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Diese
Anmeldung wurde mit Unterstützung
der Regierung unter den Zuwendungsnummern RO1 HL48074 und P50-HL52338-02
(SCOR), von den National Institutes of Health, Bethesda, Maryland,
USA, gefördert,
und der Zuwendungsnummer M01 RR00064 vom öffentlichen Gesundheitswesen
der USA erstellt. Die Bundesregierung kann bestimmte Rechte an dieser
Erfindung haben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Gene und Genprodukte, die mit dem
Long-QT-Syndrom
(LQT) assoziiert sind, und ein Verfahren zur Diagnose von LQT gerichtet.
LQT wird gemäß der vorliegenden
Erfindung diagnostiziert, indem die DNA-Sequenz des KCNE1-Gens einer
zu testenden Einzelperson analysiert und die jeweilige DNA-Sequenz
mit der bekannten DNA-Sequenz eines normalen KCNE1-Gens verglichen
wird. Alternativ kann das KCNE1-Gen einer zu testenden Einzelperson
nach Mutationen, die LQT verursachen, gescreent werden. Die Vorhersage
von LQT wird Ärzten
ermöglichen,
diese Erkrankung unter Anwendung existierender medizinischer Therapien
zu verhindern. Diese Erfindung beschreibt weiterhin, dass die KVLQT1-
und KCNE1-Proteine (auch als minK-Proteine bekannt) sich zusammenlagern,
um einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
Dieses Wissen kann dazu verwendet werden, diese zwei Proteine in
einer Zelle zu koexprimieren, und eine solche transformierte Zelle
kann zum Screenen nach Wirkstoffen verwendet werden, die beim Behandeln
oder Verhindern von LQT von Nutzen sein werden. Die Erfindung ist
weiterhin auf Mutationen im humanen KCNE1-Gen (wobei dieses Gen
humanes minK-Protein kodiert), die in Familien mit LQT entdeckt
wurden, gerichtet.
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Die
Veröffentlichungen
und anderen Materialien, die hierin zum Erläutern des allgemeinen Stands
der Technik oder zum Liefern weiterer Einzelheiten in Bezug auf
die Ausübung
verwendet werden, sind in der angefügten Liste der Referenzen gruppiert.
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Herzrhythmusstörungen sind
eine häufige
Ursache von Morbidität
und Mortalität,
die ungefähr
11% aller natürlichen
Tode ausmachen (Kannel, 1987; Willich et al., 1987). Im Allgemeinen
ist die präsymptomatische Diagnose
und Behandlung von Einzelpersonen mit lebensbedrohlichen ventrikulären Tachyarrhythmien
mangelhaft und in einigen Fällen
erhöht
die medizinische Handhabung tatsächlich
die Gefahr einer Arrhythmie und des Todes (Cardiac Arrhythmia Suppression
Trial II Investigators, 1992). Diese Faktoren machen eine Früherkennung
von Einzelpersonen, die ein Risiko für Herzrhythmusstörungen aufweisen,
und die Arrhythmieprävention
zu einer Angelegenheit hoher Dringlichkeit.
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Sowohl
genetische als auch erworbene Faktoren tragen zum Risiko der Entwicklung
von Herzrhythmusstörungen
bei. Long-QT-Syndrom (LQT) ist eine angeborene Herzrhythmusstörung, die
abrupten Bewusstseinsverlust, Synkope, Anfälle und plötzlichen Tod aufgrund von ventrikulären Tachyarrhythmien,
insbesondere Torsade de pointes und Kammerflimmern verursacht (Ward,
1964; Romano, 1965; Schwartz et al., 1975; Moss et al., 1991). Diese
Erkrankung tritt gewöhnlich
in jungen, anderweitig gesunden Einzelpersonen auf (Ward, 1964;
Romano, 1965; Schwartz et al., 1975). Die meisten LQT-Gen-Träger manifestieren
sich in einer Verlängerung
des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen, ein Zeichen abnormer
kardialer Repolarisation (Vincent et al., 1992). Die klinischen
Merkmale von LQT resultieren aus episodischen Herzrhythmusstörungen,
insbesondere mit der Repolarisation zusammenhängenden ventrikulären Tachyarrhythmien
wie Torsade de pointes, die nach der charakteristischen undulierenden
Beschaffenheit des Elektrokardiogramms bei dieser Arrhythmie und
diesem Kammerflimmern benannt wurde (Schwartz et al., 1975; Moss
und McDonald, 1971). Torsade de pointes kann zu Kammerflimmern,
einer besonders letalen Arrhythmie, degenerieren. Obwohl LQT keine
gewöhnliche
Diagnose ist, sind ventrikuläre
Arrhythmien sehr verbreitet; mehr als 300.000 Bürger der Vereinigten Staaten
jährlich
sterben plötzlich
(Kannel et al., 1987; Willich et al., 1987), und in vielen Fällen kann
der zugrunde liegende Mechanismus anomale kardiale Repolarisation
sein. LQT stellt daher eine einzigartige Gelegenheit bereit, lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen
auf molekularer Ebene zu untersuchen.
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Sowohl
angeborene als auch erworbene Formen von LQT wurden definiert. Erworbenes
LQT und sekundäre
Arrhythmien können
aus kardialer Ischämie,
Bradykardie und Stoffwechselanomalitäten wie geringer Kalium- oder
Kalziumkonzentration im Serum resultieren (Zipes, 1987). LQT kann
auch aus der Behandlung mit bestimmten Medikationen resultieren,
einschließlich
Antibiotika, Antihistaminika, Allgemeinnarkotika und am gebräuchlichsten
Antiarrhythmika (Zipes, 1987). Angeborene Formen von LQT können aus
Mutationen in mindestens fünf
unterschiedlichen Genen resultieren. In früheren Studien wurden LQT-Loci
auf Chromosom 11p15.5 (KVLQT1 oder LQT 1) (Keating et al., 1991a;
Keating et al., 1991b), 7q35–36
(HERG oder LQT2), 3p21–24
(SCNSA oder LQT3) (Jiang et al., 1994) kartiert. Von diesen ist
die häufigste
Ursache von LQT KVLQT11. Unsere Daten zeigen, dass Mutationen in
diesem Gen für
mehr als 50% des angeborenen LQT verantwortlich zeichnen. Vor kurzem
wurde ein vierter LQT-Locus (LQT4) auf 4g25–27 kartiert (Schott et al., 1995).
Zudem wurde KCNE1 (LQT5) mit Long-QT-Syndrom assoziiert (Splawski et al.,
1997b; Duggal et al., 1998). Diese Gene kodieren Ionenkänale, die
an der Erzeugung von kardialem Aktionspotential beteiligt sind. Mutationen
können
zu Kanaldysfunktion und verzögerter
myozellulärer
Repolarisation führen.
Aufgrund der regionalen Heterogenität der Kanalexpression mit dem
Myokardium erzeugt die anomale kardiale Repolarisation ein Substrat
für Arrhythmie.
KVLQT1 und KCNE1 werden außerdem
im Innenohr exprimiert (Neyroud et al., 1997; Vetter et al., 1996).
Wir und andere zeigten auf, dass homozygote oder zusammengesetzte
heterozygote Mutationen in jedem dieser Gene Taubheit und den schwerwiegenden
kardialen Phänotyp
des Jervell-Lange-Nielsen-Syndroms verursachen können (Neyroud et al., 1997;
Splawski et al., 1997a; Schultze-Bahr et al., 1997; Tyson et al.,
1997). Der Verlust von funktionellen Kanälen im Ohr stört augenscheinlich
die Produktion von Endolympha, was zu Taubheit führt.
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Die
präsymptomatische
Diagnose von LQT basiert gegenwärtig
auf der Verlängerung
des QT-Intervalls in Elektrokardiogrammen. Bei einem QTc (in Bezug
auf die Herzfrequenz korrigiertes QT-Intervall; Bazzett, 1920) von
mehr als 0,44 Sekunden wurde eine Einzelperson traditionell als
betroffen eingestuft. Die meisten LQT-Patienten sind jedoch junge,
anderweitig gesunde Einzelpersonen, die keine Elektrokardiogramme machen
lassen. Darüber
hinaus haben genetische Studien gezeigt, dass das QTc weder empfindlich
noch spezifisch ist (Vincent et al., 1992). Das Spektrum von QTc-Intervallen
für Genträger und
Nicht-Genträger
weist Überlappungen
auf, was zu Fehleinstufungen führt.
Nicht-Genträger
können
verlängerte
QTc-Intervalle aufweisen und als betroffen diagnostiziert werden.
Umgekehrt zeigen manche LQT-Genträger QTc-Intervalle von ≤ 0,44 Sekunden,
weisen jedoch dennoch ein erhöhtes
Arrhythmierisiko auf. Eine korrekte präsymptomatische Diagnose ist
für eine
wirksame, genspezifische Behandlung von LQT wichtig.
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Es
wurde von autosomal-dominanten und autosomal-rezessiven Formen dieser
Erkrankung berichtet. Autosomal-rezessives LQT (auch als Jervell-Lange-Nielsen-Syndrom bekannt)
wurde mit kongenitaler retrokochleärer Schwerhörigkeit assoziiert; diese Form
von LQT ist selten (Jervell und Lange-Nielsen, 1957). Autosomal-dominantes
LQT (Romano-Ward-Syndrom) ist gewöhnlicher und wird nicht mit
anderen phänotypischen
Anomalitäten
assoziiert (Romano et al., 1963; Ward, 1964). Eine Erkrankung, die
dem angeborenen LQT sehr ähnliche
ist, kann ebenfalls erworben werden, für gewöhnlich als Folge einer pharmakologischen Therapie
(Schwartz et al., 1975; Zipes, 1987).
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Die
Daten bringen Schlussfolgerungen zum Mechanismus von Arrhythmien
in LQT mit sich. Zwei Hypothesen wurden zuvor für LQT aufgestellt (Schwartz
et al., 1994). Eine legt nahe, dass eine Dominanz von linker vegetativer
Innervation eine anomale kardiale Repolarisation und Arrhythmien
verursacht. Diese Hypothese wird von der Erkenntnis unterstützt, dass
Arrhythmien in Hunden von der Entfernung des rechten Stellarganglions
induziert wird. Darüber
hinaus legen Einzelberichte nahe, dass einige LQT-Patienten wirksam
mit β-Adrenorezeptorenblockern
und durch Ektomie des linken Stellarganglions behandelt werden können (Schwartz
et al., 1994). Die zweite Hypothese für mit LQT zusammenhängenden
Arrhythmien legt nahe, dass Mutationen in herzspezifischen Ionenkanalgenen
oder Genen, die kardiale Ionenkanäle modulieren, eine verzögerte myozelluläre Repolarisation
bewirken. Eine verzögerte
myozelluläre
Repolarisation könnte
eine Reaktivierung von Kalziumkanälen des L-Typs begünstigen,
was in sekundären
Depolarisationen resultiert (January und Riddle, 1989). Bei diesen
sekundären
Depolarisationen handelt es sich um den wahrscheinlichen zellulären Mechanismus
von Torsade de Pointes-Arrhythmien (Surawicz, 1989). Diese Hypothese wird
von der Beobachtung unterstützt,
dass eine pharmakologische Blockade von Kaliumkanälen eine
QT-Verlängerung
und mit Repolarisation zusammenhängende
Arrhythmien in Menschen und Tiermodellen induzieren kann (Antzelevitch
und Sicouri, 1994). Die Entdeckung, dass eine Form von LQT aus Mutationen
in einem kardialen Kaliumkanalgen resultiert, unterstützt die
myozelluläre
Hypothese.
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Theoretisch
könnten
Mutationen in einem kardialen Natriumkanal-Gen LQT verursachen.
Spannungsgesteuerte Natriumkanäle
vermitteln eine schnelle Depolarisation in ventrikulären Myozyten
und leiten zudem einen kleinen Strom während der Plateauphase des
Aktionspotentials (Attwell et al., 1979). Subtile Anomalitäten der
Natriumkanalfunktion (z. B. verzögerte
Natriumkanal-Inaktivierung oder veränderte Spannungsabhängigkeit
der Kanalinaktivierung) könnten
die kardiale Repolarisation verzögern,
was zu einer QT-Verlängerung und
Arrhythmien führt.
1992 klonierten und charakterisierten Gellens und Kollegen ein kardiales
Natriumkanalgen, SCNSA (Gellens et al., 1992). Die Struktur dieses
Gens war anderen, zuvor charakterisierten Natriumkanälen ähnlich,
die ein großes
Protein von 2016 Aminosäuren
kodieren. Diese Kanalproteine enthalten vier homologe Domänen (DI–DIV), von
denen jede sechs putative membrandurchdringende Segmente (S1-S6) enthält. SCNSA
wurde vor kurzem auf Chromosom 3p21 kartiert, was es zu einem hervorragenden
Kandidatengen für
LQT3 macht (George et al., 1995), und von diesem Gen wurde dann
bewiesen, das es mit LQT3 assoziiert ist (Wang et al., 1995a).
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1994
identifizierten Warmke und Ganetzky eine neuartige humane cDNA,
das "Human Ether
a-go-go related-Gen" (HERG,
Warmke und Ganetzky, 1994). HERG wurde mittels PCR-Analyse eines
Körperzellhybrid-Panels
zum humanen Chromosom 7 lokalisiert (Warmke und Ganetzky, 1994),
was es zu einem Kandidaten für
LQT2 macht. Es hat eine vorhergesagte Aminosäuresequenzhomologie zu Kaliumkanälen. HERG
wurde mittels Homologie zum "Drosophila-Ether
a-go-go-Gen" (eag),
das einen kalziummodulierten Kaliumkanal kodiert, aus einer Hippokampus-cDNA-Bibliothek
isoliert (Bruggemann et al., 1993). HERG ist jedoch nicht das humane
Homolog von eag, da es nur 50% Aminosäuresequenzhomologie mit diesem
teilt. Von HERG wurde gezeigt, dass es mit LQT2 assoziiert ist (Curran
et al., 1995).
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Von
LQT1 wurde festgestellt, dass es mit dem Gen KVLQT1 verknüpft ist
(Q. Wang et al., 1996). Sechzehn Familien mit Mutationen in KVLQT1
wurden identifiziert und charakterisiert und es wurde gezeigt, dass in
allen sechzehn Familien eine vollständige Verknüpfung zwischen LQT1 und KVLQT1
vorlag. KVLQT1 wurde auf das Chromosom 11p15.5 kartiert, was es
zu einem Kandidatengen für
LQT1 macht. KVLQT1 kodiert ein Protein mit strukturellen Charakteristika
von Kaliumkanälen
und die Expression des Gens, wie mittels Northern-Blot-Analyse gemessen,
zeigte, dass KVLQT1 im Herzen am stärksten exprimiert wird. Eine
intragene Deletion und zehn verschiedene Missense-Mutationen, die LQT
verursachen, wurden in KVLQT1 identifiziert. Diese Daten definieren
KVLQT1 als ein neuartiges kardiales Kaliumkanal-Gen und zeigen,
dass Mutationen in diesem Gen Anfälligkeit gegenüber ventrikulären Tachyarrhythmien
und plötzlichem
Tod verursachen.
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Es
war bekannt, dass eine Komponente des IKs Kanals
minK ist, ein Protein von 130 Aminosäuren mit einer einzigen putativen
Transmembrandomäne
(Takumi et al., 1988; Goldstein und Miller, 1991; Hausdorff et al.,
1991; Takumi et al., 1991; Busch et al., 1992; Wang und Goldstein,
1995; K.W. Wang et al., 1996). Die Größe und Struktur dieses Proteins
machte es unwahrscheinlich, dass minK für sich funktionelle Kanäle bildet
(Attali et al., 1993; Lesage et al., 1993). Es werden Beweise vorgelegt,
dass KVLQT1 und minK sich zusammenlagern, um den kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden. Dies wurde von
Sanguinetti et al. (1996b) veröffentlicht. IKs-Dysfunktion ist eine Ursache von Herzrhythmusstörungen.
Es wurde später
gezeigt, dass Mutationen in KCNE1 (das minK kodiert) ebenfalls in
LQT resultieren kann (Splawski et al., 1997b).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung lehrt die genomische Struktur der LQT-Gene
KVLQT1 und KCNE1. Dies beinhaltet eine Lehre der Intron-Exon-Übergangsstellen.
Ebenfalls offenbart sind weitere Sequenzdaten, die zuvor nicht dargelegt
wurden, für
beide Gene als auch Mutationen in KVLQT1 und KCNE1, die mit LQT
assoziiert sind. Eine Analyse des KCNE1-Gens wird eine Frühdiagnose
von Probanden mit LQT bereitstellen. Das Diagnoseverfahren umfasst
das Analysieren der DNA-Sequenz des KCNE1-Gens einer zu testenden
Einzelperson und das Vergleichen dieser mit der DNA-Sequenz des
nativen Gens, bei dem es sich um keine Variante handelt. In einer
zweiten Ausführungsform
wird das KCNE1-Gen einer zu testenden Einzelperson nach Mutationen,
die LQT verursachen, gescreent. Die Befähigung, LQT vorherzusagen,
wird Ärzten
ermöglichen,
die Erkrankung mit medizinischer Therapie, wie Betablockern, zu
verhindern.
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Es
wird weiterhin beschrieben, dass KVLQT1 und KCNE1 (minK) sich zusammenlagern,
um einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
IKs-Dysfunktion ist eine Ursache von Herzrhythmusstörungen.
Das Wissen, dass sich diese zwei Proteine zusammenlagern, um den
IKs-Kanal zu bilden, ist zum Entwickeln
eines Assays zum Screenen nach Wirkstoffen nützlich, die beim Behandeln
oder Verhindern von LQT von Nutzen sein werden. Durch Koexpression
beider Gene in einer Zelle, wie einer Oozyte, ist es möglich, nach
Wirkstoffen zu screenen, die eine Wirkung auf den IKs-Kanal
ausüben,
sowohl in dessen Wildtyp-Formen als auch in dessen mutierten Formen.
Dieses Wissen ist auch zur Analyse des KCNE1-Gens für eine Frühdiagnose
von Probanden mit LQT von Nutzen. Die Diagnoseverfahren werden wie
oben für
KCNE1 angegeben durchgeführt.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1. Stammbaumstruktur für einen Abschnitt des LQT-Kindred
1532. Betroffene Einzelpersonen sind als ausgefüllte Kreise (Frauen) oder Quadrate
(Männer),
unbetroffene Einzelpersonen als leere Symbole gezeigt und Einzelpersonen
mit unspezifischen Phänotypen
sind punktiert. Genotypen für
Chromosom-11-Marker sind unter jedem Symbol angezeigt und als Haplotypen
gezeigt. Die Markerreihenfolge (von oben nach unten) ist wie folgt:
Tel-HRAS-D11S92-TH-D11S1318-D11S454-D11S860-D11S12-Den. Die Genauigkeit
von Haplotypen wurde mittels Verwendung von Genotypen aus zusätzlichen
Chromosom-11p15.5-Markern sichergestellt. Abgeleitete Genotypen
sind in Klammern gezeigt. Krankheitschromosome sind durch Kästchen angezeigt
und Rekombinationsereignisse sind mit durchgezogenen horizontalen
Linien angezeigt. Rekombinationsereignisse, die sich auf Krankheitschromosome
auswirken, treten in folgenden Einzelpersonen auf: IV-22, IV-25,
V-6, V-17, V-24, V-34, VI-13, VI-14 und VI-16. Rekombinationsereignisse,
die in Nicht-Krankheitschromosomen auftreten, sind nicht angezeigt.
KVLQT1 ist ein SSCP-Konformationsisomer in KVLQT1, das mit den Primern
5 und 6 identifiziert wird; dieses Konformationsisomer wurde nur
in K1532 identifiziert und stellt eine mit der Erkrankung assoziierte
Mutation dar (Allel 2 ist das mutierte Allel). Haplotypanalysen
zeigen, dass KVLQT1 sich zwischen den flankierenden Markern D11S922
und D11S454 befindet.
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2.
Physikalische Genomkarte der LQT1-Region. Das Ideogramm von Chromosom
11 zeigt die ungefähre
Position von LQT1 (11p15.5). Die Position von polymorphen Markern
und einiger Cosmide ist mittels vertikaler Linien auf der Karte
angezeigt. Eine verfeinerte genetische Kartierung ordnet LQT1 zwischen
TH und D11S454 an. Der Abstand zwischen TH und D11S454 wurde mittels
Puls-Feld-Gelanalysen als < 700
kb geschätzt.
Eine physikalische Genomkarte des Mindestsatzes der Überlappung
von YAC und P1-Klone ist gezeigt. Die Positionen der KVLQT1-cDNA
und "trapped" Exons sind angezeigt.
Gestrichelte Linien in YACs zeigen Chimärismus an.
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3.
Alignment der S1-S6-Region von KVLQT1 mit Drosophila-Shaker-Kaliumkanal,
DMSHAKE1 (SHA) (Pongs et al., 1988). Identität (|) und Ähnlichkeit (:) sind angezeigt.
Die 3 separaten Fragmente von KVLQT1 sind in folgender Reihenfolge:
SEQ ID NO:107, SEQ ID NO:108 und SEQ ID NO:109. Die 3 separaten Fragmente
von DMSHAKE1 sind in folgender Reihenfolge: SEQ ID NO:110, SEQ ID
NO:111 und SEQ ID NO:112.
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4.
Northern-Analyse, die die Expression von KVLQT1 in Herz, Plazenta,
Lunge, Niere und Pankreas des Menschen anzeigt.
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5A–5B.
Genomische Organisation der kodierenden und 5'- und 3'-untranslatierten
Regionen von KVLQT1. Die Positionen der Introns sind mittels Pfeilspitzen
angezeigt. Die sechs putativen Transmembransegmente (S1 bis S6)
und die putative Porenregion (Pore) sind unterstrichen. Das Stoppcodon
ist mit einem Sternchen gekennzeichnet. Die Nukleotidsequenz der 5A–5B ist
SEQ ID NO:1. Die Aminosäuresequenz
der 5A–5B ist
SEQ ID NO:2.
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6.
Physikalische Genomkarte und Exon-Organisation von KVLQT1. Die Genomregion
von KVLQT1 umspannt ungefähr
400 Kilobasen. Die physikalische Genomkarte des minimalen Contigs
von überlappenden
P1-Klonen und des Cosmids, das Exon 1 enthält, ist gezeigt. Die Position
der KVLQT1-Exons in Bezug auf genomische Klone ist angezeigt. Die
Größen der
Exons und die Abstände
sind nicht maßstabsgetreu
gezeichnet.
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7A–7E.
Die Koexpression von KVLQT1 und hminK in CHO-Zellen induziert einen
Strom, der zum kardialen IKs nahezu identisch
ist. A) Während
1 s dauernden Depolarisationsimpulsen bis zu Membranpotentialen
von –50
bis +40 mV aufgezeichnete KVLTQ1-Ströme, angelegt von einem Haltepotential
von –80 mV.
Schwanzströme
wurden bei –70
mV gemessen. B) Normalisierte isochrone Aktivierungskurven für mit KVLQT1
(n = 6; 1 s dauernde Impulse) oder KVLQT1 und KCNE1 (n = 7; 7,5
s dauernde Impulse) transfizierte Zellen. C–E) Während 7,5 s dauernden Impulsen
auf –40, –20, –10, 0,
+20 und +40 mV in mit KCNE1 (C), KVLQT1 (D) oder KVLQT1 und KCNE1
(E) transfizierten Zellen aufgezeichnete Ströme. Schwanzströme wurden
bei –70
mV in D und bei –50
mV in C und E gemessen. Die Amplitude des Dauerstroms von KVLQT1
bei +40 mV war 0,37 ±0,14
nA (n = 6). In mit KVLQT1 und KCNE1 kotransfizierten Zellen war
der zeitabhängige Strom
während
eines 7,5 s dauernden Impulses auf +40 mV 1,62 ± 0,39 nA (n = 7).
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8A–8C.
Expression von KVLQT1 in Xenopus-Oozyten. A) In einer Oozyte, der
12,5 ng KVLQT1-cRNA injiziert wurden, aufgezeichnete Ströme. Die
Impulse wurden in 10-mV-Schrittgrößen von –70 bis +40 mV angelegt. B)
Isochrone (1 s) Aktivierungskurve für KVLQT1-Strom. Die V1/2 war –14,0 ± 0,2 mV
und der Steigungsfaktor war 11,2 ± 0,2 mV (n = 9). C) Die Beziehung
von Erev im Vergleich zu log[K+]c wurde mit einer linearen Funktion angepasst
und wies eine Steigung von 49,9 ± 0,4 mV (n = 6–7 Oozyten
pro Punkt) auf. Die Schwanzströme
wurden bei mehreren Spannungen nach 1,6 s dauernden Vorimpulsen
auf +10 mV gemessen.
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9A–9E.
Die Koexpression von KVLQT1 und hminK legt die Gegenwart eines KVLQT1-Homologs
in Xenopus-Oozyten nahe. Die Ströme
wurden bei –40, –20, 0,
+20 und +40 mV in Oozyten gemessen, denen entweder 5,8 ng KVLQT1
(9A) oder 1 ng KCNE1 (9B)
injiziert oder beide cRNAs (9C) koinjiziert
wurden. 9D zeigt Beziehungen von Strom
zu Spannung, die unter Anwendung von 2 s dauernden Impulsen für KVLQT1
und 7,5 s dauernden Impulsen für
hminK oder KVLQT1 und hminK gemessen wurden (n = 20 Zellen für jede Bedingung).
Bei Oozyten, die mit 60 pg oder 1 ng KCNE1-cRNA injiziert wurden, war
IsK bei +40 mV 2,11 ± 0,12 μA und 2,20 ± 0,18 μA. 9E zeigt
normalisierte isochrone Aktivierungskurven für Oozyten, die mit KCNE1 injiziert
(V1/2 = 2,4 ± 0,3 mV; Steigung = 11,4 ± 0,3 mV;
n = 16) oder mit KVLQT1- und KCNE1-cRNA koinjiziert wurden (V1/2 = 6,2 ± 0,3 mV; Steigung = 12,3 ± 0,2 mV;
n = 20).
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10. Vergleich einer partiellen humanen und einer
partiellen Xenopus-KVLQT1-Aminosäuresequenz.
Vertikale Linien zeigen identische Reste an. Die Xenopus-Aminosäuresequenz
ist SEQ ID NO:113 und die humane Aminosäuresequenz ist SEQ ID NO:114.
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11A–11D. KVLQT1-Missense-Mutationen kosegregieren
mit LQT in den Kindreds K1532 (11A),
K2605 (11B), K1723 (11C) und K1807 ( 11D).
Die Ergebnisse von SSCP-Analysen mit dem Primerpaar 5–6 (K1532),
dem Primerpaar 9–10
(K1723, K1807) und dem Primerpaar 11–12 (K2605) sind unter jedem
Stammbaum gezeigt. Abweichende SSCP-Konformationsisomere (mit *
gekennzeichnet) kosegregieren mit LQT in jedem Kindred. Für K1532
sind nur acht der 217 Einzelpersonen gezeigt. Da die abweichenden
SSCP-Konformationsisomere, die mit LQT in K161 und K162 kosegregieren,
mit dem abweichenden Konformationsisomer, das in K1807 definiert
ist, identisch sind, sind Ergebnisse für diese Kindreds nicht gezeigt.
Die Ergebnisse von DNA-Sequenzanalysen der normalen (links) und
der abweichenden (rechts) Konformationsisomere sind unter jedem
Stammbaum gezeigt.
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12A–12O. Intragene Deletionen und Missense-Mutationen
von KVLQT1, die mit LQT in den Kindreds K13216 (12A), K1777 (12B),
K20925 (12C), K2557 (12D), K13119 (12E), K20926
(12F), K15019 (12G),
K2625 (12H), K2673 (12I), K3698 (12J),
K19187 (12K), K22709 (12L), K2762 (12M),
K3401 (12N) und K2824 (12O) assoziiert werden. Betroffene Einzelpersonen
sind durch ausgefüllte
Kreise (Frauen) oder Quadrate (Männer)
gekennzeichnet. Unbetroffene Einzelpersonen sind durch leere Symbole
gekennzeichnet und ungewisse Einzelpersonen sind entweder grau oder
punktiert. Die Ergebnisse für
SSCP-Analysen mit dem Primerpaar 1–2 (K13216, K2557, K13119,
K15019), dem Primerpaar 7–8
(K1777, K20926) und dem Primerpaar 9–10 (K20925) sind unter jedem Stammbaum
in den 12A–12G gezeigt
(siehe Tabelle 5 für
Primerpaare). Da die abweichenden SSCP-Konformationsisomere, die
mit LQT in K2050, K163 und K164 kosegregieren, mit den abweichenden Konformationsisomeren,
die in K1723 und K1807 definiert sind, identisch sind, sind Ergebnisse
für diese
Kindreds nicht gezeigt. Für
die 12A–12G sind
die Ergebnisse von DNA-Sequenzanalysen der normalen (links) und
der abweichenden (rechts) Konformationsisomere unter jedem Stammbaum
gezeigt und die gezeigten Sequenzen sind auf dem Antisense-Strang.
Für die 12H–12O sind die abweichenden SSCP-Konformationsisomere
mit einem Pfeil gekennzeichnet.
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13A–13C. Mit LQT assoziierte KCNE1-Mutationen. Stammbaumstruktur
für die
LQT-Kindreds 1789 (13A) und 1754 (13B). Betroffene Einzelpersonen sind durch ausgefüllte Kreise
(Frauen) oder Quadrate (Männer)
gekennzeichnet. Unbetroffene Einzelpersonen sind durch unausgefüllte Symbole
gekennzeichnet. Abweichende SSCP-Konformationsisomere,
die mit der Erkrankung kosegregieren, sind unter jedem Stammbaum
gezeigt. Ein gemeinsamer Polymorphismus (G38S), der nicht mit LQT
in Verbindung steht, wird ebenfalls von diesen Primern nachgewiesen.
Die Auswirkung von Mutationen auf die hminK-Protein-Sequenz ist
angezeigt. 13C ist eine schematische Darstellung
des hminK-Proteins, die die Position von mit LQT assoziierten Mutationen
zeigt.
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14A–14B. Die Größe von IKs variiert in Abhängigkeit von injizierter KCNE1-cRNA. A) Repräsentative
Stromüberwachungen,
die von 7,5 Sekunden dauernden Impulsen bei +40 mV nach Injektion
von Oozyten mit 6 ng KVLQT1-cRNA/Oozyt und einer variablen Menge
von KCNE1-cRNA, wie angegeben, ausgelöst wurden. Man beachte die
Gegenwart von KVLQT1-Strom und die Abwesenheit von IKs in
der mit 0,01 ng KCNE1 injizierten Oozyte. B) Die Stromamplitude
nach einem 7,5 Sekunden dauernden Impuls auf +40 mV wurde auf Scheitelstrom
normalisiert, der mittels Injektion von 1,2 ng KCNE1 erreicht wurde.
Die Werte stellen den Mittelwert ± Standardfehler. N = 8 Oozyten/Gruppe.
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15A–15D. Funktionelle Effekte von D76N-KCNE1-Mutation.
A) IKs wurde von 7,5 Sekunden dauernden
Impulsen von einem Haltepotential von –80 mV bis zu Testpotentialen
von –40
bis +40 mV ausgelöst.
Deaktivierende Schwanzströme
wurden durch Zurückkehren
des Membranpotentials aus –50
mV ausgelöst.
B) Isochrone Beziehung von Strom zu Spannung von IKs-WT (n
= 14) und IKs-D76N (n = 14), was eine dominant-negative
Unterdrückung
von IKs durch D76N (p < 0,0001) demonstriert. C) Die Spannungsabhängigkeit der
IKs-D76N-Aktivierung wird unter Anwendung
eines 7,5 Sekunden dauernden Testimpulses um +16 mV im Vergleich
zu IKs-WT verschoben. Glatte Kurven sind
Anpassungen von normalisierten Schwanzströmen auf eine Boltzmann-Funktion (V1/2 = 10,8 ± 0,8 mV, Steigungsfaktor
= 12,1 ± 0,3
mV für
IKs-WT; für IKs-D76N V1/2 = 25,7 ± 1,0 mV [p < 0,0001, verglichen
mit IKs-WT], Steigungsfaktor = 12,0 ± 0,2 mV;
n = 14). D) IKs-D76N deaktiviert schneller als
IKs-WT. IKs wurde von einem 5 Sekunden dauernden
Impuls auf +20 mV aktiviert und die Schwanzströme wurden bei den angegebenen
Potentialen gemessen. Die Schwanzströme wurden auf eine einzige
Exponentialfunktion angepasst. Die Einfügung zeigt normalisierte deaktivierende
Schwanzströme
bei –50
mV nach einem Spannungsschritt von + 20 mV.
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16A–16D. Funktionelle Effekte von S74L-KCNE1-Mutation.
A) IKs-WT und IKs-S74L,
aufgezeichnet während
7,5 Sekunden dauernden Depolarisationen auf –40, –20, 0, +20 und +40 mV. Man
beachte die schnellere Geschwindigkeit des Deaktivierens von IKs-S74L-Schwanzströmen im Vergleich
zu IKs-WT. B) Isochrone Beziehung von Strom
zu Spannung für
IKs-WT und IKs-S74L (n
= 15). C) Die Spannungsabhängigkeit
der IKs-S74L-Aktivierung wird um +19 mV
im Vergleich zu IKs-WT verschoben. Glatte
Kurven sind Ausgleiche von normalisierten Schwanzströmen auf
eine Boltzmann-Funktion (V1/2 = 13,7 ± 0,6 mV,
Steigungsfaktor = 16,0 ± 0,3
mV für
IKs-WT; für IKs-S74L V1/2 = 33,6 ± 0,8 mV, Steigungsfaktor
= 13,3 ± mV
[beide p < 0,0001
verglichen mit IKs-WT]. D) IKs-S74L deaktiviert
schneller als IKs-WT.
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17. Physikalische Genomkarte und Exon-Organisation
von KCNE1. Die zwei Cosmid-Klone, die das gesamte KCNE1-Transkript
umspannen, sind gezeigt. Cosmid 1 erstreckt sich nicht bis zum Ende
von Exon 3 und Cosmid 2 enthält
nicht die Exons 1 und 2. Die Größen der
Exons und die Abstände
sind nicht maßstabsgetreu
gezeichnet.
