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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Festplattenlaufwerke oder Bandaufzeichnungsgeräte, die
Informationen oder Daten auf sich drehenden Speichermedien speichern.
Noch spezifischer betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur dynamischen Steuerung des Schwebeverhaltens eines
Lese-/Schreibkopfs während
der Drehbewegung der sich drehenden Magnetplatte unterhalb des Kopfs oder
während
der Bewegung des sich bewegenden Magnetbands unterhalb des Kopfs.
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Magnetplattenspeichervorrichtungen
nach dem Stand der Technik umfassen luftgelagerte Gleitstücke. Das
Gleitstück
selbst ist an einem sogenannten Aufhängungsarm angebracht, der im
Wesentlichen als Lastarm fungiert und einen steifen und einen biegsamen
Abschnitt umfasst, worin der biegsame Abschnitt eine Kraft erzeugt,
um das Gleitstück
zum Aufzeichnungsmedium hin- oder von diesem wegzubewegen, sodass
das Gleitstück,
auf dem ein elektromagnetischer Wandler angebracht ist, mit einer
bestimmten benötigten
Kraft zum Aufzeichnungsmedium hin gedrückt oder vom Aufzeichnungsmedium weg
gezogen wird.
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Dreht
sich nun das Aufzeichnungsmedium, beispielsweise eine Magnetaufzeichnungsplatte,
so gleicht sich die auf das Gleitstück wirkende Last mit einer
Luftkissenkraft, die durch einen Luftstrom auf die Luftlagerfläche des
Gleitstücks
ausgeübt
wird, aus, sodass das Gleitstück
mit einem kleinen Spalt, der sogenannten "Schwebehöhe", oberhalb des Aufzeichnungsmediums
schwebt.
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Die
Schwebehöhe
eines einen magnetischen Lese-/Schreibkopf tragenden Gleitstücks oberhalb
einer sich drehenden Magnetfestplatte liegt derzeit in einem Bereich
von 20 Nanometern und wird in Zukunft wahrscheinlich geringer werden.
Bei den derzeit bekannten Festplattenvorrichtungen wird die Schwebehöhe im Wesentlichen
durch die jeweilige Konstruktionsweise einer Luftlagerfläche des Gleitstücks und
einer Kopfkardananordnung bestimmt. Hier kann es aber aufgrund von
Herstellungstoleranzen bei nicht identischen Vorrichtungen desselben
Typs zu Variationen der Schwebehöhe
in der Größenordnung
einiger Nanometer kommen. Diese Toleranzen beeinflussen deutlich
die Schreib- und Leseeigenschaften auf und von der Festplatte.
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Nach
dem Stand der Technik sind zwei unterschiedliche Gruppen von Magnetkopf-Aufhängungsmechanismen
bekannt. In einer ersten Gruppe verursacht ein durch seine Eigenspannung
ausdehn- und zusammenziebarer dünner
Film, der auf dem biegsamen Abschnitt des Aufhängungsarms ausgebildet ist, die
Durchbiegung des biegsamen Abschnitts und somit des Arms, wodurch
die Schwebehöhe
des Lese/Schreibkopfs oberhalb der Plattenoberfläche variiert wird.
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Die
Durchbiegung des Aufhängungsarms zur
Plattenoberfläche
hin erhöht
jedoch die Federkraft, die dem aerodynamischen Auftrieb des Gleitstücks entgegenwirkt.
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Als
Wandler zum Biegen des Aufhängungsarms
wurden auf dem Gebiet der Erfindung piezoelektrische Filme oder
bimetallische Streifen vorgeschlagen. Ansätze, die der ersten Gruppe
zuzuordnen sind, sind beispielsweise in dem den Oberbegriff der
unabhängigen
Ansprüche
widerspiegelnden US-Patent Nr. 5.825.590, "Magnetic Head Suspension Mechanisms
with a Thin Film thereon for Creating a Bent Portion of a Vibration
Absorbing Portion", übertragen
auf Fujitsu Ltd., Japan, und im US-Patent Nr. 5.377.058, "Fly Height Servo
Control of Read/Write Head Suspension, übertragen auf die IBM Corporation,
New York, geoffenbart.
