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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine bewehrte, durchlässige Pflasterkonstruktion
und insbesondere eine Pflasterkonstruktion zum Sammeln oder Rückhalten
von darauf fallendem Regen oder anderen Niederschlägen oder
zur erwünschten
Versickerung von angesammeltem Wasser in die Unterschichten, während sie
trotzdem in der Lage ist, einer starken Belastung durch Fahrzeugverkehr
standzuhalten.
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Wachstum
in Städten
und Industrielandschaften hat zur Folge, dass dort nahezu die gesamte
natürliche
Bodenfläche
mit undurchlässigem
Material bedeckt ist. Das geschieht entweder in Form von Gebäuden (bei
denen die Dachfläche
effektiv die undurchlässige
Fläche
darstellt) Fußwegen
oder Straßendecken,
die für
den bequemen Transport von Gütern
mit Straßenfahrzeugen
erforderlich sind. Dazu ist für
alle Flächen,
auf denen Fahrzeugverkehr zu erwarten ist, eine harte, glatte Oberfläche erforderlich, die
der von Straßenfahrzeugen
ausgeübten
Belastung standhalten kann, ohne dass Spurrillen erzeugt werden.
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Es
ist bekannt, dass solche befestigte bzw. geteerte Flächen mit
Gefälle
angelegt werden müssen
um Tümpelbildung
bei Regenfällen
zu verhindern, und um das Regenwasser in einer vorgegebenen Richtung
zu Wassersammel- und/oder Dränagesystemen
ablaufen kann, die wiederum in Wasserläufe abgeleitet werden, in denen
das Wasser nach schweren Regenfällen
beseitigt werden kann. Generell werden Dränagesysteme so angelegt, dass
sie maximal zu erwartende Niederschläge bewältigen können, die allerdings von Zeit
zu Zeit womöglich auch
dieses Maximum überschreiten.
Es ist bekannt, dass meteorologische Ereignisse wie Regenfälle zwar
einen Durchschnittswert pro Zeitspanne aufweisen, dass jedoch auch
Spitzen berechnet werden, die nach der Häufigkeit ihres Vorkommens klassifiziert werden
können,
wobei höhere
Spitzen weniger häufig
sind. Dränagesysteme
werden folglich so konstruiert, dass die eine Regenfallspitze bewältigen können, die
beispielsweise einmal alle dreißig
Jahre oder alle Fünfzig
Jahre auftreten mag.
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Angesichts
der in den letzten Jahren aufgetretenen klimatischen Veränderungen
erweisen sich die Vermutungen, auf denen der Bau von Dränagesystemen
beruht, als falsch, und es ist zunehmend häufiger zu verzeichnen, dass
solche Systeme versagen. Dränagesysteme
so aufzubessern, dass sie die höheren
Abflussmengen bewältigen
können,
ist mit extrem hohen Kosten verbunden.
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Auch
schon allein der Betrieb von Kraftfahrzeugen verursacht eine weitere
schädliche
Umweltbelastung und Verschmutzung der Atmosphäre. Zu den typischen von Kraftfahrzeugen
erzeugten Schmutzstoffen gehören
Schwermetalle, Kohlenhydrate, Gummistaub, Schleifstaub und andere
feine Schuttstaubstoffe, die sich auf der Oberfläche von Straßenbefestigungen
und Parkplätzen
ablagern. Bei schönem
Wetter sammeln sich diese Stoffe an der Oberfläche, und bei starkem Regen
werden sie in relativ hohen Konzentrationen abgespült. Viele
dieser Schadstoffe gelangen in Wasserläufe und von dort aus ins Meer,
wo sie zur langfristigen Umweltbelastung beitragen. Selbst in Bereichen,
wo der Abfluss eine Kläranlage
durchlaufen muss, ehe er in natürliche
Gewässer
gelangen kann, bleibt ein gewisser Teil der Schadstoffe unbehandelt.
Außerdem
müssen die
Kosten einer solchen Kläranlage
natürlich
von den Gemeinden getragen werden.
