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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
gegenwärtige
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verteilen eines
pulverisierten Materials durch Inhalieren. Insbesondere bezieht
sie sich auf eine Inhaliervorrichtung, um eine Dosis eines pulverisierten
Medikamentes zur pulmonalen Abgabe durch Inhalieren zu aerosolisieren.
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Eine
Vorrichtung zum Verteilen eines pulverisierten Medikaments gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist in der GB-A-2165159 offenbart.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Inhalieren
wurde der erste Verabreichungweg bei der Behandlung von Asthma.
Der Grund dafür
ist der, dass zusätzlich
zu einem direkten Zugang zu den Lungen Medikamente, welche durch
die Atemwege übertragen
werden, eine schnelle und voraussagbare Angriffswirkung schaffen,
und im Vergleich zum oralen Weg niedrigere Dosierungen erfordern.
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Gegenwärtig sind
Treibgas-Dosieraerosole (pMDIs) die am meisten verwendeten Inhaliervorrichtungen.
Derartige Vorrichtungen weisen einen Kanister auf, der eine Suspension
aus feinen Arzneimittelpartikeln in einem Treibstoffgas enthält. Bei
einer Betätigung
werden die Aerosolanteile durch ein Dosierventil ausgestoßen, und
in die Lungen des Patienten wird eine abgemessene Dosis ausgestoßen. Die größte Gefahr
durch die kontinuierliche Verwendung von pMDIs ist, dass sie auf
Treibgase beruhen, das heißt
auf Chlorfluorkohlenstoffen (CFCs), welche zur Verarmung der Ozonschicht
beitragen.
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Es
wurden verschiedene Typen von Trockenpulver-Dosieraerosole (DPIs) entwickelt, in
welchen die Inhalierluft des Patienten zum Zerstreuen der Arzneimittelpartikel
verwendet wird. DPIs sind benutzerfreundlich, da sie zwischen Betätigung und Einatmung
keine Koordinierung erfordern. Das pulverisierte Medikament ist
als Einheitsdosisbehälter, wie
zum Beispiel Blisterpackungen, Kartuschen oder abziehbare Streifen,
angeordnet, die in einer Öffnungsstation
der Vorrichtung geöffnet
werden. Als Alternative wird die Einheitsdosis durch ein Abmessteil, wie
zum Beispiel einen Dosierbecher, aus einem Pulverbehälter abgemessen.
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Um
die Fließfähigkeit
und die Dosiergenauigkeit des pulverisierten Medikamentes zu erhöhen, sind
die feinen Arzneimittelpartikel in lungengängiger Größe typischerweise mit gröberen Trägerpartikeln vermischt,
um eine geordnete Mischung auszuformen, worin feine Arzneimittelpartikel
an den größeren Trägerpartikeln
haften. Dieses Verfahren macht den Pulveraerosolisierungsvorgang
kompliziert, und es erfordert insbesondere das Aufbrechen der Arzneimittel-/Trägeragglomerationen,
bevor sie in den Mund und in den Hals des Patienten gelangen, wo die
Neigung besteht, dass sich einzelne große Partikel und agglomerierte
große
und kleine Partikel ablagern. Eine effektive Aerosolisierung und
eine effektive Entagglomeration des Pulvers macht es erforderlich,
dass Kräfte,
welche auf Partikel ausgeübt
werden (welche auf frei liegenden Oberflächen der Vorrichtung zwischen
Arzneimittel und Trägerpartikeln oder
zwischen Arzneimittel und Arzneimittelpartikeln vorhanden sind),
bei allen erwarteten Inhalierprofilen überwunden werden müssen.
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Ziel
der Inhaliervorrichtungen ist es, eine hohe Feinpartikeldosis (FPD)
von Partikeln in lungengängiger
Größe herzustellen.
Die Fähigkeit
einer Vorrichtung die Arzneimittelpartikel in einen lungengängigen Partikelgrößenbereich
zu aerosolisieren und zu entagglomerieren, hängt von der Einatmungstechnik
des Patienten für
die meisten gegenwärtig
erhältlichen
DPIs ab. Ein idealer Trockenpulver-Aerosol würde über einen weiten Bereich von
Inhaliersprofilen eine gleichförmige
Pulveraerosolisierung und -entklumpung bereitstellen, so dass in
der endgültigen
Dispersion einheitliche Dosen von lungengängigen Partikeln erzeugt werden.
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Bei
DPIs wurden verschiedene Verfahren verwendet, um Arzneimittelpulver
während
der Inhalation zu aerosolisieren und zu entagglomerieren. Es sind
Turbinen und Flügelräder (wie
zum Beispiel in der
US 4,524,769 ,
in der
US 3,831,606 und
in der
US 5,327,883 )
oder andere mechanische Einrichtungen (in der WO 98/26828), komprimiertes
Gas (wie zum Beispiel in der
US
5,113,855 , in der
US
5,349,947 und in der
US
5,875,776 ), Zyklone (wie zum Beispiel in der
US 5,301,666 und in der WO 99/07426),
elektrostatische Suspension und piezoelektrische Vibration (wie
zum Beispiel in der
US 3,948,264 und
in der WO 97/26934), Venturieinrichtungen (in der
US 4,200,099 , in der
US 4,240,418 und in der WO 92/00771)
und Aufpralleinrichtungen (in der
US 5,724,959 )
enthalten. Einige Patente haben elektronische oder andere Einrichtungen
zum Erfassen des Luftströmungs-
oder Druckverlusts durch die Vorrichtung verwendet, um die Freigabe
von Arzneimittelpartikeln in den Luftstrom auszulösen, damit
die Ausgabeaktivierung und die Inhalation koordiniert werden (siehe
zum Beispiel die WO 93/03782, die WO 97/20589 und die
US 5,388,972 ), oder sie haben Einrichtungen
verwendet, um die Einatmungsrate des Patienten mechanisch zu steuern (die
US 5,727,546 und die
US 5,161,524 ). Im Allgemeinen
sind diese DPIs komplizierter und teurer geworden.
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Für die Aerosolisierung
und die Vorgänge zum
Aufbrechen von Partikeln ist das Strömungsverhalten in einem DPI
kritisch, insbesondere dann, wenn die Vorrichtung passiv ist, das
heißt,
wenn sie keine mechanischen oder elektrischen Vermehrungs- oder
Auslösemechanismen
aufweist. Um die Feinpartikelfraktion (FPF) zu maximieren und um über einen
großen
Bereich von Patienteninhalierprofilen eine einheitliche Dosis bereitzustellen,
sollte insbesondere auf die Turbulenzniveaus in kritischen Bereichen
aufgepasst werden, wo es wahrscheinlich ist, dass ein Aufbrechen
der Arzneimittelträger
auftritt. Daher haben wir bei verschiedenen Inhalatoren Berechnungen
mit der Methode der Computational Fluid Dynamics (CFD) durchgeführt, um
das Verhalten der Vorrichtungen bei stetigem Fluss zu kennzeichnen.
