzt.
-
SSCP-Banden
wurden aus dem Gel ausgeschnitten und in 100 μl zweifach destilliertem Wasser
bei 65°C
für 30
Minuten eluiert. Zehn Mikroliter an eluierter DNA wurden reamplifiziert
mithilfe des ursprünglichen Primerpaars.
Die Produkte wurden auf 1 % Low-Melt-Agarosegelen (FMC) aufgetrennt,
mit Phenol-Chloroform extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Die DNA wurde in beide Richtungen durch die Dideoxy Chain Termination
Method auf einem Applied Biosystems Modell 373A DNA-Sequenzierer
sequenziert.
-
C. Funktionelle Expression
-
KCNE1
cDNA Expressionskonstrukte wurden durch PCR aus der gesamten humanen
DNA amplifiziert und in einen pSP64 Transkriptionsvektor (Promega)
mithilfe der folgenden Primer geklont: MINK-'5'-CAGTGGAAGCTTAATGCCCAGGATGATC-3' (SEQ ID NO: 93)
und MINKR-5'-CAGGAGGATCCAGTTTAGCCAGTGGTGGGGGTTCA-3' (SEQ ID NO: 94).
-
Die
Nukleotide, die fett markiert sind, bezeichnen die Änderungen,
die gemacht wurden, um Hind III und BamH I Restriktionsstellen (unterstrichen)
herzustellen. Ein KVLQT1 cDNA-Klon (identisch mit demjenigen, über welchen
Yang et al. (1997) berichteten) wurde aus einer humanen Herz-cDNA-Bibliothek
isoliert und in den pSP64 Plasmidexpressionsvektor subkloniert.
Alle Konstrukte wurden durch DNA-Sequenzanalysen bestätigt. Komplementäre RNAs
wurden mithilfe des mCAP RNA Capping Kits (Stratagene) synthetisiert.
-
Die
Isolierung von Oocyten von Xenopus laevis und die Injektion von
cRNA wurde durchgeführt,
wie beschrieben (Sanguinetti et al., 1995). Die Voltage-Clamp-Daten
wurden mithilfe der PCLAMP v6.0 Software (Axon Instruments) erhalten.
Es wurden isochrone (7,5 Sekunden) anstelle von Steady State Messungen
verwendet, um die Spannungsabhängigkeit
der IKS-Aktivierung abzuschätzen. Die
Spannungsabhängigkeit
der IKS-Aktivierung wurde bestimmt, indem
die Peak-Tailströme
mit einer Boltzmann-Funktion gefitted wurden. V1/2, die
Spannung, bei welcher der Strom bei Verwendung dieses Pulsprotokolls
zur Hälfte
aktiviert war, und der Steigungsfaktor wurden aus diesen Daten berechnet.
Der Aktivierungsstrom wurde mit einer biexponentiellen Funktion
gefittet, um Konstanten für
langsame und schnelle Aktivierung zu erhalten. Zeitkonstanten für die Deaktivierung
wurden erhalten, indem abfallende Tailströme bei verschiedenen Testpotenzialen
mit einer einzigen exponentiellen Funktion gefittet wurden.
-
Alle
Daten sind Mittelwerte +/– S.E.M.
Statistische Analysen wurden durchgeführt mithilfe von wiederholten
Messanalysen der Varianz mit dem Fisher's Least Significance Post-Hoc Test und
dem unpaarigen Student's
t-Test. Ein p-Wert von <0,05
wurde als statistisch signifikant angesehen.
-
D. Ergebnisse
-
Ionenkanal-β-Untereinheiten
sind Hilfsproteine, welche sich mit α-Untereinheiten zusammenlagern, um
die Gating-Kinetik zu modulieren und die Stabilität von multimeren
Kanalkomplexen (Rettig et al., 1994: Shi et al., 1996) zu stabilisieren.
