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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung,
und im Spezielleren auf eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung,
bei der ein blaues Lumineszenzmaterial einer organischen Lumineszenzschicht
eine Verbindung mit einer Tetraphenyimethanstruktur ist.
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Erörterung des verwandten Stands
der Technik
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In
letzter Zeit besteht in Übereinstimmung
mit dem Trend einer großformatigen
Anzeigevorrichtung die Nachfrage nach einer Flachbildschirmanzeigevorrichtung,
die eine kleine Fläche
einnimmt. Als Beispiel für
die Flachbildschirmanzeige entwickelt sich rasch eine organische
Elektrolumineszenzvorrichtung, die organische lichtemittierende
Diode (OLED) genannt wird.
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Die
organische Elektrolumineszenzvorrichtung emittiert Licht auf solch
eine Weise, dass Excitonen, die sich durch Kombination von Elektronen
mit Elektronenlöchern
paarweise bilden, bei einem Übergang
von einem Anregungszustand in einen Grundzustand eliminiert werden,
wenn die Elektronen und Elektronenlöcher in eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung
injiziert werden, die zwischen einer ersten Elektrode (Anode), bei
der es sich um eine Lochinjektionselektrode handelt, und einer zweiten
Elektrode (Kathode) ausgebildet ist, bei der es sich um eine Elektroninjektionselektrode
handelt.
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Eine
solche organische Elektrolumineszenzvorrichtung kann mit einer niedrigeren
Spannung (zum Beispiel 10 V oder darunter) angesteuert werden als
ein Plasmabildschirm (PDB – Plasma
Display Panel) oder eine anorganische Elektrolumineszenzvorrichtung.
In dieser Hinsicht schreitet die Forschung zur organischen Elektrolumineszenzvorrichtung
aktiv voran.
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Leistungsmerkmale
der organischen Elektrolumineszenzvorrichtung umfassen einen weiten
Sichtwinkel, eine sehr kurze Ansprechzeit und Kontrastreichtum.
Dementsprechend kann die organische Elektrolumineszenzvorrichtung
als Pixel einer grafischen Anzeige, als Fernseh-/Videoanzeige oder
als Flächenlichtquelle verwendet
werden. Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung lässt sich
auch auf einem flexiblen transparenten Substrat wie etwa Kunststoff
ausbilden. Darüber
hinaus kann die organische Elektrolumineszenzvorrichtung für einen
weiterentwickelten Flachbildschirm (FDP – Flat Display Panel) verwendet
werden, und zwar wegen ihrer dünnen
Auslegung, ihrem geringen Gewicht und ihrer guten Farbeigenschaften.
Da außerdem
die organische Elektrolumineszenzvorrichtung im Gegensatz zu einer
hinlänglich
bekannten Flüssigkristallanzeige
(LCD – Liquid
Crystal Display) keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, hat
sie einen geringen Stromverbrauch. Dementsprechend hat sie in letzter
Zeit als Vollfarbanzeigevorrichtung erhebliche Aufmerksamkeit auf sich
gezogen.
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Die
vorstehend erwähnte
organische Elektrolumineszenzvorrichtung kann drei Farben wiedergeben, nämlich Grün, Blau
und Rot. Zu diesem Zweck muss eine Lumineszenzvorrichtung, die Licht
mit drei Farben wie Grün,
Rot und Blau emittiert, die volle Farbe anzeigen können.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer typischen organischen Elektrolumineszenzvorrichtung
wird nun beschrieben.
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Zuerst
wird ein Anodenmaterial wie Indiumzinnoxid (ITO) auf einem transparenten
Substrat ausgebildet. Eine Lochinjektionsschicht (HIL – Hole Injection
Layer) wird dann auf dem Anodenmaterial mit einer Dicke von 10 bis
30 nm ausgebildet. Hauptsächlich
wird Kupferphthalocyanin (CuPC) als Lochinjektionsschicht genutzt.
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Anschließend wird
auf der Lochinjektionsschicht eine Lochtransportschicht (HTL – Hole Transport
Layer) mit einer Dicke von 30 bis 60 nm ausgebildet. Als Lochtransportschicht
wird 4,4'-bis[N-(1-naphthyl)-N-phenylamino]-biphenyl
(NPD) verwendet.
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Auf
der Lochtransportschicht wird eine organische Lumineszenzschicht
ausgebildet. Dabei wird der organischen Lumineszenzschicht je nach
Bedarf ein Dotierungsmittel zugesetzt. Beispielsweise wird im Falle
einer Abgabe von grünem
Licht eine organische Lumineszenzschicht aus Alq3(tris(8-hydroxy-chinolat)Aluminium)
mit einer Dicke von 30 bis 60 nm abgeschieden und N-Methylchinacridon
(MQD) als Dotierungsmittel verwendet.
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Danach
werden die Elektronentransportschicht und die Elektroneninjektionsschicht
nacheinander auf der organischen Lumineszenzschicht ausgebildet.
Gegebenenfalls kann eine Elektroneninjektions-/Elektronentransportschicht
ausgebildet werden. Im Falle einer Abgabe von grünem Licht muss die Elektroneninjektions-/Elektronentransportschicht
nicht unbedingt ausgebildet werden, da Alq3,
das als die organische Lumineszenzschicht verwendet wird, eine ausgezeichnete
Elektronentransportfähigkeit
hat.
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Als
Nächstes
wird eine Kathode auf der Elektroneninjektionsschicht ausgebildet.
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Schließlich wird
eine Passivierungsschicht hergestellt, damit die organische Elektrolumineszenzvorrichtung
vollständig
ist.
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Bei
der hergestellten organischen Elektrolumineszenzvorrichtung wird
eine blaue Farbe angezeigt, indem ein blaues Dotierungsmittel auf
ein blaues Grundmaterial dotiert und Alq3 als
Elektronentransportschicht verwendet wird. Je nach den Eigenschaften
des blauen Grundmaterials muss Alq3 nicht
unbedingt ausgebildet werden.
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Eine
rote Farbe kann erzielt werden, indem ein rotes Dotierungsmittel
beim Herstellungsprozess der organischen Elektrolumineszenzvorrichtung
anstelle eines grünen
Dotierungsmittels verwendet wird.
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Es
ist zu erwarten, dass die grüne
Lumineszenzvorrichtung praktisch eingesetzt wird. Hingegen tritt insofern
ein Problem auf, als die blaue Lumineszenzvorrichtung ihren praktischen
Einsatz im Hinblick auf die Stabilität der Vorrichtung, ihre Leuchtfarbe
und ihre Lichtleistung nicht erreicht.
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Eine
organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1 ist in M. R. Robinson, S. Wang, G. C. Bazan, Y. Cao,
Adv. Mater. 12 (2000) 1701-1704
beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
richtet sich die vorliegende Erfindung auf eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung,
die im Wesentlichen ein oder mehrere Probleme verhindert, die von
Einschränkungen
und Nachteilen des verwandten Stands der Technik herrühren.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung
bereitzustellen, die eine hervorragende Leuchtfarbe und -stabilität erzielt
und die Lichtleistung verbessern kann.
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Zusätzliche
Vorteile, Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden zum Teil in
der folgenden Beschreibung dargelegt und werden für den Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet aus dem Nachstehenden offensichtlich oder lassen
sich durch die praktische Umsetzung der Erfindung in Erfahrung bringen.
Die Ziele und weitere Vorteile der Erfindung lassen sich durch den
Aufbau in die Tat umsetzen und erlangen, der insbesondere in der
schriftlichen Beschreibung und den Ansprüchen sowie in den beigefügten Zeichnungen
herausgestellt ist.
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Um
diese Aufgaben zu lösen
und weitere Vorteile zu erzielen, und in Übereinstimmung mit dem Zweck der
Erfindung, so wie sie hier konkretisiert und ausführlich beschrieben
ist, umfasst eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung eine
Tetraphenylmethanverbindung mit der folgenden Verbindungsstruktur
als blaues Elektrolumineszenzmaterial einer organischen Elektrolumineszenzschicht:
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In
der vorstehenden Verbindungsstruktur ist R Wasserstoff (H) oder
worin Ar
1 und
Ar
2 jeweils eigenständig und aus einer Gruppe ausgewählt sind,
die aus aromatischen Substanzen, aliphatischen Substanzen und H
besteht. Vorzugsweise sind Ar
1 und Ar
2 jeweils aus einer Gruppe ausgewählt, die
aus Phenyl, Naphthyl und Phenanthryl besteht.
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Die
organische Elektrolumineszenzvorrichtung der vorliegenden Erfindung
ist ein blaues lichtemittierendes Material aus einem Lumineszenzkörper und
umfasst die folgende Verbindungsstruktur:
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Es
sollte klar sein, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung
als auch die folgende ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung beispielhaft und erläuternd und
dazu gedacht sind, eine weitergehende Erklärung der Erfindung, wie sie
beansprucht ist, bereitzustellen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
begleitenden Zeichnungen, die enthalten sind, um ein weiteres Verständnis der
Erfindung zu bieten und die in diese Anmeldung eingebunden sind
und einen Teil von ihr bilden, stellen eine Ausführungsform (Ausführungsformen)
der Erfindung dar und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung
des Grundgedankens der Erfindung:
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1 ist
eine Strukturschnittansicht, die eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung darstellt; und
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2 stellt
die verbesserte Lichtleistung einer organischen Elektrolumineszenzvorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nun
wird im Einzelnen Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung genommen, wovon Beispiele in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt sind. Wo immer es möglich
ist, werden in den Zeichnungen durchgehend dieselben Bezugsziffern
verwendet, um auf dieselben oder ähnliche Teile zu verweisen.
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Eine
organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
umfasst eine erste Elektrode, eine organische Lumineszenzschicht
und eine zweite Elektrode. Die organische Lumineszenzschicht umfasst
ein blaues Lumineszenzmaterial nach Anspruch 1.
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Die
erste Elektrode und die zweite Elektrode stellen in der vorliegenden
Erfindung eine Lochinjektionselektrode (Anode) bzw. eine Elektroneninjektionselektrode
(Kathode) dar. Sie können
auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung ohne jegliche Einschränkung verwendet
werden und sind durch ein typisches Verfahren hergestellt. Auch
kann gegebenenfalls eine Lochinjektionsschicht und/oder eine Lochtransportschicht
auf beiden Seiten der organischen Lumineszenzschicht ausgebildet sein.
Die Lochinjektionsschicht und die Lochtransportschicht können auf
dem Gebiet der vorliegenden Erfindung auch ohne jegliche Einschränkung verwendet
werden.
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Darüber hinaus
umfasst die organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung ein blaues Lumineszenzmaterial mit einer organischen Lumineszenzschicht
wie folgt.
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Nachstehend
werden Beispiele der vorliegenden Erfindung beschrieben. Die folgenden
Beispiele sind beispielhaft und erläuternd und sollen die Erfindung
nicht einschränken.
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Beispiele
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(1) Synthese von Tetra-p-Bromphenylmethan
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2
g Tetraphenylmethan und 0,05 g FeCl3 wurden
in einen Rundkolben gegeben und in einem Lösungsmittel wie 50 ml CCl4 aufgelöst
und dann mit 1,43 ml Brom gemischt. Dann wurde das sich ergebende
Produkt drei Tage lang refluxiert und umgerührt. Anschließend wurde
das Produkt in THT und Methanol rekristallisiert, um Tetra-p-Bromphenylmethan
zu erhalten. Dies lässt
sich durch die folgende chemische Formel ausdrücken.
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(2) Synthese von Biphenylboronsäure
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1,1
g Magnesium wurden in einen Rundkolben gegeben, im Vakuumzustand
10 Minuten lang erhitzt, um die Feuchtigkeit vollständig zu
entfernen, und in N2 abgekühlt. Dann
wurden 10 g in 90 ml THT aufgelöstes 2-Brom-1,1-biphenylethylen
langsam in den Kolben eingetropft. Nachdem die Tropfenreaktion zu
Ende war, wurde das sich ergebende Produkt eine Stunde lang refluxiert
und umgerührt.