Bei einer Vielzahl von Trockenpulver-Dosieraerosole wird die Ansaugluft
auf den Dosierbecher oder den Halteabschnitt der abgemessenen Dosis
gerichtet (wie zum Beispiel bei der WO 99/07426, bei der WO 92/00771
und bei der 92/09322), und somit wird gleich zu Beginn des Inhalierzyklus
die gewaltige Masse des Pulvers aerosolisiert. Typischerweise legen
die Designer von Inhalatoren starken Wert auf eine sofortige Aerosolisierung
des Pulvers in dem Glauben, dass eine tiefe Lungenabscheidung auf
einer äußerst frühen Zufuhr
von Aerosol in dem Inhalierzyklus beruht. Aus Tests ist man jedoch
zu dem Ergebnis gekommen, dass eine anfängliche Aerosolisierung typischerweise
nicht wichtig ist. Eine tiefe Lungenabscheidung zu gerichteten Seiten
hin hängt vielmehr
davon ab, dass Partikeldosen in dem korrekten Größenbereich übertragen werden. Zu große Partikel
neigen dazu, auf Grund ihrer hohen Trägheit auf Oberflächen in
den oberen Atemwegen aufzuprallen, und zu kleine Partikel neigen
dazu, auf Grund der Brownschen Diffusion an Oberflächen zu gelangen.
Sogar wenn das meiste Pulver sofort und effektiv aerosolisiert wird,
neigt es doch dazu, dass seine Fließgeschwindigkeit sehr langsam
ist und dass es somit niedrige Turbulenzniveaus aufweist. Wenn die Partikel
die Vorrichtung verlassen, ist somit für eine Partikelentagglomeration
eine geringe turbulente Scherenergie erhältlich, und ein beträchtlicher
Bruchteil der Dosis wird somit in den oberen Atemwegen abgeschieden,
weil sie oft an größeren Trägerpartikeln
haften oder als große
Agglomerate existieren.
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Auf
der Grundlage von CFD-Berechnungen wurde eine Anzahl von Mängeln bei
bekannten passiven Inhalatoren ermittelt. Diese beinhalten:
Schwache
Steuerung der Strömung.
Spitzengeschwindigkeiten treten im Allgemeinen etwas stromabwärts von
Einlässen
auf, und der Ausstoß ist
auf die nahe Umgebung des Dosierbehälters gerichtet. Der größte Druckabfall
und die höchsten
Turbulenzniveaus treten stromaufwärts des Dosierbehälter auf, bevor
Partikel aerosolisiert werden. Dies ist im Wesentlichen vergeudete
Energie, welche viel effizienter stromabwärts von der Partikeldispersion
verwendet werden könnte,
um Arzneimittel-/Trägerpartikel
wirkungsvoll aufzubrechen. Außerdem
sind in und um den Dosierbehälter
typischerweise bedeutsame "tote" Zonen vorhanden,
welche eine Partikelaerosolisierung verringern und somit die Energie
erhöhen, welche
zum Zerlegen von Partikeln erforderlich ist. Große Rezirkulationszonen stromabwärts des
Dosiermechanismus schaffen mögliche
Orte für
eine Partikelrückabscheidung.
Unkontrollierte
Turbulenz. Bei gegenwärtigen
DPIs ist die Turbulenz bei dem abgegebenen freien Strahl ungesteuert,
und sie wird im Wesentlichen durch die Inhaliertechnik und durch
die Mundgeometrie des Patienten beein flusst. Letztendlich kann dies
von Patient zu Patient zu einer beträchtlichen Schwankung bei der
Feinpartikelfraktion führen,
selbst wenn die gleiche Vorrichtung unter identischen Strömungsbedingungen
verwendet wird.
Ungeeignete Abgabezeit. Versuchsdaten zeigen, dass
bei gegenwärtigen
DPIs eine Aerosolisierung von Partikeln zu Beginn des Inhalierzyklus
auftritt, lange bevor sich die Strömung entwickelt und Geschwindigkeiten
und Turbulenzen ihre Spitzenwert erreichen. Um das Aufbrechen von
Partikeln auf Grund von Turbulenzen zu maximieren, ist es wünschenswert,
das Pulver in dem Inhalierzyklus später zu aerosolisieren, wenn
Turbulenzen höher
und die Strömung
besser entwickelt sind. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass es weniger
wahrscheinlich ist, dass Pulver, welches sich in stetigem Fluss
befindend aerosolisiert wird, in Rezirkulationszonen erneut abgeschieden
wird.
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Gegenwärtige passive
Vorrichtungen arbeiten in einem Bereich, in welchem eine Änderung
der Strömungsrate
oder ein Druckabfall über
die Vorrichtung (der sich in eine Änderung bei den Turbulenzen verschiebt,
welche durch die Aerosole auftreten) zu äußerst bedeutenden Änderungen
bei der Aerosolverteilung in den Lungen des Patienten führt. Es
ist viel wünschenswerter,
in einem Bereich zu arbeiten, in welchem die Aerosoleigenschaften
durch die Inhalierrate nicht nachhaltig beeinflusst werden. Dies
bedeutet wiederum, dass eine Aerosolisierung für einen niedrigen Spitzenwert
der Strömungsrate
(des Druckabfalles), wie er bei einem älteren oder heranwachsenden
Patienten auftreten würde,
nahe von maximalen Turbulenzbedingungen auftreten sollte. Höhere Strömungsraten,
die bei einem gesunden Erwachsenen auftreten würden, sollten die sich ergebenden
Aerosoleigenschaften nicht beträchtlich ändern. Somit
sollte eine ausreichende Turbulenz erzielt werden, um Arzneimittel-
und Trägerpartikel schon
bei einer niedrigen Strömungsrate
aufzubrechen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der gegenwärtigen
Erfindung ist es, einen Trockenpulverinhalator herzustellen, welcher zwar
einfach ist, aber eine gleichförmige
und effektive Pulveraerosolisierung und -entagglomeration über einen
großen
Bereich von Patienteninhalierprofilen bereitstellen kann, so dass
einheitliche Dosen von lungengängigen
Partikeln erzeugt werden. Anders als Trockenpulverinhalatoren aus
dem Stand der Technik berücksichtigt
die Vorrichtung detailliert eine spezifische Fluiddynamik, um in
spezifischen Bereichen der Strömung
und an optimalen Zeitpunkten in dem Inhalierströmungsprofil Scherkräfte zu erzeugen.
