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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine in wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
verwendete Pigmentdispersion und insbesondere wasserbasierte Acrylemulsionsdispergiermittel
für ein
anorganisches Pigment und ein Verfahren zur Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Wäßrige Beschichtungszusammensetzungen
enthalten in der Regel ein primäres
Bindemittelharz, einen Vernetzer, ein Pigment oder Pigmente zur
Verbesserung der Ästhetik
der Beschichtungszusammensetzung und andere Lackadditive, wie Lösungsmittel,
Mittel zur Regulierung des Verlaufs und des Aussehens, lichtstabilisierende
Additive und Füllstoffe,
wie Streckpigmente.
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Im
Stand der Technik ist es allgemein üblich, das Pigment mit Hilfe
einer Pigmentdispersion in die wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
einzuarbeiten. Die Pigmentdispersion wird durch Dispergieren des Pigments
in einem Reibharz erhalten. Im einzelnen verwendet man zur Einarbeitung
des Pigments in das Reibharz eine Mühle, wie eine Kugelmühle, eine
Reibmühle
oder eine kontinuierliche Mühle.
Das Pigment wird auf der Mühle
in das Reibharz eingearbeitet, bis eine gewünschte Teilchengröße des Pigments
erreicht ist und das Pigment vom Reibharz ordentlich benetzt und
einheitlich darin dispergiert ist.
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Die
Reibharze des Standes der Technik haben sich für die Verwendung als Reibharz
zum Dispergieren von Pigmenten, die zur Verwendung in wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
geeignet sind, als unzureichend erwiesen. Die Reibharze des Standes
der Technik sind unwirksam, da diese Harze den bei der Einarbeitung
des Pigments von der Mühle
ausgeübten
Kräften
nicht widerstehen können.
Diese Reibharze lassen auch zu wünschen übrig, wenn
es darum geht, das Pigment zu benetzen und das Pigment in dem Reibharz dispergiert
zu halten. Stattdessen neigt das Pigment mit den Reibharzen des
Standes der Technik zum Koagulieren oder Absetzen, was zu schlechter
Stabilität
und unzureichender Haltbarkeit der Pigmentdispersion führt.
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Diese
Reibharze des Standes der Technik haben im allgemeinen auch erhöhte Viskositäten, die
in der Regel der Pigmentmenge, die in das Reibharz eingearbeitet
werden kann, Grenzen setzt. Infolgedessen ist es nicht möglich, mit
Pigmentdispersionen, in denen die Reibharze des Standes der Technik
verwendet werden, ausreichende Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
zu erzielen und dabei gleichzeitig einen annehmbaren Glanz und ein
annehmbares Aussehen eines Films aus den Beschichtungszusammensetzungen
beizubehalten. Außerdem
sind bei diesen Reibharzen infolge der erhöhten Viskosität häufig Lösungsmittel
und andere Additive erforderlich, die den flüchtigen Anteil der Pigmentdispersion
insgesamt erhöhen,
was in der gesamten Beschichtungsindustrie unerwünscht ist.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, daß die
Reibharze des Standes der Technik, wie vorstehend erörtert, durch
eine oder mehrere Unzulänglichkeiten
gekennzeichnet sind. Aufgrund dieser im Stand der Technik festgestellen
Unzulänglichkeiten
ist es wünschenswert,
als Reibharze für
anorganische Pigmente zu verwendende wasserbasierte Acrylemulsionsdispergiermittel
und ein Verfahren zur Herstellung der wasserbasierten Acrylemulsionen
bereitzustellen. Vorteilhaft ist bei den erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermitteln,
daß sie
bei annehmbarem Glanz und annehmbarem Aussehen des Films aus der
Beschichtungszusammensetzung die Pigmente effektiv benetzen, die
Pigmente einheitlich dispergie ren und erhöhte Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
bereitstellen.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist ein wasserbasiertes Acrylemulsionsdispergiermittel.
Das erfindungsgemäße Acrylemulsionsdispergiermittel
wird als Reibharz, das auch als Emulsionsreibharz bezeichnet wird,
zur Einarbeitung von anorganischem Pigment in eine Pigmentdispersion
für wäßrige Beschichtungszusammensetzungen
verwendet. Bei diesem Acrylemulsionsdispergiermittel handelt es
sich um das Umsetzungsprodukt aus einem ethylenisch ungesättigten
Monomer, einem vinylaromatischen Kohlenwasserstoff-Monomer, einem nichtfunktionellen
Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer, einem funktionellen Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer
mit einer Hydroxylgruppe und einer Säure mit einer ersten funktionellen Säuregruppe,
die gegenüber
der Hydroxylgruppe reaktiv ist, und einer zweiten funktionellen
Säuregruppe,
die zur Bereitstellung einer Säureaniongruppe
befähigt
ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels. Dabei
geht man so vor, daß man
das ethylenisch ungesättigte
Monomer und das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer mit Wasser
zu einer ersten Reaktionsmischung vereinigt. Dann vereinigt man
ein nichtfunktionelles Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer
und ein funktionelles Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer
mit einer Hydroxylgruppe mit Wasser zu einer zweiten Reaktionsmischung.
Als nächstes
polymerisiert man die erste und zweite Reaktionsmischung zu einem
intermediären
Emulsionspolymer. Das intermediäre
Emulsionspolymer enthält
die Hydroxylgruppe, welche man dann mit der Säure umsetzt, was das erfindungsgemäße wasserbasierte
Acrylemulsionsdispergiermittel ergibt.