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In
der Vergangenheit sind mehrere Lösungen
zur Minderung dieser beiden Probleme vorgeschlagen worden, indem
durchlässige
Straßen-
und Parkplatzflächen
vorgestellt wurden, die auf natürlichere
Weise ermöglichen,
Regenwasser und andere Niederschläge durch die Oberfläche hindurch
in unterirdische Sammelbereiche dringen zu lassen, statt sie an
der Oberfläche
in Dränagesysteme
ablaufen zu lassen. Eine derartige Lösung wurde z.B. in der Internationalen
Patenanmeldung WO96/12067 vorgeschlagen, die ein Pflastersystem
mit einer durchlässigen
Befestigung über
einer Unterschicht aus vorwiegend harten Kugeln beschreibt, wobei
das gesamte System über
einer undurchlässigen
Membrane verlegt wird, um verschüttete
Chemikalien oder Überschwemmungswasser
vorübergehend
in den Zwischenräumen
zu speichern. Schadstoffe können chemisch
behandelt oder biologisch zersetzt werden, und die Abflussrate aus
dem Speicherbereich kann auf verschiedene Weise mit geeigneten Ventilen
geregelt werden.
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Die
Unterschicht besteht aus einem nicht bröckelnden partikulären Material,
in dem bei Verdichtung genügend
Zwischenräume
zwischen den Teilchen bleiben, um Wasser bis zu einem vorgegebenen
Prozentanteil zu halten. Die Unterschicht und die darunter liegende
Membrane bilden effektiv eine unterirdische Zisterne, die große Mengen
an Wasser speichern kann, während
sie selbst tragfest ist und dem Kraftfahrzeugverkehr standhalten
kann. Bei geeigneter Untergrundbeschaffenheit kann die Unterschicht
ohne undurchlässige
Sperre direkt darauf verlegt werden, wobei das in der Unterschicht
Wasser gesammelte Wasser allmählich
in den Untergrund sickern kann.
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Ein
Problem bei den bekannten Strukturen ist, dass schwere Lastkraftwagen
wie z.B. Sattelschlepper usw. mit jedem einzelnen Rad eine Belastung
auf die Oberfläche
des Bodens ausüben, über den
das Fahrzeug fährt
bzw. auf der es steht, welche größer ist
als die Belastung, der die meisten Pflasterkonstruktionen standhalten
können.
Das fährt
zu einer örtlichen
Verschiebung der Verschleißfläche, zu Spurrillen
und zum Einbruch der tragenden Schicht. Zum richtigen, effektiven
Funktionieren dieses Systems ist es erforderlich, dass die Unterschicht
so stark verdichtet werden muss, dass die einzelnen Steine oder
Partikel ineinander eingreifen, um die Oberfläche der Schicht in einem im
Wesentlichen festen, nichtplastischen Zustand zu halten, aber außer der
Verdichtung kann man nichts unternehmen, um die Partikel widerstandsfähiger gegen
Verschiebung unter äußerst hoher
Belastung zu machen. Das durchlässige
Pflastersystem kann nur funktionieren, wenn die Partikel so beschaffen
sind, dass sie Zwischenräume
bilden, in denen Regenwasser bzw. andere Abflussmengen untergebracht
werden können. Eine
Verdichtung bis zu dem Punkt, an dem alle Zwischenräume zwischen
den Partikeln verschwinden würde
zwar die Belastbarkeit erhöhen,
stünde
aber der Forderung entgegen, dass Zwischenräume bestehen müssen, um
das Wasser aufzunehmen. Diese beschränkte Tragfähigkeit der Unterschicht bei dieser
bekannten Lösung
bedeutet, dass sich die nach diesem bekannten System gebildeten
Pflasterkonstruktionen nicht für
solche Flächen
eignen, auf denen Lastkraftwagen über einer bestimmten Achslast
verkehren.
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Die
vorliegende Erfindung möchte
eine verbesserte durchlässige
Pflasterkonstruktion schaffen, die fähig ist, höheren Belastungen standzuhalten, ohne
die Speicherfähigkeit
des unterirdischen Reservoirs zu beeinträchtigen und ohne den Einsatz
von zusätzlichem
Material in der Unterschied zu benötigen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung hat eine Pflasterkonstruktion
daher ein System zum Sammeln und Halten oder zumindest vorläufigen Rückhalten
von Regenwasser oder anderen Niederschlägen auf einer Fläche mit
Kraftfahrzeugverkehr, das eine durchlässige Verschleißoberfläche sowie
eine darunter liegende Unterschicht aus festem, unlöslichem,
hartem Partikulärmaterial
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bewehrungsgitter auf
einer Zwischenebene vorgesehen ist, die von der Oberkante der Unterschicht
aus gemessen mindestens eineinhalb mal so tief liegt wie der Durchmesser der
größten Partikel
in der darunter liegenden Unterschicht.