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Ein
wichtiger Gesichtspunkt der Vorrichtung ist die passive Steuerung
der Scherkräfte,
welche auf die Dosierungspartikel und zwischen diesen ausgeübt werden,
sowohl während
des Pulveraerosolisierungsvorgangs als auch während des Entagglomerationsvorgangs,
wenn das Pulver bereits effektiv aerosolisiert ist. Der Schlüssel zur
Steuerung dieser Scherkräfte
liegt darin, dass die Trägergasgeschwindigkeiten
und die Turbulenzniveaus durch die Vorrichtung hindurch stets gesteuert
werden können. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
vermeidet die Notwendigkeit komplizierter mechanischer, elektrischer
oder anderer Einrichtungen zum Entagglomerieren von Partikeln und/oder
zum Koordinieren von Inhalation und Dosisübertragung. Somit ist die Vorrichtung
einfach herzustellen, ihr Betrieb ist beständig, und sie ist nicht auf
mechanische Störungen
anfällig.
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Der
Inhalator der Erfindung wird Aerosolisierungs- und Entagglomerationsvorrichtung mit
verzögerter
Wirkung genannt. Sie gibt Partikel in den Hauptstrom im Inhalierzyklus
später
frei, wo Strömungsraten
höher und
Turbulenzen stärker
entwickelt sind. Die Luft mit hoher Geschwindigkeit, welche bei
der Vorrichtung verwendet wird, um das Pulver zu aerosolisieren
und zu entagglomerieren, wird nur durch die Einatmungsbemühung erzielt.
Durch Verwendung einer gut platzierten Verengung in der Strömung können ferner
hohe Geschwindigkeiten und insbesondere hohe Turbulenzniveaus schon
bei niedrigen Einatmungsraten erzielt werden. Der höchste Druckabfall
und die stärkste
Turbulenz treten stromabwärts
von der Aerosolisierungszone in einem gesteuerten Bereich auf, welcher
von dem Mund des Patienten weitgehend unbeeinflusst ist und von
Wänden
weit entfernt liegt, so dass die Turbulenzdämpfung und -rückabscheidung
verringert werden. Auf Grund der niedrigen Geschwindigkeit von Arzneimittelpartikeln,
welche die Inhaliervorrichtung verlassen, werden darüber hinaus
relativ geringe Mengen an Arzneimitteln in den oberen Atemwegen
des Anwenders abgeschieden. Im Vergleich zu herkömmlichen DPIs stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine bessere Steuerung der Entagglomerationsscherkräfte und
somit der Partikelgrößenverteilung
und der Feinpartikeldosis (FPD) bereit. Ferner kann die FPD sichergestellt
werden, da sie nur von einer minimalen Inhalierrate und nicht von
irgendeiner koordinierten Handlung des Patienten oder einem komplexen
Aktivierungs- oder Freigabemechanismus abhängt. Die Dosierung, welche
zurückgezogen
wird, ist einheitlicher und weniger von den Einsaugungsströmungsprofilen
abhängig
als in Vorrichtungen aus dem Stand der Technik.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann im Wesentlichen passiv sein. Somit kann die Dosis eines pulverisierten
Medikamentes im Wesentlichen durch die Wirkung des Luft stromes,
der dadurch erzielt wird, dass durch die Vorrichtung inhaliert wird, ohne
zusätzliche
mechanische, elektrische oder andere Auslöse- oder Vermehrungseinrichtung
zum Aerosolisieren oder Entagglomerieren von Partikeln aerosolisiert
und entagglomeriert werden. Es ist besonders bevorzugt, dass keine
anderen Einrichtungen als die Aerodynamik von der Luft, welche durch
die Vorrichtung inhaliert worden ist, an der Aerosolisierung und
Entagglomeration der Dosis des pulverisierten Medikamentes beteiligt
ist.
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Demgemäß schafft
die gegenwärtige
Erfindung eine Vorrichtung zum Verteilen eines pulverisierten Medikaments
durch Inhalieren, mit
einem Lufteinlasskanal,
einem Übergangskanal,
der mit dem Lufteinlasskanal verbunden ist, wobei der Übergangskanal
einen Halteabschnitt für
eine Dosis eines pulverisierten Medikaments und eine Einrichtung
zum Erzeugen eines Bereichs mit verringerter Luftgeschwindigkeit
aufweist,
einem konvergierenden Kanal, der mit dem Übergangskanal
verbunden ist, wobei das Ende des konvergierenden Kanals eine Verengung
bildet,
einem divergierenden Abschnitt, der mit der Verengung
verbunden ist, und
einem Luftauslasskanal, der mit dem divergierenden Abschnitt
verbunden ist,
und worin der Querschnittsbereich der Verengung geringer
ist als der minimale Querschnittsbereich des Lufteinlasskanals,
des Übergangskanals
und des Auslasskanals,
die Dosis eines pulverisierten Medikamentes
von dem Halteabschnitt mittels einem durch Inhalieren erzeugten
Luftstrom in Aerosolform vernebelt wird.
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Der
Lufteinlasskanal ist derart bemessen, dass er einen geringen Druckabfall
und eine geringe Turbulenz schafft. Vorzugsweise liegt die Reynolds Zahl
des Lufteinlasskanals unter 5000, stärker bevorzugt unter 4000,
und der Querschnittsbereich ist im Wesentlichen konstant. Die Länge des
Lufteinlasskanals ist vorzugsweise größer als dreimal seine kürzeste Abmessung.
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Der Übergangskanal
weist eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Bereichs mit verringerter
Luftgeschwindigkeit sowie den Halteabschnitt für einen Dosis eines pulverisierten
Medikaments auf. Dieser Halteabschnitt ist in dem Übergangskanal,
vorzugsweise in dem Bereich der verringerten Luftgeschwindigkeit
angeordnet. Eine verringerte Luftgeschwindigkeit verzögerte eine
Aerosolisierung und/oder verringert die Aerosolisierungsrate von
dem Dosierbehälter
so lange, bis sich die Strömung
ausreichend entwickelt hat. Somit befinden sich stromabwärts turbulente
Scherkräfte
nahe ihren maximalen Niveaus, was zu einer wirkungsvollen Entagglomeration
führt.
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Der
Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit in dem Übergangskanal
wird vorzugsweise durch eine oder mehrere Biegungen, durch eine
Aufweitung oder durch eine Kombination davon erzeugt. Der Lufteinlasskanal
ist vorzugsweise in den Übergangskanal
gleichmäßig integriert.
Der Übergangskanal
ist vorzugsweise in den konvergierenden Kanal gleichmäßig integriert.
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Der
Halteabschnitt für
eine Dosis eines pulverisierten Medikaments ist vorzugsweise derart
ausgeformt, dass er in die Wandung des Übergangskanals gleichmäßig integriert
ist. Ein derartiger Haltebereich ist zum Beispiel ein Dosierbehälter eines
Abmessungsbauteils, welches dafür
geeignet ist, eine Dosis eines pulverisierten Medikamentes aus einem Medikamentenbehälter der
Vorrichtung abzumessen.
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Der
Querschnittsbereich der Verengung beträgt vorzugsweise weniger als
50%, stärker
bevorzugt weniger als 35% des minimalen Querschnittsbereichs des
Lufteinlasskanals, des Übergangskanals und
des Auslasskanals.