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Im
einzelnen wird die zweite funktionelle Säuregruppe der Säure vor
der Umsetzung der ersten funktionellen Säuregruppe der Säure mit
der Hydroxylgruppe des intermediären
Emulsionspolymers mit einem Amin neutralisiert. Danach reagiert
die erste funktionelle Säuregruppe
mit der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers und verbindet
dadurch die die Säureaniongruppe
aufweisende Säure
mit dem intermediären
Emulsionspolymer unter Bildung des Acrylemulsionsdispergiermittels.
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Die
allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung
eines Reibharzes, das in wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
verwendete anorganische Pigmente effektiv benetzt und den durch die
zum Anreiben und Einarbeiten der anorganischen Pigmente in das Reibharz
verwendeten Mühlen
eingebrachten mechanischen Kräften
widerstehen kann. Indem es den durch die Mühlen ausgeübten mechanischen Kräften widersteht,
ist dieses Reibharz insofern ideal, daß es der Mühle genug Zeit gibt, die idealen
Teilchengrößen der
anorganischen Pigmente zu erreichen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung eines
Reibharzes, das ein verhältnismäßig kleines
Molekulargewicht und eine entsprechend niedrige Viskosität aufweist,
so daß unter
Beibehaltung einer geringen Viskosität für die Pigmentdispersion erhöhte Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
erzielt werden können.
Insbesondere kann man aufgrund der verhältnismäßig geringen Viskosität des erfindungsgemäßen Reibharzes
höhere
Pigmentkonzentrationen in das Reibharz einarbeiten und so die erhöhten Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
der Pigmentdispersion erzielen. Aufgrund der höheren Konzentration an festem Pigment
im Reibharz wird der flüchtige
Anteil der Pigmentdispersion und der Beschichtungszusammensetzung insgesamt
verringert. Dieses Reibharz zeigt außerdem auch bei den erhöhten Pigment-Bindemittel-Verhältnissen
eine überlegene
Dispersionsstabilität,
da die Pigmentdispersion länger
haltbar ist, und ist in Wasser vollständig dispergierbar, wobei nur
wenig oder gar kein Cosolvens zur Förderung der Dispergierbarkeit
erforderlich ist. Dieses Reibharz eignet sich auch zur Erzielung
optimaler optischer Eigenschaften, wie Abbildungsschärfe und
Glanz, in einem Film aus der Beschichtungszusammensetzung.
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NÄHERE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße wasserbasierte
Acrylemulsionsdispergiermittel ist eine „primäre" Emulsion. Darunter ist zu verstehen,
daß es
sich bei der vorliegenden Erfindung um eine einheitliche wasserdispergierte Form
mit Wasser als einzigem Medium handelt. Das Acrylemulsionsdispergiermittel
wird als Reibharz zur Einarbeitung von anorganischem Pigment in
eine Pigmentdispersion für
eine wäßrige Beschichtungszusammensetzung
verwendet. Beispiele für
anorganische Pigmente, die in wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
Anwendung finden, sind u.a. Titandioxid TiO2 und
Eisenoxid FeO sowie bestimmte Aluminium- und Glimmerplättchenpigmente.
Es versteht sich, daß die
Begriffe Acrylemulsionsdispergiermittel und Reibharz in der vorliegenden
Anmeldung synonym verwendet werden. Das Acrylemulsionsdispergiermittel
enthält
sowohl organische als auch anorganische chemische Strukturen mit
verschiedenen Funktionalitäten,
die eine effiziente Benetzung des anorganischen Pigments und eine
optimale Stabilität
des Pigments im Reibharz der Pigmentdispersion in der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung
fördern.
Diese verschiedenen Funktionalitäten werden
nachstehend vorgestellt und beschrieben.
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Bei
dem Acrylemulsionsdispergiermittel handelt es sich ganz allgemein
um das Umsetzungsprodukt aus einem ethylenisch ungesättigten
Monomer, einem vinylaromati schen Kohlenwasserstoff-Monomer, einem nichtfunktionellen
Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer, einem funktionellen Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer
mit einer Hydroxylgruppe und einer Säure mit einer ersten funktionellen Säuregruppe,
die gegenüber
der Hydroxylgruppe reaktiv ist, und einer zweiten funktionellen
Säuregruppe,
die zur Bereitstellung einer Säureaniongruppe
befähigt
ist. Es versteht sich, daß der
Begriff ethylenisch ungesättigtes
Monomer sowohl ein ethylenisch ungesättigtes Monomer als auch mehr
als ein ethylenisch ungesättigtes
Monomer umfassen soll. In der Tat enthält die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mehr als ein ethylenisch ungesättigtes
Monomer, was nachstehend beschrieben wird.
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Bei
dem Verfahren zur Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels
geht man so vor, daß man
das ethylenisch ungesättigte
Monomer und das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer mit Wasser
zu einer ersten Reaktionsmischung vereinigt, das nichtfunktionelle
Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer und das funktionelle Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomer
mit der Hydroxylgruppe mit Wasser zu einer zweiten Reaktionsmischung
vereinigt, die erste und zweite Reaktionsmischung zu einem intermediären Emulsionspolymer,
das die Hydroxylgruppe enthält,
polymerisiert und die Hydroxylgruppe mit der Säure umsetzt. Die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte
werden vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 25°C und 100°C und besonders bevorzugt zwischen
50°C und
100°C durchgeführt. Dieses
Verfahren wird nachstehend näher
erläutert.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer ist hydrophob, d.h. wasserunlöslich, und bei der Herstellung des
erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittels
wird das ethylenisch ungesättigte
Monomer so gewählt,
daß die
Mischbarkeit zwischen dem Acrylemulsionsdispergier mittel und einem
Bindemittelharz der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung
gefördert
wird. Wie dem Fachmann bekannt ist, handelt es sich bei den Bindemittelharzen
wäßriger Beschichtungszusammensetzungen
vorzugsweise um ein Polyacryl- oder Polyester-Bindemittelharz. Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer wird auch so gewählt,
daß sich
eine ideale Mindestfilmbildungstemperatur MFFT für das Acrylemulsionsdispergiermittel
und letztendlich für
den Film aus der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung
ergibt, so daß das
Acrylemulsionsdispergiermittel und der Film gegen übermäßiges Reißen und
Abplatzen beständig
sind. Die MFFT des Acrylemulsionsdispergiermittels beträgt vorzugsweise
0 bis 15°C
und besonders bevorzugt 5 bis 10°C.