Trotz ihrer funktionellen Bedeutung wird die Dysfunktion von Kalium-β-Untereinheiten
nicht mit der Krankheit assoziiert. Jüngste physiologische Untersuchungen
lassen vermuten, dass KCNE1 für
die β-Untereinheiten
kodiert, die sich mit KVLQT1 α-Untereinheiten
zusammenlagern, um den langsam aktivierenden verzögerten Gleichstrom
K+ (IKS)-Kanal zu
bilden (Sanguinetti et al., 1996b; Barhanin et al., 1996). Da KVLQT1-Mutationen
in Verbindung mit dem Long QT Syndrom (LQTS) zu einer Empfänglichkeit
für Arrhythmie
(ihren (Q. Wang et al., 1996; Neyroud et al., 1997; Splawski et
al., 1997a), haben wir die Hypothese aufgestellt, dass Mutationen
in KCNE1 auch diese Krankheit hervorrufen. Hierin sind KCNE1-Missense-Mutationen bei betroffenen
Mitgliedern von zwei LQTS-Familien definiert. Beide Mutationen (S74L,
D76N) senkten IKS durch Verlagerung der
Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung und Beschleunigung der Kanaldeaktivierung. D76N
hminK hatte auch einen dominanten negativen Effekt. Die funktionellen
Konsequenzen dieser Mutationen wären
verzögerte
kardiale Repolarisation und ein erhöhtes Risiko für Arrhythmie.
Durch diese Daten wird KCNE1 als ein LQT-Gen etabliert und diese
Daten bestätigen,
dass hminK ein integrales Protein des IKS-Kanals
ist.
-
Individuen
mit LQTS wurden sicher bestimmt und phänotypisch charakterisiert (Keating
et al., 1991a; Jiang et al., 1994). Analysen zum Einzelstrang-Konformationspolymorphismus
(SSCP) mithilfe von Primern, die KCNE1 umfassen, führten zu
der Identifizierung einer anormalen Konformation in betroffenen
Mitgliedern von Verwandtschaft 1789 (13A).
Diese Konformation wurde in nicht betroffenen Familienmitgliedern
oder in 200 nicht verwandten Kontrollindividuen (400 Chromosomen)
nicht beobachtet. Die DNA-Sequenzanalyse offenbarte einen Austausch
von G für
A an dem ersten Nukleotid von Kodon 76, was zu einer Substitution (D76N)
von Asp durch Asn führt
(13C). Die Sequenzen für KCNE1 cDNA und dessen Proteinprodukt
sind hier als SEQ ID NO: 3 beziehungsweise SEQ ID NO: 4 gelistet.
Das erste Nukleotid von Kodon 76 ist Base 418 von SEQ ID NO: 3.
-
Mit
weiteren SSCP-Analysen wurde eine zweite Anomalie definiert, die
mit der Krankheit in Verwandtschaft 1754 (
13B)
cosegregierte. Diese Anomalie wurde bei nicht betroffenen Familienmitgliedern
oder bei 200 Kontrollpersonen nicht beobachtet. Die DNA-Sequenzanalyse
offenbarte einen Austausch von C gegen T in dem zweiten Nukleotid
von Kodon 74 (Base 413 von SEQ ID NO: 3), was zu einer Substitution
von Ser durch Leu (S74L) (
13C)
führte.
Analysen von weiteren DNA-Proben, die von den nicht verwandten Individuen
mit LQTS erhalten wurden, zeigten zusätzliche KCNE1-Mutationen. In
Tabelle 7 sind die KCNE1-Mutationen, die in LQTS-Familien gefunden
wurden, aufgelistet. Tabelle 7
Zusammenfassung
von KCNE1-Mutationen |
Kodon | Nukleotidänderung | Kodierungseffekt | Mutation | Verwandtschaft |
28 | TCG zu TTG | Missense | S28L | 1789 |
32 | CGC zu CAC | Missense | R32H | 2521 |
74 | TCG zu TTG | Missense | S74L | 1754 |
76 | GAC zu AAC | Missense | D76N | 1789 |
98 | CGG zu TGG | Missense | R98W | 2016 |
127 | CCT zu GCT | Missense | P127A | 2016 |
127 | CCT zu ACT | Missense | P127T | 2819 |
-
Um
die funktionellen Konsequenzen dieser KCNE1-Mutationen zu bestimmen,
haben wir mutiertes und Wildtyp(WT)-Protein in Xenopus Oocyten exprimiert.
Da die Wechselwirkung der Stöchiometrie
von KVLQT1 und minK nicht bekannt ist, wurden unterschiedliche Mengen
an KCNE1 cRNA (0,01-2,5 ng/Oocyte) mit einer bestimmten Menge an
KVLQT1 cRNA (6 ng/Oocyte) coinjiziert und der daraus resultierende
Strom aufgezeichnet. Die IKS-Amplitude stieg
als eine Funktion von injiziertem KCNE1 und war bei Konzentrationen von
KCNE1 cRNA von ≥ 0,6
ng/Oocyte gesättigt
(14A-14B).