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Eine
zweite Gruppe an Lösungsvorschlägen nach
dem Stand der Technik stellt eine einmalige und statische Einstellung
des Federdrucks und/oder der Durchbiegungsform des Aufhängungsarms
bereit. In JAPANESE ABSTRACT
JP
5189906 A wird vorgeschlagen, bei der Herstellung von Magnetköpfen vom Schwebetyp
das Schwebeausmaß eines
Gleitstücks auf
ein kleines und exaktes Ausmaß festzulegen,
indem dem Federteil des Aufhängungsarms
Wärmeenergie
zugeführt
und der Federdruck eingestellt wird. Im Besonderen wird die Anlegung
von Wärme
durchgeführt,
indem die Feder mit einem Laserstrahl bestrahlt wird und das Ausmaß der Durchbiegung
in die Rollrichtung des Federteils durch eine diskrete Federdruckregulierung
festgelegt wird. Nach der Festlegung des Durchbiegungsausmaßes wird
das Gleitstück
am Aufhängungsarm
angebracht.
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Gemäß einem
weiteren statischen Lösungsvorschlag,
der in JAPANESE ABSTRACT
JP 63281283
A geoffenbart ist, ist der Federteil aus einem hoch biegsamen
Material, beispielsweise einer Formgedächtnislegierung, hergestellt,
das zulässt, dass
die Ausgangsform des Federteils eher eine gebogene Form ist. Die
Ausgangsform wird so lange verformt, bis sie zur Plattenoberfläche in etwa
parallel ist. Da ausschließlich
der. Federteil aus dem hoch biegsamen Material hergestellt ist,
ist eine Steifigkeit entlang der Ebene gewährleistet und zudem die Federkonstante
minimiert.
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Die
obigen Ansätze
unter Verwendung eines Wandlerelements weisen den Nachteil auf,
dass ein derartiges Element größere Flächen an
der Aufhängung
benötigt,
was beispielsweise eine weitere Verkleinerung des Aufhängungsarms
erschwert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren, eine Test- oder Speichervorrichtung
sowie ein Aufhängungssystem
bereit, so wie diese in den unabhängigen Ansprüchen definiert
sind. Demnach stellt die vorliegende Erfindung gegebenenfalls ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Schwebehöhe eines
Lese-/Schreibkopfs oberhalb eines sich bewegenden Speichermediums,
beispielsweise einer sich drehenden Magnetfestplatte oder eines Bands
einer Bandaufzeichnungsvorrichtung, bereit, welche eine aktive und/oder
dynamische Einstellung der Schwebehöhe oder, insbesondere im Fall
einer Bandaufzeichnungsvorrichtung, eine Einstellung des Lagerdrucks
ihres Lese-/Schreibkopfs zulassen.
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Sie
ermöglicht
gegebenenfalls auch die präzise
Festlegung der Schwebehöhe
von einzelnen Speichervorrichtungen, insbesondere von Festplatten,
auf einen vorbestimmten Wert, um den Herstellungstoleranzen gerecht
zu werden.
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Zudem
machen es das Verfahren und die Vorrichtung gegebenenfalls möglich, Druckänderungen
im Festplattenlaufwerk und/oder die Verschmutzung einer Luftlagerfläche in einem
Festplattenlaufwerk oder einer Bandspeichervorrichtung zu kompensieren.
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Weitere
mögliche
Vorteile stellen die Steuerung des Roll-, Nick- und Verdrehungswinkels
eines Lese-/Schreibkopfs oberhalb einer sich drehenden Magnetfestplatte
oder oberhalb eines sich bewegenden Bands eines Bandspeichers und
die Ermöglichung
einer aktiven Ausrichtung oder Anpassung dieser Eigenschaften dar.
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Das
dieser Erfindung zu Grunde liegende Konzept ist die Beeinflussung
oder das Variieren der Federkonstante einer Aufhängung. und damit die Beeinflussung
des Gleichgewichtszustands der beiden zuvor angesprochenen Kräfte, von
denen sich eine aus dem unterhalb des Gleitstücks liegenden Luftkissen, das
eine Auftriebs- oder
Senkkraft ausübt,
ergibt und die andere Kraft von der Federkraft der Aufhängung selbst
bereitgestellt wird. Durch die Störung dieses Kräftegleichgewichts
kann die Schwebehöhe
des Lese-/Schreibkopfs auf kontrollierte Weise geändert werden.
Durch das kontrollierte Variieren der Federkonstante kann somit
die Schwebehöhe
des Lese-/Schreibkopfs äußerst genau
angepasst werden.