Das Acrylemulsionsdispergiermittel wird ferner so gewählt, daß die Lichtempfindlichkeit
des Acrylemulsionsdispergiermittels und des das Acrylemulsionsdispergiermittel
enthaltenden Films auf ein Minimum beschränkt wird.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer liegt in dem Acrylemulsionsdispergiermittel in einer Menge
von 5 bis 30 Gewichtsteilen und vorzugsweise 15 bis 20 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Acrylemulsionsdispergiermittels
einschließlich
Wasser, vor. In bezug auf die gesamte Monomerzusammensetzung liegt
das ethylenisch ungesättigte
Monomer in einer Menge von 30 bis 60 Gewichtsteilen und vorzugsweise
45 bis 55 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der gesamten
Monomerzusammensetzung, vor. Es versteht sich, daß die gesamte
Monomerzusammensetzung neben dem Gehalt des ethylenisch ungesättigten Monomers
auch den Gehalt des vinylaromatischen Kohlenwasserstoff-Monomers, des nichtfunktionellen
Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers und des funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers
umfaßt, die
alle nachstehend näher
erläutert
werden.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Monomer wird im einzelnen aus der Gruppe von Verbindungen bestehend
aus aliphatischen Acrylaten, aliphatischen Methacrylaten, cycloaliphatischen
Acrylaten, cycloaliphatischen Methacrylaten und Gemischen davon
ausgewählt.
Es versteht sich, daß jede
dieser Verbindungen, nämlich
die aliphatischen Acrylate, die aliphatischen Methacrylate, die
cycloaliphatischen Acrylate und die cycloaliphatischen Methacrylate,
einen Alkylrest enthalten. Nach der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten die Alkylreste dieser Verbindungen
bis zu 20 Kohlenstoffatome. Wenn die aliphatischen Acrylate als
ethylenisch ungesättigtes
Monomer gewählt
werden, so liegen sie in einer Menge von 15 bis 30 Gewichtsteilen
und vorzugsweise 23 bis 29 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der gesamten Monomerzusammensetzung, vor. Ganz analog liegen die
aliphatischen Methacrylate, wenn sie als ethylenisch ungesättigtes
Monomer gewählt
werden, in einer Menge von 15 bis 30 Gewichtsteilen und vorzugsweise 23
bis 29 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der gesamten
Monomerzusammensetzung, vor.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
ist mehr als eine Art von ethylenisch ungesättigtem Monomer vorhanden.
Die verschiedenen Arten von ethylenisch ungesättigten Monomeren werden so
gewählt,
daß die physikalischen
Eigenschaften des Acrylemulsionsdispergiermittels gemäß obigen
Ausführungen
ausbalanciert werden. Das heißt,
mehr als eine Art des ethylenisch ungesättigten Monomers balanciert
die MFFT aus und sorgt für
die gewünschte
Riß- und
Abplatzbeständigkeit
sowie die gewünschte
Lichtempfindlichkeit des Acrylemulsionsdispergiermittels und des
Films aus der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung.
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Die
aliphatischen Acrylate, die als eines der ethylenisch ungesättigten
Monomere gewählt
werden können,
werden aus der Gruppe bestehend aus Methylacrylat, Ethylacrylat,
Propylacrylat, Butylacrylat, Hexylacrylat, Ethylhexylacrylat, Stearylacrylat,
Laurylacrylat und Gemischen davon ausgewählt. Die aliphatischen Methacrylate,
die als eines der ethylenisch ungesättigten Monomere gewählt werden
können,
werden aus der Gruppe bestehend aus Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
Propylmethacrylat, Butylmethacrylat, Hexylmethacrylat, Ethylhexylmethacrylat,
Stearylmethacrylat, Laurylmethacrylat und Gemischen davon ausgewählt. Das
cycloaliphatische Acrylat, das als eines der ethylenisch ungesättigten
Monomere gewählt
werden kann, ist Cyclohexylacrylat, und das cycloaliphatische Methacrylat,
das als eines der ethylenisch ungesättigten Monomere gewählt werden
kann, ist Cyclohexylmethacrylat.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegen zwei ethylenisch ungesättigte Monomere
vor, nämlich
Butylmethacrylat (BMA) und Butylacrylat (BA). Zur Veranschaulichung
sind nachstehend chemische Darstellungen von BMA und BA wiedergegeben.
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Wie
das ethylenisch ungesättigte
Monomer bzw. die ethylenisch ungesättigten Monomere ist auch das vinylaromatische
Kohlenwasserstoff-Monomer hydrophob, d.h. wasserunlöslich, und
bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittels
wird auch das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer so gewählt, daß die Mischbarkeit
zwischen dem Acrylemulsionsdispergiermittel und einem Bindemittelharz
der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung
gefördert
wird. Das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer wird auch so
gewählt,
daß sich
eine ideale Mindestfilmbildungstemperatur ergibt und die Lichtempfindlichkeit
des Acrylemulsionsdispergiermittels und des Films reguliert wird.