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Es
ist natürlich
bekannt, so genannte Gitterplanen zu benutzen, um lose liegendes
Schüttmaterial
zu stabilisieren. Es ist bekannt, solche Gitterplanen beispielsweise
in der Grenzfläche
zwischen dem Untergrund und der Unterschicht einer Straßenkonstruktion
zu verlegen. In den U.S.A. hat das Bundesministerium für Verkehr
und Luftfahrt eine Studie veröffentlicht,
die auf gitterbewehrten Aggregatschichten beruht, die auf allgemeinen
Flughäfen
Einsatz finden, wobei mehrere Versuchsstreifen getestet wurden,
die aus verschiedenen Kombinationen von Unterschichten und Gitterplanen
bestehen. Gitterplanen sind verformte oder nicht verformte gitterartige
polymerische Werkstoffe, die aus sich schneidenden, an den Schnittstellen
verbundenen Rippen bestehen. Gitterplanen sind für die Bewehrung von Fundamenten,
Böden,
Gestein oder für
sonstigen geotechnischen Werkstoffen bekannt, wobei sie einen Bestandteil
von integrierten künstlichen
Projekten, Strukturen oder Systemen bilden. Insbesondere untersucht
wurden Anwendungen wie Gitterplanenballast-Bewehrung für den Bahnschienenbau,
Bewehrung für
aggregatbefestigte Straßendecken
und Bewehrung für
flexible Pflastersysteme. Der Ausdruck "flexible Pflastersysteme" bezieht sich auf
eine Struktur, wobei eine Asphaltschicht über verdichtete Aggregatschichten
auf einer Unterschicht von relativ geringer Stärke gelegt wird (gemessen in
1,5 bis 5 % CBR – California
Bearing Ratio).
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Andererseits
können
Pflasterkonstruktionen gemäß der vorliegenden
Erfindung typischerweise Unterschichtstärken von 15 % CBR oder mehr
erfordern. Die Befunde der oben genannten Studie scheinen zu beweisen,
dass die besten Verbesserungsergebnisse unter solchen Umständen erzielt
werden, wenn eine Gitterplane an der Schnittstelle zwischen Untergrund
und Unterschicht, nämlich
am Boden der Unterschicht, eingesetzt wird. Dies ist auch die Einsatzstelle
für Gitterplanen
bei anderen bekannten Anwendungen, bei denen sie wie bereits erwähnt typischerweise
an der Grenzfläche
zwischen zwei Schichten verschiedener Art liegen.
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Im
Gegensatz dazu ist die Gitterplane bei der vorliegenden Erfindung
nicht an einer Grenzfläche zwischen
dem Untergrund und einer verlegten Schicht, sondern innerhalb einer
konstruierten Unterschicht gelegen. Es stellte sich heraus, dass
dadurch die größeren Partikel
der Unterschicht genügend
fest gebunden werden, um ein höheres
Gewicht der Lastkraftwagen zuzulassen, die auf der durchlässigen Straßendecke
fahren, ohne die Oberfläche
durch Verschiebung der Partikel in der Unterschicht zu beschädigen.
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Die
Verschleißfläche des
Pflastersystems kann aus einer durchlässigen Teerdecke bestehen, die
Durchlässe
in der Decke selbst oder durch einzelne Blocks aufweist, die typischerweise
aus Beton oder dergleichen bestehen, die entweder selbst oder zwischen
den einzelnen Blocks Durchlässe
aufweisen, die dem Wasser ermöglichen,
durchzufließen, statt
an der Oberfläche
stehen zu bleiben.
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Vorzugsweise
enthält
das Material der Unterschicht Winkelelemente mit eindeutig abgegrenzten Kanten,
in Form von nicht-runden Partikeln aus Kies-, Stein- oder Betonsplitt
in der Größenordnung
von bis zu 100 mm. Vorzugsweise sind nicht mehr als 70 % des Unterschichtmaterials
im Größenbereich
zwischen 37,5 und 100 mm, und vorzugsweise sind mindestens 40 %
des Unterschichtmaterials in diesem Bereich. Das Bewehrungsgitter
ist vorzugsweise auf einer Ebene vorgesehen, die von der Oberkante
der Unterschicht aus gemessen mindestens halb so tief liegt wie
die Dicke der Unterschicht beträgt.