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Der
Querschnittsbereich des Auslasskanals ist vorzugsweise größer als
der Querschnittsbereich des Lufteinlasskanals und vorzugsweise größer als dreimal
der Querschnittsbereich der Verengung. Die Vorrichtung kann zusätzlich eine
Aufprallplatte aufweisen, welche in dem Auslasskanal angeordnet
ist.
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Die
Vorrichtung der Erfindung ist vorzugsweise ein Multi-Dose-Inhaler
mit Reservoir. Das Prinzip der Erfindung kann jedoch ebenso bei
anderen Typen von Trockenpulverinhalatoren verwendet werden, wie
zum Beispiel bei Inhalatoren, bei denen das pulverisierte Medikament
als Einheitsdosisbehälter, wie
zum Beispiel Blisterpackungen, Kartuschen oder abziehbare Streifen,
angeordnet ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
einen Querschnitt von einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung entlang
einer vertikalen Symmetrieebene.
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2 zeigt
einen Querschnitt des Lufteinlasskanals der Vorrichtung von 1 entlang
einer horizontalen Ebene.
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3 zeigt
einen Querschnitt der Vorrichtung von 1 entlang
einer horizontalen Ebene an der Mitte des konvergierenden Kanals.
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4 zeigt
die Querschnitte des Maximalbereichs des Lufteinlasskanals, des Übergangskanals, des
konvergierenden Kanals, der Verengung und des Auslasskanals der
Vorrichtung von 1.
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5 zeigt
eine Großaufnahme
von einem Querschnitt des Übergangskanals
und des konvergierenden Kanals der Vorrichtung von 1 entlang der
vertikalen Symmetrieebene.
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6 ist
eine isometrische Ansicht einer Innenfläche einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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7 ist
eine schematische Darstellung, welche eine Aufprallplatte und einen
Sackgassenbereich in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.
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8 zeigt
Konturen der gesamten Luftgeschwindigkeit in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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9 zeigt
Konturen des statischen Luftdrucks in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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10 zeigt
Konturen der turbulenten Viskosität μ von Luft in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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11 zeigt
Geschwindigkeitsvektoren in und um den Dosierbehälter in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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12 ist
eine schematische Darstellung von einer Ausführungsform des Übergangskanals
mit Aufweitung.
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13 ist
eine schematische Ansicht von einer Ausführungsform des Übergangskanals,
der eine Mehrfachbiegung aufweist.
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14 zeigt
axiale Geschwindigkeitskurven in dem Übergangskanal gemäß 12.
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15 zeigt
axiale Geschwindigkeitskurven in dem Übergangskanal gemäß 13.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verteilen eines
pulverisierten Medikaments durch Inhalieren mit einem Lufteinlasskanal,
einem Übergangskanal,
der mit dem Lufteinlasskanal verbunden ist, wobei der Übergangskanal
einen Halteabschnitt für
eine Dosis eines pulverisierten Medikaments und eine Einrichtung
zum Erzeugen eines Bereichs mit verringerter Luftgeschwindigkeit
aufweist, mit einem konvergierenden Kanal, der mit dem Übergangskanal
verbunden ist, wobei das Ende des konvergierenden Kanals eine Verengung
bildet, mit einem divergierenden Abschnitt, der mit der Verengung
verbunden ist, und mit einem Luftauslasskanal, der mit dem divergierenden
Abschnitt verbunden ist, und worin der Querschnittsbereich der Verengung geringer
ist als der minimale Querschnittsbereich des Lufteinlasskanals,
des Übergangskanals
und des Auslasskanals, worin die Dosis eines pulverisierten Medikaments
von dem Halteabschnitt mittels einem durch Inhalieren erzeugten
Luftstrom in Aerosolform vernebelt wird.
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Der
Lufteinlasskanal sollte einen geringen Druckabfall und eine geringe
Turbulenz bereitstellen. Der Lufteinlasskanal ist derart ausgelegt,
dass bei der maximalen Strömungsrate,
welche in der Vorrichtung erwartet wird, die Strömung am Ende des Einlasskanals
meist auf einem niedrigen Turbulenzniveau liegt. Auf der Grundlage
der minimalen Abmessung des Einlasskanals ist der Quer schnittsbereich des
Lufteinlasskanals derart definiert, dass die Reynolds Zahl (Re)
für die
Strömung
bei Spitzenströmungsbedingungen
unter 5000, vorzugsweise unter 4000 liegt. Hier ist die Reynolds
Zahl für
den Einlasskanal (
6) wie folgt definiert
worin ρ und μ die Dichte und die Viskosität von Luft bei
Umgebungsbedingungen, I' die
Durchschnittsgeschwindigkeit des Gases in dem Einlasskanal und L die
minimale Abmessung des Einlasskanals sind. Der Einlasskanal hat
vorzugsweise einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt und vorzugsweise eine
im Wesentlichen rechtwinklige Form, so dass er das Turbulenzniveau
abschwächt,
bevor die Strömung
den Halteabschnitt des Pulvers erreicht. Der Lufteinlasskanal ist
vorzugsweise gerade, und die Länge
des Lufteinlasskanals ist vorzugsweise größer als dreimal die kürzeste Abmessung
des Lufteinlasskanals.
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An
den Lufteinlasskanal schließt
sich der Übergangskanal
an, welcher eine Einrichtung hat, um einen Bereich mit verringerter
Luftgeschwindigkeit zu erzeugen. In dem Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit
ist vorzugsweise ein Halteabschnitt für eine Dosis eines pulverisierten
Medikamentes angeordnet. Der Ausdruck "Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit" bezieht sich auf
einen Bereich des Kanals, in welchem die Luftgeschwindigkeit im
Wesentlichen geringer ist als die Luftgeschwindigkeit in dem umgebenden
Bereich entlang des Luftstromweges.
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Es
gibt mehrere Möglichkeiten,
wie ein Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit in dem Übergangskanal
erzeugt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bildet der Übergangskanal
eine Biegung, wobei der Übergangskanal
somit die Form eines Biegungskanals hat. Die Biegung erzeugt einen
Bereich mit verringerter Geschwindigkeit nahe der Außenwandung
der Biegung. Der Biegungswinkel (der Winkel zwischen der Achse des
Lufteinlasskanals und der Achse des konvergierenden Kanals) liegt
typischerweise zwischen 10 und 170 Grad, vorzugsweise zwischen 45
und 135 Grad, stärker
bevorzugt zwischen 70 und 110 Grad, am stärksten bevorzugt ungefähr bei 90
Grad. Bei der bevorzugten Ausführungsform
ist der Kurvenradius der Innenwandung des Biegungskanals derart
dimensioniert, dass der Biegungswinkel größer als ein kritischer Wert
ist, so dass die Strömung
während
des Inhaliervorgangs an der Innenseite der Biegung anhaftend bleibt
(ohne Rezirkulation). Berechnungen haben aufgezeigt, dass zum Beseitigen
der Rezirkulation in dem Bereich der Innenwandung der Kurvenradius
der Innenwandung des Biegungskanals größer als 20%, vorzugsweise ungefähr ein Halb
der kürzesten
Abmessung des Querschnitts von dem Lufteinlasskanal sein sollte.