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Im
Gegensatz zu den beiden zuvor beschriebenen Ansätzen nach dem Stand der Technik
stellt die vorliegende Erfindung sowohl einen passiven als auch
einen aktiven Mechanismus bereit, bei dem die Betätigung des
Lese-/Schreibkopfs ausschließlich durch
das Variieren der Federkonstante k und nicht durch die aktive Durchbiegung ΔX wie nach
dem Stand der Technik, F = k – ΔX, ausgeführt wird.
Im Gegensatz zu den Ansätzen
nach dem Stand der Technik, bei denen die Aufhängung aktiv durch die Bereitstellung
einer Biegekraft oder eines Biegemoments durchgebogen wird, wird
die Aufhängung
gemäß der vorliegenden
Erfindung nur als Folge des neuen Gleichgewichts der auf das Gleitstück wirkenden
mechanischen Kräfte
gebogen. Zusätzlich
oder alternativ zur Durchbiegung kann die Aufhängung auch lokal gebogen oder
gar geknickt werden, indem die durch den Elastizitätsmodul
des Aufhängungsmaterials
gegebene Federkonstante entsprechend variiert wird.
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Die
Erfindung ermöglicht
somit die Anpassung einer nicht korrekten Gramm-Last oder einer variierenden
Gramm-Last durch das ausschließliche (aktive)
Anpassen der Federkonstante. Dies kann als aktives Anpassungsinstrument
während
des Betriebs des Festplattenlaufwerks (HDD) ausgeführt werden.
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Zudem
kann das vorgeschlagene Betätigungsschema
an der Aufhängung
auf einer sehr kleinen Flächen
umgesetzt werden, wodurch beispielsweise eine weitere Verkleinerung
des Aufhängungsarms
möglich
wird.
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Zur
Messung der Schwebehöhe
des Kopfs stehen mehrere Verfahren und Systeme zur Verfügung, z.B.
ein thermisches Abstandssensorverfahren, das für Rastersonden-Mikroskopiesensoren
eingesetzt wird und beispielsweise im US-Patent Nr. 5.527.110 (Abraham
et al.) unter dem Titel "Method and
Apparatus for Detecting Asperities on Magnetic Disks Using Thermal
Proximity Imaging" geoffenbart ist.
Da die Drehgeschwindigkeit der Festplatte während des Betriebs der Plattenspeichervorrichtung
annähernd
konstant ist, sind die Auftriebs- oder Senkkräfte für eine bestimmte Konstruktion
des Gleitstücks,
insbesondere für
die Form der Luftlagerfläche,
ebenfalls annähernd
konstant, wodurch eine einmalige Anpassung einer nicht korrekten Gramm-Last
möglich
ist. Zudem kann beim Herstellungsverfahren eine bestimmte Schwebehöhe festgelegt
werden.
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Abgesehen
von der statischen Anpassung der Federkraft durch das Variieren
der Federkonstante kann eine aktive oder dynamische Anpassung der Schwebehöhe durchgeführt werden,
um gute Lese- und Schreibeigenschaften und insbesondere Betriebseigenschaften
des darunter liegenden und sich drehenden Speichersystems zu gewährleisten.
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Durch
die Hochgeschwindigkeits-Drehbewegung der Platte ändert sich
normalerweise die Temperatur der gesamten Platenspeichervorrichtung während des
Betriebs. Dadurch steigt auch die Temperatur des Aufhängungsarms
und die Lufttemperatur im Inneren des Plattenspeichergehäuses an.
Die unterschiedlichen Temperaturen insbesondere des Aufhängungsarms
verursachen Änderungen
in der Federkraft und diesen entsprechend Änderungen der Schwebehöhe des Kopfs.
Variationen des Luftdrucks oder eine Verschmutzung der Luftlagerfläche haben Einfluss
auf den unterhalb des Gleitstücks
strömenden
Luftstrom und beeinflussen somit die auf das Gleitstück wirkende
Auftriebskraft. All diese die Schwebehöhe beeinflussenden Wirkungen
können mithilfe
der vorliegenden Erfindung dynamisch angepasst werden. Dadurch können Variationen
der Drehgeschwindigkeit der Festplatte und deren Einfluss auf die
Schwebehöhe
des Lese-/Schreibkopfs passend eingestellt werden, beispielsweise
als Nieder- und Hochleistungsmodus des HDD.