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18. Genomische Organisation der kodierenden und
5'- und 3'-untranslatierten
Regionen von KCNE1. Die Positionen der Introns sind mit Pfeilspitzen
gekennzeichnet. Man beachte, dass beide Introns in der 5'-untranslatierten
Region liegen. Das Sternchen kennzeichnet das Stoppcodon. Die Nukleotidsequenz von 18 ist SEQ ID NO:3. Die Aminosäuresequenz von 18 ist SEQ ID NO:4.
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KURZBESCHREIBUNG DES SEQUENZPROTOKOLLS
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SEQ
ID NO:1 ist humane KVLQT1-cDNA. SEQ ID NO:2 ist humanes KVLQT1-Protein. SEQ ID NO:3 ist
humane KCNE1-cDNA. SEQ ID NO:4 ist humanes KCNE1-Protein. SEQ ID NO:5–6 sind hypothetische Nukleinsäuren, die
zum Demonstrieren der Berechnung von Homologie verwendet werden.
SEQ ID NO:7–8
sind Oligonukleotide, die zum Erfassen und Reparieren von humaner
KVLQT1-cDNA verwendet werden (siehe Beispiel 4). SEQ ID NO:9–40 sind
die Intron-Exon-Übergangsstellen
von humanem KVLQT1 (Tabelle 3). SEQ ID NO:41–74 sind Primer, die zum Amplifizieren
von KVLQT1-Exons verwendet werden (Tabelle 4). SEQ ID NO:75–86 sind
Primer, die zum Definieren von KVLQT1-Mutationen verwendet werden
(Tabelle 5). SEQ ID NO:87–92
sind Primerpaare, die zum Amplifizieren von genomischem KCNE1 verwendet
werden. SEQ ID NO:93–94
sind Primer, die zum Amplifizieren von KCNE1-cNDA verwendet werden.
SEQ ID NO:95–100
sind Intron-Exon-Übergangsstellen
von KCNE1 (Tabelle 8).
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SEQ
ID NO:101–106
sind Primer zum Amplifizieren von KCNE1-Exons (Tabelle 9). SEQ ID NO:107–109 sind
Fragmente von KVLQT1, die in 3 gezeigt
sind. SEQ ID NO:110–112
sind Fragmente von DMSHAKE, die in 3 gezeigt
sind. SEQ ID NO:113 ist ein partielles Xenopus-KVLQT1, das in 10 gezeigt ist. SEQ ID NO:114 ist ein partielles
humanes KVLQT1, das in 10 gezeigt
ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Ermittlung der genomischen Struktur
von KCNE1 und auf molekulare Varianten dieser Gene, die die Pathogenese
von LQT verursachen oder an dieser beteiligt sind, gerichtet. Es
wird außerdem
beschrieben, dass KVLQT1 und minK sich zusammenlagern, um kardiale
IKs-Kaliumkanäle zu bilden. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Mutationen im KCNE1-Gen und deren
Verwendung bei der Diagnose von LQT. Die vorliegende Erfindung ist
weiterhin auf Verfahren zum Screenen von Menschen nach der Gegenwart
von KCNE1-Genvarianten, die LQT verursachen, gerichtet. Da LQT nun
früher
(d. h. bevor Symptome auftreten) und definitiver nachgewiesen werden
kann, werden bei jenen Einzelpersonen, die als LQT aufweisend identifiziert
wurden, bessere Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen. Die vorliegende
Erfindung ist außerdem
auf Verfahren zum Screenen nach Wirkstoffen gerichtet, die beim
Behandeln oder Verhindern von LQT von Nutzen sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Screenen des KCNE1-Gens
bereit, um Mutationen zu identifizieren. Solche Verfahren können weiterhin
den Schritt des Amplifizierens eines Abschnitts des KCNE1-Gens umfassen
und können
weiterhin einen Schritt zum Bereitstellen eines Satzes an Polynukleotiden beinhalten,
bei denen es sich um Primer zur Amplifikation des besagten Abschnitts
des KVLQT1 – oder KCNE1-Gens
handelt. Das Verfahren ist entweder zur Identifizierung von Mutationen
bei Verwendung in der Diagnose von LQT oder bei der Verwendung zur
Prognose von LQT von Nutzen.
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Die
vorliegende Erfindung demonstriert weiterhin, dass KCNE1 (kodierendes
KCNE1, das in der Literatur auch als minK bezeichnet wird) auf Chromosom
21 auch an LQT beteiligt ist. Das minK-Protein und KVLQT1 fügen sich
zusammen, um einen K+-Kanal zu bilden. Die vorliegende Erfindung
stellt folglich Verfahren zum Screenen des KCNE1-Gens bereit, um
Mutationen zu identifizieren. Solche Verfahren können weiterhin den Schritt
des Amplifizierens eines Abschnitts des KCNE1-Gens umfassen und
können
weiterhin einen Schritt zum Bereitstellen eines Satzes an Polynukleotiden
beinhalten, bei denen es sich um Primer zur Amplifikation des besagten
Abschnitts des KVLQT1 – oder
KCNE1-Gens handelt. Das Verfahren ist entweder zur Identifizierung
von Mutationen bei Verwendung in der Diagnose von LQT oder bei der
Verwendung zur Prognose von LQT von Nutzen.
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Schließlich ist
die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Screenen von Wirkstoffkandidaten
gerichtet, um Wirkstoffe zu identifizieren, die zum Behandeln oder
Verhindern von LQT von Nutzen sind. Das Wirkstoffscreening wird
mittels Exprimierens von mutierten KCNE1-Genen in Zellen, wie Oozyten,
Säugerzellen
oder transgenen Tieren, und Untersuchens der Wirkung eines Wirkstoffkandiaten
auf den IKs-Kanal durchgeführt. Die
Wirkung wird mit der IKs-Kanal-Aktivität des Wildtyp-KCNE1-Gens
verglichen.
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Ein
Beweis dafür,
dass das KVLQT1- oder KCNE1-Gen am Verursachen von LQT beteiligt
ist, wird erlangt, indem Sequenzen in DNA, die aus betroffenen Kindred-Mitgliedern extrahiert
wurden, gefunden werden, die anomale KVLQT1 – oder KCNE1-Genprodukte oder
anomale Spiegel der Genprodukte erzeugen. Solche LQT-Suszeptibilitätsallele
werden mit der Erkrankung in großen Kindreds kosegregieren.
Sie werden auch mit einer viel höheren
Häufigkeit
in Nicht-Kindred-Einzelpersonen mit LQT als in Einzelpersonen der
Allgemeinbevölkerung
vorliegen. Der Schlüssel
liegt darin, Mutationen zu finden, die schwerwiegend genug sind,
um eine offensichtliche Störung
der normalen Funktion des Genprodukts zu bewirken. Diese Mutationen
können
eine Reihe von Formen annehmen. Die schwerwiegendsten Formen wären Leserastermutationen
oder große
Deletionen, die bewirken würden,
dass das Gen für
ein anomales Protein oder eines, das die Proteinexpression wesentlich
verändern
würde,
kodiert. Weniger schwerwiegende disruptive Mutationen würden kleine
Deletionen innerhalb des Rasters und nicht konservative Basenpaarsubstitutionen
beinhalten, die eine beträchtliche Auswirkung
auf das produzierte Protein haben würden, wie Änderung zu oder von einem Cysteinrest,
von einer basischen zu einer sauren Aminosäure oder umgekehrt, von einer
hydrophoben zu einer hydrophilen Aminosäure oder umgekehrt oder andere
Mutationen, die die sekundäre
oder tertiäre
Proteinstruktur beeinträchtigen würden. Von
stillen Mutationen oder den in konservativen Aminosäuresubstitutionen
resultierenden würde
im Allgemeinen nicht erwartet, dass sie die Proteinfunktion stören.
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Gemäß dem Diagnose-
und Prognoseverfahren der vorliegenden Erfindung wird eine Veränderung des
Wildtyp-KCNE1-Gens nachgewiesen. Darüber hinaus kann das Verfahren
mittels Nachweisens des Wildtyp-KCNE1-Gens und Bestätigen der
Abwesenheit einer LQT-Ursache als Folge dieses Locus durchgeführt werden. "Veränderung
eines Wildtyp-Gens" umfasst
alle Formen von Mutationen, einschließlich Deletionen, Insertionen
und Punktmutationen in den kodierenden und nichtkodierenden Regionen.
Deletionen können
Deletionen des gesamten Gens oder nur eines Abschnitts des Gens
sein. Punktmutationen können
in Stoppcodons, Leserastermutationen oder Aminosäuresubstitutionen resultieren.
Somatische Mutationen sind diejenigen, die nur in bestimmten Geweben
auftreten und nicht über
die Keimbahn weitevererbt werden. Keimbahnmutationen können in
einem beliebigen der Gewebe eines Körpers vorgefunden werden und
sind vererbt. Punktmutationsereignisse können in Regulationsregionen,
wie im Promotor des Gens, auftreten, was zum Verlust oder zur Abnahme
der Expression der mRNA führt.
Punktmutationen können
auch die korrekte RNA-Prozessierung aufheben, was zum Verlust der
Expression des KVLQT1- oder KCNE1-Genprodukts oder zu einer Verminderung
der mRNA-Stabilität
oder Translationseffizienz führt.
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Geeignete
Diagnosetechniken beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH), direkte DNA-Sequenzierung, PFGE-Analyse, Southern-Blot-Analyse,
Einzelstrang-Konformationsanalyse (single-stranded conformation
analysis, SSCA), RNAse-Schutzassay, allelspezifisches Oligonukleotid
(ASO), Dot-Blot-Analyse
und PCR-SSCP, wie im Folgenden weiter ausführlich erörtert. Ebenfalls geeignet ist
die jüngst
entwickelte Technik der DNA-Mikrochip-Technologie.
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Die
Gegenwart von LQT kann ermittelt werden, indem ein beliebiges Gewebe
eines Menschen auf Mutationen des KCNE1-Gens geprüft wird.
Zum Beispiel wäre
eine Person, die eine Keimbahn-KVLQT1- oder -KCNE1-Mutation geerbt
hat, dafür
anfällig,
LQT zu entwickeln. Dies kann mittels Prüfens von DNA aus einem beliebigen
Gewebe des Körpers
der Person bestimmt werden. Am einfachsten kann Blut abgenommen
und DNA aus den Zellen des Bluts extrahiert werden. Darüber hinaus
kann eine pränatale
Diagnose durchgeführt werden,
indem Fötuszellen,
Plazentazellen oder Amnionzellen auf Mutationen des KCNE1-Gens geprüft werden.
Eine Veränderung
eines Wildtyp-KCNE1-Allels,
ob beispielsweise mittels Punktmutation oder Deletion, kann mit
einem beliebigen der hierin erläuterten
Mittel nachgewiesen werden.
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Es
gibt mehrere Verfahren, die zum Nachweisen einer DNA-Sequenzvariation
verwendet werden können.
Direkte DNA-Sequenzierung, entweder manuelle Sequenzierung oder
automatisierte Fluoreszenzsequenzierung können eine Sequenzvariation
nachweisen. Ein anderer Ansatz ist der Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Assay
(single stranded conformation polymorphism, SSCP) (Orita et al.,
1989). Dieses Verfahren weist nicht alle Sequenzveränderungen
nach, insbesondere wenn die DNA-Fragmentgröße größer als 200 bp ist, kann jedoch
zum Nachweisen der meisten DNA-Sequenzvariationen optimiert werden.
Die verminderte Nachweisempfindlichkeit ist ein Nachteil, der mit
SSCP mögliche
erhöhte
Durchsatz macht es jedoch auf Forschungsebene zu einer reizvollen,
durchführbaren
Alternative zur direkten Sequenzierung zum Mutationsnachweis. Die
Fragmente, die auf SSCP-Gelen eine verschobene Mobilität aufweisen,
werden dann sequenziert, um die exakte Beschaffenheit der DNA-Sequenzvariation
zu ermitteln. Zu weiteren Ansätzen,
die auf dem Nachweis von Fehlpaarungen zwischen den zwei komplementären DNA-Strängen basieren,
zählen Clamped
Denaturing Gelelectrophoresis (CDGE) (Sheffield et al., 1991), Heteroduplexanalyse
(HA) (White et al., 1992) und chemische Spaltung von Fehlpaarungen
(chemical mismatch cleavage, CMC) (Grompe et al., 1989). Keines
der oben beschriebenen Verfahren wird große Deletionen, Duplikationen
oder Insertionen nachweisen, noch werden sie eine Regulationsmutation
nachweisen, die die Transkription oder Translation des Proteins
beeinträchtigt.
Andere Verfahren, die diese Klassen von Mutationen nachweisen könnten, wie
ein Proteinverkürzungsassay
oder der asymmetrische Assay, weisen nur spezifische Arten von Mutationen
nach und würden
Missense-Mutationen
nicht nachweisen. Ein Überblick über gegenwärtig verfügbare Verfahren
zum Nachweisen einer DNA-Sequenzvariation lässt sich in einer neueren Abhandlung
von Grompe (1993) finden. Sobald eine Mutation bekannt ist, kann
ein allelspezifischer Nachweisansatz, wie allelspezifische Oligonukleotidhybridisierung
(ASO-Hybridisierung) eingesetzt werden, um hohe Anzahlen anderer
Proben schnell nach derselben Mutation zu screenen. Eine solche
Technik kann Sonden einsetzen, die mit Goldnanoteilchen markiert
sind, um ein sichtbares Farbergebnis zu erzielen (Elghanian et al.,
1997).
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Eine
schnelle Voranalyse zum Nachweisen von Polymorphismen in DNA-Sequenzen kann durchgeführt werden,
indem eine Reihe von Southern-Blots von DNA, die mit einem oder
mehreren Restriktionsenzymen, vorzugsweise mit einer hohen Anzahl
von Restriktionsenzymen exzisiert wurde, zu betrachten. Jeder Blot
beinhaltet eine Reihe von normalen Einzelpersonen und eine Reihe
von LQT-Fällen.
Southern-Blots, die hybridisierende Fragmente (die sich in Bezug
auf die Länge
von Kontroll-DNA unterscheiden, wenn sie mit Sequenzen in der Nähe oder
einschließlich
des KVLQT1-Locus
sondiert werden) anzeigen, deuten auf eine mögliche Mutation hin. Wenn Restriktionsenzyme,
die sehr große
Restriktionsfragmente produzieren, verwendet werden, wird Puls-Feld-Gelelektrophorese
(PFGE) eingesetzt.
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Der
Nachweis von Punktmutationen kann mittels molekularen Klonierens
der KCNE1-Allele und Sequenzierens der Allele unter Anwendung von
in der Technik wohl bekannter Techniken erzielt werden. Zudem können das
Gen oder Abschnitte des Gens amplifiziert werden, z. B. mittels
PCR oder einer anderen Amplifikationstechnik, und das amplifizierte
Gen oder die amplifizierten Abschnitte des Gens kann bzw. können sequenziert
werden.
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Es
gibt sechs wohl bekannte Verfahren für einen vollständigeren,
dennoch indirekten Test zum Bestätigen
der Gegenwart eines Suszeptibilitätsallels: 1) Einzelstrang-Konformationsanalyse
(SSCP) (Orita et al., 1989); 2) denaturierende Gradientengelelektrophorese
(DGGE) (Wartell et al., 1990; Sheffield et al., 1989); 3) RNAse-Schutzassays
(Finkelstein et al., 1990; Kinszler et al., 1991); 4) allelspezifische
Oligonukleotide (ASOs) (Conner et al., 1983); 5) die Verwendung
von Proteinen, die Nukleotidfehlpaarungen erkennen, wie das mutS-Protein
von E. coli (Modrich, 1991); und 6) allelspezifische PCR (Ruano
und Kidd, 1989). Bei allelspezifischer PCR werden Primer verwendet,
die an ihren 3'-Enden
an eine bestimmte KCNE1-Mutation hybridisieren. Wenn die bestimmte
Mutation nicht vorliegt, wird kein Amplifikationsprodukt beobachtet.
Das Amplification Refractory Mutation System (ARMS) kann gleichfalls
verwendet werden, wie in der europäischen Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 0332435 und in Newton et al., 1989, offenbart. Insertionen und
Deletionen von Genen können
auch mittels Klonierung, Sequenzierung und Amplifikation nachgewiesen
werden. Darüber hinaus
können
Restriktionsfragmentlängenpolymorphismussonden
(RFLP-Sonden) für
das Gen oder umliegende Markergene zum Beurteilen der Veränderung
eines Allels oder einer Insertion in einem polymorphen Fragment
verwendet werden. Ein solches Verfahren ist insbesondere zum Screenen
von Verwandten einer betroffenen Einzelperson nach der Gegenwart
der in dieser Einzelperson gefundenen Mutation von Nutzen. Andere
Techniken zum Nachweisen von Insertionen und Deletionen, wie sie
in der Technik bekannt sind, können verwendet
werden.
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In
den ersten drei Verfahren (SSCP, DGGE und RNAse-Schutzassay) tritt
eine neue Elektrophoresebande auf. SSCP weist eine Bande nach, die
differentiell migriert, da die Sequenzveränderung eine Differenz bei
der intramolekularen Einzelstrang-Basenpaarung bewirkt. RNAse-Schutz beinhaltet
die Spaltung des mutierten Polynukleotids in zwei oder mehr kleinere
Fragmente. DGGE weist unter Verwendung eines denaturierenden Gradientengels
Unterschiede bei den Migrationsgeschwindigkeiten von mutierten Sequenzen
im Vergleich zu Wildtyp-Sequenzen nach. In einem allelspezifischen
Oligonukleotid-Assay wird ein Oligonukleotid entworfen, das eine
spezifische Sequenz nachweist, und der Assay wird mittels Nachweisens
der Gegenwart oder Abwesenheit eines Hybridisierungssignals durchgeführt. Im
mutS-Assay bindet das Protein nur an Sequenzen, die eine Nukleotidfehlpaarung
in einem Heteroduplex zwischen mutierter und Wildtyp-Sequenz enthalten.
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Fehlpaarungen
sind gemäß der vorliegenden
Erfindung hybridisierte Nukleinsäureduplexe,
bei denen die zwei Stränge
nicht zu 100% komplementär
sind. Ein Fehlen vollständiger
Homologie kann in Deletionen, Insertionen, Inversionen und Substitutionen
begründet
liegen. Der Fehlpaarungsnachweis kann zum Nachweisen von Punktmutationen
in dem Gen oder in dessen mRNA-Produkt verwendet werden. Obwohl
diese Techniken weniger empfindlich als Sequenzierung sind, sind
sie an einer hohen Anzahl von Proben einfacher durchzuführen. Ein
Beispiel einer Fehlpaarungsspaltungstechnik ist das RNAse-Schutzverfahren.
Bei der Ausübung
der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Verfahren die Verwendung
einer markierten Ribosonde, die zu der kodierenden Sequenz des humanen
Wildtyp-KCNE1-Gens komplementär
ist. Die Ribosonde und entweder mRNA oder DNA, die aus der Person
isoliert wurde, werden aneinander angelagert (hybridisiert) und anschließend mit
dem Enzym RNAse A verdaut, das einige Fehlpaarungen in einer RNA-Duplex-Struktur nachweisen
kann. Wenn von RNAse A eine Fehlpaarung nachgewiesen wird, spaltet
sie an der Stelle der Fehlpaarung. Wenn das aneinandergelagerte
RNA-Präparat
auf einer Elektrophoresegelmatrix aufgetrennt wird, und wenn eine
Fehlpaarung nachgewiesen und von RNAse A gespalten wurde, wird ein
RNA-Produkt zu sehen sein, das kleiner als der vollständige RNA-Duplex
für die
Ribosonde und die mRNA oder DNA ist. Die Ribosonde muss nicht die
vollständige
Länge der
mRNA oder des Gens haben, sondern kann ein Segment eines der beiden
sein. Wenn die Ribosonde nur ein Segment der mRNA oder des Gens
umfasst, is es wünschenswert,
eine Reihe dieser Sonden zu verwenden, um die ganze mRNA-Sequenz
nach Fehlpaarungen zu screenen.
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In ähnlicher
Weise können
DNA-Sonden dazu verwendet werden, Fehlpaarungen mittels enzymatischer
oder chemischer Spaltung nachzuweisen. Siehe z. B. Cotton et al.,
1988; Shenk et al., 1975; Novack et al., 1986. Alternativ können Fehlpaarungen über Verschiebungen
der elektrophoretischen Mobilität
von fehlgepaarten Duplexen im Verhältnis zu übereinstimmenden Duplexen nachgewiesen
werden. Siehe z. B. Cariello, 1988. Die zelluläre mRNA oder DNA, die eine
Mutation enthalten könnte,
kann entweder mit Ribosonden oder DNA-Sonden unter Anwendung von
PCR (siehe im Folgenden) vor der Hybridisierung amplifiziert werden.
Veränderungen
der DNA des KCNE1 -Gens können
ebenfalls unter Anwendung von Southern-Hybridisierung nachgewiesen
werden, insbesondere wenn die Veränderungen Bruttoumordnungen
sind, wie Deletionen und Insertionen.
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DNA-Sequenzen
des KCNE1-Gens, die mittels Anwendung von PCR amplifiziert wurden,
können auch
unter Verwendung von allelspezifischen Sonden gescreent werden.
Diese Sonden sind Nukleinsäureoligomere,
von denen jedes eine Region der Gensequenz aufweist, die eine bekannte
Mutation beherbergt. Zum Beispiel kann ein Oligomer etwa 30 Nukleotide
lang sein, was einem Abschnitt der Gensequenz entspricht. Durch
Verwendung einer Gruppe solcher allelspezifischer Sonden können die
PCR-Amplifikationsprodukte gescreent werden, um die Gegenwart einer
zuvor identifizierten Mutation im Gen zu identifizieren. Die Hybridisierung
allelspezifischer Sonden mit amplifizierten KCNE1-Sequenzen kann zum
Beispiel auf einem Nylonfilter durchgeführt werden. Die Hybridisierung
einer bestimmten Sonde unter hoch stringenten Hybridisierungsbedingungen
zeigt die Gegenwart derselben Mutation in dem Gewebe wie in der
allelspezifischen Sonde an.
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Die
neu entwickelte Nukleinsäureanalysetechnik
mittels Mikrochiptechnologie ist ebenfalls auf die vorliegende Erfindung
anwendbar. Bei dieser Technik werden im wahrsten Sinne des Wortes
Tausende unterschiedlicher Oligonukleotidsonden in einem Array auf
einem Siliziumchip aufgebaut. Zu analysierende Nukleinsäure wird
fluoreszenzmarkiert und an die Sonden auf dem Chip hybridisiert.
Es ist auch möglich,
Interaktionen zwischen Nukleinsäure
und Protein unter Verwendung dieser Nukleinsäure-Mikrochips zu untersuchen. Unter Anwendung
dieser Technik kann die Gegenwart von Mutationen oder sogar der
Sequenz der analysierten Nukleinsäure bestimmt werden oder es
können
die Expressionsniveaus eines Gens von Interesse gemessen werden.
Das Verfahren ist ein Verfahren der Parallelverarbeitung vieler,
sogar Tausender Sonden auf einmal und kann die Analysegeschwindigkeit
enorm erhöhen.
Mehrere Dokumente wurden veröffentlicht,
die diese Technik anwenden. Einige dieser sind Hacia et al., 1996;
Shoemaker et al., 1996; Chee et al., 1996; Lockhart et al., 1996;
DeRisi et al., 1996; Lipshutz et al., 1995. Dieses Verfahren wurde
bereits zum Screenen von Menschen nach Mutationen in dem Brustkrebsgen
BRCA1 verwendet (Hacia et al., 1996). Diese neue Technologie wurde
in einer Nachrichtenmeldung in Chemical and Engineering News (Borman,
1996) besprochen und war das Thema eines Leitartikels (Editorial,
Nature Genetics, 1996). Siehe auch Fodor (1997).
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Der
maßgeblichste
Test auf Mutationen in einem Kandidatenlocus besteht darin, KCNE1-Genomsequenzen
von Patienten mit denen von einer Kontrollpopulation direkt zu vergleichen.
Alternativ könnte
Messenger-RNA nach der Amplifikation sequenziert werden, z. B. mittels
PCR, wodurch das Erfordernis des Bestimmens der Exonstruktur des
Kandidatengens ausgemerzt wird.
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Mutationen
von Patienten, die außerhalb
der kodierenden Region von KCNE1 fallen, können mittels Untersuchens der
nichtkodierenden Regionen, wie Introns und Regulationssequenzen
in der Nähe
oder innerhalb der Gene, nachgewiesen werden. Ein früher Hinweis
darauf, dass Mutationen in nichtkodierenden Regionen wichtig sind,
kann von Northern-Blot-Experimenten kommen, die Messenger-RNA-Moleküle von anomaler
Größe oder
Abundanz in Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen offenbaren.
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Eine
Veränderung
der KCNE1-mRNA-Expression kann mittels beliebiger, in der Technik
bekannter Techniken nachgewiesen werden. Zu diesen zählen Northern-Blot- Analyse, PCR-Amplifikation
und RNAse-Schutz. Eine verminderte mRNA-Expression weist auf eine
Veränderung
des Wildtyp-Gens hin. Eine Veränderung
von Wildtyp-Genen kann ebenfalls nachgewiesen werden, indem nach
einer Veränderung
des Wildtyp-KCNE1-Proteins
gescreent wird. Zum Beispiel können
monoklonale Antikörper,
die mit KCNE1 eine Immunreaktion zeigen, zum Screenen eines Gewebes
verwendet werden. Das Fehlen eines zugehörigen Antigens würde auf
eine Mutation hinweisen. Antikörper,
die für
Produkte von mutierten Allelen spezifisch sind, könnten ebenfalls
zum Nachweisen eines mutierten Genprodukts verwendet werden. Solche
immunologischen Assays können
in einem beliebigen zweckmäßigen, in
der Technik bekannten Format vorgenommen werden. Zu diesen zählen Western-Blots,
immunhistochemische Assays und ELISA-Assays. Jedes Mittel zum Nachweis
eines veränderten
KCNE1-Proteins kann verwendet werden, um eine Veränderung
des Wildtyp-KCNE1-Gens nachzuweisen. Funktionelle Assays, wie Proteinbindungsbestimmungen,
können
verwendet werden. Darüber
hinaus können
Assays verwendet werden, die die biochemische Funktion von KCNE1
nachweisen. Das Auffinden eines mutierten KCNE1-Genprodukts weist
auf eine Veränderung
eines Wildtyp-KCNE1-Gens
hin.
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Ein
mutiertes KCNE1-Gen oder -Genprodukt kann auch in anderen Proben
aus dem menschlichen Körper
nachgewiesen werden, wie Serum, Fäzes, Urin und Sputum. Die gleichen
Techniken, die oben zum Nachweis von mutierten Genen oder Genprodukten
in Geweben erörtert
wurden, können
auf andere Körperproben
angewendet werden. Durch Screenen solcher Körperproben kann eine einfache
Frühdiagnose
auf LQT erzielt werden.
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Die
Primerpaare der vorliegenden Erfindung sind zur Bestimmung der Nukleotidsequenz
eines bestimmten KCNE1-Allels unter Anwendung von PCR von Nutzen.
Die Paare einzelsträngiger
DNA-Primer für KCNE1
können
an Sequenzen in oder um das KCNE1-Gen herum auf Chromosom 21 angelagert
werden, um die Synthese der amplifizierenden DNA des Gens selbst
zu bestimmen. Ein kompletter Satz dieser Primer ermöglicht eine
Synthese aller Nukleotide der genkodierenden Sequenzen, d. h. der
Exons. Der Satz an Primern ermöglicht
vorzugsweise die Synthese von sowohl Intron- als auch Exonsequenzen.
Allelspezifische Primer können
ebenfalls verwendet werden. Solche Primer lagern sich nur an bestimmte
mutierte KCNE1-Allele an und werden folglich nur in Gegenwart des
mutierten Allels als Matrize ein Produkt 1 amplifizieren.
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Um
die anschließende
Klonierung amplifizierter Sequenzen zu erleichtern, können die
Primer Sequenzen für
Restriktionsenzymschnittstellen aufweisen, die an ihren 5'-Enden angehängt sind. Folglich werden alle Nukleotide
der Primer von der KCNE1-Sequenz
oder den Sequenzen, die an KCNE1 angrenzen, abgeleitet, mit Ausnahme
der wenigen Nukleotide, die zum Bilden einer Restriktionsenzymschnittstelle
erforderlich sind. Solche Enzyme und Schnittstellen sind in der
Technik wohl bekannt. Die Primer selbst können unter Anwendung von Techniken,
die in der Technik wohl bekannt sind, synthetisiert werden. Im Allgemeinen
können
die Primer unter Verwendung von Oligonukleotidsynthesemaschinen
hergestellt werden, die im Handel erhältlich sind. Wenn die Sequenz
von KCNE1 vorgegeben ist, liegt das Design bestimmter Primer sehrwohl
innerhalb des Bereichs der Fachkenntnis. Die vorliegende Erfindung
erweitert diese, indem sie Daten an den Intron-Exon-Übergangsstellen
präsentiert,
wodurch ermöglicht
wird, Primer zu entwerfen, um alle Exonregionen komplett zu amplifizieren
und zu sequenzieren.
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Die
Nukleinsäuresonden,
die von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden, sind für eine Reihe von
Zwecken nützlich.
Sie können
bei der Southern-Hybridisierung an genomische DNA und beim RNAse-Schutzverfahren
zum Nachweisen von Punktmutationen verwendet werden, die bereits
oben erörtert
wurden. Die Sonden können
zum Nachweisen von PCR-Amplifikationsprodukten verwendet werden.
Sie können auch
zum Nachweisen von Fehlpaarungen mit dem KCNE1-Gen oder -mRNA unter
Anwendung anderer Techniken verwendet werden.
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Es
wurde entdeckt, dass Einzelpersonen mit dem Wildtyp-KVLQT1-Gen oder
dem Wildtyp-KCNE1-Gen kein LQT aufweisen. Mutationen, die die Funktion
des KVLQT1- oder
KCNE1-Genprodukts stören,
sind jedoch an der Pathogenese von LQT beteiligt. Folglich verursacht
die Gegenwart eines veränderten
(oder eines mutierten) KVLQT1 – oder
KCNE1 -Gens, das ein Protein produziert, das einen Funktionsverlust
oder eine veränderte
Funktion aufweist, direkt LQT, das das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöht. Um eine
KCNE1-Gen-Mutation nachzuweisen, wird eine biologische Probe präpariert
und auf einen Unterschied zwischen der Sequenz des analysierten
Allels und der Sequenz des Wildtyp-Allels analysiert. Mutierte KCNE1-Allele
können
zunächst
mittels einer beliebigen der oben beschriebenen Techniken identifiziert
werden. Die mutierten Allele werden dann sequenziert, um die spezifische
Mutation des bestimmten mutierten Allels zu identifizieren. Alternativ
können
mutierte KCNE1-Allele zunächst
mittels Identifizierens mutierter (veränderter) Proteine unter Anwendung
herkömmlicher
Techniken identifiziert werden. Die mutierten Allele werden dann
sequenziert, um die spezifische Mutation für jedes Allel zu identifizieren.
Die Mutationen, insbesondere diejenigen, die zu einer veränderten
Funktion des Proteins führen,
werden dann für
die Diagnose- und Prognoseverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet.
-
Es
wurde ebenfalls entdeckt, dass das KVLQT1-Protein sich mit dem minK-Protein
zusammenfügt. Folglich
sind Mutationen in KCNE1 (das minK kodiert), die die Funktion des
KCNE1-Genprodukts stören,
an der Pathogenese von LQT beteiligt. Folglich verursacht die Gegenwart
eines veränderten
(oder eines mutierten) KCNE1 -Gens, das ein Protein produziert,
das einen Funktionsverlust oder eine veränderte Funktion aufweist, direkt
LQT, das das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöht. Um eine KCNE1-Gen-Mutation nachzuweisen,
wird eine biologische Probe präpariert
und auf einen Unterschied zwischen der Sequenz des analysierten
Allels und der Sequenz des Wildtyp-Allels analysiert. Mutierte KCNE1-Allele
können
zunächst
mittels einer beliebigen der oben beschriebenen Techniken identifiziert
werden. Die mutierten Allele werden dann sequenziert, um die spezifische
Mutation der bestimmten mutierten (veränderten) Proteine zu identifizieren.
Die mutierten Allele werden dann sequenziert, um die spezifische
Mutation für
jedes Allel zu identifizieren. Die Mutationen, insbesondere diejenigen,
die zu einer veränderten
Funktion des Proteins führen,
werden dann für
die Diagnose- und Prognoseverfahren der vorliegenden Erfindung verwendet.
-
Definitionen
-
Die
vorliegende Erfindung verwendet die folgenden Definitionen:
Die "Amplifikation von
Polynukleotiden" setzt
Verfahren wie die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), Ligationsamplifikation (oder Ligase-Kettenreaktion, LCR)
und Amplifikationsverfahren, die auf der Verwendung von Q-beta-Replicase
basieren, ein. Ebenfalls geeignet sind Strangverdrängungsamplifikation
(strand displacement amplification, SDA), thermophile SDA und auf
Nukleinsäuresequenzen
basierende Amplifikation (3SR oder NASBA). Diese Verfahren sind
wohl bekannt und werden in der Technik weitgehend ausgeübt. Siehe
z. B. die US-Patentschriften 4,683,195 und 4,683,202 und Innis et
al., 1990 (für
PCR); Wu und Wallace, 1989 (für LCR);
die US-Patentschriften 5,270,184 und 5,455,166 und Walker et al.,
1992 (für
SDA); Spargo et al., 1996 (für
thermophile SDA) und die US-Patentschrift 5,409,818, Fahy et al.,
1991, und Compton, 1991, für
3SR und NASBA. Reagenzien und Hardware zum Durchführen von
PCR sind im Handel erhältlich.
Primer, die zum Amplifizieren von Sequenzen aus der KCNE1-Region
geeignet sind, sind vorzugsweise zu Sequenzen in der KCNE1-Region
oder in Regionen, die eine Zielregion darin flankieren, komplementär und hybridisieren
spezifisch an diese Sequenzen. KCNE1-Sequenzen, die mittels Amplifikation
erzeugt werden, können
direkt sequenziert werden. Alternativ, jedoch weniger wünschenswert
kann bzw. können
die amplifizierte Sequenz bzw. die amplifizierten Sequenzen vor
der Sequenzanalyse kloniert werden. Ein Verfahren zum direkten Klonierung und
zur Sequenzanalyse von enzymatisch amplifizierten genomischen Segmenten
wurde von Scharf et al., 1986, beschrieben.