Typischerweise kann dies von der Oberkante einer 350 mm dicken Schicht
aus gemessen im Bereich von 150 mm liegen. Bei Unterschichten, die
noch dicker sind als diese kann ein zweites Bewehrungsgitter aus miteinander
verbundenen Elementen auf einer tieferen Ebene als das oben genannte
Bewehrungsgitter vorgesehen sein, und das zweite Bewehrungsgitter kann
tiefer liegen als die Mittelebene der Schicht. Die Größe der Gitteröffnungen
beträgt
vorzugsweise nicht mehr als die Größe der größten Partikel der darunter
liegenden Unterschicht. Bei einer Ausführungsform beträgt die Größe der Gitteröffnungen
nicht mehr als die Größe der meisten
Partikel in der Unterschicht.
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Es
ist gegenwärtig
die Ansicht, dass die höchste
Leistung bei der geringsten Menge an Material gewährleistet
ist, wenn die Unterschicht unter dem Bewehrungsgitter aus Partikelmaterial
von einem Größenbereich
besteht, der generell größer ist als
der Bereich in der über
dem Bewehrungsgitter liegenden Schicht. Vorzugsweise sind die größten Partikel
des Materials in der Unterschicht unter dem Bewehrungsgitter ungefähr dreimal
so groß wie
die größten Partikel
in der Unterschicht über
dem Bewehrungsgitter. Ebenso sind vorzugsweise die kleinsten Partikel
in der Unterschicht unter dem Bewehrungsgitter mindestens zweimal
so groß wie
die kleinsten Partikel in der Unterschicht über dem Bewehrungsgitter.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Pflasterkonstruktion liegt eine Zwischenschicht aus Partikelmaterial
zwischen der Oberfläche
bzw. der Verschleißfläche und
der darunter liegenden Unterschicht. Die durchschnittliche Partikelgröße des Partikelmaterials
in den Zwischenschicht ist vorzugsweise geringer als die durchschnittliche
Partikelgröße der Elemente
in der darunter liegenden Unterschicht. Diese Zwischenschicht kann
als so genannte "Bettungsschicht" gelten, die beim
Bau der Pflasterkonstruktion auf eine flache, vorzugsweise horizontale Oberfläche verlegt
wird, bevor die einzelnen Pflasterblocks oder -elemente verlegt
werden, welche die Verschleißfläche bilden.
Danach werden die Blocks mit einer Rüttelmaschine bearbeitet, um
eine flache, ebene Endoberfläche
zu erhalten. Die durchschnittliche Partikelgröße der Zwischenschicht kann
im Bereich von 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise bei 5 mm liegen. Bei
einer Ausführungsform
kann das Partikelmaterial der darunter liegenden Unterschicht mindestens
10 % Feinstmaterial im Werte von 150 K/n enthalten. Dies kann gemäß British
Standard 812 Part 3 getestet werden und ist Maß des Widerstands des Materials
gegen Brechen. Die wesentliche Festigkeit des Materials kann getestet
werden, indem seine nichtplastische Eigenschaft gemäß British
Standards Test BS1377 Test 4 geprüft wird. festgestellt wird.
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Das
Bewehrungsgitter kann eine im Wesentlichen rechteckige Gitterstruktur
aufweisen, die sich in zwei orthogonalen Richtungen erstreckt, die
im Wesentlichen in beiden orthogonalen Richtungen denselben Belastungswiderstand
aufweisen. Die Glieder bzw. Arme des Gitters können an den Schnittstellen
verbunden sein und so eine im Wesentlichen laminare Folie bilden,
oder das Gitter kann monolithisch sein. Das Gitter kann bei der
Herstellung in einer oder in beiden Richtungen gestreckt werden,
um seine mechanische Festigkeit zu erhöhen.
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Ei
weiteres Aspekt der Erfindung bietet ein Verfahren zur Verlegung
einer durchlässigen
Pflasterkonstruktion wie oben definiert, bestehend aus den Schritten
Vorbereitung eines Untergrunds, darauf Verlegung eines durchlässigen Geotextilgewebes oder
einer undurchlässigen
Membrane, Anbringung einer ersten Schicht bzw. "Sohle" der darunter liegenden Schicht, Verdichtung
dieser Schicht mit der Rüttelmaschine
bis zur "Ablehnung", Verlegung eines Bewehrungsgitters
auf die erste Schicht bzw. "Sohle" der Unterschicht,
Verlegung einer zweiten Schicht bzw. "Sohle" der darunter liegenden Unterschicht, Verdichtung
der Unterschicht bis zur Abweisung mit einer Rüttelmaschine, Verlegung eines
durchlässigen
Geotextilgewebes über
die Unterschicht, Aufbringung einer Zwischenschicht über dem
durchlässigen
Geotextilgewebe, Planierung der Zwischenschicht ohne Verdichtung,
Aufbringung einer Verschleißschicht
aus einzelnen Elementen über
die Zwischenschicht und Rütteln
dieser Elemente und der Zwischenschicht in die Endlage mit einer
Rüttelmaschine.