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Das
vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer liegt in dem Acrylemulsionsdispergiermittel
in einer Menge von 1 bis 15 Gewichtsteilen und vorzugsweise 3 bis
9 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Acrylemulsionsdispergiermittels
einschließlich
Wasser, vor. In bezug auf die gesamte Monomerzusammensetzung liegt
das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer in einer Menge von
5 bis 20 Gewichtsteilen und vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile der gesamten Monomerzusammensetzung,
vor. Ferner beträgt
das Molverhältnis
von ethylenisch ungesättigtem
Monomer zu vinylaromatischem Kohlenwasserstoff-Monomer 1:1 bis 10:1.
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Das
vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer wird im einzelnen aus
der Gruppe bestehend aus Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol,
Diphenylethylen und Gemischen davon ausgewählt. Nach der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem vinylaromatischen
Kohlenwasserstoff-Monomer
um Styrol. Zur Veranschaulichung ist nachstehend eine chemische
Darstellung von Styrol wiedergegeben.
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Zur
Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels vereinigt man das
ethylenisch ungesättigte
Monomer und das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer mit Wasser
zur ersten Reaktionsmischung. Wie oben angegeben, sind die ethylenisch
ungesättigten
Monomere und das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer wasserunlöslich. Daher
muß man
ferner der ersten Reaktionsmischung ein anionisches Tensid zusetzen,
so daß das
ethylenisch ungesättigte
Monomer und das vinylaromatische Kohlenwasserstoff-Monomer in dem
Wasser dispergiert werden und darin eingearbeitet werden können. Als
anionisches Tensid verwendet man vorzugsweise ein Tensid auf Sulfonat-Basis.
Nach der bevorzugten Ausführungsform
vereinigt man das BMA und BA und Styrol mit Wasser und dem anionischen
Tensid zur ersten Reaktionsmischung. Nach dieser Ausführungsform
beläuft
sich das Molverhältnis
von BMA und BA zu Styrol auf 2,5:1.
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Bei
dem Acrylemulsionsdispergiermittel handelt es sich auch um das Umsetzungsprodukt
des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomers.
Das heißt,
es versteht sich, daß es
sich bei dem Acrylemulsionsdispergiermittel um das Umsetzungsprodukt
des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolacrylat-Monomers oder das
Umsetzungsprodukt des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers
und auch Gemischen davon handeln kann. Wie jedoch nachstehend ganz
ausführlich
beschrieben wird, handelt es sich bei dem Acrylemulsionsdispergiermittel
vorzugsweise um das Umsetzungsprodukt des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolmethacrylats.
Daher wird die vorliegende Erfindung lediglich zur Veranschaulichung
nachstehend nur in bezug auf das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat
und nicht das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolacrylat beschrieben.
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Das
nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer ist wasserlöslich und wassermischbar und
hat die allgemeine Formel
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Wie
oben gezeigt, enthält
das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer eine
Ethoxygruppe (CH2CH2O),
die die Wasserlöslichkeit
und -mischbarkeit des gesamten Monomers fördert. Die Ethoxygruppe des
nichtfunktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers endet in
einer nichtfunktionellen, d.h. unreaktiven, Methylgruppe (CH3). Es ist wichtig, daß dieses Monomer nichtfunktionell
ist, um die Viskosität
des fertigen Acrylemulsionsdispergiermittels zu regulieren. Die
Variable x in der allgemeinen Formel des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers
kann im Bereich von 5 bis 50 liegen. Das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer
liegt in einer Menge von 1 bis 15 Gewichtsteilen und vorzugsweise
4 bis 7 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der gesamten
Monomerzusammensetzung, vor.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem nichtfunktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer
um Methyletherpolyethylenglykolmethacrylat (MPEGMA), und x steht
für 6,
was ein Formelgewicht für
das MPEGMA von ungefähr
350 amu (atomaren Masseneinheiten) ergibt. Zur Veranschaulichung
ist nachstehend eine chemische Darstellung des bevorzugten nichtfunktionellen
Monomers MPEGMA wiedergegeben.
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Nach
alternativen Ausführungsformen,
bei denen das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolacrylat gewählt wird,
handelt es sich bei dem bevorzugten nichtfunktionellen Polyalkylenglykolacrylat
um Methyletherpolyethylenglykolacrylat.
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Bei
dem Acrylemulsionsdispergiermittel handelt es sich auch um das Umsetzungsprodukt
des funktionellen Polyalkylenglykolacrylat- oder -methacrylat-Monomers
mit der Hydroxylgruppe. Das heißt,
es versteht sich, daß es
sich bei dem Acrylemulsionsdispergiermittel um das Umsetzungsprodukt
des funktionellen Polyalkylenglykolacrylat-Monomers mit der Hydroxylgruppe
oder das Umsetzungsprodukt des funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers
mit der Hydroxylgruppe und auch Gemischen davon handeln kann. Wie jedoch
nachstehend ganz ausführlich
beschrieben wird, handelt es sich bei dem Acrylemulsionsdispergiermittel
vorzugsweise um das Umsetzungsprodukt des funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylats.
Daher wird die vorliegende Erfindung lediglich zur Veranschaulichung
nachstehend nur in bezug auf das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat
und nicht das funktionelle Polyalkylenglykolacrylat beschrieben.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer funktionell,
da es eine Hydroxylgruppe enthält.