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"Analytpolynukleotid" und "Analytstrang" beziehen sich auf
ein einzel- oder doppelsträngiges
Polynukleotid, von dem vermutet wird, dass es eine Zielsequenz enthält, und
das in einer Vielfalt von Arten von Proben vorliegen kann, einschließlich biologischer
Proben.
-
"Antikörper". Die vorliegende
Erfindung stellt auch polyklonale und/oder monoklonale Antikörper und Fragmente
davon und immunologische Bindungsäquivalente davon bereit, die
spezifisch an das KCNE1-Polypeptid und Fragmente davon oder an Polynukleotidsequenzen
aus der KCNE1-Region binden können.
Der Ausdruck "Antikörper" wird verwendet,
um sich sowohl auf eine homogene Moleküleinheit oder ein Gemisch, wie
ein Serumprodukt, das sich aus mehreren unterschiedlichen Moleküleinheiten
zusammensetzt, zu beziehen. Polypeptide können synthetisch in einem Peptidsyntheseapparat
hergestellt und an ein Trägermolekül (z. B.
Keyhole-Limpet-Hämocyanin)
gekoppelt und über
mehrere Monate in Kaninchen injiziert. Kaninchenseren werden auf
Immunoreaktivität
gegenüber
dem KCNE1-Polypeptid oder -Fragment geprüft. Monoklonale Antikörper können hergestellt
werden, indem Mäusen
die Proteinpolypeptide, Fusionsproteine oder Fragmente davon injiziert
werden. Monoklonale Antikörper
werden mittels ELISA gescreent und auf spezifische Immunoreaktivität mit KCNE1-Polypeptid
oder Fragmenten davon geprüft.
Siehe Harlow und Lane, 1988. Diese Antikörper werden in Assays als auch
Pharmazeutika von Nutzen sein.
-
Sobald
eine ausreichende Quantität
des gewünschten
Polypeptids erhalten wurde, kann sie für verschiedene Zwecke genutzt
werden. Eine typische Verwendung ist die Produktion von Antikörpern, die
für die Bindung
spezifisch sind. Diese Antikörper
können
entweder polyklonal oder monoklonal sein und können mittels in der Technik
wohl bekannter In-vitro- oder In-vivo-Techniken produziert werden.
Zur Produktion polyklonaler Antikörper wird ein adäquates Zielimmunsystem,
in der Regel Maus oder Kaninchen, gewählt. Im Wesentlichen gereinigtes
Antigen wird dem Immunsystem in einer Art und Weise dargeboten,
die von Verfahren, die für
das Tier und adäquat
sind, und von anderen Parametern, die Immunologen wohl bekannt sind,
bestimmt wird. Typische Stellen zur Injektion sind in Fußballen,
intramuskulär,
intraperitoneal oder intradermal. Selbstverständlich können Maus oder Kaninchen durch
andere Spezies ersetzt werden. Polyklonale Antikörper werden dann unter Anwendung
in der Technik bekannter Techniken gereinigt, auf die gewünschte Spezifität eingestellt.
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Eine
immunologische Antwort wird für
gewöhnlich
mit einem Immunassay untersucht. Normalerweise beinhalten solche
Immunassays eine gewisse Reinigung einer Antigenquelle, beispielsweise
eine die von denselben Zellen und in derselben Art und Weise wie
das Antigen produziert wurde. Eine Vielfalt von Immunassayverfahren
ist in der Technik wohl bekannt. Siehe z. B. Harlow und Lane, 1988,
oder Goding, 1986.
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Monoklonale
Antikörper
mit Affinitäten
von 10–8 M–1 oder
vorzugsweise 10–9 bis 10–10 M–1 oder
höher werden
in der Regel mittels Standardvorgehensweisen hergestellt, wie z.
B. in Harlow und Lane, 1988, oder Goding, 1986, beschrieben. Kurz
gesagt, adäquate
Tiere werden gewählt
und das gewünschte
Immunisierungsprotokoll befolgt. Nach einem adäquaten Zeitraum werden die
Milzen solcher Tiere exzisiert und einzelne Milzzellen in der Regel
zu immortalisierten Myelomzellen unter adäquaten Selektionsbedingungen
fusioniert. Danach werden die Zellen klonal getrennt und die Überstände jedes
Klons auf ihre Produktion eines adäquaten Antikörpers, der
für die
gewünschte
Region des Produktion eines geeigneten Antikörpers hin getested, der für die gewünschte Region
des Antigens spezifisch ist.
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Zu
anderen geeigneten Techniken zählen
die In-vitro-Aussetzung von Lymphozyten gegenüber den antigenische Polypeptiden
oder alternativ gegenüber
der Auswahl von Bibliotheken von Antikörpern in Phagen oder ähnlichen
Vektoren. Siehe Huse et al., 1989. Die Polypeptide und Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
mit oder ohne Modifikation verwendet werden. Häufig werden Polypeptide und
Antikörper
mittels Bindung, entweder kovalent oder nichtkovalent, einer Substanz,
die für
ein nachweisbares Signal sorgt, markiert. Eine große Vielfalt
von Markern und Konjugationstechniken ist bekannt und wird in sowohl
der wissenschaftlichen als auch der Patentliteratur umfassend dargelegt.
Zu geeigneten Markern zählen
Radionuklide, Enzyme, Substrate, Kofaktoren, Inhibitoren, fluoreszierende
Agentien, chemilumineszierende Agentien, magnetische Teilchen und
dergleichen. Zu Patenten, die die Verwendung solcher Marker lehren,
zählen
die US-Patentschriften 3,817,837; 3,850,752; 3,939,350; 3,996,345;
4,277,437; 4,275,149 und 4,366,241. Es können auch rekombinante Immunglobuline
produziert werden (siehe US-Patentschrift 4,816,567).
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"Bindungspartner" bezieht sich auf
ein Molekül,
das ein Ligandenmolekül
mit hoher Spezifität
binden kann, wie beispielsweise ein Antigen und einen antigenspezifischen
Antikörper
oder ein Enzym und dessen Inhibitor. Im Allgemeinen müssen die
spezifischen Bindungspartner mit ausreichender Affinität binden,
um den Duplex aus Analytenkopie/komplementärem Strang (im Fall von Polynukleotidhybridisierung)
unter den Isolierungsbedingungen zu immobilisieren. Spezifische
Bindungspartner sind in der Technik bekannt und beinhalten beispielsweise
Biotin und Avidin oder Streptavidin, IgG und Protein A, die zahlreichen
bekannten Rezeptor/Ligand-Paare und komplementäre Polynukleotidstränge. Im
Fall von komplementären
Polynukleotid-Bindungspartnern sind die Partner normalerweise mindestens
etwa 15 Basen lang und können
mindestens 40 Basen lang sein. Es wird von Fachmännern gut erkannt werden, dass
Längen
von weniger als 15 (z. B. 8 Basen), zwischen 15 und 40 und mehr
als 40 Basen ebenfalls angewendet werden können. Die Polynukleotide können aus
DNA, RNA oder synthetischen Nukleotidanaloga bestehen. Weitere Bindungspartner
können
unter Anwendung z. B. des Yeast Two-hybrid-Screeningassays, wie hierin beschrieben,
identifiziert werden.
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Eine "biologische Probe" bezieht sich auf
eine Gewebe- oder Flüssigkeitsprobe,
von der vermutet wird, dass sie ein Analytpolynukleotid oder -polypeptid
enthält,
von einer Einzelperson, einschließlich, jedoch nicht darauf
beschränkt,
z. B. Plasma, Serum, Rückenmarkflüssigkeit,
Lymphflüssigkeit,
der äußeren Sektionen
der Haut, der Atemwege, des Darmtrakts und des Urogenitaltrakts,
Tränen,
Speichel, Blutzellen, Tumoren, Organen, Gewebe und Proben von In-vitro-Zellkulturbestandteilen.
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"Kodieren". Von einem Polynukleotid
wird gesagt, dass es ein Polypeptid "kodiert", wenn es in seinem nativen Zustand
oder bei Manipulation mittels Fachmännern wohl bekannten Verfahren
transkribiert und/oder translatiert werden kann, um die mRNA für das Polypeptid
und/oder das Polypeptid oder ein Fragment davon zu produzieren.
Der Antisense-Strang ist das Komplement einer solchen Nukleinsäure und
die kodierende Sequenz kann von dieser abgeleitet werden.
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"Isoliert" oder "im Wesentlichen rein". Eine "isolierte" oder "im Wesentlichen reine" Nukleinsäure (z.
B. eine RNA, eine DNA oder ein Mischpolymer) ist eine Nukleinsäure, die
im Wesentlichen von anderen Zellbestandteilen getrennt wurde, die
naturgemäß eine native
humane Sequenz oder ein natives humanes Protein begleiten, z. B.
Ribosome, Polymerasen, viele andere humane Genomsequenzen und Proteine.
Der Ausdruck umfasst eine Nukleinsäuresequenz oder ein Protein,
die bzw. das aus deren bzw. dessen natürlich vorkommenden Umgebung
entfernt wurde, und beinhaltet rekombinante oder klonierte DNA-Isolate
und chemisch synthetisierte Analoga oder Analoga, die von heterologen
Systemen biologisch synthetisiert wurden.
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"KCNE1-Allel" bezieht sich auf
normale Allele des KCNE1-Locus sowie Allels von KCNE1, die Variationen
tragen, die LQT verursachen.
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"KCNE1-Locus", "KCNE1-Gen", "KCNE1-Nukleinsäuren" oder "KCNE1-Polynukleotid" beziehen sich jeweils
auf Polynukleotide, die sich alle in der KCNE1-Region befinden, die wahrscheinlich
in normalem Gewebe exprimiert werden, bestimmte Allele, die in LQT
resultieren. Der KCNE1-Locus soll kodierende Sequenzen, dazwischen
liegende Sequenzen und regulatorische Elemente, die die Transkription
und/oder Translation kontrollieren. Der KCNE1-Locus soll alle allelischen
Variationen der DNA-Sequenz
beinhalten. Die Ausdrücke "KCNE1" und "minK" können austauschbar
verwendet werden.
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Diese
Ausdrücke,
wenn sie auf eine Nukleinsäure
angewendet werden, beziehen sich auf eine Nukleinsäure, die
ein Polypeptid, ein Fragment, ein Homologes oder eine Variante von
humanem KCNE1 kodiert, einschließlich z. B. Proteinfusionen
oder -deletionen. Die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung werden über eine Sequenz verfügen, die
entweder von einem natürlichen,
KCNE1 kodierenden Gen oder einem Gen mit wesentlicher Homologie
mit einem natürlichen,
KCNE1 kodierenden Gen oder einem Abschnitt davon abgeleitet ist
oder diesem im Wesentlichen ähnlich
ist.
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Das
KCNE1-Gen oder die KCNE1-Nukleinsäure beinhaltet normale Allele
des KCNE1-Gens, einschließlich
stiller Allele mit keiner Auswirkung auf die Aminosäuresequenz
des KCNE1-Polypeptids sowie Allele, die zu Aminosäuresequenzvarianten
des KCNE1-Polypeptids führen,
die sich nicht erheblich auf dessen Funktion auswirken. Diese Ausdrücke beinhalten
auch Allele mit einer oder mehreren Mutationen, die die Funktion
des KCNE1-Polypeptids beeinträchtigen.
Eine Mutation kann eine Veränderung
der KCNE1-Nukleinsäuresequenz
sein, die eine schädigende
Veränderung
der Aminosäuresequenz
des KCNE1-Polypeptids hervorruft, was in einem teilweisen oder vollständigen Verlust
der KCNE1-Funktion resultiert, oder kann eine Veränderung
der Nukleinsäuresequenz
sein, die im Verlust der effektiven KCNE1-Expression oder der Produktion von
abweichenden Formen des KCNE1-Polypeptids
resultiert.
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Die
KCNE1-Nukleinsäure
kann die in SEQ ID NO:3 gezeigte sein oder sie kann ein wie oben
beschriebenes Allel oder eine Variante oder ein Derivat sein, das
bzw. die sich von der gezeigten um eine Veränderung unterscheidet, bei
der es sich um eine Addition, Insertion, Deletion und/oder Substitution
einer oder mehrerer Nukleotide der gezeigten Sequenz handelt. Veränderungen
an der Nukleotidsequenz können
in einer Aminosäurenveränderung
auf Proteinebene resultieren oder auch nicht, wie durch den genetischen
Kode bestimmt.
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Folglich
kann eine Nukleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Sequenz beinhalten, die sich von der in SEQ ID NO:3
gezeigten unterscheidet, aber dennoch ein Polypeptid mit derselben
Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NO:4 (KCNE1) gezeigt, kodiert. Das heißt, Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung beinhalten Sequenzen, die als Folge des genetischen
Kodes degenerieren. Andererseits kann das kodierte Polypeptid eine
Aminosäuresequenz
umfassen, die sich um einen oder mehrere Aminosäurereste von der in SEQ ID
NO:4 gezeigten Aminosäuresequenz
unterscheidet. Eine Nukleinsäure,
die ein Polypeptid kodiert und bei der es sich um eine Aminosäuresequenzvariante,
ein Aminosäuresequenzderivat
oder -allel der in SEQ ID NO:4 gezeigten Aminosäuresequenz handelt, wird ebenfalls
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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Das
KCNE1-Gen bezieht sich außerdem
auf (a) eine beliebige DNA-Sequenz, die (i) unter hochstringenten
Bedingungen an das Komplement der DNA-Sequenzen hybridisiert, die
die in SEQ ID NO:4 dargelegte Aminosäuresequenz kodieren (Ausubel
et al., 1992), und (ii) ein Genprodukt kodiert, das funktionell
zu KCNE1 äquivalent
ist, oder (b) eine beliebige DNA-Sequenz, die (i) unter weniger
stringenten Bedingungen an das Komplement der DNA-Sequenzen hybridisiert,
die die in SEQ ID NO:4 dargelegte Aminosäuresequenz kodieren (Ausubel
et al., 1992), und (ii) ein Genprodukt kodiert, das funktionell
zu KCNE1 äquivalent
ist. Die Erfindung beinhaltet außerdem Nukleinsäuremoleküle, die
die Komplemente der hierin beschriebenen Sequenzen sind.
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Die
Polynukleotidzusammensetzungen dieser Erfindung beinhalten RNA,
cDNA, genomische DNA, synthetische Formen und Mischpolymere, sowohl
Sense- als auch Antisense-Stränge,
und können
chemisch oder biochemisch modifiziert werden oder können nicht
natürliche
oder derivatisierte Nukleotidbasen enthalten, wie Fachmänner leicht
zu schätzen
wissen werden. Zu solchen Modifikationen zählen beispielsweise Marker,
Methylierung, Substitution eines oder mehrerer natürlich vorkommender
Nukleotide durch ein Analogon, Internukleotidmodifikationen wie
ungeladene Verknüpfungen
(z. B. Methylphosphonate, Phosphotriester, Phosphoramidate, Carbamate
usw.), geladene Verknüpfungen
(z. B. Phosphorothioate, Phosphorodithioate usw.), überstehende
Teile (z. B. Polypeptide), Interkalatoren (z. B. Acridin, Psoralen
usw.), Chelatbildner, Alkylatoren und modifizierte Verknüpfungen
(z. B. alpha-anomerische Nukleinsäuren usw.). Ebenfalls beinhaltet sind
synthetische Moleküle,
die Polynukleotide in ihrer Fähigkeit
nachahmen, an eine designierte Sequenz mittels Wasserstoffbrückenbindung
oder anderer chemischer Wechselwirkungen zu binden. Solche Moleküle sind in
der Technik bekannt und beinhalten beispielsweise jene, in denen
Peptidverknüpfungen
Phosphatverknüpfungen
in der Hauptkette des Moleküls
ersetzen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Nukleinsäuren bereit,
die die gesamte oder einen Teil der KCNE1-Region umfassen. Das rekombinante
Konstrukt kann sich autonom in einer Wirtszelle replizieren. Alternativ
kann das rekombinante Konstrukt in die chromosomale DNA der Wirtszelle
integriert werden. Ein solches rekombinantes Polynukleotid umfasst
ein Polynukleotid genomischen, cDNA-, halbsynthetischen oder synthetischen
Ursprungs, das dank seines Ursprungs oder dank Manipulation 1) nicht
mit dem gesamten oder einem Abschnitt eines Polynukleotids assoziiert
ist, mit dem es naturgemäß assoziiert
ist; 2) mit einem Polynukleotid verknüpft ist, bei dem es sich nicht
um das handelt, mit dem es naturgemäß verknüpft ist; oder 3) nicht naturgemäß vorkommt.
Wenn die erfindungsgemäße Nukleinsäure RNA
enthält,
sollte die Bezugnahme auf die gezeigte Sequenz als Bezugnahme auf
das RNA-Äquivalent
aufgefasst werden, wobei U T ersetzt.
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Folglich
werden rekombinante Nukleinsäuren,
die Sequenzen umfassen, die anderweitig nicht natürlich vorkommen,
von dieser Erfindung bereitgestellt. Obwohl die Wildtyp-Sequenz
eingesetzt werden kann, wird sie oftmals verändert, z. B. durch Deletion,
Substitution oder Insertion. cDNA oder genomische Bibliotheken verschiedener
Arten können
als natürliche
Quellen der Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung gescreent werden oder solche Nukleinsäuren können mittels
Amplifikation von Sequenzen, die sich in genomischer DNA oder anderen
natürlichen
Quellen befinden, z. B. mittels PCR bereitgestellt werden. Die Auswahl von
cDNA-Bibliotheken entspricht normalerweise einer Gewebequelle, die
reich an mRNA des gewünschten Proteins
ist. Phagenbibliotheken werden normalerweise bevorzugt, andere Arten
von Bibliotheken können
jedoch verwendet werden. Klone einer Bibliothek werden auf Platten
verteilt, zum Screening auf ein Substrat übertragen, denaturiert und
auf die Gegenwart gewünschter
Sequenzen sondiert.
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Die
in dieser Erfindung verwendeten DNA-Sequenzen werden für gewöhnlich mindestens
etwa fünf Codons
(15 Nukleotide), gewöhnlicher
mindestens etwa 7–15
Codons und am meisten bevorzugte mindestens etwa 35 Codons umfassen.
Ein oder mehrere Introns können
ebenfalls vorhanden sein. Diese Anzahl von Nukleotiden ist für gewöhnlich etwa
die Mindestlänge,
die für
eine erfolgreiche Sonde erforderlich ist, die spezifisch mit einer
KCNE1 kodierenden Sequenz hybridisieren würde. In diesem Zusammenhang
können
Oligomere von nur 8 Nukleotiden, allgemeiner 8–17 Nukleotiden als Sonden
verwendet werden, insbesondere in Verbindung mit Chiptechnologie.
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Techniken
zur Nukleinsäuremanipulation
sind allgemein beispielsweise in Sambrook et al., 1989, oder Ausubel
et al., 1992, beschrieben. Beim Anwenden solcher Techniken geeignete
Reagenzien, wie Restriktionsenzyme und dergleichen, sind in der
Technik weitgehend bekannt und von solchen Anbietern wie New England
BioLabs, Boehringer Mannheim, Amersham, Promega, U. S. Biochemicals,
New England Nuclear und einer Reihe anderer Quellen im Handel erhältlich.
Die rekombinanten Nukleinsäuresequenzen,
die zum Produzieren von Fusionsproteinen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, können
von natürlichen
oder synthetischen Sequenzen abgeleitet werden. Viele natürliche Gensequenzen
sind aus verschiedenen cDNA- oder aus genomischen Bibliotheken unter
Verwendung adäquater
Sonden erhältlich.
Siehe GenBank, National Institutes of Health.
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Wie
hierin verwendet ist ein "Abschnitt" des KCNE1-Locus
oder der KCNE1-Region
oder des KCNE1-Allels als eine Mindestgröße von mindestens etwa acht
Nukleotiden oder vorzugsweise etwa 15 Nukleotiden oder mehr bevorzugt
mindestens etwa 25 Nukleotiden definiert und kann eine Mindestgröße von mindestens
etwa 40 Nukleotiden aufweisen. Diese Definition beinhaltet alle
Größen im Bereich
von 8–40
Nukleotiden sowie mehr als 40 Nukleotiden. Folglich beinhaltet diese
Definition Nukleinsäuren
von 8, 12, 15, 20, 25, 40, 60, 80, 100, 200, 300, 400, 500 Nukleotiden
oder Nukleinsäuren
mit einer beliebigen Anzahl von Nukleotiden innerhalb dieser Bereiche
von Werten (z. B. 9, 10, 11, 16, 23, 30, 38, 50, 72, 121 usw. Nukleotide)
oder Nukleinsäuren
mit mehr als 500 Nukleotiden. Die vorliegende Erfindung beinhaltet
alle neuartigen Nukleinsäuren
mit mindestens 8 Nukleotiden, die von SEQ ID NO:3, deren Komplement
oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen
abgeleitet sind. Die vorliegende Erfindung beinhaltet nicht Nukleinsäuren, die
im Stand der Technik existieren. Das heißt, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Nukleinsäuren
mit mindestens 8 Nukleotiden, die von SEQ ID NO:3 abgeleitet sind,
mit der Maßgabe,
dass sie nicht Nukleinsäuren
beinhaltet, die im Stand der Technik existieren.
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"KCNE1-Protein" oder "KCNE1-Polypeptid" bezieht sich auf
ein Protein oder Polypeptid, das von dem KCNE1-Locus, den Varianten
oder Fragmenten davon kodiert wird. Die Ausdrücke "KCNE1" und "minK" werden
austauschbar verwendet. Der Ausdruck "Polypeptid" bezieht sich auf ein Polymer von Aminosäuren und dessen Äquivalent
und bezieht sich nicht auf eine spezifische Länge des Produkts; folglich
sind Peptide, Oligopeptide und Proteine von der Definition eines
Polypeptids umfasst. Dieser Ausdruck bezieht sich auch nicht auf
Modifikationen des Polypeptids, beispielsweise Glykosylierungen,
Acetylierungen, Phosphorylierungen und dergleichen, oder schließt diese
aus. Von der Definition umfasst sind beispielsweise Polypeptide,
die ein oder mehrere Analoga einer Aminosäure (einschließlich beispielsweise
unnatürlicher
Aminosäuren
usw.) enthalten, Polypeptide mit substituierten Verknüpfungen
sowie anderen in der Technik bekannten Modifikationen, sowohl natürlich und
nicht natürlich
vorkommend. Gewöhnlich
werden solche Polypeptide zu mindestens etwa 50% zu der nativen
KCNE1-Sequenz homolog sein, vorzugsweise zu mehr als etwa 90% und
am meisten bevorzugt zu mindestens etwa 95% homolog. Ebenfalls umfasst
sind Proteine, die von DNA kodiert werden und unter Bedingungen
hoher oder geringer Stringenz an KCNE1 kodierende Nukleinsäuren kodieren,
und zu dem KCNE1-Protein bzw. den KCNE1-Proteinen eng verwandte
Polypeptide oder Proteine, die mittels Antiseren erhalten werden.
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Das
KCNE1-Polypeptid kann das in SEQ ID NO:4 gezeigte sein, das in isolierter
und/oder gereinigter Form, frei oder im Wesentlichen frei von Material,
mit dem es naturgemäß assoziiert
ist, sein kann. Dem Polypeptid kann es, wenn es mittels Expression
in einer prokaryontischen Zelle produziert oder synthetisch produziert
wird, an nativer posttranslationaler Verarbeitung wie Glykosylierung
fehlen. Alternativ ist die vorliegende Erfindung auf Polypeptide
gerichtet, die Sequenzvarianten, -allele oder -derivate des KCNE1-Polypeptids
sind. Solche Polypeptide können
eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die sich von der in SEQ ID NO:4 dargelegten um eine Addition,
Substitution, Deletion und/oder Insertion einer oder mehrerer Aminosäuren unterscheidet. Bevorzugte
derartige Polypeptide haben eine KCNE1-Funktion.
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Substitutionsvarianten
beinhalten in der Regel den Austausch einer Aminosäure durch
eine andere an einer oder mehreren Stellen in dem Protein und können dazu
entworfen sein, eine oder mehrere Eigenschaften des Polypeptids,
wie der Stabilität
gegenüber
proteolytischer Spaltung, ohne Verlust anderer Funktionen oder Eigenschaften
zu modulieren. Aminosäuresubstitutionen
können
auf Grundlage der Ähnlichkeit
bei der Polarität,
Ladung, Löslichkeit,
Hydrophobie, Hydrophilie und/oder der amphipathischen Beschaffenheit
der beteiligten Reste vorgenommen werden. Bevorzugte Substitutionen
sind Substitutionen, die konservativ sind, das heißt, eine
Aminosäure
wird durch eine Aminosäure ähnlicher
Form und Ladung ersetzt. Konservative Substitutionen sind in der
Technik wohl bekannt und beinhalten in der Regel Substitutionen
innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin,
Leucin; Asparaginsäure,
Glutaminsäure;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Tyrosin,
Phenylalanin.
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Bestimmte
Aminosäuren
können
durch andere Aminosäuren
in einer Proteinstruktur ohne merklichen Verlust des Interaktionsbindungsvermögens mit
Strukturen wie beispielsweise antigenbindenden Regionen von Antikörpern oder
Bindungsstellen an Substratmolekülen
oder Bindungsstellen an Proteinen, die mit dem KCNE1-Polypeptid
interagieren, ersetzt werden. Da das Interaktionsvermögen und
die Beschaffenheit eines Proteins die biologische funktionelle Aktivität definieren,
können
bestimmte Aminosäurensubstitutionen
in einer Proteinsequenz und deren zugrunde liegender DNA-kodierenden
Sequenz vorgenommen werden und dennoch ein Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten werden. Beim Vornehmen solcher Änderungen
kann der Hydropathieindex von Aminosäuren berücksichtigt werden. Die Bedeutung
des Aminosäurenhydropathieindexes
beim Verleihen biologischer Interaktionsfunktion an ein Protein
wird im Allgemeinen in der Technik verstanden (Kyte und Doolittle,
1982). Alternativ kann die Substitution ähnlicher Aminosäuren wirksam
auf Grundlage der Hydrophilie vorgenommen werden. Die Bedeutung
der Hydrophilie beim Verleihen biologischer Interaktionsfunktion
eines Proteins wird im Allgemeinen in der Technik verstanden (US-Patentschrift
4,554,101). Die Verwendung des Hydrophobieindexes oder der Hydrophilie
beim Entwerfen von Polypeptiden wird in der US-Patentschrift 5,691,198
weiter erörtert.
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Die
Länge von
Polypeptidsequenzen, die auf Homologie verglichen werden, wird im
Allgemeinen mindestens etwa 16 Aminosäuren, für gewöhnlich mindestens etwa 20 Reste,
gewöhnlicher
mindestens etwa 24 Reste, in der Regel mindestens etwa 28 Reste
und vorzugsweise mehr als etwa 35 Reste ausmachen.
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"Operativ verknüpft" bezieht sich auf
eine Aneinanderlagerung, bei der die so beschriebenen Bestandteile
in einer Beziehung stehen, die ihnen ermöglicht, in ihrer beabsichtigten
Art und Weise zu funktionieren. Zum Beispiel ist ein Promotor mit
einer kodierenden Sequenz operativ verknüpft, wenn der Promotor dessen Transkription
oder Expression beeinflusst.
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Der
Ausdruck Peptidmimetikum oder Mimetikum soll sich auf eine Substanz
beziehen, die die wesentliche biologische Aktivität des KCNE1-Polypeptids
aufweist. Ein Peptidmimetikum kann ein Peptid enthaltendes Molekül sein,
das Elemente der Proteinsekundärstruktur
nachahmt (Johnson et al., 1993). Das zugrunde liegende Grundprinzip
hinter der Verwendung von Peptidmimetika besteht darin, dass die
Peptidhauptkette von Proteinen hauptsächlich dazu dient, Aminosäureseitenketten
in einer solchen Art und Weise auszurichten, dass molekulare Interaktionen
erleichtert werden, wie z.B. die von Antikörper und Antigen, Enzym und
Substrat oder Gerüstproteinen.
Ein Peptidmimetikum wird so entworfen, das molekulare Interaktionen, ähnlich wie
bei dem natürlichen
Molekül,
ermöglicht
werden. Ein Mimetikum muß überhaupt
kein Peptid sein, wird jedoch die wesentliche biologische Aktivität von natürlichem
KCNE1-Polypeptid bewahren.
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"Sonden". Polynukleotid-Polymorphismen,
die mit KCNE1-Allelen assoziiert sind und eine Veranlagung für LQT schaffen,
werden mittels Hybridisierung mit einer Polynukleotidsonde, die
ein stabiles Hybrid mit der Zielsequenz bildet, unter stringenten
bis moderat stringenten Hybridisierungs- und Waschbedingungen nachgewiesen.
Wenn erwartet wird, dass die Sonden zu der Zielsequenz perfekt komplementär sein werden, werden
Bedingungen hoher Stringenz angewendet. Die Hybridisierungsstringenz
kann vermindert werden, wenn eine gewisse Fehlpaarung erwartet wird,
beispielsweise wenn Varianten erwartet werden, mit dem Resultat,
dass die Sonde nicht vollständig
komplementär
sein wird. Es werden Bedingungen gewählt, die unspezifische/adventive
Bindungen ausschließen,
das heißt,
die Rauschen minimieren. (Es sollte beachtet werden, dass überall in
dieser Offenbarung, wenn einfach angegeben wird, dass "stringente" Bedingungen angewendet
werden, dies heißen
soll, dass Bedingungen "hoher
Stringenz" angewendet
werden). Da solche Anzeigen neutrale DNA-Polymorphismen sowie Mutationen
identifizieren, erfordern diese Anzeigen eine weitere Analyse, um
den Nachweis eines KCNE1-Suszeptibilitätsallels zu demonstrieren.
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Sonden
für KCNE1-Allele
können
von den Sequenzen der KCNE1-Region, deren cDNA, funktionell äquivalenten
Sequenzen oder den Komplementen davon abgeleitet werden. Die Sonden
können
eine beliebige geeignete Länge
aufweisen, die die gesamte oder einen Abschnitt der KCNE1-Region
umspannen und eine spezifische Hybridisierung an die Region ermöglichen.
Wenn die Zielsequenz eine Sequenz enthält, die mit der der Sonde identisch
ist, können
die Sonden kurz sein, z. B. im Bereich von etwa 8–30 Basenpaaren,
da das Hybrid selbst unter stringenten Bedingungen verhältnismäßig stabil
sein wird. Wenn bei der Sonde ein gewisses Ausmaß an Fehlpaarungen erwartet
wird, d. h. wenn vermutet wird, dass die Sonde an eine Variantenregion
hybridisieren wird, kann eine längere
Sonde eingesetzt werden, die mit der erforderlichen Spezifität an die
Zielsequenz hybridisiert.
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Die
Sonden werden ein isoliertes Polynukleotid enthalten, das an einen
Marker oder ein Reportermolekül
angebunden ist, und können
zum Isolieren anderer Polynukleotidsequenzen mit einer Sequenzähnlichkeit
mittels Standardverfahren verwendet werden. Zwecks Techniken zum
Herstellen und Markieren von Sonden siehe z. B. Sambrook et al.,
1989, oder Ausubel et al., 1992. Andere ähnliche Polynukleotide können mittels
Verwendung homologer Polynukleotide ausgewählt werden. Alternativ können Polynukleotide,
die diese oder ähnliche
Polypeptide kodieren, synthetisiert oder mittels Verwendung der
Redundanz im genetischen Kode ausgewählt werden. Verschiedene Codonsubstitutionen
können
eingeführt
werden, z. B. mittels stiller Änderungen
(wodurch verschiedene Restriktionsstellen produziert werden), oder
um die Expression für
ein bestimmtes System zu optimieren. Mutationen können eingeführt werden,
um die Eigenschaften des Polypeptids zu modifizieren, vielleicht
um den Polypeptidabbau oder die Polypeptidumsatzrate zu ändern.
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Sonden,
die Oligonukleotide oder andere Polynukleotide der vorliegenden
Erfindung umfassen, können
von natürlich
vorkommenden oder rekombinanten einzel- oder doppelsträngigen Polynukleotiden abgeleitet
oder chemisch synthetisiert werden. Die Sonden können auch mittels Nick-Translation,
Klenow-Auffüllreaktion
oder anderer in der Technik bekannter Verfahren markiert werden.
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Abschnitte
der Polynukleotidsequenz mit mindestens etwa acht Nukleotiden, für gewöhnlich mindestens
etwa 15 Nukleotiden, und weniger als etwa 9 kb, für gewöhnlich weniger
als etwa 1,0 kb, aus einer Polynukleotidsequenz, die KCNE1 kodiert,
sind als Sonden bevorzugt. Diese Definition beinhaltet folglich
Sonden der Größen 8 Nukleotide
bis zu 9000 Nukleotide. Folglich beinhaltet diese Definition Sonden
von 8, 12, 15, 20, 25, 40, 60, 80, 100, 200, 300, 400 oder 500 Nukleotiden
oder Sonden mit einer beliebigen Anzahl von Nukleotiden innerhalb
dieser Bereiche von Werten (z. B. 9, 10, 11, 16, 23, 30, 38, 50,
72, 121 usw. Nukleotide) oder Sonden mit mehr als 500 Nukleotiden.
Die Sonden können
auch dazu verwendet werden zu bestimmen, ob mRNA kodierendes KCNE1
in einer Zelle oder einem Gewebe vorliegt. Die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle neuartigen Sonden mit mindestens 8 Nukleotiden,
die von SEQ ID NO:3, deren Komplement oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen
abgeleitet sind. Die vorliegende Erfindung beinhaltet nicht Sonden, die
im Stand der Technik existieren. Das heißt, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Sonden mit mindestens 8 Nukleotiden, die von SEQ
ID NO:3 abgeleitet sind, mit der Maßgabe, dass sie nicht Sonden
beinhaltet, die im Stand der Technik existieren.