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Die
Verdichtung der Unterschichten kann bis zum so genannten Ablehnungspunkt
d.h. bis die weitere Behandlung zu keinen weiteren Ergebnissen führt, fortgesetzt
werden. Dies hängt
natürlich
etwas von der subjektiven Einschätzung
der Behandlung ab. Ein Maß an
Sicherheit kann durch Anwendung eines nuklearen Dichtemessers (einem
gewerblich verfügbaren
Instrument) erzielt werden, mit dem sich das Ausmaß der maximalen
Verdichtung messen und nicht nur schätzen lässt. Vorteilhafterweise wird die
Verdichtung fortgesetzt, bis 95 % der unter Laborbedingungen erzielbaren
Rohdichte erreicht werden.
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Vorteilhafterweise
wird vor der Verdichtung eine Regulierschicht aus gebrochenem Partikelmaterial,
dessen Partikelgröße geringer
ist als 15 % der Größe der größten Partikel
der Unterschicht, auf die Oberfläche
der zweiten Schicht oder "Sohle" der darunter liegenden
Unterschicht aufgebracht, um eine gleichmäßigere Oberfläche zu erhalten,
worauf die durchlässige
Geotextilgewebeschicht gelegt werden kann.
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Ebenso
bevorzugt wird, dass vor dem Rütteln
mit der Rüttelmaschine
eine Endschicht aus sauberem eckigem Stein gleichmäßiger Größe von maximal
3 mm über
die Blocks der Verschleißfläche aufgebracht
wird.
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Nachstehend
werden Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnungen näher beschrieben,
wobei
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1 zeigt
einen Querschnitt durch einen Teil einer Pflasterkonstruktion zur
Beseitigung von gesammeltem Wasser durch Versickerung in einen entsprechenden
Untergrund nach den Grundsätzen der
vorliegenden Erfindung,
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2 zeigt
einen Querschnitt durch einen Teil einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung als Wasserumlaufquelle zur Speicherung oder Wiederverwendung
oder zur gesteuerten Entleerung in Abwasserkanäle oder Gewässer,
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Gitters, das sich zur Anwendung
in einer erfindungsgemäßen Pflasterstruktur
eignet, und
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4 zeigt
einen Querschnitt durch einen Teil einer weiteren, gegenwärtig bevorzugten
alternativen Ausführungsform
der Erfindung.
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Unter
Bezugnahme auf 1 besteht eine Pflasterkonstruktion 11 aus
einer oberen Schicht aus Blocks 12, die von der Art sein
können,
die in der ebenfalls noch schwebenden WO 99/64680 des selben Anmelders
beschrieben wurden, die im Wesentlichen undurchlässig sind, aber in einer oder
mehreren Kanten Aussparungen oder Rinnen aufweisen, die als Dränagedurchlass
dienen, damit Wasser von oben nach unten ablaufen kann. Außer einer
oberen Abschrägung,
die in den Zeichnungen sichtbar ist, ist auch die obere Seitenwand
entlang der gesamten Kante zwischen der Oberfläche und der Seitenfläche abgeschrägt, um der
gesamten Oberfläche
ein gewisses Maß an
Flexibilität
zu verleihen, indem sich die Blocks bei schwerer Verkehrsbelastung
bewegen können.
Das hilft, Abbröckeln
zu verhindern, und die durch benachbarte Schrägflächen entstehenden Rinnen fördern auch
den Ablauf von Regenwasser von der Oberfläche durch die Dränagedurchlässe in die darunter
liegenden Schichten, die nachfolgend näher beschrieben werden.
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Die
Blocks 12 werden auf einer Zwischenschicht bzw. einer Bettungsschicht 13 aus
feinem Partikelmaterial oder granularem Material in der Größenordnung
zwischen 2 mm und 10 mm, vorzugsweise bis zu 5 mm verlegt, und diese
Schicht wird auf Toleranz auf eine Geotextilgewebeschicht 14 verlegt, die
selbst über
einer Unterschicht liegt, welche allgemein mit dem Bezugszeichen 15 versehen
ist. Die Bettungsschicht wir geharkt und geebnet, bevor die Blocks 12 auf
ihr verlegt werden, und die Blocks 12 werden ohne Mörtel oder
sonstige Füllung
(wie z.B. Sand) unmittelbar auf die Bettungsschicht 13 verlegt, und
zwar entweder zwischen den Blocks selbst und die Schicht 13 oder
zwischen einander, sodass keine Feinstoffe in die unteren Schichten
der Konstruktion gespült
werden, wenn Regenwasser in die Durchlässe zwischen den Blocks eindringt.