Die nachfolgenden Coexpressionsuntersuchungen wurden durchgeführt mit
1,2 ng/Oocyte KCNE1 und 6 ng/Oocyte KVLQT1 cRNA, um sicherzustellen,
dass KCNE1 nicht ein limitierender Faktor für die Expression von heteromultimeren
Kanälen
war. Die Coinjektion von D76N KCNE1 und KVLQT1 cRNA führte nicht
zur Induktion von nachweisbaren K+-Strömen (n =
13). Da LQTS autosomal dominant vererbbar ist, besitzen betroffene
Individuen ein normales und ein mutiertes KCNE1-Allel. Daher wurde
mutierte KCNE1 cRNA mit WT KCNE1 und KVLQT1 cRNA coinjiziert. Der Strom
(IKS-D76N), der bei der Coinjektion von
D76N KCNE1 (0,6 ng/Oocyte), WT KCNE1 (0,6 ng/Oocyte) und KVLQT1
cRNA (6 ng/Oocyte) induziert wurde, war um 91 % geringer als der
Strom (IKS-WT), der durch WT KCNE1 (1,2
ng/Oocyte) und KVLQT1 cRNA (6 ng/Oocyte) bei +40 mV (15A und 15B)
induziert wurde. Diese Daten deuten darauf hin, dass D76N hminK-Untereinheiten
heteromultimere Kanälen
mit WT hminK und KVLQT1 bilden und IKS durch
einen stark dominant-negativen Mechanismus senken.
-
Um
die biophysikalischen Eigenschaften von Wildtyp- und mutierten Kanälen zu vergleichen,
wurde die Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung und die Kinetik der Deaktivierung für IKS-D76N und IKS-WT charakterisiert.
Der größte Teil
von IKS erreicht keinen Steady State, selbst
wenn der Strom mit Pulsen von einer Dauer von 100 Sekunden angeregt
wird (Swanson et al., 1993). Daher wurde eine Tailstromamplitude
gefolgt von 7,5 Sekunden Testpulsen als ein empirisches Maß für die Sapnnungsabhängigkeit
von IKS verwendet IKS-D76N-Tailströme waren
halbmaximal bei +28 mV, einer +16 mV-Verlagerung in Bezug zu IKS-WT (15C).
Eine Verlagerung im Kanalgating wurde durch die Spannungsabhängigkeit
der Stromdeaktivierung bestätigt.
Die Rate von IKS-D76N-Kanalverschluss (Deaktivierung)
war schneller als bei IKS-WT bei Spannungen ≥ 80 mV (15D). Die Spannungsabhängigkeit der Zeitkonstanten
der Deaktivierung wurde um etwa +30 mV verlagert. Somit senkt D76N
hminK IKS durch drei Mechanismen: eine dominant
negative Suppression der Kanalfunktion, eine erhöhte Rate der Kanaldeaktivierung
und eine positive Verlagerung bei der Spannungsabhängigkeit
der Kanalaktivierung. Diese Effekte würden den nach außen gerichteten
Strom während
der Repolarisationsphase reduzieren und die Dauer eines kardialen
Aktionspotenzials verlängern.
-
Anders
als D76N hminK bildete S74L hminK IKS-Kanäle, wenn
es mit KVLQT1 coexprimiert wurde, allerdings mit veränderter
Funktion. Der Strom, der durch die Injektion von S74L KCNE1 (1,2
ng/Oocyte) und KVLQT1 (6,0 ng/Oocyte) cRNA induziert wurde, wies
einen Schwellenwert für
die Aktivierung auf, der etwa um 40 mV höher lag als bei IKS-WT.
Der daraus resultierende Strom war 66 % kleiner als IKS-WT nach
7,5-Sekunden-Pulsen auf +60 mV (n = 15). Wenn S74L KCNE1 (0,6 ng/Oocyte)
und WT KCNE1 (0,6 ng/Oocyte) mit KVLQT1 (6,0 ng/Oocyte) cRNA coinjiziert
wurden, war der daraus entstehende Strom (IKS-S74L)
um etwa 33 % reduziert bei +60 mV im Vergleich zu IKS-WT (16A-16B).