Wie das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer ist
das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer wasserlöslich und
wassermischbar. Das funktionelle Monomer hat die allgemeine Formel
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Wie
oben gezeigt, enthält
das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer eine Ethoxygruppe (CH2CH2O), die die Wasserlöslichkeit
und -mischbarkeit des gesamten Monomers fördert. Die Ethoxygruppe des
funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers endet in einem
funktionellen, d.h. reaktiven, Wasserstoffatom, was die Hydroxylgruppe
des funktionellen Monomers ergibt. Die Bedeutung dieser funktionellen Hydroxylgruppe
wird nachstehend erörtert.
Die Variable y in der allgemeinen Formel des funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomers
kann im Bereich von 5 bis 50 liegen. Das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer
liegt in einer Menge von 25 bis 40 Gewichtsteilen und vorzugsweise
27 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der gesamten
Monomerzusammensetzung, vor. Ferner beträgt das Molverhältnis von
funktionellem Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer mit der Hydroxylgruppe
zu nichtfunktionellem Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer 5:1 bis
15:1. Natürlich
bleibt bei Verwendung des funktionellen Polyalkylenglykolacrylat-Monomers
mit der Hydroxylgruppe und des nichtfunktionellen Polyalkylenglykolacrylat-Monomers,
wie es bei bestimmten alternativen Ausführungsformen der Fall wäre, das
obige Molverhältnis
von 5:1 bis 15:1 gültig.
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Das
funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer wird aus der Gruppe
bestehend aus Polyethylenglykolmethacrylat (PEGMA), Polypropylenglykolmethacrylat
und Gemischen davon ausgewählt.
Nach der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer
um PEGMA, und y steht für
7, was ein Formelgewicht für
das PEGMA von ungefähr
360 amu (atomaren Masseneinheiten) ergibt. Zur Veranschaulichung
ist nachstehend eine chemische Darstellung des bevorzugten funktionellen
Monomers PEGMA wiedergegeben.
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Nach
alternativen Ausführungsformen,
bei denen das funktionelle Polyalkylenglykolacrylat gewählt wird,
handelt es sich bei dem bevorzugten funktionellen Polyalkylenglykolacrylat
um Polyethylenglykolacrylat.
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Zur
Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels vereinigt man das
nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer und das funktionelle
Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer mit den Hydroxylgruppen mit
Wasser zur zweiten Reaktionsmischung. Da gemäß den obigen Angaben sowohl
das nichtfunktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer als auch
das funktionelle Polyalkylenglykolmethacrylat-Monomer wasserlöslich sind,
ist die Zugabe von anionischem Tensid zur zweiten Reaktionsmischung
nicht notwendig. Nach der bevorzugten Ausführungsform vereinigt man das
MPEGMA und das PEGMA mit Wasser zur zweiten Reaktionsmischung. Nach
dieser Ausführungsform
beträgt
das Molverhältnis
von PEGMA zu MPEGMA 10:1.
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Zusätzlich zu
den obigen Substanzen wird in die zweite Reaktionsmischung ein Initiator,
der auch als Polymerisationspromotor bekannt ist, zur Initiierung
eines Emulsionspolymerisationsprozesses, der nachstehend näher beschrieben
wird, eingearbeitet. Der Initiator ist wasserlöslich und wird aus der Gruppe
der anorganischen Persulfate bestehend aus Ammoniumpersulfat (NH4)2S2O8, Kaliumpersulfat K2S2O8 und Natriumpersulfat
Na2S2O8 ausgewählt. Natürlich können zur Initiierung
des Emulsionspolymerisationsprozesses auch andere geeignete Initiatoren
einschließlich
u.a. herkömmlichen
anorganischen Peroxodisulfaten und Ammonium- oder Alkalimetallperoxydiphosphaten
verwendet werden.
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Danach
werden die erste und zweite Reaktionsmischung zu einem intermediären Emulsionspolymer polymerisiert.
Im einzelnen werden die erste und zweite Reaktionsmischung in einen
anderen Reaktionskolben überführt, in
dem durch Polymerisation das intermediäre Emulsionspolymer gebildet
wird. Das intermediäre Emulsionspolymer
enthält
die Hydroxylgruppe aus dem funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat,
nach der bevorzugten Ausführungsform
PEGMA. Zur Veranschaulichung ist nachstehend eine chemische Darstellung des
intermediären
Emulsionspolymers wiedergegeben.
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R1 steht für
eine Polymerkette gemäß obiger
Definition. Das heißt,
R1 enthält
Monomere aus der Gruppe bestehend aus ethylenisch ungesättigten
Monomeren und vinylaromatischen Kohlenwasserstoff-Monomeren und
Gemischen davon, und die Variablen x und y liegen im Bereich von
5 bis 50, wie oben beschrieben. Die Variable p gibt die Zahl der
MPEGMA-Monomere in der kompletten Polymerkette an, und die Variable
q gibt die Zahl der PEGMA-Monomere in der kompletten Polymerkette
an. Die Variablen p und q liegen im Bereich von 1 bis 100, was nachstehend
näher erläutert wird.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
ist R
1 speziell wie folgt definiert:
worin BMA, BA und Styrol
enthalten sind und die Variablen m, n und o von 1 bis 100 variieren.
Es versteht sich, daß die
Variablen m, n und o die Zahl der BMA-, BA- bzw. Styrol-Monomere
in der kompletten Polymerkette angeben. Daher sieht das komplette
intermediäre
Emulsionspolymer nach der bevorzugten Ausführungsform wie folgt aus.
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Nach
dieser bevorzugten Ausführungsform
liegen die Variablen m, n, o, p und q im einzelnen im Bereich von
5 bis 20, so daß durchschnittlich
100 Monomere pro Polymerkette vorliegen. Natürlich treibt die Zahl der Monomere
pro Polymerkette das Molekulargewicht des Acrylemulsionsdispergiermittels,
wie nachstehend erläutert
wird.
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Zur
Steuerung des Ausmaßes
der Polymerisation und somit des Molekulargewichts während der Emulsionspolymerisation
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein wasserlösliches
Kettenübertragungsmittel
verwendet. Das Kettenübertragungsmittel
kann entweder mit dem MPEGMA, PEGMA und Wasser in die zweite Reaktionsmischung
ein gearbeitet oder in den Polymerisationsreaktionskolben, in den
die erste und zweite Reaktionsmischung eingetragen werden, gegeben
werden. Bei dem Kettenübertragungsmittel
handelt es sich um ein Mercaptan, d.h. ein Thiol, der allgemeinen
Formel R2-SH, worin R2 für eine Kohlenwasserstoffkette
steht. Vorzugsweise wird das Mercaptan aus der Gruppe bestehend
aus Ethylmercaptan und 2-Nonanthiol und Gemischen davon ausgewählt. Andere
geeignete Kettenübertragungsmittel
sind u.a. Polyhalogenverbindungen. Das erfindungsgemäße Kettenübertragungsmittel
reguliert die Zahl der Monomere pro Polymerkette so, daß die Variablen
m, n, o, p und q im einzelnen im Bereich von 5 bis 20 liegen und
durchschnittlich 100 Monomere pro Polymerkette vorliegen.
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Nach
der Bildung des intermediären
Emulsionspolymers wird die Säure
mit der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers aus dem
funktionellen Polyalkylenglykolacrylat oder -methacrylat umgesetzt.
Im einzelnen wird die erste funktionelle Säuregruppe der Säure mit
der Hydroxylgruppe umgesetzt. Die erste funktionelle Säuregruppe
reagiert mit der Hydroxylgruppe unter Ausbildung einer Bindung zwischen
dem Sauerstoffatom der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers
und der Säure.
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Vorzugsweise
neutralisiert man jedoch vor der Umsetzung der ersten funktionellen
Säuregruppe
und der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers die zweite
funktionelle Säuregruppe
der Säure
mit einem Amin, so daß die
zweite funktionelle Säuregruppe
die Säureaniongruppe
O– liefert.
Wie nachstehend erörtert
wird, wechselwirkt die Säureaniongruppe
mit Metallzentren, die von Natur aus in anorganischen Pigmenten
enthalten sind, zwecks Verankerung des Pigments oder der Pigmente
in der Pigmentdispersion.
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Angesichts
der obigen Anforderungen an die erste und zweite funktionelle Säuregruppe
wird die Säure aus
der Gruppe bestehend aus Polyphosphorsäure, Schwefelsäure, schwefliger
Säure und
Dicarbonsäuren ausgewählt. Geeignete
Dicarbonsäuren
sind u.a. Oxalsäure,
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure
und Gemische davon.
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Natürlich ist
es als äquivalent
zu betrachten, daß die
Hydroxylgruppe des intermediären
Emulsionspolymers alternativ dazu mit geeigneten Carbonsäureanhydriden
einschließlich
Maleinsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Methylhexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid,
Bernsteinsäureanhydrid,
Dodecenylbernsteinsäureanhydrid,
Trimellitsäureanhydrid
und Gemischen davon umgesetzt werden kann. Die Ringstruktur dieser
Anhydride öffnet
sich bei der Reaktion mit der Hydroxylgruppe, wobei die zweite funktionelle
Säuregruppe
verbleibt, welche dann bei Neutralisation mit dem Amin die Säureaniongruppe
liefern kann.
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Nach
der bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Säure
um Polyphosphorsäure,
die drei Hydroxylgruppen aufweist. Die Polyphosphorsäure wird
mit der Hydroxylgruppe aus dem funktionellen Polyalkylenglykolacrylat
oder -methacrylat in dem intermediären Emulsionspolymer umgesetzt.
Wie oben erörtert, wird
die Polyphosphorsäure
der bevorzugten Ausführungsform
jedoch vor der Umsetzung mit dem intermediären Emulsionspolymer mit dem
Amin neutralisiert. Das Amin wird mit der Polyphosphorsäure in einem
Molverhältnis
von zwei Mol Amin pro Mol Polyphosphorsäure umgesetzt. In der Technik
versteht es sich, daß Polyphosphorsäure sowohl
H3PO4 als auch P2O5 als chemische
Komponente enthält.
Das Amin wird aus der Gruppe bestehend aus Dimethylethanolamin und
Aminomethylpropanol und Gemischen davon ausgewählt. Vorzugsweise handelt es
sich bei dem Amin um Dimethylethanolamin, (CH3)2NCH2CH2OH.
Andere Amine, die bei dem in Rede stehenden Emulsionspolymerisationsverfahren
geeignet sind, sind u.a. NH3 und Alkylamine, wie
Diethylamin.
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Zur
Veranschaulichung ist nachstehend eine chemische Darstellung der
chemischen Komponente H3PO4 der
Polyphosphorsäure
wiedergegeben.
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Im
einzelnen fungieren zwei der drei Hydroxylgruppen der Polyphosphorsäure als
zweite funktionelle Säuregruppen
und werden vor der Umsetzung der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers
mit der Polyphosphorsäure
zur Bereitstellung der Säureaniongruppen
mit dem Amin neutralisiert. Danach liegt die Phosphorsäure in der
folgenden ionischen Form mit zwei Säureaniongruppen vor.
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Als
nächstes
wird die eine Hydroxylgruppe der Polyphosphorsäure, die nicht durch das Amin
neutralisiert worden ist, d.h. die erste funktionelle Säuregruppe
der Polyphosphorsäure,
mit der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers aus dem
funktionellen Polyalkylenglykolacrylat oder -methacrylat so umgesetzt,
daß die
Bindung zwischen dem intermediären
Emulsionspolymer und der Polyphosphorsäure gebildet wird, was das
fertige Emulsionsdispergiermittel ergibt. Im einzelnen wird die
Bindung zwischen dem Phosphoratom der Polyphosphorsäure und
dem Sauerstoffatom der Hydroxylgruppe der endständigen Ethoxygruppe in dem
funktionellen Polyalkylenglykolacrylat oder -methacrylat gebildet.
Nach der bevorzugten Ausführungsform
wird die eine Hydroxylgruppe der Polyphosphorsäure, die nicht durch das Amin
neutralisiert worden ist, d.h. die erste funktionelle Säuregruppe
der Polyphosphorsäure,
mit der Hydroxylgruppe des intermediären Emulsionspolymers aus dem
PEGMA umgesetzt. Zur Veranschaulichung ist nachstehend eine chemische Darstellung
einer allgemeinen Formel des fertigen Acrylemulsionsdispergiermittels
wiedergegeben.
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Alle
Variablen haben die oben angegebene Bedeutung. Als bevorzugte Ausführungsform
mit dem BMA, dem BA, dem Styrol, dem MPEGMA, dem PEGMA und der Polyphosphorsäure ist
nachstehend eine chemische Darstellung wiedergegeben.
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Man
beachte in dieser chemischen Darstellung, daß das fertige Acrylemulsionsdispergiermittel
mit zwei Säureaniongruppen
Säurefunktionalität aufweist
und das bevorzugte Amin, Dimethylethanolamin, in kationischer Form
in der Reaktion verbleibt.
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Das
fertige Acrylemulsionsdispergiermittel enthält durchschnittlich 100 Monomere
und hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw von
10.000 bis 100.000. Vorzugsweise beträgt das Molekulargewicht 10.000
bis 40.000 und besonders bevorzugt 10.000 bis 17.000. Das fertige
Acrylemulsionsdispergiermittel hat ein zahlenmittleres Molekulargewicht
Mn von 10.000 oder weniger. Außerdem weist
das erfindungsgemäße Acrylemulsionsdispergiermittel
einen nichtflüchtigen
Anteil von 20 bis 40 Gewichtsprozent und vorzugsweise 25 bis 35
Gewichtsprozent auf. Dieses Acrylemulsionsdispergiermittel ist auch
komplett hydrophil, so daß es in
der für
primäre
Emulsionen charakteristischen einheitlichen, wasserdispergierten
Form vorliegen kann.
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Pigmentdispersionen
mit diesem Acrylemulsionsdispergiermittel haben Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
von mehr als 30 und vorzugsweise 30 bis 40 mit Pigmentteilchen mit
einer Größe von weniger
als sechs Mikron. Das heißt,
das erfindungsgemäße Reibharz
ist so robust, daß die
darin dispergierten anorganischen Pigmente lange genug angerieben
oder gemahlen werden können,
um ohne Abbau und Koagulation des Reibharzes Pigmentteilchengrößen von
weniger als sechs Mikron zu erreichen. Natürlich vesteht es sich, daß andere
Pigmentdispersionen mit diesem Acrylemulsionsdispergiermittel ebenfalls
Pigment-Bindemittel-Verhältnisse
von mehr als 30 aufweisen können.
Des weiteren haben Dispersionen mit diesem Acrylemulsionsdispergiermittel
Viskositäten
von weniger als 80 Krebs-Einheiten. Die Viskositäten dieser Pigmentdispersionen
wurden nach dreißig
Minuten Mischen mit einer Schaufel vom Cowles-Typ bei ungefähr 3000 U/min und bei 23,88°C (75°F) bis 29,44°C (85°F) gemessen.
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Die
resultierende Struktur des fertigen erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittels „verankert" im wesentlichen
das anorganische Pigment in der Pigmentdispersion, wodurch das Pigment
einheitlich im Reibharz dispergiert gehalten wird. Im einzelnen
geht die Säurefunktionalität, bzw.
gehen die Säureaniongruppen
des fertigen Acrylemulsionsdispergiermittels über Komplexbindungen oder koordinative
kovalente Bindungen eine physikalische Wechselwirkung mit den in
anorganischen Pigmenten von Natur aus vorhandenen Metallzentren
ein. Durch diese physikalische Wechselwirkung wird das Pigment einheitlich
im Reibharz dispergiert gehalten. Außerdem fördert die Monomerenwahl, insbesondere
die Wahl der ethylenisch ungesättigten
Monomere und der vinylaromatischen Kohlenwasserstoff-Monomere eine
gründliche
Mischbarkeit zwischen dem Acrylemulsionsdispergiermittel und dem
Bindemittelharz der wäßrigen Beschichtungszusammensetzung,
wie oben erörtert.
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Es
versteht sich, daß es
sich bei allen vorhergehenden chemischen Darstellungen lediglich
um zweidimensionale chemische Darstellungen handelt und daß die Struktur
dieser chemischen Darstellungen auch anders als angegeben sein kann.