Der Querschnittsbereich des Biegungskanals kann irgendeine Form
haben, aber er ist vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig.
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Der
Biegungskanal, wie oben definiert, beinhaltet an seiner Außenfläche einen
oder mehrere Halteabschnitte, wie zum Beispiel Dosierbehälter, für eine Dosis
eines pulverisierten Medikamentes. Der Dosierbehälter ist in die Außenfläche des
Biegungskanals vorzugsweise gleichförmig integriert, so dass in
dem Behälter
eine geringe Rezirkulation verringert wird. Der Querschnittsbereich
des Dosierbehälters kann
beliebig ausgeformt sein, vorausgesetzt, dass er in die Außenwandung
des Biegungskanals gleichförmig
integriert ist. Der Querschnitt des Dosierbehälters ist geeigneterweise halbkreisförmig. Die Winkel zwischen
der Dosierbehälterwandung
und der Außenwandung
des Biegungskanals sollten weniger als 90 Grad, vorzugsweise 45
Grad oder geringer sein. Der Dosierbehälter wird somit ein integraler
Teil des Aerosolisierungs- und
Abgabemechanismus. Der Querschnittsbereich des Biegungskanals kann
gleich oder vorzugsweise größer als
der Querschnittsbereich des Einlasskanals sein. In der bevorzugten Ausführungsform
bewirkt die Kombination aus einer raschen Biegung und die Erhöhung des
Querschnittsbereichs beispielsweise auf Grund des Dosierbehälters, dass
sich an der Außenseitenwandung des
Biegungskanals ein genau festgelegter Rezirkulationsbereich ausbildet.
Dadurch wird die Fluidgeschwindigkeit in dem Dosierbehälter verringert,
so dass die Aerosolisierung verzögert
und/oder die Rate der Aerosolisierung von dem Dosierbehälter so
lange verringert wird, bis sich die Strömung ausreichend entwickelt
hat und sich die turbulenten Scherkräfte stromabwärts nahe
ihren Maximalniveaus befinden. Der Einlasskanal und der Biegungskanal
sind vorzugsweise kontinuierlich ausgeformt, und es ist bevorzugt,
dass der Lufteinlasskanal auf den Biegungskanal gleichförmig abgestimmt
ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der Übergangskanal
einen Aufweitungsbereich auf. In diesem Fall muss der Übergangskanal
keine Biegungen haben. Hier wird die verringerte Geschwindigkeit
in dem Bereich des Dosierbehälters
dadurch erzeugt, dass der Querschnittsbereich des Übergangskanals
vergrößert wird.
Der Querschnittsbereich der Aufweitung ist vorzugsweise zwischen
1,25 und 10, stärker
bevorzugt zwischen 2 mal bis 5 mal größer als der des Lufteinlasskanals.
Die Aufweitung ist vorzugsweise steil, so dass ein genau definierter
Bereich eines Bereichs mit verringerter Luftgeschwindigkeit in der
Nähe der Wandung
der Aufweitung ausgeformt wird. Der Öffnungswinkel der Aufweitung
liegt vorzugsweise zwischen 10 und 135 Grad, geeigneterweise zwischen 20
und 90 Grad. Der Dosierbehälter
ist vorzugsweise unmittelbar stromabwärts der Aufweitung angeordnet,
so dass er in dem Bereich der verringerten Geschwindigkeit liegt.
Die Querschnittsform der Aufweitung ist vorzugsweise im Wesentlichen
rechtwinklig.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
der Übergangskanal einen
Bereich mit Mehrfachbiegung auf. In diesem Fall wird die verringerte
Geschwindigkeit in dem Bereich des Dosierbehälters durch mehrere Biegungen in
der Strömung
erzeugt, selbst wenn der Querschnitt des Übergangskanals im Wesentlichen
konstant ist. Beispielsweise besteht eine Mehrfachbiegung aus zwei
Biegungen in Folge. Der Abstand zwischen den Biegungen ist vorzugsweise
0,5 bis 2 mal, geeigneterweise ungefähr einmal der Durchmesser des Übergangskanals.
Der Biegungswinkel von jeder Biegung liegt vorzugsweise zwischen
10 und 135 Grad, geeigneterweise zwischen 20 und 90 Grad. Die Querschnittsform
der Mehrfachbiegung ist vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig.
Der Dosierbehälter
ist vorzugsweise unmittelbar stromabwärts der Mehrfachbiegung angeordnet,
so dass er in dem Bereich mit verringerter Geschwindigkeit liegt.
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Der
konvergierende Kanal ist vorzugsweise gleichförmig mit dem Übergangskanal
verbunden und auf diesen abgestimmt. Die Form des Querschnitts kann
beliebig sein, aber sie ist vorzugsweise rechtwinklig. Der konvergierende
Abschnitt sollte lang genug sein, damit sich die Strömung an
der Außenwandung
des Übergangskanals
vollständig
wieder anlegen kann, so dass die Strömung in der stromabwärtigen Richtung
vorherrschend ist, bevor sie in die Verengung gelangt, welche an
dem von dem Übergangskanal
entfernt liegenden Ende des konvergierenden Kanals ausgeformt ist.
Die Einschnürungsrate
sollte geringer sein als die, welche stromaufwärts der Verengung zusätzliche
Rezirkulationsbereiche bewirken würde. Die Verengung ist mit
dem konvergierenden Kanal gleichförmig verbunden und ihre Form
kann beliebig sein, ist aber vorzugsweise oval. Die ovale Form ist
deshalb bevorzugt, weil sie den Wechselwirkungsbereich des in die
Verengung eintretenden Hochgeschwindigkeitsgases mit dem Niedergeschwindigkeitsgas
in dem divergierenden Abschnitt vergrößert. Dadurch wird die Dispersionsrate
erhöht,
und die Festigkeit des heraus kommenden Strahles wird stärker verringert.
Dies ist dahin gehend von Vorteil, dass die Partikelablagerung im Mund
der Patienten und in der Verengung auf Grund des Trägheitsaufpralles
verringert wird. Der Querschnittsbereich der Verengung wird auf
der Grundlage der Druckabfallanforderungen für die Vorrichtung bestimmt.
Höhere
Druckabfallanforderungen haben kleinere Verengungsbereiche zur Folge.
So lange, wie der Verengungsquerschnittsbereich im Wesentlichen
kleiner ist als der minimale Querschnittsbereich des Einlasskanals,
des Biegungskanals, des konvergierenden Kanals und des Auslasskanals,
wird der Druckabfall über
die gesamte Vorrichtung effektiv durch die Verengung gesteuert.