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Ähnliche
Erwägungen
und Nukleotidlängen
sind ebenfalls auf Primer anwendbar, die zur Amplifikation des gesamten
oder eines Teils des KCNE1 -Gens verwendet werden können. Folglich
beinhaltet eine Definition für
Primer Primer von 8, 12, 15, 20, 25, 40, 60, 80, 100, 200, 300,
400, 500 Nukleotiden oder Primer mit einer beliebigen Anzahl von
Nukleotiden innerhalb dieser Wertebereiche (z. B. 9, 10, 11, 16,
23, 30, 38, 50, 72, 121 usw. Nukleotide) oder Primer mit mehr als
500 Nukleotiden oder einer beliebigen Anzahl von Nukleotiden zwischen
500 und 9000. Die Primer können
auch dazu verwendet werden zu bestimmen, ob mRNA kodierendes KCNE1
in einer Zelle oder einem Gewebe vorliegt. Die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle neuartigen Primer mit mindestens 8 Nukleotiden,
die vom KCNE1-Locus zum Amplifizieren des KCNE1 -Gens, dessen Komplement
oder funktionell äquivalenten
Nukleinsäuresequenzen
abgeleitet sind. Die vorliegende Erfindung beinhaltet nicht Primer,
die im Stand der Technik existieren. Das heißt, die vorliegende Erfindung
beinhaltet alle Primer mit mindestens 8 Nukleotiden, die von SEQ
ID NO:3 abgeleitet sind, mit der Maßgabe, dass sie nicht Primer
beinhaltet, die im Stand der Technik existieren.
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"Proteinmodifikationen
oder -fragmente" werden
von der vorliegenden Erfindung für
KCNE1-Polypeptide oder Fragmente davon bereitgestellt, die im Wesentlichen
zu der Primärstruktursequenz
homolog sind, die jedoch z. B. chemische oder biochemische In-vivo-
oder In-vitro-Modifikationen beinhalten oder die ungewöhnliche
Aminosäuren
einschließen.
Zu solchen Modifikationen zählen
beispielsweise Acetylierung, Carboxylierung, Phosphorylierung, Glykosylierung,
Ubiquitinierung, Markierung, z. B. mit Radionukliden, und verschiedene
enzymatische Modifikationen, wie erfahrene Fachmänner leicht zu schätzen wissen
werden. Eine Vielfalt von Verfahren zum Markieren von Polypeptiden
und von Substituenten oder Markern, die für solche Zwecke geeignet sind,
sind in der Technik wohl bekannt und beinhalten radioaktive Isotope
wie 32P, Liganden, die an markierte Antiliganden
(z. B. Antikörper)
binden, Fluorophore, chemilumineszierende Agentien, Enzyme und Antiliganden,
die als spezifische Bindungspaarmitglieder für einen markierten Liganden
dienen können.
Die Wahl des Markers hängt
von der erforderlichen Empfindlichkeit, Einfachheit der Konjugation
mit dem Primer, Stabilitätsanforderungen
und verfügbaren
Geräteausstattung
ab. Verfahren zum Markieren von Polypeptiden sind in der Technik
wohl bekannt. Siehe Sambrook et al., 1989, oder Ausubel et al.,
1992.
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Neben
im Wesentlichen vollständigen
Polypeptiden stellt die vorliegende Erfindung biologisch aktive Fragmente
der Polypeptide bereit. Zu signifikanten biologischen Aktivitäten zählen Ligandenbindung,
immunologische Aktivität
und andere biologische Aktivitäten,
die für
KCNE1-Polypeptide charakteristisch sind. Zu immunologischen Aktivitäten zählen sowohl
immunogene Funktion in einem Zielimmunsystem als auch das Teilen
von immunologischen Epitopen zur Bindung, die entweder als ein Kompetitor
oder Ersatzantigen für
ein Epitop des KCNE1-Proteins dienen. Wie hierin verwendet, bezieht
sich "Epitop" auf eine antigene
Determinante eines Polypeptids. Ein Epitop könnte drei Aminosäuren in
einer räumlichen
Konformation umfassen, die für das
Epitop einzigartig ist. Im Allgemeinen besteht ein Epitop aus mindestens
fünf derartigen
Aminosäuren
und besteht gewöhnlicher
aus mindestens 8 – 10
derartigen Aminosäuren.
Verfahren zum Bestimmen der räumlichen
Konformation solcher Aminosäuren
sind in der Technik bekannt.
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Zu
immunologischen Zwecken können
Tandem-Repeat-Polypeptidsegmente als Immunogene verwendet werden,
wodurch stark antigenische Proteine produziert werden. Alternativ
werden solche Polypeptide als sehr effiziente Kompetitoren zur spezifischen
Bindung dienen. Die Produktion von Antikörpern, die für KCNE1-Polypeptide
oder Fragmente davon spezifisch sind, wird im Folgenden beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
Fusionspolypeptide bereit, die KCNE1-Polypeptide und -fragmente umfassen.
Homologe Polypeptide können
Fusionen zwischen zwei oder mehr KCNE1-Polypeptidsequenzen oder
zwischen den Sequenzen von KCNE1 und einem verwandten Protein sein.
In ähnlicher
Weise können
heterologe Fusionen konstruiert werden, die eine Kombination von
Eigenschaften oder Aktivitäten
der abgeleiteten Proteine zeigen würden. Zum Beispiel können Ligandenbindungs-
oder andere Domänen
zwischen verschiedenen neuen Fusionspolypeptiden oder -fragmenten "ausgetauscht" werden. Solche homologen
oder heterologen Fusionspolypeptide können beispielsweise eine veränderte Bindungsstärke oder
-spezifität
aufweisen. Zu Fusionspartnern zählen
Immunglobuline, bakterielle β-Galactosidase,
trpE, Protein A, β-Lactamase, Alpha-Amylase,
Alkoholdehydrogenase und Hefe-alpha-Paarungsfaktor. Siehe Godowski
et al., 1988.
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Fusionsproteine
werden in der Regel mittels entweder rekombinanter Nukleinsäurenverfahren
hergestellt, wie im Folgenden beschrieben, oder können chemisch
synthetisiert werden. Techniken zur Synthese von Polypeptiden sind
beispielsweise in Merrifield (1963) beschrieben.
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"Proteinreinigung" bezieht sich auf
verschiedene Verfahren zur Isolierung der KCNE1-Polypeptide aus anderem
biologischem Material, wie aus Zellen, die mit rekombinanten Nukleinsäuren transformiert
wurden, die KCNE1 kodieren, und ist in der Technik wohl bekannt.
Zum Beispiel können
solche Polypeptide mittels Immunaffinitätschromatographie unter Einsatz
z. B. der von der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Antikörper gereinigt
werden. Verschiedene Verfahren zur Proteinreinigung sind in der
Technik wohl bekannt und beinhalten die in Deutscher, 1990, und
Scopes, 1982, beschriebenen.
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Die
Ausdrücke "isoliert", "im Wesentlichen rein" und "im Wesentlichen homogen" werden austauschbar
verwendet, um ein Protein oder Polypeptid zu beschreiben, das von
Bestandteilen getrennt wurde, die es in seinem natürlichen
Zustand begleiten. Ein monomeres Protein ist im Wesentlichen rein,
wenn mindestens etwa 60 bis 75% einer Probe eine einzige Polypeptidsequenz
aufweist. Ein im Wesentlichen reines Protein wird in der Regel etwa
60 bis 90 Gew.-% einer Proteinprobe, gewöhnlicher etwa 95% umfassen
und wird vorzugsweise zu mehr als etwa 99% rein sein. Proteinreinheit
oder -homogenität
kann mit einer Reihe von in der Technik wohl bekannter Mittel angezeigt
werden, wie Polyacrylamidgelelektrophorese einer Proteinprobe, gefolgt von
dem Sichtbarmachen einer einzigen Polypeptidbande beim Färben des
Gels. Zu bestimmten Zwecken kann eine höhere Auflösung vorgesehen werden, indem
HPLC oder andere in der Technik wohl bekannte Mittel verwendet werden,
die zur Reinigung genutzt werden.
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Ein
KCNE1-Protein ist im Wesentlichen frei von natürlich assoziierten Bestandteilen,
wenn es von den nativen Kontaminanten getrennt wird, die es in seinem
natürlichen
Zustand begleiten. Folglich wird ein Polypeptid, das chemisch synthetisiert
oder in einem Zellsystem synthetisiert wird, das sich von der Zelle
unterscheidet, aus der es naturgemäß stammt, im Wesentlichen frei
von seinen natürlich
assoziierten Bestandteilen sein. Ein Protein kann auch mittels Isolierung
unter Anwendung von in der Technik wohl bekannter Proteinreinigungstechniken
im Wesentlichen frei von seinen natürlich assoziierten Bestandteilen
gemacht werden.
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Ein
Polypeptid, das als ein Expressionsprodukt einer isolierten und
manipulierten genetischen Sequenz produziert wurde, ist ein "isoliertes Polypeptid", wie hierin verwendet,
selbst wenn es in einem homologen Zelltyp exprimiert wird. Synthetisch
hergestellte Formen oder Moleküle,
die von heterologen Zellen exprimiert werden, sind inhärent isolierte
Moleküle.
-
"Rekombinante Nukleinsäure" ist eine Nukleinsäure, die
nicht natürlich
vorkommt oder die mittels künstlicher
Kombination von zwei ansonsten getrennten Sequenzsegmenten hergestellt
wird. Diese künstliche Kombination
wird oftmals mit entweder chemischen Synthesemitteln oder mittels
der künstlichen
Manipulation isolierter Segmente von Nukleinsäuren, z. B. mittels Gentechniken,
durchgeführt.
dies wird für
gewöhnlich
vorgenommen, um ein Codon durch ein redundantes Codon zu ersetzen,
das dieselbe oder eine konservative Aminosäure kodiert, während in
der Regel eine Sequenzerkennungsstelle eingeführt oder entfernt wird. Alternativ
wird sie durchgeführt,
um Nukleinsäuresegmente
mit gewünschten
Funktionen zusammenzufügen,
um eine gewünschte
Kombination von Funktionen zu erzeugen.
-
"Regulationssequenzen" beziehen sich auf
jene Sequenzen. die sich normalerweise innerhalb von 100 kb der
kodierenden Region eines Locus befinden, sie können aber auch weiter entfernt
von der kodierenden Region sein, die die Expression des Gens beeinflussen
(einschließlich
der Transkription des Gens und der Translation, des Spleißens, der
Stabilität
oder dergleichen der Messenger-RNA).
-
"Wesentliche Homologie
oder Ähnlichkeit". Eine Nukleinsäure oder
ein Fragment davon ist zu einer anderen "im Wesentlichen homolog" (oder "im Wesentlichen ähnlich"), wenn eine Nukleotidsequenzidentität in mindestens
etwa 60% der Nukleotidbasen, für
gewöhnlich
mindestens etwa 70%, gewöhnlicher
mindestens etwa 80%, vorzugsweise mindestens etwa 90% und mehr bevorzugt
mindestens etwa 95–98%
der Nukleotidbasen vorliegt, wenn sie bzw. es mit der anderen Nukleinsäure (oder
deren komplementärem
Strang) optimal ausgerichtet ist (mit adäquaten Nukleotidinsertionen
oder -deletionen).
-
Um
Homologie zwischen zwei verschiedenen Nukleinsäuren zu bestimmen, wird die
prozentuale Homologie unter Verwendung des BLASTN-Programms "BLAST 2 sequences" bestimmt. Dieses
Programm ist zum öffentlichen
Gebrauch vom National Center for Biotechnology Information (NCBI) über das
Internet (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/gorf/bl2.htm1) erhältlich (Altschul
et al., 1997). Die zu verwendenden Parameter sind diejenigen, deren
Kombination der folgenden die höchste
berechnete prozentuale Homologie (wie unten berechnet) ergeben,
wobei die Standardparameter in Klammern gezeigt sind:
Programm – blastn
Matrix – 0 BLOSUM62
Reward
für eine Übereinstimmung – 0 oder
1 (1)
Penalty für
eine Fehlpaarung – 0, –1, –2 oder –3 (–2)
Penalty
für offene
Lücke (open
gap) – 0,
1, 2, 3, 4 oder 5 (5)
Penalty für Erweiterungslücke (extension
gap) – 0
oder 1 (1)
Gap_x dropoff – 0
oder 50 (50)
Expect – 10
-
Neben
einer Vielfalt anderer Ergebnisse zeigt dieses Programm eine prozentuale
Identität über die kompletten
Stränge
oder über
Regionen der zwei gepaarten Nukleinsäuren. Das Programm zeigt als
Teil der Ergebnisse ein Alignment und die Identität der zwei
verglichenen Stränge.
Wenn die Stränge
dieselbe Länge aufweisen,
wird die Identität über die
komplette Länge
der Nukleinsäuren
berechnet. Wenn die Stränge
ungleiche Längen
aufweisen, ist die Länge
der kürzeren
Nukleinsäure
zu verwenden. Wenn die Nukleinsäuren über einen
Abschnitt ihrer Sequenzen ziemlich ähnlich sind, über den
Rest ihrer Sequenzen jedoch unterschiedlich sind, wird das blastn-Programm "BLAST 2 Sequences" eine Identität nur über die ähnlichen
Abschnitte zeigen und diese Abschnitte werden einzeln gemeldet.
Zu Zwecken des Bestimmens der Homologie hierin bezieht sich die
prozentuale Homologie auf die kürzere
der zwei verglichenen Sequenzen. Wenn eine beliebige Region in unterschiedlichen
Alignments mit unterschiedlichen prozentualen Identitäten gezeigt
wird, sind die Alignments, die die größte Homologie ergeben, zu verwenden.
Die Mittelung ist wie in diesem Beispiel von SEQ ID NO:5 und 6 durchzuführen.
-
Das
Programm "BLAST
2 Sequences" zeigt
unterschiedliche Alignments dieser zwei Nukleinsäuren in Abhängigkeit von den Parametern,
die gewählt
werden. Als Beispiel wurde vier Sätze an Parametern zum Vergleichen
von SEQ ID NO:5 und 6 gewählt
(der Gap x_dropoff war in allen Fällen 50), wobei die Ergebnisse
in Tabelle 1 gezeigt sind. Es ist zu beachten, dass keiner der gewählten Sätze an Parametern,
wie in Tabelle 1 gezeigt, notwendigerweise der beste Satz an Parametern
zum Vergleichen dieser Sequenzen ist. Die prozentuale Homologie
wird berechnet, indem für
jede Region, die Identität
zeigt, der Bruchteil von Basen des kürzeren Strangs in einer Region
mit der prozentualen Identität
für diese
Region multipliziert wird und diese alle addiert werden. Zum Beispiel
ist unter Anwendung des ersten Satzes an Parametern, der in Tabelle
1 gezeigt ist, SEQ ID NO:5 die kurze Sequenz (63 Basen) und zwei
Identitätsregionen
werden gezeigt, wobei die erste die Basen 4–29 (26 Basen) von SEQ ID NO:5
mit einer Identität
von 92% zu SEQ ID NO:6 umfasst und die zweite die Basen 39–59 (21
Basen) von SEQ ID NO:5 mit einer Identität von 100% zu SEQ ID NO:6 umfasst.
Die Basen 1–3,
30–38
und 60–63
(16 Basen) sind nicht als eine beliebige Identität mit SEQ ID NO:6 aufweisend gezeigt.
Die prozentuale Homologie wird berechnet als: (26/63)(92) + (21/63)(100)
+ (16/63)(0) = 71,3% Homologie. Die Homologieprozentzahlen, die
unter Anwendung jedes der vier gezeigten Sätze an Parametern berechnet
wurden, sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Mehrere andere Kombinationen von Parametern sind möglich, sind
jedoch der Kürze
halber nicht aufgeführt.
Es ist zu erkennen, dass jeder Satz an Parametern in einer anderen
berechneten prozentualen Homologie resultierte. Da das Ergebnis,
das die höchste
prozentuale Homologie ergibt, zu verwenden ist, würde ausschließlich auf
Grundlage dieser vier Sätze
an Parametern festgestellt werden, dass SEQ ID NO:5 und 6 eine Homologie
von 87,% aufweisen. Wiederum ist zu beachten, dass die Anwendung
anderer Parameter eine sogar höhere
Homologie für
SEQ ID NO:5 und 6 zeigen könnte,
der Kürze halber
sind jedoch nicht alle möglichen
Ergebnisse gezeigt. TABELLE
1
-
Alternativ
liegt wesentliche Homologie (oder Ähnlichkeit) vor, wenn eine
Nukleinsäure
oder ein Fragment davon unter selektiven Hybridisierungsbedingungen
an eine andere Nukleinsäure
(oder einen komplementären
Strang davon) hybridisiert, an einen Strang oder an dessen Komplement.
Hybridisierungsselektivität liegt
vor, wenn eine Hybridisierung, die im Wesentlichen selektiver ist
als ein totales Fehlen von Selektivität, auftritt. In der Regel wird
eine selektive Hybridisierung auftreten, wenn über einen Abschnitt von mindestens etwa
14 Nukleotiden mindestens etwa 55% Homologie, vorzugsweise mindestens
etwa 65%, mehr bevorzugt mindestens etwa 75% und am meisten bevorzugt
mindestens etwa 90% vorliegen. Siehe Kanehisa, 1984. Die Länge des
Homologievergleichs, wie beschrieben, kann über längere Abschnitte sein und wird
in bestimmten Ausführungsform über einen
Abschnitt von mindestens etwa neun Nukleotide, für gewöhnlich mindestens etwa 20 Nukleotide,
gewöhnlicher
mindestens etwa 24 Nukleotide, in der Regel mindestens etwa 28 Nukleotide,
typischer mindestens etwa 32 Nukleotide und vorzugsweise mindestens
etwa 36 oder mehr Nukleotide sein.
-
Die
Nukleinsäurehybridisierung
wird neben der Basenzusammensetzung, der Länge der komplementären Stränge und
der Anzahl der Nukleotidbasenfehlpaarungen zwischen hybridisierenden
Nukleinsäuren von
solchen Bedingungen wie Salzkonzentration, Temperatur oder organischen
Lösemitteln
beeinflusst, wie Fachmänner
leicht zu schätzen
wissen werden. Stringente Temperaturbedingungen werden im Allgemeinen Temperaturen
von mehr als 30°C,
in der Regel mehr als 37°C
und vorzugsweise mehr als 45°C
beinhalten. Stringente Salzbedingungen werden gewöhnlich weniger
als 1000 mM, in der Regel weniger als 500 mM und vorzugsweise weniger
als 200 mM sein. Die Kombination von Parametern ist jedoch viel
wichtiger als der Maßstab
eines beliebigen einzigen Parameters. Die Stringenzbedingungen hängen von
der Länge
der Nukleinsäure
und der Basenzusammensetzung der Nukleinsäure ab und können mittels
in der Technik wohl bekannter Techniken bestimmt werden. Siehe z.
B. Wetmur und Davidson, 1968.
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Sondensequenzen
können
ebenfalls unter bestimmten Bedingungen spezifisch an Duplex-DNA
hybridisieren, um Triplex- oder DNA-Komplexe höherer Ordnung zu bilden. Die
Herstellung solcher Sonden und geeignete Hybridisierungsbedingungen
sind in der Technik wohl bekannt.
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Die
Ausdrücke "wesentliche Homologie" oder "wesentliche Ähnlichkeit", wenn sie sich auf
Polypeptide beziehen, zeigen an, dass das betreffende Polypeptid
oder Protein mindestens etwa 30% Identität mit einem ganzen natürlich vorkommenden
Protein oder einem Abschnitt davon, für gewöhnlich mindestens etwa 70% Identität, gewöhnlicher
mindestens etwa 80% Identität,
vorzugsweise mindestens etwa 90% Identität und mehr bevorzugt mindestens
etwa 95% Identität
aufweist.
-
Homologie
wird für
Polypeptide in der Regel unter Verwendung von Sequenzanalysesoftware
gemessen. Siehe z. B. das Sequence Analysis Software Package der
Genetics Computer Group, University of Wisconsin Biotechnology Center,
910 University Avenue, Madison, Wisconsin 53705, USA. Proteinanalysesoftware
vergleicht ähnliche
Sequenzen unter Anwendung von Homologiemaßeinheiten, die verschiedenen
Substitutionen, Deletionen und anderen Modifikationen zugeordnet
sind. Konservative Substitutionen beinhalten in der Regel Substitutionen
innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin,
Leucin; Asparaginsäure,
Glutaminsäure;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin,
Tyrosin.
-
"Im Wesentlichen ähnliche
Funktion" bezieht
sich auf die Funktion einer modifizierten Nukleinsäure oder
eines modifizierten Proteins in Bezug auf die Wildtyp-KCNE1-Nukleinsäure oder
das Wildtyp-KCNE1-Polypeptid. Das modifizierte Polypeptid wird zu
dem Wildtyp-KCNE1-Polypeptid im Wesentlichen homolog sein und wird
im Wesentlichen dieselbe Funktion aufweisen. Das modifizierte Polypeptid
kann eine veränderte
Aminosäuresequenz
aufweisen und/oder kann modifizierte Aminosäuren enthalten. Neben der Funktionsähnlichkeit
kann das modifizierte Polypeptid andere nützliche Eigenschaften aufweisen,
wie eine längere
Halbwertzeit. Die Funktionsähnlichkeit
(Aktivitätsähnlichkeit)
des modifizierten Polypeptids kann im Wesentlichen mit der Aktivität des Wildtyp-KCNE1-Polypeptids
identisch sein. Alternativ kann die Funktionsähnlichkeit (Aktivitätsähnlichkeit)
des modifizierten Polypeptids höher
als die Aktivität
des Wildtyp-KCNE1-Polypeptids sein. Das modifizierte Polypeptid
wird unter Anwendung herkömmlicher
Techniken synthetisiert oder wird von einer modifizierten Nukleinsäure kodiert
und unter Anwendung herkömmlicher
Techniken produziert. Die modifizierte Nukleinsäure wird mittels herkömmlicher
Techniken hergestellt. Eine Nukleinsäure mit einer Funktion, die
der Wildtyp-KCNE1-Gen-Funktion im Wesentlichen ähnlich ist, produziert das
oben beschriebene modifizierte Protein.
-
Ein
Polypeptid-"Fragment", -"Abschnitt" oder -"Segment" ist ein Abschnitt
von Aminosäureresten
von mindestens etwa fünf
bis sieben aneinander grenzenden Aminosäuren, oftmals mindestens etwa
sieben bis neun aneinander grenzenden Aminosäuren, in der Regel mindestens
etwa neun bis 13 aneinander grenzenden Aminosäuren und am meisten bevorzugt
mindestens etwa 20 bis 30 aneinander grenzenden Aminosäuren.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung, sofern löslich, können mit einem Festphasenträger verbunden
sein, z. B. Nitrocellulose, Nylon, Säulenpackmaterialien (Sepharose-Kügelchen),
magnetische Kügelchen,
Glaswolle, Kunststoff, Metall, Polymergele, Zellen oder andere Substrate.
Solche Träger
können
die Form von beispielsweise Kügelchen,
Näpfen,
Messstäben
oder Membranen annehmen.
-
"Zielregion" bezieht sich auf
eine Region der Nukleinsäure,
die amplifiziert und/oder nachgewiesen wird. Der Ausdruck "Zielsequenz" bezieht sich auf
eine Sequenz, mit der eine Sonde oder ein Primer unter gewünschten
Bedingungen ein stabiles Hybrid bilden wird.
-
Die
Ausübung
der vorliegenden Erfindung setzt, sofern nicht anders angegeben,
herkömmliche
Techniken der Chemie, Molekularbiologie, Mikrobiologie, rekombinanten
DNA, Genetik und Immunologie ein. Siehe z. B. Maniatis et al., 1982;
Sambrook et al., 1989; Ausubel et al., 1992; Glover, 1985; Anand,
1992; Guthrie und Fink, 1991. Eine allgemeine Erörterung von Techniken und Materialien
zur Kartierung humaner Gene, einschließlich der Kartierung des humanen
Chromosoms 1, wird z. B. in White und Lalouel, 1988, bereitgestellt.
-
Herstellung von rekombinanten oder chemisch
synthetisierten Nukleinsäuren;
Vektoren, Transformation, Wirtszellen
-
Große Mengen
der Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können mittels Replikation in
einer geeigneten Wirtszelle produziert werden. Natürliche oder
synthetische Polynukleotidfragmente, die für ein gewünschtes Fragment kodieren,
werden in rekombinante Polynukleotidkonstrukte, für gewöhnlich DNA-Konstrukte,
eingebaut, die zur Einführung
in eine prokaryontische oder eukaryontische Wirtszelle und Replikation in
einer solchen Zelle fähig
sind. Für
gewöhnlich
werden die Polynukleotidkonstrukte zur Replikation in einem einzelligen
Wirt, wie Hefe oder Bakterien, geeignet sein, können jedoch auch zur Einführung in
(mit oder ohne Integration in dem Genom) kultivierte Säuger- oder
Pflanzen- oder andere eukaryontische Zelllinien konzipiert sein.
Die Reinigung von Nukleinsäuren,
die mittels der Verfahren der vorliegenden Erfindung produziert
werden, sind z. B. in Sambrook et al., 1989, oder Ausubel et al.,
1992, beschrieben.
-
Die
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung können auch mittels chemischer
Synthese produziert werden, z. B. mittels des Phosphoramidit-Verfahrens,
das von Beaucage und Caruthers (1981) beschrieben wird, oder des
Triester-Verfahrens nach Matteucci und Caruthers (1981), und kann
auf kommerziellen, automatisierten Oligonukleotidsyntheseapparaten
vorgenommen werden. Ein doppelsträngiges Fragment kann aus dem
einzelsträngigen
Produkt der chemischen Synthese erhalten werden, indem entweder
der komplementäre
Strang synthetisiert und der Strang unter adäquaten Bedingungen zusammen
fusioniert wird oder der komplementäre Strang unter Verwendung
von DNA-Polymerase mit einer adäquaten
Primersequenz hinzugefügt
wird.
-
Polynukleotidkonstrukte,
die zur Einführung
in einen prokaryontischen oder eukaryontischen Wirt hergestellt
werden, können
ein Replikationssystem umfassen, das von dem Wirt erkannt wird,
einschließlich
des beabsichtigten Polynukleotidfragments, das das gewünschte Polypeptid
kodiert, und wird vorzugsweise auch Transkriptions- und Translationsinitiationsregulationssequenzen
enthalten, die operativ mit dem das Polypeptid kodierenden Segment
verknüpft
sind. Zu Expressionsvektoren können
beispielsweise eine Replikationsstartpunkt- oder autonom replizierende
Sequenz (ARS) und Expressionskontrollsequenzen, ein Promotor, ein Enhancer
und erforderliche Verarbeitungsinformationsstellen wie Ribosomenbindungsstellen,
RNA-Spleißstellen,
Polyadenylierungsstellen, Transkriptionsterminatorsequenzen und
mRNA-Stabilisierungssequenzen
zählen.
Solche Vektoren können
mit Hilfe von standardmäßigen rekombinanten
Techniken hergestellt werden, die in der Technik wohl bekannt sind
und beispielsweise in Sambrook et al., 1989, oder Ausubel et al.,
1992, erörtert
werden.
-
Ein
adäquater
Promotor und andere erforderliche Vektorsequenzen werden gewählt, um
in dem Wirt funktionell zu sein, und können, soweit angemessen, jene
beinhalten, die naturgemäß mit dem
KCNE1-Gen assoziiert werden. Beispiele von praktikablen Kombinationen
von Zelllinien und Expressionsvektoren sind in Sambrook et al.,
1989, oder Ausubel et al., 1992, beschrieben; siehe auch z. B. Metzger
et al., 1988. Viele geeignete Vektoren sind in der Technik bekannt
und können
von solchen Anbietern wie Stratagene, New England Biolabs, Promega
Biotech und anderen bezogen werden. Promotoren wie die trp-, lac-
und Phagenpromotoren, tRNA-Promotoren und glykolytischen Enzympromotoren
können
in prokaryontischen Wirten verwendet werden. Zu geeigneten Hefe-Promotoren
zählen
Promotorregionen für
Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase
oder andere glykolytische Enzyme wie Enolase oder Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Enzyme, die für
Maltose- und Galactosenutzung verantwortlich zeichnen, und andere.
Vektoren und Promotoren, die zur Verwendung bei der Hefeexpression
geeignet sind, sind in Hitzeman et al.,
EP 73,675A , weiter beschrieben. Adäquate, nicht
native Promotoren von Säugern
könnten
die Early- und Late-Promotoren von SV40 (Fiers et al., 1978) oder
Promotoren, die von Maus-Moloney-Leukämie-Virus, Maus-Tumor-Virus,
Vogelsarkomvirus, Adenovirus II, Rinderpapillomvirus oder Polyom
abgeleitet sind, beinhalten. Promotoren von Insekten können von
Baculovirus abgeleitet sein. Darüber
hinaus kann das Konstrukt mit einem amplifizierbaren Gen (z. B.
DHFR) verbunden werden, so dass mehrere Kopien des Gens hergestellt
werden können.
Zwecks adäquater
Enhancer und anderer Expressionskontrollsequenzen siehe auch Enhancers
and Eukaryotic Gene Expression, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring
Harbor, New York (1983). Siehe auch z. B. die US-Patentschriften
Nr. 5,691,198; 5,735,500; 5,747,469 und 5,436,146.
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Obgleich
solche Expressionsvektoren autonom replizieren können, können sie auch replizieren,
indem sie mittels in der Technik wohl bekannter Verfahren in das
Genom der Wirtszelle eingeführt
werden.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren werden wahrscheinlich einen selektierbaren
Marker enthalten, ein Gen, das ein Protein kodiert, das für das Überleben
oder Wachstum einer Wirtszelle erforderlich ist, die mit dem Vektor
transformiert wird. Die Gegenwart dieses Gens stellt das Wachstum
nur jener Wirtszellen sicher, die die Insertionen exprimieren. Typische
Selektionsgene kodieren Proteine, die a) Resistenz gegenüber Antibiotika
oder anderen toxischen Substanzen verleihen, z. B. Ampicillin, Neomycin,
Methotrexat usw., b) auxotrophe Defizienzen komplementieren oder
c) wichtige Nährstoffe
liefern, die nicht aus Komplexmedien zur Verfügung stehen, z. B. das Gen,
das D-Alaninracemase für
Bacilli kodiert. Die Wahl des korrekten selektierbaren Markers wird
von der Wirtszelle abhängen,
und adäquate
Marker für
unterschiedliche Wirte sind in der Technik wohl bekannt.
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Die
Vektoren, die die Nukleinsäuren
von Interesse enthalten, können
in vitro transkribiert werden und die resultierende RNA kann mittels
wohl bekannter Verfahren, z. B. mittels Injektion (siehe Kubo et
al., 1988), in die Wirtszelle eingeführt werden oder die Vektoren
können
direkt in Wirtszellen mittels in der Technik wohl bekannter Verfahren
eingeführt
werden, die je nach der Art des Zellwirts variieren, einschließlich Elektroporation;
Transfektion, die Kalziumchlorid, Rubidiumchlorid, Kalziumphosphat, DEAE-Dextran
oder andere Substanzen einsetzt; Mikroprojektilbeschuss; Lipofektion;
Infektion (wobei der Vektor ein infektiöses Agens, wie ein Retrovirusgenom,
ist) und andere Verfahren. Siehe allgemein Sambrook et al., 1989,
und Ausubel et al., 1992. Die Einführung der Polynukleotide in
die Wirtszelle mittels eines beliebigen in der Technik bekannten Verfahrens,
einschließlich
unter anderem der oben beschriebenen, wird hierin als "Transformation" bezeichnet. Die
Zellen, in die oben beschriebene Nukleinsäuren eingeführt wurden, sollen auch die
Nachkommenschaft solcher Zellen beinhalten.
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Große Mengen
der Nukleinsäuren
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können hergestellt werden, indem
die KCNE1-Nukleinsäure
oder Abschnitte davon in Vektoren oder anderen Expressionshilfsmitteln
in kompatiblen prokaryontischen oder eukaryontischen Wirtszellen
exprimiert werden. Die am häufigsten verwendeten
prokaryontischen Wirte sind Stämme
von Escheria coli, obwohl andere Prokaryonten, wie Bacillus subtilis
oder Pseudomonas, ebenfalls verwendet werden können.
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Säuger- oder
andere eukaryontische Wirtszellen, wie die von Hefe, Fadenpilzen,
Pflanzen, Insekten oder amphibischen oder Vogelspezies, können ebenfalls
zur Produktion der Proteine der vorliegenden Erfindung geeignet
sein. Die Vermehrung von Säugerzellen
in Kultur ist an sich wohl bekannt. Siehe Jakoby und Pastan (Hrsg.)
(1979). Beispiele von allgemein verwendeten Säugerwirtszelllinien sind VERO-
und HeLa-Zellen, Chinesische Hamsterovarialzellen (CHO) und WI38-,
BHK- und COS-Zelllinien, obwohl der gelernte Fachmann zu schätzen wissen
wird, dass andere Zelllinien adäquat
sein können,
z. B. um eine stärkere
Expression, wünschenswerte
Glykosylierungsmuster oder andere Funktionen bereitzustellen. Ein
Beispiel einer allgemein verwendeten Insektenzelllinie ist SF9.
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Klone
werden mittels Verwendung von Markern je nach dem Modus der Vektorkonstruktion
ausgewählt.
Der Marker kann sich auf demselben oder einem anderen DNA-Molekül, vorzugsweise
demselben DNA-Molekül
befinden. In prokaryontischen Wirten kann der Transformant z. B. über die
Resistenz gegenüber Ampicillin,
Tetracyclin oder anderen Antibiotika ausgewählt werden. Die Produktion
eines bestimmten Produkts auf Basis der Temperaturempfindlichkeit
kann gleichfalls als ein adäquater
Marker dienen.
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Prokaryontische
oder eukaryontische Zellen, die mit den Polynukleotiden der vorliegenden
Erfindung transformiert werden, werden nicht nur für die Produktion
der Nukleinsäuren
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung, sondern auch beispielsweise
beim Untersuchen der Charakteristika von KCNE1-Polypeptiden von Nutzen
sein.
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Die
Sonden, die auf der hierin offenbarten KCNE1-Gensequenz basieren,
werden zum Identifizieren homologer KCNE1-Gensequenzen und -Proteine
in anderen Spezies verwendet. Diese Gensequenzen und Proteine werden
in den hierin beschriebenen Diagnose/Prognose-, therapeutischen
und Wirkstoffscreeningverfahren für die Spezies verwendet, aus
der sie isoliert wurden.