Wie in 16C gezeigt, wurde diese Reduktion
hauptsächlich
bedingt durch eine positive Verlagerung in der Spannungsabhängigkeit
der Stromaktivierung. Die Spannungsabhängigkeit der Deaktivierung
wurde um etwa +40 mV (16D)
verlagert. Diese Verlagerung verursachte einen deutlichen Anstieg
in der Rate der IKS-S74L-Deaktivierung. Daher bilden S74L hminK-Untereinheiten
heteromultimere Kanäle
mit WT hminK und KVLQT1 und senken IKS durch
eine Verlagerung in der Spannungsabhängigkeit der Kanalaktivierung
und führen
zu einer verstärkten
Rate der Kanaldeaktivierung. Da IKS-S74L nicht
gleich IKS-WT bei +60 mV (wie für eine einzige
Verlagerung beim Gating zu erwarten ist) war, ist es möglich, dass
mutierte S74L-Untereinheiten auch die Anzahl von funktionellen IKS-Kanälen und/oder
einer einzigen Kanalleitung reduzieren.
-
Die
Beobachtung, dass die mit LQTS assoziierten Mutationen von KCNE1
die Gating-Kinetik
verändern,
liefert zwingende Beweise dafür,
dass hminK einen integralen Teil des IKS-Kanals
bildet statt nur als ein einfaches Chaperon zu dienen. Frühere Studien
von minK, die vor der Entdeckung von KVLQT1 durchgeführt wurden,
stützen
auch diese Schlussfolgerung (Takumi et al., 1991; Goldstein und
Miller, 1991; Wang und Goldstein, 1995; KW Wang et al., 1996). In
einer dieser Studien lagerte sich eine mutierte Ratten-minK-Untereinheit (D77N),
die analog zu D76N hminK war, mit WT minK zusammen und supprimierte
die IKS-Funktion, einen dominant-letalen
Effekt (Wang und Golstein, 1995).
-
Es
wird geschlussfolgert, dass Mutationen in KCNE1, dem Gen, welches
die β-Untereinheiten von IKS-Kanälen
kodiert, eine Empfänglichkeit
für Arrhythmien
hervorruft, indem es IKS reduziert und dadurch
die Repolarisation der Muskelzellen verzögert. Da eine regionale Heterogenität bezüglich IKS innerhalb des Myokards besteht (Liu und
Antzelevitch, 1995), würden
Mutationen in KCNE1 zu abnormen regionalen Unterschieden bei der
Dauer von Aktionspotenzialen führen
und somit eine Grundlage für
Arrhythmie schaffen. Die Entdeckung von mit LQTS assoziierten Mutationen
in KCNE1 wird die präsymptomatische
Diagnose dieser Krankheit erleichtern und Auswirkungen auf die Therapie
haben.
-
BEISPIEL 16
-
Genomstruktur von KCNE1
-
Die
genomische DNA von KCNE1 wurde untersucht und die Exon-/Intron-Grenzen
für alle
Exons im Wesentlichen wie für
KVLQT1 bestimmt. Eine humane Herz-cDNA-Bibliothek wurde mit einem PCR-Produkt gescreent,
das aus einer gesamten humanen DNA amplifiziert wurde und die gesamte
Kodierungssequenz enthielt, um zwei identische KCNE1-Klone von 1,7 kb
zu isolieren. Zwei überlappende
Kosmidklone, die die gesamte KCNE1 cDNA umfassen, wurden auch isoliert
mithilfe von KCNE1 in voller Länge
als einer Sonde (17). Die Kosmide wurden sequenziert
durch eine Dideoxy Chain Termination Method auf einem Applied Biosystems
Modell 373A DNA-Sequenzierer, um die Genomstruktur des KCNE1-Gens
zu definieren. Drei Exons umfassen KCNE1 cDNA (18 und Tabelle 8).
-
Die
beiden Introns waren in 5'-UTR
lokalisiert. Die Donor- und Akzeptor-Spleißstellen für beide Introns waren GT beziehungsweise
AG. Drei Paare von Primern wurden für das Screenen von KCNE1 (Tabelle
9) designed. Das erste und das zweite Paar überlappen und decken die gesamte
Kodierungssequenz ab. Das dritte Paar amplifiziert einen Teil der
Kodierungsregion einschließlich
der putativen transmembranen Domäne
und einige der flankierenden Sequenzen.
-
-
-
BEISPIEL 17
-
Herstellung von polyklonalen Antikörpern gegen
KVLQT1 oder KCNE1
-
Segmente
von KVLQT1- oder KCNE1-Kodierungssequenzen werden als Fusionsproteine
in E. coli exprimiert. Das überexprimierte
Protein wird durch Gelelution gereinigt und dazu benutzt, Kaninchen
und Mäuse zu
immunisieren unter Verwendung eines Verfahrens, welches ähnlich demjenigen
ist, das von Harlow und Lane (1988) beschrieben wurde. Mit diesem
Verfahren wird die Herstellung von AK gegen zahlreiche Proteine (siehe
zum Beispiel Kraemer et al., 1993) gezeigt.
-
Kurz
gesagt, wird ein Stück
der KVLQT1- oder KCNE1-Kodierungssequenz als ein Fusionsprotein
in Plasmid PET5A (Novagen, Inc. Madison, WI) geklont. Nach der Induktion
mit IPTG wird die Überexpression eines
Fusionsproteins mit dem erwarteten Molekulargewicht durch SDS/PAGE
verifiziert. Fusionsprotein wird aus dem Gel durch Elektroelution
gereinigt. Die Identifizierung des Proteins als KVLQT1 oder KCNE1-Fusionsprodukt wird
durch Proteinsequenzierung an dem N-Terminus verifiziert. Als Nächstes wird
das gereinigte Protein als Immunogen in Kaninchen eingesetzt. Kaninchen
werden mit 100 μg
des Proteins in vollständigem Freunds
Adjuvans immunisiert und erhalten zwei Boosterinjektionen in Intervallen
von 3 Wochen, zuerst mit 100 μg
Immunogen in nicht vollständigem
Freunds Adjuvans, gefolgt von 100 μg Immunogen in PBS. Das Antikörper enthaltende
Serum wird 2 Wochen danach abgenommen.
-
Dieses
Verfahren wird wiederholt, um Antikörper gegen die mutierten Formen
des KVLQT1- oder KCNE-Genprodukts zu erzeugen. Diese Antikörper in
Verbindung mit Antikörpern
für Wildtyp-KVLQT1
oder KCNE1 werden verwendet, um das Vorhandensein und die relative
Konzentration der mutierten Formen in verschiedenen Geweben und
biologischen Flüssigkeiten
nachzuweisen.
-
BEISPIEL 18
-
Herstellung von monoklonalen Antikörpern, die
spezifisch für
KVLQT1 oder KCNE1 sind
-
Monoklonale
Antikörper
werden gemäß dem folgenden
Protokoll hergestellt. Mäuse
werden mit Immunogen, welches intaktes KVLQT1 , KCNE1, KVLQT1-Peptide
oder KCNE1-Peptide
(Wildtyp oder Mutante), konjugiert mit Keyhole-limpet-Hämocyanin
enthält,
unter Verwendung von Glutaraldehyd oder EDC, wie gut bekannt ist,
immunisiert.
-
Das
Immunogen wird mit einem Adjuvans gemischt. Jede Maus erhält vier
Injektionen von 10 bis 100 μg
an Immunogen und nach der vierten Injektion werden den Mäusen Blutproben
abgenommen, um zu bestimmen, ob das Serum Antikörper gegen das Immunogen enthält. Der
Serumtiter wird bestimmt durch ELISA oder RIA. Mäuse mit Serum, welches auf
die Anwesenheit von Antikörper
gegenüber
dem Immunogen hindeutet, werden für die Hybridomherstellung ausgewählt.
-
Milze
werden aus immunen Mäusen
entnommen und eine Einzelzellsuspension hergestellt (siehe Harlow
und Lane, 1988). Zellfusionen werden durchgeführt wie im Wesentlichen bei
Kohler und Milstein (1975) beschrieben. Kurz gesagt werden P3.65.3
Myelomzellen (American Type Culture Collection, Rockville, MD) mit
immunen Milzzellen fusioniert mithilfe von Polyethylenglykol wie
bei Harlow und Lane (1988) beschrieben. Die Zellen werden mit einer
Dichte von 2 × 105 Zellen/Well in Gewebekulturplatten mit
96 Wells ausplattiert. Einzelne Wells werden auf Wachstum untersucht
und die Überstande
der Wells, in denen Wachstum stattfindet, auf das Vorhandensein
von für
KVLQT1 oder KCNE1 spezifischen Antikörpern mit ELISA oder RIA unter Verwendung
des Wildtyp- oder mutierten KVLQT1- oder KCNE1-Zielproteins getestet.
Zellen in positiven Wells werden vermehrt und subkloniert, um Monoklonalität zu etablieren
und zu bestätigen.
-
Klone
mit den gewünschten
Spezifitäten
werden vermehrt und als Ascites-Klone in Mäusen oder in einem hohlen Fasersystem
angezogen, um ausreichende Mengen an Antikörpern für die Charakterisierung und Assayentwicklung
zu produzieren.
-
BEISPIEL 19
-
Sandwich Assay für KVLQT1 oder KCNE1
-
Der
monoklonale Antikörper
ist an einer festen Oberfläche
befestigt, wie beispielsweise einer Platte, einem Röhrchen,
einem Kügelchen
oder einem Partikel. Vorzugsweise wird der Antikörper an der Weltoberfläche einer
96-Well-ELISA-Platte befestigt. 100 μl Probe (z. B. Serum, Urin,
Gewebecytosol), die KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein (Wildtyp oder Mutanten)
enthält,
wird zu dem Festphasenantikörper
zugegeben. Die Probe wird für
2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Als Nächstes wird die Probenflüssigkeit
dekantiert und die feste Phase mit Puffer gewaschen, um ungebundenes
Material zu entfernen. 100 μl
eines zweiten monoklonalen Antikörpers
(für eine
andere Determinante an dem KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein) wird
zu der Festphase hinzugegeben. Dieser Antikörper ist mit einem Nachweismolekül (z. B. 125I, Enzym, Fluorophor oder einem Chromophor)
markiert und die Festphase wird mit dem zweiten Antikörper für 2 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Der zweite Antikörper wird dekantiert und die
feste Phase mit Puffer gewaschen, um ungebundenes Material zu entfernen.
-
Die
Menge an gebundenem Marker, welche proportional zu der Menge an
KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein
ist, die in der Probe vorliegt, wird quantifiziert. Getrennte Assays
werden durchgeführt
mithilfe von monoklonalen Antikörpern,
die spezifisch für
das Wildtyp- KVLQT1
oder KCNE1 sind sowie mit monoklonalen Antikörpern, die spezifisch für jede der
Mutationen sind, die in KVLQT1 oder KCNE1 identifiziert wurden.
-
BEISPIEL 20
-
Assay, um Wirkstoffe zu screenen, die
den KVLQT1- und KCNE-K+-Kanal beeinflussen
-
Mit
dem Wissen, dass KVLQT1 und KCNE1 sich zusammenlagern, um einen
kardialen IKS-Kaliumkanal zu bilden, ist
es nun möglich,
einen Assay zu erstellen, um Wirkstoffe zu screenen, welche eine
Wirkung auf diesen Kanal haben werden. Die beiden Gene, KVLQT1 und
KCNE1 , werden in Oocyten oder in Säugetierzellen cotransfiziert
und coexprimiert, wie oben beschrieben. Die Cotransfektion wird
durchgeführt
unter Verwendung einer beliebigen Kombination von Wildtyp- oder
spezifisch mutiertem KVLQT1 und KCNE1. Wenn eines der Gene, das
für die
Cotransfektion benutzt wird, eine Mutation enthält, die LQTS verursacht, wird
im Vergleich zu der Cotransfektion mit den Wildtyp-Genen allein
eine Veränderung
in dem induzierten Strom beobachtet. Ein Wirkstoffkandidat wird
zu der Badlösung
der tansfizierten Zellen hinzugegeben, um die Wirkungen der Wirkstoffkandidaten
auf den induzierten Strom zu testen. Ein Wirkstoffkandidat, der
den induzierten Strom derart verändert,
dass er näher
an dem Strom liegt, der mit Wildtyp-KVLQT1 und KCNE1 cotransfizierten
Zellen beobachtet wird, ist für
die Behandlung von LQTS hilfreich.
-
Während die
Erfindung in dieser Patentanmeldung durch Bezugnahme auf die Details
der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung offenbart ist, ist es selbstverständlich, dass die Offenbarung
nur zu Anschauungszwecken gedacht ist und nicht in einem einschränkenden
Sinn, da in Betracht gezogen wird, dass Abänderungen für einen Fachmann auf dem Gebiet
leicht ersichtlich sein werden und innerhalb des Erfindungsgedankens
und dem Anwendungsbereich der anhängigen Ansprüche liegen.
-
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