Der Querschnittsbereich der Verengung ist vorzugsweise weniger als 50%,
stärker
bevorzugt weniger als 35% des minimalen Querschnittsbereichs des
Einlasskanals, des Biegungskanals und des Auslasskanals. Der Bereich von
Spitzendruckabfällen über die
Vorrichtung liegt geeigneterweise zwischen 0,5 und 20 kPa, und der Bereich
von Spitzenströmungsraten
durch die Vorrichtung beträgt
typischerweise 1 bis 150 Liter pro Minute. In der bevorzugten Ausführungsform
liegt der erforderliche Druckabfall für eine maximale Strömungsrate
von 60 Liter pro Minute bei ungefähr 6,5 kPa. Für andere
Ausgestaltungsanforderungen kann der Querschnittsbereich der Verengung
merklich eingestellt werden, solange er vorzugsweise weniger als 50%
der mi nimalen Querschnittsbereiche des Einlasskanals, des Übergangskanals
und des konvergierenden Kanals beträgt.
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Die
Verengung verbindet den divergierenden Abschnitt vorzugsweise bei
einem steilen Divergenzwinkel. Die Anforderung an den Divergenzwinkel
ist derart, dass die Strömung,
welche von der Verengung austritt, die starke Biegung nicht überwinden kann
und abgetrennt wird, wobei somit in dem divergierenden Abschnitt
und in dem Auslasskanal ein freier Strahl erzeugt wird. In der bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
der Divergenzwinkel ungefähr
87 Grad, obwohl er von ungefähr
10 Grad bis 180 Grad schwanken kann. Der Krümmungsradius der Verengungskurve
sollte klein genug sein, so dass sich die Strömung von der Wandung des divergierenden
Abschnittes ohne weiteres löst
und einen freien Luftstrahl erzeugt. In der bevorzugten Ausführungsform beträgt der Krümmungsradius
ungefähr
1% der minimalen Verengungsabmessung, obwohl er in dem Bereich zwischen
0 und 100% der minimalen Verengungsabmessung liegen kann. Der Zweck
des freien Strahles ist der, einen Bereich mit hoher Scherbeanspruchung
zu erzeugen, und somit entfernt von den Dämpfungswirkungen der nahe gelegenen
Wandungen hohe Turbulenzniveaus zu erzeugen. Örtlich begrenzte hohe Turbulenzniveaus
unmittelbar stromabwärts
der Verengung bei Spitzenströmungsbedingungen
oder nahe diesen (auf Grund der verzögerten Abgabe von Partikeln
aus dem Dosierbehälter)
führen
zu starken Scherkräften
zwischen agglomerierten Partikeln und somit zu einer hohen Entagglomerisierungswirkung
für das
aerosolisierte Pulver.
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Der
Auslasskanal, welcher einen relativ großen Querschnittsbereich hat,
ist mit dem divergierenden Abschnitt verbunden. Sein Querschnittsbereich ist
vorzugsweise größer als
der Querschnittsbereich des Lufteinlasskanals, und er ist vorzugsweise
größer als
dreimal, stärker
be vorzugt größer als
zwanzigmal der Querschnittsbereich der Verengung. Der Querschnitt
des Auslasskanals ist vorzugsweise konstant. Die Querschnittsform
des Auslasskanals ist vorzugsweise oval. Das Ende des Auslasskanals
bildet das Mundstück
der Vorrichtung. Die Länge
des Auslasskanals ist derart ausgewählt, dass ein gesteuerter freier
Strahl ausgeformt wird, bevor er in den Mund des Anwenders eintritt.
Somit wird die Turbulenzabhängigkeit
von der Mundgeometrie des Anwenders verringert. Bei vielen bekannten
Inhalatoren wird der Strahl sehr eng auf die Zunge gerichtet, was zu
einer sehr hohen Partikelabscheidung führt. Außerdem ist der Mund während der
Inhalation mehr oder weniger geschlossen. Eine Turbulenz wird somit auf
Grund der Nähe
der Mundflächen,
welche die Turbulenz dämpfen,
nicht maximiert. In der gegenwärtigen
Vorrichtung wird der Strahl in dem Mund weiter nach hinten und weg
von der Zunge gerichtet. Auf Grund des relativ großen Querschnittsbereichs des
Auslasskanals wird außerdem
der Mund gezwungen, stärker
offen zu sein, wobei somit die Dämfpwirkungen
der Mundflächen
auf die Turbulenz verringert werden.
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Um
die Steuerung der Partikelabgabe bei einer Exhalation in die Vorrichtung
auf Grund einer unkorrekten Verwendung aufrechtzuerhalten, kann
die Vorrichtung zusätzlich
Einrichtungen aufweisen, um den Rückstrom, welcher durch die
Exhalation bewirkt wird, zu verringern. Derartige Einrichtungen
weisen eine Verlängerung
des divergierenden Abschnittes auf, um einen Sackgassenbereich auszuformen, dessen
Divergenzwinkel größer als
90 Grad, vorzugsweise größer als
120 Grad ist. Die Sackgasse fördert
eine stark beeinträchtigte
Strömung
mit Hochdruckabfall und starker Rezirkulation, wenn die Strömungsrichtung
umgekehrt wird. Dies wird die Strömung durch die Vorrichtung
bedeutend verringern, wenn der Anwender in die Vor richtung exhaliert,
und es verhindert die Aerosolisierung von Medikamenten- und Trägerpartikeln.
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Die
Vorrichtung kann zusätzlich
eine Aufprallplatte aufweisen, welche in dem Auslasskanal angeordnet
ist. Die Aufprallplatte ist in dem Weg des freien Strahles angeordnet,
aber sie ist weit genug stromabwärts
angeordnet, so dass einige Partikel auf Grund der turbulenten Scherung
aufbrechen können. Agglomerate
von großen
Trägerpartikeln
und Medikamententrägern,
welche nicht aufgebrochen worden sind, prallen auf die Platte auf,
um eine Entagglomeration zu verstärken. Bereits entagglomerierte Medikamentenpartikel
gehen mit geringer Trägheit durch
die Platte ohne Aufprall hindurch. Ein zweiter Vorteil dieses Merkmals
liegt darin, dass der freie Strahl verkleinert wird, bevor er in
den Mund gelangt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist ferner im Folgenden durch Beispiele unter Bezugnahme auf die 1 bis 15 dargestellt.
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Die
spezifischen Merkmale der Vorrichtung betreffen die Geometrie von
solchen Innenabschnitten des Inhalators, die sich mit dem sich bewegenden Luftstrom
in direktem Kontakt befinden. Zum Zwecke der Vollständigkeit
wird jedoch nun ein Mechanismus zum Füllen und Anordnen des Dosierbehälters unter Bezugnahme
auf 1 kurz erläutert,
obwohl er kein wesentliches Merkmal der Erfindung ist.