Nach dem Verlegen der Blocks wird die gesamte Oberfläche mit
einer Rüttelmaschine
behandelt, damit sich die Blocks absetzen und um zu gewährleisten,
dass sie alle so liegen, dass sie eine gemeinsame Oberfläche darstellen.
Bevor oder nachdem dies geschehen ist, kann die mit den Blocks gepflasterte
Oberfläche
mit einer dünnen
Schicht von kleinen, sauberen Steinchen in der Größenordnung
von ca. 2–3
mm abgerichtet werden. Diese Steinchen werden dann in die Zwischenräume gefegt,
wo sie helfen, die Blocks in ihrer Lage zu halten und eine relative
Bewegung zu verhindern, ohne die Durchlässe zu verstopfen durch die
das Wasser in die darunter liegende Schicht abläuft.
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Die
Unterschicht 15 besteht aus Kies-, Stein- oder Betonsplitt
oder aus hartem, unlöslichem
Partikelmaterial mit eindeutig abgegrenzten Kanten. Sie muss einwandfrei
und sauber sein, darf nicht abbröckeln
und darf weder Ton noch sonstiges feines Partikelmaterial enthalten.
Diese Eigenschaft ermöglicht die
Verdichtung einer Schicht typischerweise im Bereich von 350 bis
400 mm Dicke in einen Zustand, der einer schweren Verkehrsbelastung
durch Pkw, Lkw und Sattelschlepper standhalten kann. Aus diesem Grund
darf das Material nicht plastisch sein, wenn es gemäß BS1377
Test 4 getestet wird. Das Material muss einen Mindestgehalt an 10
% Feinstoffen der Korngrößenkategorie
150 K/n aufweisen, wenn es gemäß BS812
Part 3 getestet wird. Bei solchen Versuchen dürfen die Proben nicht ofengetrocknet
sein, und sie sollten 48 Stunden lang bei Zimmertemperatur in Wasser
eingeweicht werden, ehe die Prüfung durchgeführt wird.
Dadurch wird gewährleistet,
dass unabhängig
davon, ob das Material nass oder trocken ist, keine Variationen
auftreten, denn das Material muss den Test bestehen, wenn es effektiv
mit Wasser gesättigt
ist.
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Die
Dimensionen der Partikel in der Unterschicht 15 können bis
zu 100 mm groß sein,
wobei bis zu 60 % des Materials kleiner als 37,5 mm und höchstens
40 % größer als
37,5 mm sein muss. Bis zu 20 % des Materials kann kleiner als 20
mm sein, und nur 5 % darf kleiner als 10 mm sein. Dadurch wird gewährleistet,
dass das Material nach Verdichtung durchlässig ist, aber trotzdem einen
großen
Anteil an Hohlräumen
zwischen den Partikeln aufweist. Typischerweise werden 30 % des
Volumens der Schicht 15 aus Hohlräumen bestehen, die für die Aufnahme
von Wasser zur Verfügung
stehen, wenn die durchlässige
Pflasterkonstruktion im Einsatz ist.
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Damit
die Unterschicht schwereren Belastungen standhalten kann, ist auf
einer Zwischenebene ein Bewehrungsgitter 16 angebracht,
das typischerweise mit Abstand von ca. 150 mm von der Oberfläche der
Unterschicht liegt, aber auf keinen Fall weniger als anderthalb
mal so weit wie die maximale Partikelgröße von der Oberkante der Unterschicht
entfernt sein darf, damit gewährleistet
ist, dass über
dem Gitter 16 eine genügend
starke Decke besteht. In diesem Fall ist die durch Buchstaben D
in 1 angegebene Tiefe des Gitters von der Oberfläche aus
im Bereich von 150 mm, obwohl sie bei einem Positionierungsfehler
von +/– 10–15 % noch
etwas tiefer sein kann. Die Gesamtdicke der Unterschicht 15 ist
typischerweise im Bereich von 350 mm, obwohl diese Dicke auch mehr
oder weniger betragen kann, wenn es die Umstände erlauben bzw. erfordern.