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Eine
weitere Umweltauswirkung kann die Verschlechterung der Materialien
im Laufe der Betriebszeit der Festplatte sein, die korrigiert werden muss,
um die optimale Schwebehöhe
halten zu können,
sodass eine zuverlässige
Festplatte bereitgestellt ist. Die Erfindung erlaubt gegebenenfalls
auch die dynamische Festlegung einer bestimmten Schwebehöhe, sodass
der Lese-/Schreibkopf nur dann auf einer Minimalschwebehöhe gehalten
werden kann, wenn der Lese-/Schreibkopf von der Magnetplatte liest
oder auf diese schreibt. Liegt kein Lese- oder Schreibzugriff vor,
was auf in etwa 90% der Drehzeit der Festplatte zutrifft, kann der
Lese-/Schreibkopf von der Minimalschwebehöhe zurückgezogen werden, um die mechanische
Unempfindlichkeit der Festplatte zu erhöhen. Somit ermöglicht die
Erfindung einen dynamischen Zwei- oder Mehr-Ebenen-Betrieb des Lese-/Schreibkopfs.
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Ein
weiteres technisches Gebiet, in dem die Erfindung vorteilhaft Anwendung
finden kann, sind zukünftige
Lese- und Schreibvorgänge,
die gegebenenfalls unterschiedlicher, aber definierter Schwebehöhen bedürfen, um
ein ideales Leistungsverhalten, beispielswiese hinsichtlich der
Speicherdichte, zu erbringen. So kann es sich beispielsweise als
praktischer erweisen, magnetische Bits mit einer sehr niedrigen
Schwebehöhe
zu schreiben, während
das Lesen der Bits aber noch bei einer höheren Schwebehöhe möglich ist.
Insbesondere während
einer Suche kann das Servomuster auch bei einer höheren Schwebehöhe noch
mit ausreichender Auflösung
gelesen werden. Dies würde
zu einer kürzeren
Suchdauer führen.
Durch die aktive Steuerung der Schwebehöhe könnte dies verwirklicht werden,
was zudem die Lebensdauer der Festplatte erhöht.
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Die Änderung
der Schwebehöhe
ermöglicht demnach
die Anordnung des Lese/Schreibkopfs in einer Art Abstellposition,
in der er vor Schäden
geschützt
und somit stoßfest
ist. Zusätzlich
nimmt der zur Drehung der Festplatte notwendige Stromverbrauch ab,
da aufgrund des größeren Abstands
des Gleitstücks
von der Plattenoberfläche
die Reibungskraft der Luft zwischen dem Gleitstück und der Plattenoberfläche abnimmt.
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Eine
weiteres vorteilhaftes Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung
ist die Verwendung von Plattenspeichervorrichtungen in tragbaren
Vorrichtungen, wie beispielsweise Laptops, Mobiltelefonen oder dergleichen,
bei denen es nützlich
sein könnte,
den Stromverbrauch durch eine Senkung der Drehgeschwindigkeit der
Festplatte zu reduzieren. Die Senkung der Drehgeschwindigkeit der
Platte kann sich auf die Luftlagerkräfte auswirken und somit zu
einer Variation der Schwebehöhe
und dadurch zu einer Änderung
des Leistungsverhaltens der Vorrichtung führen.
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Die
variable Aufhängungsfederkonstante wird
in einer ersten Ausführungsform
umgesetzt, indem die Materialtemperatur des Aufhängungsarms lokal variiert wird.
Eine solche Temperaturvariation kann durch eine kleine Heizvorrichtung,
die am Aufhängungsarm
bereitgestellt ist, beispielsweise eine an der Oberfläche des
Aufhängungsarms
aufgebrachte dünne
oder dicke Filmstruktur, herbeigeführt werden. Das Variieren der
Biegeeigenschaften einer derartigen Schicht, die insbesondere die
Federkonstante in Abhängigkeit
von der Temperatur ändern kann,
sorgt für
eine Variation der Durchbiegung des Aufhängungsarms und führt somit
zu einer Variation der Schwebehöhe
des Lese-/Schreibkopfs.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Variation der Biegeeigenschaften auch durch Verwendung eines
massiven Materials oder einer Schicht für den Aufhängungsarms oder einer entsprechenden
zusätzlichen
Schicht mit magnetoelastischem Effekt, bei dem die Federkonstante
von der Magnetisierung abhängt,
erreicht werden. Die Magnetisierung kann durch ein angelegtes äußeres oder ein
inneres Magnetfeld gesteuert werden, das auf die magnetempfindliche
Schicht wirkt. Eine innere Magnetfeldquelle kann durch eine zweite,
beispielsweise hartmagnetische, Schicht, die unterhalb oder oberhalb
oder in der Nähe
des magnetempfindlichen Materials angeordnet ist, oder durch das
Hinzufügen
einer kleinen Schleife als induktives Element zur Erzeugung eines
Magnetfelds verwirklicht werden. Eine derartige Magnetschicht kann
auch zur Vormagnetisierung oder Linearisierung des Effekts eingesetzt werden.