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1 zeigt
einen Querschnitt des Inhalators gemäß der Erfindung entlang der
vertikalen Symmetrieebene. Die Vorrichtung hat einen Körper (1)
und einen Medikamentenbehälter
(3) für
eine bestimmte Zufuhr eines pulverisierten Medikaments (4).
Der Behälter
(3) hat einen rechtwinkligen Querschnitt und einen sich
verjüngenden
Endab schnitt mit einer kleinen Öffnung
an der Unterseite. Eine Medikamentendosis wird abgemessen und dem
Luftkanal der Vorrichtung durch eine manuell drehbare Dosiertrommel (2)
zugeführt,
welche mit einer Vielzahl von peripheren Dosierbehältern (8)
versehen ist. Die Dosiertrommel (2) ist unterhalb des Behälters (3)
derart befestigt, dass in einer Position der Dosiertrommel (2)
ein Dosierbehälter
(8) mit einer abgemessenen Dosis des pulverisierten Medikamentes
gefüllt
wird, die von dem Medikamentenbehälter fällt, und in einer anderen Position
der Dosiertrommel (2) der gefüllte Dosierbehälter (8)
in den Luftkanal der Vorrichtung gebracht wird. Die stufenweise
Drehung in einer Richtung der Dosiertrommel (2) kann beispielsweise durch
eine niederdrückbare
Abdeckung erzielt werden, welche mit einem Zahn der Dosiertrommel
(2) analog einem Ratschenmechanismus, der in der Patentveröffentlichung
WO 92/09322 beschrieben ist, in Eingriff steht. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung können jedoch
andere Mechanismen und Aufbauten, die im Stand der Technik bekannt
sind, zum Abmessen einer Dosis eines pulverisierten Medikamentes und
Einbringen der Dosis in den Luftkanal verwendet werden.
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Die
Hauptbestandteile des Luftkanals der Vorrichtung sind der Lufteinlasskanal
(6), ein Übergangskanal
(7), ein konvergierender Kanal (11), dessen Ende
eine Verengung (12) ausformt, ein divergierender Abschnitt
(13) und ein Luftauslasskanal (14). Wenn in den
Luftkanal durch Drehen der Dosiertrommel (2) eine abgemessene
Dosis eines pulverisierten Medikaments gebracht worden ist, ist
die Dosis dazu fertig, aus dem Dosierbehälter durch den Patienten durch
das Mundstück
(20) inhaliert zu werden. Während der Patient durch die
Vorrichtung inhaliert, tritt in den Lufteinlasskanal (6)
durch eine Einlassöffnung (5)
Umgebungsluft ein. Der Einlasskanal (6) hat einen konstanten
Querschnitt und eine im Wesentlichen rechtwinkli ge Form, wie es
in den 2 bis 4 dargestellt ist, um das Turbulenzniveau
abzuschwächen,
bevor die Strömung
den Dosierbehälter erreicht.
Auf der Grundlage der minimalen Einlassabmessung (21) wird
der Querschnittsbereich des Lufteinlasskanals (6) derart
festgelegt, dass die Reynolds Zahl (Re) für die Strömung bei Spitzenströmungsbedingungen
unter 5000 liegt.
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Auf
den Lufteinlasskanal (6) folgt ein Übergangskanal, der in dieser
Ausführungsform
die Form eines Biegungskanals (7) hat. Der Biegungskanal
(7) ist detaillierter in 5 dargestellt.
Der Krümmungsradius
(19) der Innenwandung (9) des Biegungskanals (7)
beträgt
ungefähr
ein Halb der kürzesten
Abmessung (21) des Einlasskanals (6), so dass
eine Rezirkulation in dem Bereich nahe der Innenwandung (9)
verhindert wird. Die Außenwandung
(10) des Biegungskanals (7) hat eine schlitzähnliche Öffnung,
in welche die Peripherie der Dosiertrommel (2) derart eingefügt wird,
dass ein Dosierbehälter
(8) gleichförmig
in die Außenwandung
(10) des Inneren des Biegungskanals (7) integriert
ist. Der Querschnitt des Dosierbehälters (8) ist halbkreisförmig. Die
Winkel 16 und 17 zwischen der Wandung des Dosierbehälters (8)
und der Außenwandung
(10) des Biegungskanals (7), welche in 5 am
besten zu sehen sind, liegen bei ungefähr 35 Grad. Wie in 4 dargestellt
ist, die die Querschnittsbereiche der verschiedenen Kanäle der Vorrichtung
aufzeigt, ist der Querschnittsbereich des Biegungskanals (7)
im Wesentlichen rechtwinklig mit einer sich geringfügig verjüngenden
Unterseite, und er wird größer als
der Querschnittsbereich des Einlasskanals (6). Dies hat zusammen
mit der Biegung die Wirkung, dass die Geschwindigkeit des Fluids
in dem Dosierbehälter (8)
verringert wird, so dass die Aerosolisierung so lange verzögert wird,
bis sich die Strömung
ausreichend entwickelt hat. Gemäß 4 ist
die Breite des Dosierbehälters
(8) ungefähr
gleich der Breite der rechtwinkligen Unterseite des Biegungskanals
(7).
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Auf
den Biegungskanal (7) folgt der konvergierende Kanal (11),
welcher daran gleichmäßig angeschlossen
ist. Wie am besten aus den 3 und 4 zu
sehen ist, ist der Querschnitt des konvergierenden Kanals (11)
rechtwinklig und konvergiert gleichmäßig. Sein Ende formt eine ovale
Verengung (12), welche als Düse wirkt. Wie in 4 zu
sehen ist, ist der Querschnittsbereich der Verengung (12) beträchtlich
geringer als die Querschnittsbereiche des Lufteinlasskanals (6),
des Biegungskanals (7) und des konvergierenden Kanals (11).
Somit steuert die Verengung (12) den Druckabfall über die
gesamte Vorrichtung. Der Biegungswinkel zwischen der Längsachse
des Lufteinlasskanals (6) und der Längsachse des konvergierenden
Kanals (11) beträgt
ungefähr
90 Grad.
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Die
Verengung (12) öffnet
sich steil zu dem divergierenden Abschnitt, welcher einen ovalen Querschnitt
(13) bei einem Winkel (15) von ungefähr 87 Grad
hat, wie in den 1, 3 und 6 gezeigt
ist. Auf den divergierenden Abschnitt (13) folgt ein Zwischenabschnitt,
welcher mit einem relativ geringen Winkel divergiert, und schließlich ein
Auslasskanal (14), welcher einen konstanten ovalen Querschnitt
und einen relativ großen
Querschnittsbereich aufweist. Das Ende des Auslasskanals (14)
bildet das Mundstück
(20) der Vorrichtung. Der Krümmungsradius der Verengungskurve
(18) ist klein, so dass sich die Strömung ohne weiteres von der
Wandung des divergierenden Abschnittes (13) löst und einen
freien Strahl erzeugt, welcher fern von den Dämpfungswirkungen von nahen
Wandungen hohe Turbulenzniveaus erzeugt. Die Länge des Auslasskanals (14)
ist derart ausgewählt,
dass ein gesteuerter freier Strahl erzeugt wird, bevor er in den
Mund des Anwenders gelangt. Der Abstand zwischen der Ver engung (12)
und dem Ende des Auslasskanals (14) ist typischerweise
länger
als die minimale Abmessung (24) des Auslasskanals (14).