Das Produkt wurde auf -78°C gekühlt und
dann wurden 5,68 ml in 50 ml THF gelösten Trimethylborats langsam
in den Kolben eingetropft. Das mit THF verdünnte Trimethylborat wurde langsam
in den Kolben eingetropft. Nachdem die Tropfenreaktion zu Ende war,
wurde das sich ergebende Produkt 12 Stunden lang bei Raumtemperatur
umgerührt.
Das Produkt wurde dann gefiltert und die Filterflüssigkeit
30 Minuten lang in Wasser und 2N-HCl gerührt. Unter Verwendung von Diethylether
wurde ein organischer Stoff aus dem Produkt abgeschieden und dann
konzentriert. Dem konzentrierten organischen Stoff wurde Petrolether
zugesetzt, um Kristall zu extrahieren. Schließlich wurde der Petrolether
gefiltert, um kristallinen weißen
Feststoff zu erhalten. Dies kann wie folgt ausgedrückt werden.
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(3) Synthese von 3,3,3,3-Tetrakis(biphenyl)methan
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2
g Tetraphenylmethan von (1), 6 g Biphenylboronsäure von (2) und 6,5 g K2CO3 wurden in 40
ml Toluol und 40 ml destilliertem Wasser aufgelöst. Dann wurden 250 mg Pd(PPh3)4 dem sich ergebenden
Produkt zugesetzt, das durch Auflösen erhalten wurde, und 24
Stunden lang refluxiert und umgerührt. Anschließend wurde
ein organischer Stoff unter Verwendung von Toluol extrahiert, und
weitere Wasserfraktionen wurden unter Verwendung von Dichlormethan
dreifach extrahiert. Der organische Stoff und der unter Verwendung
von Dichlormethan gewonnene Extrakt wurden miteinander gemischt
und dann konzentriert, wodurch ein Feststoff erhalten wurde. Der
erhaltene Feststoff wurde rekristallisiert und in Methanol gefiltert.
Dann wurde das sich ergebende Produkt mit THF gereinigt, um 3,3,3,3-Tetrakis(biphenyl)methan
zu erhalten, bei dem es sich um ein blaues Lumineszenzmaterial handelt.
Dies kann durch die folgende chemische Formel ausgedrückt werden.
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Die
organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
wurde mit einem typischen Verfahren unter Verwendung des erhaltenen
blauen Lumineszenzmaterials hergestellt. Und zwar wurde die organische
Elektrolumineszenzvorrichtung dadurch hergestellt, dass organische
Stoffe auf einem Indiumzinnoxid(ITO)-Glas abgeschieden wurden, das
in der Reihenfolge CuPc 25 nm (250 Å), NPD 35 nm (350 Å), BLUE
20 nm (200 Å),
Alq3 40 nm (400 Å), LiF und Al mit 3 mm × 3 mm strukturiert
war. Dabei betrug der Vakuum-Pegel 1,3 × 19-4 Pa
(10-6 Torr). 2 zeigt
das EL-Spektrum, wenn ein Strom mit 0,6 mA in der hergestellten
Vorrichtung floss. Auch wenn ein Strom mit 1,6 mA in der Vorrichtung
floss, konnte eine Luminanz von 216 Nit erzielt werden. In diesem
Fall betrug die Leistung 1,22 cd/A, und die Farbkoordinaten waren
X = 0,167 und Y = 0,173, was tiefes Blau zeigte.
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Da,
wie vorstehend beschrieben, die organische Elektrolumineszenzvorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung eine Verbindung mit einer Tetraphenylmethanstruktur
als blaues Lumineszenzmaterial enthält, kann eine exzellente Leuchtfarbe
und Stabilität
der Vorrichtung erzielt werden. Auch die Lichtleistung kann verbessert
werden.