Die Verwendung einer magnetoelastischen Schicht oder eines ebensolchen
Materials bietet den Vorteil, dass in der Speichervorrichtung kein
kontinuierlicher Stromverbrauch benötigt wird, da es sich beim
magnetoelastischen Effekt um einen quasistatischen Effekt handelt.
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Es
ist anzumerken, dass die beschriebenen Konzepte für jede Kombination
aus Gleitstück
und Festplatte individuell ausgeführt werden können und nicht
von den Eigenheiten der darunter liegenden Plattenspeichervorrichtung
abhängen.
Darüber
hinaus sind die Konzepte auch nicht auf Magnetfestplattenspeichervorrichtungen
eingeschränkt,
sondern können
vorteilhaft auf andere derzeitige und zukünftige, auf rotierenden Platten
basierenden Speichervorrichtungen, wie etwa optische Platten usw.,
angewendet werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Nun
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsformen und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen detaillierter beschrieben.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Aufhängungsarms nach dem Stand der
Technik;
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2 ist
eine schematische Ansicht eines Aufhängungsarms zur Veranschaulichung
des der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegenden Luftkissens;
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Die 3a–3d sind
schematische Ansichten unterschiedlicher Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung;
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Die 4a–4a sind
schematische Ansichten zur Veranschaulichung der Definition des Roll-,
Nick- und Verdrehungswinkels;
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Die 3a–3d sind
schematische Ansichten unterschiedlicher Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
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In 1 ist
ein Aufhängungsarm 100 dargestellt,
der im US-Patent Nr. 5.377.058 offenbart ist und der eine schwebende
Aufhängung 110 sowie
einen Lese-/Schreibkopf 120 nach dem Stand der Technik
umfasst. Der Lese-/Schreibkopf 120 ist an einem Gleitstück 125 befestigt.
Die Stromspeisung des Kopfs 120 einschließlich einer
oder mehrerer Signalleitungen erfolgt über elektrische Kabel 160.
An der gegenüberliegenden
Seite ist der Aufhängungsarm 100 mithilfe
eines Befestigungsflanschs an einem Motorflansch eines Festplattenlaufwerks
(hier nicht abgebildet) angebracht.
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Ein
piezoelektrischer Film 140 ist am Aufhängungsarm 100 angehaftet.
Eine Schwebehöhe-Regelungsspannung
wird über
die elektrischen Kabel 150 an den Film 140 angelegt.
Durch das Anlegen der Korrekturspannung dehnt sich der Film 140 entlang
der Ebene des Aufhängungsarms 100 aus
und legt durch die Haftung zwischen dem Film 140 und dem
Aufhängungsarm 100 eine
Biegekraft an den Arm 100 an, welche den Arm 100 zu
einer Durchbiegung entlang seiner Längsachse und seiner Querachse
zwingt.
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Die
Durchbiegung des Aufhängungsarms 100 hin
zu einer (nicht dargestellten) Plattenoberfläche erhöht die gegen den aerodynamischen
Auftrieb, der auf den Lese/Schreibkopf 120 bzw. das Gleitstück 125 wirkt,
wirkende Federkraft, sodass der Kopf 120 näher zur
Plattenoberfläche
schwebt. Somit wird die Schwebehöhe
durch die Korrekturspannung eingestellt.
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2 ist
eine schematische Seitenansicht eines Aufhängungsarms mit einem oberhalb
einer Plattenoberfläche
einer Magnetfestplatte gleitenden Gleitstück. Während der Drehung der Magnetfestplatte übt ein unter
dem Gleitstück
liegendes Luftkissen eine zur Festplatte hin oder von dieser weg
wirkende Kraft aus. Bei Gleichgewicht der Kraft Fa und der
Federkraft Fs schwebt der Kopf oberhalb
der sich drehenden Festplatte mit einer ausgeglichenen Schwebehöhe (FH).
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Gemäß der Erfindung
umfasst der Aufhängungsarm
ein Material oder alternativ dazu eine auf der Oberfläche des
Aufhängungsarms
aufgebrachte Schicht, wo die Federkonstante gemeinsam mit den physikalischen
Eigenschaften des Material, wie seine Temperatur oder ein durch
dieses hindurchgehender Magnetfluss oder eine angelegte elektrische
Spannung, stark variiert. Die Federkraft Fs kann
in einer ersten Annäherung
als Fs = k × l beschrieben werden, worin
k die Federkonstante des Materials und l die Längs- oder Querbiegung des Aufhängungsarms
ist. Gemäß der Erfindung
variiert die Federkraft F durch die Änderung der Federkonstante
k. Eine Variation Dk verursacht somit in einer ersten Annäherung eine Variation
der Durchbiegung Dl, wobei F = konstant gilt.
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Mit
Bezug auf 2 ist eine Ansicht gezeigt, in
der eine Kopfgleitstückanordnung 200 abgebildet ist,
die im Besonderen ein in einem Abstand zur Festplattenoberfläche 220 angeordnetes
Gleitstück 210 umfasst,
um das der Erfindung zu Grunde liegende Luftkissenkonzept zu veranschaulichen.
Die Schwebehöhe
(FH) ist so wie im Folgenden verwendet als die Minimaldistanz zwischen
dem Gleitstück
und der Plattenoberfläche 220 definiert.
Die räumliche
Ausrichtung und die Biegeform des Gleitstücks in Bezug auf die Plattenoberfläche kann
durch den Nickwinkel α und
einen Scheitelwert 230 charakterisiert werden. Augrund
der Relativ-Bewegung zwischen der Plattenoberfläche 220 und dem Gleitstück, die
durch die Drehrichtung der Festplatte, dargestellt durch den Pfeil 240,
bestimmt ist, wird ein spezifischer Luftstrom 250 gebildet,
der dem Nickwinkel α entsprechend
aufgrund des Luftkissens an der Luftlagerfläche 260 eine Kraft
erzeugt, die die Minimaldistanz FH zur Plattenoberfläche 220 umfasst.
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Die
Schwebehöhe
(FH) des Gleitstücks 210 bzw.
des Kopfs ist zur Gänze
durch die zuvor beschriebenen Schwebeeigenschaften bestimmt, d.h. durch
die durch die Aerodynamik des Gleitstücks erzeugten Auftriebs- und
Senkkräfte
und die Feder kraft, mit der der Aufhängungsarm 280 das
Gleitstück 210 zur
Plattenoberfläche 260 hin
drückt.
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Die
folgenden 3a–3d zeigen
verschiedene Ausführungsformen
eines Aufhängungsarms
gemäß der Erfindung.
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Unter
Bezugnahme auf 3a umfasst eine erste Ausführungsform
einen Aufhängungsarm 300, der
ein massives Material mit einer Federkraft mit einem relativen großen Gradienten
des Elastizitätsmoduls
DE gegenüber
DT, umfasst oder aus einem ebensolchen besteht, wobei DT die Volumenstemperatur
des Aufhängungsarms 300 ist.
Der Aufhängungsarm 300 besteht
aus einem biegsamen Abschnitt 310 mit einer Dicke d1 und einem steifen Abschnitt 320 mit
einer Dicke d2, Am freien Ende des Aufhängungsarms 300 ist
ein Gleitstück 325 am
Aufhängungsarm 300, 310 mithilfe
eines Klebstoffs 327 angebracht. Die untere Oberfläche des
Gleitstücks 325 hat
einen Abstand FH zur oberseitigen Oberfläche einer Festplatte 329.
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Der
Aufhängungsarm 300 umfasst
im Besonderen ein Heizelement 330, das an einem bestimmten
biegeempfindlichen Abschnitt 340 des massiven Materials
angeordnet ist, welcher durch schraffierte Linien hervorgehoben
ist und einen erhöhten
Gradienten des Elastizitätsmoduls
umfasst.
