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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese eines Peptids mit
einem Trp-Rest unter
Verwendung einer Festphase.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Luteinisierendes
Hormon freisetzendes Hormon (LHRH) ist ein Neurotransmitter, der
durch den Hypothalamus produziert wird, der die Sezernierung von
luteinisierendem Hormon (LHRH) und Follikel-stimulierendem Hormon
(FSH) aus der Hypophyse stabilisiert, was wiederum die Synthese
von Steroidhormonen, wie Testosteron, von den Gonaden stimuliert.
Viele LHRH-Peptidanaloga (z.B. Agonisten und Antagonisten) werden
gegenwärtig
zur Behandlung von Endometriose, Prostatakrebs, frühzeitiger
Pubertät
und anderer hormonell bedingter Störungen vertrieben. Die Synthese
von derartigen LHRH-Analoga ist schwierig und teuer.
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Die
Festphasenpeptidsynthese wurde 1963 eingeführt, mit der Absicht, viele
der mit der Lösungsphasenpeptidsynthese
verbundenen Zwischenreinigungsprobleme zu bewältigen. Stewart, et al., Solid
Phase Peptide Synthesis (Pierce Chemical Co., 2. Aufl.) 1984. Während der
Festphasensynthese werden Aminosäuren
zu einem Peptid von einer beliebigen gewünschten Sequenz zusammengeschlossen
(d.h. gekuppelt), während
ein Ende der Kette (d.h. der C-Terminus) an einem unlöslichen
Träger
verankert ist. Nachdem die gewünschte
Sequenz auf dem Träger
verknüpft
wurde, wird dann das Peptid von dem Träger abgelöst (d.h. abgespalten).
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US-Patent
Nr. 4,010,125 (1977) beschreibt die Synthese von [D-Trp6]-LHRH,
in welchem die Seitenketten von vier der zehn Reste des LHRH-Agonisten
geschützt
sind (z.B. L-Histidyl(tosyl), Seryl(benzyl), Tyroxyl(2,6-di-Cl-Bzl),
und L-Arginyl(tosyl)).
Jedoch erörterten
später
Coy et al., Int. J. Peptide Protein Res. 14:359 (1979), die Synthese
einer Anzahl von anderen LHRH-Analoga, in welchen ein minimaler
Seitenkettenschutz, z.B. nur ein Salzschutz von Arginin (d.h. Arg.HCl)
eine übenagende
Ausbeute der entsprechenden geschützten Synthese erzeugt wurde.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung, dass trotz des
Trends auf dem Fachgebiet, die Seitenketten von Aminosäuren bei
der Synthese von LHRH-Analoga nicht zu schützen, der Schutz des Tryptophanrests
während
der Festphasensynthese tatsächlich
die Ausbeute von LHRH-Analoga mit einem Tryptophanrest (z.B. [D-Trp6]LHRH) verbessert.
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US-Patent
Nr. 4,569,927 offenbart Peptide, einschließlich Decapeptide. In derartigen
Peptiden ist es erforderlich, dass D-Phe die zweite Aminosäure in der
Sequenz ist. Es gibt keine Offenbarung über bioaktive LHRH-Derivate
mit Histidin in der zweiten Rest-Position.
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DE 3931731 offenbart die
Festphasensynthese von [D-Trp
6]-LHRH auf
Polyacrylharz. Die Synthese nutzt den Vorteil der hydrophilen Eigenschaften,
die Polyacrylharze im Gegensatz zu Polystyrolharzen, aufweisen.
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BE 904 458 offenbart die
Festphasensynthese von [D-Trp
6]-LHRH, wobei
die Indolgruppe von Tryptophan mit Formyl geschützt ist und in welchem das
Peptid an das Benzhydrylamino-Polymer eines Benzhydrylamino-Polystyrol-1%-Divinylbenzol-Copolymers
gebunden ist. Das Benzhydrylaminopolymer weist hydrophile Eigenschaften
auf.
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Offenbarung der Erfindung
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines Peptids der Formel (I) bereit,
wobei
der His-Rest mit einer Tosylgruppe geschützt ist und das Indol-NH von
jedem beliebigen Trp-Rest geschützt
ist,
umfassend die Schritte:
- (a) Anlagern
eines Cäsiumsalzes
von Boc-Gly an ein chlormethyliertes Polystyrolharz, um Boc-Gly-Harz
zu erhalten;
- (b) Entblockieren des Boc-Gly-Harzes durch Mischen des Boc-Gly-Harzes
mit einem Gemisch aus einer Boc-entblockierenden organischen Säure, um
ein organisches Säuresalz
von H2N-Gly-Harz zu erhalten;
- (c) Neutralisieren des organischen Säuresalzes von H2N-Gly-Harz
mit einer Base, um H2N-Gly-Harz zu erhalten;
- (d) Kuppeln von H2-Gly-Harz mit einer
Boc-α-amin-geschützten Aminosäure, wobei
die geschützte
Aminosäure
der für
die Formel (I) definierten Aminosäure entspricht, in der vom
C-Terminus zum N-Terminus dargestellten Reihenfolge, umfassend
- (i) Umsetzen von H2N-Harz mit der Boc-α-amin-geschützten Aminosäure in Gegenwart
eines Peptidkupplungsmittels, um ein Bocblockiertes gekuppeltes
Produkt zu erhalten;
- (ii) Entblockieren der Boc-Gruppe von dem Boc-blockierten gekuppelten
Produkt durch Mischen des Boc-blockierten gekuppelten Produkts mit
einer Boc-entblockierenden organischen Säure, um ein gekuppeltes Produkt
zu erhalten;
- (iii) Umsetzen des gekuppelten Produkts mit einer weiteren Boc-α-amin-geschützten Aminosäure in Gegenwart
eines Peptidkupplungsmittels, um ein Boc-blockiertes gekuppeltes
Produkt zu erhalten;
- (iv) Entblockieren der Boc-Gruppe von dem Boc-blockierten gekuppelten
Produkt durch Mischen des Boc-blockierten gekuppelten Produkts mit
einer Boc-entblockierenden organischen Säure, um ein weiteres gekuppeltes
Produkt zu erhalten;
- (v) Wiederholen der Schritte (d)(iii) und (d)(iv) bis die N-terminale
Aminosäure
des Peptids der Formel (I) gekuppelt wurde, die Boc-Gruppe der N-terminalen
Aminosäure
entblockiert wurde und die Tosylseitenkettenschutzgruppe des His-Rests
entfernt wurde, um ein geschütztes
fertiges Peptidharz zu erhalten;
- (e) Abspalten und Entschützen
des geschützten
fertigen Peptidharzes, um das Peptid der Formel (I) zu erhalten,
umfassend:
- (i) Herstellen einer Lösung
des geschützten
fertigen Peptid-Harzes in einem Gemisch aus Methanol und einem inerten
polaren aprotischen Lösungsmittel;
- (ii) Abkühlen
der Lösung
auf etwa 0 bis 10°C:
- (iii) Langsames Durchblasen von Ammoniakgas oder Ethylamingas
und Beibehalten der Kühlung
bis die Lösung
mit Ammoniak gut gesättigt
ist, um eine gesättigte
Lösung
zu erhalten;
- (iv) Mischen der gesättigten
Lösung
ohne Kühlen
für eine
Dauer von 15 bis 36 Stunden bis > 95%
freier Methylester bei Verwendung von Ammoniakgas zu dem entsprechenden
Amid oder bei Verwendung von Ethylamingas zu dem entsprechenden
Ethylamid umgewandelt sind;
und
- (f) Isolieren des Peptids aus der Lösung.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass die folgenden Boc-α-amin-Aminosäuren aufeinander
folgend vom C-Terminus
zum N-Terminus gekuppelt werden, N-α-Boc-L-prolin, N-α-Boc-L-ariginin·HCl, N-α-Boc-L-leucin,
N-α-Boc-D-tryptophan(N'-indolformyl), N-α-Boc-L-tyrosin, N-α-Boc-L-serin-Hydrat,
N-α-Boc-tryptophan(N'-indolformyl), N-α-Boc-L-histidin(tosyl)cyclohexylaminsalz
und Pyroglutaminsäure.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass die Formylschutzgruppe der Trp-Seitenkette durch Behandlung
mit einer Lösung,
umfassend Ammoniak, ein primäres Amin
oder ein sekundäres
Amin und einen Alkohol, entfernt wird.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass die Lösung Ammoniak
und Methanol umfasst.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass der Schritt des Isolierens des Peptids aus der Lösung umfasst:
- (i) Filtrieren der Lösung unter Herstellung eines
Filtrats; und
- (ii) Konzentrieren des Filtrats.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass beim Kuppeln von N-α-Boc-D-tryptophan(N'-indolformyl), N-α-Boc-L-tyrosin, N-α-Boc-L-serin-Hydrat
und N-α-Boc-tryptophan(N'-indolformyl) auch
1-Hydroxybenzotriazol (HOBT) verwendet wird.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Festphasensynthese eines Peptids der Formel (I), hier vorstehend
angegeben und definiert, bereit, wobei das Verfahren das vorübergehende
Schützen
eines beliebigen Tryptophanrests mit einer Seitenkettenschutzgruppe,
die basenlabil ist, wobei die Schutzgruppe während der Abspaltung des Peptids
der Formel (I) von dem festen träger
durch Umsetzung mit einer Base entfernt wird, umfasst.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass die Trp- oder D-Trp-Seitenkettenschutzgruppe eine Acylgruppe
ist.
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Ein
bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens besteht
darin, dass die Trp- oder D-Trp-Seitenkettenschutzgruppe durch Behandlung
mit einer Lösung,
umfassend Ammoniak, ein primäres
Amin oder ein sekundäres
Amin und einen Alkohol, entfernt wird.
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Ein
anderes bevorzugtes Verfahren des unmittelbar vorangehenden Verfahrens
besteht darin, dass die Seitenkettenschutzgruppe Formyl ist und
die Base eine Ammoniak umfassende Methanollösung ist.
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Abkürzungen
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- BOC
- = t-Butoxycarbonyl
- Cit
- = Citrullin
- cPzACAla
- = cis-3-(4-Pyrazinylcarbonylaminocyclohexyl)alanin
- hArg(Bu)
- = N-Guanidino(butyl)homoarginin
- hArg(Et)2
- = N,N'-Guanidino(dimethyl)homoarginin
- hArg(CH2CF3)2
- = N,N'-Guanidinobis(2,2,2-trifluorethyl)homoarginin
- HOBT
- = 1-Hydroxybenzotriazol
- Lys(iPr)
- = Nε-Isopropyllysin
- β-Nal
- = β-1-Naphthylalanin oder β-2-Naphthylalanin,
wenn nicht anders angegeben.
- NicLys
- = Nε-Nicotinoyllysin
- Pal
- = Pyridylalanin
- p-Cl-Phe
- = 3-(4-Chlorphenyl)alanin
- p-F-Phe
- = 3-(4-Fluorphenyl)alanin
- PicLys
- = Nε-Picolinoyllysin
- Qal
- = Chinolylalanin
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Wenn
nicht anders definiert, weisen alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hier verwendet werden, dieselbe Bedeutung auf, wie
sie üblicherweise
dem Durchschnittsfachmann verständlich
ist.
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Ein
Peptid der Formel (I) kann durch Festphasenpeptidsynthese unter
Verwendung von chemischen Boc-Vorgängen auf Merrifield-Harz, gefolgt
von Abspaltung des Peptids von dem Harz mit Ammoniak, einem primären Amin
oder einem sekundären
Amin in einem Alkohol unter Erhalt des Titelpeptids, hergestellt
werden.
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Der
erste Schritt in einem derartigen erfindungsgemäßen Verfahren ist es, das Cäsiumsalz
der C-terminalen Aminosäure,
Boc-Gly, auf Merrifield-Harz durch eine Esterverknüpfung anzulagern.
Das Cäsiumsalz von
Boc-Gly wird durch Zugabe von Boc-Gly zu Cäsiumcarbonat in einem Gemisch
aus Methanol und Wasser gebildet. Das Cäsiumsalz von Boc-Gly wird unter
Vakuum getrocknet, und man lässt
es dann mit den Chlormethylbenzylgruppen auf dem Polystyrol in einem
wasserfreien polaren aprotischen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
(DMF), reagieren. Diese Reaktion wird für eine Dauer von etwa 24 bis
48 Stunden, vorzugsweise 36 Stunden bei etwa 45°C bis 60°C, vorzugsweise 50°C, durchgeführt. Das
umgesetzte Harz wird dann filtriert, mit Wasser, einem polaren aprotischen
Lösungsmittel,
wie DMF, und einem Alkohol, wie Methanol, gespült und dann auf ein konstantes
Gewicht, vorzugsweise unter reduziertem Druck, getrocknet. Das getrocknete
Harz kann zum Bestimmen des Boc-Gly-Gehalts getestet werden, der
in mmol Gly pro Trockengramm Harz ausgedrückt wird. Der berechnete Wert
wird zum Bestimmen des Maßstabs
der Vereinigungsreaktion für
die anschließende
Materialverwendung und Berechnungen der theoretischen Ausbeute verwendet.
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Die
Synthese eines Peptids der Formel (I) kann auf dem Boc-Gly-Harz,
enthalten in einem Glasreaktor mit Sinterglasscheibenfiltern am
Boden des Reaktors, durchgeführt
werden. Der Reaktor wird mit einem mechanischen Rührer gerührt und
durch Aufbringen von Inertgasdruck, wie Stickstoffdruck, entleert,
um Flüssigkeiten
durch die Sinterglasscheibe am Boden zu pressen, während das
Harz im Reaktor gehalten wird. Zuerst wird die Boc-Gruppe von Boc-Gly
durch zweimaliges Mischen des Gly-Harzes mit einem Gemisch aus einer organischen
Säure in
einem chlorierten Lösungsmittel,
vorzugsweise 25%iger Trifluoressigsäure (TFA) in Dichlormethan
(DCM), zuerst für
eine Dauer von etwa 2 Minuten und dann für eine Dauer von etwa 25 Minuten, gefolgt
von durch Stickstoffdruck unterstütztes Entleeren, von dem Gly-Harz
entfernt (z.B. entblockiert). Das Gly-Harz wird dreimal mit DCM
und zweimal mit einem Alkohol, wie Isopropylalkohol (IPA), gespült, und
das erhaltene Amino-TFA-Salz wird zweimal mit einer Base in einem
inerten Lösungsmittel,
vorzugsweise einer 10%igen Triethylaminbase in DCM, für eine Dauer
von jeweils etwa 5 Minuten neutralisiert und dreimal mit DCM erneut
gespült.
Das Harz wird dann mit 2,5 Mol-äquivalenten
Gemischen von Boc-α-Amino-geschützten Aminosäuren, entsprechend
den für
die Formel (I) definierten Aminosäuren vom C-terminalen Ende
bis zum N-terminalen Ende, unter Verwendung eines Peptidkupplungsmittels,
vorzugsweise von Diisopropylcarbodiimid (DIC), in polaren aprotischen
Lösungsmitteln,
vorzugsweise DMF/DCM-Gemischen als Reaktionsmedien, gekuppelt. Jeder
Kupplung folgen Spülungen
mit DMF und DCM. Das Harz kann durch Kaiser-Ninhydrin für jede Kupplungsbeendigung
getestet werden, außer
Arginin, das unter Verwendung von Isatin zum Nachweis des sekundären Amins
von ungekuppeltem Restprolin getestet werden kann. Die Boc-Gruppe
wird von jeder gekuppelten Aminosäure im Anschluss an das wie
vorstehend beschriebene Testen entfernt. Die folgenden geschützten Aminosäuren, entsprechend
den Aminosäuren
der Formel (I), werden vorzugsweise in einer Synthese der vorliegenden
Erfindung verwendet: N-α-Boc-L-prolin, N-α-Boc-L-arginin·HCl, N-α-Boc-L-leucin, N-α-Boc-D-tryptophan(N'-Indolformyl), N-α-Boc-L-tyrosin, N-α-Boc-L-serinhydrat,
N-α-Boc-L-histidin(tosyl)cyclohexylaminsalz
und Pyroglutaminsäure.
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1-Hydroxybenzotiazol
(HOBT) kann beim Kuppeln der geschützten Derivate von D-Trp, Tyr,
Ser und Trp ebenfalls verwendet werden (3–5 Äqu.). Die Tosylseitenketten-Schutzgruppe
von Histidin wird mit zwei Behandlungen von HOBT in DMF für eine Dauer
von (jeweils) einer Stunde nach der endgültigen Aminosäurekupplung
entfernt. Boc-D-Tryptophan und Boc-L-Tryptophan werden mit Formyl
am Stickstoff des Indolrings seitenkettengeschützt. Das Formyl wird später während der
Abspaltung des Peptids von dem Harz unter Verwendung einer Base
entfernt.
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Das
vollständige
Peptidharz wird in einem ausgewogenen Sinterglastrichter mit einem
inerten chlorierten Lösungsmittel
wie DCM gespült,
zweimal mit einem Alkohol wie Methanol gespült und unter Vakuum getrocknet.
Das getrocknete Peptidharz wird in einen Dreihalsrundkolben mit
einem Volumen von 1 Liter überführt. Ein
Gemisch aus 9:1 Methanol/DMF mit etwa 15 Milliliter pro Gramm des
Peptidharzes wird dem Rundkolben zugesetzt. Die Lösung wird
auf etwa < 10°C abgekühlt, und
wenn die C-terminale Amidform des Peptids gewünscht ist, wird Ammoniakgas
langsam unter starkem Kühlen
bis zur guten Sättigung
(eine etwa 1-stündige
Zugabezeit) durchgesprudelt, wobei das Peptid von dem Harz in Form
einer freien Methylesterzwischenverbindung freigesetzt wird. Man
lässt die
Lösung
ohne Kühlen
für eine
Dauer von etwa 15–36
Stunden weiter mischen, wobei während
dieser Zeit etwa > 95%
des freien Methylesters zu dem entsprechenden Amidprodukt umgewandelt
werden. Der Reaktionsverlauf kann z.B. unter Verwendung von Hochdruck-Flüssigchromatographie
(HPLC) überwacht
werden und kann beendet werden, wenn der gewünschte Vollständigkeitsgrad
erzielt ist. Das Produkt wird in Lösung mit einem Sinterglastrichter
filtriert und das Harz mit Methanol und DMF mehrmals gespült. Alle
Spülungen
und Filtrate werden zu einem sehr dicken Öl kondensiert. Ethylacetat
wird zugesetzt und die Lösung
verrieben, um das Produkt zu verfestigen, dekantiert, und das Verreiben
wird erneut mit Ethylacetat wiederholt. Das Rohprodukt wird in Methanol
gelöst,
und ein gleiches Volumen an 4N-Essigsäure wird zugesetzt. Die Lösung wird
eingeengt, um das gesamte Methanol zu entfernen. Das Produkt wird
mit 4N Essigsäure
verdünnt.
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Die
C-terminale Ethylamidform des Peptids kann durch Ersetzen von Ethylamin
für Ammoniak
im Verfahren des unmittelbar vorangehenden Absatzes erhalten werden,
wobei die Temperatur der Lösung
unter etwa < 16°C während der
Sättigung
der Lösung
mit Ethylamin, und vorzugsweise zwischen etwa 5°C bis etwa 15°C, gehalten
wird.
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Das
Rohmaterial kann durch wiederholte präparative Umkehrphasenchromatographische
Durchgänge
gereinigt und lyophilisiert werden, um das Endprodukt zu erhalten.
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Es
ist dem Fachmann klar, dass andere Lösungsmittelsysteme verwendet
werden können,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Alkohole mit niedrigem Molekulargewicht, wie Ethanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol, Isobutanol, tert-Butanol und dergleichen, andere polare
aprotische Lösungsmittel
und Gemische davon.
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Modi zur Durchführung der
Erfindung
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Beispiel
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Synthese von pGlu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Trp-Leu-Arg-Pro-Gly-NH2([D-Trp6]LHRH-NH2)
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[D-Trp6]LHRH-NH2 wurde
durch Festphasenpeptidsynthese unter Verwendung von chemischen Boc-Vorgängen auf
Merrifield-Harz, gefolgt von Abspaltung des Peptids von dem Harz
mit methanolischem Ammoniak unter Erhalt des Titelpeptids, hergestellt.
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Der
erste Schritt im Verfahren bestand darin, das Cäsiumsalz der C-terminalen Aminosäure, Boc-Glycin,
am Merrifield-Harz durch eine Esterverknüpfung anzulagern. Das Cäsiumsalz
von Boc-Glycin wird durch Umsetzen von Boc-Glycin (40,9 g) mit Cäsium/carbonat
(37,9 g) in einem Gemisch aus Methanol und Was ser (80 ml/40 ml)
gebildet. Das Cäsiumsalz
des Boc-Glycins wurde unter Vakuum getrocknet, und man ließ es dann
mit den Chlormethylbenzylgruppen auf den Polystyrolperlen (Merrifield-Harz;
Advanced Chemtech, 88,2 g) in wasserfreiem Dimethylformamid (DMF;
200 ml) reagieren. Diese Reaktion wurde für eine Dauer von etwa 36 Stunden
bei etwa 50°C
auf einem Rotationsverdampfer des Typs BüchiTM Modell
110 durchgeführt.
Das umgesetzte Harz wurde dann filtriert, mit Wasser, DMF und Methanol
gespült
und auf ein konstantes Gewicht bei T < 35°C
im Vakuum getrocknet. Das getrocknete Harz wurde dann zum Bestimmen
des Boc-Glycin-Gehalts, der in mmol Glycin pro Trockengramm Harz
ausgedrückt
wird, getestet. Der berechnete Wert von 0,872 mmol/Gramm wurde gefunden
und zum Bestimmen des genauen Maßstabs für die Zusammenschlussreaktion für die anschließende Materialverwendung
und Berechnungen der theoretischen Ausbeute verwendet.
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Die
Synthese des Peptids wurde auf dem Boc-Glycin-Harz (12,5 g), enthalten
in einem Glasreaktor mit Sinterglasscheibenfiltern sowohl am Boden
als auch am oberen Teil des Reaktors mit 500 ml, durchgeführt. Der
Reaktor wurde vom Boden her befüllt
und durch Umwenden (Drehen um 180 Grad innerhalb von 3 Sekunden)
geschüttelt.
Zuerst wurde die Boc-Gruppe vom Glycinharz durch zweimaliges Mischen
des Harzes mit 175 ml 25%iger Trifluoressigsäure (TFA) in Dichlormethan
(DCM) (2 Minuten und 25 Minuten), gefolgt von durch Stickstoffdruck
unterstütztem
Entleeren, entfernt. Das Harz wurde dreimal mit 125 ml DCM und zweimal mit
125 ml Isopropylalkohol (IPA) und dann dreimal mit 125 ml DCM gespült. Das
erhaltene Amino-TFA-Salz wurde zweimal mit 125 ml 10%iger Triethylaminbase
in DCM für
eine Dauer von jeweils 5 Minuten neutralisiert und dreimal mit DCM
erneut gespült.
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Das
Harz wurde dann mit einem 2,6 Mol-äquivalenten Gemisch der folgenden
Boc-geschützten
Aminosäure
mit 4,2 ml Diisopropylcarbodiimid (DIC) in 16 ml DMF und 47 ml gekuppelt
und entblockiert; 5,84 Boc-L-prolin, 8,93 g Boc-L- arginin-HCl, 6,77
g Boc-L-leucin, 9,0 g Boc-D-tryptophan(formyl), 7,64 g Boc-L-tyrosin, 9,0 g Boc-L-tryptophan(formyl),
6,06 g Boc-L-serinhydrat, 16 g Boc-L-histidin(tosyl)·Cyclohexylaminsalz und 13,5
g Pyroglutaminsäure.
1-Hydroxybenzotriazol
(HOBT) wurde ebenfalls verwendet (3–5 Äqu.) in D-Trp, Tyr, Ser und
Trp-Kupplungen. 75 ml Dimethylacetamid (DMA) wurde anstelle von
DMF und DCM beim Kuppeln von Arg verwendet. Das Harz wurde mit DMF
und DCM gespült
und durch Kaiser-Ninhydrin auf Kupplungsbeendigung getestet. Die
Boc-Gruppe wurde von jeder gekuppelten Aminosäure, wie vorstehend beschrieben, entfernt.
Histidin wurde mit Tosyl an der Seitenkette geschützt, das
mit zwei Behandlungen von 4,16 g HOBT in 105 ml DMF für eine Dauer
von einer Stunde (jeweils) nach der endgültigen Aminosäurekupplung
entfernt wurde. Boc-D-Tryptophan und Boc-L-Tryptophan wurden mit
Formyl, das während
der Abspaltung des Peptids von dem Harz entfernt wurde, seitenkettengeschützt.
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Das
vollständige
Peptid-Harz wurde in einem ausgewogenen Sinterglastrichter mit DCM
gespült,
zweimal mit Methanol gespült
und unter Vakuum getrocknet. Das getrocknete Peptid-Harz wurde in
einen Dreihalsrundkolben mit einem Volumen von einem Liter überführt. 15
ml/Gramm des Peptidharzes in 9:1 Methanol/DMF (380 ml für einen
Maßstab
von 10,9 mM) wurde dem Kolben zugesetzt. Die Lösung wurde auf etwa < 10°C abgekühlt, und
Ammoniakgas wurde langsam unter starkem Kühlen bis zur guten Sättigung
(eine Zugabezeit von etwa 1 Stunde) durchgesprudelt. Man ließ die Lösung ohne
Kühlen
für eine
Dauer von etwa 15–36
Stunden weiter mischen, bis > 95%
freier Methylester zum Amidprodukt umgewandelt wurde, wie durch Überwachen
mit Hochdruck-Flüssigchromatographie
(HPLC) bestimmt. Das Produkt wurde in Lösung mit einem Sinterglastrichter
filtriert, und das Harz wurde mit Methanol und DMF mehrmals gespült. Alle
Spülungen und
Filtrate wurden zu einem sehr dicken Öl auf einem Rotationsverdampfer
bei T < 40°C kondensiert.
Ethylacetat (0,08 Liter) wurde zugesetzt, und die Lösung wurde
zum Verfestigen des Produkts verrieben, dekantiert und wiederholt
mit 0,08 Litern Ethylacetat verrieben. Das harte, gum miartige Produkt
wurde in Ethylacetat über Nacht
getaucht und dekantiert. Das Rohprodukt wurde in Methanol (0,07
Liter) gelöst,
und ein gleiches Volumen von 4N Essigsäure wurde zugesetzt. Die Lösung wurde
zum Entfernen des gesamten Methanols auf einem Rotationsverdampfer
bei T < 40°C eingeengt.
Das Produkt wurde auf etwa 35 Gramm Produkt/Liter mit 4N Essigsäure verdünnt.
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Das
Rohmaterial wurde dann durch wiederholte Umkehrphasenchromatographische
Durchgänge
gereinigt und lyophilisiert, um das Endprodukt (8,4 g, 59%ige Ausbeute)
als weißen
Feststoff mit > 99%iger
Reinheit zu erhalten.