Sie kann in zwei Schritten oder "Sohlen" verlegt werden,
wobei die untere Schicht ausgebreitet und vorläufig verdichtet wird, bevor
das Geogitter 16 darüber
gelegt wird; danach wird die obere "Sohle" darüber
verlegt. Danach folgt die endgültige
Verfestigung, bis der gewünschte
Dichtezustand erreicht ist.
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Unter
der Unterschicht 15 ist eine Geotextilgewebeschicht 17,
die die Unterschicht 15 vom Untergrund 18 trennt,
der vorzugsweise einen CBR-Wert (California Bearing Ratio) von mindestens 15
% haben sollte.
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Das
Geogitter 16 besteht vorzugsweise aus einem polymerischen
Kunststoffmaterial von hoher Festigkeit, mit einer Gitterweite im
Bereich von 40 mm und mit verstärkten
Verbindungen zwischen den sich kreuzenden Rippen. Auch Gitterweiten
im Bereich von 100 mm können Verwendung
finden. Dimensionen unter 40 mm dürften die notwendige Verbindung
zwischen den oberen und unteren Schichten oder "Sohlen" der Unterschicht 15 kaum effektiv
herbeiführen.
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Es
wird angenommen, dass der Bewehrungseffekt dadurch erzielt wird,
dass eine Zwischenschicht innerhalb der Unterschicht 15 gebildet
wird, die widerstandsfähiger
gegen die relative Bewegung der Partikel ist, aus der sie besteht,
als der übrige Teil,
weil Partikel in der oberen Schicht oder "Sohle" nach unten durch die Öffnungen
im Gitter und auch zwischen den Flächen anderer Partikel in der
unteren Schicht oder "Sohle" hindurchragen, wobei
manche durch das Gitter nach oben ragen, sodass die durch Straßenverkehr
entstehenden Kräfte,
die sonst eine seitliche Verschiebung des Materials unter und auf
einer Seite herbeiführen
könnten,
infolge der zusätzlichen
Zugkraft der die Partikel dieser Innenschicht in Stellung haltenden
Rippen weniger in der Lage sind, solche Verschiebungen herbeizuführen. Da
das Gitter in dem Bereich von anderthalb mal der kleinsten Partikelgröße von der
Oberkante der Unterschicht aus gerechnet liegt, wird dieser Verbindungseffekt über die
im Wesentlichen gesamte Dicke der oberen "Sohle" der Unterschicht erzielt, die auf einige
Entfernung unter dem Gitter hindurchragt, sodass die Zwischenschicht
innerhalb der Unterschicht effektiv als Versteifungsschicht aus
starrem Material dient, obwohl dazwischen bis zu 30 % Hohlräume bestehen. Die
Oberschicht oder obere "Sohle" der Unterschicht 15 wird
bis zur Ablehnung verdichtet, d.h. die Verdichtung wird bis zu dem
Punkt fortgesetzt, an dem die Verdichtung keine Wirkung mehr hat
bzw. wenn die Messung mit einem nuklearen Dichtemesser bis zu einem
Punkt durchgeführt
wird, der mehr als 95 % der im Labor erreichbaren höchsten Dichte
beträgt. Trotzdem
ist die Oberfläche
der Unterschicht sehr unregelmäßig mit
Erhebungen und Vertiefungen infolge von relativ großen Steinen
(bis zu 100 mm) im Material. Um diese Oberfläche zu regulieren, wird eine
Regulierschicht 15a aus sauberen gebrochenen Steinen, deren
Durchmesser nicht mehr als 20 mm und nicht weniger als 5 mm betragen
darf, auf die Oberfläche
der Unterschicht verlegt, während
oder kurz bevor sie mit der Rüttelmaschine
behandelt wird.
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Auf
die Oberfläche
der Blocks 12 fallender Regen oder sonstige Niederschläge (nachdem
sie geschmolzen sind), können
durch die Verschleißschicht
und die Zwischenschicht bzw. Bettungsschicht 13 versickern,
welche viele der im Wasser enthaltenen Schadstoffe abfangen. Das
effektive Speichervolumen der Unterschicht lässt das Wasser in diesem Bereich
sammeln und dann allmählicher durch
den Untergrund diffundieren. In diesem Beispiel wird vorausgesetzt,
dass der Untergrund porös ist
oder genügend
Brüche
aufweist, durch die das Wasser nach unten oder seitwärts über die
Grenzen des so gebildeten Speicherbereichs hinaus dringen kann.
