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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen der allgemeinen Formel
1 (1a, 1b, 1c und 1d)
1a wobei
Y = -(CH
2)
n- wobei n = 1–11
R
= -MV
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ,
oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ wobei
m = 1–13
1b
wobei
Y = -(CH
2)
n-
wobei n = 1–11
R
= -MV
2+-(CH
2)
m-Acr 2X
θ oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-Acr
2X
θ wobei
m = 1–11
1c
wobei
Y = ortho oder para Toluyl
R = -MV
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ wobei m = 1–13
1d
wobei
Y = -(CH
2)
n-
wobei n = 1–10
R
= -Acr
+-R
1 X
θ/2X
θ wobei
N
in dem Acridinhauptring ebenfalls durch eine Alkylgruppe quarternisiert
ist
R
1 = -(CH
2)
m-CH
3 oder -(CH
2)
m-C
6H
4-(CH
Z)m (para),
wobei
m = 0–13
Formel
1 und/oder pharmazeutisch annehmbare Derivate dieser,
verwendbar als phototherapeutisch und katalytisch photoaktivierte
DNA-Schneideagenzien. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls
ein Verfahren zur Herstellung neuer Moleküle gemäß Formel 1. Die neuen Moleküle der Erfindung
sind nützlich
zur Stabilisierung von DNA einschließlich Duplex-, Triplex- und
Quadruplex-Strukturen durch Interkalation und/oder Bisinterkalation und
Furchenbindungsinteraktionen. Die neuartigen Moleküle der Erfindung
sind ebenso für
das katalytisch photoaktivierte Schneiden von DNA allein durch Cosensibilisierung
mit Selektivität
an Guanin (G) Stellen in Duplex und AG zwei Basenaufwölbungen
enthaltenden Sequenzen, geeignet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls eine Serie von bifunktionellen
Molekülen
der allgemeinen Formel 1 (1a, 1b und 1c) und Derivate davon, sind
ebenfalls nützlich
als Photokatalysatoren für
die Oxidation von Wasser, um Wasserstoff in industriellen Anwendungen
herzustellen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Entwicklung funktioneller Moleküle,
die selektiv an Nukleinsäuren
(DNA oder RNA) binden und im Stande sind, Duplex- oder einzelsträngige Nukleinsäuren zu
binden, ist ein aktives Forschungsgebiet, welches wichtige biochemische
und biomedizinische Anwendungen hat. Manche dieser wirksamen Agenzien
sind sehr nützlich
bei der Behandlung verschiedener Krankheiten und ebenso als Sonden
zum Verstehen von DNA-Strukturen
und DNA-Protein-Interaktionen. Während
natürliche
Restriktionsenzyme bei vielen dieser Anwendungen sehr nützlich gewesen
sind, verhindern deren große
Größe und/oder
begrenzte Bereiche der Sequenzerkennungseigenschaften deren allgemeine
Verwendung. Daher sind synthetische funktionelle Moleküle, die
eine stellenselektive oder sequenzspezifische Modifikation von DNA
bewirken und einen sauberen und effektiven Weg zum Schneiden von
DNA bieten, die von konventionellen Restriktionsenzymen nicht erkannt werden,
zum Schneiden, dringend benötigt.
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In
diesem Zusammenhang wurde eine große Anzahl synthetischer Liganden
entwickelt, die die Fähigkeit
besitzen, spezifische Sequenzen oder strukturelle Domänen in der
DNA zu erkennen und zu binden und welche nukleolytische Aktivität unter
physiologischen Bedingungen (chemische Nukleasen) oder während der Photoaktivierung
(Photonukleasen) besitzen. Einige dieser umfassen 1,10-Penanthrolin-Kupfer,
Eisen-EDTA, Bleomycin, Enediyene-Antibiotika und Anthraquinone.
Für Beispiele
wird Bezug genommen auf die US-Patente Nr. 5,985,557; Nr. 6,090,543;
Nr. 5,739,022; Nr. 5,556,949; Nr. 5,552,278; Nr. 5,504,075; Nr.
4,942,227; Nielsen, P. E. J. Mol. Recog.. 1990, 3, 1; Papavassiliou,
A. G. Biochem. J. 1995, 305, 345; Sigman, D. S.; Graham, D. R.;
D'Aurora, V.; Stern,
A. M. J. Biol. Chem. 1979, 254, 12269; Pope, L. E.; Sigman, D. S.
Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 1984, 81, 3; Tullius, T. D.; Dombroski,
B. A. Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 1986, 83, 5469; Hertzberg, R.
P.; Dervan, P. B. J. Am. Chem. Soc. 1982, 104, 313; Hecht, S. M.;
Bleomycin: Chemical, Biochemical and Biological aspects, Ed.; Springer
Verlag: New York, 1979; Sausville, E. A.; Peisach, J.; Horwitz,
S. B. Biochemistry, 1978, 17, 2740. Jedoch sind synthetische Liganden,
die vielseitig sind und konventionelle Restriktionsenzyme nachahmen,
noch immer zu entwickeln.
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Von
den verschiedenen Klassen der DNA-Schneidesystemeüber die
berichtet wurde hat sich bei den photoaktivierten Schneideagenzien
herausgestellt, dass diese bedeutende praktische Vorteile gegenüber den Reagenzien
haben, welche die DNA unter thermischen Bedingungen schneiden. Ein
interessanter Gesichtspunkt der photoaktivierten DNA-Schneideagenzien
ist, dass diese es erlauben, die Reaktion räumlich und zeitlich durch Kombination
all dieser Komponenten der Reaktionsmischung vor der Bestrahlung
zu kontrollieren. Die Bestrahlung der Reaktionsmischung mit einer
geeigneten Lichtquelle leitet die Reaktion ein, die andauert, bis
das Licht ausgeschaltet wird. Die Möglichkeit, Licht in räumlichem
und zeitlichem Sinne zu kontrollieren, wäre für Anwendungen, die sich von
der zeitaufgelösten
Probennahme verschiedener biochemischer Prozesse, beispielsweise
der Transkription und Translation, bis hin zur genomischen Analyse
und therapeutische Agenzien erstrecken, vorteilhaft. Für die ausgewählten Beispiele
wird Bezug genommen auf das US-Patent Nr. 5,994,410; Nr. 5,734,032;
Nr. 5,650,399; Nr. 5,607,924; Nr. 6,087,493; Nr. 6,057,096; 5,767,288;
Nr. 5,439,794; Armitage, B. Chem. Rev. 1998, 98, 1171 und die hierin
zitierten Referenzen; Kochevar, I. E.; Dunn, D. A. Bioorg. Photochem.
1990, 1, 273 und die hierin zitierten Referenzen; Paillous, N.;
Vicendo, P. J. Photochem. Photobiol., B 1993, 20, 203; Nielsen,
P. E.; Jeppesen, C.; Buchardt, O. FEBS lett. 1988, 235, 122; Chow,
C. S.; Barton, J. K. Methods Enzymol. 1992, 212, 219; Chang, C.-H.;
Meares, C. F. Biochemistry 1982, 21, 6332; Riordan, C. G.; Wei,
P. J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 2189; Thorp, H. H. Angew. Chem.,
Int. Ed. Eng. 1991, 30, 1517; Armitage, B.; Yu, C.; Devadoss, C.;
Schuster, G. B. J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 9847; Adam, W.; Cadet,
J.; Dall'Acqua,
F.; Epe, B.; Ramaiah, D.; Saha-Moller, C. R. Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 1995, 34, 107; Uesawa, Y.; Kuwahara, J.; Sugiura, Y. Biochem.
Biophys. Res. Commun. 1989, 164, 903; Ito, K.; Inoue, S.; Yamamoto,
K.; Kawanishi, S. J. Biol. Chem. 1993, 268, 13221; Saito, I.; Takayama,
M.; Matsuura, T.; Matsugo, S.; Kawanishi, S. J. Am. Chem. Soc. 1990,
112, 883; Sako, M.; Nagai, K.; Maki, Y. J. Chem. Soc. Chem. Commun.
1993, 750.
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Es
zeigte sich, dass diese photoaktivierten Schneidereagenzien DNA
(i) durch Erzeugen eines diffusionsfähigen (Singlet-Sauerstoff)
und nicht-diffusionsfähiger
(Hydroxyradikale) reaktiver Intermediate, (ii) Abstraktion eines
Sauerstoffatomes und (iii) Elektronentransfers schneiden. Die meisten
der bisher beschriebenen Systeme initiieren den photoinitiierten
Schnitt durch mehr als einen Mechanismus. Obwohl der Schaden, bewirkt
durch all diese Mechanismen, zur initialen Modifikation entweder
eines Zuckers oder einer Nukleobase führt, was daraufhin zum Schneiden
des Phosphodiesters führt,
werden ernste Anstrengungen in diesem Prozess unternommen, um Reagenzien
zu entwickeln, welche die DNA lediglich mittels eines dieses Mechanismuses
schneiden und ebenso diese Schneideagenzien zu spezifischen Sequenzen
oder Domänen
in der DNA leiten. Es kann Bezug genommen werden auf Cadet, J.;
Téoule,
R. Photochem. Photobiol. 1978, 28, 661; Croke, D. T.; Perrouault,
L.; Sari, M. A.; Battioni, J. P.; Mansuy, D.; Magda, D.; Wright,
M. M.; Miller, R. A.; Sessler, J. L.; Sansom, P. I. J. Am. Chem.
Soc. 1995, 117, 3629; Theodorakis, E.; Wilcoxen, K. M. Chem. Commun. 1996,
1927; Suenaga, H.; Nakashima, K.; Hamachi, I.; Shinkai, S. Tetrahedron
Lett. 1997, 38, 2479; Cullis, P. M.; Malone, M. E.; Merson-Davies,
L. A. J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 2775; Sies, H.; Schulz, W. A.;
Steenken, S. J. Photochem. Photobiol. B 1996, 32, 97; Saito, I.;
Takayama, M.; Sugiyama, H.; Nakamura, T. In DNA and RNA Cleavers
and Chemotherapy of Cancer and Viral Diseases; Meunier, B., Ed.;
Kluwer: Netherlands, 1996, Seiten 163–176.
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Seit
kurzem gibt es ein gesteigertes Interesse daran, Moleküle herzustellen,
welche die RNA effektiv mittels eines photoinduzierten Elektronentransfermechanismuses
ausschließlich
unter Einbeziehung der Oxidation von Nukleobasen schneiden. Eine
einzigartige Eigenschaft dieses Mechanismuses ist die, dass man vernünftige Kontrolle über das
Schneiden hat. Es wurde herausgefunden, dass der DNA-Schnitt mittels
dieses Mechanismuses bei Guanin (G) vonstatten geht, da Guanin die
am einfachsten oxidierbare Base der Nukleinsäuren aufgrund ihres geringen
Ionisierungspotenzials ist. Eine große Anzahl von organischen ebenso
wie anorganischen Systemen sind beschrieben worden, welche den DNA-Schnitt
mittels photoinduziertem Elektronentransfermechanismus bewirkt.
Jedoch stellte sich heraus, dass die meisten Reagenzien sehr uneffizient sind,
mit einer Schneideeffizienz in der Größenordnung von 10–8.
Bezug wird genommen auf Sevilla, M. D.; D'Arcy, J. B.; Morehouse, K. M.; Englehardt,
M. L. Photochem. Photobiol. 1979, 29, 37; Blau, W.; Croke, D. T.; Kelly,
J. M.; McConnel, D. J.; OhUigin, C.; Van der Putten, W. J. M. J.
Chem. Soc. Chem. Commun. 1987, 751; Sage, E.; Le Doan, T.; Boyer,
V.; Helland, D. E.; Kittler; Helene, C; Moustacchi, E. J. Mol. Biol.
1989, 209, 297; Brun, A. M.; Harriman, A. J. Am. Chem. Soc. 1991,
113, 8153; Ly, D.; Kan, Y.; Armitage, B.; Schuster, G. B. J. Am.
Chem. Soc. 1996, 118, 8747; Hall, D.B.; Holmlin, R. E.; Barton,
J. K. Nature 1996, 382, 731; Gasper, S. M.; Schuster, G. B. J. Am.
Chem. Soc. 1997, 119, 12762. Aus diesem Grunde sind effiziente photoaktivierte DNA-Schneideagenzien
basierend auf dem Elektronentransfermechanismus für biologische
Applikationen hochbegehrt.
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Im
Falle der photoaktivierten DNA-Schneideagenzien mittels Elektronentransfermechanismus
hängt die
Effizienz der Reaktion von dem Redoxpotenzial des Schneideagens,
der Anregungsenergie und dem Oxidationspotenzial des Grundzustands
der Base, zusätzlich
zu den weiteren Bedingungen ab. Damit eine effektive Reaktion stattfindet,
muss die Rate für
den Elektronentransfer von dem Donor auf den Akzeptor größer sein
als der Rückelektronentransferprozess.
Daher kann die Ineffizienz, welche mit den photoaktivierten DNA-Schneideagenzien
in Bezug gebracht werden kann, der Existenz eines effektiven Rückelektronentransfers
zwischen der resultierenden oxidierten Base und dem reduzierten
Sensibilisator zugeordnet werden. Um diese Schwierigkeit des Elektronenrücktransferprozesses,
der mit diesen Systemen zusammenhängt, zu bewältigen, sind wenige Beispiele
basierend auf Cosensibilisierungsmechanismen entwickelt worden (Dunn,
D. A.; Lin, V. H.; Kochevar, I. E. Biochemistry 1992, 31, 11620;
Atherton, S. J.; Beaumont, P. C. J. Phys. Chem. 1987, 91, 3993;
Fromherz, P.; Rieger, B. J. Am. Chem. Soc. 1986, 108, 5361). Diese
Systeme bestehen aus einem Sensibilisator, der ebenfalls ein Interkalator
ist, und einen Elektron nach der Photoaktivierung auf den Cosensibilisator
(Elektronenakzeptor) überträgt, der
auf der Oberfläche
der DNA gebunden ist. Die Photosensibilisierung, unter Einbeziehung
des Cosensibilisators, der weit weg von dem Sensibilisator gebunden
ist, soll erwartungsgemäß den Rückelektronentransport
inhibieren und dadurch einen Anstieg des DNA-Schneidens bewirken.
Jedoch wurde in der Realität
lediglich eine sehr kleine Verbesserung der DNA-Schneideeffizienz
(in Größenordnungen
von 10–7)
in diesen Systemen aufgrund von Komplikationen im Hinblick auf die Konzentration,
den Abstand und die DNA-Bindeaffinitäten des Sensibilisators und
Cosensibilisators beobachtet.
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Aus
diesem Grunde ist die Entwicklung von kleinen Verbindungen, die
in wässrigem
Medium löslich sind,
die Ineffizienz aufgrund des Elektronenrücktransfers überwinden,
starke Bindungsinteraktionen mit DNA aufweisen, selektiv und effektiv
bei der Einleitung des DNA-Schneidens allein durch Elektronentransfermechanismen
sind, hochbegehrt für
biologische Anwendungen, einschließlich des sauberen und effizienten
Wegs des Schneidens von DNA an Stellen, die von konventionellen
Restriktionsenzymen nicht erkannt werden.
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Es
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, funktionelle Moleküle zur Verfügung zu
stellen, welche stark und selektiv an der DNA binden und als selektive
und effektive photoaktivierte DNA-Schneideagenzien fungieren, die
ausschließlich über den
Cosensibilisierungsmechanismus funktionieren.
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Gegenstände der
Erfindung
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Hauptgegenstand
der vorliegenden Erfindung ist es, neuartige bifunktionelle Moleküle, basierend
auf Viologen-verknüpften
Acridinen und Derivaten dieser zur Verfügung zu stellen, die als phototherapeutische und
katalytisch photoaktivierte DNA-Schneideagenzien verwendet werden
können.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, bifuktionelle
Moleküle
zur Verfügung
zu stellen, die als Sonden für
verschiedene DNA-Strukturen (Einzelstrang, Duplex, Triplex und Quadruplex)
von biologischer Bedeutung und hoher Selektivität dienen.
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Es
ist sogar ein weiterer Gegenstand der Erfindung, bifunktionelle
Moleküle
basiert auf Viologen-verknüpften
Acridinen oder Derivaten dieser zur Verfügung zu stellen, welche als
katalytisch photoaktivierte DNA-Schneideagenzien von Duplex und
Basenaufwölbungen
enthaltender DNA, allein mittels Cosensibilisierungsmechanismen
fungieren können.
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Es
ist weiterhin ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, bifunktionelle
Moleküle
basierend auf Viologen-verknüpften
Acridinen oder Derivaten dieser zur Verfügung zu stellen, welche als
Photokatalysatoren für
die Oxidation von Wasser in industriellen Anwendungen dienen können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung eine Verbindung der nachfolgend dargestellten
allgemeinen Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d)
1a wobei
Y = -(CH
2)
n- wobei n = 1–11
R
= -MV
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ,
oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ wobei
m = 1–13
1b
wobei
Y = -(CH
2)
n-
wobei n = 1–11
R
= -MV
2+-(CH
2)
m-Acr 2X
θ oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-Acr
2X
θ wobei
m = 1–11
1c
wobei
Y = ortho oder para Toluyl
R = -MV
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
3 2X
θ wobei m = 1–13
1d
wobei
Y = -(CH
2)
n-
wobei n = 1–10
R
= -Acr
+-R
1 X
θ/2X
θ wobei
N
in dem Acridinhauptring ebenfalls durch eine Alkylgruppe quarternisiert
ist
R
1 = -(CH
2)
m-CH
3 oder -(CH
2)
m-C
6H
4-(CH
2)
m-(para),
wobei
m = 0–13
Formel
1
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
der neuartigen bifunktionellen Moleküle, welche auf viologen verknüpften Acridinen,
Bisacridinen und Acridinsalzen der vorstehend dargestellten allgemeinen
Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) basieren, wobei dieses Verfahren umfasst
Herstellung einer Lösung
von ω-(Acridin-9-yl)-α-bromalkane und/oder 1-Alkyl-4,4'-bipyridiniumbromide
in trockenem Acetonitril in einem Verhältnis von 1:1, Rühren der
Lösung
bei einer Temperatur im Bereich von 20–50°C für eine Zeitdauer im Bereich
von 8–24
h, um einen Niederschlag zu erhalten, Filtrieren und Waschen des
Niederschlages mit trockenem Acetonitril und Dichlormethan, um jegliche
nicht umgesetzten Ausgangsstoffe zu entfernen, Reinigen des hierdurch
erhaltenen Feststoffes, um eine Verbindung der Formel 1 (1a, 1b,
1c und 1d) zu erhalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die Verbindungen der Formel 1 bevorzugt aus einer
Mischung von Methanol und Acetonitril in einem Verhältnis von
1:4 umkristallisiert.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft bifunktionelle Moleküle der allgemeinen
Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) und pharmazeutisch annehmbare Derivate
dieser für
die photokatalytische Spaltung von DNA an G-Stellen von Duplex und
AG an Zweibasenaufwölbungen
enthaltender DNA allein mittels des Cosensibilisierungsmechanismuses.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden die bifunktionellen Moleküle der allgemeinen Formel 1
(1a, 1b, 1c und 1d) und pharmazeutisch annehmbare Derivate dieser
als DNA-gerichtete diagnostische oder phototherapeutische Mittel
verwendet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die bifunktionellen Moleküle der Erfindung
zur Stabilisierung von DNA einschließlich Duplex-, Triplex- und
Quadruplex-Strukturen durch Interkalation, Doppelinterkalation und
Bindung an die Furche verwendet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die bifunktionellen Moleküle der allgemeinen
Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) zur photokatalytischen Spaltung von
DNA mit Selektivität gegenüber G-Stellen
von Duplex und AG für
Zweibasenaufwölbungen
und als Sonden für
diese Strukturen verwendet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die bifunktionellen Moleküle und Derivate
dieser der allgemeinen Formel 1 (1a, 1b und 1c) als Photokatalysatoren
für die
Oxidation von Wasser in industriellen Anwendungen verwendet.
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Kurze Beschreibung
der beiliegenden Abbildungen
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1 zeigt
die Fluoreszenzverstärkung
von Verbindungen der Formel 1a (wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br) in Anwesenheit von verschiedenen Konzentrationen von Poly(dA).Poly(dT).
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2 zeigt
den Effekt der thermischen Denaturierungstemperatur von Duplex-DNA mittels verschiedener
Konzentrationen von Verbindungen der Formel 1a, wobei n = 1, R =
-MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist und der Formel 1b, wobei n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr und X = Brist.
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3 zeigt
die Hypochromizität,
untersucht in der Duplex-DNA-Absorption in der Anwesenheit verschiedener
Konzentrationen von Verbindungen der Formel 1a, wobei n = 1, R =
-MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br ist
und der Formel 1b, wobei n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr und X = Br ist.
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4 stellt
die DNA-Schadensprofile dar, die Einzelstrangbrüche und verschiedene Endonuklease-empfindliche
Modifikationen zeigen, die in die PM2-DNA durch die Verbindung gemäß der Formel
1 (250 nM, 18 kJ/m2) eingeführt wurden,
wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist und bei (1 μM,
9 kJ/m2), wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist.
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5 zeigt
die Zeitabhängigkeit
von DNA-Modifikationen, Einzelstrangbrüchen (SSB) (o) und Formamidpyrimidin-DNA-Glykosylase
(FPG Protein) empfindlichen Modifikationen (Δ) eingefügt in PM2-DNA durch eine Verbindung
der Formel 1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br (0,25 μM,
0°C) aufgrund
der UV-Bestrahlung mit 360 nm Licht (4,6 kJ/m2).
-
6 zeigt
die Zeitabhängigkeit
von DNA-Modifikationen, Einzelstrangbrüchen (SSB) (o) und Formamidglycosylase
(FPG Protein) empfindlichen Modifikationen (Δ) eingeführt in PM2 DNA durch eine Verbindung der
Formel 1a, wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist (0,30 μM,
0°C) aufgrund
der UV-Bestrahlung mit 360 nm Licht (4,6 kJ/m2).
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7 zeigt
das Autoradiogramm eines 10%igen denaturierenden Polyacrylamidgeles,
welches die photonischen Schnitte von Duplex-DNA (10 μM) eingeführt durch
eine Verbindung der Formel 1a zeigt, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br ist, und der Formel 1b, wobei
n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr
und X = Br ist mit einer Piperidin-Behandlung (90°C, 30 Minuten).
Spur 1: DNA (3) (Kontrolle). Spur 2: DNA (3) und 50 μM der Verbindung
gemäß Formel
1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist. Spur 3: DNA (3) und 50 μM
der Verbindung gemäß Formel
1b, wobei n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr
und X = Br ist. Spur 4: DNA (5) und 50 μM der Verbindung gemäß Formel
1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist. Spur 5: DNA (5) und 50 μM
der Verbindung der Formel 1b, wobei n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr und X = Br ist. Spur 6: DNA (6) und
50 μM der
Verbindung gemäß Formel
1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist. Spur 7: DNA (6) und 50 μM
der Verbindung der Formel 1b, wobei n = 1, R = -MV2+-CH2-Acr und X = Br ist. Die Maxam-Gilbert-Sequenzlinien sind
mit A/G und T markiert.
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8 zeigt
die Bildung von reduziertem Methylviologen nach der Bestrahlung
der Verbindung der Formel 1a, wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist in der Anwesenheit von DNA (opfernder Elektronendonor),
was die katalytischen Eigenschaften von Viologen-verknüpften Acridinen
zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
In
der vorliegenden Erfindung umfassen die neuen bifunktionellen Moleküle einen
DNA-Interkalator und
Cosensibilisator, verknüpft über steife
bis flexible Spacergruppen, dar. Der Interkalator wie auch der Acridinrest
sind geeignet, im sichtbaren Bereich zu absorbieren und fungieren
als Elektronendonor (Sensibilisatioren) im angeregten Zustand. Der
Cosensibilisator, der Methylviologenrest, andererseits ist ein sehr
guter Elektronenakzeptor und ist dazu geeignet, die Furchenbindungswechselwirkungen
mit der DNA einzugehen. Die starren bis flexiblen Spacergruppen
spielen bei der Kontrolle der Rate des Elektronentransfers in diesem System
durch die Änderung
der Distanz und relativen Orientierung zwischen dem Interkalator
und Cosensibilisator eine bedeutende Rolle.
-
In
der vorliegenden Erfindung wurden eine Vielzahl neuer Viologen-verknüpfter Acridine,
Bisacridine und Bisacridinsalze der allgemeinen Formel 1 (1a, 1b,
1c und 1d) synthetisiert, welche flexible bis starre Spacergruppen
aufweisen, und deren photophysikalischen Eigenschaften wurden unter
verschiedenen Bedingungen untersucht. Weiterhin wurden die DNA-Binde-
und DNA-Stabilisierungseigenschaften dieser Moleküle unter
Verwendung von Kalbsthymus-DNA und synthetischen Oligonukleotiden
untersucht. Die photoaktivierten Schneideeigenschaften der DNA wurden
untersucht und die sequenzspezifischen Schnitte, induziert durch diese
Verbindung unter Verwendung von Plasmid-DNA, synthetischer Duplex
und Basenaufwölbungen
enthaltender DNA-Sequenzen,
wurden ebenso analysiert. Darüber
hinaus wurden die Mechanismen ihrer biologischen und katalytischen
Aktivitäten
bewertet.
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Im
Ergebnis wurde beobachtet, dass die Verbindungen der allgemeinen
Formeln 1 (1a, 1b, 1c und 1d) und deren Derivate eine gute Löslichkeit
bei physiologischen pH-Bedingungen und gute Absorptionseigenschaften
aufweisen. Darüber
hinaus führt
die Protonierung des Acridinringes zur Bildung der korrespondierenden
Acridinsalze, die recht unterschiedliche und interessante photophysikalische
und Redoxeigenschaften zeigen. Die Absorptions- und Fluoreszenzstudien
bestätigen
die Existenz von Wechselwirkungen durch Bindungen und durch den
Raum zwischen den Viologen- und Acridinresten hindurch. Darüber hinaus
wurden effektive Quench- und Fluoreszenzausbeuten festgestellt,
welche darauf schließen
lassen, dass der Quenchmechanismus über einen Elektronentransfermechanismus
mit Raten in der Größenordnung
von 1010 vonstatten geht.
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Interessanterweise
zeigen diese bifunktionellen Moleküle starke Bindung mit der DNA über Interkalation
und/oder Bisinterkalation und Furchenbildungswechselwirkungen mit
ungewöhnlich
hoher Affinität
für die Poly(dA).Poly(dT)-Sequenz.
Infolge der Anregung schnitten diese Moleküle die DNA sehr effektiv und
mit hoher Selektivität
bei Guanin (G)-Stellen
und mit Dominanz hinsichtlich von 5'-G der GG-Schritte. Darüber hinaus stellte
sich heraus, dass diese Moleküle
sehr anziehend für
Sequenzen enthaltend Basenaufwölbungen
sind und nach der Photoaktivierung insbesondere an G-Stellen von
AG-Basenaufwölbungen
schneiden. Der DNA-Schnitt, induziert durch diese Verbindungen,
geschieht allein durch Elektronentransfermechanismen, wobei der
angeregte Acridinrest ein Elektron auf das Methylviologen (MV2+) überträgt, und
zu dem Radikalkation des Acridins und Radikalkation des Methylviologens
(MV+) führt.
Das einmal gebildete Radikalkation des Acridins kann die DNA-Base
an der Bindestelle oxidieren, und letztendlich zu dem effektiven
Schnitt der DNA an der G-Stelle, wie erwartet, führt. Darüber hinaus wurde gefunden,
dass diese Moleküle
wiederverwertbar sind und als Katalysatoren in Anwesenheit von opfernden
Elektronendonoren fungieren. Aus diesem Grunde sind die vorliegenden
Systeme nicht nur bifunktionell mit interessanten photophysikalischen
Eigenschaften, sondern ebenfalls wiederverwertbar und fungieren
als effektive photoaktivierte DNA-Schneider und phototherapeutische
Agenzien und Photokatalysatoren für die Oxidation von Wasser
in industriellen Anwendungen.
- Tabelle 1 zeigt DNA-Assoziationskonstanten
von bifunktionelleen Molekülen
basiert auf Viologen-verknüpften Acridinverbindungen
der Formel 1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist und wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und X = Br
ist und Bisacridinsystemen (Verbindung der Formel 1b, wobei n =
1, R = -MV2+-CH2-Acr
und X = Br) ist, in einem Puffer enthaltend 1 mM EDTA und 2 oder
100 mM NaCl.
- Tabelle 2 zeigt die Strukturen der Oligonukleotide, die in den
DNA-Schmelzstudien verwendet wurden.
- Tabelle 3 zeigt die Strukturen der Oligonukleotide, welche für die DNA-Schneidstudien verwendet
wurden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt entsprechend ein Verfahren zur Herstellung
von bifunktionellen Molekülen,
wiedergegeben durch Verbindungen der Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d)
und Derivate dieser zur Verfügung.
-
Bifunktionelle
Moleküle
der allgemeinen Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) und pharmazeutisch
annehmbare Derivate dieser sind nützlich zur Stabilisierung von
DNA-Strukturen einschließlich
Duplex-, Triplex- und Quadruplex-DNA. Die bifunktionellen Moleküle der allgemeinen
Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) und pharmazeutisch annehmbaren Derivate
dieser sind ebenfalls nützlich
zum photokatalytischen Schneiden von DNA an G-Stellen von Duplex-
und AG-Zwei-Basen-Aufwölbungen
enthaltender DNA, allein durch einen Cosensibilisierungsmechanismus.
Die neuen Moleküle
der Erfindung und pharmazeutisch annehmbaren Derivate dieser sind
nützlich
als DNA-gerichtetes diagnostische oder phototherapeutische Mittel.
Diese Sensibilisatoren können
als Diagnostikum oder zur Behandlung von Menschen oder Tieren eingesetzt
werden.
-
Die
bifunktionellen Moleküle
der Erfindung werden verwendet zur Stabilisierung von DNA einschließlich Duplex-,
Triplex- und Quadruplex-Strukturen mittels Interkalation, Bisinterkalation
und Furchenbindung. Die bifunktionellen Moleküle der allgemeinen Formel 1
(1a, 1b, 1c und 1d) können
ebenso zum photokatalytischen Schneiden von DNA mit Selektivität an G-Stellen
von Duplex- und AG-Zwei-Basen-Aufwölbungen verwendet werden und
können
daher als Sonden für
diese Strukturen verwendet werden. Bifunktionelle Moleküle und Derivate
dieser der allgemeinen Formel 1 (1a, 1b und 1c) werden als Photokatalysatoren
für die
Oxidation von Wasser in industriellen Anwendungen verwendet.
-
Die
folgenden Beispiele sind zum Zwecke der Illustration dargestellt
und sollen aus diesem Grunde nicht als einschränkend gegenüber dem Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung betrachtet werden.
-
Beispiele
1 bis 4 zeigen typische Synthesen von Verbindungen der allgemeinen
Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d), und die Beispiele 5 bis 11 zeigen
photophysikalische und in vitro-DNA-Binde-
und Schneideigenschaften von bifunktionellen Viologen-verknüpften acridinbasierenden
Molekülen.
-
Beispiel 1
-
Allgemeines
Verfahren zur Herstellung von Formulierungen, wiedergegeben durch
die Verbindungen der Formel 1a (wobei Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– ist). Eine
Lösung
von ω-(Acridin-9-yl)-α-bromalkan
(1–10
mmol) und 1-Alkyl-4,4'-bipyridiniumbromid
(1–10
mmol, welche wiederum in 93– 98%iger
Ausbeute durch die Reaktion von 4,4'-Bipyridin mit den entsprechenden α-Bromalkanen in dem
molaren Verhältnis
von 3:1 erhalten wurden) wurde in dem Verhältnis von 1:1 in trockenem
Acetonitril (30–50
ml) für
10 Stunden bei 20°C
gerührt.
Der derart erhaltene ausgefallene Feststoff wurde filtriert, mit
trockenem Acetonitril und Dichlormethan gewaschen, um alle nicht
umgesetzten Ausgangsmaterialien zu entfernen. Der Feststoff wurde
weiter mittels Soxhlet-Extraktion mit Dichlormethan gereinigt, um
eine Verbindung der Formel 1a in 70–95%iger Ausbeute zu erhalten.
Diese Verbindungen wurden in einer Mischung (1:4) von Methanol und
Acetonitril umkristallisiert.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften von 1-[(Acridin-9-yl)methyl]-1'-butyl-4,4'-bipyridiniumdibromid (Verbindung der
Formel 1a, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist): Schmelzpunkt: 260–261°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 484 (M+Br–); 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 0,91 (t,
3H), 1,26–1,33
(m, 2H), 1,89–1,94
(m, 2H), 4,66 (t, 2H), 7,11 (s, 2H), 7,77 (t, 2H), 7,97 (t, 2H),
8,31 (d, 2H), 8.53 (d, 2H), 8,59 (d, 2H), 8,66 (d, 2H), 9,19 (d,
2H), 9,31 (d, 2H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6) δ =
149,78–121,41,
61,05, 55,44, 33,01, 19,10, 13,66; Beschaffenheit: schwach gelbliches
Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften von 1-[3-(Acridin-9-yl)propyl]-1'-butyl-4,4'-bipyridiniumdibromid (Verbindung der
Formel 1a, wobei n = 3, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist): Schmelzpunkt: 253–254°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 433 (M+); 1H
NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ = 0,95 (t, 3H), 1,28–1,40 (m,
2H), 1,92–2,02
(m, 2H), 2,46–2,51
(m, 4H), 3,95 (t, 2H), 4,74 (t, 2H), 7,79 (t, 2H), 8,05 (t, 2H),
8,28 (d, 2H), 8,83–8,86 (m,
6H), 9,45 (d, 2H), 9,57 (d, 2H); 13C NMR
(75 MHz, DMSO-d6) δ = 149,45–124,96, 61,44, 60,73, 33,21, 33,15,
24,79, 19,27, 13,80; Beschaffenheit: hellgelbes Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des 1-[11-(Acridin-9-yl)undecyl]-1'-butyl-4,4'-bipyridiniumdibromid (Verbindung der
Formel 1a, wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br ist): Schmelzpunkt: 248–249°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 545 (M+); 1H
NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 0,95 (t, 3H), 1,23–1,71 (m,
18H), 1,95–1,98
(m, 4H), 3,65 (t, 2H), 4,73 (t, 4H), 7,65 (t, 2H), 7,85 (t, 2H),
8,14 (d, 2H), 8,38 (d, 2H), 8,82 (d, 4H), 9,43 (d, 4H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6):
148,97–124,71,
61,25, 61,04, 33,07, 31,64, 31,15, 29,68, 29,26, 29,13, 28,76, 27,13,
25,79, 19,15, 13,71; Beschaffenheit: hellgelbes Pulver.
-
Beispiel 2
-
Allgemeines
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung wiedergegeben durch eine
Verbindung der Formel 1b (wobei Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R = -MV2+-(CH2)m- Acr2X– ist
oder -Pyr2+-(CH2)m-Acr2X–). Eine Lösung von ω-(Acridin-9-yl)-α-bromalkanen
(2–10
mmol) und 4,4'-Bipyridin
(1–5 mmol)
in dem Verhältnis
von 2:1 wurden in trockenem Acetonitril (50–150 ml) bei 35°C für 20 h gerührt. Der
ausgefallene Feststoff wurde filtriert und mit Dichlormethan und
Acetonitril gewaschen. Die Soxhlet-Extraktion des Feststoffes mit
Dichlormethan lieferte eine Verbindung der Formel 1b in 65–90%iger
Ausbeute.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des bis-1,1'-[(Acridin-9-yl)methyl]-4,4'-bipyridiniumdibromid (1b, wobei n =
1, R = -MV2+-CH2-Acr
und X = Br): Schmelzpunkt: > 400°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 619 (M+Br–); 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 7,09 (s,
4H), 7,77–7,95
(m, 8H), 8,21–8,55
(m, 16H), 9.05–9,16
(m, 8H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6) δ =
150,85–124,51,
58,52; Beschaffenheit: hellgelbes Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des bis-1,1'-[3-(Acridin-9-yl)propyl]-4,4'-bipyridiniumdibromid (1b, wobei n =
3, R = -MV2+-(CH2)3-Acr und X = Br): Schmelzpunkt: 223–224°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 596 (M+); 1H
NMR (300 MHz, D2O): δ = 2,50–2,60 (m, 4H), 3,95 (t, 4H),
4,9 (t, 4H), 7,79–7,83
(m, 6H), 8,01–8,07
(m, 8H), 8,26 (d, 2H), 8,46–8,48
(m, 4H), 8,69 (d, 2H), 8,93 (d, 2H); 13C
NMR (75 MHz, DMSO-d6): δ = 150,82–121,86, 60,26, 32,36, 24,30;
Beschaffenheit: hellgelbes Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des bis-1,1'-[11-(Acridin-9-yl)undecyl]4,4'-bipyridiniumdibromid (1b, wobei n =
11, R = -MV2+-(CH2)11-Acr und X = Br): Schmelzpunkt: 152–153°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 820 (M+); 1H
NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1,22–1,94 (m, 36H), 3,63 (t, 4H),
4,64 (t, 4H), 7,65 (t, 4H), 7,85 (t, 4H), 8,04 (d, 4H), 8,15 (d,
4H), 8,37 (d, 2H), 8,63 (d, 2H), 8,87 (d, 2H), 9,24 (d, 2H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6): δ = 151,36–122,30,
60,83, 31,63, 31,07, 29,69, 29,26, 29,11, 28,75, 27,13, 25,79; Beschaffenheit: hellgelbes
Pulver.
-
Beispiel 3
-
Synthese
der Verbindungen der Formel 1c (wobei Y = ortho- oder para-Toluyl;
R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– ist).
Eine Lösung
von 9-(2-Brommethylphenyl)acridin (1–5 mmol) und 1-Butyl-4,4'-bipyridiniumbromid
(1–5 mmol)
wurden im Verhältnis
von 1:1 in trockenem Acetonitril (30–120 ml) bei 50°C für 15 h gerührt. Der
hierdurch erhaltene ausgefallene Feststoff wurde filtriert und in
trockenem Acetonitril und Dichlormethan gewaschen, um alle nicht
umgesetzten Ausgangsmaterialien zu entfernen. Der Feststoff wurde
weiterhin mittels Soxhlet-Extraktion
mit Dichlormethan extrahiert, um die Verbindung der Formel 1c in
35–55%iger
Ausbeute zu erhalten (wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3,
X = Br und Acridin an der ortho-Position ist) und das Produkt wurde
anschließend
mittels Umkristallisation aus Ethylacetat gereinigt. In gleicher
Weise ergab die Reaktion von 9-(4-Brommethylphenyl)acridin (1–5 mmol)
und 1-Butyl-4,4'-bipyridiniumbromid
(1–5 mmol)
in dem Verhältnis
von 1:1 in trockenem Acetonitril (30–120 ml) die Verbindung der
Formel 1c (wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3,
X = Br und Acridin in der para-Stellung ist) in 55–70%iger
Ausbeute und das Produkt wurde weiterhin mittels Umkristallisation
aus Ethylacetat gereinigt.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des 1-[(2-(Acridin-9-yl)-1-methyl)phenyl]-1'-butyl-4,4'-bipyridiniumdibromid
(1c, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3, X = Br und
Acridin an der ortho-Position ist): Schmelzpunkt: 224–225°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z: 561 (M+Br–); 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 0,95 (t, 3H),
1,31–1,39
(m, 2H), 1,95–2,00
(m, 2H), 4,73 (t, 2H), 5,56 (s, 2H), 7,21 (d, 2H), 7,42 (t, 2H),
7,5 (d, 2H), 7,75–7,89
(m, 4H), 8,20–8,23
(m, 4H), 8,41 (d, 2H), 8,55 (d, 2H), 9,4 (d, 2H); 13C
NMR (75 MHz, DMSO-d6): δ = 149,49–124,24, 62,01, 60,64, 32,67,
18,78, 13,35; Beschaffenheit: gelbes Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften des 1-[(4-(Acridin-9-yl)-1-methyl)phenyl]-1'-butyl-4,4'-bipyridiniumdibromid
(1c, wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3, X = Br und
Acridin in der para-Position ist): Schmelzpunkt: 268–269°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/Z 561 (M+Br–); 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 0,94 (t,
3H), 1,31–1,38
(m, 2H), 1,90–1,95
(m, 2H), 4,72 (t, 2H), 6,18 (s, 2H), 7,57–7,65 (m, 6H), 7,88–7,92 (m,
4H), 8,24 (d, 2H), 8,86 (d, 2H), 8,88 (d, 2H), 9,43 (d, 2H), 9,69
(d, 2H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6): δ =
149,23–124,22, 62,86,
60,63, 32,70, 18,76, 13,32; Beschaffenheit: gelbes Pulver.
-
Beispiel 4
-
Allgemeines
Verfahren zur Herstellung einer Verbindung, wiedergegeben durch
eine Verbindung der Formel 1d (wobei Y = -(CH2)n, wobei n = 1–10; R = -Acr+-R1X–/2X– ist,
wobei N in dem Acridin-Hauptring ebenso quarternisiert durch eine
Alkylgruppe ist. R1 = -(CH2)m-CH3 oder -(CH2)m-C6H4-(CH2)m-(para), wobei
m = 0 – 13: Eine
Lösung
des α,ω-bis(9-Acridinyl)alkans
(1–5 mmol)
und Alkylhalids (3–15
mmol) in dem Verhältnis
von 1:3 in trockenem Acetonitril (30–150 ml) wurde für 8–24 h unter
Rückfluss
gekocht. Der ausgefallene Feststoff wurde filtriert und mit trockenem
Acetonitril und Dichlormethan in kleinen Portionen gewaschen, um
nicht umgesetzte Ausgangsmaterialien zu entfernen. Der Feststoff
wurde weiter durch Umkristallisieren aus einer Mischung (1:4) von
Ethylacetat und Acetonitril gereinigt, um eine Verbindung der Formel
1d in 65–95%iger
Ausbeute zu erhalten.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften der Verbindung der Formel 1d (wobei
n = 5, R = -Acr+-CH3 und X
= I): Schmelzpunkt: 222–223°C; Molekulargewicht:
MS (FAB): m/z 561 (M+Br–) 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1,88 (m,
6H), 3,99 (t, 4H), 4,82 (s, 6H), 8,01 (t, 4H), 8,35 (t, 4H), 8,78
(d, 4H), 8,87 (d, 4H); 13C NMR (75 MHz,
DMSO-d6): δ = 164,38–20,01, 32,60, 32,22, 30,19,
29,37; Beschaffenheit: gelbes Pulver.
-
Die
physiochemischen Eigenschaften der Verbindung der Formel 1d (wobei
n = 10, R = -Acr+-CH3 und X
= I sind): Schmelzpunkt: 230–232°C; 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6): δ = 1,26–1,74 (m,
16H), 3,97 (t, 4H), 4,82 (s, 6H), 8,03 (t, 4H), 8,43 (t, 4H), 8,77
(d, 4H), 8,9 (d, 4H); 13C NMR (75 MHz, DMSO-d6): δ = 164,65–120,03,
33,75, 33,05, 29,94, 29,44, 29,32, 24,97; Beschaffenheit: gelbes
Pulver.
-
Beispiel 5
-
DNA-Bindeeffizienz.
Die DNA-Bindeaffinitäten
der bifunktionellen Acridin-Viologen-Moleküle, wiedergegeben durch die
Verbindungen der Formeln 1a und 1d wurden unter Verwendung von Kalbsthymus-DNA
in Natriumchlorid-Puffer bei verschiedenen Salzkonzentrationen (2
mM und 100 mM) analysiert. Testlösungen, die
verschiedene Konzentrationen von Kalbsthymus-DNA in Natriumchlorid-Puffer
enthielten, wurden bei Raumtemperatur über eine Stunde inkubiert,
um die Komplexierung zu vervollständigen, und wurden unter Verwendung
der Absorptions- und Fluoreszenztechniken analysiert. In der Anwesenheit
von DNA wurde eine starke Hypochromizität in der Absorption und ein
effektives Quenchen der Fluoreszenzemissionsausbeuten der Viologen-verknüpften Acridine
untersucht. Die Bindekonstanten der Viologen-verknüpften Acridine
mit DNA wurden gemäß den aufgeführten Verfahren
untersucht. Bezug wird genommen auf Peacocke, A. R.; Skerrett, J.
N. H. Trans. Faraday Soc. 1956, 52, 261; McGhee, J. D.; von Hippel,
P. H. J. Mol. Biol. 1974, 86, 469; Scatchard, G. Ann. N.Y. Acad.
Sci. 1949, 51, 660; Adam, W.; Cadet, J.; Dall'Acqua, F.; Epe, B.; Ramaiah, D.; Saha-Moller,
C. R. Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1995, 34, 107. Diese Moleküle zeigten
eine bemerkenswerte Bindeaffinität
(in der Größenordnung
von 10
6) für Kalbsthymus-DNA, und es wurde
herausgefunden, dass diese eine Größenordnung geringer bei höherer Salzkonzentration (Tabelle
1) ist. Weiterhin wurden weitere Fluoreszenzlebenszeiten dieser
Verbindungen in Anwesenheit und Abwesenheit von DNA untersucht. Tabelle
1
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass der planare Acridinring zwischen die Basenpaare
der Kalbsthymus-DNA in einer Position rechtwinklig zu der Helixachse
interkalieren kann. Gleichzeitig wechselwirkt der Viologenrest elektrostatisch
mit dem Phosphatrückgrat
der DNA. Die starke Abhängigkeit
der Bindekonstanten von der Ionenstärke des Puffermediums ist ein
starkes Anzeichen dafür,
dass diese Systeme mit der DNA durch Interkalation ebenso wie durch
Furchenbindung wechselwirken, was auf ihren bifunktionellen Charakter hinweist.
-
Beispiel 6
-
Nachweis
der spezifischen Affinität
für Poly(dA).Poly(dT)-Sequenzen.
Um die Bindestelle der Acridinchromophore der Viologen-verknüpften Acridine
an der DNA besser zu verstehen, wurden die Absorption und Fluoreszenzeigenschaften
dieser Moleküle
in Anwesenheit verschiedener Polynukleotide untersucht. Die schrittweise
Zugabe von Poly(dA).Poly(dT) zu gepufferten Lösungen von Viologen-verknüpften Acridinen
führte
zu einem schrittweisen Anstieg der Absorptionsintensität mit einem
starken Abfall ihrer Fluoreszenzemissionsausbeute (1).
Jedoch wurden keine signifikanten Änderungen beobachtet, wenn
eine Lösung
von Poly(dG).Poly(dC) hinzugegeben wurde. Diese Ergebnisse zeigen
die Tatsache auf, dass die hierin untersuchten Viologen-verknüpften Acridine
spezielle Affinität
gegenüber
A.T-Sequenzen aufweisen und daher als mögliche Sonden für die Detektion
derartiger Sequenzen in der DNA angewandt werden können.
-
Beispiel 7
-
Verbesserung
der thermischen Stabilität
der DNA. Es ist bekannt, dass die Interkalation von kleinen Liganden
in Duplex-DNA die DNA-Schmelztemperatur steigert, d. h. die Temperatur,
bei der die Doppelhelix in einzelsträngige DNA denaturiert (Gasparro,
F. P. Psoralen DNA photobiology, CRC Press Inc.; Boca Raton, Florida,
1988; Patel, D. J.; Cannel, L. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1976,
73, 674). Um den Einfluss der vorliegenden Systeme auf die thermische
Denaturierung der DNA zu untersuchen, wurden Experimente unter Verwendung
von Kalbsthymus-DNA und synthetischen Oligonukleotiden, die in der
Tabelle 2 aufgelistet sind, durchgeführt. In 10 nM Phosphatpuffer Tabelle
2
stellte sich heraus, dass beide Verbindungen der
Formeln 1a und 1b (wobei jeweils Y = -(CH
2)
n, wobei n = 1–11; R = -MV
2+-(CH
2)
m-CH
32X
– oder
-Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
32X
– und
wobei Y = -(CH
2)
n,
wobei n = 1–11;
R = -MV
2+-(CH
2)
m-Acr2X
– oder -Pyr
2+-(CH
2)
m-Acr2X
– sind)
die DNA stabilisieren und das Ausmaß der Stabilisation der DNA
mit der Zunahme der Konzentration der Viologen-verknüpften Acridine,
wie in
2 gezeigt, ansteigt. Bei allen Konzentrationen
des Liganden wurde in jedem Falle lediglich eine Übergangstemperatur
beobachtet, was darauf hindeutet, dass lediglich eine Art des Bindens
mit der DNA verantwortlich für
dieses Verhalten ist. Es stellte sich heraus, dass das Ausmaß der Stabilisierung
bei beinahe 20°C
im Falle von 40 μM
der Verbindung der Formel 1a ist (wobei Y = -(CH
2)
n, wobei n = 1–11; R = -MV
2+-(CH
2)
m-CH
32X
– oder -Pyr
2+-(CH
2)
m-CH
32X
–), wobei 20 μM der Verbindung
der Formel 1b (wobei Y = -(CH
2)
n,
wobei n = 1–11;
R = -MV
2+-(CH
2)
m-Acr2X
– oder -Pyr
2+-(CH
2)
m-Acr2X
– ist)
eine Stabilität
von nahe 18°C
zeigten.
-
Zusätzlich zu
der signifikanten thermischen Stabilität wurde eine ungewöhnlich große Hypochromizität (bei etwa
80%) beobachtet, aufgrund der Bindung dieser Moleküle mit der
DNA, wie es in 3 gezeigt ist. Diese Ergebnisse
zeigen die Existenz der starken n-Stapelwechselwirkungen zwischen den
Ligandenmolekülen
und den Basen der DNA. Dieses resultiert in einer lediglich teilweisen
Trennung der DNA-Stränge
während des Schmelzens,
was zu einem Abfall der Absorptionsänderung führt. Die hohe Stabilisierung
und signifikanten Hypochromizitäten,
die durch die Strukturen der Formeln 1a und 1b zustande kommen,
beweisen weiterhin deren starke Wechselwirkung mit der DNA und deren
möglichen
Nutzen bei der Verwendung in der Biologie zur Detektion von verschiedenen
DNA-Strukturen, wie der Stabilisation von Triplex- und G-Quadruplex-Strukturen.
-
Beispiel 8
-
Nachweis
als photoaktivierte DNA-Schneideagenzien. Der Schnitt der Plasmid-DNA
wurde verfolgt durch die Beobachtung der Umwandlung der supercoilten
(Form I) zur offenen zirkular relaxierten (Form Π) und linearen (Form III). Das
Schneiden von Plasmid-DNA
ist eine sehr empfindliche Technik, und, wenn kombiniert mit verschiedenen
Reparatur-Endonukleasen, kann diese als eine Art Fingerabdruck für die Spezies, die
für den
Schaden verantwortlich sind, dienen. Die Einführung eines Einzelstrangbruches
(SSB) durch eine Verbindung konvertiert Form I in Form II und die
Quantifizierung dieser zeigt die Effektivität des DNA-Schnittes an. Ein
DNA-Relaxations-Assay wurde verwendet, um die SSB- und Endonuklease-empfindlichen
Modifikationen zu quantifizieren (Epe, B.; Helger, J.; Wild, D.
Carcinogenesis 1989, 10, 2019 und Epe, B.; Mftzel, P.; Adam, W.
Chem. Biol. Interactions 1988, 67, 149). Dieser Assay macht sich
die Tatsache zunutze, dass Form I, wenn diese entweder durch einen
Einzelstrangbruch (SSB) oder durch den Einschnitt durch eine Reparatur-Endonuklease
zu Form II überführt wird,
die bei der Agarosegel-Elektrophorese separat läuft.
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Phosphat-gepufferte
(pH 7,0), luftgesättigte
Lösungen
von PM2-DNA (10 μg/ml)
wurden bei 0°C
in Anwesenheit verschiedener Konzentrationen bifunktioneller Acridin-Viologen-Moleküle, wiedergegeben
durch Verbindungen der Formeln 1a und 1b (wobei jeweils Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R =
-MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– und
wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11;
R = -MV2+-(CH2)m-Acr2X– oder -Pyr2+-(CH2)m-Acr2X– sind),
mit 360 nm Nah-UV-Strahlung belichtet. Daran anschließend wurde
die DNA nach folgenden Typen von Modifikationen untersucht: (i)
DNA-Einzelstrang und -Doppelstrangbrüche; (ii) Stellen des Basenpaarverlustes
(AP-Stellen) erkannt durch Exonuklease III; (iii) Basenmodifikationen
plus AP-Stellen empfindlich gegenüber der T4-Endonuklease V; (iv) Basenmodifikationen
plus AP-Stellen empfindlich gegenüber der Endonuklease III und
(v) Basenmodifikationen plus AP-Stellen empfindlich gegenüber der
Formamidpyrimidin-DNA-Glykosylase (FPG-Protein). DNA-Schadensprofile,
induziert durch die bifunktionellen Acridin-Viologen-Moleküle, sind
in 4 dargestellt.
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Aus
den Schadensprofilen geht klar hervor, dass beide Verbindungen sehr
wenige AP-Stellen
und wenige Modifikationen, die empfindlich gegenüber der Endonuklease III sind,
induzierten, es wurde jedoch eine große Anzahl von Basenmodifikationen,
empfindlich gegenüber
dem FPG-Protein, beobachtet. Es wurde weiterhin kein signifikanter
DNA-Schaden weder
durch Bestrahlung der PM2-DNA alleine oder in der Dunkelheit in
der Anwesenheit von Viologen-verknüpften Acridinen bei deren höchster Konzentration
beobachtet, was darauf hinweist, dass der beobachtete Schaden allein
durch die Photoaktivierung dieser Verbindungen verursacht wird.
Somit können
diese Verbindungen als effiziente photoaktivierte DNA-Schneideagenzien
verwendet werden.
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Beispiel 9
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Effizienz
des DNA-Schneidens. Da der Hauptschaden, induziert durch die Acridin-Viologene durch das FPG-Protein
(4) erkannt wird, haben wir den Effekt der Bestrahlungszeit
und Konzentration dieser Systeme für die Bildung von FPG-empfindlichen Modifikationen
und SSBs untersucht. 5 und 6 zeigen
die Bestrahlungszeit-abhängige
Bildung von Einzelstrangbrüchen
(SSBs) und FPG-empfindlichen
Modifikationen, induziert durch die jeweiligen bifunktionellen Acridin-Viologen-Derivat-Verbindungen
der Formel 1a (wobei n = 1, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br und wobei n = 11, R = -MV2+-(CH2)3-CH3 und
X = Br). Wie es aus diesen Figuren ersichtlich ist, steigt die Schadensempfindlichkeit
gegenüber
dem FPG-Protein in jedem Falle mit Anstieg der Bestrahlungszeit,
was auf die katalytischen Eigenschaften dieser Verbindungen hinweist.
Es wurde kein signifikanter Anstieg der Generierung von SSBs beobachtet,
sogar nach einer Bestrahlungszeit von 30 Minuten. In gleicher Weise
wurde ein Anstieg der DNA-Schädigung
mit Anstieg der Konzentration, wie es in dem Einschub in 6 dargestellt
ist, beobachtet.
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Diese
Ergebnisse zeigen klar auf, dass die bifunktionellen Acridin-Viologen-Derivate
eine große
Zahl von Basenmodifikationen, empfindlich gegenüber dem Reparatur-Endonuklease-FPG-Protein,
mit geringer Schadenserkennung durch die Reparatur-Endonuklease III,
induzieren. Es ist bekannt, dass das FPG-Protein Modifikationen
wie beispielsweise 8-Oxoguanosin und Formamid-Pyrimidine, ringgeöffnete Produkte
von Purinen erkennt (Boiteux, S.; Gajewski, E.; Laval, J.; Dizdarough,
M. Biochemistry, 1992, 31, 106). Sowohl 8-Oxoguanosin als auch Formamidpyrimidine
können
in der DNA durch Hydroxyradikale gebildet werden (Epe, B.; Haring,
M.; Ramaiah, D.; Stopper, H.; Abou-Elzahab, M.; Adam, W.; Saha-Moller,
C. R. Carcinogenesis 1993, 14, 2271; Epe, B.; Pflaum, M.; Haring,
M.; Hegler, J.; Rudiger, H. Toxicol. Lett. 1993, 67, 57), Singlet-Sauerstoff und durch
Elektronentransfermechanismen (von Sonntag, C. The Chemical Basis
of Radiation Biology; Taylor and Francis, London, 1987).
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Die
Beteiligung sowohl von Hydroxyradikalen als auch Singlet-Sauerstoff
kann aufgrund der Schadensprofile, gezeigt in 4,
ausgeschlossen werden, da diese von denen, induziert durch ionisierende
Strahlung und dem Dinatriumsalz von 1,4-Etheno-2,3-benzlioxin-1,4-dipropiansäure verschieden
sind (Aruoma, O. I.; Halliwell, B.; Dizdaroglu, M. J. Biol. Chem.
1989, 264, 13024; Muller, E.; Boiteux, S.; Cunningham, R. P.; Epe, B.
Nucl. Acids Res. 1990, 18, 5969). Zusätzlich wurden DNA-Schneidestudien
in der Anwesenheit verschiedener Zusatzstoffe durchgeführt. Die
Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass die bifunktionellen Acridin-Viologen-Moleküle ebenfalls
als Reagenzien für
die Einführung
von DNA-Schäden,
allein durch photoinduzierten Elektronentransfer, insbesondere für die Modifikation
(Oxidation) von Guaninbasen in der DNA verwendet werden können.
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Beispiel 10
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Nachweis
des Schnittes an Guanin (G), bevorzugter Schnitt von 5'-G von GG-Sequenzen
und G von AG-Aufwölbungen.
Um die Selektivität
der Schnitte zu untersuchen und ebenso herauszufinden, ob es irgendeine
bevorzugte Reaktion der Viologen-verknüpften Acridine gegenüber Basenaufwölbungen
gibt, haben wir die Schneidereaktionen unter Verwendung weniger
mit Labeln versehener synthetischer Oleonukleotide (Tabelle 3) mittels
Polyacrylamidgel-Elektrophorese (PAGE) untersucht. Tabelle
3
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Die
Oligonukleotide DNA(3), DNA(5) (CC-Aufwölbung) und DNA(6) (AG-Aufwölbungen)
wurden an 5'-OH
unter Verwendung von [γ-32P]ATP und bakterieller T4-Polynukleotid-Kinase
gemäß dem Standardverfahren
radiomarkiert (Sambrook, J.; Fritsch, E. F.; Maniatis, T. Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York, 1989) und mit der DNA(4) hybridisiert, inkubiert mit verschiedenen Konzentrationen
der Viologen-verknüpften
Acridine und in Mikrozentrifugenröhrchen in einem Rayonet-Photoreaktor
(RPR), welcher acht 350 nm-Lampen enthält, gemäß den aufgeführten Vorschriften
bei verschiedenen Konzentrationen inkubiert (Ramaiah, D.: Kan, Y.;
Koch, T.; Qrum, H.; Schuster, G. B. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1998,
95, 12902; Ramaiah, D.; Koch, T.; Qrum, H.; Schuster, G. B. Nucl.
Acids Res. 1998, 26, 3940). Nach der Bestrahlung wurden die Proben
mit Puffer gefällt,
zweimal mit kaltem 70%igem wässrigen
Ethanol gewaschen, für
30 Minuten bei 90°C
mit heißem
Piperidin behandelt, im Vakuum lyophilisiert und mittels PAGE analysiert. Maxam-Gilben
A/G, T und C-spezifische Reaktionen wurden mittels Routine-Protokollen
durchgeführt
(Maxam, A. M.; Gilbert, W. Methods in Ertzymol. 1980, 65, 499; Ramaiah,
D.: Kan, Y.; Koch, T.; Qrum, H.; Schuster, G. B. Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 1998, 95, 12902).
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Die
Selektivität
des Schneidemusters der 5'-markieren
DNA(3), DNA(5) und DNA(6), verursacht durch bifunktionelle Acridin-Viologen-Derivate
von Verbindungen der Formel 1a und 1b (wobei jeweils Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R =
-MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– und
wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11; R
= -MV2+-(CH2)m-Acr2X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-Acr2X– ist) ist in 7 dargestellt.
Es stellte sich heraus, dass beide dieser Verbindungen DNA(3) schneiden
an GG-Stellen mit signifikanter Präferenz für 5'-G gegenüber der 3'-G (Spuren 2 und 3 der 7).
Eine kleine Anzahl von Schnitten wurde ebenfalls an den G-Stellen
beobachtet. Ähnliche
Beobachtungen wurden mit DNA(5) (CC-Aufwölbung) an beiden der Verbindungen
der Formeln 1a und 1b (Spuren 4 und 5 von 7) gemacht.
Es wurde praktisch kein Schnitt an der CC-Aufwölbungsstelle beobachtet.
Bestrahlung der DNA(6) (AG-Aufwölbung)
in Anwesenheit von Verbindungen der Formeln 1a und 1b (wobei jeweils
Y = -(CH2)n, wobei
n = 1–11;
R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– und
wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11;
R = -MV2+-(CH2)m-Acr2X– oder -Pyr2+-(CH2)m-Acr2X– sind)
bewirkte einen bemerkenswert selektiven Schnitt an G der AG-Aufwölbung (Spuren
6 und 7 von 7). Es stellte sich heraus,
dass eine Verbindung gemäß der Formel
1a (wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11;
R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder -Pyr2+-(CH2)m-CH32X– ist) effizienter beim
Schneiden der Duplex-DNA-Strukturen und ebenso an Duplexenthaltenden
Basenaufwölbungen
ist. Diese Ergebnisse zeigen, dass diese Moleküle zum photoaktivierten selektiven
Schneiden von 5'-G
der GG-Stellen und G der AG-Zwei-Basen-Aufwölbungen
in der DNA und ebenso für deren
Erkennung verwendet werden können.
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Beispiel 11
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Veranschaulichung
der katalytischen Aktivität.
Da die untersuchten Systeme hohe DNA-Assoziations-Konstanten aufweisen und
es sich herausstellte, dass diese effizient an G-Stellen von Duplex-DNA und Basenaufwölbungen
infolge von Bestrahlung schneiden, zeigten wir ferner deren katalytische
Eigenschaften, welche ein großes
Potenzial in biologischen und industriellen Anwendungen haben. Direkte
Laseranregung des Viologenverknüpften
Acridins gemäß Formeln
1a, 1b und 1c (wobei jeweils Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X–;
wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11;
R = -MV2+-(CH2)m-Acr2X– oder -Pyr2+-(CH2)m-Acr2X–;
und wobei Y = ortho- oder
para-Toluyl; R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X– sind
in Wasser oder Puffer zeigten keine Absorptionen, die dem transienten
Intermediat zugeordnet werden konnten. Jedoch, wenn die Laserexitation
des Viologen-verknüpften
Acridins gemäß der Formel
1a (wobei Y = -(CH2)n,
wobei n = 1–11
ist; R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder -Pyr2+-(CH2)m-CH32X– ist) in Wasser oder
Puffer in der Anwesenheit externer Elektronendonoren, wie beispielsweise
N,N-Dimethylanilin (10 mM) oder Guanosin (1,8 mM), durchgeführt wurden,
wurde eine transiente Spezie mit Absorptionsmaxima bei 395 und 610
nm beobachtet. Die Spektraleigenschaften dieser transienten Spezies
waren denen des Methylviologen-Radikalkations (MV-+) ähnlich,
von dem in der Literatur berichtet wird (Watanabe, T.; Honda, K.
J. Phys. Chem. 1982, 86, 3661; Kelly, L. A.; Rodgers, M. A. J. J.
Phys. Chem. 1994, 98, 6377). In gleicher Weise ergab die Laserexitation
von Viologen-verknüpften
Acridinen der Formel 1a (wobei Y = -(CH2)n, wobei n = 1–11; R = -MV2+-(CH2)m-CH32X– oder
-Pyr2+-(CH2)m-CH32X–)
in der Anwesenheit von DNA in Wasser oder Puffer eine transiente
Spezies, die dem reduzierten Methylviologen (8) zugeordnet werden
kann.
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Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass das angeregte Acridin-Chromophor
ein Elektron auf den Viologenrest überträgt, was zur Bildung eines Radikalkations
des Acridins und zur Bildung eines reduzierten Methylviologens führt. Das
einmal gebildete Radikalkation des Acridins oxidiert den Elektronendonor,
der in dem Medium vorhanden ist (die Bildung des Methylviologenradikalkations
(MV-+) wird durch externe liefernde Elektronendonoren
gefördert)
und bildet sich zu einem Acridin für die Reabsorption von Photonen
zurück.
Das reduzierte Methylviologen kann wiederum ein Elektron auf den
molekularen Sauerstoff übertragen
und sich daraufhin zu einem Methylviologen zurückbilden und ein Superoxidradikalanion
generieren. Aus diesem Grunde können
diese bifunktionellen Moleküle
und Derivate als katalytische photoaktivierte DNA-Schneideagenzien
in der Anwesenheit von liefernden Elektronendonoren und als Katalysatoren
für die
Oxidation von Wasser unter entsprechenden Bedingungen fungieren,
um Wasserstoff in industriellen Anwendungen zu erzeugen
-
Die
bifunktionellen Moleküle
der vorliegenden Erfindung besitzen exzellente Eigenschaften als
Photosensibilisatoren für
phototherapeutische ebenso wie auch katalytisch photoaktiviertes
Schneiden von DNA und industrielle Anwendungen. Die Hauptvorteile
der vorliegenden Systeme umfassen:
- 1. Verbindungen
wiedergegeben durch die Formel 1 (1a, 1b, 1c und 1d) sind echte
Einzelverbindungen.
- 2. Ihre Synthesemethodik ist sehr wirtschaftlich.
- 3. Sie sind sehr stabil, hochlöslich in wässrigem Medium und liegen in
der neutralen Form unter physiologischen Bedingungen vor.
- 4. Diese Verbindungen zeigen gute Absorptionseigenschaften und
sind im Dunkeln und unter Strahlungsbedingungen sehr stabil.
- 5. Sie zeigen ein effektives Donor-Akzeptor-System und ihre
Redox-Eigenschaften können
als Funktion des pH-Werts und der Spacergruppe eingestellt werden.
- 6. Sie bilden eine neue Verbindungsklasse mit hoher Affinität gegenüber DNA
und interagierenr Interkalation, Bisinterkalation und Furchenbinung.
- 7. Diese Systeme stabilisieren verschiedene DNA-Strukturen einschließlich Duplex-DNA, Basenaufwölbungen,
Triplex- und Quadruplex-DNA-Strukturen.
- 8. Diese Systeme können
sehr einfach kovalent an Oligonukleotide zur Stabilisierung von
Triplex-DNA und ebenso zum selektiven Photoschneiden von DNA verknüpft werden.
- 9. Diese Systeme besitzen eine besondere Affinität gegenüber A.T-Sequenzen
und können
daher als Sonden zur Detektion derartiger DNA-Sequenzen wirkungsvoll
verwendet werden.
- 10. Sie bilden eine neue Verbindungsklasse, die DNA auf katalytischem
Wege unter Strahlungsbedingungen schneidet und fungieren als katalytische
photoaktivierte DNA-Schneideagenzien.
- 11. Sie schneiden DNA allein mittels photoinduzierter Photoelektronentransfermechanismus
selektiv an Guanin-Stellen und mit exzellenter Selektivität gegenüber 5'-G der GG-Sequenz
in der DNA.
- 12. Sie schneiden Duplex-DNA enthaltend AG-Basenaufwölbungen
selektiv an G-Stellen
und wirken daher als Sonden für
die Detektion von AG-Basenaufwölbungen
enthaltenden DNA-Sequenzen.
- 13. Diese Systeme bilden eine neue Klasse von Photosensibilisatoren,
welche aufgrund von Bestrahlung in der Anwesenheit externer Donoren
zu einer effektiven Ladungstrennung führen und daher können diese Systeme
und deren Derivate als Photokatalysatoren in industriellen Anwendungen
einschließlich
in der photoinduzierten Bildung von Wasserstoff aus Wasser wirken.