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7 zeigt
schematisch eine andere Ausführungsform
der Erfindung, welche eine Aufprallplatte (22) aufweist,
die in dem Auslasskanal (14) angebracht ist. Die Aufprallplatte
(22) ist in dem Weg des freien Strahles angeordnet, aber
sie ist stromaufwärts
weit genug entfernt, so dass einige Partikel auf Grund der turbulenten
Scherung aufbrechen können. Große Trägerpartikel
prallen auf die Platte auf, um eine Entagglomeration zu verstärken. Gleichzeitig wird
der freie Strahl verkleinert, bevor er in den Mund eintritt. Bereits
entagglomerierte Medikamentenpartikel durchdringen mit geringer
Trägheit
die Platte (22) ohne Aufprall. Die Aufprallplatte (22)
kann in dem Auslasskanal (14) auf verschiedene Arten befestigt werden,
die für
einen Fachmann offensichtlich sind.
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Die
Ausführungsform
von 7 beinhaltet auch einen Sackgassenbereich (23),
welcher dafür ausgelegt
ist, Strömungsbeeinträchtigungen
und einen Druckabfall zu maximieren und dadurch eine Rückströmung zu
verringern, wenn der Anwender in die Vorrichtung durch eine Fehlanwendung
exhaliert. Der Divergenzwinkel (15) des divergierenden
Abschnittes (13) ist in einer derartigen Vorrichtung groß, er beträgt typischerweise
mehr als 120 Grad.
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Es
ist bevorzugt, dass die kritischen Bereiche der Vorrichtung, welche
den Druckabfall und Turbulenzniveaus bestimmen, aus Einzelgussstücken bestehen,
um die Vorrichtung-zu-Vorrichtung-Konsistenz aufrechtzuerhalten.
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Es
wurden Berechnungen auf der Grundlage der Methode der Computational
Fluid Dynamics (CFD) durchgeführt,
um das Fluidverhalten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu kennzeichnen.
Die 8 bis 10 zeigen die berechnete Geschwindigkeit,
den berechneten Druck und die turbulente Viskosität bei 60
L/min eines stationären
Zustandes für
die Vorrichtung von 1. Es ist ersichtlich, dass die
Spitzengeschwindigkeit und der Druckabfall unmittelbar stromabwärts der
Düse und
innerhalb des Ausstoßbereichs
der Vorrichtung auftreten. Eine Spitzenturbulenz tritt bei der Vorrichtungsverengung und
stromabwärts
in dem Mundbereich auf. Ein Druckabfall liegt bei dieser Ausgestaltung
bei ungefähr
6,5 kPa. Die maximale Turbulenz liegt in der Nähe des Verengungsbereichs mit
einer turbulenten Viskosität
von ungefähr
1 × 10–2 kg/m/s.
Berechnungen zeigen, dass dieses Turbulenzniveau ausreichend ist,
um die große
Mehrzahl des aerosolisierten Pulvers aufzubrechen. Die Strömung in
dem Dosierbehälter
ist gleichförmig
und ihre Geschwindigkeit ist in Bezug auf die Spitzengeschwindigkeit
gering. 11 zeigt die Strömung in
diesem Bereich. Es gibt keine kleinen Sackgassen, und die Strömung in
dem Behälter
liegt in der Größenordnung
von 2,5 m/s bei Spitzenströmungsbedingungen.
Dies ist ausreichend, um die große Menge von Medikamentenpartikeln
zu aerosolisieren. Der Strömungsstoß zeigt
an, dass die Strömung
stets an der Innenfläche
der Biegung der Dosierkammer haftend bleibt, und dass die Spitzengeschwindigkeiten
stets in der Nähe
der Innenoberfläche
der Biegung auftreten. Folglich sind die Geschwindigkeiten in dem
Dosierbehälter
immer niedriger als an der Spitze des Inhalierzyklus, und eine Aerosolisierung
von Partikeln wird effektiv verzögert,
ohne dass komplexe Abgabemechanismen verwendet werden.
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12 zeigt
eine andere bevorzugte Ausführungsform
des Übergangskanals.
In diesem Fall verläuft
der Übergangskanal,
welcher einen rechtwinkligen Querschnitt aufweist, im Wesentlichen
parallel zu dem Lufteinlasskanal (6), in den er gleichförmig integriert
ist. An Stelle ei ner Biegung weist der Übergangskanal eine rasche Aufweitung
(27) mit einem rechtwinkligen Querschnitt in der Richtung
der Unterseite des Kanals auf. Der Öffnungswinkel (25) der
Aufweitung (27) liegt bei ungefähr 30 Grad, und der maximale
Querschnittsbereich ist ungefähr
zweimal größer als
der des rechtwinkligen Lufteinlasskanals (6). Der Dosierbehälter (8)
ist unmittelbar stromabwärts
der Aufweitung (27) angeordnet. In 14 ist
eine Strömungsberechnung
dieser Ausführungsform
dargestellt, deren Kurven Werte von axialen Luftgeschwindigkeiten
(m/s) aufzeigen. Es ist ersichtlich, dass unmittelbar stromabwärts der
Aufweitung (27) ein Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit erzeugt
wird, und dass der Dosierbehälter
(8) in den Bereichen mit verringerter Luftgeschwindigkeit
liegt.
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13 zeigt
noch eine andere bevorzugte Ausführungsform
des Übergangskanals.
In diesem Fall weist der Übergangskanal
einen konstanten rechtwinkligen Querschnittsbereich und eine Mehrfachbiegung
(28) in der Form von zwei aufeinanderfolgenden uniplanaren
Biegungen mit dem Biegungswinkel (26) von ungefähr 45 Grad
auf. Der Abstand zwischen den Biegungen ist ungefähr gleich
der Höhe
des rechtwinkligen Übergangskanals.
In 15 ist eine Strömungsberechnung dieser Ausführungsform
gezeigt, deren Kurven axiale Luftgeschwindigkeitswerte (m/s) aufzeigen.
Es ist ersichtlich, dass unmittelbar stromabwärts der Mehrfachbiegung (28)
ein Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit erzeugt wird, und
dass der Dosierbehälter
(8) in dem Bereich mit verringerter Luftgeschwindigkeit liegt.
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An
den offenbarten Ausführungsformen
können
Modifikationen und Änderungen
durchgeführt werden,
ohne dass der Gegenstand der Erfindung verlassen wird, wie er in
den folgenden Ansprüchen definiert
ist. Es wird für
einen Fachmann Routine angesehen, derartige Modifikationen an der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchzuführen.