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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Grundölen
sehr hoher Qualität,
d.h. mit einem hohen Viskositätsindex (VI),
einer guten UV-Stabilität
und einem niedrigen Fließpunkt,
aus kohlenwasserstoffhaltigem Einsatzgut (und insbesondere aus kohlenwasserstoffhaltigem
Einsatzgut, das aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren
hervorgegangen ist, oder aus Rückständen eines
Hydrocrackens) bei gegebenenfalls gleichzeitiger Herstellung von
Mitteldestillaten (Gasölen,
insbesondere Kerosin) sehr hoher Qualität, d.h. mit einem niedrigen
Fließpunkt
und einer hohen Cetanzahl.
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STAND DER
TECHNIK
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Qualitativ
hochwertige Schmierstoffe sind von größter Wichtigkeit für das richtige
Funktionieren von modernen Maschinen, Kraftfahrzeugen und Lastkraftwagen.
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Meist
werden diese Schmierstoffe durch eine Aufeinanderfolge von Raffinationsschritten
erhalten, die ermöglichen,
Eigenschaften einer Erdölfraktion zu
verbessern. Insbesondere ist eine Behandlung von hoch siedenden
Erdölfraktionen,
die hohe Gehalte an unverzweigten oder wenig verzweigten Paraffinen
aufweisen, erforderlich, um Grundöle hoher Qualität zu erhalten,
und zwar mit den bestmöglichen Ausbeuten
durch ein Verfahren, das darauf abzielt, die unverzweigten oder
kaum verzweigten Paraffine aus dem Einsatzgut zu beseitigen, das
dann als Grundöle
verwendet wird.
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Die
unverzweigten oder kaum verzweigten Paraffine mit hohem Molekulargewicht,
die in den Ölen
vorliegen, führen
nämlich
zu hohen Fließpunkten
und folglich bei Niedrigtemperaturanwendungen zum Stocken. Um die
Werte der Stockpunkte zu verringern, müssen diese unverzweigten oder
kaum verzweigten Paraffine vollständig oder teilweise entfernt werden.
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Eine
andere Methode ist die katalytische Behandlung in Gegenwart oder
Abwesenheit von Wasserstoff, wobei Zeolithe aufgrund ihrer Formselektivität zu den
am häufigsten
verwendeten Katalysatoren gehören.
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Katalysatoren
auf Zeolithbasis, wie beispielsweise ZSM-5, ZSM-11, ZSM-12, ZSM-22, ZSM-23,
ZSM-35 und ZSM-38, und ihre Verwendung in diesen Verfahren sind
beschrieben worden.
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Alle
Katalysatoren, die derzeit zur Hydroisomerisierung verwendet werden,
sind vom bifunktionellen Typ, wobei sie eine Säurefunktion mit einer Hydrierfunktion
verknüpfen.
Die Säurefunktion
wird durch großflächige Träger (im
Allgemeinen 150 bis 800 m2·g–1)
erbracht, die eine Oberflächenacidität aufweisen,
wie etwa die halogenierten (insbesondere chlorierten oder fluorierten)
Tonerden (Aluminiumoxide), die phosphorhaltigen Tonerden, die Verbindungen
von Bor- und Aluminiumoxid, die amorphen Tonerden-Kieselerden und
die Tonerden-Kieselerden. Die Hydrierfunktion wird entweder durch
ein Metall oder mehrere Metalle der VIII. Gruppe des Periodensystems
der Elemente, wie etwa Eisen, Kobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium,
Palladium, Osmium, Iridium und Platin, oder aber durch eine Zusammenlagerung
mindestens eines Metalls der VI. Gruppe, wie etwa Chrom, Molybdän und Wolfram,
mit mindestens einem Metall der VIII. Gruppe erbracht. FR-A-2 792
946 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Grundölen durch
Hydroisomerisierung-Konversion mittels
eines schwach dispergierten Katalysators. FR-A-2 698 863 beschreibt
die Verwendung des Zeolithtyps ZSM-48 zur Adsorption und Katalyse.
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Das
Gleichgewicht zwischen den beiden Funktionen, der Säurefunktion
und der Hydrierfunktion, ist der grundlegende Parameter, der die
Aktivität und
die Selektivität
des Katalysators bestimmt. Eine schwache Säurefunktion und eine starke
Hydrierfunktion ergeben Katalysatoren, die wenig aktiv und hinsichtlich
der Isomerisierung wenig selektiv sind, während eine starke Säurefunktion
und eine schwache Hydrierfunktion Katalysatoren ergeben, die sehr aktiv
und hinsichtlich des Crackens sehr selektiv sind. Eine dritte Möglichkeit
besteht darin, eine starke Säurefunktion
und eine starke Hydrierfunktion zu nutzen, um einen Katalysator
zu erzielen, der sehr aktiv, aber auch sehr selektiv hinsichtlich
der Isomerisation ist. Es ist folglich möglich, durch geschicktes Wählen jeder
der Funktionen das Paar Aktivität/Selektivität des Katalysators
einzustellen.
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Der
Anmelder beabsichtigt folglich, gemäß dem in der Erfindung beschriebenen
Verfahren Mitteldestillate sehr hoher Qualität und Grundöle mit einem VI und einem Fließpunkt,
die mindestens gleich denen sind, die mit einem Verfahren zur Hydroraffination
und/oder zum Hydrocracken erhalten werden, gemeinsam herzustellen.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Der
Anmelder hat seine Forschungsanstrengungen auf die Entwicklung eines
verbesserten Verfahrens zum Herstellen von Schmierölen sehr
hoher Qualität
und von Mitteldestillaten sehr hoher Qualität aus kohlenwasserstoffhaltigem
Einsatzgut und vorzugsweise aus kohlenwasserstoffhaltigem Einsatzgut,
das aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren resultiert, oder aus Rückständen des
Hydrocrackens gerichtet.
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Die
vorliegende Erfindung zielt folglich auf eine Verknüpfung von
Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von Grundölen sehr hoher Qualität und von
Mitteldestillaten (insbesondere Gasölen) sehr hoher Qualität aus Erdölfraktionen
ab. Die erhaltenen Öle
besitzen einen hohen Viskositätsindex
(VI), eine geringe Flüchtigkeit,
eine gute UV-Stabilität
und einen niedrigen Fließpunkt.
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Genauer
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Ölen aus
einem kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzgut (davon vorzugsweise mindestens
20 Vol.-% mit einer Siedetemperatur von mindestens 340°C), wobei
das Verfahren nacheinander die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Konversion des Einsatzgutes bei gleichzeitiger Hydroisomerisierung
mindestens eines Teils der n-Paraffine des Einsatzgutes, wobei das
Einsatzgut einen Schwefelgehalt von weniger als 1000 ppm, bezogen
auf das Gewicht, einen Stickstoffgehalt von weniger als 200 ppm,
bezogen auf das Gewicht, einen Gehalt an Metallen von weniger als
50 ppm, bezogen auf das Gewicht, einen Sauerstoffgehalt von höchstens
0,2 Gew.-% aufweist, in Gegenwart eines Katalysators, der mindestens ein
Edelmetall enthält,
das auf einem amorphen, sauren Träger abgelagert ist, wobei die
Dispersion an Edelmetall kleiner als 20% ist, wobei der Schritt
(a) bei einer Temperatur von 200 bis 500°C, unter einem Druck von 2 bis
25 MPa, bei einer Volumengeschwindigkeit von 0,1 bis 10 h–1, in
Gegenwart von Wasserstoff in einem Verhältnis, das im Bereich zwischen
100 und 2000 l H2/l Einsatzgut enthalten
ist, abläuft,
- (b) katalytische Entparaffinierung mindestens eines Teils des
aus dem Schritt (a) resultierenden Abstroms in Gegenwart eines Katalysators,
der mindestens ein hydrierend-dehydrierendes Element und mindestens
ein Molekularsieb, das aus der Gruppe bestehend aus ZBM-30, EU-2
und EU-11 gewählt
ist, umfasst, wobei der Schritt (b) bei einer Temperatur von 200
bis 500°C,
unter einem Druck von 1 bis 25 MPa, mit einer Volumengeschwindigkeit
(pro Stunde) von 0,05 bis 50 h–1 und in Gegenwart von
50 bis 2000 Liter Wasserstoff/Liter Abstrom, der in den Schritt
(b) eingeht, abläuft.
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Dem
Schritt (a) geht folglich eventuell ein Hydrotreating-Schritt voraus, der
im Allgemeinen bei einer Temperatur von 200 bis 450°C, unter
einem Druck von 2 bis 25 MPa, mit einer Volumengeschwindigkeit von
0,1 bis 6 h–1,
in Gegenwart von Wasserstoff im Volumenverhältnis Wasser stoff/Kohlenwasserstoff
von 100 bis 2000 l/l und in Gegenwart eines amorphen Katalysators,
der mindestens ein Metall der VIII. Gruppe und mindestens ein Metall
der VI. Nebengruppe enthält,
ausgeführt
wird.
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Der
gesamte Abstrom, der aus dem Schritt (a) resultiert, kann dem Schritt
(b) zugeführt
werden.
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Dem
Schritt (a) folgt gegebenenfalls ein Abtrennen der niedrig siedenden
Gase des am Ende des Schritts (a) erhaltenen Abstroms.
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Vorzugsweise
wird der aus der Hydroisomerisierungs-Konversions-Behandlung resultierende Abstrom
einem Destillationsschritt (vorzugsweise einer atmosphärischen
Destillation) unterworfen, um die die Verbindungen mit einem Siedepunkt
unterhalb von 340°C
(Gas, Benzin, Kerosin, Gasöl)
von den Produkten mit einem Siedebeginn oberhalb von mindestens
340°C, die
den Rückstand
bilden, zu trennen. Auf diese Weise wird im Allgemeinen mindestens
eine Mitteldestillatfraktion abgetrennt, die einen Fließpunkt von
höchstens –20°C und eine
Cetanzahl von mindestens 50 aufweist.
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Der
Schritt (b) der katalytischen Entparaffinierung findet vorzugsweise
mindestens auf den aus der Destillation resultierenden Rückstand
Anwendung, der Verbindungen mit einem Siedpunkt oberhalb von mindestens
340°C enthält. In einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird der aus dem Schritt (a) hervorgehende Abstrom
vor der Ausführung
des Schrittes (b) nicht destilliert. Im Höchstfall erfährt er ein
Abtrennen zumindest eines Teils der niedrig siedenden Gase (durch
Entspannungsverdampfung...) und wird anschließend der katalytischen Entparaffinierung
unterworfen.
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Vorzugsweise
wird der Schritt (b) mit einem Katalysator ausgeführt, der
mindestens ein Molekularsieb enthält, des sen Mikroporensystem
mindestens einen Kanalhaupttyp mit Porenöffnungen aufweist, die 9 oder
10 T-Atome haben, wobei T aus der Gruppe bestehend aus Si, Al, P,
B, Ti, Fe, Ga gewählt ist,
die sich mit einer gleichen Anzahl von Sauerstoffatomen abwechseln,
wobei der Abstand zwischen zwei zugänglichen Porenöffnungen,
die 9 oder 10 T-Atome umfassen, höchstens gleich 0,75 nm beträgt.
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Vorteilhaft
wird der aus der Entparaffinierungsbehandlung hervorgegangene Abstrom
einem Destillationsschritt unterworfen, der vorteilhaft eine Destillation
unter Atmosphärendruck
und eine Destillation im Vakuum umfasst, um mindestens eine Ölfraktion
mit einem Siedepunkt von über
mindestens 340°C
abzutrennen. Meist weist sie einen Fließpunkt von unter –10°C und einen
VI höher
als 95, eine Viskosität
bei 100°C
von mindestens 3 cSt (d.h. 3 mm2/s) auf.
Dieser Destillationsschritt ist unabdingbar, wenn es zwischen den
Schritten (a) und (b) keine Destillation gibt.
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Vorteilhaft
wird der aus der Entparaffinierungsbehandlung hervorgegangene, gegebenenfalls destillierte
Abstrom einer Hydrofining-Behandlung unterworfen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst die folgenden Schritte:
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Einsatzgut
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Das
kohlenwasserstoffhaltige Einsatzgut, aus dem die Öle und gegebenenfalls
die Mitteldestillate hoher Qualität erhalten werden, enthält vorzugsweise
mindestens 20 Vol.-% Verbindungen, die oberhalb von 340°C, vorzugsweise
bei mindestens 350°C und
vorteilhaft bei mindestens 380°C
sieden. Dies bedeutet nicht, dass der Siedepunkt 380°C und höher ist,
sondern 380°C
oder höher.
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Das
Einsatzgut enthält
n-Paraffine. Vorzugsweise ist das Einsatzgut ein aus einer Fischer-Tropsch-Einheit
kommender Abstrom. Mit dem Verfahren können verschiedenste Einsatzgüter behandelt
werden.
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Beispielsweise
kann das Einsatzgut auch Vakuumdestillate, die aus der Straight-Run-Destillation
des Rohöls
oder aus Konversionseinheiten wie etwa der FCC- (FCC: Fluid Catalytic
Cracking (engl.)), der Verkokungs- oder der Visbreaking-Einheit
hervorgehen oder die von Einheiten zur Extraktion von aromatischen
Kohlenwasserstoffen kommen oder von einem Hydrotreating oder einer
Hydrokonversion der Rückstände einer
atmosphärischen
Destillation und/oder der Rückstände einer
Vakuumdestillation kommen, umfassen, oder aber das Einsatzgut kann
ein entasphaltiertes Öl
sein oder auch ein Rückstand
des Hydrocrackens, der beispielsweise aus einem Rückstand
einer Vakuumdestillation hervorgegangen ist, oder eine beliebige
Mischung der genannten Einsatzgüter.
Die obige Liste ist nicht erschöpfend.
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Im
Allgemeinen haben die für
die angestrebten Öle
geeigneten Einsatzgüter
einen Siedebeginn oberhalb von mindestens 340°C und insbesondere oberhalb
von mindestens 370°C.
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Das
in den Schritt (a) der Hydroisomerisierung-Konversion eingebrachte
Einsatzgut muss verunreinigungsfrei sein. Unter einem verunreinigungsfreien
Einsatzgut wird ein Einsatzgut verstanden, dessen Gehalt an Schwefel
niedriger als 1000 ppm, vorzugsweise niedriger als 500 ppm und günstiger niedriger
als 300 ppm oder insbesondere niedriger als 200 ppm, jeweils bezogen
auf das Gewicht, ist. Der Stickstoffgehalt ist niedriger als 200
ppm, vorzugsweise niedriger als 100 ppm und insbesondere niedriger
als 50 ppm, jeweils bezogen auf das Gewicht. Der Gehalt des Einsatzgutes
an Metallen wie etwa Nickel und Vanadium ist außerordentlich gering, d.h.
er ist niedriger als 50 ppm, vorteilhafter niedriger als 10 ppm
oder günstiger
niedriger als 2 ppm, jeweils bezogen auf das Gewicht.
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In
dem Fall, in dem die Gehalte an ungesättigten oder sauerstoffhaltigen
Produkten eine zu starke Deaktivierung des katalytischen Systems
zur Folge haben könnten,
wird das (beispielsweise aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren hervorgegangene)
Einsatzgut, bevor es in die Hydroisomerisierungszone eingebracht
wird, einem Hydrotreating in einer Hydrotreating-Zone unterworfen
werden müssen.
Man lässt
Wasserstoff mit dem Einsatzgut in Kontakt mit einem Hydrotreating-Katalysator
reagieren, dessen Aufgabe es ist, den Gehalt an ungesättigten
und sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffmolekülen (die beispielsweise bei
der Fischer-Tropsch-Synthese
erzeugt werden), zu vermindern. So wird der Sauerstoffgehalt auf
höchstens
0,2 Gew.-% vermindert.
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Falls
das zu behandelnde Einsatzgut nicht im weiter oben definierten Sinne
verunreinigungsfrei ist, wird es zunächst einem vorhergehenden Hydrotreating-Schritt
unterzogen, bei dem es in Gegenwart von Wasserstoff mit mindestens
einem Katalysator in Kontakt gebracht wird, der einen amorphen Träger und
mindestens ein Metall umfasst, das eine hydrierend-dehydrierende
Funktion hat, die beispielsweise durch mindestens ein Element der
VI. Nebengruppe und mindestens ein Element der VIII. Gruppe sichergestellt
ist, bei einer Temperatur im Bereich zwischen 200 und 450°C, vorzugsweise
250 bis 450°C,
vorteilhaft 330 bis 450°C
oder 360 bis 420°C,
unter einem Druck im Bereich zwischen 5 und 25 MPa oder günstiger
niedriger als 20 MPa, vorzugsweise zwischen 5 und 20 MPa, wobei
die Volumengeschwindigkeit im Bereich zwischen 0,1 und 6 h–1,
vorzugsweise 0,3–3 h–1,
ist und die Menge des eingeleiteten Wasserstoffs derart ist, dass
das Volumenverhältnis
Wasserstoff/Kohlenwasserstoff im Bereich zwischen 100 und 2000 Litern/Liter
enthalten ist.
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Der
Träger
ist im Allgemeinen auf Basis von (vorzugsweise im Wesentlichen gebildet
aus) amorpher Tonerde (Aluminiumoxid) oder Tonerde-Kieselerde; er
kann auch Boroxid, Bittererde (Magnesiumoxid), Zirkonerde (Zirconiumdioxid),
Ti tanoxid oder eine Kombination aus diesen Oxiden enthalten. Die hydrierend-dehydrierende
Funktion wird vorzugsweise von mindestens einem Metall oder einer
Verbindung eines Metalls der VIII. Gruppe und der VI. Nebengruppe,
das/die unter Molybdän,
Wolfram, Nickel und Kobalt gewählt
ist/sind, erfüllt.
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Dieser
Katalysator sollte vorteilhaft Phosphor enthalten; es ist nämlich nach
Stand der Technik bekannt, dass die Verbindung den Hydrotreating-Katalysatoren
zwei Vorteile bringt: eine Erleichterung der Herstellung, insbesondere
bei der Imprägnierung mit
Nickel- und Molybdänlösungen,
und eine bessere Hydrieraktivität.
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Die
bevorzugten Katalysatoren sind die NiMo- und/oder NiW-Katalysatoren auf
Tonerde, ebenso die NiMo- und/oder NiW-Katalysatoren auf Tonerde, dotiert mit
mindestens einem Element aus der Gruppe der Atome, die aus Phosphor,
Bor, Silicium und Fluor gebildet ist, oder aber die NiMo- und/oder NiW-Katalysatoren
auf Tonerde-Kieselerde oder auf Tonerde-Kieselerde-Titanoxid, dotiert
mit mindestens einem Element, das in der Gruppe der Atome enthalten
ist, die aus Phosphor, Bor, Fluor und Silicium gebildet ist, oder
undotiert.
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Die
Gesamtkonzentration an Oxiden der Metalle der VI. Nebengruppe und
der VIII. Gruppe ist im Bereich zwischen 5 und 40 Gew.-% und vorzugsweise
zwischen 7 und 30 Gew.-%, und das Gewichtsverhältnis, ausgedrückt in Metalloxid,
zwischen Metall (oder Metallen) der VI. Gruppe und Metall (oder
Metallen) der VIII. Gruppe ist vorzugsweise im Bereich zwischen
20 und 1,25 und günstiger
zwischen 10 und 2. Die Konzentration an Phosphoroxid P2O5 sollte niedriger als 15 Gew.-% und vorzugsweise
bei 10 Gew.-% sein.
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Das
nach Abschluss des Hydrotreatings erhaltene Produkt erfährt, falls
nötig,
zwischendurch eine Abtrennung von Wasser (H2O),
H2S und NH3, damit
die Gehalte an Wasser, an H2S und NH3 auf Werte gebracht werden, die in dem in
den Schritt (a) eingehenden Einsatzgut niedriger als höchstens
100 ppm, 200 ppm bzw. 50 ppm sind. Um dieser Anforderung zu entsprechen,
kann gegebenenfalls ein Abtrennen von Produkten vorgesehen werden,
die einen Siedepunkt unterhalb von 340°C aufweisen, sodass im Schritt
(a) nur ein Rückstand
behandelt wird.
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In
dem Fall, in dem ein Rückstand
eines Hydrocrackens behandelt wird, liegt dann ein Einsatzgut vor,
das schon ein Hydrotreating und ein Hydrocracken erfahren hat. Das
verunreinigungsfreie Einsatzgut kann dann direkt im Schritt (a)
behandelt werden.
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Im
Allgemeinen findet das Hydrocracken mittels eines Zeolithkatalysators,
meist auf Basis eines Zeoliths Y und insbesondere von aluminiumfreien Katalysatoren
Y statt.
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Der
Katalysator enthält
ebenfalls mindestens ein unedles Metall der VIII. Gruppe und mindestens ein
Metall der VI. Nebengruppe.
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Schritt (a) Hydroisomerisierung-Konversion
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Katalysator
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Der
Schritt (a) findet in Gegenwart von Wasserstoff und in Gegenwart
eines bifunktionellen Katalysators statt, der mindestens ein Edelmetall
umfasst, das auf einen amorphen, sauren Träger abgelagert ist, wobei die
Dispersion an Edelmetall kleiner als 20% ist.
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Während dieses
Schrittes erfahren die n-Paraffine in Gegenwart eines bifunktionellen
Katalysators eine Isomerisierung, anschließend gegebenenfalls ein Hydrocracken,
um die Bildung von Isoparaffinen und von Crackprodukten, die niedriger
siedend als Gasöle
und Kerosin sind, zu erzielen.
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Vorzugsweise
stellt der Anteil der Edelmetallpartikel mit einer Größe von weniger
als 2 nm höchstens
2 Gew.-% des auf dem Katalysator abgelagerten Edelmetalls dar.
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Vorteilhaft
weisen mindestens 70% (vorzugsweise mindestens 80% und günstiger
mindestens 90%) der Edelmetallpartikel eine Größe von mehr als 4 nm auf (Prozentsätze auf
die Anzahl bezogen).
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Der
Träger
ist amorph; er enthält
kein Molekularsieb. Der Katalysator enthält ebenfalls kein Molekularsieb.
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Der
saure Träger
kann aus der Gruppe bestehend aus Tonerde-Kieselerde, Boroxid, Zirkonerde, allein
oder miteinander vermischt oder mit einer (beispielsweise nicht
sauren) Matrix gewählt
sein.
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Der
amorphe, saure Träger
ist im Allgemeinen aus der Gruppe gewählt, die aus Tonerde-Kieselerde,
halogenierter (vorzugsweise fluorierter) Tonerde, mit Silicium (abgelagertem
Silicium) angereicherter Tonerde, einem Tonerde-Titanoxid-Gemisch, sulfathaltiger
Zirkonerde, mit Wolfram angereicherter Zirkonerde, miteinander vermischt
oder mit mindestens einer amorphen Matrix, die aus der Gruppe bestehend
aus beispielsweise Tonerde (Aluminiumoxid), Titanoxid, Kieselerde
(Siliciumdioxid), Boroxid, Bittererde (Magnesiumoxid), Zirkonerde
(Zirconiumdioxid), Ton gewählt
ist, gebildet ist.
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Die
bevorzugten Träger
sind amorphe Tonerde-Kieselerde und (amorphes) Tonerde-Kieselerde-Titanoxid.
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Die
Messung der Acidität
ist dem Fachmann wohlbekannt. Sie kann beispielsweise durch temperaturgesteuerte
Desorption (TPD: Temperature Programmed Desorption (engl.)) von
Ammoniak, durch Infrarotspektroskopie der absorbierten Moleküle (Pyridin,
CO...), katalytischen Crack- oder Hydro cracktest anhand des beispielhaften
Moleküls...
erfolgen.
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Ein
bevorzugter Katalysator gemäß der Erfindung
umfasst (ist vorzugsweise im Wesentlichen gebildet aus) 0,05 bis
10 Gew.-% mindestens eines Edelmetalls der VIII. Gruppe, das auf
einen amorphen Tonerde-Kieselerde-Träger abgelagert ist.
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Die
Eigenschaften des Katalysators sind im Einzelnen:
Gehalt an
Siliciumdioxid: Der Träger,
der bevorzugt für
die Erstellung des im Rahmen dieses Patents beschriebenen Katalysators
verwendet wird, umfasst von der Synthese an Kieselerde (Siliciumdioxid)
SiO2 und Tonerde (Aluminiumoxid) Al2O3. Der Siliciumdioxidgehalt
des Trägers,
ausgedrückt
in Gew.-%, ist im Allgemeinen im Bereich zwischen 1 und 95%, vorteilhaft
zwischen 5 und 95%, vorzugsweise zwischen 10 und 80% und insbesondere
zwischen 20 und 70%, sogar zwischen 22 und 45% enthalten. Dieser
Gehalt wird mittels Röntgenfluoreszenz
sicher gemessen.
Art des Edelmetalls: Für diesen besonderen Reaktionstyp
wird die Metallfunktion von mindestens einem Edelmetall der VIII.
Gruppe des Periodensystems der Elemente und insbesondere Platin
und/oder Palladium erbracht.
Gehalt an Edelmetall: Der Gehalt
an Edelmetall, ausgedrückt
in Gew.-% Metall in Bezug auf den Katalysator, ist im Bereich zwischen
0,05 und 10 und vorzugsweise im Bereich zwischen 0,1 und 5 enthalten.
Dispersion
des Edelmetalls: Die Dispersion, die den Anteil des für ein Reagens
zugänglichen
Metalls in Bezug auf die Gesamtmetallmenge des Katalysators darstellt,
kann beispielsweise durch H2/O2-Titrieren gemessen
werden. Das Metall wird zuvor reduziert, d.h. es erfährt eine
Behandlung im Wasserstoffstrom hoher Temperatur unter solchen Be dingungen,
dass alle dem Wasserstoff zugänglichen
Platinatome in die metallische Form überführt werden. Anschließend wird
ein Sauerstoffstrom bei Betriebsbedingungen zugeführt, die
sich dafür
eignen, alle reduzierten Platinatome, die für den Sauerstoff zugänglich sind, zu
einer PtO2-Form zu oxidieren. Durch Berechnen der
Differenz zwischen der eingeleiteten Sauerstoffmenge und der austretenden
Sauerstoffmenge erlangt man die Sauerstoffverbrauchsmenge; so kann dann
aus diesem letzteren Wert die für
Sauerstoff zugängliche
Platinmenge gefolgert werden. Die Dispersion ist dann gleich dem
Verhältnis
der für
Sauerstoff zugänglichen
Platinmenge zur Platingesamtmenge des Katalysators. Im vorliegenden
Fall ist die Dispersion kleiner als 20%, im Allgemeinen ist sie
größer als
1% oder günstiger
5%.
Größe der Partikel,
gemessen mittels Transmissionselektronenmikroskopie: Zur Bestimmung
der Größe und der
Verteilung der Metallpartikel ist von der Transmissionselektronenmikroskopie
Gebrauch gemacht worden. Nach der Herstellung wurde eine Katalysatorprobe
in einem Achatmörser
fein vermahlen und anschließend
mittels Ultraschall in Ethanol dispergiert. Es wurden Proben an
verschiedenen Stellen entnommen, um sicherzustellen, dass sie für die Größe gut repräsentativ
sind, und auf einem mit einer dünnen
Kohlenstoffschicht überzogen
Kupfergitter abgelagert. Die Gitter wurden anschließend an
der Luft unter einer Infrarotlampe getrocknet, bevor sie zur Beobachtung
in das Mikroskop eingebracht wurden. Um die mittlere Größe der Edelmetallpartikel
abzuschätzen,
wurden mehrere hundert Messungen anhand von mehreren zehn Replicas
durchgeführt. Die
Gesamtheit dieser Messungen ermöglicht,
ein Histogramm für
die Größenverteilung
dieser Partikel zu erstellen. Auf diese Weise war es möglich, das Verhältnis der
jedem Partikelgrößenbereich
entsprechenden Partikel genau zu bestimmen.
Verteilung des
Edelmetalls: Die Verteilung des Edelmetalls repräsentiert die Verteilung des
Metalls im Inneren des Katalysatorkorngefüges, wobei das Metall gut oder
schlecht dispergiert sein kann. So ist es möglich, schlecht verteiltes
Platin zu erhalten (das beispielsweise in einem Kranz nachgewiesen
wird, dessen Dicke deutlich kleiner als der Radius des Korns ist),
das jedoch gut dispergiert ist, d.h. dass alle Platinatome, die
sich im Kranz befinden, von Reagenzien erreicht werden können. Im
vorliegenden Fall ist die Verteilung des Platins gut, d.h. dass
das Profil des Platins, gemessen nach dem Castaing-Mikrosondenverfahren,
einen Verteilungskoeffizienten größer 0,1, vorteilhaft größer 0,2
und vorzugsweise größer 0,5
aufweist.
Spezifische Oberfläche nach BET: Die spezifische Oberfläche des
Trägers
nach BET ist im Allgemeinen im Bereich zwischen 100 m2/g
und 500 m2/g und vorzugsweise im Bereich
zwischen 250 m2/g und 450 m2/g
und bei den Trägern
auf Tonerde-Kieselerde-Basis insbesondere zwischen 310 m2/g und 450 m2/g.
Gesamtporenvolumen
des Trägers:
Bei den Trägern auf
Tonerde-Kieselerde-Basis ist es im Allgemeinen kleiner als 1,2 ml/g
und vorzugsweise im Bereich zwischen 0,3 und 1,1 ml/g und vorteilhaft
kleiner als 1,05 ml/g.
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Die
Herstellung und Formung der Tonerde-Kieselerde und des Trägers insgesamt
erfolgen durch übliche
Verfahren, die dem Fachmann wohlbekannt sind. Vorteilhaft wird der
Träger
vor dem Metallimprägnieren
ein Kalzinieren wie beispielsweise eine Wärmebehandlung bei 300 bis 750°C (vorzugsweise 600°C) während einer
Dauer im Bereich zwischen 0,25 und 10 Stunden (vorzugsweise 2 Stunden)
unter 0 bis 30 Vol.-% Wasserdampf (bei Tonerde-Kieselerde vorzugsweise
7,5%) erfahren können.
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Das
Metallsalz wird durch eines der gängigen Verfahren eingebracht,
die verwendet werden, um Metall (vorzugsweise Platin) an der Oberfläche eines
Trägers
abzulagern. Eines der bevorzugten Verfahren ist die Trockenimprägnierung,
die darin besteht, ein Metallsalz in ein Lösungsvolumen einzubringen,
das dem Porenvolumen der zu imprägnierenden
Katalysatormasse gleich ist. Vor der Reduktion und zur Erzielung
der Größenverteilung
der Metallpartikel wird der Katalysator in feuchter Luft bei 300
bis 750°C
(vorzugsweise 550°C)
0,25 bis 10 Stunden (vorzugsweise 2 Stunden) lang kalziniert. Der
H2O-Partialdruck während des Kalzinierens beträgt beispielsweise
0,05 bar bis 0,50 bar (vorzugsweise 0,15 bar). Weitere bekannte
Behandlungsverfahren, die ermöglichen,
eine Dispersion kleiner als 20% zu erzielen, passen in den Rahmen
der Erfindung.
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In
diesem Schritt (a) geht die Konversion meist mit einer Hydroisomerisierung
der Paraffine einher. Das Verfahren hat den Vorteil der Flexibilität: Je nach
Konversionsgrad tendiert die Produktion mehr zu den Ölen oder
den Mitteldestillaten. Die Konversion variiert im Allgemeinen zwischen
5 und 90%.
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Vor
einer Verwendung bei der Hydroisomerisierungs-Konversions-Reaktion
wird das im Katalysator enthaltene Metall reduziert. Eines der bevorzugten
Verfahren, um die Reduktion des Metalls durchzuführen, ist die Behandlung unter
Wasserstoff bei einer Temperatur im Bereich zwischen 150°C und 650°C und einem
Gesamtdruck im Bereich zwischen 0,1 und 25 MPa. Beispielsweise besteht
eine Reduktion aus einem Teilschritt von 2 Stunden bei 150°C, dann einem
Temperaturanstieg auf 450°C
mit einer Geschwindigkeit von 1°C/min,
dann einem Teilschritt von zwei Stunden bei 450°C, wobei während dieses gesamten Reduktionsschrittes
der Wasserstoffdurchsatz 1000 l Wasserstoff/l Katalysator beträgt. Außerdem ist
festzuhalten, dass jedes ex-situ-Reduktionsverfahren geeignet ist.
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Die
Betriebsbedingungen, unter denen dieser Schritt (a) ausgeführt wird,
sind entscheidend.
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Der
Druck wird zwischen 2 und 25 MPa (meist auf mindestens 5 MPa) und
vorzugsweise 2 (oder 3) bis 20 MPa und vorteilhaft auf 2 bis 18
MPa gehalten, die Volumengeschwindigkeit sollte im Bereich zwischen
0,1 h–1 und
10 h–1 und
vorzugsweise zwischen 0,2 und 10 h–1 und
vorteilhaft zwischen 0,1 oder 0,5 h–1 und
5,0 h–1 sein,
und der Wasserstoffanteil sollte im Bereich zwischen 100 und 2000
Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut und vorzugsweise zwischen
150 und 1500 Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut enthalten sein.
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Die
Temperatur, die bei diesem Schritt zur Anwendung gelangt, ist im
Bereich zwischen 200 und 500°C,
vorzugsweise im Bereich von 250°C
bis 450°C,
vorteilhaft von 300 bis 450°C
und insbesondere höher
als 340°C,
beispielsweise zwischen 320 und 450°C.
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Die
Schritte des Hydrotreatings und der Hydroisomerisierung-Konversion
können
mittels zweier Katalysatortypen in (zwei oder mehreren) verschiedenen
Reaktoren oder/und mittels mindestens zweier Katalysatorbetten,
die in ein und demselben Reaktor installiert sind, verwirklicht
werden.
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Die
Verwendung des oben beschriebenen Katalysators im Schritt (a) bewirkt
eine Erhöhung
des Viskositätsindex
(VI). Im Allgemeinen ist festzustellen, dass die Zunahme des VI
mindestens 2 Punkte beträgt,
wobei die VI mittels eines im Lösungsmittel entparaffinierten
Einsatzgutes (Rückstandes)
und mittels des aus dem Schritt (a) resultierenden, ebenfalls im
Lösungsmittel
entparaffinierten Produktes gemessen sind, wobei eine Temperatur
des Fließpunktes
im Bereich zwischen –15°C und –20°C angestrebt ist.
Im Allgemeinen erzielt man eine Zunahme des VI um mindestens 5 Punkte
und sehr oft um mehr als 5 Punkte, sogar 10 Punkte oder mehr als
10 Punkte.
-
Es
ist möglich,
die Zunahme des VI zu steuern, insbesondere anhand der Messung der
Konversion. So wird es möglich
sein, die Produktion in Richtung von Ölen mit hohem VI oder in Richtung
höherer Ölausbeuten,
jedoch mit weniger hohem VI, zu optimieren.
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Parallel
zur Erhöhung
des VI wird meist eine Absenkung des Fließpunktes erhalten, die von
einigen Grad bis zu 10 bis 15°C,
sogar mehr (beispielsweise 25°C)
gehen kann. Das Ausmaß der
Absenkung variiert in Abhängigkeit
von der Konversion und folglich von den Betriebsbedingungen und
vom Einsatzgut.
-
Behandlung des aus dem
Schritt (a) resultierenden Abstroms
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Abstrom, der aus dem Schritt (a) der Hydroisomerisierung-Konversion
resultiert, als Gesamtheit im Schritt (b) der Entparaffinierung
behandelt werden. In einer Variante wird er ein Abtrennen zumindest
eines Teils (und vorzugsweise zumindest eines überwiegenden Teils) der niedrig
siedenden Gase, die Wasserstoff und eventuell auch Kohlenwasserstoffe
mit höchstens
4 Kohlenstoffatomen umfassen, erfahren. Der Wasserstoff kann vorher
abgetrennt werden. Die Ausführungsform
(außer
die Variante), bei der die Gesamtheit des Abstroms aus dem Schritt
(a) in den Schritt (b) eingeht, ist wirtschaftlich interessant,
weil letztendlich nur eine Destillationseinheit für das Verfahren
gebraucht wird. Außerdem
wird bei der abschließenden
Destillation (nach der katalytischen Entparaffinierung oder Nachbehandlungen)
ein frostbeständiges
Gasöl erhalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird vorteilhaft der aus dem Schritt (a) resultierende Abstrom destilliert,
um die niedrig siedenden Gase von mindestens einem Rückstand
zu trennen, der die Verbindungen mit einem Siedepunkt oberhalb von
mindestens 340°C
enthält.
Es handelt sich dabei vorzugsweise um eine atmosphärische Destillation.
-
Vorteilhaft
kann derart destilliert werden, dass mehrere Fraktionen (beispielsweise
Benzin, Kerosin, Gasöl)
mit einem Siedepunkt von höchstens 340°C und eine
Fraktion (als Rückstand
bezeichnet) mit einem Siedebeginn oberhalb von mindestens 340°C, besser
oberhalb von 350°C
und vorzugsweise mindestens 370°C
oder 380°C
erhalten werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Variante der Erfindung wird diese Fraktion (Rückstand)
anschließend im
Schritt der katalytischen Entparaffinierung behandelt, d.h. dass
sie nicht der Vakuumdestillation unterworfen wird. In einer weiteren
Variante kann jedoch eine Vakuumdestillation angewendet werden.
-
In
einer Ausführungsform,
die, immer noch gemäß der Erfindung,
stärker
auf das Ziel der Herstellung von Mitteldestillaten ausgerichtet
ist, kann ein Teil des aus dem Trennschritt resultierenden Rückstandes
zu dem Reaktor, der den Hydroisomerisierungs-Konversions-Katalysator
enthält,
zurückgeführt werden,
um ihn umzuwandeln und die Produktion von Mitteldestillaten zu steigern.
-
In
diesem Text werden im Allgemeinen als Mitteldestillate die Fraktion(en)
bezeichnet, die einen Siedebeginn bei mindestens 150°C und ein
Siedeende, das bis kurz vor den Rückstand, d.h. im Allgemeinen
bis 340°C,
350°C oder
vorzugsweise unter 370°C
oder 380°C,
gehen kann, aufweisen.
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Der
aus dem Schritt (a) resultierende Abstrom kann vor oder nach der
Destillation weiteren Behandlungen unterzogen werden, beispielsweise einer
Extraktion zumindest eines Teils der aromatischen Verbindungen.
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Schritt (b): Katalytische
Entparaffinierung
-
Zumindest
ein Teil des aus dem Schritt (a) resultierenden Abstroms, wobei
dieser gegebenenfalls die oben beschriebenen Zerlegungen und/oder
Behandlungen erfahren hat, wird dann einem Schritt zur katalytischen
Entparaffinierung in Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators
für die
Hydroentparaffinierung, der eine Säurefunktion, eine hydrierend-dehydrierende
Metallfunktion und mindestens eine Matrix umfasst, unterzogen.
-
Es
ist festzuhalten, dass die oberhalb von mindestens 340°C siedenden
Verbindungen immer einer katalytischen Entparaffinierung unterzogen werden.
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Katalysator
-
Die
Säurefunktion
wird durch mindestens ein Molekularsieb sichergestellt, vorzugsweise
durch ein solches Molekularsieb, dessen Mikroporensystem mindestens
einen Kanalhaupttyp aufweist, dessen Öffnungen aus Ringen gebildet
sind, die 9 oder 10 T-Atome aufweisen. Die T-Atome sind die Tetraeder-Atome,
die das Molekularsieb bilden, wobei sie mindestens eines der Elemente
aus der folgenden Menge von Atomen (Si, Al, P, B, Ti, Fe, Ga) sein
können.
In den Kanalöffnungen
bildenden Ringen wechseln sich die zuvor definierten T-Atome mit
einer gleichen Anzahl von Sauerstoffatomen ab. Es ist folglich gleichbedeutend
zu sagen, dass die Öffnungen
aus Ringen gebildet sind, die 9 oder 10 Atome Sauerstoff enthalten,
oder aus Ringen gebildet sind, die 9 oder 10 T-Atome enthalten.
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Der
Katalysator gemäß der Erfindung
umfasst mindestens ein Sieb, das aus ZBM-30, EU-2 und EU-11 gewählt ist.
Auch kann er mindestens ein Sieb umfassen, das die oben angegebenen
Eigenschaften aufweist.
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Das
Molekularsieb, das in die Zusammensetzung des Katalysators für die Hydroentparaffinierung
eingeht, kann auch andere Kanaltypen aufweisen, deren Öffnungen
aus Ringen geformt sind, die mindestens 10 T-Atome oder Sauerstoffatome enthalten.
-
Das
Molekularsieb, das in die Zusammensetzung des bevorzugten Katalysators
eingeht, besitzt außerdem
eine Stegbreite, d.h. einen Abstand zwischen zwei Porenöffnungen
wie zuvor definiert, die bzw. der höchstens 0,75 nm (1 nm = 10–9 m),
vorzugsweise im Bereich zwischen 0,50 nm und 0,75 nm und insbesondere
zwischen 0,52 nm und 0,73 nm ist. Derartige Molekularsiebe ermöglichen,
im Schritt der Hydroentparaffinierung gute Katalysatorleistungen zu
erzielen.
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Das
Messen der Stegbreite erfolgt mit einem Graphik- und Molekülmodellierungswerkzeug,
wie etwa Hyperchem oder Biosym, das ermöglicht, die Oberfläche der
betreffenden Molekularsiebe zu konstruieren und unter Berücksichtigung
der Ionenradien der in dem Gerüst
des Siebs vorhandenen Elemente die Stegbreite zu messen.
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Die
Verwendung von auf diese Weise unter den oben beschriebenen Bedingungen
ausgewählten
Molekularsieben aus den zahlreichen Molekularsieben, die es bereits
gibt, ermöglicht
insbesondere die Herstellung von Produkten mit einem niedrigen Fließpunkt und
einem hohen Viskositätsindex
bei guten Ausbeuten im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung.
-
Die
Molekularsiebe, die ebenfalls in die Zusammensetzung des bevorzugten
Katalysators für die
katalytische Hydroentparaffinierung eingehen können, sind beispielsweise die
folgenden Zeolithe: Ferrierit, NU-10, EU-13, EU-1.
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Vorzugsweise
sind die Molekularsiebe, die ebenfalls in die Zusammensetzung des
Katalysators für
die Hydroentparaffinierung eingehen, in der aus Ferrierit und Zeolith
EU-1 gebildeten Gesamtheit enthalten.
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Im
Allgemeinen kann der Katalysator für die Hydroentparaffinierung
auch mindestens ein Zeolith enthalten, das aus der Gruppe gebildet
aus NU-10, EU-1, EU-13, Ferrierit, ZSM-22, Theta-1, ZSM-50, NU-23,
ZSM-35, ZSM-38, ZSM-23, ZSM-48, ISI-1, KZ-2, ISI-4, KZ-1 gewählt ist.
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In
dem Katalysator für
die Hydroentparaffinierung ist der Gehalt an Molekularsieb im Bereich zwischen
1 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5 und 90 Gew.-% und insbesondere
zwischen 10 und 85 Gew.-%.
-
Die
Matrizen, die für
die Formgebung des Katalysators verwendet werden, sind beispielsweise und
nicht einschränkend,
Tonerde-Gele, Tonerden, Bittererde, amorphe Tonerden-Kieselerde
und Mischungen davon. Um die Formgebung zu verwirklichen, können solche
Techniken wie Strangpressen, Tablettieren oder Dragieren genutzt
werden.
-
Der
Katalysator umfasst außerdem
eine hydrierend-dehydrierende Funktion, die beispielsweise durch
mindestens ein Element der VIII. Gruppe und vorzugsweise mindestens
ein Edelmetall, das in der Gesamtheit aus Platin und Palladium enthalten
ist, sichergestellt ist. Der Gehalt an unedlem Metall der VIII.
Gruppe ist, bezogen auf den endgültigen
Katalysator, im Bereich zwischen 1 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
10 und 30 Gew.-%. In diesem Fall ist das unedle Metall oft mit mindestens
einem Metall der VI. Nebengruppe (vorzugsweise Mo oder W) assoziiert.
Falls es sich um mindestens ein Edelmetall der VIII. Gruppe handelt,
ist der Gehalt, bezogen auf den endgültigen Katalysator niedriger
als 5 Gew.-%, vorzugsweise niedriger als 3 Gew.-% und insbesondere
niedriger als 1,5 Gew.-%.
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Falls
Edelmetalle der VIII. Gruppe verwendet werden, ist das Platin und/oder
das Palladium vorzugsweise auf der Matrix lokalisiert.
-
Der
erfindungsgemäße Katalysator
zur Hydroentparaffinierung kann außerdem 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0 bis 10 Gew.-% (ausgedrückt
in Oxiden) Phosphor enthalten. Die Kombination aus Metall(en) der
VI. Nebengruppe und/oder Metall(en) der VIII. Gruppe mit Phosphor
ist besonders vorteilhaft.
-
Behandlung
-
Ein
nach Abschluss des Schrittes (a) und der Destillation erhaltener
Rückstand,
der vorteilhaft bei diesem Schritt (b) der Hydroentparaffinierung
zu behandeln ist, besitzt die folgenden Eigenschaften: Er weist
einen Siedebeginn oberhalb von 340°C und vorzugsweise oberhalb
von 370°C
auf, einen Fließpunkt
von mindestens 15°C,
einen Viskositätsindex von
35 bis 165 (vor der Entparaffinierung), vorzugsweise von mindestens
gleich 110 und insbesondere kleiner als 150, eine Viskosität, die bei
100°C größer oder
gleich 3 cSt (mm2/s) ist, einen Gehalt an
aromatischen Verbindungen, der niedriger als 10 Gew.-% ist, einen
Gehalt an Stickstoff, der niedriger als 10 ppm, bezogen auf das
Gewicht, ist, und einen Gehalt an Schwefel, der niedriger als 50
ppm, bezogen auf das Gewicht, oder besser 10 ppm, bezogen auf das Gewicht,
ist.
-
Die
Betriebsbedingungen, unter denen der katalytische Schritt des Verfahrens
der Erfindung vollzogen wird, sind die folgenden:
- – Die Reaktionstemperatur
ist im Bereich zwischen 200 und 500°C und vorzugsweise zwischen
250 und 470°C,
vorteilhaft 270–430°C.
- – Der
Druck ist im Bereich zwischen 1 und 25 MPa (106 Pa)
und vorzugsweise zwischen 1,0 und 20 MPa.
- – Die
Volumengeschwindigkeit pro Stunde (ausgedrückt in: Volumen des eingeleiteten
Einsatzgutes pro Katalysator-Volumeneinheit und pro Stunde) ist
im Bereich zwischen 0,05 und 50, vorzugsweise zwischen 0,1 und 20
h–1 und
insbesondere zwischen 0,2 und 10 h–1.
-
Sie
sind derart gewählt,
dass der angestrebte Fließpunkt
erzielt wird.
-
Der
Kontakt zwischen dem Einsatzgut und dem Katalysator wird in Gegenwart
von Wasserstoff hergestellt. Der eingesetzte Wasserstoffanteil ist, ausgedrückt in Litern
Wasserstoff pro Liter Einsatzgut, im Bereich zwischen 50 und 2000
Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut und vorzugsweise zwischen 100
und 1500 Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut enthalten.
-
Erhaltener Abstrom
-
Der
Abstrom, der aus dem Schritt (b) der Hydroentparaffinierung hervorgeht,
wird in die Destillationsanlage geschickt, die vorzugsweise eine
atmosphärische
Destillation und eine Vakuumdestillation integriert, die zum Ziel
hat, die Umwandlungsprodukte mit einem Siedepunkt unterhalb von
340°C und
vorzugsweise unterhalb von 370°C
(eingeschlossen insbesondere jene, die während des Schrittes der katalytischen
Hydroentparaffinierung gebildet worden sind) abzutrennen und die
Fraktion, die das Grundöl bildet
und deren Siedebeginn oberhalb von mindestens 340°C und vorzugsweise
bei oder oberhalb von 370°C
liegt, abzutrennen.
-
Außerdem ermöglicht dieser
Vakuumdestillationsabschnitt, die Öle verschiedenen Grades zu trennen.
-
Vorzugsweise
wird der aus dem Schritt (b) der katalytischen Hydroentparaffinierung
hervorgehende Abstrom, bevor er destilliert wird, zumindest teilweise
und vorzugsweise in seiner Gesamtheit in Gegenwart von Wasserstoff über einen
Hydrofining-Katalysator geleitet, um eine Druckhydrierung der aromatischen
Verbindungen, die der Stabilität
der Öle
und der Destillate abträglich
sind, zu verwirklichen. Jedoch muss die Acidität des Katalysators niedrig
genug sein, um nicht die Bildung von Crackprodukten mit einem Siede punkt
unterhalb von 340°C
zur Folge zu haben, damit die Endausbeuten, insbesondere an Ölen, nicht
verschlechtert werden.
-
Der
in diesem Schritt verwendete Katalysator umfasst mindestens ein
Metall der VIII. Gruppe und/oder mindestens ein Element der VI.
Nebengruppe des Periodensystems. Die starken Metallfunktionen Platin
und/oder Palladium oder Nickel-Wolfram-Verbindungen,
Nickel-Molybdän-Verbindungen
werden vorteilhaft genutzt, um eine Druckhydrierung der aromatischen
Kohlenwasserstoffe durchzuführen.
-
Diese
Metalle sind auf einem Träger
vom Typ kristallines oder amorphes Oxid, wie beispielsweise Tonerden,
Kieselerden, Tonerden-Kieselerden, abgelagert und dispergiert.
-
Der
Katalysator für
das Hydrofining (HDF) kann außerdem
mindestens ein Element der VII. Hauptgruppe des Periodensystems
der Elemente enthalten. Vorzugsweise enthalten diese Katalysatoren
Fluor und/oder Chlor.
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Die
Metallgehalte sind im Fall von unedlen Metallen im Bereich zwischen
10 und 30 Gew.-% und im Fall von Edelmetallen niedriger als 2 Gew.-%,
vorzugsweise im Bereich zwischen 0,1 und 1,5 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,1 und 1,0 Gew.-%.
-
Die
Gesamtmenge an Halogenen ist im Bereich zwischen 0,02 und 30 Gew.-%,
vorteilhaft 0,01 bis 15 Gew.-% oder auch 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,01 bis 5 Gew.-%.
-
Von
den Katalysatoren, die in diesem Hydrofining-Schritt verwendbar
sind, die zu hervorragenden Leistungen führen und insbesondere zur Erlangung
medizinischer Öle
dienen, können
diejenigen angeführt
werden, die mindestens ein Edelmetall der VIII. Gruppe (beispielsweise
Platin) und mindestens ein Halogen (Chlor und/oder Fluor) enthalten, wobei die
Kombination aus Chlor und Fluor bevorzugt wird.
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Die
Betriebsbedingungen, unter denen der Hydrofining-Schritt des Verfahrens der Erfindung vollzogen
wird, sind die folgenden:
- – Die Reaktionstemperatur ist
im Bereich zwischen 180 und 400°C
und vorzugsweise zwischen 210 und 350°C, vorteilhaft 230–320°C.
- – Der
Druck ist im Bereich zwischen 0,1 und 25 MPa (106 Pa)
und vorzugsweise zwischen 1,0 und 20 MPa.
- – Die
Volumengeschwindigkeit pro Stunde (ausgedrückt in: Volumen des eingeleiteten
Einsatzgutes pro Katalysator-Volumeneinheit und Stunde) ist im Bereich
zwischen ungefähr
0,05 und ungefähr
100 und vorzugsweise zwischen ungefähr 0,1 und ungefähr 30 h–1.
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Der
Kontakt zwischen dem Einsatzgut und dem Katalysator wird in Gegenwart
von Wasserstoff hergestellt. Der eingesetzte Wasserstoffanteil ist, ausgedrückt in Litern
Wasserstoff pro Liter Einsatzgut, im Bereich zwischen 50 und ungefähr 2000
Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut und vorzugsweise zwischen
100 und 1500 Litern Wasserstoff pro Liter Einsatzgut.
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Vorteilhaft
ist die Temperatur des Hydrofining- (HDF-) Schrittes niedriger als
die Temperatur des Schrittes zur katalytischen Hydroentparaffinierung
(CHDP: Catalytic Hydrodeparaffination (engl.)). Die Differenz TCHDP – THDF ist im Allgemeinen im Bereich zwischen
20 und 200 und vorzugsweise zwischen 30 und 100°C.
-
Der
Abstrom, der sich aus dem HDF ergibt, wird in die Destillationsanlage
geschickt.
-
Produkte
-
Die
gemäß diesem
Verfahren erhaltenen Grundöle
weisen einen Fließpunkt
unter –10°C, einen
VI über
95, vorzugsweise über
110 und insbesondere über
120, eine Viskosität
von mindestens 3,0 cSt bei 100°C,
eine Farbe nach ASTM kleiner 1 und eine solche UV-Stabilität auf, dass
die Zunahme des Farbwertes nach ASTM im Bereich zwischen 0 und 4
und vorzugsweise zwischen 0,5 und 2,5 ist.
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Der
UV-Stabilitätstest
entsprechend den ASTM-Verfahren D925-55 und D1148-55 liefert ein schnelles
Verfahren, um die Stabilität
von Schmierölen,
die einer UV-Strahlungsquelle ausgesetzt sind, zu vergleichen. Der
Prüfraum
ist aus einer metallischen Umschließung gebildet, die mit einem
Drehteller ausgerüstet
ist, der die Ölproben
aufnimmt. Eine am höchsten
Punkt des Versuchsraums angeordnete Glühlampe, die eine ultraviolette
Strahlung erzeugt, die jener des Sonnenlichts gleicht, ist nach
unten auf die Proben gerichtet. Unter den Proben ist ein Standardöl mit bekanntem
UV-Verhalten. Nach
ASTM D1500 wird die Farbe der Proben bei t = 0, dann nach 45 h Exposition
bei 55°C
bestimmt. Die Ergebnisse werden für die Standardprobe und die
Versuchsproben wie folgt aufgenommen:
- a) Anfangsfarbe
nach ASTM D1500,
- b) Endfarbe nach ASTM 1500,
- c) Zunahme des Farbwertes,
- d) Trübung,
- e) Niederschlag.
-
Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin,
dass es möglich
ist, sehr niedrige Gehalte an aromatischen Kohlenwasserstoffen,
niedriger als 2 Gew.-%, vorzugsweise 1 Gew.-% und insbesondere niedriger
als 0,05 Gew.-% zu erreichen, und sogar bis zur Produktion von Weißölen medizinischer
Qualität
mit Gehalten an aromatischen Kohlenwasserstoffen, die niedriger
als 0,01 Gew.-% sind, zu gehen. Diese Öle haben UV-Extinktionswerte
bei 275, 295 und 300 nm, die (nach dem ASTM-Verfahren D2008) kleiner
als 0,8, 0,4 bzw. 0,3 sind, und eine Saybolt-Farbe im Bereich zwischen
0 und 30.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ermöglicht
folglich auf besonders vorteilhafte Weise, medizinische Weißöle zu erhalten.
Die medizinischen Weißöle sind
Mineralöle,
die durch Druckraffination aus Erdöl erhalten werden, wobei ihre
Qualität
verschiedenen Vorschriften unterliegt, die zum Ziel haben, ihre
Unschädlichkeit
bei pharmazeutischen Anwendungen zu gewährleisten. Sie sind nichttoxisch und
zeichnen sich durch ihre Dichte und ihre Viskosität aus. Die
medizinischen Weißöle umfassen
im Wesentlichen gesättigte
Kohlenwasserstoffe, sie sind chemisch inert und ihr Gehalt an aromatischen
Kohlenwasserstoffen ist niedrig. Besondere Aufmerksamkeit wird den
aromatischen Verbindungen und insbesondere den 6 polycyclischen
aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH nach der angelsächsischen
Abkürzung
für: Polycyclic
Aromatic Hydrocarbons) zuteil, die toxisch sind und in Konzentrationen von
einem Milliardstel Gewichtsteil aromatische Verbindungen in dem
Weißöl vorhanden
sind. Die Kontrolle des Gesamtgehalts an aromatischen Kohlenwasserstoffen
kann mittels des ASTM-Verfahrens D2008 erfolgen. Dieser UV-Absorptionstest
bei 275, 292 und 300 nm ermöglicht,
eine Extinktion kleiner als 0,8, 0,4 bzw. 0,3 (d.h. ob die Weißöle Gehalte
an aromatischen Kohlenwasserstoffen haben, die niedriger als 0,01
Gew.-% sind) nachzuprüfen.
Diese Messungen werden mit Konzentrationen von 1 g Öl pro Liter
in einer 1 cm-Küvette
durchgeführt.
Die im Handel erhältlichen
Weißöle unterscheiden
sich durch ihre Viskosität,
aber auch durch ihren Ursprungsrohstoff, der paraffinisch oder naphtenisch sein
kann, wobei diese zwei Parameter Unterschiede in den physikalisch-chemischen
Eigenschaften der betrachteten Weißöle, aber gleichzeitig auch
in ihrer chemischen Zusammensetzung herbeiführen werden.