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Das
Heizelement 330 ist in der vorliegenden Ausführungsform
als ein Widerstandsdraht ausgebildet, der um den Aufhängungsarm
gewickelt ist. Alternativ dazu kann das Heizelement 330 als
eine dünne oder
dicke Schicht aus einem widerstandsbehafteten Material ausgebildet
sein, welches auf eine oder beide Oberflächen entlang dem Abschnitt 340 aufgebracht
ist. Ein durch die elektrischen Speisungskabel 350 fließender elektrischer
Strom Ic sorgt für die Anhebung der Temperatur
des biegeempfindlichen Materials 340, wodurch die Federkonstante
des Materials 340 abnimmt.
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Gemeinsam
mit einer sich aus dem Luftkisseneffekt unterhalb des Gleitstücks 325 (vgl. 1) ergebenden
konstanten Kraft Fa nimmt auch die Krümmung der Durch biegung des
Aufhängungsarms 300 ab
und hebt somit die Schwebehöhe
FH des Gleitstücks 325 oberhalb
der Plattenoberfläche 329 an.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung, die in 3b abgebildet ist, umfasst anstelle des
massiven Materials eine auf einem Aufhängungsarm 410 aufgebrachte
biegeempfindliche Schicht, welche eine Dicke dSchicht umfasst.
In Abhängigkeit
vom Unterschied zwischen dSchicht und dVolumen löst
eine Änderung
der Federkonstante der Schicht 400 eine Änderung
der Krümmung
der Durchbiegung des Aufhängungsarms 410 aus.
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Diese
Ausführungsform
umfasst ein Heizelement 420, das in der vorliegenden Ausführungsform als
mäanderförmiger Widerstandsdraht 420 ausgebildet
ist. Ein durch die Speisungsdrähte 430 geführter und
durch den Widerstandsdraht 420 fließender elektrischer Strom erwärmt in erster
Linie die Schicht 400 und verursacht dementsprechend eine Änderung
der Federkonstante der Schicht 400. Dies löst zudem
aufgrund des sogenannten "passiven
bimetallischen Effekts" eine Änderung
der Krümmung
der Durchbiegung des Aufhängungsarms 410 aus,
d.h. die Abnahme des Biegemoments der Schicht 400 wirkt
auf den Aufhängungsarm 410.
In dieser Anordnung können
der bimetallische Effekt und der Biegeeffekt, die die Betätigung auslösen, entgegengesetzte
Vorzeichen haben. Es können
Materialien gewählt werden,
die durch das Variieren der Temperatur eine "Null-Betätigung" aufweisen. Alternativ können Materialien
mit einer hohen Biegewirkung gewählt
werden, welche die bimetallische Betätigung überkompensiert.
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Es
wird betont, dass die Richtung der Änderung der Krümmungskurve
und somit der Schwebehöhe
vom Vorzeichen der Eigenspannung des Zwei-Schichten-Systems abhängt und
es somit beim Anheben der Temperatur zu einer Anhebung oder einer
Abnahme der Schwebehöhe
kommen kann.
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3c zeigt
eine Ausführungsform,
in der eine Schicht 500 aus einem magnetoelastischen Material
auf einem Aufhängungsarm 510 aufgebracht ist.
Eine Änderung
des Elastizitätsmoduls
der Schicht 500 wird mithilfe eines Magnetfelds, das durch einen in
Form einer flachen Spule auf der Schicht 500 oder um die
Aufhängung
gewickelten Draht erzeugt wird, herbeigeführt. Der Spulendraht 520 wird über die Speisungsdrähte 530 gespeist.
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3d veranschaulicht
eine Ausführungsform,
in der eine hartmagnetische Schicht (HL) auf oder sehr nahe an oder
in großer
Nähe zu
einem magnetoelastischen Abschnitt der Aufhängung angeordnet ist. Die Magnetisierung
des hartmagnetischen Schicht definiert die Magnetisierungsrichtung
des magnetoelastischen Abschnitts der Aufhängung und damit auch dessen
Biegeeigenschaften. Die Magnetisierung der HL kann durch ein außen angelegtes Feld,
sogar durch ein außerhalb
des HDD angelegtes Feld, umgeschaltet oder durch einen kurzen Stromimpuls
durch ein auf der HL angeordnetes Induktionselement festgelegt werden.
Nach dem außen
angelegten Feld oder dem Stromimpuls dreht sich die Magnetisierung
in der HL in eine gewünschte
Richtung und definiert dadurch die Biegeeigenschaften der Schicht 500.
Die Ausführungsform
kann auch so konzipiert sein, dass nur ein magnetischer Abschnitt verwendet
wird, der selbst aus einem hartmagnetischen Material besteht.
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4a ist
eine schematische Ansicht entlang der Längsachse hin zur Rückseite
eines oberen Gleitstücks 620 und
eines unteren Gleitstücks 640, die
oberhalb der Plattenoberfläche
einer Magnetfestplatte 600 gleiten. Während der Drehung der Magnetfestplatte übt das unter
dem Gleitstück
befindliche Luftkissen eine zur Festplatte hin oder von dieser weg
wirkende Kraft aus. Wie angedeutet ist, können die Gleitstücke 620, 640 parallel
(Rollwinkel null) oder in einem bestimmten Winkel zur Plattenoberfläche angeordnet
sein.
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4b ist
eine schematische Seitenansicht eines oberen Gleitstücks 620 und
eines unteren Gleitstücks 640,
die oberhalb der Plattenoberfläche einer
Magnetfestplatte 600 gleiten. Während der Drehung der Magnetfestplatte übt das unter
dem Gleitstück
befindliche Luftkissen eine zur Festplatte hin oder von dieser weg
wirkende Kraft aus. Wie angedeutet ist, kann die Luftlagerfläche der
Gleitstücke 620, 640 parallel
(Nickwinkel null) oder in einem bestimmten Winkel zur Plattenoberfläche angeordnet sein.
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4c ist
eine schematische Seitenansicht eines unteren Gleitstücks 640,
das oberhalb der Plattenoberfläche
einer Magnetfestplatte 600 gleitet. Wie angedeutet ist,
kann das Gleitstück
entlang der Längsachse
verdreht sein.
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In
5a aus
der deutschen Patentanmeldung
DE 19603192 A1 ,
6,
ist ein Vorderbereich eines Aufhängungsarms
21a mit
einem Gleitstück
24 abgebildet.
Der Aufhängungsarm
ist durch U-förmige Schlitze
31 und
32 in
der Nähe
des Gleitstücks
und gerade Schlitze
33 und
34 modifiziert. Auf
diese Weise wird ein H-artiger Kopfbefestigungsbereich ausgebildet,
bei dem Brücken
36,
38 und
39 ein
kardanähnliches
Aufhängungssystem
bilden. Dieses Aufhängungssystem
weist allerdings den Nachteil auf, dass es nicht ideal kardanisch
ist. Ist das Gleitstück
nicht ideal angebracht, so verhindern die zum Biegen oder Verdrehen
der Brücken
benötigte
Kräfte,
dass der Kopf das Gleitstück
ausschließlich
durch den Luftkissendruck korrekt ausrichten kann.
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5b zeigt
eine Modifikation des in 5a dargestellten
Systems, wobei die Brücken 710 und 720 oder
die Brückenteile 730, 740, 750, 760 aus
einem Material bestehen oder alternativ dazu eine auf der Brückenoberfläche aufgebrachte
Schicht aufweisen, wo die Federkonstante mit den physikalischen Eigenschaften
des Materials, wie etwa seiner Temperatur oder einem durch dieses
geführten
Magnetfluss, stark variiert, wie bereits für den Aufhängungsarm beschrieben wurde.
Durch das selektive Ändern der
Federkonstante der Brücken
können
die Befestigungstoleranzen des Gleitstücks korrigiert werden, um den
Roll-, Nick- oder Verdrehungswinkel einzustellen.
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5c zeigt
eine andere Ausführungsform der
Erfindung unter Verwendung eines anderen kardanartigen Aufhängungssystems,
das aus sich kreuzenden Brücken 710, 720 besteht.
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Die
in den 5a bis 5c abgebildeten Systeme
weisen den Nachteil auf, dass die Brücken miteinander gekoppelt
sind. Dadurch kann keine individuelle Anpassung des Roll- und Nickwinkels
beibehalten werden.
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5d zeigt
ein Aufhängungssystem
mit entkoppelten Achsen. Brücken 710a, 710b und 720 oder
Teile 770, 780, 790 der Brücken bestehen
aus einem Material oder weisen alternativ dazu eine auf der Brückenoberfläche aufgebrachte
Schicht auf, wo die Federkonstante mit der physikalischen Eigenschaften
des Materials stark variiert.