Es versteht sich auch, daß die
obigen chemischen Darstellungen, die sich auf die Struktur der Polymerkette
beziehen, zwar anzeigen, daß das
fertige Acrylemulsionsdispergiermittel spezielle „Blöcke" von Monomeren aufweist,
die Monomere aber in Wirklichkeit auf der Basis der Molverhältnisse
der Monomere sowie der relativen Reaktivität zwischen den diskreten Monomerkomponenten
statistisch über
das Polymer verteilt sind.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Bildung des erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittels
und dessen Verwendung.
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BEISPIELE:
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Beispiel 1:
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Zur
Herstellung des Acrylemulsionsdispergiermittels wurden die folgenden
Teile, die sich auf das Gewicht beziehen, sofern nicht anders vermerkt,
zugegeben und umgesetzt.
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Gemäß der obigen
Tabelle 1 wurden 99,3 Gramm BMA und 88,7 Gramm BA und 56,3 Gramm
Styrol und 13,8 Gramm anionisches Tensid mit 278,8 Gramm Wasser
zur ersten Reaktionsmischung vereinigt. 9,4 Gramm MPEGMA und 102,2
Gramm PEGMA und 1,16 Gramm Initiator wurden mit 276,5 Gramm Wasser
zur zweiten Reaktionsmischung vereinigt. Außerdem wurden 7,5 Gramm Mercaptan
zu der zweiten Reaktionsmischung gegeben. Danach wurde ein anderer
Polymerisationsreaktionskolben mit 8,9 Gramm anionischem Tensid
und 278,0 Gramm Wasser hergestellt, und die erste und zweite Reaktionsmischung
wurden in dem Polymerisationsreaktionskolben zu dem intermediären Emulsionspolymer
polymerisiert. Im einzelnen wurden die erste und zweite Reaktionsmischung
zur Bildung des intermediären
Emulsionspolymers über
einen Zeitraum von ungefähr
zwei Stunden gleichzeitig in den bereits das anionische Tensid und
das Wasser enthaltenden Polymerisationsreaktionskolben eingetragen.
Während
der zweistündigen
gleichzeitigen Zugabe wurde der Polymerisationsreaktionskolben mit
Hilfe einer herkömmlichen
Heizquelle auf eine Temperatur von 80°C erhitzt. Nach der zweistündigen gleichzeitigen
Zugabe wurde der Poly merisationsreaktionskolben noch zwei Stunden
bei 80°C
gehalten, was nun insgesamt ungefähr vier Stunden ergab, wonach
die Heizquelle ausgeschaltet wurde.
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Nach
der Bildung des intermediären
Emulsionspolymers wurden zur Neutralisation von zwei der drei Hydroxylgruppen
der Polyphosporsäure
und zur Bildung des erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittels
84,7 g 20%ige wäßrige DMEA-Lösung mit
47,2 Gramm 20%iger wäßriger Polyphosphorsäurelösung umgesetzt.
Dann wurde die neutralisierte Polyphosphorsäure zu dem intermediären Emulsionspolymer
im Polymerisationsreaktionskolben gegeben, um die Hydroxylgruppe
der Polyphosphorsäure,
die nicht durch das Amin neutralisiert worden ist, mit der Hydroxylgruppe
des intermediären
Emulsionspolymers aus dem funktionellen Polyalkylenglykolmethacrylat
umzusetzen.
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Das
fertige Acrylemulsionsdispergiermittel hat einen pH-Wert von 8,16
bei 25°C
und eine nach herkömmlichen
Methoden bestimmte Säurezahl
von 39, was den H3PO4-Gehalt in dem fertigen
Acrylemulsionsdispergiermittel anzeigt. Gemäß GPC-Analyse betrugen das
Mn und das Mw des
in Rede stehenden Dispergiermittels 4110 bzw. 15.330.
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Beispiel 2:
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Das
fertige Acrylemulsionsdispergiermittel wurde dann in eine modifizierte
Pigmentdispersion gemäß der folgenden
Tabelle 2 eingearbeitet.
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Gemäß der obigen
Tabelle 2 wurden zur Herstellung einer modifizierten Pigmentdispersion
für eine wäßrige Beschichtungszusammensetzung
211,0 Gramm des Acrylemulsionsdispergiermittels und 207,0 Gramm
entionisiertes Wasser und 48,0 Gramm Propylpropasol und 0,29 Gramm
eines Entschäumeradditivs zusammengegeben.
Als nächstes
wurden 939,0 Gramm TiO2-Pigment allmählich und
unter Rühren
zu der Mischung aus dem Acrylemulsionsdispergiermittel, dem entionisierten
Wasser und dem Propylpropasol gegeben.
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Das
Aussehen der modifizierten Pigmentdispersion wurde anhand eines
50,8 μm
(2 Millizoll) dicken Drawdowns beurteilt. Die Beurteilung der Pigmentdispersion
mit dem erfindungsgemäßen Acrylemulsionsdispergiermittel
ergab ein glänzendes
Aussehen mit leichter Belüftung.
Außerdem
wurde mit einer standardmäßigen Grindometermethode
die Teilchengröße der Pigmentdispersion
bestimmt. Es wurden keine Pigmentteilchen beobachtet, was darauf
schließen
läßt, daß die Pigmentteilchengröße gemäß den Standards
der Grindometermethode weniger als sechs Mikron beträgt. Das
Pigment-Bindemittel-Verhältnis dieser
modifizierten Pigmentdispersion betrug 15,34, und diese modifizierte
Pigmentdispersion wies eine nach dreißig Minuten Mischen mit einer Schaufel
vom Cowles-Typ bei ungefähr
3001 U/min und bei 23,88°C
(75°F) gemessene
Viskosität
von 60 Krebs-Einheiten
auf.