-
Derzeit
enthalten die Ölfraktionen,
ganz gleich, ob sie aus der Straight-Run-Destillation eines Rohöls, gefolgt
von einer Extraktion der aromatischen Verbindungen mittels ei nes
Lösungsmittels oder
aber aus dem Verfahren der katalytischen Hydroraffination oder des
Hydrocrackens hervorgegangen sind, noch nicht vernachlässigbare
Mengen aromatischer Verbindungen. Im Rahmen der geltenden Gesetze
der meisten industrialisierten Länder
dürfen die
so genannten medizinischen Weißöle nur einen Gehalt
an aromatischen Kohlenwasserstoffen haben, der niedriger als ein
Schwellenwert ist, der durch die Gesetzgebung der einzelnen Länder vorgeschrieben ist.
Das Nichtvorhandensein dieser aromatischen Verbindungen in den Ölfraktionen
kommt in einer Spezifikation für
die Saybolt-Farbe zum Ausdruck, die im Wesentlichen mindestens 30
(+30) sein muss, in einer Maximalspezifikation für die UV-Absorption, die bei
275 nm bei einem reinen Produkt in einer 1 cm-Küvette kleiner als 1,60 sein
muss, und in einer Maximalspezifikation für die Absorption der DMSO-Extraktionsprodukte,
die für
den amerikanischen Markt kleiner als 0,1 sein muss (Food and Drug
Administration, Norm Nr. 1 211 145). Dieser letztere Test besteht
darin, die polycyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoffe mit Hilfe
eines polaren Lösungsmittels,
oft DMSO, auf spezifische Weise zu extrahieren und ihren Gehalt
im Extrakt durch eine UV-Absorptionsmessung im Bereich zwischen
260 und 350 nm zu prüfen.
-
FIGUREN
-
Die
Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert, die
verschiedene Ausführungsformen
für die
erfindungsgemäße Behandlung
eines Einsatzgutes, das beispielsweise aus dem Fischer-Tropsch-Verfahren
resultiert, oder eines Rückstandes
des Hydrocrackens zeigen.
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1
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In 1 tritt
das Einsatzgut durch die Leitung (1) in die Hydrotreating-Zone
(2) (die aus einem oder mehreren Reaktoren gebildet sein
kann und ein oder mehrere Katalysator betten mit einem oder mehreren
Katalysatoren umfassen kann) ein, in die Wasserstoff (beispielsweise
durch die Leitung (3)) eingebracht wird und in der der
Hydrotreating-Schritt ausgeführt
wird.
-
Nach
dem Hydrotreating wird das Einsatzgut durch die Leitung (4)
in die Hydroisomerisierungszone (7) (die aus einem oder
mehreren Reaktoren gebildet sein kann und ein oder mehrere Katalysatorbetten
mit einem oder mehreren Katalysatoren umfassen kann) überführt, in
der in Gegenwart von Wasserstoff der Schritt (a) der Hydroisomerisierung
ausgeführt
wird. Wasserstoff kann durch die Leitung (8) zugeführt werden.
-
In
dieser Figur wird das zu hydroisomerisierende Einsatzgut, bevor
es in die Zone (7) eingebracht wird, im Druckbehälter (5)
von einem großen Teil
seines Wassers befreit, wobei das Wasser durch die Leitung (6)
abfließt,
und eventuell, in dem Fall, in dem das Einsatzgut, das durch die
Leitung (1) eingebracht wird, Schwefel und Stickstoff enthält, von
Ammoniak und Schwefelwasserstoff H2S befreit.
-
Der
aus der Zone (7) kommende Abstrom wird durch eine Leitung
(9) einem Druckbehälter
(10) zugeführt,
um den Wasserstoff abzutrennen, der durch eine Leitung (11)
entfernt wird. Der Abstrom wird anschließend unter atmosphärischem
Druck in der Kolonne (12) destilliert, von der am Kopf
durch die Leitung (13) eine niedrig siedende Fraktion abgezogen
wird, welche die Verbindungen mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen
und jene, die niedriger sieden, enthält.
-
Außerdem werden
mindestens eine Benzinfraktion (14) und mindestens eine
Mitteldestillatfraktion (beispielsweise Kerosin (15) und
Gasöl (16))
erhalten.
-
Im
unteren Teil der Kolonne wird eine Fraktion erhalten, die Verbindungen
mit einem Siedepunkt oberhalb von min destens 340°C enthält. Diese Fraktion wird durch
die Leitung (17) in Richtung der Zone (18) zur
katalytischen Entparaffinierung abgeführt.
-
Die
Zone (18) zur katalytischen Entparaffinierung (einen oder
mehrere Reaktoren, ein oder mehrere Katalysatorbetten mit einem
oder mehreren Katalysatoren umfassend) empfängt außerdem Wasserstoff durch eine
Leitung (19), um den Schritt (b) des Verfahrens auszuführen.
-
Der
erhaltene Abstrom, der durch die Leitung (20) austritt,
wird in einer Destillationsanlage, die außerdem den Druckbehälter (21),
um den Wasserstoff durch eine Leitung (22) abzutrennen,
eine Kolonne (23) für
eine atmosphärische
Destillation und eine Vakuumdestillationskolonne (24) zur
Behandlung des Rückstandes
von der atmosphärischen
Destillation, der durch die Leitung (25) übertragen
wird, wobei der Rückstand
einen Siedebeginn oberhalb von 340°C hat, zerlegt.
-
Nach
Abschluss der Destillationen werden als Produkte eine Ölfraktion
(Leitung 26) und niedriger siedende Fraktionen wie Gasöl (Leitung 27),
Kerosin (Leitung 28), Benzin (Leitung 29) erhalten,
wobei die niedrig siedenden Gase durch die Leitung (30) der
Kolonne für
die atmosphärische
Destillation und durch die Leitung (31) der Vakuumdestillationskolonne
entfernt werden.
-
Der
durch die Leitung (20) abgeführte Abstrom kann vorteilhaft
einer (nicht gezeigten) Hydrofining-Zone (einen oder mehrere Reaktoren,
ein oder mehrere Katalysatorbetten mit einem oder mehreren Katalysatoren
umfassend) zugeführt
werden. Falls nötig
kann in dieser Zone Wasserstoff beigemischt werden. Der Abstrom
wird dann in das Druckgefäß (21)
und die beschriebene Destillationsanlage überführt.
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Um
die Figur nicht zu überladen,
ist weder vom Druckbehäl ter
(10) zum Hydrotreating und/oder zur Hydroisomerisierung
noch vom Druckbehälter (21)
zur Entparaffinierung und/oder zum Hydrofining die Wasserstoffrückführung dargestellt.
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2
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Man
wird die hier wiederverwendeten Bezugszeichen von 1 erkennen.
In dieser Ausführungsform
gelangt die Gesamtheit des aus der Zone (7) zur Hydroisomerisierung-Konversion
(Schritt a) kommenden Abstroms direkt durch die Leitung (9)
in die Zone (18) zur katalytischen Entparaffinierung (Schritt
b).
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3
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Wie
zuvor sind die Bezugszeichen von 1 beibehalten
worden. In dieser Ausführungsform
erfährt
der aus der Zone (7) zur Hydroisomerisierung-Konversion
(Schritt a) kommende Abstrom im Druckbehälter (32) ein Abtrennen
mindestens eines Teils der niedrig siedenden Gase (Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe
mit höchstens
4 Kohlenstoffatome) beispielsweise durch Entspannungsverdampfung.
Die abgetrennten Gase werden durch die Leitung (33) entfernt,
und der restliche Abstrom wird durch die Leitung (34) in
die Zone (18) zur katalytischen Entparaffinierung geschickt.
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Es
ist anzumerken, dass in 1, 2 und 3 eine
Zerlegung des aus der Zone (18) zur katalytischen Entparaffinierung
kommenden Abstroms vorgesehen ist. Diese Zerlegung kann nicht durchgeführt werden,
wenn der Abstrom später
in einer Hydrofining-Zone behandelt wird; die Zerlegung findet dann
nach dieser Behandlung statt.
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Es
handelt sich hierbei um die Zerlegung, die in den Druckbehältern oder
Kolonnen 21, 23, 24 durchgeführt wird.