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Gebrauchsverfahren: Wirkstoffscreening
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Die
Erfindung ist insbesondere zum Screenen von Verbindungen unter Verwendung
von KCNE1-Proteinen in transformierten Zellen, transfizierten Oozyten
oder transgenen Tieren geeignet. Da Mutationen in dem KCNE1-Protein
die Funktion des kardialen IKs-Kaliumkanals verändern können, werden Kandidatenwirkstoffe
nach Auswirkungen auf den Kanal gescreent, wobei Zellen verwendet
werden, die ein normales KVLQT1-Protein und ein mutiertes KCNE1-Protein
enthalten. Der Wirkstoff wird den Zellen in Kultur zugesetzt oder
einem transgenen Tier verabreicht und die Auswirkung auf den induzierten
Strom des IKs-Kaliumkanals wird mit dem induzierten Strom einer
Zelle oder eines Tiers, die bzw. das das Wildtyp-KVLQT1 und das
minK enthält,
verglichen. Wirkstoffkandidaten, die den induzierten Strom auf ein
normaleres Niveau verändern,
sind zum Behandeln oder Verhindern von LQT geeignet.
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Diese
Erfindung ist insbesondere zum Screenen von Verbindungen unter Verwendung
des KCNE1-Polypeptids oder des Bindungsfragments davon in einer
beliebigen einer Vielfalt von Wirkstoffscreeningtechniken geeignet.
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Das
in solch einem Test eingesetzte KCNE1-Polypeptid oder -Fragment
kann entweder frei in Lösung, an
einen festen Träger
angebracht oder auf einer Zelloberfläche gebildet sein. Ein Wirkstoffscreeningverfahren setzt
eukaryontische oder prokaryontische Wirtszellen ein, die stabil
mit rekombinanten Polynukleotiden transformiert werden, die das
Polypeptid oder Fragment exprimieren, vorzugsweise in kompetitiven
Bindungsassays. Solche Zellen, entweder in lebensfähiger oder
fixierter Form, können
für Standardbindungsassays
verwendet werden. Eines kann beispielsweise die Bildung von Komplexen
zwischen einem KCNE1-Polypeptid oder -Fragment und dem getesteten Agens
messen oder das Ausmaß untersuchen,
zu dem die Bildung eines Komplexes zwischen einem KCNE1-Polypeptid
oder -Fragment und einem bekannten Ligand von dem getesteten Agens
gestört
wird.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Screenen nach Wirkstoffen
bereit, die das Kontaktieren eines solchen Agens mit einem KCNE1-Polypeptid oder Fragment
davon und das Untersuchen (i) auf die Gegenwart eines Komplexes
zwischen dem Agens und dem KCNE1-Polypeptid oder -Fragment oder
(ii) auf die Gegenwart eines Komplexes zwischen dem KCNE1-Polypeptid
oder -Fragment und einem Liganden mittels in der Technik wohl bekannter
Verfahren, umfassen. In solchen kompetitiven Bindungsassays wird
das KCNE1-Polypeptid oder -Fragment in der Regel markiert. Freies
KCNE1-Polypeptid oder -Fragment wird von dem in einem Protein/Protein-Komplex
vorhandenen getrennt und die Menge an freiem (d. h. unkomplexiertem)
Marker ist eine Maßeinheit
der Bindung des getesteten Agens an KCNE1 bzw. dessen Störung der
Bindung von KCNE1 und Ligand. Es kann auch die Menge an gebundenem
KCNE1 anstelle des freien KCNE1 gemessen werden. Es ist auch möglich, den
Liganden anstelle des KCNE1 zu markieren und das Ausmaß an Ligandenbindung
an KCNE1 in Gegenwart und in Abwesenheit des getesteten Wirkstoffs
zu messen.
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Eine
andere Technik zum Wirkstoffscreening sorgt für ein Screening mit hohem Durchsatz
nach Verbindungen mit geeigneter Bindungsaffinität an die KCNE1-Polypeptide und ist
in Geysen (veröffentlichte PCT-Anmeldung
WO 84/03564) ausführlich
beschrieben. Kurz gesagt, hohe Anzahlen unterschiedlicher kleiner
Peptidtestverbindungen werden auf einem festen Träger, wie
Kunststoffstiften oder einer beliebigen anderen Oberfläche, synthetisiert.
Die Peptidtestverbindungen werden mit KCNE1-Polypeptid umgesetzt
und gewaschen. Gebundenes KCNE1-Polypeptid wird dann mittels in
der Technik wohl bekannter Verfahren nachgewiesen.
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Gereinigtes
KCNE1 kann direkt auf Platten zur Verwendung in den oben erwähnten Wirkstoffscreeningtechniken
aufgetragen werden. Nicht neutralisierende Antikörper zu dem Polypeptid können jedoch
dazu verwendet werden, Antikörper
zu erfassen, um das KCNE1-Polypeptid auf der festen Phase zu immobilisieren.
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Diese
Erfindung zieht auch die Verwendung von kompetitiven Wirkstoffscreeningassays
in Erwägung, in
denen neutralisierende Antikörper,
die das KCNE1-Polypeptid binden können, mit einer Testverbindung
in Bezug auf die Bindung an das KCNE1-Polypeptid oder Fragmente
davon kompetitert. Auf diese Art und Weise können die Antikörper zum
Nachweisen der Gegenwart eines beliebigen Peptids verwendet werden,
das eine oder mehrere antigene Determinanten des KCNE1-Polypeptids
teilt.
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Die
obigen Screeningverfahren sind nicht auf Assays beschränkt, die
nur KCNE1 einsetzen, sind aber auch auf das Untersuchen von KCNE1/Protein-Komplexen
anwendbar. Die Auswirkung von Wirkstoffen auf die Aktivität dieses
Komplexes wird analysiert.
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Gemäß diesen
Verfahren sind die folgenden Assays Beispiele von Assays, die zum
Screening nach Wirkstoffkandidaten verwendet werden können.
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Ein
mutiertes KCNE1 (für
sich oder als Teil eines Fusionsproteins) wird mit einem Wildtyp-Protein
(für sich
oder als Teil eines Fusionsproteins), an das Wildtyp-KCNE1 bindet,
gemischt. Dieses Mischen wird sowohl in Gegenwart eines Wirkstoffs
als auch in Abwesenheit des Wirkstoffs durchgeführt und das Ausmaß der Bindung
des mutierten KCNE1 mit dem Wildtyp-Protein wird gemessen. Wenn
das Ausmaß der
Bindung in Gegenwart des Wirkstoffs höher als in Abwesenheit des
Wirkstoffs ist, ist der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat zum Behandeln
von LQT, das aus einer Mutation von KCNE1 resultiert.
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Ein
Wildtyp-KCNE1 (für
sich oder als Teil eines Fusionsproteins) wird mit einem Wildtyp-Protein
(für sich
oder als Teil eines Fusionsproteins), an das Wildtyp-KCNE1 bindet,
gemischt. Dieses Mischen wird sowohl in Gegenwart eines Wirkstoffs
als auch in Abwesenheit des Wirkstoffs durchgeführt und das Ausmaß der Bindung
des Wildtyp-KCNE1
mit dem Wildtyp-Protein wird gemessen. Wenn das Ausmaß der Bindung
in Gegenwart des Wirkstoffs höher
als in Abwesenheit des Wirkstoffs ist, ist der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat
zum Behandeln von LQT, das aus einer Mutation von KCNE1 resultiert.
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Ein
mutiertes Protein, das als ein Wildtyp-Protein an KCNE1 (für sich oder
als Teil eines Fusionsproteins) bindet, wird mit einem Wildtyp-KCNE1
(für sich
oder als Teil eines Fusionsproteins) gemischt. Dieses Mischen wird
sowohl in Gegenwart eines Wirkstoffs als auch in Abwesenheit des
Wirkstoffs durchgeführt
und das Ausmaß der
Bindung des mutierten Proteins mit dem Wildtyp-KCNE1 wird gemessen.
Wenn das Ausmaß der
Bindung in Gegenwart des Wirkstoffs höher als in Abwesenheit des
Wirkstoffs ist, ist der Wirkstoff ein Wirkstoffkandidat zum Behandeln
von LQT, das aus einer Mutation in dem Gen, das das Protein kodiert,
resultiert.
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Das
Polypeptid der Erfindung kann auch zum Screenen von Verbindungen
verwendet werden, die infolge der Verwendung der Technologie Kombinatorischer
Bibliotheken entwickelt wurden. Die Technologie Kombinatorischer
Bibliotheken stellt eine effiziente Methode zum Testen einer potentiellen
enormen Anzahl unterschiedlicher Substanzen auf die Fähigkeit,
die Aktivität
eines Polypeptids zu modulieren, bereit. Solche Bibliotheken und
deren Verwendung sind in der Technik bekannt. Die Verwendung von
Peptidbibliotheken ist bevorzugt. Siehe beispielsweise WO 97/02048.
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Kurz
gesagt, ein Verfahren zum Screenen nach einer Substanz, die die
Aktivität
eines Polypeptids moduliert, kann das Kontaktieren einer oder mehrerer
Testsubstanzen mit dem Polypeptid in einem geeigneten Reaktionsmedium,
das Testen der Aktivität
des behandelten Polypeptids und das Vergleichen jener Aktivität mit der
Aktivität
des Polypeptids in vergleichbarem Reaktionsmedium, das nicht mit
der Testsubstanz bzw. den Testsubstanzen behandelt wurde, beinhalten.
Ein Unterschied bei der Aktivität
zwischen den behandelten und unbehandelten Polypeptiden zeigt eine
modulierende Wirkung der relevanten Testsubstanz bzw. Testsubstanzen
an.
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Vor
oder auch während
des Screenens nach Aktivitätsmodulation
können
die Testsubstanzen nach der Fähigkeit,
mit dem Polypeptid zu interagieren, z. B. in einem Yeast Two--Hybrid-System,
gescreent werden (z. B. Bartel et al., 1993; Fields und Song, 1989;
Chevray und Nathans, 1992; Lee et al., 1995). Dieses System kann
als ein grober Screen vor dem Testen einer Substanz nach der tatsächlichen
Fähigkeit,
die Aktivität
des Polypeptids zu modulieren, verwendet werden. Alternativ könnte der
Screen dazu verwendet werden, Testsubstanzen nach Bindung an einen
KCNE1-spezifischen Bindungspartner zu screenen oder Mimetika des KCNE1-Polypeptids
zu finden.
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Nach
Identifizierung einer Substanz, die die Polypeptidaktivität moduliert
oder beeinflusst, kann die Substanz weiter untersucht werden. Darüber hinaus
kann sie hergestellt und/oder bei der Herstellung, d. h. Fertigung
oder Formulierung, einer Zusammensetzung, wie eines Arzneimittels,
einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder eines Wirkstoffs, verwendet
werden. Diese können
an Einzelpersonen verabreicht werden.
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Folglich
erstreckt sich die vorliegende Erfindung über verschiedene Gesichtspunkte,
nicht nur auf eine Substanz, die unter Verwendung eines Nukleinsäuremoleküls als einem
Modulator der Polypeptidaktivität identifiziert
wurde, gemäß dem hierin
offenbarten, sondern auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung,
ein Arzneimittel, ein Wirkstoff oder eine andere Zusammensetzung,
die eine solche Substanz umfasst, ein Verfahren, das die Verabreichung
einer solchen Zusammensetzung umfasst, die eine solche Substanz
umfasst, ein Verfahren, das die Verabreichung einer solchen Zusammensetzung
an einen Patienten, z. B. zur Behandlung (die vorbeugende Behandlung
beinhalten kann) von LQT, umfasst, die Verwendung einer solchen Substanz
bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Verabreichung, z.
B. zur Behandlung von LQT, und ein Verfahren zum Herstellen einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, das das Mischen einer solchen Substanz
mit einem pharmazeutisch unbedenklichen Hilfsmittel, Vehikel oder
Träger
und gegebenenfalls anderen Bestandteilen umfasst.
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Eine
Substanz, die als ein Modulator der Polypeptidfunktion identifiziert
wurde, kann von Natur aus ein Peptid oder Nicht-Peptid sein. "Kleine Moleküle" von Nicht-Peptiden werden oftmals
für viele
pharmazeutische In-vitro-Verwendungszwecke bevorzugt. Demgemäß kann ein
Mimetikum der Substanz (insbesondere wenn es sich dabei um ein Peptid
handelt) zur pharmazeutischen Verwendung entworfen werden.
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Das
Design von Mimetika zu einer bekannten pharmazeutisch wirksamen
Verbindung ist eine bekannte Vorgehensweise zur Entwicklung von
Pharmazeutika, die auf einer "Leitverbindung" basieren. Dies kann wünschenswert
sein, wenn das Synthetisieren der Wirkverbindung schwierig oder
teuer ist oder wenn sie für ein
bestimmtes Verabreichungsverfahren ungeeignet ist, z. B. reine Peptide
sind ungeeignete Wirksubstanzen für oral verabreichte Verbindungen,
da sie dazu neigen, von Proteasen im Verdauungstrakt schnell abgebaut zu
werden. Design, Synthese und Testen von Mimetika werden im Allgemeinen
angewendet, um zu vermeiden, willkürlich hohe Anzahlen von Molekülen nach
einer Zieleigenschaft zu screenen.
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Es
gibt mehrere Schritte, die gewöhnlich
beim Design eine Mimetikums aus einer Verbindung mit einer gegebenen
Zieleigenschaft vorgenommen werden. Zunächst werden die bestimmten
Teile der Verbindung, die beim Bestimmen der Zieleigenschaft kritisch
und/oder wichtig sind, ermittelt. Im Fall eines Peptids kann dies durchgeführt werden,
indem die Aminosäurereste
im Peptid systematisch variiert werden, z. B. indem abwechselnd
jeder Rest substituiert wird. Alanin-Scans des Peptids werden gewöhnlich angewendet,
um solche Peptidmotive zu verfeinern. Diese Teile der Reste, die
die aktive Region der Verbindung ausmachen, sind als deren "pharmakophore Gruppe" bekannt.
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Sobald
die pharmakophore Gruppe gefunden wurde, wird deren Struktur gemäß ihren
physikalischen Eigenschaften, z. B. Stereochemie, Bindung, Größe und/oder
Ladung, modelliert, wobei Daten von einer Reihe von Quellen, z.
B. Spektroskopietechniken, Röntgenstreuungsdaten
und NMR, verwendet werden. Eine Computeranalyse, Ähnlichkeitskartierung
(die anstelle der Bindung zwischen Atomen die Ladung und/oder das
Volumen einer pharmakophoren Gruppe modelliert) und andere Techniken
können
bei diesem Modellierungsvorgang angewendet werden.
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In
einer Variante dieser Vorgehensweise werden die dreidimensionale
Struktur des Liganden und von dessen Bindungspartner modelliert.
Dies kann insbesondere von Nutzen sein, wenn der Ligand und/oder
Bindungspartner die Konformation bei der Bindung ändern, was
ermöglicht,
dass das Modell dies beim Design des Mimetikums berücksichtigt.
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Dann
wird ein Matrizenmolekül
gewählt,
auf das chemische Gruppen, die die pharmakophore Gruppe nachahmen,
gepfropft werden können.
Das Matrizemnolekül
und die darauf gepfropften chemischen Gruppen können zweckmäßig gewählt werden, so dass das Mimetikum
leicht zu synthetisieren ist, wahrscheinlich pharmakologisch unbedenklich
ist und in vivo nicht abbaut, während
die biologische Aktivität
der Leitverbindung bewahrt wird. Alternativ, wenn das Mimetikum
auf Peptid basiert, kann eine weitere Stabilität erzielt werden, indem das
Peptid zyklisiert wird, wodurch seine Steifheit gesteigert wird.
Das Mimetikum oder die Mimetika, das bzw. die mittels dieser Vorgehensweise
gefunden wurden, können
dann gescreent werden, um zu sehen, ob sie die Zieleigenschaft aufweisen oder
zu welchem Ausmaß sie
diese aufzeigen. Es kann dann eine weitere Optimierung oder Modifikation
vorgenommen werden, um bei einem oder mehreren endgültigen Mimetika
zur In-vivo- oder klinischen Prüfung
anzugelangen.
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Gebrauchsverfahren: Nukleinsäurediagnose
und -diagnosekits
-
Um
die Gegenwart eines KCNE1-Allels nachzuweisen, das bei einer Einzelperson
eine Veranlagung für
LQT schafft, wird eine biologische Probe, wie Blut, präpariert
und auf die Gegenwart oder Abwesenheit von Empfänglichkeitsallelen von KCNE1
analysiert. Um die Gegenwart von LQT nachzuweisen oder als ein prognostischer
Indikator, wird eine biologische Probe präpariert und auf die Gegenwart
oder Abwesenheit von mutierten Allelen von KCNE1 analysiert. Die
Ergebnisse dieser Testes werden zurück an den medizinischen Versorger
zur Übermittlung
an die getestete Einzelperson gesendet. Solche Diagnosen können von
Diagnoselaboren durchgeführt
werden oder alternativ werden Diagnosekits hergestellt und an medizinische
Versorger oder an Privatpersonen zur Selbstdiagnose verkauft.
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Anfänglich beinhaltet
das Screeningverfahren die Amplifikation der relevanten KCNE1-Sequenzen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
das Screeningverfahren eine nicht auf PCR basierende Strategie.
Zu solchen Screeningverfahren zählen
in zwei Schritten ausgeführte
Markeramplifikationsmethoden, die in der Technik wohl bekannt sind.
Sowohl auf PCR als auch nicht auf PCR basierende Screeningstrategien
können
Zielsequenzen mit einem hohen Empfindlichkeitsgrad nachweisen.
-
Das
populärste,
heutzutage verwendete Verfahren ist die Targetamplifikation. Hierbei
wird die Zielnukleinsäure
mit Polymerasen amplifiziert. Ein besonders bevorzugtes Verfahren,
das eine von Polymerasen angetriebene Amplifikation anwendet, ist
die Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR).
Die Polymerase-Kettenreaktion
und andere, von Polymerasen angetriebene Amplifikationsassays können mittels der
Verwendung von von Polymerase angetriebenen Amplifikationszyklen
eine mehr als millionenfache Erhöhung
der Kopienzahl erreichen. Sobald sie amplifiziert wurde, kann die
resultierende Nukleinsäure
sequenziert oder als ein Substrat für DNA-Sonden verwendet werden.
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Wenn
die Sonden zum Nachweisen der Gegenwart der Zielsequenzen verwendet
werden, kann die zu analysierende biologische Probe, wie Blut oder
Serum, auf Wunsch behandelt werden, um die Nukleinsäuren zu
extrahieren. Die Probennukleinsäure
kann auf verschiedenerlei Art und Weise präpariert werden, um den Nachweis
der Zielsequenz zu erleichtern, z. B. Denaturierung, Restriktionsverdau,
Elektrophorese oder Dot-Blotting. Die targetierte Region der Analytnukleinsäure muss
für gewöhnlich mindestens
zum Teil einzelsträngig
sein, um Hybride mit der Targeting-Sequenz der Sonde zu bilden.
Wenn die Sequenz naturgemäß einzelsträngig ist,
wird eine Denaturierung nicht erforderlich sein. Wenn die Sequenz
jedoch doppelsträngig
ist, muss die Sequenz möglicherweise
denaturiert werden. Die Denaturierung kann mittels verschiedener
in der Technik bekannter Techniken durchgeführt werden.
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Die
Analytnukleinsäure
und die Sonde werden unter Bedingungen inkubiert, die eine stabile
Hybridbildung der Zielsequenz in der Sonde mit der putativen targetierten
Sequenz in dem Analyt begünstigen.
Die Region der Sonden, die zum Binden an den Analyten verwendet
wird, kann zu der targetierten Region des humanen Chromosoms 21
für KCNE1
vollständig
komplementär
gemacht werden. Folglich sind Bedingungen hoher Stringenz wünschenswert,
um falsche Positive zu verhindern. Bedingungen hoher Stringenz werden
jedoch nur angewendet, wenn die Sonden zu Regionen des Chromosoms
komplementär
sind, die in dem Genom einzigartig sind. Die Hybridisierungsstringenz
wird von einer Reihe von Faktoren während der Hybridisierung und während des
Waschvorgangs bestimmt, einschließlich Temperatur, Ionenstärke, Basenzusammensetzung, Sondenlänge und
Formamidkonzentration. Diese Faktoren sind in beispielsweise Maniatis
et al., 1982, und Sambrook et al., 1989, umrissen. Unter bestimmten
Umständen
kann die Bildung von Hybriden höherer
Ordnung, wie Triplexen, Quadraplexen usw., erwünscht sein, um die Mittel zum
Nachweisen von Zielsequenzen bereitzustellen.
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Der
Nachweis, wenn überhaupt,
des resultierenden Hybrids wird für gewöhnlich mittels Verwendung markierter
Sonden erzielt. Alternativ kann die Sonde unmarkiert sein, kann
jedoch über
die spezifische Bindung mit einem Liganden, der markiert ist, entweder
direkt oder indirekt, nachweisbar sein. Geeignete Marker und Verfahren
zum Markieren von Sonden und Liganden sind in der Technik bekannt
und beinhalten beispielsweise radioaktive Marker, die mittels bekannter
Verfahren (z. B. Nick-Translation, Polypriming oder Kinasieren) integriert
werden können,
Biotin, fluoreszierende Gruppen, chemilumineszierende Gruppen (z.
B. Dioxetane, insbesondere getriggerte Dioxetane), Enzyme, Antikörper, Goldnanoteilchen
und dergleichen. Variationen dieses grundlegenden Schemas sind in
der Technik bekannt und beinhalten jene Variationen, die die Trennung der
nachzuweisenden Hybride aus Fremdstoffen erleichtern und/oder das
Signal von dem markierten Teil verstärken. Eine Reihe dieser Variationen
werden in z. B. Matthews und Kricka, 1988; Landegren et al., 1988;
Mifflin, 1989; der US-Patentschrift 4,868,105 und in der EPO-Veröffentlichung
Nr. 225,807 besprochen.
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Wie
oben angemerkt, werden auch nicht auf PCR basierende Screeningassays
in dieser Erfindung erwogen. Dieser Vorgang hybridisiert eine Nukleinsäurensonde
(oder ein Analogon, wie eine Methylphosphonat-Hauptkette, die den
normalen Phosphodiester ersetzt) an das Low-Level-DNA-Ziel. Diese
Sonde kann ein Enzym aufweisen, das kovalent mit der Sonde verknüpft ist,
so dass die kovalente Verknüpfung
nicht die Spezifität
der Hybridisierung stört.
Dieser Komplex aus Enzym/Sonden-Konjugat und Zielnukleinsäure kann
dann von dem freien Sonden/Enzym-Konjugat weg isoliert werden und
es wird ein Substrat zum Enzymnachweis zugegeben. Die enzymatische
Aktivität
wird als eine Veränderung
der Farbentwicklung oder Lumineszenzausgabe, die in einem Anstieg
der Empfindlichkeit von 103–106
resultiert. Zwecks eines Beispiels, das sich auf die Herstellung
von Konjugaten aus Oligodesoxynukleotid und alkalischer Phosphatase
und deren Verwendung als Hybridisierungssonden bezieht, siehe Jablonski
et al. (1986).
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In
zwei Schritten ausgeführte
Markeramplifikationsmethoden sind in der Technik bekannt. Diese
Assays arbeiten auf dem Prinzip, dass ein kleiner Ligand (wie Digoxigenin,
Biotin oder dergleichen) an einer Nukleinsäurensonde, die KCNE1 spezifisch
binden kann, angebracht wird. Allelspezifische Sonden werden ebenfalls
im Umfang dieses Beispiels in Erwägung gezogen und zu beispielhaften
allelspezifischen Sonden zählen Sonden,
die die eine Veranlagung schaffenden Mutationen dieser Patentanmeldung
umfassen.
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In
einem Beispiel wird der kleine Ligand, der an der Nukleinsäurensonde
angebracht ist, von einem Antikörper/Enzym-Konjugat
spezifisch erkannt. In einer Ausführungsform dieses Beispiels
wird Digoxigenin an der Nukleinsäurensonde
angebracht. Die Hybridisierung wird mittels eines Konjugats aus
Antikörper
und alkalischer Phosphatase nachgewiesen, das einen Umschlag eines
chemilumineszierenden Substrats bewirkt. Zwecks Verfahren zum Markieren
von Nukleinsäurensonden
gemäß dieser
Ausführungsform
siehe Martin et al., 1990. In einem zweiten Beispiel wird der kleine
Ligand von einem zweiten Liganden/Enzym-Konjugat erkannt, das mit
dem ersten Ligand spezifisch einen Komplex bilden kann. Eine wohl
bekannte Ausführungsform dieses
Beispiels ist die Biotin/Avidin-Art von Interaktionen. Zwecks Verfahren
zum Markieren von Nukleinsäuresonden
und deren Verwendung in auf Biotin/Avidin basierenden Assays siehe
Rigby et al., 1977, und Nguyen et al., 1992.
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Innerhalb
des Schutzumfangs dieser Erfindung wird ebenfalls in Betracht gezogen,
dass die Nukleinsäurensondenassays
dieser Erfindung einen Cocktail von Nukleinsäuren einsetzen werden, der
KCNE1 nachweisen kann. Folglich wird in einem Beispiel zum Nachweisen
der Gegenwart von KCNE1 in einer Zellprobe mehr als eine Sonde,
die zu dem Gen komplementär
ist, eingesetzt und ist die Anzahl unterschiedlicher Sonden insbesondere
zwei, drei oder fünf
unterschiedliche Nukleinsäurensondensequenzen.
In einem anderen Beispiel wird zum Nachweisen der Gegenwart von
Mutationen in der KCNE1-Gensequenz in einem Patienten mehr als eine
Sonde, die zu diesen Genen komplementär ist, eingesetzt, wobei der
Cocktail Sonden enthält, die
an die allelspezifischen Mutationen binden können, die in Populationen von
Patienten mit Veränderungen des
KCNE1 identifiziert wurden. In dieser Ausführungsform kann eine beliebige
Anzahl von Sonden verwendet werden und wird vorzugsweise Sonden
beinhalten, die den bedeutenden Genmutationen entsprechen, die als in
einer Einzelperson eine Veranlagung für LQT schaffend identifiziert
wurden.
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Gebrauchsverfahren: Peptiddiagnose und
diagnosekits
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Das
Vorliegen von LQT kann auch auf Grundlage der Veränderung
des Wildtyp-KCNE1-Polypeptids nachgewiesen
werden. Solche Veränderungen
können
mittels einer Sequenzanalyse gemäß herkömmlicher Techniken
ermittelt werden. Mehr bevorzugt werden Antikörper (polyklonal oder monoklonal)
verwendet werden, um Unterschiede in oder die Abwesenheit von KCNE1-Peptiden
nachzuweisen. Techniken zum Züchten und
Reinigen von Antikörpern
sind in der Technik wohl bekannt und beliebige derartige Techniken
können
gewählt
werden, um die in dieser Erfindung beanspruchten Präparate zu
erzielen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die Antikörper
KCNE1-Proteine aus Lösung
immunpräzipitieren
sowie mit diesen Proteinen auf Western- oder Immun-Blots mit Polyacrylamidgelen
reagieren. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden die Antikörper KCNE1-Proteine
in Paraffin oder gefrorenen Gewebeschnitten unter Anwendung von
immunzytochemischen Techniken nachweisen.
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Zu
bevorzugten Ausführungsformen,
die sich auf Verfahren zum Nachweisen von KCNE1 oder deren Mutationen
beziehen, zählen
enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA), Radioimmunoassays (RIA),
immunoradiometrische Assays (IRMA) und immunenzymatische Assays
(IEMA), einschließlich
Sandwich-Assays unter Verwendung monoklonaler und/oder polyklonaler
Antikörper.
Beispielhafte Sandwich-Assays werden von David et al., in den US-Patentschriften
Nr. 4,376,110 und 4,486,530 beschrieben.
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Gebrauchsverfahren: Rationales Wirkstoffdesign
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Das
Ziel des rationalen Wirkstoffdesigns besteht darin, strukturelle
Analoga von biologisch aktiven Polypeptiden von Interesse oder von
kleinen Molekülen,
mit denen sie interagieren (z. B. Agonisten, Antagonisten, Inhibitoren),
zu produzieren, um Wirkstoffe zu gestalten, die beispielsweise aktivere
oder stabilere Formen des Polypeptids sind oder die z. B. die Funktion
eines Polypeptids in vivo verstärken
oder stören.
Siehe z. B. Hodgson, 1991. In einem Ansatz wird zunächst die
dreidimensionale Struktur eines Proteins von Interesse (z. B. ein
KCNE1-Polypeptid) mittels Röntgenkristallographie,
mittels Computermodellierung oder am typischsten mittels einer Kombination
von Vorgehensweisen bestimmt. Weniger häufig können nützliche Informationen in Bezug
auf die Struktur eines Polypeptids über die Modellierung auf Grundlage
der Struktur von homologen Proteinen erhalten werden. Ein Beispiel
rationalen Wirkstoffdesigns ist die Entwicklung von HIV-Protease-Inhibitoren
(Erickson et al., 1990). Darüber
hinaus werden Peptide (z. B. ein KCNE1-Polypeptid) mittels eines Alanin-Scans
analysiert (Wells, 1991). Bei dieser Technik wird ein Aminosäurerest
durch Ala ersetzt und dessen Auswirkung auf die Aktivität des Peptids
wird ermittelt. Jeder der Aminosäurereste
des Peptids wird in dieser Art und Weise analysiert, um die wichtigen
Regionen des Peptids zu bestimmen.
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Es
ist auch möglich,
einen zielspezifischen Antikörper,
der mittels eines funktionellen Assays ausgewählt wurde, zu isolieren und
dann dessen Kristallstruktur aufzulösen. Im Prinzip liefert diese
Vorgehensweise eine pharmakophore Gruppe, auf der das anschließende Wirkstoffdesign
aufgebaut werden kann. Es ist möglich,
die Proteinkristallographie ganz zu umgehen, indem antiidiotypische
Antikörper
(Anti-Ids) zu einem funktionellen, pharmakologisch aktiven Antikörper erzeugt
werden. Als ein Spiegelbild eines Spiegelbilds würde von der Bindungsstelle
der Anti-Ids erwartet, dass sie ein Analogon des ursprünglichen
Rezeptors ist. Der Antiid könnte
dann zum Identifizieren und Isolieren von Peptiden aus Banken chemisch
oder biologisch produzierter Banken von Peptiden verwendet werden.
Ausgewählte
Peptide würden
dann als die pharmakophore Gruppe fungieren.
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Folglich
können
Wirkstoffe entwickelt werden, die z. B. einer verbesserte KCNE1-Polypeptid-Aktivität oder -Stabilität aufweisen
oder die als Inhibitoren, Agonisten, Antagonisten usw. der KCNE1-Polypeptid-Aktivität fungieren.
Dank der Verfügbarkeit
klonierter KCNE1-Sequenzen können
ausreichende Mengen des KCNE1-Polypeptids verfügbar gemacht werden, um solche
analytischen Studien wie Röntgenkristallographie durchzuführen. Darüber hinaus
wird die Kenntnis der hierin bereitgestellten KCNE1-Proteinsequenzen
jene leiten, die Computermodellierungstechniken anstelle von oder
zusätzlich
zu Röntgenkristallographie
einzusetzen.
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Gebrauchsverfahren: Gentherapie
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird außerdem
ein Verfahren zum Versehen einer Zelle, die ein mutiertes KCNE1-Allel
trägt,
mit einer Wildtyp-KCNE1-Funktion bereitgestellt. Das Versehen mit
einer solchen Funktion sollte ein normales Funktionieren der Empfängerzellen
ermöglichen.
Das Wildtyp-Gen oder ein Teil des Gens kann in einem Vektor in die
Zelle eingeführt
werden, so dass das Gen extrachromosomal bleibt. In einer solchen
Situation wird das Gen von der Zelle aus dem extrachromosomalem
Ort exprimiert. Mehr bevorzugt ist die Situation, in der das Wildtyp-Gen
oder ein Teil davon derart in die mutierte Zelle eingeführt wird, dass
sie sich mit dem endogenen mutierten Gen, das in der Zelle vorliegt,
rekombiniert. Eine solche Rekombination bedingt ein Doppelrekombinationsereignis,
das in der Korrektur der Genmutation resultiert. Vektoren zur Einführung von
Genen sowohl zur Rekombination und zur extrachromosomalen Bewahrung
sind in der Technik bekannt und ein beliebiger geeigneter Vektor
kann verwendet werden. Verfahren zum Einführen von DNA in Zellen, wie
Elektroporation, Kalziumphosphatkopräzipitation und Virustransduktion,
sind in der Technik bekannt und die Wahl des Verfahrens liegt innerhalb
der Kompetenz des Praktikers.
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Wie
im Allgemeinen oben erörtert
wird, kann das KCNE1-Gen oder -Fragment, soweit anwendbar, in Gentherapieverfahren
eingesetzt werden, um die Menge der Expressionsprodukte eines solchen
Gens in Zellen zu erhöhen.
Es kann auch von Nutzen sein, das Niveau der Expression eines gegebenen
LQT-Gens sogar in jenen Herzzellen zu erhöhen, in denen das mutierte
Gen in einem "normalen" Niveau exprimiert
wird, das Genprodukt ist jedoch nicht vollständig funktionell.
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Gentherapie
würde gemäß allgemein
anerkannten Verfahren durchgeführt
werden, wie von Friedman (1991) oder Culver (1996) beschrieben.
Zellen von einem Patienten würden
zunächst
mittels der oben beschriebenen Verfahren analysiert werden, um die
Produktion von KCNE1-Polypeptid in den Zellen festzustellen. Ein
Virus- oder Plasmidvektor (siehe weitere Einzelheiten im Folgenden),
der eine Kopie des KCNE1-Gens enthält, die
mit Expressionskontrollelementen verknüpft ist und in den Zellen replizieren
kann, wird hergestellt. Der Vektor kann dazu in der Lage sein, in
den Zellen zu replizieren. Alternativ kann der Vektor replikationsdefizient
sein und wird in Helferzellen zur Verwendung in der Gentherapie
repliziert. Geeignete Vektoren sind bekannt, wie in der US-Patentschrift
5,252,479 und der veröffentlichten
PCT-Anmeldung WO 93/07282 und den US-Patentschriften Nr. 5,691,198;
5,747,469; 5,436,146 und 5,753,500 offenbart. Der Vektor wird dann
in den Patienten injiziert. Falls das transfizierte Gen nicht permanent
in das Genom jeder der targetierten Zellen integriert ist, muss
die Behandlung möglicherweise
periodisch wiederholt werden.
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In
der Technik bekannte Gentransfersysteme können bei der Ausübung der
Gentherapieverfahren der vorliegenden Erfindung von Nutzen sein.
Zu diesen zählen
virale und nichtvirale Transferverfahren. Eine Reihe von Viren sind
als Gentransfervektoren oder als Basis zum Reparieren von Gentransfervektoren
verwendet werden, einschließlich
Papovaviren (z. B. SV40, Madzak et al., 1992), Adenovirus (Berkner,
1992; Berkner et al., 1988; Gorziglia und Kapikian, 1992; Quantin
et al., 1992; Rosenfeld et al., 1992; Wilkinson und Akrigg, 1992;
Stratford-Perricaudet et al., 1990; Schneider et al., 1998), Vakziniavirus
(Moss, 1992; Moss, 1996), adenoassoziiertes Virus (Muzyczka, 1992;
Ohi et al., 1990; Russell und Hirata, 1998), Herpesviren, einschließlich HSV
und EBV (Margolskee, 1992; Johnson et al., 1992; Fink et al., 1992;
Breakefield und Geller, 1987; Freese et al., 1990; Fink et al.,
1996), Lentiviren (Naldini et al., 1996), Sindbis- und Semliki-Forest-Virus
(Berglund et al., 1993) und Retroviren des Vogels (Bandyopadhyay und
Temin, 1984; Petropoulos et al., 1992), der Maus (Miller, 1992;
Miller et al., 1985; Sorge et al., 1984; Mann und Baltimore, 1985;
Miller et al., 1988) und menschlichen Ursprungs (Shimada et al.,
1991; Helseth et al., 1990; Page et al., 1990; Buchschacher und
Panganiban, 1992). Die meisten Protokolle der Gentherapie am Menschen
basierten auf deaktivierten Retroviren der Maus, obgleich auch Adenovirus
und adenoassoziiertes Virus verwendet werden.
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Zu
in der Technik bekannten nichtviralen Gentransferverfahren zählen chemische
Techniken wie Kalziumphosphatpräzipitation
(Graham und van der Eb, 1973; Pellicer et al., 1980); mechanische
Techniken, beispielsweise Mikroinjektion (Anderson et al., 1980;
Gordon et al., 1980; Brinster et al., 1981; Costantini und Lacy,
1981); membranfusionsvermittelter Transfer mittels Liposomen (Felgner
et al., 187; Wang und Huang, 1989; Kaneda et al., 1989; Stewart
et al., 1992; Nabel et al., 1990; Lim et al., 1991) und direkte
DNA-Aufnahme und rezeptorvermittelter DNA-Transfer (Wolff et al.,
1990; Wu et al., 1991; Zenke et al., 1990; Wu et al., 1989; Wolff
et al., 1991; Wagner et al., 1990; Wagner et al., 1991; Cotten et
al., 1990; Curiel et al., 1992; Curiel et al., 1991). Virusvermittelter
Gentransfer kann mit direktem In-vivo-Gentransfer unter Anwendung
von Liposomabgabe kombiniert werden, was ermöglicht, die Virusvektoren zu
den Tumorzellen zu leiten und nicht in die umgebenden, sich nicht
teilenden Zellen. Alternativ kann die Retrovirusvektorproduzentenzelllinie
in Tumore injiziert werden (Culver et al., 1992). Die Injektion
von Produzentenzellen würde
dann eine kontinuierliche Quelle von Vektorteilchen bereitstellen.
Diese Technik wurde zur Verwendung in Menschen mit inoperablen Hirntumoren
zugelassen.
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In
einer Vorgehensweise, die biologische und physikalische Gentransferverfahren
kombiniert, wird Plasmid-DNA einer beliebigen Größe mit einem mit Polylysin
konjugierten Antikörper,
der für
das Adenovirushexonprotein spezifisch ist, kombiniert und der resultierende
Komplex wird an einen Adenovirusvektor gebunden. Der trimolekulare
Komplex wird dann zum Infizieren von Zellen verwendet. Der Adenovirusvektor
ermöglicht
eine effiziente Bindung, eine effiziente Internalisierung und einen
effizienten Abbau des Endosoms, bevor die gekoppelte DNA beschädigt wird.
Zwecks anderer Techniken zur Abgabe von adenovirusbasierten Vektoren
siehe Schneider et al. (1998) und die US-Patentschriften Nr. 5,691,198;
5,747,469; 5,436,146 und 5,753,500.
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Von
Liposom/DNA-Komplexen wurde gezeigt, dass sie einen direkten In-vivo-Gentransfer vermitteln können. Während in
Standardliposompräparaten
der Gentransfervorgang unspezifisch ist, wurde in Tumorablagerungen
von lokalisierter In-vivo-Aufnahme
und Expression berichtet, beispielsweise nach direkter In-situ-Verabreichung (Nabel,
1992).
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Expressionsvektoren
im Zusammenhang mit der Gentherapie sollen jene Konstrukte beinhalten,
die Sequenzen enthalten, die zum Exprimieren eines Polynukleotids,
das darin kloniert wurde, ausreichen. In viralen Expressionsvektoren
enthält
das Konstrukt Virussequenzen, die zum Unterstützen der Verpackung des Konstrukts
ausreichen. Wenn das Polynukleotid KCNE1 kodiert, wird die Expression
KCNE1 hervorbringen. Wenn das Polynukleotid ein Antisense-Polynukleotid
oder ein Ribozym kodiert, wird die Expression das Antisense-Polynukleotid
oder das Ribozym hervorbringen. Folglich erfordert die Expression
in diesem Zusammenhang nicht, dass ein Proteinprodukt synthetisiert
wird. Neben dem Polynukleotid, das in den Expressionsvektor kloniert
wird, enthält
der Vektor außerdem
einen Promotor, der in eukaryontischen Zellen funktionell ist. Die klonierte
Polynukleotidsequenz steht unter der Kontrolle dieses Promotors.
Zu geeigneten eukaryontischen Promotoren zählen die oben beschriebenen.
Der Expressionsvektor kann Sequenzen enthalten, wie selektierbare
Marker und andere hierin beschriebene Sequenzen.
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Gentransfertechniken,
die DNA direkt zum Herzgewebe lenken, sind bevorzugt. Rezeptorvermittelter Gentransfer
beispielsweise wird mittels der Konjugation von DNA (für gewöhnlich in
der Form kovalent geschlossenen, superspiralisierten Plasmids) an
einen Proteinliganden über
Polylysin durchgeführt.
Die Liganden werden auf Grundlage der Gegenwart entsprechender Ligandenrezeptoren
auf der Zelloberfläche
der Zielzellen-/Zielgewebeart
gewählt.
Diese Liganden/DNA-Konjugate können
auf Wunsch direkt in das Blut injiziert werden und werden zum Zielgewebe
geleitet, an dem die Rezeptorbindung und Internalisierung des Komplexes
aus DNA und Protein erfolgt. Um das Problem der intrazellulären Zerstörung von
DNA zu überwinden, kann
die Koinfizierung mit Adenovirus eingebunden werden, um die Endosomfunktion
zu stören.
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Die
Therapie gestaltet sich wie folgt: Patienten, die ein KCNE1-Empfänglichkeitsallel
tragen, werden mit einem Genabgabehilfsmittel behandelt, so dass ein
Teil oder alle ihrer Herzvorläuferzellen
mindestens eine weitere Kopie eines funktionellen normalen KCNE1-Allels
erhalten. In diesem Schritt weisen die behandelten Einzelpersonen
ein verringertes LQT-Risiko zu dem Grad auf, dass dem Effekt des
empfänglichen
Allels durch die Gegenwart des normalen Allels entgegengewirkt wird.
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Gebrauchsverfahren: Peptidtherapie
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Peptide,
die KCNE1-Aktivität
aufweisen, können
Zellen zugeführt
werden, die ein mutiertes oder fehlendes KCNE1-Allel tragen. Protein
kann mittels Expression der cDNA-Sequenz
in Bakterien produziert werden, beispielsweise unter Verwendung
bekannter Expressionsvektoren. Alternativ kann KCNE1-Polypeptid aus
KCNE1 produzierenden Säugerzellen
extrahiert werden. Darüber
hinaus können
die Techniken der synthetischen Chemie zum Synthetisieren von KCNE1-Protein
eingesetzt werden. Eine beliebige solcher Techniken kann das Präparat der
vorliegenden Erfindung bereitstellen, das das KCNE1-Protein umfasst.
Das Präparat
ist im Wesentlichen frei von anderen menschlichen Proteinen. Dies
wird am leichtesten mittels Synthese in einem Mikroorganismus oder
in vitro erreicht.
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Aktive
KCNE1-Moleküle
können
beispielsweise mittels Mikroinjektion oder durch Verwendung von
Liposomen in Zellen eingeführt
werden. Alternativ können
einige aktive Moleküle
von Zellen aufgenommen werden, aktiv oder durch Diffusion. Das Versehen
von Molekülen
mit KCNE1-Aktivität
sollte zu einer teilweisen Umkehr von LQT führen. Andere Moleküle mit KCNE1-Aktivität (beispielsweise
Peptide, Wirkstoffe oder organische Verbindungen) können ebenfalls
verwendet werden, um eine solche Umkehr zu bewirken. Modifizierte Polypeptide
mit im Wesentlichen ähnlicher
Funktion werden ebenfalls zur Peptidtherapie verwendet.
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Gebrauchsverfahren: Transformierte Wirte
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Tiere
zum Testen von Therapeutika können
nach der Mutagenese von ganzen Tieren oder nach Behandlung von Keimbahnzellen
oder Zygoten ausgewählt
werden. Zu solchen Behandlungen zählen die Insertion von mutierten
KCNE1-Allelen, für
gewöhnlich
von einer zweiten Tierspezies, sowie die Insertion von unterbrochenen
homologen Genen. Alternativ kann das endogene KCNE1-Gen der Tiere
mittels Insertions- oder Deletionsmutation oder andere genetische
Veränderungen
unter Anwendung herkömmlicher
Techniken unterbrochen werden (Capecchi, 1989; Valancius und Smithies,
1991; Hasty et al., 1991; Shinkai et al., 1992; Mombaerts et al.,
1992; Philpott et al., 1992; Snouwaert et al., 1992; Donehower et
al., 1992). Nachdem den Tieren Testsubstanzen verabreicht wurden,
muss die Gegenwart von LQT bewertet werden. Wenn die Testsubstanz das
Auftreten von LQT verhindert oder unterdrückt, ist die Testsubstanz ein
Kandidatentherapeutikum zur Behandlung von LQT. Diese Tiermodelle
stellen ein äußerst wichtiges
Prüfmittel
für potentielle
therapeutische Produkte bereit.
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Hierin
wurden zwei Strategien genutzt, um LQT-Gene zu identifizieren, ein
Kandidatengen-Ansatz und Positionsklonierung. Positionsinformationen
stehen nun für
drei LQT-Loci zur Verfügung,
wobei LQT1 auf das Chromosom 11p15.5 (Keating et al., 1991a; Keating
et al., 1991b), LQT2 auf 7g35–36
und LQT3 auf 3p21-24 (Jiang et al., 1994) kartiert wurde. Die vorliegende
Erfindung hat außerdem
minK, auf dem Chromosom 21, als ein LQT-Gen identifiziert. Der Kandidatengen-Ansatz
beruht auf wahrscheinlichen mechanistischen Hypothesen, die auf
der Physiologie basieren. Obwohl nur wenig über die Physiologie von LQT
bekannt ist, wird die Erkrankung mit der Verlängerung des QT-Intervalls auf Elektrokardiogrammen,
ein Zeichen abnormer kardialer Repolarisation, assoziiert. Diese
Assoziierung legt nahe, dass Gene, die Innenkanäle kodieren, oder ihre Modulatoren
angemessene Kandidaten für
LQT sind. Diese Hypothese wird nun von der Entdeckung unterstützt, dass
mit Chromosom 7 verknüpftes
LQT aus Mutationen in HERG, einem putativen kardialen Kaliumkanalgen, resultiert.
Ein neuroendokrines Kalziumkanalgen (CACNL1A2; Chin et al., 1991;
Seino et al., 1992) und ein Gen, das ein GTP bindendes Protein kodiert,
das Kaliumkanäle
moduliert (GNAI2; Weinstein et al., 1988; Magovcevic et al., 1992),
wurden auf Grundlage ihrer chromosomalen Position zu Kandidaten
für LQT3.
Anschließende
Kopplungsanalysen haben diese Gene jedoch ausgeschlossen. Es wurde
jetzt gezeigt, dass LQT3 mit SCNSA assoziiert ist (Wang et al.,
1995a). Trotz erheblicher Bemühungen
war ein Kandidatengen-Ansatz in Bezug auf das mit Chromosom 11 verknüpfte LQT
nicht erfolgreich. Zwei Kaliumkanalgene (KCNA4 und KCNC1) wurden
auf den kurzen Arm des Chromosoms 11 kartiert (Wymore et al., 1994),
beide wurden jedoch mittels Kopplungsanalyse als Kandidaten für LQT1 ausgeschlossen
(Russell et al., 1995; die vorliegende Studie). Alle anderen zuvor
charakterisierten kardialen Kalium-, Chlorid-, Natrium- und Kalziumkanalgene
wurden in ähnlicher
Weise auf Grundlage ihrer chromosomalen Position ausgeschlossen.
Die vorliegende Studie hat zum Identifizieren von LQT1 Positionsklonierungs-
und Mutationsanalysen angewendet.
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Die
vorliegende Erfindung hat Genotypanalysen verwendet, um zu zeigen,
dass KVLQT1 mit LQT1 in 16 nicht miteinander verwandten Familien
eng verbunden ist (Einzelheiten in den Beispielen bereitgestellt). KVLQT1
ist ein putatives kardiales Kaliumkanalgen und verursacht die mit
Chromosom 11 verknüpfte
Form von LQT. Genetische Analysen legten nahe, dass KVLQT1 einen
spannungsgesteuerten Kaliumkanal mit funktioneller Bedeutung bei
der kardialen Repolarisation kodiert, und es wurde jetzt gezeigt,
dass KVLQT1 sich mit KCNE1 zusammenlagert, um einen kardialen IKs-Kaliumkanal zu bilden.
Falls dies korrekt ist, beinhaltet der Mechanismus des mit Chromosom
11 verknüpften
LQT wahrscheinlich einen verringerten repolarisierenden KVLQT1-Strom.
Da von Kaliumkanälen
mit sechs Transmembrandomänen
geglaubt wird, dass sie aus Homo- oder Heterotetrameren gebildet
werden (MacKinnon, 1991; MacKinnon et al., 1993; Covarrubias et
al., 1991), ist es möglich,
dass mit LQT assoziierte Mutationen von KVLQT1 durch einen dominant-negativen
Mechanismus agieren. Die Art und die Position von hier beschriebenen
KVLQT1-Mutationen stimmen mit dieser Hypothese überein. Die resultierende Unterdrückung der
Kaliumkanalfunktion würde
wiederum wahrscheinlich zu einer abnormen kardialen Repolarisation
und einem erhöhten
Risiko für
ventrikuläre
Tachyarrhythmien führen. Die
in HERG identifizierten Mutationen und die Biophysik von Kaliumkanal-alpha-Untereinheiten
legen nahe, dass das mit Chromosom 7 verknüpfte LQT aus dominant-negativen
Mutationen und einer daraus resultierenden Verringerung der funktionellen
Kanäle
resultiert. Im Gegensatz dazu ist es im mit Chromosom 3 verknüpften LQT
wahrscheinlich, dass die mit LQT assoziierten Deletionen, die in
SCNSA identifiziert wurden, in funktionellen kardialen Natriumkanälen mit
veränderten
Eigenschaften, wie einer verzögerten
Inaktivierung oder einer veränderten
Spannungsabhängigkeit
der Kanalinaktivierung, resultieren. Eine verzögerte Natriumkanalinaktivierung
würde den
nach innen gerichteten Natriumstrom erhöhen, wodurch die Membran depolarisiert wird.
Dieser Effekt ist dem veränderten
Membranpotential ähnlich,
das von HERG-Mutationen erwartet wird, wobei der nach außen gerichtete
Kaliumstrom reduziert wird. Es ist unwahrscheinlich, dass stärker schädigende
Mutationen von SCNSA LQT verursachen würden. Es würde beispielsweise von einer
Verringerung der Gesamtzahl kardialer Natriumkanäle erwartet, dass diese die
Aktionspotentialdauer verkürzt,
ein zu dem von LQT gegenteiliger Phänotyp.
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Eine
präsymptomatische
Diagnose von LQT hing von der Identifizierung der QT-Verlängerung
auf Elektrokardiogrammen ab. Unglücklicherweise werden Elektrokardiogramme
selten an jungen, gesunden Einzelpersonen vorgenommen. Darüber hinaus
weisen viele LQT-Gen-Träger
verhältnismäßig normale
QT-Intervalle auf und das erste Krankheitsanzeichen kann eine fatale
Herzrhythmusstörung
sein (Vincent et al., 1992). Jetzt, da mehr LQT-Gene (KVLQT1 und
KCNE1) identifiziert und mit LQT assoziiert wurden, kann eine genetische
Prüfung
auf diese Erkrankung in Betracht gezogen werden. Dies wird fortgesetzte
Mutationsanalysen und die Identifizierung weiterer LQT-Gene erfordern. Mit
stärker
detaillierten Phänotypanalysen
können
phänotypische
Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen von LQT entdeckt
werden. Diese Unterschiede können
zur Diagnose und Behandlung von Nutzen sein.
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Die
Identifizierung der Assoziierung zwischen den KVLQT1- und KCNE1-Genmutationen und
LQT ermöglicht
das frühe
präsymptomatische
Screenen von Einzelpersonen, um jene mit einem Risiko der Entwicklung
von LQT zu identifizieren. Um solche Einzelpersonen zu identifizieren,
werden die KCNE1-Allele entweder direkt oder nach Klonieren der
Allele nach Mutationen gescreent. Die Allele werden auf die Gegenwart
von Nukleinsäuresequenzunterschieden
von dem normalen Allel geprüft,
wobei eine beliebige geeignete Technik angewendet wird, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
eines der folgenden Verfahren: Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH), direkte DNA-Sequenzierung, PFGE-Analyse, Southern-Blot-Analyse,
Einzelstrang-Konformationsanalyse
(single stranded conformation analysis, SSCA), Kopplungsanalyse,
RNAse-Schutzassay, allelspezifisches Oligonukleotid (ASO), Dot-Blot-Analyse
und PCR-SSCP. Ebenfalls
geeignet ist die jüngst
entwickelte Technik der DNA-Mikrochip-Technologie. Zum Beispiel werden entweder
(1) die Nukleotidsequenz sowohl der klonierten Allele als auch des
normalen KCNE1-Gens oder adäquaten
Fragments (kodierende Sequenz oder genomische Sequenz) bestimmt
und dann verglichen oder (2) die RNA-Transkripte des KCNE1-Gens
oder -Genfragments an einzelsträngige
vollständige
genomische DNA von einer zu testenden Einzelperson hybridisiert
und der resultierende Heteroduplex wird mit Ribonuclease A (RNase
A) behandelt und auf einem denaturierenden Gel laufen gelassen,
um die Position etwaiger Fehlpaarungen nachzuweisen. Zwei dieser
Verfahren können
gemäß den folgenden
Vorgehensweisen ausgeführt
werden.
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Die
Allele des KCNE1-Gens in einer zu testenden Einzelperson werden
unter Anwendung herkömmlicher
Techniken kloniert. Beispielsweise wird eine Blutprobe von einer
Einzelperson genommen. Die aus den Zellen in dieser Probe isolierte
genomische DNA wird zu einer durchschnittlichen Fragmentgröße von ungefähr 20 kb
zum Teil verdaut. Fragmente in diesem Bereich von 18–21 kb werden
isoliert. Die resultierenden Fragmente werden in einen adäquaten Vektor
ligiert. Dann werden die Sequenzen der Klone bestimmt und mit dem normalen
KCNE1-Gen verglichen.
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Alternativ
werden Polymerase-Kettenreaktionen (polymerase chain reactions,
PCRs) mit Primerpaaren für
die 5'-Region oder
die Exons des KCNE1-Gens durchgeführt. PCRs können auch mit Primerpaaren durchgeführt werden,
die auf einer beliebigen Sequenz des normalen KCNE1-Gens basieren.
Beispielsweise können
Primerpaare für
eines der Introns hergestellt und genutzt werden. Schließlich kann
auch eine RT-PCR an der mRNA durchgeführt werden. Die amplifizierten
Produkte werden dann mittels Einzelstrang-Konformations-Polymorphismen
(single-stranded conformation polymorphisms, SSCP) unter Anwendung
herkömmlicher
Techniken analysiert, um etwaige Unterschiede zu identifizieren,
und diese werden anschließend
sequenziert und mit der normalen Gensequenz verglichen.
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Einzelpersonen
können
schnell auf gemeinsame KCNE1-Genvarianten gescreent werden, indem
die DNA der Einzelperson unter Verwendung geeigneter Primerpaare
amplifiziert und das amplifizierte Produkt analysiert wird, z. B.
mittels Dot-Blot-Hybridisierung
unter Verwendung allelspezifischer Oligonukleotidsonden.
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Das
zweite Verfahren setzt RNase A ein, um beim Nachweis von Unterschieden
zwischen dem normalen KCNE1-Gen und defekten Genen zu helfen. Dieser
Vergleich wird in Schritten unter Verwendung kleiner (~ 500 bp)
Restriktionsfragmente des KCNE1-Gens
als der Sonde durchgeführt.
Zunächst
wird das KCNE1-Gen mit einem Restriktionsenzym bzw. Restriktionsenzymen
verdaut, das bzw. die die Gensequenz in Fragmente von ungefähr 500 bp
schneidet. Diese Fragmente werden auf einem Elektrophoresegel getrennt, von
dem Gel gereinigt und einzeln in beiden Ausrichtungen in einen SP6-Vektor
(z. B. pSP64 oder pSP65) kloniert. Die auf SP6 basierenden Plasmide,
die Inserts der KCNE1-Genfragmente enthalten, werden in vitro unter
Verwendung des SP6-Transkriptionssystems, das in der Technik wohl
bekannt ist, in der Gegenwart von [α-32P]GTP transkribiert, wodurch radiomarkierte
RNA-Transkripte beider Stränge
des Gens erzeugt werden.
-
Diese
RNA-Transkripte werden individuell verwendet, um Heteroduplexe mit
der allelischen DNA unter Anwendung herkömmlicher Techniken zu bilden.
Fehlpaarungen, die in dem RNA:DNA-Heteroduplex aufgrund von Sequenzunterschieden
zwischen dem KCNE1-Fragment und dem KCNE1-Allelsubklon von der Einzelperson
auftreten, resultieren in der Spaltung in dem RNA-Strang, wenn er
mit RNase A behandelt wird. Solche Fehlpaarungen können die
Folge von Punktmutationen oder kleinen Deletionen im Allel der Einzelperson
sein. Die Spaltung des RNA-Strangs ergibt zwei oder mehr kleine
RNA-Fragmente, die auf dem denaturierenden Gel schneller als die
RNA-Sonde selbst laufen.
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Etwaige
Unterschiede, die gefunden werden, werden eine Einzelperson als
eine molekulare Variante des KCNE1-Gens und der daraus folgenden
Gegenwart von Long-QT-Syndrom
aufweisend identifizieren. Diese Varianten können eine Reihe von Formen
annehmen. Die schwerwiegendsten Formen wären Rasterverschiebungsmutationen
oder große
Deletionen, die bewirken würden,
dass das Gen für
ein anomales Protein oder eines, das die Proteinexpression wesentlich
verändern
würde,
kodiert. Weniger schwerwiegende disruptive Mutationen würden kleine
Deletionen innerhalb des Rasters und nicht konservative Basenpaarsubstitutionen
beinhalten, die eine beträchtliche
Auswirkung auf das produzierte Protein haben würden, wie Änderung zu oder von einem Cysteinrest,
von einer basischen zu einer sauren Aminosäure oder umgekehrt, von einer hydrophoben
zu einer hydrophilen Aminosäure
oder umgekehrt oder andere Mutationen, die die sekundäre oder
tertiäre
Proteinstruktur beeinträchtigen
würden.
Von stillen Mutationen oder den in konservativen Aminosäuresubstitutionen
resultierenden würde
im Allgemeinen nicht erwartet, dass sie die Proteinfunktion stören.
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Eine
genetische Prüfung
wird Praktikern ermöglichen,
Einzelpersonen mit einem LQT-Risiko bei oder sogar vor der Geburt
zu identifizieren. Eine präsymptomatische
Diagnose von LQT wird eine Prävention
dieser Erkrankungen ermöglichen.
Existierende medizinische Therapien, einschließlich beta-Adrenolytika, können das
Einsetzen von Problemen, die mit der Erkrankung assoziiert sind,
verhindern und verzögern.
Schließlich verändert diese
Erfindung unser Verständnis
der Ursache und Behandlung gewöhnlicher
Herzerkrankungen, wie Herzrhythmusstörungen, die 11% aller natürlichen
Tode ausmachen. Existierende Diagnose hat sich auf das Messen des
QT-Intervalls von Elektrokardiogrammen konzentriert. Dieses Verfahren
ist kein vollkommen akkurater Indikator auf das Vorliegen von Long-Qt-Syndrom.
Die vorliegende Erfindung ist ein akkuraterer Indikator auf das
Vorliegen der Erkrankung. Genetische Prüfung und ein verbessertes mechanistisches
Verständnis
von LQT liefern mittels rationaler Therapien die Möglichkeit
zur Verhinderung von lebensbedrohlichen Arrhythmien. Es ist beispielsweise
möglich,
dass den Kaliumkanal öffnende
Agentien das Risiko von Arrhythmien in Patienten mit KCNE1-Mutationen
verringern werden; den Natriumkanal blockierende Agentien können dahingegen
eine wirksamere Behandlung für
Patienten mit Mutationen, die die Funktion von SCNSA verändern, darstellen.
Schließlich
können
diese Studien einen Einblick in Mechanismen gewähren, die gewöhnlichen
Arrhythmien zugrunde liegen, da diese Arrhythmien oftmals mit anomaler
kardialer Repolarisation assoziiert sind und aus einer Kombination
von ererbten und erworbenen Faktoren resultieren.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
und Verabreichungswege
-
Die
KCNE1-Polypeptide, -Antikörper,
-Peptide und Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können zu
pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert werden, die gemäß herkömmlichen
pharmazeutischen Mischungstechniken hergestellt werden. Siehe beispielsweise
Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18. Ausg. (1990, Mack Publishing Co., Easton, PA, USA).
Die Zusammensetzung kann den Wirkstoff oder pharmazeutisch unbedenkliche
Salze des Wirkstoffs enthalten. Diese Zusammensetzungen können neben
einer der Wirksubstanzen ein pharmazeutisch unbedenkliches Hilfsmittel,
einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger, einen pharmazeutisch unbedenklichen
Puffer, einen pharmazeutisch unbedenklichen Stabilisator oder andere
in der Technik wohl bekannte Stoffe umfassen. Solche Stoffe sollten
ungiftig sein und sollten die Wirksamkeit des Wirkbestandteils nicht
beeinträchtigen.
Der Träger
kann eine große
Vielfalt von Formen annehmen, je nach der Herstellungsform, die
zur Verabreichung, z. B. intravenös, oral, intrathekal, epineural
oder parenteral, erwünscht
ist.
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Zur
oralen Verabreichung können
die Verbindungen in feste oder flüssige Präparate formuliert werden, wie
Kapseln, Pillen, Tabletten, Pastillen, Schmelzmassen, Pulver, Suspensionen
oder Emulsionen. Beim Herstellen der Zusammensetzungen in oraler
Dosisform kann ein beliebiges der üblichen pharmazeutischen Medien
eingesetzt werden, wie beispielsweise Wasser, Glykole, Öle, Alkohole,
Geschmackstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Suspensionsmittel
und dergleichen im Fall von oralen flüssigen Präparaten (wie beispielsweise
Suspensionen, Elixieren und Lösungen);
oder Träger
wie Stärken,
Zucker, Verdünnungsmittel, Granuliermittel,
Gleitmittel, Bindemittel, Sprengmittel und dergleichen im Fall von
oralen festen Präparaten (wie
beispielsweise Pulvern, Kapseln und Tabletten). Aufgrund ihrer einfachen
Verabreichung stellen Tabletten und Kapseln die vorteilhafteste
orale Dosierungseinheitsform dar, wobei in diesem Fall offensichtlich
feste pharmazeutische Träger
eingesetzt werden. Auf Wunsch können
mittels Standardtechniken Tabletten dragiert oder magensaftresistent überzogen
werden. Der Wirkstoff kann eingekapselt werden, um ihn gegenüber der Passage
durch den Magen-Darm-Trakt stabil zu machen, wobei gleichzeitig
die Passage durch die Blut-Hirn-Schranke
ermöglicht
wird. Siehe beispielsweise WO 96/11698.
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Zur
parenteralen Verabreichung kann die Verbindung in einem pharmazeutischen
Träger
gelöst
und als entweder eine Lösung
oder eine Suspension verabreicht werden. Veranschaulichend für geeignete
Träger sind
Wasser, Kochsalzlösung,
Dextroselösungen,
Fruktoselösungen,
Ethanol oder Öle
tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs. Der Träger kann
auch andere Bestandteile enthalten, beispielsweise Konservierungsstoffe,
Suspensionsmittel, Löslichkeitsverbesserer,
Puffer und dergleichen. Wenn die Verbindungen intrathekal verabreicht
werden, können
sie auch in Hirnflüssigkeit
gelöst
werden.
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Der
Wirkstoff wird vorzugsweise in einer therapeutisch wirksamen Menge
verabreicht werden. Die tatsächliche
verabreichte Menge und die Häufigkeit
und der Zeitablauf der Verabreichung werden von der Beschaffenheit
und Schwere des behandelten Zustands abhängen. Die Verschreibung einer
Behandlung, z. B. Entscheidungen in Bezug auf die Dosierung, den
Zeitplan usw., liegen innerhalb der Verantwortung von allgemeinen Ärzten oder
Spezialisten und berücksichtigt
in der Regel die zu behandelnde Erkrankung, den Zustand des individuellen
Patienten, die Stelle der Gabe, das Verabreichungsverfahren und
andere Praktikern bekannte Faktoren. Beispiele von Techniken und
Protokolle lassen sich in Remington's Pharmaceutical Sciences finden.
-
Alternativ
können
Targetingtherapien angewendet werden, um den Wirkstoff spezifischer
an bestimmte Zelltypen abzugeben, mittels Verwendung von Targetingsystemen
wie Antikörpern
oder zellspezifischen Liganden. Das Targeting kann aus einer Vielfalt
von Gründen
wünschenswert
sein, z. B. wenn der Wirkstoff unannehmbar toxisch ist oder wenn
er ansonsten eine zu hohe Dosierung bedingen würde oder wenn er ansonsten
nicht dazu in der Lage wäre,
in die Zielzellen einzudringen.
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Anstelle
der direkten Verabreichung dieser Wirkstoffe könnten sie in der Zielzelle
produziert werden, z. B. in einem viralen Vektor, wie oben beschrieben,
oder in einem zellbasierten Abgabesystem, wie in der US-Patentschrift
Nr. 5,550,050 und den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen Nr. WO 92/19195, WO 94/25503, WO 95/01203, WO 95/05452,
WO 96/02286, WO 96/02646, WO 96/40871, WO 96/40959 und WO 97/12635 beschrieben,
die zur Einpflanzung in einen Patienten konzipiert ist. Der Vektor
könnte
auf die zu behandelnden spezifischen Zellen gerichtet werden oder
er könnte
regulatorische Elemente enthalten, die für die Zielzellen gewebespezifischer
sind. Das zellbasierte Abgabesystem ist darauf konzipiert, an der
gewünschten
Zielstelle in den Körper
eines Patienten eingepflanzt zu werden, und enthält eine kodierende Sequenz
für den
Wirkstoff. Alternativ könnte
der Wirkstoff in einer Vorläuferform
zur Umwandlung in die aktive Form durch ein Aktivierungsmittel,
das in den zu behandelnden Zellen produziert oder auf diese gerichtet
wird, verabreicht werden. Siehe beispielsweise
EP 425,731A und WO 90/07936.
-
Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter ausführlich dargestellt,
die zur Veranschaulichung geboten werden und die Erfindung in keinerlei
Weise einschränken
sollen. In der Technik wohl bekannte Standardtechniken oder die
im Folgenden spezifisch beschriebenen Techniken werden eingesetzt.
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BEISPIEL 1
-
Verfahren zur Phänotypauswertung
-
Für diese
Studien wurden sechs große
LQT-Kindreds (K1532, K1723, K2605, K1807, K161 und K162) sowie einige
kleine Kindreds und sporadische Fälle untersucht. LQT-Patienten
wurden aus medizinischen Kliniken überall in Nordamerika und Europa
identifiziert. Zwei Faktoren wurden für die Phänotypisierung berücksichtigt:
historische Daten (das Vorliegen von Synkope, die Anzahl synkopischer
Episoden, das Vorliegen von Anfällen,
das Alter beim Einsetzen von Symptomen und das Auftreten plötzlichen
Todes) und 2) das QT-Intervall auf Elektrokardiogrammen, die in
Bezug auf die Herzfrequenz korrigiert wurden (QTc) (Bazzett, 1920).
Um eine Fehleinstufung von Einzelpersonen zu vermeiden, wurde derselbe
konservative Ansatz zur phänotypischen
Zuordnung, der in vorherigen Studien erfolgreich war, angewendet
(Keating et al., 1991 a; Keating et al., 1991b; Jiang et al., 1994).
Von jeder Einzelperson oder deren Vormündern wurde gemäß den Richtlinien der örtlichen
Aufsichtsbehörde
eine informierte Einwilligung eingeholt. Die Phänotypdaten wurden ohne Kenntnis
des Genotyps ausgelegt. Symptomatische Einzelpersonen mit einem
korrigierten QT-Intervall (QTc) von 0,45 Sekunden oder mehr und
asymptomatische Einzelpersonen mit einem QTc von 0,47 Sekunden oder
mehr wurden als betroffen klassifiziert. Asymptomatische Einzelpersonen
mit einem QTc von 0,41 Sekunden oder weniger wurden als unbetroffen
klassifiziert. Asymptomatische Einzelpersonen mit einem QTc zwischen
0,41 und 0,47 Sekunden und symptomatische Einzelpersonen mit einem
QTc von 0,44 Sekunden oder weniger wurden als ungewiss klassifiziert.
-
BEISPIEL 2
-
Gendiagnose und Kopplungssanalyse
-
Genomische
DNA wurde aus Lymphozyten des peripheren Bluts oder Zelllinien,
die von durch den Epstein-Barr-Virus transformierten Lymphozyten
abgeleitet wurden, präpariert
(Anderson und Gusella, 1984). Für genotypische
Analysen wurden vier kleine Tandem Repeat (STR) Polymorphismen verwendet,
die zuvor auf das Chromosom 11p15.5 kartiert wurden: D11S922, TH,
D11S1318 und D11S860 (Gyapay et al., 1994).
-
Die
Gendiagnose von RFLP-Markern (HRAS1, D11S454 und D11S12) wurde wie
zuvor beschrieben durchgeführt
(Keating et al., 1991 a).
-
Eine
paarweise Kopplungsanalyse wurde unter Verwendung von MLINK in LINKAGE
v5.1 durchgeführt
(Lathrop et al., 1985). Es wurden angenommene Werte von 0,90 für die Penetranz
und 0,001 für
die LQT-Genfrequenz verwendet. Von der Genfrequenz wurde angenommen,
dass sie zwischen Männern
und Frauen gleich ist. Männliche
und weibliche Rekombinationsfrequenzen wurden als gleich betrachtet.
Die STR-Allelfrequenzen waren 1/n, wobei n = Anzahl beobachteter
Allele. Obwohl der maximale LOD-Score für D11S454 bei einem Rekombinationswert
von 0 identifiziert wurde, platziert das Vorliegen einer nicht obligatorischen
Rekombinante (Einzelperson VI-14, 1) dieses LQT-Gen telomer von D11S454.
-
BEISPIEL 3
-
Physikalische Kartierung
-
Primer
wurden auf Grundlage von Sequenzen von TH-INS-IFGII- und D11S454-Loci entworfen und zum
Identifizieren und Isolieren von Klonen aus CEPH YAC-Bibliotheken unter
Anwendung der auf PCR basierenden Technik verwendet (Green und Olson,
1990; Kwiatkowski et al., 1990). YAC-terminale Sequenzen wurden
mittels inverser PCR bestimmt, wie beschrieben (Ochman et al., 1988),
und als STSs verwendet.
-
P1-Klone
wurden unter Verwendung von Einzelkopiesonden aus den zuvor identifizierten
Cosmiden cosQW22 (diese Studie), cCI11-469 (D11S679), cCI11-385
(D11S551), cCI11-565 (D11S601), cCI11-237 (D11S454) isoliert (Tanigami
et al., 1992; Tokino et al., 1991; Sternberg, 1990). Neu isolierte
P1s wurden mittels FISH oder Southern-Analysen auf das Chromosom
11p15 kartiert. Endspezifische Ribosonden wurden aus neu isolierten
P1s erzeugt und zum Identifizieren weiterer angrenzender Klone verwendet
(Riboprobe Gemini Core System Kit; Promega). DNA für P1- und
Cosmid-Klone wurden
unter Anwendung von Plasmidisolierung mit alkalischer Lyse präpariert
und mittels Gleichgewichtszentrifugation in CsCl-Ethidiumbromid-Gradienten
gereinigt, wie beschrieben (Sambrook et al., 1989). P1-Insert-Endsequenzen
wurden mittels Sequenzierung mit Hilfe von Taq-Polymerase bestimmt,
wie beschrieben (Wang und Keating, 1994). STSs wurden auf Grundlage
dieser Insert-Endsequenzen erzeugt. Die Überlappung zwischen P1s und
Cosmiden wurde berechnet, indem die gemeinsamen Restriktionsfragmente
summiert wurden.
-
BEISPIEL 4
-
Isolierung und Charakterisierung von KVLQT1-Klonen
-
Eine
Bibliothek von kardialer cDNA von einem erwachsenen Menschen (Stratagene)
wurde plattiert und 1 × 106
Plaques wurden unter Verwendung von einem "trapped" Exon 4181A als der Sonde gescreent. Sequenzen
des "trapped" Exons 4181A wurden
zum Entwickeln von Oligonukleotidsonden zum Screenen der cDNA-Bibliothek
verwendet. Das GENETRAPPERTM cDNA Positive Selection System wurde
zum Screenen von 1 × 1011
Klonen aus einer Bibliothek von cDNA von einem menschlichen Herzen
verwendet (Life Technologies, Inc.). Die Sequenzen der Capture-
und Reparaturoligonukleotide waren 5'-CAGATCCTGAGGATGCT-3' (SEQ ID NO:7) und 5'-GTACCTGGCTGAGAAGG-3' (SEQ ID NO:8).
-
Zusammengesetzte
cDNA-Sequenzen für
KVLQT1 wurden mittels Endsequenzierung von überlappenden cDNA-Klonen und
mittels Primer-Walking erhalten. Die Sequenzierung wurde entweder
automatisch unter Verwendung von Sequenzierungsautomaten von Pharmacia
A.L.F. oder manuell unter Verwendung eines Sequenase Version 2.0
DNA Sequencing Kit (United States Biochemical, Inc.). Datenbankanalysen
und Sequenzanalysen wurden unter Verwendung des GCG-Softwarepakets, des
IG-Softwarepakets und des BLAST-Netzdienstes vom National Center
for Biotechnology Information durchgeführt.
-
Die
partielle genomische Struktur (von Transmembrandomäne S2 bis
S6) von KVLQT1 wurde mittels Sequenzierung mit Hilfe von Taq-Polymerase
von P1 18B12 bestimmt, wie beschrieben (Wang und Keating, 1994).
Primer wurden auf Grundlage der KVLQT1-cDNA-Sequenz entwickelt und
zur Sequenzierung mit Hilfe von Taq-Polymerase verwendet.
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BEISPIEL 5
-
Mutationsanalysen
-
SSCP
wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Wang et al., 1995a; Wang
et al., 1995b). Normale und abweichende SSCP-Produkte wurden isoliert
und direkt sequenziert, wie beschrieben (Wang und Keating, 1994),
oder in pBluescript (SK+; Stratagene) unter Verwendung des T-Vektor-Verfahrens
subkloniert (Marchuk et al., 1991). Wenn das letztere Verfahren
angewendet wurde, wurden mehrere Klone mittels des Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahrens
unter Verwendung von SequenaseTM Version 2.0 (United States Biochemicals, Inc.)
sequenziert.
-
BEISPIEL 6
-
Northern-Analysen
-
Ein
Northern-Filter für
mehrere Gewebe (Human MTN blot 1, Clontech) wurde mit einer mit
32P markierten KVLQT1-cDNA-Sonde sondiert, wie zuvor beschrieben
(Curran et al., 1995).
-
BEISPIEL 7
-
Verfeinerte genetische und
physikalische Lokalisierung von LQT1
-
Die
genaue Position von LQT1 wurde mittels Gendiagnose in Kindred 1532
(K1532), einer Großfamilie aus
Utah nordeuropäischer
Herkunft, bestimmt (
1). Dieses Kindred
war in der anfänglichen
Studie verwendet, die das erste LQT-Gen, LQT1, mit dem Chromosom
11p15.5 verknüpfte
(Keating et al., 1991a; Keating et al., 1991b). Weitere Familienmitglieder
wurden identifiziert und für
eine Gesamtprobengröße von 217 Einzelpersonen
phänotypisiert.
Die Phänotypenbestimmung
wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Keating et al., 1991a;
Keating et al., 1991 b; Jiang et al., 1994). Vorläufige Gendiagnosen
unter Verwendung von Markern bei HRAS, TH, D11S454 und D11S12 beinhalteten
alle einwandfrei festgestellten Mitglieder von K1532. Diese Versuche
identifizierten informative Zweige dieser Familie. Weitere Gendiagnosen
wurden unter Verwendung von drei stark polymorphen Markern von Chromosom
11p15.5 durchgeführt:
D11S922, D11S1318 und D11S860 (Gyapay et al., 1994). Genotypen und
paarweise LOD- Scores
für jeden
Marker sind in
1 und Tabelle 2 gezeigt.
Von diesen Markern wurden TH und D11S1318 vollständig verknüpft. Die Rekombination wurde
mit allen anderen getesteten Markern, einschließlich HRAS, identifiziert,
in jedem Fall wurde jedoch ein statistisch signifikanter positiver
LOD-Score (+3 oder höher)
identifiziert. Diese Daten deuten darauf hin, dass LQT 1 in diesem
Kindred vollständig
mit TH und D11S1318 verknüpft
ist und dass das Krankheitsgen centromer von HRAS angeordnet ist. TABELLE
2
-
Um
die Lokalisierung von LQT1 zu verfeinern, wurden Haplotyp-Analysen
von K1532 durchgeführt (siehe 1). Neun Chromosome, die informative Rekombinationsereignisse
tragen, wurden identifiziert. Telomere Rekombinationsereignisse
wurden in der anbetroffenen Einzelperson IV-22 (zwischen D11S922
und TH), der betroffenen Einzelperson IV-25 (zwischen D11S922 und
TH), der anbetroffenen Einzelperson V-6 (zwischen HRAS und D11S922)
und der betroffenen Einzelperson V-24 (zwischen HRAS und D11S922)
beobachtet. Centromere Rekombinationsereignisse wurden in der anbetroffenen
Einzelperson V-17 (zwischen D11S860 und D11S454), der betroffenen
Einzelperson V-24 (zwischen D11S860 und D11S454), der anbetroffenen
Einzelperson V-34 (zwischen D11S860 und D11S454), der anbetroffenen
Einzelperson VI-13 (zwischen D11S860 und D11S454), der unbetroffenen Einzelperson
VI-14 (zwischen D11S454 und D11S1318) und der betroffenen Einzelperson
VI-16 (zwischen D11S860 und D11S454) identifiziert. Diese Daten
zeigen an, dass LQT1 sich zwischen D11S922 und D11S44 befindet.
Zusammen mit jüngsten
Studien, die LQT1 centromer von TH ansiedeln (Russell et al., 1995),
siedeln diese Daten LQT1 im Intervall zwischen TH und D11S454 an.
-
Die
Größe der Region,
die LQT1 enthält,
wurde unter Verwendung von Puls-Feld-Gel-Analysen mit genomischen Sonden
von Chromosom 11P15.5 geschätzt.
Sonden von TH, D11S551 und D11S454 wurden an ein 700 kb langes MluI-Restriktionsfragment
hybridisiert (2). Diese Daten legten nahe,
dass die Region, die LQT1 enthält,
weniger als 700 kb ausmacht. Die physikalische Darstellung dieser
Region wurde mittels Screenens von Bibliotheken von künstlichem
Hefechromosom (yeast artificial chromosome, YAC) und P1 mit Sonden
aus der Region erzielt (Tanigami et al., 1992; Tokino et al., 1991).
Die Reihenfolge dieser Klone wurde unter Anwendung von FISH-Analysen (FISH =
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) bestätigt als: Telomer-TH-D11S551-D11S679-D11S601-D11S454-Centromer.
Die in anfänglichen
Versuchen identifizierten Klone wurden dann zur Identifizierung
von angrenzenden, überlappenden
Klonen verwendet. Der Mindestsatz von Klonen aus dem LQT1-Intervall
ist in 2 gezeigt.
-
BEISPIEL 8
-
Identifizierung und Charakterisierung
von KVLQT1
-
Eine
Exon-Amplifikation mit Klonen aus der physikalischen Karte wurde
durchgeführt,
um Kandidatengene für
LQT1 zu identifizieren. Exon-"Trapping" wurde unter Verwendung
von pSPL3B (Burn et al., 1995) auf genomischen P1-Klonen durchgeführt, wie
zuvor beschrieben (Buckler et al., 1991; Church et al., 1994). Mindestens
128 "trapped" Exons aus jedem
P1-Klon wurden zunächst
charakterisiert, indem die PCR-Produkte dimensioniert wurden. Aus
diesen wurden 400 Klone mittels Didesoxy-Sequenzierung unter Verwendung
eines A.L.F.-Sequenzierungsautomaten (Pharmacia) weiter analysiert.
DNA-Sequenz- und Datenbankanalysen offenbarten acht mögliche Exons
mit einer vorhergesagten Aminosäuresequenzähnlichkeit
zu Ionenkanälen. Die
höchste Ähnlichkeit
wurde bei einem "trapped" Exon mit 238 Basenpaaren
(4181A) mit einer Ähnlichkeit zu
Kaliumkanalproteinen von mehreren Spezies von 53%, einschließlich einer Ähnlichkeit
zu einem Abschnitt einer putativen Porenregion, erreicht. PCR-Analysen
wurden zum Kartieren von 4181A auf den kurzen Arm von Chromosom
11 und auf zwei P1s aus der physikalischen Karte (118A10, 18B12)
verwendet. Diese Daten legten nahe, dass 4181A Teil eines Kaliumkanalgens
auf Chromosom 11p15.5 war.
-
Zwei
verschiedene cDNA-Bibliothek-Screeningverfahren wurden dazu verwendet
zu bestimmen, ob das "trapped" Exon 4181A Teil
eines Gens war. Herkömmliche
Plaquefilterhybridisierung mit einer Bibliothek von kardialer cDNA
von einem erwachsenen Menschen führte
zur Identifizierung eines einzigen positiven Klons. Eine Variation
der cDNA-Selektion wurde zum Screenen einer zweiten Bibliothek von
kardialer cDNA (dem GENETRAPPERTM cDNA Positive Selection System,
Life Technologies, Inc.) verwendet und zwölf unabhängige Klone wurden wiederhergestellt.
DNA-Sequenzanalysen
offenbarten ein vollständiges
Alignment mit Sequenzen, die von 4181A und den anderen, oben beschriebenen "trapped" Exons abgeleitet
waren. Das längste
offene Leseraster umspannte 1654 Basenpaare. Zwei Consensus-Polyadenylierungssignale
wurden stromaufwärts
des Poly(A)-Schwanzes in der 3'-untranslatierten
Region identifiziert. Die vollständige
cDNA wurde in dieser Phase der Studie nicht erhalten.
-
Die
partielle cDNA sagte ein Protein mit strukturellen Charakteristika
von Kaliumkanälen
vorher. Hydropathie-Analysen legten eine Topologie von sechs hydrophoben
Hauptregionen nahe, die membranumspannende α-Helices darstellen. Diese Regionen
teilen sich Sequenzähnlichkeit
mit den Kaliumkanal-Transmembrandomänen S1-S6. Ein Vergleich der
vorhergesagten Aminosäuresequenz,
die von dem identifizierten Gen abgeleitet wurde, und dem Shaker-Kaliumnkanal
(SHA-Kaliumkanal) (Pongs et al., 1988) ist in 3 gezeigt. In
der Region, die S1-S6 enthält,
war die Aminosäuresequenzidentität 30% und
die Ähnlichkeit
59%. Die Sequenz, die sich 3' von
S1-S6 befindet, wies keine signifikante Ähnlichkeit zu einem beliebigen
bekannten Protein auf. Da dieses Gen eine hohe Ähnlichkeit zu spannungsgesteuerten
Kaliumkanalgenen aufweist und zu einem starken Kandidaten für LQT1 wurde,
wurde es KVLQT1 genannt.
-
Northern-Blot-Analysen
wurden zum Ermitteln der Gewebeverteilung von KVLQT1-mRNA verwendet. KVLQT1-cDNA-Sonden
erkannten ein 3,2 kb langes Transkript in menschlicher Pankreas,
menschlichem Herz, menschlicher Niere, menschlicher Lunge und menschlicher
Plazenta, jedoch nicht in Skelettmuskel, Leber oder Gehirn (4).
Das Herz zeigte die höchsten
Spiegel von KVLQT1-mRNA. Die Northern-Analysen wurden unter Verwendung
eines Northern-Filters für
mehrere Gewebe (Human MTN blot 1, Clontech) durchgeführt, wie
von Curran et al., 1995, beschrieben.
-
BEISPIEL 9
-
Charakterisierung der vollständigen KVLQT1-cDNA
-
Die
oben beschriebenen Studien resultierten in der Klonierung und Charakterisierung
einer unvollständigen
cDNA für
KVLQT1. Die Sequenz dieser unvollständigen cDNA sagte ein Protein
mit sechs hydrophoben membranumspannenden α-Helices (S1-S6) und eine typische
K+-Kanal-Porensignatursequenz vorher (Heginbotham et al., 1994).
Dieser cDNA schien jedoch die aminoterminale Domäne zu fehlen und sie exprimierte nicht
funktionell. Um die vollständige
KVLQT1-Sequenz zu definieren, wurden mehrere cDNA-Bibliotheken gescreent
und es wurde ein neuer Klon isoliert. Eine cDNA-Sonde, die die Exons
3 bis 6 enthielt, wurde zum Isolieren von drei vollständigen KVLQT1-cDNA-Klonen
aus einer Bibliothek von cDNA aus adultem Herzen, die im Labor unter
Anwendung des SuperScript Choice-Systems (GIBCO BRL) hergestellt
wurde, verwendet. Die vollständige
cDNA-Sequenz und das kodierte Protein sind in den 5A–5B gezeigt.
-
BEISPIEL 10
-
Genomische Struktur von KVLQT1
-
Die
genomische DNA von KVLQT1 wurde untersucht und die Exon-Intron-Übergangsstellen für alle Exons
bestimmt.
-
A. Isolierung von cDNA-Klonen
-
Eine
cDNA-Sonde, die die Exons 3 bis 6 enthielt, wurde zum Isolieren
von drei vollständigen KVLQT1-cDNA-Klonen
aus einer Bibliothek von cDNA aus adultem Herzen, die im Labor unter
Anwendung des SuperScript Choice-Systems (GIBCO BRL) hergestellt
wurde, verwendet.
-
B. Isolierung von genomischen Klonen
-
KVLQT1-P1-Klone
wurden wie beschrieben (Wang et al., 1996) isoliert. Das Cosmid,
das das Exon 1 enthielt, wurde mittels Screenens einer Bibliothek
von menschlichem genomischem Cosmid (Stratagene) mit einer cDNA-Sonde
vom Exon 1 isoliert.
-
C. Bestimmung der Exon-Intron-Übergangsstellen
-
Alle
genomischen Klone wurden unter Verwendung von Primern, die für die cDNA-Sequenzen
entwickelt wurden, sequenziert. Die KVLQT1-P1-Klone wurden mit Hilfe
von Taq-Polymerase unter Verwendung von ThermoSequenase (Amersham
Life Science) sequenziert. Die KVLQT1-Cosmide wurden mittels des
Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahrens
auf einem DNA-Sequenzierungsautomat Modell 373A von Applied Biosystems
sequenziert. Die exakten Exon-Intron-Übergangsstellen wurden mittels
Vergleich von cDNA, genomischen Sequenzen und bekannten Spleißstellen-Consensus-Sequenzen
bestimmt.
-
D. Design von PCR-Primern und PCR-Reaktionsbedingungen
-
Primer
zum Amplifizieren von Exons der zwei Gene wurden empirisch oder
unter Verwendung von OLIGO 4.0 (NBI) entworfen. Die Amplifikationsbedingungen
waren wie folgt:
- (1) 3 Minuten bei 94°C, gefolgt
von 30 Zyklen von 10 Sekunden bei 94°C, 20 Sekunden bei 58°C und 20 Sekunden
bei 72°C
und eine Verlängerung
von 5 Minuten bei 72°C.
- (2) Identisch mit den Bedingungen in (1), mit der Ausnahme,
dass die Reaktionsgemische Endkonzentrationen von 10% Glycerin und
4% Formamid aufwiesen und mit Mineralöl überschichtet wurden.
- (3) 3 Minuten bei 94°C,
gefolgt von 5 Zyklen von 10 Sekunden bei 94°C, 20 Sekunden bei 64°C und 20 Sekunden
bei 72°C
und 30 Zyklen von 10 Sekunden bei 94°C, 20 Sekunden bei 62°C und 20
Sekunden bei 72°C
und eine Verlängerung
von 5 Minuten bei 72°C.
-
E. Genomische Struktur von KVLQT1 und
Primersätze
-
Vollständige cDNA-Klone
wurden aus einer Bibliothek von cDNA aus adultem Herzen isoliert.
Eine 5'-cDNA-Sonde,
die aus einem dieser Klone erzeugt wurde, wurde zum Isolieren von
cos1, einem genomischen Cosmid-Klon, der das Exon 1 enthält, erzeugt.
Genomische P1-Klone, die den Rest der KVLQT1-cDNA umfassen, wurden
zuvor isoliert (Wang et al., 1996). Diese genomischen Klone umspannen
ungefähr
400 kb auf Chromosom 11p15.5 (6). Um
die Exonstruktur und die Exon-Intron-Übergangsstellen
zu bestimmen, wurden cos1 und die P1-Klone 118A10, 112E3, 46F10
und 49E5 unter Verwendung von Primern, die für die cDNA entwickelt wurden,
sequenziert. Ein Vergleich der genomischen und cDNA-Sequenzen von
KVLQT1 offenbarte das Vorliegen von 16 Exons (5A–5B und
Tabelle 3). Die Exongröße reichte
von 47 bp (Exon 14) bis 1122 bp (Exon 16). Alle Intronsequenzen
enthielten die Invarianten GT und AG an der Donor- bzw. Akzeptorspleißstelle
(Tabelle 3). Ein Paar von PCR-Primern wurde für jede der Intronsequenzen
entwickelt, die die Exons 2 bis 16 flankierten, und zwei Paare von
Primern mit überlappenden
Produkten wurden aufgrund dessen großer Größe für das Exon 1 entwickelt (Tabelle
4). Diese Primer können
zum Screenen aller KVLQT1-Exons verwendet werden.
-
BEISPIEL 11
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Charakterisierung der KVLQT1-Funktion
-
Um
die Funktion von KVLQT1 zu definieren, wurden Chinese Hamster-Ovarialzellen (CHO)
mit der in Beispiel 9 oben beschriebenen vollständigen cDNA transfiziert. Die
KVLQT1-cDNA wurde in pCEP4 (In Vitrogen) subkloniert. Die CHO-Zellen wurden in
Ham's F-12-Medium
kultiviert und vorübergehend
unter Verwendung von Lipofectamine (Gibco BRL) transfiziert. Die
Zellen wurden 18 Stunden in 35-mm-Schalen transfiziert, die 6 μl Lipofectamin,
0,5 μg grün fluoreszierendem
Protein (pGreen Lantern-1, Gibco BRL) und 1,5 μg KVLQT1 in pCEP4 enthielten.
Fluoreszierende Zellen wurden unter Verwendung eines Axopatch 200-Spannungsklemmenverstärker (Axon
Instruments) 48 bis 78 Stunden nach der Transfektion spannungsgeklemmt. Die
Badelösung
enthielt: 142 mM NaCl, 2 mM KCl, 1,2 mM MgCl2, 1,8 mM CaCl2, 11,1
mM Glukose, 5,5 mM HEPES-Puffer (pH 7,4, 22–25°C). Die Pipettenlösung enthielt:
110 mM Kaliumglutamat, 20 mM KCl, 1,0 mM MgCl2, 5 mM EGTA, 5 mM
K2ATP, 10 mM HEPES (pH 7,3). Die Datenerfassung und -analysen wurden
unter Verwendung von pCLAMP6 (Axon Instruments) vorgenommen. Die
Spannungsabhängigkeit
der Stromaktivierung wurde bestimmt, indem die Beziehung zwischen
Schwanzströmen
(mittels Extrapolation von der deaktivierenden Phase des Stroms
bis zum Ende des Testimpulses) und Testpotential mit einer Boltzmann-Funktion angepasst
wurde. Die Schwanzströme
wurden in Bezug auf den höchsten
Wert für
jeden Oozyten normalisiert. TABELLE
3
TABELLE
4
-
Ein
spannungsabhängiger,
nach außen
gerichteter K+-Strom wurde nach der Membrandepolarisation bis zu
Potentialen von mehr als –60
mV beobachtet (7A). Dieser Strom erreichte
innerhalb 1 Sekunde bei +40 mV einen Gleichgewichtszustand. Der
Aktivierung des Stroms ging eine kurze Verzögerung voraus und die Repolarisation
auf –70
mV brachte einen Schwanzstrom mit einem anfänglichen Amplitudenanstieg
(einem Haken) vor der Deaktivierung hervor. Ähnliche Schwanzstromhaken wurden
zuvor für
HERG-K+-Kanäle
beobachtet und der Wiederherstellung von Kanälen von der Inaktivierung bei
einer schnelleren Geschwindigkeit als bei der Deaktivierung zugeschrieben
(Sanguinetti et al., 1995; Smith et al., 1996; Spector et al., 1996).
Die Aktivierungskurve für
den KVLQT1-Strom war die Hälfte
des Maximums (V1/2) bei –11,6 ± 0,6 mV
und wies einen Steigungsfaktor von 12,6 ± 0,5 mV auf (n = 6; 7B).
-
Die
biophysikalischen Eigenschaften von KVLQT1 waren anders als andere
bekannte kardiale K+-Ströme.
Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass KVLQT1 sich mit einer anderen
Untereinheit zusammenfügen
kann, um einen bekannten kardialen Kanal zu bilden. Der langsam
aktivierende "Delayed-rectifier"-K+-Strom IKs moduliert
die Repolarisation von kardialen Aktionspotentialen. Trotz intensiver
Studien wird die molekulare Struktur des IKs-Kanals nicht verstanden.
Physiologische Daten legen nahe, dass eine Komponente des IKs-Kanals
minK ist (Goldstein und Miller, 1991; Hausdorff et al., 1991; Takumi
et al., 1991; Busch et al., 1992; Wang und Goldstein, 1995; Wang
et al., 1996), ein Protein von 130 Aminosäuren mit einer einzigen putativen
Transmembrandomäne
(Takumi et al., 1988). Die Größe und die
Struktur dieses Proteins haben jedoch dazu geführt, dass angezweifelt wird,
dass minK allein funktionelle Kanäle bildet (Attali et al., 1993;
Lesage et al., 1993).
-
Um
diese Hypothese zu testen, wurden CHO-Zellen mit KVLQT1- und humanen
KCNE1-cDNAs kotransfiziert. Eine KCNE1-cDNA wurde in pCEP4 (InVitrogen)
subkloniert und die Transfektion wurde wie oben für KVLQT1
allein beschrieben durchgeführt.
Zur Kotransfektion von KVLQT1 und KCNE1 wurden 0,75 μg jeder cDNA
verwendet. Wie zuvor berichtet (Lesage et al., 1993), induzierte
die Transfektion von CHO-Zellen mit KCNE1 allein keinen nachweisbaren
Strom (n = 10, 7C). Die Kotransfektion von
KCNE1 mit KVLQT1 induzierte einen langsam aktivierenden "Delayed-rectifier"-Strom, der viel
größer war
als der Strom in Zellen, die mit KVLQT1 allein transfiziert wurden
(7D und 7E).
Der langsamen Aktivierung des Stroms in kotransfizierten CHO-Zellen
ging eine Verzögerung
voraus, die mehrere Hundert ms dauerte, was darauf hinweist, dass
kein signifikanter homomerer KVLQT1-Kanalstrom vorlag. Der Strom
wurde während
langen depolarisierenden Impulsen nicht gesättigt und erforderte eine Drei-Exponential-Funktion,
um die anfängliche Verzögerung und
zwei Stromaktivierungsphasen am besten zu beschreiben. Während eines
30 s dauernden depolarisierenden Impulses auf +40 mV wurde der Strom
mit Zeitkonstanten von 0,68 ± 0,18,
1,48 ± 0,16
und 8,0 ± 0,6
s (n = 4) aktiviert. Die isochrone (7,5 s) Aktivierungskurve für den Strom
wies einen V1/2 von 7,5 ± 0,9
mV und einen Steigungsfaktor von 16,5 ± 0,8 mV auf (n = 7; 9B). Zum Vergleich sind der V1/2 und der Steigungsfaktor
der Aktivierungskurve für
humanen kardialen IKs von 9,4 mV und 11,8 mV (Li et al., 1996). Wie
in CHO-Zellen koexprimiertes KVLQT1 und hminK ist die Aktivierung
von kardialem IKs äußerst langsam und
wurde am besten mit einer Drei-Exponential-Funktion beschrieben
(Balser et al., 1990; Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990). Chinidin
(50 μM)
blockierte Schwanzströme
in kotransfizierten CHO-Zellen um 30 ± 8% (n = 5), ähnlich dessen
Auswirkung (Blockierung von 40–50%)
auf IKs in isolierten Myozyten (Balser et al., 1991). Folglich induzierte
die Koexpression von KVLQT1 und hminK in CHO-Zellen einen K+-Strom
mit biophysikalischen Eigenschaften, der zu dem von kardialem IKs
nahezu identisch war.
-
Um
die Eigenschaften von hminK und KVLQT1 weiter zu charakterisieren,
wurden diese Kanäle
separat und zusammen in Xenopus-Oozyten exprimiert. Xenopus laevis-Oozyten
wurden isoliert und mit cRNA injiziert, wie von Sanguinetti et al.
(1995) beschrieben. KVLQT1-cDNA wurde in pSP64 (Promega) subkloniert. KCNE1-cDNA
war ein Geschenk von R. Swanson. Ungefähr äquimolare Konzentrationen von
KVLQT1-cRNA (5,8
ng pro Oozyte) und KCNE1-cRNA (1 ng pro Oozyte) wurden für die Koinjektionsversuche
verwendet. Die Badelösung
enthielt: 98 mM NaCl, 2 mM KCl, 2 mM MgCl2, 0,1 mM CaC12 und 5 mM
HEPES (pH 7,6, 22–25°C). Für Umkehrpotentialversuche
wurde die Osmolarität
bei äquimolarer
Substitution von KCl durch externes NaCl beibehalten. Die Ströme wurden
unter Anwendung von Standard-Zwei-Mikroelektroden-Spannungsklemmen-Techniken
3 Tage nach der Injektion der Oozyten mit cRNA aufgezeichnet (Sanguinetti
et al., 1995). Die Ströme
wurden bei 0,5 kHz gefiltert und bei 2 kHz digitalisiert. Die Daten
werden als Mittelwert ± Standardfehler
dargestellt.
-
Mit
zu KVLQT1 komplementärer
RNA injizierte Oozyten exprimierten einen schnell aktivierenden, nach
außen
gerichteten K+-Strom mit einer Spannungsabhängigkeit der Aktivierung, die
zu mit KVLQT1-cDNA transfizierten CHO-Zellen nahezu identisch war
(8A und 8B).
Die K+-Selektivität
von KVLQT1-Kanälen
wurde bestimmt, indem das Umkehrpotential (Erev) von Schwanzströmen in verschiedenen
Konzentrationen von extrazellulärem
K ([K+]e) gemessen wurde. Die Steigung der Beziehung zwischen Erev
und log[K+]e betrug 49,9 ± 0,4
mV (n = 7; 8C), wesentlich weniger als
von der Nernst-Gleichung (58 mV) für einen perfekt selektiven
K+-Kanal vorhergesagt.
Die Koinjektion von Oozyten mit KVLQT1- und KCNE1-cRNA induzierte
einen Strom, der IKs ähnlich
war (9C). Die Steigung der Beziehung
zwischen Erev und log[K+]e für
koinjizierte Oozyten betrug 49,9 ± 4 mV (n = 6), ähnlich KVLQT1
allein und kardialem IKs vom Meerschweinchen (49 mV) (Matsuura et
al., 1987). Die isochrone (7,5 s) Aktivierungskurve für koinjizierte
Oozyten wies einen V1/2 von 6,2 mV und eine Steigung von 12,3 mV
auf (9E), ähnlich dem kardialen IKs.
-
BEISPIEL 12
-
Identifizierung eines KVLQT1-gens
in Xenopus
-
Im
Gegensatz zu mit CHO-Zellen konnte KCNE1 in Xenopus-Oozyten eine
funktionelle Expression durchleben (9B).
Der induzierte Strom (IsK) war kleiner als der in koinjizierten
Oozyten induzierte Strom, die Kinetik und die Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung waren jedoch ähnlich
(9A–9E).
Zwei Beobachtungen haben zu der Hypothese geführt, dass IsK in Xenopus-Oozyten
aus Kanälen
resultieren, die durch das Zusammenfügen von minK mit einer unidentifizierten,
konstitutiv exprimierten Untereinheit gebildet werden. Erstens sättigt die
Größe von IsK
nach der Injektion sehr kleiner Mengen von KCNE1-cRNA (9D), was nahe legt, dass ein endogener Bestandteil
begrenzter Quantität
zur funktionellen Expression erforderlich ist (Wang und Goldstein,
1995; Cui et al., 1994). Zweitens induziert die heterologe Expression
von minK in Säugerzellen
keinen nachweisbaren Strom (Lesage et al., 1993) (7C), was nahe legt, dass minK zum Bilden funktioneller
Kanäle
nicht ausreicht. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese
unidentifizierte Untereinheit ein Homologon von KVLQT1 sein könnte. Um
diese Hypothese zu testen, wurde eine Xenopus-Oozyten-cDNA-Bibliothek
(Clontech) mit einem KVLQT1-cDNA-Klon gescreent, der die Domänen S3-S5 umspannte.
Ein 1,6 kb langer partieller Klon (XKVLQT1, 10A)
wurde isoliert. XKVLQT1 ist auf der Aminosäurenebene zu 88% mit der entsprechenden
Region von KVLQT1 identisch (10A).
Diese Daten legen nahe, dass IsK aus dem Zusammenfügen der
Proteine XKVLQT1 und minK resultiert.
-
Es
wurde gefolgert, dass KVLQT1 und hminK sich zusammenfügen, um
den kardialen IKs-Kanal zu bilden. Zwei "Delayed-rectifier"-K+-Ströme, IKr und IKs, modulieren
die Aktionspotentialdauer in kardialen Myozyten (Li et al., 1996;
Sanguinetti und Jurkiewicz, 1990). Frühere Studien haben eine Dysfunktion
von IKr-Kanälen
in Long-QT-Syndrom
impliziert (Sanguinetti et al., 1995; Curran et al., 1995; Sanguinetti
et al., 1996a). Die Beobachtung, dass KVLQT1-Mutationen ebenfalls
diese Störung
bewirken (Wang et al., 1996), und die Entdeckung, dass KVLQT1 Teil
des IKs-Kanals bildet, deuten darauf hin, dass die Dysfunktion beider
kardialer "Delayed-rectifier"-K+-Kanäle zum Risiko
des plötzlichen
Todes aufgrund von Herzrhythmusstörungen beiträgt.
-
BEISPIEL 13
-
Kosegregation von KVLQT1-Missense-Mutationen
mit LQT in sechs großen
Familien
-
Um
die Hypothese zu testen, dass KVLQT1 LQT1 ist, wurden Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Analysen
(single-stranded conformation polymorphism, SSCP) verwendet, um
in betroffenen Mitgliedern von K1532, die größte LQT-Familie, die eine Verknüpfung mit
Chromosom 11 zeigte, nach funktionellen Mutationen zu screenen.
SSCP wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Wang et al., 1995a; Wang
et al., 1995b). Normale und abweichende SSCP-Produkte wurden isoliert
und direkt wie beschrieben sequenziert (Wang und Keating, 1994)
oder in pBluescript (SK+) (Stratagene) unter Anwendung des T-Vektor-Verfahrens (Marchuk
et al., 1991) subkloniert. Wenn das letztere Verfahren verwendet
wurde, wurden mehrere Klone mittels des Didesoxy-Kettenabbruch Verfahrens unter Verwendung
von SequenaseTM Version 2.0 (United States Biochemicals, Inc.) sequenziert.
Die Analysen wurden auf die Region zwischen S2 und S6 konzentriert,
da diese Regionen für
die KVLQT1-Funktion wichtig sein könnten. Wir entwickelten Oligonukleotidprimer
auf Grundlage von cDNA-Sequenzen und verwendeten diese Primer für Sequenzierungsreaktionen
mit Hilfe von Taq-Polymerase mit den KVLQT1 enthaltenen P1, 18B12
(Wang und Keating, 1994). Diese Versuche definierten Intronsequenzen,
die die Exons flankieren, die S2-S6 kodieren. Weitere Primer wurden
dann aus diesen Intronsequenzen erzeugt und für SSCP-Analysen verwendet (Tabelle
5).
-
Die
SSCP-Analysen identifizierten ein anomales Konformer in den 70 betroffenen
Mitgliedern von K1532 (11A).
Dieses abweichende Konformer wurde nicht in den 147 unbetroffenen
Mitgliedern dieses Kindred oder in genomischer DNA von mehr als
200 nicht verwandten Kontrolleinzelpersonen beobachtet. Die Zwei-Punkte-LOD-Score
für die
Verknüpfung
zwischen dieser Anomalie und LQT war 14,19 bei einer Rekombinationsfraktion
von 0 (Tabelle 2). Zwischen KVLQT1 und LQT1 wurde keine Rekombination
beobachtet, die darauf hinwies, dass diese Loci vollständig verknüpft sind.
DNA-Sequenzanalysen der normalen und abweichenden SSCP-Konformer
offenbarten eine Substitution einer einzigen Base, eine Umwandlung
von zu A, am ersten Nukleotid von Codon Val-125 (11A und Tabelle 6). Diese Mutation resultiert
in einer Substitution von Valin in Methionin in der vorhergesagten
intrazellulären
Domäne
zwischen S4 und S5.
-
Um
die Hypothese, dass Mutationen in KVLQT1 LQT verursachen, weiter
zu testen, wurden DNA-Proben von betroffenen Mitgliedern von fünf weiteren
großen
LQT-Kindreds untersucht.
Verknüpfungsanalysen mit
polymorphen Markern aus dieser Region hatten gezeigt, dass der Krankheitsphänotyp in
diesen Familien mit dem Chromosom 11 verknüpft ist. Abweichende SSCP-Konformer
wurden in betroffenen Mitgliedern von K2605, K1723, K1807 (
11B–
11D), K161 und K162 identifiziert. Die in K161
und K162 identifizierten SSCP-Anomalien waren mit den in K1807 beobachteten
identisch. Das abweichende SSCP-Konformer wurde in unbetroffenen
Mitgliedern dieser Kindreds oder in DNA-Proben von mehr als 200
nicht verwandten Kontrolleinzelpersonen nicht gesehen. Die normalen
und abweichenden Konformer, die in jeder Familie identifiziert wurden,
wurden sequenziert. Die Nukleotidänderung, der Kodierungseffekt
und die Position jeder Mutation sind in Tabelle 6 zusammengefasst. TABELLE
5 Zum
Definieren von KVLQT1-Mutationen verwendete PCR-Primer
TABELLE
6 Zusammenfassung
von KVLQT1-Mutationen
-
BEISPIEL 14
-
Eine intragene KVLQT1-Deletion und fünfzehn Missense-Mutationen,
die mit LQT in kleinen Familien und sporadischen Fällen assoziiert
sind
-
Um
weitere mit LQT assoziierte Mutationen in KVLQT1 zu identifizieren,
wurden weitere SSCP-Analysen für
kleine Kindreds und sporadische Fälle durchgeführt. SSCP
offenbarte ein abweichendes Konformer in Kindred 13216 (12A). Analysen von mehr als 200 nicht verwandten
Kontrolleinzelpersonen schlugen fehl, diese Anomalie zu zeigen.
Dieses abweichende Konformer wurde kloniert und sequenziert, wobei
eine Deletion von drei Basenpaaren offenbarte, die die Codons 38
und 39 umfasste. Diese Mutation resultiert in einer Substitution
von Phenylalanin durch Tryptophan und einer Deletion eines Glycins
in der putativen S2-Domäne
(Tabelle 6).
-
Abweichende
SSCP-Konformer wurden in betroffenen Mitgliedern von weiteren Kindreds
identifiziert. Ein in K2050 identifiziertes abweichendes SSCP-Konformer
war mit dem in K1723 identisch und in K161, K162, K163 und K164
identifizierte abweichende Konformer waren mit den in K1807 beobachteten
identisch. Zudem wiesen die Kindreds 2625, 2673 und 3698 die gleiche
Mutation auf. Keines der abweichenden Konformer wurde in DNA-Proben
von mehr als 200 Kontrolleinzelpersonen identifiziert. In jedem
Fall wurden die normalen und die abweichenden Konformer sequenziert.
Diese Daten sind in den 12A–12O gezeigt und in Tabelle 6 zusammengefasst.
Insgesamt wurden mit LQT assoziierte KVLQT1-Mutationen in 24 Familien oder
sporadischen Fällen
identifiziert, was einen starken molekularen genetisch Beweis dafür liefert,
dass Mutationen in KVLQT1 die mit Chromosom 11 verknüpfte Form
von LQT verursachen.
-
BEISPIEL 15
-
KCNE1-Variationen, die in LQT resultieren
-
Separate
Studien an verschiedenen Einzelpersonen wurden beim Finden von Varianten
von minK durchgeführt.
Diese Studien wurden unter Anwendung der folgenden Verfahren durchgeführt.
-
A. Phänotypanalysen
-
Einzelpersonen
wurden auf Grundlage des auf die Herzfrequenz korrigierten QT-Intervalls phänotypisch
charakterisiert. Einzelpersonen wurden als betroffen charakterisiert,
wenn QTc ≤ 0,46
Sekunden. Einzelpersonen wurden als unbetroffen klassifiziert, wenn
QTc ≤ 0,42
Sekunden. Von allen Einzelpersonen oder deren Vormündern wurde
gemäß den Richtlinien
der örtlichen
Aufsichtsbehörde
eine informierte Einwilligung eingeholt. Die Phänotypdaten wurden ohne Kenntnis
des Genotyps ausgelegt.
-
B. Mutationsanalysen
-
Genomische
Proben wurden mittels PCR unter Verwendung der folgenden Primerpaare
amplifiziert:
-
Die
PCR-Produkte wurden in einer SSCP-Analyse verwendet, wie beschrieben
(K.W. Wang et al., 1996). Die PCR wurde mit 75 ng DNA in einem Volumen
von 10 μl
unter Verwendung eines Perkin-Elmer Cetus 9600-Thermozyklers abgeschlossen.
Die Amplifikationsbedingungen waren 3 Minuten bei 94°C, gefolgt
von 30 Zyklen von 10 Sekunden bei 94°C, 20 Sekunden bei 58°C, 20 Sekunden
bei 72°C
und eine Verlängerung von
5 Minuten bei 72°C.
Die Reaktionsgemische wurden mit 40 μl 0,1%-igem SDS/10 mM EDTA und mit 30 μl 95%-igem
Formamid-"Load-Dye" verdünnt. Das
Gemisch wurde 5 Minuten bei 94°C
denaturiert und auf Eis gegeben. Drei Mikroliter jeder Probe wurden
auf 5%-igem und 10%-igem nicht denaturierenden Polyacrylamidgelen
(Acrylamid:Bisacrylamid 49:1) bei 4°C und auf 0,5X und 1X MDE-Gelen
(MDE = mutation detection enhancement, Mutationsnachweisverstärkung) (FMC
BioProducts) bei Raumtemperatur getrennt. Elektrophoresen auf den
5%-igen und 10%-igen Gelen wurden bei 40 W für 3–5 Stunden abgeschlossen; Elektrophoresen auf
den 0,5X und 1X MDE-Gelen
wurden über
Nacht bei 350 V bzw. 600 V abgeschlossen. Die Gele wurden auf 3-MM-Filterpapier getrocknet
und 18 Stunden bei –70°C auf Film
belichtet.
-
Die
SSCP-Streifen wurden aus dem Gel ausgeschnitten und 30 Minuten in
100 μl doppelt
destilliertem Wasser bei 65°C
eluiert. Zehn Mikroliter eluierter DNA wurden unter Verwendung des
ursprünglichen
Primerpaars reamplifiziert. Die Produkte wurden auf 1%-igen Agarosegelen
mit niedriger Schmelztemperatur (FMC) getrennt, mit Phenol/Chloroform
extrahiert und mit Ethanol gefällt.
Die DNA wurde in beiden Richtungen mittels des Didesoxy-Kettenabschluss-Verfahrens
auf einem Sequenzierungsautomat Modell 373A von Applied Biosystems
sequenziert.
-
C. Funktionelle Expression
-
KCNE1-cDNA-Expressionskonstrukte
wurden mittels PCR aus komplett humaner DNA amplifiziert und in
pSP64-Transkriptionsvektor (Promega) unter Verwendung der folgenden
Primer kloniert:
MINKF – 5'-CAGTGGAAGCTTAATGCCCAGGATGATC-3' (SEQ ID NO:93) und
MINKR – 5'-CAGGAGGATCCAGTTTAGCCAGTGGTGGGGGTTCA-3' (SEQ ID NO:94).
-
Fettgedruckte
Nukleotide kennzeichnen die Änderungen,
die zum Erzeugen von HindIII- und BamHI-Restriktionsstellen (unterstrichen)
vorgenommen wurden. Ein vollständiger
KVLQT1-cDNA-Klon (mit dem von Yang et al. (1997) berichteten identisch)
wurde aus einer Bibliothek von humaner kardialer cDNA isoliert und
in das pSP64-Plasmid-Expressionsvektor subkloniert. Alle Konstrukte
wurden mittels DNA-Sequenzanalysen
bestätigt.
Komplementäre
RNAs wurden unter Verwendung des mCAP-RNA-Capping-Kits (Stratagene) synthetisiert.
-
Die
Isolierung von Xenopus laevis-Oozyten und die cRNA-Injektion wurden
wie beschrieben (Sanguinetti et al., 1995) durchgeführt. Spannungsklemmendaten
wurden unter Verwendung von PCLAMP v6.0-Software (Axon Instruments)
erfasst und analysiert. Isochrone (7,5 Sekunden) anstelle von Gleichgewichtszustandsmessungen
wurden zum Schätzen
der Spannungsabhängigkeit
der IKs-Aktivierung angewendet. Die Spannungsabhängigkeit der IKs-Aktivierung
wurde durch Anpassen von Spitzenschwanzströmen auf eine Boltzmann-Funktion
bestimmt. V1/2, die Spannung, bei der der Strom unter Verwendung
dieses Impulsprotokolls zur Hälfte
aktiviert war, und der Steigungsfaktor wurden aus diesen Daten berechnet.
Der aktivierende Strom wurde auf eine Biexponentialfunktion angepasst,
um langsame und schnelle Zeitkonstanten der Aktivierung zu erhalten.
Deaktivierungszeitkonstanten wurden durch Anpassen von zerfallenden
Schwanzströmen bei
verschiedenen Testpotentialen auf eine einzige Exponentialfunktion
erhalten.
-
Alle
Daten waren Mittelwert ± Standardfehler.
Statistische Analysen wurden unter Verwendung einer Varianzanalyse
wiederholter Messungen mit dem "Least-Significance"-Post-hoc-Test nach Fisher und dem ungepaarten
T-Test nach Student durchgeführt.
Ein p-Wert von < 0,05 wurde als
statistisch signifikant betrachtet.
-
D. Ergebnisse
-
Ionenkanal-β-Untereinheiten
sind Hilfsproteine, die sich mit α-Untereinheiten
zusammenfügen,
um die Öffnungs-/Schließungskinetik
zu modulieren und die Stabilität
von multimeren Kanalproteinen zu verstärken (Rettig et al., 1994;
Shi et al., 1996). Trotz ihrer funktionellen Bedeutung wurde die
Dysfunktion von Kalium-β-Untereinheiten
nicht mit einer Erkrankung assoziiert. Jüngste physiologische Studien
legen nahe, dass KCNE1 β-Untereinheiten
kodiert, die sich mit KVLQT1-α-Untereinheiten
zusammenfügen,
um den langsam aktivierenden "Delayed-rectifier"-K+-Kanal (IKs-Kanal)
zu bilden (Sanguinetti et al., 1996b; Barhanin et al., 1996). Da
KVLQT1-Mutationen Arrhythmieempfänglichkeit
im Long-QT-Syndrom (LQT) verursachen (Q. Wang et al., 1996; Neyroud
et al., 1997; Splawski et al., 1997a), haben wir die Hypothese aufgestellt,
dass Mutationen in KCNE1 ebenfalls diese Erkrankung verursachen.
Hier sind KCNE1-Missense-Mutationen in betroffenen Mitgliedern von
zwei LQT-Familien definiert. Beide Mutationen (S74L, D76N) reduzierten
IKs durch Verschieben der Spannungsabhängigkeit der Aktivierung und
beschleunigenden Kanaldeaktivierung. D76N-hminK hatte außerdem einen
dominantnegativen Effekt. Die funktionellen Konsequenzen dieser
Mutationen wären
eine verzögerte
kardiale Repolarisation und ein erhöhtes Arrhythmierisiko. Diese
Daten legen KCNE1 als ein LQT-Gen fest und bestätigen, dass hminK ein integrales
Protein des IKs-Kanals
ist.
-
Einzelpersonen
mit LQT wurden ermittelt und phänotypisch
charakterisiert (Keating et al., 1991 a; Jiang et al., 1994). Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus-Analysen (single-strand
conformation polymorphism, SSCP) unter Verwendung von Primern, die
KCNE1 umspannen, führten
zur Identifizierung eines anomalen Konformers in betroffenen Mitgliedern
des Kindreds 1789 (13A). Dieses Konformer wurde
in unbetroffenen Familienmitgliedern oder in 200 nicht verwandten
Kontrolleinzelpersonen (400 Chromosome) nicht beobachtet. Eine DNA-Sequenzanalyse
offenbarte einen Übergang
von G zu A am ersten Nukleotid des Codons 76, was eine Substitution
von Asp durch Asn bewirkte (D76N) (13C).
Die Sequenzen für KCNE1-cDNA
und dessen Proteinprodukt sind hier als SEQ ID NO:3 bzw. SEQ ID
NO:4. Das erste Nukleotid des Codons 76 ist die Base 418 von SEQ
ID NO:3.
-
Weitere
SSCP-Analysen definierten eine zweite Anomalie, die mit der Erkrankung
in Kindred 1754 kosegregierte (
13B).
Diese Anomalie wurde in unbetroffenen Mitgliedern der Familie oder
in 200 Kontrollen nicht beobachtet. Eine DNA-Sequenzanalyse offenbarte einen Übergang
von C zu T im zweiten Nukleotid des Codons 74 (Base 413 von SEQ
ID NO:3), was eine Substitution von Ser durch Leu bewirkte (S74L)
(
13C). Analysen weiterer DNA-Proben, die von nicht
verwandten Einzelpersonen mit LQT erhalten wurden, offenbarten weitere
KCNE1-Mutationen. Tabelle 7 führt
die in LQT-Familien gefundenen KCNE1-Mutationen auf. TABELLE
7
-
Um
die funktionelle Konsequenzen dieser KCNE1-Mutationen zu bestimmen,
exprimierten wir mutierte und Wildtyp-Proteine (WT-Proteine) in
Xenopus-Oozyten. Da die Stöchiometrie
von KVLQT1- und minK-Interaktion nicht bekannt ist, wurden verschiedene
Mengen von KCNE1-cRNA (0,01–2,5
ng/Oozyte) mit einer festgelegten Menge von KVLQT1-cRNA (6 ng/Oozyt)
koinjiziert und die resultierenden Ströme aufgezeichnet. Die IKs-Amplitude
stieg in Abhängigkeit
von dem injizierten KCNE1 an und war bei KCNE1-cRNA-Spiegeln ≥ 0,6 ng/Oozyte
gesättigt
(14A–14B). Anschließende Koexpressionsversuche
wurden unter Verwendung von 1,2 ng KCNE1/Oozyt und 6 ng KCNE1-cRNA/Oozyt
durchgeführt,
um sicherzustellen, dass KCNE1 kein einschränkender Faktor zur Expression
von heteromultimeren Kanälen
war.
-
Die
Koinjektion von D76N-KCNE1- und -KVLQT1-cRNA schlug fehl, nachweisbare
K+-Ströme
zu induzieren (n = 13). Da LQT als ein autosomale-dominantes Merkmal
ererbt wird, verfügen
betroffene Einzelpersonen über
ein normales und ein mutiertes KCNE1-Allel. Folglich wurde mutierte
KCNE1-cRNA mit WT-KCNE1- und KVLQT1-cRNA koinjiziert. Der Strom
(IKs-D76N), der mittels Koinjektion von D76N-KCNE1-cRNA (0,6 ng/Oozyte), WT-KCNE1-cRNA
(0,6 ng/Oozyte) und KVLQT1-cRNA (6 ng/Oozyte) induziert wurde, war
91% kleiner als der Strom (IKs-WT), der mit WT-KCNE1-cRNA (1,2 ng/Oozyt) und KVLQT1-cRNA
(6 ng/Oozyt) bei +40 mV induziert wurde (15A und 15B). Diese Daten weisen darauf hin, dass D76N-hminK-Untereinheiten mit
WT-hminK und KVLQT1 heteromultimere Kanäle bilden und IKs mittels eines
starken dominant-negativen Mechanismus reduzieren.
-
Um
die biophysikalischen Eigenschaften von Wildtyp- und mutierten Kanälen zu vergleichen,
wurden die Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung und die Deaktivierungskinetik für IKs-D76N und IKs-WT charakterisiert.
Die Größe von IKs
erreichte den Gleichgewichtszustand nicht, selbst wenn er mit Impulsen
mit einer Dauer von 100 Sekunden ausgelöst wurde (Swanson et al., 1993).
Folglich wurde die Schwanzstromamplitude nach 7,5 Sekunden dauernden
Testimpulsen als ein empirisches Maß der Spannungsabhängigkeit
von IKs verwendet. IKs-D76N-Schwanzströme waren bei +28 mV die Hälfte des
Maximums, eine Verschiebung von + 16 mV im Verhältnis zu IKs-WT (15C). Eine Verschiebung der Kanalöffnung/-schließung wurde
durch die Spannungsabhängigkeit
der Stromdeaktivierung bestätigt.
Die Geschwindigkeit der IKs-D76N-Kanalschließung (Deaktivierung)
war bei Spannungen ≥ –80 mV schneller
als IKs-WT (15D). Die Spannungsabhängigkeit der Zeitkonstanten
der Deaktivierung wurde um ungefähr
+30 mV verschoben. Somit reduziert D76N-hminK IKs mittels dreier
Mechanismen: einer dominant-negativen Unterdrückung der Kanalfunktion, einer
erhöhten
Geschwindigkeit der Kanaldeaktivierung und einer positiven Verschiebung
der Spannungsabhängigkeit
der Kanalaktivierung. Diese Effekte würden den nach außen gerichteten
Strom während
der Repolarisationsphase reduzieren und die Dauer eines kardialen
Aktionspotentials verlängern.
-
Im
Gegensatz zu D76N-hminK bildete S74L-hminK IKs-Kanäle, wenn
es mit KVLQT1 koexprimiert wurde, wenn auch mit veränderter
Funktion. Der mittels Injektion von S74L-KCNE1-cRNA (1,2 ng/Oozyte)
und KVLQT1-cRNA (6,0 ng/Oozyte) induzierte Strom wies einen Schwellwert
für die
Aktivierung auf, der ungefähr 40
mV höher
als IKs-WT war.
Der resultierende Strom war 66% kleiner als IKs-WT nach 7,5 Sekunden
dauernden Impulsen auf +60 mV (n = 15). Wenn S74L-KCNE1 (0,6 ng/Oozyte)
und WT-KCNE1 (0,6
ng/Oozyte) mit KVLQT1-cRNA (6,0 ng/Oozyt) koinjiziert wurde, war
der resultierende Strom (IKs-S74L) im Vergleich zu IKs-WT bei +60
mV um ungefähr
33% reduziert (16A–16B).
Wie in 16C gezeigt, lag diese Reduktion
vorwiegend in einer positiven Verschiebung der Spannungsabhängigkeit
der Stromaktivierung begründet.
Die Spannungsabhängigkeit
der Deaktivierung wurde um ungefähr
+40 mV verschoben (16D). Diese Verschiebung bewirkte
einen deutlichen Anstieg der Geschwindigkeit der IKs-S74L-Deaktivierung.
Folglich bilden S74L-hminK-Untereinheiten
heteromultimere Kanäle
mit WT-hminK und KVLQT1 und reduzieren IKs durch eine Verschiebung
der Spannungsabhängigkeit
der Kanalaktivierung und einer erhöhten Geschwindigkeit der Kanaldeaktivierung.
Da IKs-S74L bei +60 mV IKs-WT nicht entsprach (wie für eine einfache
Verschiebung beim Öffnen/Schließen erwartet),
ist es möglich,
dass mutierte S74L-Untereinheiten ebenfalls die Anzahl funktioneller
IKs-Kanäle und/oder
die Einzelkanalleitfähigkeit
reduziert.
-
Die
Beobachtung, dass mit LQT assoziierte Mutationen von KCNE1 die Öffnungs-/Schließungskinetik verändern, liefert
zwingende Beweise, dass hminK einen integralen Teil des IKs-Kanals
bildet, anstatt einfach als ein Begleiter zu dienen. Frühere Studien
an minK, die vor der Entdeckung von KVLQT1 durchgeführt wurden,
unterstützen
ebenfalls diese Schlussfolgerung (Takumi et al., 1991; Goldstein
und Miller, 1991; Wang und Goldstein, 1995; K.W. Wang et al., 1996).
In einer dieser Studien fügte
sich eine mutierte Ratten-minK-Untereinheit (D77N), die zu D76N-hminK
analog ist, mit WT-minK zusammen und unterdrückte die IKs-Funktion, ein dominant-letaler
Effekt (Wang und Goldstein, 1995).
-
Es
wird gefolgert, dass Mutationen in KCNE1, dem Gen, das β-Untereinheiten
von IKs-Kanälen
kodiert, Arrhythmieempfänglichkeit
durch Reduzieren von IKs verursachen und dadurch die myozelluläre Repolarisation
verzögern.
Da in IKs innerhalb des Myokardiums regionale Heterogenie vorliegt
(Liu und Antzelevitch, 1995), würden
Mutationen in KCNE1 anomale regionale Ungleichheit der Aktionspotentialdauer
verursachen, wodurch ein Substrat für Arrhythmie erzeugt wird.
Die Entdeckung von mit LQT assoziierten Mutationen in KCNE1 wird
die präsymptomatische
Diagnose dieser Erkrankung erleichtern und kann für die Therapie
von Bedeutung sein.
-
BEISPIEL 16
-
Genomische Struktur von KCNE1
-
Die
genomische DNA von KCNE1 wurde untersucht und die Exon-Intron-Übergangsstellen für alle Exons
bestimmt, wie es für
KVLQT1 durchgeführt
wurde. Einer Bibliothek von cDNA aus adultem Herzen wurde mit einem
PCR-Produkt gescreent, das aus komplett humaner DNA amplifiziert
wurde und die gesamte kodierende Sequenz enthielt, um zwei identische
1,7 kb lange KCNE1-Klone zu isolieren. Zwei überlappende Cosmid-Klone, die
die gesamte KCNE1-cDNA umfassen, wurden ebenfalls unter Verwendung
des vollständigen
KCNE1 als einer Sonde isoliert (
17).
Die Cosmide wurden mittels eines Didesoxy-Kettenabbruch-Verfahrens
auf einem DNA-Sequenzierungsautomat
Modell 373A von Applied Biosystems sequenziert, um die genomische
Struktur des KCNE1-Gens zu definieren. Drei Exons umfassen KCNE1-cDNA (
18 und Tabelle 8). Die zwei Introns wurden in
der 5'-UTR lokalisiert.
Die Donor- und Akzeptorspleißstellen
für beide
Introns waren GT bzw. AG. Drei Paare von Primern wurden zum Screenen
von KCNE1 entwickelt (Tabelle 9). Das erste und das zweite Paar überlappen
und decken die gesamte kodierende Sequenz ab. Das dritte Paar amplifiziert
einen Teil der kodierenden Region, einschließlich der putativen Transmembrandomäne und einiger
der flankierenden Sequenzen. TABELLE
8
TABELLE
9
-
BEISPIEL 17
-
Erzeugung von polyklonalem Antikörper gegen
KVLQT1 oder KCNE1
-
Segmente
von KVLQT1 oder KCNE1 kodierender Sequenz werden als Fusionsprotein
in E. coli exprimiert. Das überexprimierte
Protein wird mittels Gelelution gereinigt und dazu verwendet, Kaninchen
und Mäuse
unter Anwendung einer Vorgehensweise, die der von Harlow und Lane
(1988) beschriebenen ähnlich
ist, zu immunisieren. Von dieser Vorgehensweise wurde gezeigt, dass
sie Antikörper
gegen verschiedene andere Proteine erzeugt (siehe beispielsweise
Kraemer et al., 1993).
-
Kurz
gesagt, eine Länge
von KVLQT1 oder KCNE1 kodierender Sequenz wird als ein Fusionsprotein im
Plasmid PET5A (Novagen, Inc., Madison, WI, USA) kloniert. Nach der
Induktion mit IPTG wird die Überexpression
eines Fusionsproteins mit dem erwarteten Molekulargewicht mittels
SDS/PAGE verifiziert. Das Fusionsprotein wird aus dem Gel mittels
Elektroelution gereinigt. Die Identifizierung des Proteins als das
KVLQT1- oder KCNE1-Fusionsprodukt wird mittels Proteinsequenzierung
am N-Terminus verifiziert. Als Nächstes
wird das gereinigte Protein als Immunogen in Kaninchen verwendet.
Die Kaninchen werden mit 100 μg
des Proteins in komplettem Freund-Adjuvans immunisiert und zweimal
in Zeitabständen
von 3 Wochen aufgefrischt, zunächst
mit 100 μg
Immunogen in inkompletten Freund-Adjuvans, gefolgt von 100 μg Immunogen
in PBS. Antikörper
enthaltendes Serum wird zwei Wochen später gesammelt.
-
Diese
Vorgehensweise wird wiederholt, um Antikörper gegen die mutierten Formen
des KVLQT1- oder KCNE1-Genprodukts zu erzeugen. Diese Antikörper werden
in Verbindung mit Antikörpern
zu Wildtyp-KVLQT1 oder -KCNE1 dazu verwendet, die Gegenwart und
den relativen Spiegel der mutierten Formen in verschiedenen Geweben
und biologischen Flüssigkeiten
nachzuweisen.
-
BEISPIEL 18
-
Erzeugung von monoklonalen Antikörpern, die
für KVLQT1
oder KCNE1 spezifisch sind
-
Monoklonale
Antikörper
werden gemäß dem folgenden
Protokoll erzeugt. Mäuse
werden mit Immunogen immunisiert, das intaktes KVLQT1, intaktes
KCNE1, intakte KVLQT1-Peptide oder intakte KCNE1-Peptide (Wildtyp
oder mutiert) umfasst, die unter Verwendung von Glutaraldehyd oder
EDC an Keyhole-Limpet-Hämocyanin
konjugiert wurden, wie wohl bekannt ist.
-
Das
Immunogen wird mit einem Adjuvans gemischt. Jede Maus erhält vier
Injektionen von 10 bis 100 μg
Immunogen und nach der vierten Injektion werden den Mäusen Blutproben
entnommen, um zu ermitteln, ob das Serum Antikörper zu dem Immunogen enthält. Der
Serumtiter wird mittels ELISA oder RIA bestimmt. Mäuse mit
Seren, die die Gegenwart von Antikörper zu dem Immunogen aufzeigen,
werden zur Hybridomproduktion ausgewählt.
-
Milzen
werden aus immunen Mäusen
entnommen und eine Einzelzellsuspension wird hergestellt (siehe
Harlow und Lane, 1988). Zellfusionen werden im Wesentlichen wie
von Kohler und Milstein (1975) beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt, P3.65.3-Myelomzellen
(American Type Culture Collection, Rockville, MD, USA) werden mit
immunen Milzzellen unter Verwendung von Polyethylenglykol fusioniert,
wie von Harlow und Lane (1988) beschrieben. Die Zellen werden mit
einer Dichte von 2 × 105
Zellen/Well in 96-Well-Gewebekulturplatten plattiert. Einzelne Wells
werden auf Wachstum untersucht und die Überstände der Wells mit Wachstum werden
mittels ELISA oder RIA unter Verwendung von Wildtyp- oder mutiertem
KVLQT1- oder KCNE1-Zielprotein auf die Gegenwart von für KVLQT1
oder KCNCE spezifische Antikörper
geprüft.
Zellen in positiven Wells werden ausgedehnt und subkloniert, um
die Monoklonalität
festzustellen und zu bestätigen.
-
Klone
mit den gewünschten
Spezifitäten
werden ausgedehnt und als Ascites in Mäusen oder in einem Hohlfasersystem
wachsen gelassen, um ausreichende Quantitäten an Antikörper zur
Charakterisierung und Assayentwicklung zu produzieren.
-
BEISPIEL 19
-
Sandwich-Assay auf KVLQT1 oder KCNE1
-
Monoklonaler
Antikörper
wird an einer festen Oberfläche
wie einer Platte, einem Röhrchen,
einer Perle oder einem Teilchen angebracht. Vorzugsweise wird der
Antikörper
an der Well-Oberfläche
einer 96-Well-ELISA-Platte angebracht. Eine 100-μl-Probe (z. B. Serum, Urin,
Gewebecytosol), die das KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein (Wildtyp
oder Mutanten) enthält,
wird dem Festphasenantikörper
zugesetzt. Die Probe wird 2 h bei Raumtemperatur inkubiert. Als
Nächstes
wird die Probenflüssigkeit
dekantiert und die feste Phase wird mit Puffer gewaschen, um ungebundenes
Material zu entfernen. 100 μl
eines zweiten monoklonalen Antikörpers
(zu einer anderen Determinante auf dem KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein)
wird der festen Phase zugesetzt. Dieser Antikörper ist mit einem Detektormolekül (z. B.
125I, Enzym, Fluorophor oder einem Chromophor) markiert und die
feste Phase mit dem zweiten Antikörper wird zwei Stunden bei
Raumtemperatur inkubiert. Der zweite Antikörper wird dekantiert und die
feste Phase wird mit Puffer gewaschen, um ungebundenes Material
zu entfernen.
-
Die
Menge an gebundenem Marker, die zu der Menge an in der Probe vorliegendem
KVLQT1- oder KCNE1-Peptid/Protein proportional ist, wird quantifiziert.
Separate Assays werden unter Verwendung monoklonaler Antikörper, die
für das
Wildtyp-KVLQT1 oder
-KCNE1 spezifisch sind, sowie monoklonaler Antikörper, die für jede der in KVLQT1 oder KCNE1
identifizierten Mutationen spezifisch ist, durchgeführt.
-
BEISPIEL 20
-
Assay zum Screenen von Wirkstoffen, die
den KVLQT1- und den KCNE1-K+-Kanal beeinflussen
-
Mit
dem Wissen, dass KVLQT1 und KCNE1 coassemblieren, um einen kardialen
IKs-Kaliumkanal zu bilden, ist es jetzt möglich, einen Assay zum Screenen
nach Wirkstoffen zu entwickeln, die eine Auswirkung auf diesen Kanal
ausüben
werden. Die zwei Gene, KVLQT1 und KCNE1, werden in Oozyten oder
Säugerzellen
kotransfiziert und wie oben beschrieben koexprimiert. Die Kotransfektion
wird unter Verwendung einer beliebigen Kombination von Wildtyp-
oder spezifisch mutiertem KVLQT1 und KCNE1 durchgeführt. Wenn
eines der zur Kotransfektion verwendeten Gene eine Mutation enthält, die
LQT verursacht, wird im Vergleich zu der Kotransfektion mit nur
Wildtyp-Genen eine Veränderung
des induzierten Stroms erkannt. Ein Wirkstoffkandidat wird der Badelösung der
transfizierten Zellen zugegeben, um die Auswirkungen der Wirkstoffkandidaten
auf den induzierten Strom zu testen. Ein Wirkstoffkandidat, der
den induzierten Strom derart verändert,
dass er dem mit Zellen, die mit Wildtyp-KVLQT1 und -KCNE1 kotransfiziert
wurden, erkannten ähnlicher
ist, ist zum Behandeln von LQT von Nutzen.
-
Obgleich
die Erfindung in dieser Patentanmeldung unter Bezugnahme auf die
Einzelheiten bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung offenbart wurde, ist zu verstehen, dass die Offenbarung
in einem veranschaulichenden anstatt in einem einschränkenden
Sinne gedacht ist, als auch in Erwägung gezogen wird, dass Modifikationen
Fachmännern
innerhalb des Sinns der Erfindung und des Schutzumfangs der angefügten Ansprüche leicht
einfallen werden.
-
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