Das Material 15 der Unterschicht ist so beschaffen, dass
die Partikel auch nach dem Abfluss des Wassers noch in Einschlüssen etwas
Feuchtigkeit enthalten, wodurch eine humide Atmosphäre gewährleistet
ist, die das Wachstum von Bakterien fördert, die durch das Geotextilgewebe 14 nach
oben in den Bereich der Bettungschicht 13 gelangen können, um
manche dort abgefangene Schadstoffe anzugreifen und abzubauen. So
dient die Pflasterkonstruktion der vorliegenden Erfindung nicht
nur als Regenwasserabfluss-System, sondern auch als System, das auf
dem Wege der Bioremediation die abgefangenen Kohlenwasserstoffs
und andere Schadstoffe abbaut; dadurch, sowie durch die Filterwirkung
des Geotextilgewebes, wird das durch das System laufende Wasser
gereinigt. Es wird geschätzt,
dass ein Quadratmeter der oben beschriebenen Pflasterkonstruktion jährlich bis
zu 70 g Öl
abbauen kann, und dass das aus der Konstruktion entweichende Wasser
zwar keine Trinkwasserqualität
hat, dass es aber für
viele sekundäre
Zwecke wie z.B. als Spülwasser
für Toiletten,
zur Fußbodenreinigung,
Autowäsche
oder zum Gießen
in Gärten
Anwendung finden kann.
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Die
Sammlung des Wassers für
Recyclingzwecke kann durch Nutzung des in 2 dargestellten
Anwendungsbeispiels weiterentwickelt werden, das im Wesentlichen
dem in 1 dargestellten Beispiel entspricht, dessen Geotextilgewebe 17 an
der Schnittstelle zwischen Unterschicht 15 und Untergrund 18 jedoch
durch eine undurchlässige
Membrane 19 ersetzt wird, die nicht nur unter der Unterschicht 19 liegt,
auch an den Seiten bis zur Oberfläche reicht, wo es bündig mit
der Oberfläche
der Verschleißschicht 12 endet.
Eine Abflussleitung 20 führt aus einem Sammelrohr 20 und
ermöglicht
die Ableitung des Wassers in ein aus der Unterschicht 15 gebildetes
Reservoir, aus dem es für
die entsprechenden sekundären
Zwecke geliefert werden kann.
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3 illustriert
eine typische Geogitterstruktur zur Anwendung in der erfindungsgemäßen Pflasterkonstruktion.
Sie besteht aus einer monolithischen Gitterstruktur aus Längsrippen 22,
die in regelmäßigen Abständen von
den Querrippen 23 geschnitten werden. An den Schnittstellen
bzw. Knotenpunkten der Rippen ist jeweils eine vergrößerte Nabe 24 vorgesehen,
und die Rippen werden nach der Herstellung gestreckt, um die Moleküle zu orientieren
und die Zugfestigkeit der Rippen zu erhöhen.
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Eine
weitere gegenwärtig
bevorzugte Ausführungsform
wird in 4 dargestellt. In 4 werden
zur Identifikation der Bestandteile dieselben bzw. entsprechenden
Bezugszeichen benutzt wie in 1 und 2.
In dieser Ausführungsform
werden die Teile der Unterschicht jedoch über und unter dem dazwischen
liegenden Geogitter 16 gebildet. Ihr Material ist dasselbe,
aber die Größenbereiche
sind anders. Der Unterteil der Unterschicht 15L ist aus
Steinen im Größenbereich
von 63 mm bis 10 mm gebildet, und der Oberteil der Unterschicht
aus Steinen im Größenbereich
von 20 mm bis 5 mm. In jedem Fall sind die Steine von gleichmäßiger Form,
d.h. es besteht ein nahezu einheitlicher Anteil von Steinen aller
Größen innerhalb
des Größenbereichs,
und es herrschen nicht etwa die größeren oder kleineren Steine
innerhalb eines Größenbereichs
vor. Bei dieser Ausführungsform
sind die größten Steine
etwas kleiner, sogar im Unterteil der Schicht, als die in den Ausführungsformen
von 1 und 2 benutzten Steine, und die
kleinste Fraktion ist größer als
10 mm, während
bis zu 5 % des Materials der in 1 dargestellten
Ausführungsform
kleiner als 10 mm sein kann.
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Das
in 1 dargestellte Geotextilgewebe 17 an
den Schnittstellen der Unterschicht und des Untergrunds wird durch
ein Geotextilgewebe 27 ersetzt, das dieselben Eigenschaften
haben kann wie das in 3 Geotextilgewebe 16.