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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung, zur Synthese oder
Immobilisierung von Nucleinsäuren,
eines festen Trägers,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht aus ein oder mehreren
siliciumorganischen Verbindungen modifiziert ist, sowie Verfahren
zur Synthese und Immobilisierung von Nucleinsäuren auf einem festen Träger.
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Zur
chemischen Synthese oder zur Immobilisierung von Molekülen auf
einer anorganischen Oberfläche
ist es zu allererst erforderlich, Kupplungsmittel auf sie aufzupfropfen,
die die Fixierung der organischen Moleküle auf dem anorganischen Substrat
sicherstellen.
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Zu
diesem Zweck wurden von L. A. CHRISEY et al. (Nucleic Acids Research,
1996, 24, 15, 3031–3039)
und U. MASKOS et al. (Nucleic Acids Research, 1992, 20, 7, 1679–1684) siliciumorganische Kupplungsmittel
vorgeschlagen. Die eingesetzten Mittel, nämlich 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und verschiedene Aminosilane, haben jedoch den Nachteil, dass sie
sich willkürlich
und nicht reproduzierbar auf der Oberfläche abscheiden. Dort bilden
sie einen inhomogenen Film, dessen Dicke sich nicht regulieren lässt, wobei
dieser Film gegenüber
späteren
chemischen Behandlungen auch noch wenig beständig ist und die Inhomogenität des Films
tatsächlich
zu einem schlechten Schutz der Siloxanbindungen führt. Ein
reproduzierbares Aufpfropfen dieser Moleküle ist daher sehr schwierig.
Bevor man Oligonucleotide auf dem Substrat fixiert oder synthetisiert,
sind zusätzliche
Oberflächenreaktionen
erforderlich, um die sterische Hinderung an der Oberfläche zu verringern
(beispielsweise Aufpfropfen von bifunktionellen heterocyclischen
Molekülen,
wie bei L. A. CHRISEY et al. beschrieben), um die Oberfläche hydrophiler
zu machen (U. MASKOS et al. beschreiben das Aufpfropfen von Ethylenglycol,
Penta- oder Hexaethylenglycol) und/oder um die schwache Reaktivität der Oberflächenfunktionen
zu verbessern, alles zusätzliche
Arbeitsschritte, die sich ebenfalls nicht kontrollieren lassen.
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A.
ULMAN, in Chem. Rev., 1996, 96, 1533–1554, hat die Bildung von
selbstorganisierten Monoschichten auf festen Trägern mit Hilfe von siliciumorganischen
Verbindungen vom Typ funktionalisierter Alkyltrichlorsilane beschrieben.
Es wird ihre Verwendung zur Fixierung von Biomolekülen vorgeschlagen,
eine Methode, die in diesem Zusammenhang wahrscheinlich eine Modifikation
des Biomoleküls
mit einer Thiolfunktion und eine Modifikation der Oberfläche durch
heterobifunktionelle Moleküle
erforderlich macht.
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Die
Erfinder haben sich also die Aufgabe gestellt, die Nachteile des
Standes der Technik zu beseitigen und Verfahren zur Synthese und
Immobilisierung von Biomolekülen,
insbesondere Nucleinsäuren,
auf festen Trägern
bereitzustellen, die durch dichte und organisierte Monoschichtfilme
modifiziert sind.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung, zur Synthese oder
Immobilisierung von Nucleinsäuren,
eines festen Trägers,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht modifiziert ist, die
wenigstens eine siliciumorganische Verbindung der Formel (I) umfasst:
wobei
- – n zwischen
15 und 35, vorzugsweise zwischen 20 und 25 liegt,
- – m
gleich 0 oder 1 ist,
- – X1, X2 und X3, die gleich oder voneinander verschieden
sein können,
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus unverzweigten oder verzweigten
gesättigten
C1-C6-Alkylgruppen
und hydrolysierbaren Gruppen, wobei wenigstens eines von X1, X2 oder X3 eine hydrolysierbare Gruppe darstellt,
- – A
die Gruppe -O-(CH2-CH2-O)k-(CH2)i-
darstellt, worin k zwischen 0 und 100, vorzugsweise zwischen 0 und
5 liegt und i eine ganze Zahl höher
oder gleich 0, vorzugsweise 0 oder 1 ist,
- – falls
m = 0, B eine Gruppe -OCOR, -OR, -COOR oder ein Halogenatom darstellt,
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine unverzweigte oder verzweigte
C1-C6-Alkylgruppe
darstellt,
- – falls
m = 1:
- • wenn
k = 0 und i = 0, B eine Gruppe R1 darstellt,
- • wenn
k = 1 und i ≥ 1,
B eine Gruppe -OR1, -OCOR1,
-NR1R2, -COOR1, -CONR1R2, -SR1 oder ein
Halogenatom darstellt,
- • wenn
k ≥ 1 und
i = 0, B eine Gruppe -R1, -COR1,
-COOR1 oder -CONR1R2 darstellt,
- • wenn
k ≥ 1 und
i ≥ 1, B
eine Gruppe -OR1, -OCOR1,
-NR1R2, -COOR1, -CONR1R2, -SR1 oder ein
Halogenatom darstellt,
- • R1 und R2, die gleich
oder verschieden sein können,
ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte gesättigte oder
ungesättigte
und unverzweigte oder verzweigte Kohlenwasserstoff-kette mit 1 bis
24 Kohlenstoffatomen oder eine aromatische Gruppe darstellen.
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Wenn
B, ungeachtet der Werte für
i, eine Gruppe -OR1, -OCOR1 oder
-COOR1 darstellt und wenn k ≥ 1, versteht
es sich von selbst, dass B jede Gruppe darstellen kann, die beim
Schutz der Hydroxy- oder Carbonsäurefunktion
resultiert, wie die Schutzgruppen, die in Protective groups in organic
synthesis (T. W. GREENE et al., 2. Auflage, Wiley Interscience)
beschrieben sind, beispielsweise eine cyclische Schutzgruppe.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung und im nachfolgenden Text versteht man
unter "Nucleinsäuren" sowohl Oligonucleotide
wie DNA oder RNA als auch Nucleinsäuren mit modifiziertem Grundgerüst oder
modifizierten Basen, wie Peptidnucleinsäuren (PNA: Peptide Nucleic
Acids), die anstelle von Phosphodiesterbindungen Peptidbindungen
haben.
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Unter "aromatisch" wird jede Gruppe
verstanden, die ein oder mehrere Arylringe, beispielsweise einen Phenylring,
aufweist. Unter "selbstorganisierte
Monoschicht" ("Monocouche autoassemblée organisée") wird eine Anordnung
von Molekülen
verstanden, bei der die Moleküle
organisiert sind, wobei die Organisation aufgrund von Wechselwirkungen
und einer starken Kohäsion
zwischen den Molekülketten
erfolgt, was zu einem stabilen und geordneten anisotropen Film führt (A.
ULMAN, Chem. Rev., 1996, 96, 1533–1554).
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Eine
auf einem festen Träger
gebildete selbstorganisierte Monoschicht erlaubt es, eine dichte
und homogene organische Oberfläche
mit sowohl chemisch als auch strukturell gut definierten Parametern
zu erhalten. Die Bildung dieser Monoschicht, die dank der Selbstorganisierungseigenschaften
der Verbindungen der Formel (I) für gut definierte Werte von
n, m, k und i erhalten wird, ist für jede siliciumorganische Verbindung vollkommen
reproduzierbar. Ferner schützt
die Bildung einer selbstorganisierten sehr dichten Monoschicht die Siloxanbindungen
gegen chemische Behandlungen (sauer oder basisch), was es erlaubt,
verschiedene chemische Reaktionen auf dieser Oberfläche durchzuführen.
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Die
siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I), die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, haben wegen der Art der Gruppe A und
der Diversität
der verwendbaren terminalen Gruppen B vorteilhaft sehr verschiedene
Funktionalitäten
und eine hohe Reaktivität,
wobei diese Gruppen B selbstverständlich mit fachmännisch allgemein
bekannten Reaktionen der organischen Chemie wie gewünscht modifiziert und
funktionalisiert werden können.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
erlaubt es wegen der Homogenität
und der Stabilität
der auf dem Träger
gebildeten selbstorganisierten Monoschicht, Nucleinsäuren besonders
vorteilhaft und mittels der ausgewählten siliciumorganischen Verbindungen
der Formel (I) zuverlässig
und reproduzierbar auf dem Träger
zu synthetisieren oder zu immobilisieren. Die Nucleinsäuren werden
auf dem modifizierten Träger über starke
kovalente Bindungen synthetisiert oder immobilisiert, ohne dass
die zwischen den siliciumorganischen Verbindungen und dem festen
Träger
entwickelten Siloxanbindungen abgebaut werden.
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Geeignete
feste Träger
sind allgemein solche mit einer hydratisierten Oberfläche und/oder
solche, deren Oberfläche
Hydroxylgruppen aufweist. Vorzugsweise wird der Träger ausge wählt aus
der Gruppe bestehend aus Glasmaterialien, Keramikmaterialien (beispielsweise
vom Oxidtyp), Metallen (beispielsweise Aluminium oder Gold) und
Metalloiden (wie Silicium).
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird unter "hydrolysierbar" jede Gruppe verstanden, die in der
Lage ist, mit einer Säure
in wässrigem
Milieu so zu reagieren, dass die Verbindungen X1H,
X2H oder X3H gebildet
werden, wobei X1, X2 und
X3 wie in Formel (I) definiert sind.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
ist die hydrolysierbare Gruppe ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Halogenatomen, der Gruppe -N(CH3)2 und der Gruppe -OR', wobei R' eine unverzweigte oder verzweigte gesättigte C1-C6-Alkylgruppe
ist.
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Was
die Gruppen B und die hydrolysierbaren Gruppen betrifft, so sind
geeignete Halogenatome sowohl Fluor als auch Chlor, Brom oder Iod.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
stellen X1, X2 und
X3 Chloratome dar, n ist gleich 22, m ist
gleich 1, i ist gleich 0, k ist gleich 1 oder 3 und B stellt eine
Gruppe -COCH3 dar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
stellen X1, X2 und
X3 Chloratome dar, n ist gleich 22, m ist
gleich 1, i ist gleich 1, k ist gleich 2 und B stellt eine Gruppe
-COOCH3 dar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
stellen X1, X2,
und X3 Chloratome dar, n ist gleich 16,
22 oder 27, m ist gleich 0 und B stellt eine Gruppe -OCOCH3 dar.
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Gemäß noch einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
stellen X1, X2 und
X3 Chloratome dar, n ist gleich 21, m ist
gleich 0 und B stellt eine Gruppe -COOCH3 dar.
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Die
Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten
festen Trägern
ist besonders zur Herstellung von DNA-Chips geeignet, d. h. Trägern, auf
denen eine Gruppe bekannter DNA-Sequenzen in einer sehr genauen
Anordnung kovalent fixiert ist, wobei diese Chips mehrmals wiederverwendet
werden können.
Solche DNA-Chips erlauben es, durch Hybridisierung der auf dem Träger immobilisierten
DNA mit Target-Nucleinsäuren
oder -Oligonucleotiden die Sequenz dieser Targetmoleküle zu bestimmen
oder die Expression von Genen zu verfolgen. Es gibt zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten:
Entdeckung von neuen Genen und neuen Medikamenten, diagnostische
Anwendungen, Toxizitätsstudien
usw.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Synthese
von Nucleinsäuren
auf einem festen Träger,
dadurch gekennzeichnet, dass der Träger durch eine selbstorganisierte
Monoschicht modifiziert ist, die wenigstens eine wie oben definierte
siliciumorganische Verbindung der Formel (I) umfasst, und dadurch,
dass es die folgenden Schritte umfasst:
- a)
Herstellung eines festen Trägers,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht modifiziert ist, die
wenigstens eine wie sie oben definierte siliciumorganische Verbindung
der Formel (I) umfasst, wobei die siliciumorganischen Verbindungen
an ihrem Ende eine geschützte
Hydroxy- oder Aminfunktion aufweisen;
- b) gegebenenfalls Entschützen
der Hydroxy- oder Aminfunktion;
- c) lokalisierte kovalente Kupplung eines Nucleotids an den in
den Schritten a) oder b) erhaltenen modifizierten festen Träger;
- d) wenigstens einmaliges Wiederholen von Schritt c) mit gleichen
oder anderen Nucleotiden.
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Schritt
a) wird vorteilhaft mit den folgenden Schritte durchgeführt:
- i) Eliminierung der Verunreinigungen von dem
festen Träger
und Hydratation und/oder Hydroxylierung seiner Oberfläche,
- j) Einbringen in eine Mischung aus wenigstens zwei Lösungsmitteln,
die wenigstens ein unpolares Lösungsmittel
auf Kohlenwasserstoffbasis umfassen, unter Inertatmosphäre, einer
wie oben definierten siliciumorganischen Verbindung der allgemeinen
Formel (I), wobei die Verbindung an einem Ende eine geschützte Hydroxy-
oder Aminfunktion aufweist,
- k) Silanisierung des in Schritt i) erhaltenen Trägers durch
Eintauchen in die in Schritt j) hergestellte Lösung,
- l) gegebenenfalls Tempern des in Schritt k) erhaltenen silanisierten
Trägers,
der die selbstorganisierte Monoschicht trägt, bei einer Temperatur zwischen
50 und 120°C
für eine
Dauer von 5 Minuten bis zu einer Nacht, und
- m) Spülen
des in Schritt k) oder l) erhaltenen modifizierten Trägers mit
einem vorzugsweise polaren Lösungsmittel.
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Unter "Verunreinigungen" des festen Trägers wird
jede Verbindung wie Fett, Staub oder sonstiges verstanden, die auf
der Oberfläche
des Trägers
vorhanden ist und die nicht Teil der chemischen Strukturen des Trägers selbst
ist.
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Abhängig von
der Art des festen Trägers
kann Schritt i) mit ein oder mehreren Lösungsmitteln und/oder Oxidationsmitteln
und/oder Hydroxylierungsmitteln (beispielsweise eine Chromschwefelsäuremischung),
eines Detergens (beispielsweise Hellmanex®),
einer photochemischen Behandlung mit Ozon oder jeder anderen geeigneten
Behandlung durchgeführt
werden.
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Als
Beispiele für
geschützte
Hydroxy- oder Aminfunktionen in Schritt j) sind die Gruppen -OCOR' und -NR'R'' zu
nennen, in denen R' und
R'' Alkylketten darstellen.
Ebenso kommt jede andere Gruppe in Betracht, die aus dem Schutz
einer Hydroxy- oder
Aminfunktion resultiert.
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Schritt
j) kann vorteilhaft in einer Mischung aus wenigstens einem unpolaren
Lösungsmittel
auf Kohlenwasserstoffbasis und wenigstens einem polaren Lösungsmittel
durchgeführt
werden. In diesem Fall liegt das Volumenverhältnis von unpolarem Lösungsmittel
zu polarem Lösungsmittel
vorzugsweise zwischen 70/30 und 95/5.
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Ein
in keiner Weise einschränkendes
Beispiel für
ein unpolares Lösungsmittel
auf Kohlenwasserstoffbasis, das in Schritt j) verwendet werden kann,
ist Cyclohexan, und ein Beispiel für ein verwendbares polares Lösungsmittel
ist Chloroform.
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Vorzugsweise
liegt die Konzentration der siliciumorganischen Verbindung in der
Lösungsmittelmischung
in Schritt j) zwischen 1 × 10–5 und
1 × 10–2 mol/Liter.
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Schritt
k) zur Silanisierung des Trägers
kann abhängig
von den verwendeten Lösungsmitteln über einen
Zeitraum zwischen 1 Minute und 3 Tagen und bei einer Temperatur
zwischen –10°C und 120°C durchgeführt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Synthese von Nucleinsäuren
auf einem festen Träger
kann Schritt b) nach jeder dem Fachmann bekannten Methode durchgeführt werden,
beispielsweise durch eine Behandlung mit Kaliumhydroxid. Die Schritte
c) und d) können
mittels Phosphoramiditchemie oder jeder anderen dem Fachmann bekannte
chemischen Methode, die die kovalente Kupplung von Nucleotiden erlaubt,
durchgeführt
werden, wie beispielsweise bei A. ELLINGTON und J. D. POLLARD in
Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons Inc., New
York, beschrieben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Syntheseverfahrens
wird nach Schritt a) oder b) und vor Schritt c) ein Schritt des
Aufpropfens von Spacer-Armen, die endständige Hydroxy- oder Aminfunktionen
tragen, an das Ende der siliciumorganischen Verbindungen durchgeführt.
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Solche
Spacer-Arme können
abhängig
von den gewünschten
Eigenschaften in Ladung, Länge
und Polarität
variieren. Beispielsweise können
sie eine geladene Kette (wie ein Phosphoramidit mit einer nichtbasischen
Stelle), eine ungeladene hydrophile Kette (wie ein Polyethylenglycol),
eine ungeladene hydrophobe Kette (wie eine Alkylkette) oder auch
eine Kette mit einer Ammoniak-labilen Gruppe (wie die -SO2-Gruppe) umfassen.
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Schritt
c) zur kovalenten Kupplung eines Nucleotids an den modifizierten
Träger
erfolgt lokal, d. h. an einer bestimmten Stelle des Trägers.
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Die
Wiederholung von Schritt c) kann so oft wie gewünscht wiederholt werden; beispielsweise
kann Schritt c) etwa hundertmal durchgeführt werden, wobei man weiß, dass
die Ausbeute ab einer solchen Zahl abnimmt.
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Die
in den Schritten c) und d) gekuppelten Nucleotide werden vorzugsweise
in geeigneter Weise geschützt,
wie in der Oligonucleotidsynthesen an festen Trägern betreffenden Lite ratur
beschrieben wird. Selbstverständlich
können
die an dem festen Träger
synthetisierten Nucleinsäuren
nach Schritt d) durch jede geeignete chemische Behandlung, beispielsweise
mit Ammoniak, entschützt
werden. Diese Behandlung wird nicht von einer Abspaltung der Nucleinsäuren des
Trägers
begleitet, außer
wenn ein Ammoniak-labiler Spacer-Arm zwischen diese Nucleinsäuren und
die silanisierte Oberfläche
eingebracht wurde.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Immobilisierung
von Nucleinsäuren
auf einem festen Träger,
dadurch gekennzeichnet, dass der Träger durch eine selbstorganisierte
Monoschicht modifiziert ist, die wenigstens eine wie oben definierte
siliciumorganische Verbindung der Formel (I) umfasst, und dadurch,
dass es die folgenden Schritte umfasst:
- a)
Herstellung eines festen Trägers,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht modifiziert ist, die
wenigstens eine wie oben definierte siliciumorganische Verbindung
der Formel (I) umfasst, wobei die siliciumorganischen Verbindungen
an ihrem Ende eine geschützte
Carbonsäure-
oder Aminfunktion aufweisen;
- b) gegebenenfalls Entschützen
der Carbonsäure-
oder Aminfunktion;
- c) gegebenenfalls, wenn der modifizierte feste Träger endständige Carbonsäurefunktionen
trägt,
Aktivierung dieser Funktionen;
- d) In-Kontakt-Bringen des in Schritt a), b) oder c) erhaltenen
modifizierten festen Trägers
mit ein oder mehreren Lösungen,
lokal aufgebracht, der zu immobilisierenden Nucleinsäure(n) in
ein oder mehreren polaren Lösungsmitteln,
wobei die Nucleinsäuren
an einem ihrer Enden einen Spacer-Arm tragen, der entweder mit einer
Aminfunktion funktionalisiert ist, wenn der modifizierte feste Träger gegebenenfalls
geschützte
endständige
Carbonsäurefunktionen
trägt,
oder mit einer aktivierten Carbonsäurefunktion, wenn der modifizierte
feste Träger
gegebenenfalls geschützte
endständige
Aminfunktionen trägt;
und
- e) Waschen des festen Trägers,
auf dem die Nucleinsäuren
immobilisiert sind.
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Schritt
a) wird vorteilhaft wie zuvor bei dem Verfahren zur Synthese von
Nucleinsäuren
auf einem festen Träger
angegeben durchgeführt,
mit dem Unterschied, dass die siliciumorganische Verbindung bei
Schritt j) an einem Ende eine geschützte Carbonsäure- oder
Aminfunktion aufweist.
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Schritt
c) zur Aktivierung der Carbonsäurefunktionen
kann beispielsweise mit einer N-Hydroxysuccinimid- oder Carbodiimidlösung oder
auch mit jedem anderen geeigneten und dem Fachmann bekannten Aktivierungsreagens
durchgeführt
werden.
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Es
versteht sich, dass bei Schritt d) zum Solubilisieren der Nucleinsäuren jede
Lösung
verwendet werden kann, die eine gute Löslichkeit der Letzteren und
eine Kontrolle der Verdampfung der Lösung erlaubt; als nicht einschränkendes
Beispiel ist hier eine Mischung aus Acetonitril/Wasser zu nennen.
Jede Lösung
einer zu immobilisierenden Nucleinsäure wird mit einer zur Mikroabscheidung
geeigneten Einrichtung an einer bestimmten Stelle des Trägers abgeschieden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Immobilisierungsverfahrens wird
nach Schritt a) oder b) und vor Schritt c) ein Schritt des Aufpfropfens
von Spacer-Armen,
die endständige Carbonsäure- oder
Aminfunktionen tragen, an das Ende der siliciumorganischen Verbindungen
durchgeführt. Geeignete
Spacer-Arme sind die oben beschriebenen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein DNA-Chip, der dadurch
gekennzeichnet ist, dass er nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Immobilisierung von Nucleinsäuren
erhalten wird, wobei die Nucleinsäuren DNA sind.
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Der
erfindungsgemäße DNA-Chip
hat den Vorteil, dass er stabil ist und somit in zahlreichen Hybridisierungs-
und Denaturierungszyklen wiederverwendet werden kann.
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Neben
den obigen Anwendungsmöglichkeiten
umfasst die Erfindung noch andere Anwendungsmöglichkeiten, die sich aus der
folgenden Beschreibung ergeben, die sich auf Beispiele zur Synthese
von siliciumorganischen Verbindungen, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
und zur Synthese oder Immobilisierung von Nucleinsäuren auf
mit einer selbstorganisierten Monoschicht von diesen siliciumorganischen
Verbindungen modifizierten festen Trägern bezieht, sowie auf die
anliegenden Zeichnungen, von denen:
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die 1, 2 und 3 die
Synthese ungesättigter
Vorläufer
von siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I) veranschaulichen,
wobei m = 1,
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4 die
Silylierung dieser ungesättigten
Vorläufer
veranschaulicht,
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5 ungesättigte Vorläufer von
siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I) darstellt, wobei
m = 0,
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6 Infrarotspektren
darstellt, die nach drei Experimenten zum Aufpfropfen der siliciumorganischen Verbindung
14 auf die Siliciumoxidoberfläche
von Au/Si/SiO2-Substraten aufgenommen wurden,
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7a die
mittels Raman-Spektroskopie analysierte Dichte der Oberfläche des
Au/Si/SiO2-Substrats darstellt, auf das
die siliciumorganischen Verbindungen 14 gepfropft wurden;
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die 7b und 7c die
Raman-Spektren darstellen, die an zwei verschiedenen Punkten dieser Oberfläche aufgenommen
wurden, und
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8 aufeinanderfolgende
Hybridisierungs- (8d, 8f und 8h) und Denaturierungsexperimente (8e, 8g und 8i) ausgehend von durch eine Monoschicht
aus siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I) modifizierten
Au/Si/SiO2-Substraten darstellt, auf denen
die Oligonucleotide L185 und U226 synthetisiert wurden (8a).
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Es
versteht sich jedoch, dass diese Beispiele lediglich zur Veranschaulichung
des Gegenstands der Erfindung dienen und diesen in keiner Weise
einschränken.
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BEISPIEL 1: Synthese von
siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I), worin m = 1.
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1) Synthese eines ungesättigten
Alkohols (1).
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• Herstellung der Magnesiumverbindung
2
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In
einen 500-ml-Dreihalsrundkolben wird unter Inertatmosphäre Magnesium
(1,8 g; 70 mmol) vorgelegt. Das ungesättigte bromierte Derivat 1
(16,3 g; 70 mmol), das zuvor in 70 ml wasserfreiem THF (Tetrahydrofuran)
gelöst
wurde, wird zugetropft. Es können
einige Tropfen Dibromethan erforderlich sein, um das Magnesium zu
aktivieren. Die Reaktionsmischung wird 1 h 30 zum Rückfluss
gebracht, um die Magnesiumverbindung 2 zu erhalten, die sofort verwendet
wird.
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• Herstellung des Lithiumalkoholats
4
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Der
Bromalkohol 3 (17,7 g; 70 mmol; 1 Äq.) wird in einem trockenen
250-ml-Dreihalsrundkolben unter Inertatmosphäre in 70 ml wasserfreiem THF
gelöst.
Die Lösung
wird auf –78°C abgekühlt und
dann wird Methyllithium (50 ml; 80 mmol; 1,1 Äq.) zugetropft. Man erhält das Lithiumalkoholat
4.
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• Herstellung des ungesättigten
Alkohols 5
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Die
Magnesiumverbindung 2 wird auf –78°C abgekühlt und
dann wird Kupferiodid (1,1 g; 3,5 mmol; 0,05 Äq.) zugegeben. Die Lösung wird
25 Minuten bei –78°C gerührt und
dann auf Raumtemperatur erwärmt, bis
eine violette Farbe erhalten wird. Dann wird die Lösung sofort
auf –78°C abgekühlt und
das Lithiumalkoholat 4 wird mit Hilfe einer Kanüle unter Argonatmosphäre zugeführt. Die
Lösung
wird 1 h bei –78°C und dann
18 h bei Raumtemperatur gerührt.
Das überschüssige Methyllithium
wird durch Zugabe von Ethanol zerstört, gefolgt von einer Hydrolyse
in saurem Milieu durch Zugabe einer 10%igen wässrigen Salzsäurelösung. Die
organische Phase wird dreimal mit Diethylether extrahiert. Die Etherphasen
werden vereinigt und mit einer 10%igen wässrigen Salzsäurelösung, mit
Wasser und schließlich
mit einer gesättigten
wässrigen
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Dann wird die organische Phase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und dann unter Vakuum eingeengt.
Das Produkt wird durch Umkristallisation aus Aceton gereinigt. Verbindung
5 wird in Form eines weißen
Feststoffs erhalten (19,8 g; Schmelzpunkt 61,7–62,8°C; Ausbeute 87%). Ihre Analyse
mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR
(ν (cm–1));
3330; 3079; 2919; 2851; 1642.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 3,6 (t; 2H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,2
(m; 37H, wobei 1H mit D2O austauschbar ist).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
139,3; 113,8; 62,8; 33,6–25,8
(19 CH2).
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2) Einbringen eines Ethylenglycols
(1).
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• Synthese des ungesättigten
chlorierten Derivats 6
-
Der
oben erhaltene Alkohol 5 (15 g; 46 mmol; 1 Äq.) und Pyridin (40,36 ml;
6 mmol; 0,1 Äq.)
werden in einen 250-ml-Zweihalsrundkolben
eingebracht, der mit einem Magnetrührer ausgestattet und mit einem Rückflusskühler versehen
ist. Dann wird Thionylchlorid (6 ml; 70 mmol; 1,5 Äq.) zugetropft.
Das Reaktionsmedium wird 1 h gerührt
und dann bis zum vollständigen
Verschwinden der OH-Bande (verfolgt durch Infrarotspektroskopie)
zum Rückfluss
gebracht. Anschließend
wird das Reaktionsmedium hydrolysiert und dann dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die Etherphasen werden vereinigt und mit einer 10%igen
wässrigen
Salzsäurelösung, mit
Wasser und dann mit einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Anschließend
wird die Etherphase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 ge trocknet und unter Vakuum eingeengt.
Verbindung 6 wird in Form eines gelben Feststoffs erhalten und dann
durch Chromatographie an Silicagel gereinigt (Eluens: Petrolether/Ether,
v/v 70/30); man erhält
einen weißen
Feststoff (14 g; Schmelzpunkt 34,1–34,9°C; Ausbeute 75%). Seine Analyse
mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR
(Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3076; 2917; 2849; 1641.
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 3,5–3,3
(t; 2H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,2
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3 δ (ppm)):
139,2; 113,8; 33,8–25,6
(20 CH2).
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• Synthese des ungesättigten
iodierten Derivats 7
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Die
ungesättigte
chlorierte Verbindung 6 (10,6 g; 32 mmol) und Natriumiodid (22 g;
140 mmol; 4 Äq.) werden
in einem 250-ml-Rundkolben
in Aceton (40 ml) solubilisiert. Dann wird die Lösung 18 h zum Rückfluss gebracht.
Anschließend
wird das Reaktionsmedium mit Diethylether extrahiert, die Etherphasen
werden vereinigt und dann mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet
und unter Vakuum eingeengt. Das Produkt wird durch Ausfällen aus
Aceton gereinigt. Verbindung 7 wird in Form eines gelben Feststoffs
erhalten (11 g; Schmelzpunkt 41,1–42,0°C; Ausbeute 81%). Ihre Analyse
mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR
(Dispersion in KBr) (ν (cm–1));
3076; 2917; 2849; 1641.
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 3,2–3,0
(t; 2H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,2
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
139,2; 113,8; 33,8–25,6
(20 CH2).
-
• Synthese des ungesättigten
Alkohols 8
-
Eine
Lösung
von Ethylenglycol (11,5 g; 180 mmol; 10 Äq.) und zuvor zu Pulver zerkleinertem
Natriumhydroxid (3,7 g; 90 mmol; 5 Äq.) in 20 ml wasserfreiem THF
wird 30 Minuten zum Rückfluss
gebracht. Die iodierte Verbindung 7 (8 g; 18 mmol; 1 Äq.) und
Tetrabutylammoniumhydrogensulfat (0,62 g; 1,8 mmol; 0,1 Äq.) werden
zugegeben. Anschließend
wird das Reaktionsmedium 72 h zum Rückfluss gebracht. Nach Rückkehr auf
Raumtemperatur wird eine wässrige
Salzsäurelösung (10%,
50 ml) zugegeben. Anschließend
wird das Reaktionsmedium dreimal mit Diethylether extrahiert; die
Etherphasen werden vereinigt und dann zweimal mit einer 10%igen
Salzsäurelösung, mit
Wasser und dann mit einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Die Etherphase wird anschließend bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und unter Vakuum eingeengt.
Der erhaltene Feststoff wird aus Dichlormethan umgefällt und
dann durch Chromatographie an Silicagel gereinigt (Eluens: Dichlormethan/Ethylacetat;
v/v: 30/70). Verbindung 8 wird in Form eines weißen Feststoffs erhalten (1,4
g, Schmelzpunkt 61,2–62,4°C; Ausbeute
21%). Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3330; 3080; 2917; 2849; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 3,75–3,65
(m; 2H); 3,55–3,4
(m; 4H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,0
(m; 37H, wobei 1H mit D2O austauschbar ist).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)) :
139,2; 113,8; 71,7 (2 CH2); 63,7; 33,6–25,8 (19 CH2).
-
• Synthese des estergeschützten ungesättigten
Alkohols 9
-
Der
ungesättigte
Alkohol 8 (0,9 g; 2,7 mmol) wird in einem 100-ml-Zweihalsrundkolben
in Dichlormethan (10 ml) und Triethylamin (0,6 ml; 5,4 mmol; 2 Äq.) suspendiert.
Das Reaktionsmedium wird auf 0°C
abgekühlt
und dann wird Acetylchlorid (0,5 ml; 4 mmol; 1,5 Äq.) mit
einer Spritze zugetropft. Das Reaktionsmedium wird 15 Minuten bei
0°C und
dann 1 h 30 bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird
es hydrolysiert und dann dreimal mit Diethylether extrahiert. Die
Etherphasen werden vereinigt und mit einer 10%igen Salzsäurelösung, mit
Wasser und dann mit einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Dann wird die Etherphase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und unter Vakuum eingeengt.
Verbindung 9 wird in Form eines weißen Feststoffs erhalten (0,9
g; Ausbeute 100%). Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3080; 2917; 2849; 1742; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,25–4,15
(m; 2H); 3,60–3,50
(t; 2H); 3,45–3,35 (t;
2H); 2,2–1,9
(m; 5H) und 1,7–1,0
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
172,0; 139,2; 113,8; 71,5; 68,5; 63,7; 33,6–25,8 (19 CH2); 21, 0.
-
3) Einbringen von drei
Ethylenglycoleinheiten (2).
-
Ausgehend
von dem oben erhaltenen ungesättigten
iodierten Derivat 7 und von Triethylenglycol wird ein ungesättigter
Alkohol 10 erhalten und dann zum Produkt 11 verestert, wobei dies
nach den gleichen Vorschriften wie oben erläutert erfolgt.
-
Die
Analyse von Produkt 10 mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3380; 3079; 2919; 2850; 1641.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,3–4,2
(t; 2H); 3,7–3,4
(m; 10H); 3,4–3,3
(t; 2H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,0
(m; 37H, wobei 1H mit D2O austauschbar ist).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
139,3; 114,0; 71,6–68,2
(6 CH2);
63,6; 33,6–25,8
(19 CH2).
-
Die
Analyse von Produkt 11 mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3079; 2919; 2850; 1740; 1641.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,3–4,2
(t; 2H); 3,7–3,4
(m; 10H); 3,4–3,3
(t; 2H); 2,2–1,9
(m; 5H) und 1,7–1,0
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,5; 139,3; 114,0; 71,6–68,3
(6 CH2);
63,6; 33,6–25,8
(19 CH2);
21,0.
-
4) Herstellung der ungesättigten
Ester (3).
-
Ausgehend
von dem oben erhaltenen ungesättigten
Alkohol 10 wurden die entsprechende Säure und der entsprechende Ester
wie folgt hergestellt.
-
• Herstellung der Säure 12
-
Der
ungesättigte
Alkohol 10 (3 g; 6,6 mmol) wird in einem 100-ml-Dreihalsrundkolben
in 10 ml Aceton suspendiert. Zu dieser Suspension werden 80 ml 2
M Jones-Reagens gegeben (BOWDEN et al., J. Chem. Soc., 1946, 39).
Die Suspension wird 2 h zum Rückfluss
gebracht. Nach Rückkehr
auf Raumtemperatur wird das Aceton abgedampft, der Feststoff wird
filtriert und dann fünfmal
mit Wasser und dreimal mit auf 0°C
gekühltem
Aceton gespült.
Anschließend
wird der Feststoff durch Umkristallisieren aus einer Mischung von THF/Aceton
(v/v: 9/1) gereinigt, was Verbindung 12 in Form eines weißen Feststoffs liefert
(2,9 g; Ausbeute 94%). Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und
Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3370; 3080; 2917; 2849; 1707; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
11,2 (breites s; 1H); 6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,1–4,0
(s; 2H); 3,6–3,3
(m; 10H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,0
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)) :
172,1; 139,1; 114,0; 71,6–68,7
(5 CH2);
63,5; 33,6–25,8
(19 CH2).
-
• Herstellung des Esters 13
-
Die
Säure 12
(2,9 g; 6,4 mmol) wird in einem 100-ml-Dreihalsrundkolben in wasserfreiem
Toluol (7 ml) unter Inertatmosphäre
bei 0°C
solubilisiert. Es wird Oxalylchlorid (1,22 g; 9,6 mmol; 1,5 Äq.) zugetropft
und dann wird die Mischung 2 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend werden
das überschüssige Reagens und
das Lösungsmittel
unter Vakuum abgedampft. Das Acylchlorid wird vorübergehend
unter Argon aufbewahrt. Methanol (6 ml; 128 mmol; 20 Äq.), das
zuvor über
Calciumchlorid destilliert worden war, wird langsam zugegeben. Anschließend wird
das Reaktionsmedium 18 h zum Rückfluss
gebracht, bevor es wieder auf Raumtemperatur gebracht wird, und
dann wird das überschüssige Methanol
abgedampft. Dann wird das Reaktionsmedium dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die Etherphasen werden vereinigt und mit einer 10%igen Salzsäurelösung, mit
Wasser und mit einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Anschließend
wird die Etherphase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und unter Vakuum eingeengt.
Verbindung 13 wird in Form eines weißen Feststoffs erhalten und
dann durch Chromatographie an Silicagel gereinigt (Eluens: Petrolether/Ether,
Volumenverhältnis
50/50). Man erhält
300 mg eines weißen
Feststoffs (Ausbeute 10%). Seine Analyse mit Infrarot und Protonen-
und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3080; 2917; 2849; 1742; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,1–4,0
(s; 2H); 3,6–3,3
(m; 13H); 2,2–1,9
(m; 2H) und 1,7–1,0
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,8; 139,1; 114,0; 71,6–68,7
(5 CH2);
63,6; 51,7; 33,6–25,8
(19 CH2).
-
Es
versteht sich von selbst, dass man bei Verwendung von Alkohol 8
mit einem einzigen Ethylenglycolmotiv die entsprechenden Säuren und
Ester nach der gleichen Versuchsvorschrift wie hier ausgehend von Alkohol
10 beschrieben erhalten könnte.
-
5) Silylierung der ungesättigten
Vorläufer
(4).
-
Der
Ester 9 (150 mg; 0,33 mmol) wird unter Inertatmosphäre in einen
Schlenkkolben gegeben. Man gibt frisch destilliertes Trichlorsilan
(0,3 ml; 2,2 mmol; 6 Äq.),
wasserfreies Toluol (0,3 ml) sowie einen Tropfen Kärsted-Katalysator
(PCO 72), vertrieben von ABCR (Referenz 68478-92-2) hinzu. Dann
wird das Reaktionsmedium 2 h auf 40°C gebracht. Nach Rückkehr auf
Raumtemperatur werden Toluol und überschüssiges Trichlorsilan unter
reduziertem Druck mittels einer Drehschieberpumpe (Druck 0,5 mm
Hg) abgedampft. Verbindung 14 wird in Form eines weißen Feststoffs
erhalten und unter Argon aufbewahrt (Ausbeute 99%). Es handelt sich
um eine wie oben definierte siliciumorganische Verbindung der Formel
(I), in der X1, X2 und
X3 Chloratome darstellen, n gleich 22 ist,
m gleich 1 ist, i gleich 0 ist, k gleich 1 ist und B eine -COCH3-Gruppe darstellt. Die Analyse von Verbindung
14 mit Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)) :
4,25–4,15
(m; 2H); 3,60–3,50
(t; 2H); 3,45–3,35
(t; 2H); 2,2–1,9
(s; 3H) und 1,7–1,0 (m;
42H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,0; 71,5; 68,5; 63,7; 31,9–22,3
(21 CH2);
21,0.
-
Ausgehend
von der oben erhaltenen Verbindung 11 und nach der gleichen Vorschrift
erhält
man die entsprechende siliciumorganische Verbindung 15. Es handelt
sich um eine siliciumorganische Verbindung der Formel (I), in der
X1, X2 und X3 Chloratome darstellen, n gleich 22 ist,
m gleich 1 ist, i gleich 0 ist, k gleich 3 ist und B eine Gruppe
-COCH3 darstellt. Ihre Analyse mit Protonen-
und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
4,3–4,2
(t; 2H); 3,7–3,4
(m; 10H); 3,4–3,3
(t; 2H); 2,2–1,9
(s; 3H) und 1,7–0,9
(m; 42H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,2; 71,6–68,1
(6 CH2);
63,6; 31,9–22,3
(21 CH2);
21,0.
-
Ausgehend
von der oben erhaltenen Verbindung 13 und nach derselben Vorschrift
erhält
man die entsprechende siliciumorganische Verbindung 16. Es handelt
sich um eine Verbindung der Formel (I), in der X1, X2 und X3 Chloratome
darstellen, n gleich 22 ist, m gleich 1 ist, i gleich 1 ist, k gleich
2 ist und B eine Gruppe -COOCH3 darstellt.
Ihre Analyse mit Protonen- und
Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
4,1–4,0
(s; 2H); 3,6–3,3
(m; 13H); 1,7–0,9
(m; 42H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,0; 71,6–63,8
(6 CH2);
51,7; 31,9–22,3
(21 CH2).
-
Die
nachfolgende Tabelle I fasst die Struktur der in dem vorliegenden
Beispiel erhaltenen siliciumorganischen Verbindungen der Formel
(I) kurz zusammen.
-
-
BEISPIEL 2: Synthese von
siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I), worin m = 0.
-
1) Synthese ungesättigter
Vorläufer
(5).
-
1-1: Ungesättigte Vorläufer, die
eine Gruppe -OCOCH3 tragen
-
• Verbindung 17
-
Der
in Beispiel 1 erhaltene ungesättigte
Alkohol 5 (0,9 g; 2,7 mmol) wird in einem 100-ml-Zweihalsrundkolben
in Dichlormethan (10 ml) und Triethylamin (0,6 ml; 5,4 mmol; 2 Äq.) suspendiert.
Das Reaktionsmedium wird auf 0°C
abgekühlt
und dann wird mit einer Spritze Acetylchlorid (0,5 ml; 4 mmol; 1,5 Äq.) zugetropft.
Das Reaktionsmedium wird 15 Minuten bei 0°C und dann 1 h 30 bei Raumtemperatur
gerührt.
Anschließend
wird das Reaktionsmedium hydrolysiert und dann dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die Etherphasen werden vereinigt und dann mit einer
10%igen Salzsäurelösung, mit
Wasser und dann mit einer gesättigten NaHCO3-Lösung
gewaschen. Anschließend
wird die Etherphase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und unter Vakuum eingeengt.
Verbindung 17 wird in Form eines weißen Feststoffs erhalten (0,9
g; Ausbeute 100%). Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3079; 2919; 2850; 1740; 1641.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,1–3,9
(t; 2H); 2,2–1,9
(m; 5H) und 1,7–1,0
(m; 36H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,1; 139,3; 114,0; 64,7; 33,6–25,8
(19 CH2);
21,0.
-
• Verbindung 18
-
Nach
derselben Vorschrift wie zur Herstellung von Verbindung 17, aber
ausgehend von einem ungesättigten
Alkohol mit 16 Kohlenstoffatomen, erhält man Verbindung 18, deren
Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR wie folgt
ist:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3080; 2923; 2853; 1742; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,1–4,0
(t; 2H); 2,1–1,9
(m; 5H) und 1,7–1,1
(m; 24H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,1; 139,3; 114,0; 64,8; 33,6–25,8
(13 CH2);
21,2.
-
• Verbindung 19
-
Nach
derselben Vorschrift wie zur Herstellung von Verbindung 17, aber
ausgehend von einem ungesättigten
Alkohol mit 27 Kohlenstoffatomen, erhält man Verbindung 19, deren
Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR wie folgt
ist:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3080; 2923; 2853; 1742; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,7
(m; 2H); 4,1–4,0
(t; 2H); 2,1–1,9
(m; 5H) und 1,7–1,1
(m; 46H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,1; 139,3; 114,0; 64,8; 33,6–25,8
(24 CH2);
21,1.
-
1-2: Bromierte ungesättigte Vorläufer
-
Ausgehend
von ungesättigten
bromierten Derivaten der Formel CH2=CH-(CH2)xBr, wobei x zwischen 3
und 23 ist, und nach der in Beispiel 1 angegebenen Vorschrift zur
Herstellung von Verbindung 2 werden Organomagnesiumverbindungen
der Formel CH2=CH-(CH2)xMgBr erhalten. Ihre Kupplung mit einem dibromierten
Derivat Br(CH2)yBr
(wobei x + y wenigstens 13 und höchstens
33 ist) unter den gleichen Bedingungen wie denen der in Beispiel
1 beschriebenen Kupplung mit einem Bromalkohol zur Herstellung von
Verbindung 5 führt
zu den ungesättigten
bromierten Derivaten der Formeln 20, 21 und 22.
-
Verbindung
20 wird mit einem ungesättigten
bromierten Derivat, in dem x gleich 9 ist, und einem dibromierten
Derivat, in dem y gleich 10 ist, erhalten. Ihre Analyse mit Infrarot
und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR (Dispersion
in KBr) ν (cm–1):
3078; 2922; 2852; 1640.
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,9
(m; 2H); 3,5 (t, 2H); 2,2–1,8
(m; 4H) und 1,6–1,2
(m; 32H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
139,2; 114,1; 33,9–25,7
(19 CH2).
-
Verbindung
21 wird mit einem ungesättigten
bromierten Derivat, in dem x gleich 14 ist, und einem dibromierten
Derivat, in dem y gleich 10 ist, erhalten. Ihre Analyse mit Infrarot
und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR (Dispersion
in KBr) ν (cm–1):
3080; 2920; 2851; 1642.
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,9
(m; 2H); 3,5 (t, 2H); 2,2–1,8
(m; 4H) und 1,6–1,2
(m; 42H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
138,8; 113,8; 33,9–25,7
(24 CH2).
-
Verbindung
22 wird mit einem ungesättigten
bromierten Derivat, in dem x gleich 9 ist, und einem dibromierten
Derivat, in dem y gleich 5 ist, erhalten. Ihre Analyse mit Infrarot
und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist wie folgt:
IR (Dispersion
in KBr) ν (cm–1):
3078; 2925; 2854; 1641.
1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
5,9–5,7
(m; 1H); 5,1–4,9
(m; 2H); 3,5 (t, 2H); 2,2–1,8
(m; 4H) und 1,6–1,2
(m; 22H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
139,2; 114,1; 33,9–25,7
(14 CH2).
-
1-3: Ungesättigte Vorläufer, die
eine Carbonsäuregruppe
-COOH tragen
-
Der
in Beispiel 1 erhaltene ungesättigte
Alkohol 5 (13 g; 40 mmol) wird in einem 250-ml-Dreihalsrundkolben
in 40 ml Aceton suspendiert. Zu dieser Suspension werden 80 ml Jones-Reagens (2 M) gegeben.
Die Suspension wird 2 h zum Rückfluss
gebracht. Nach Rückkehr
auf Raumtemperatur wird das Aceton abgedampft, der Feststoff filtriert
und dann fünfmal
mit Wasser und dreimal mit auf 0°C
gekühltem
Aceton gespült. Anschließend wird
der Feststoff durch Umkristallisieren aus einer Mischung aus THF/Aceton
(v/v: 9/1) gereinigt, was Verbindung 23 in Form eines weißen Feststoffs
liefert (9,9 g; Schmelzpunkt 73–74°C); Ausbeute 94%).
Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR ist
wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3370; 3080; 2917; 2849; 1707; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
11,2 (verbreitertes s; 1H); 6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,9
(m; 2H); 2,4 (t, 2H); 2,2–2,0
(m; 2H) und 1,9–1,1
(m; 34H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
172,0; 139,3; 113,8; 33,6–25,8
(19 CH2).
-
1-4: Ungesättigte Vorläufer, die
eine Methylestergruppe -COOCH3 tragen
-
Die
oben erhaltene Säure
23 (4 g; 11,8 mmol) wird in einem 100-ml-Dreihalsrundkolben in wasserfreiem
Toluol (20 ml) unter Inertatmosphäre bei 0°C solubilisiert. Es wird Oxalylchlorid
(2 g; 17,6 mmol; 1,5 Äq.) zugetropft
und dann wird die Mischung bei Raumtemperatur 2 h gerührt. Anschließend werden überschüssiges Reagens
und Lösungsmittel
unter Vakuum abgedampft. Das Acylchlorid wird vorübergehend
unter Argon aufbewahrt. Man gibt langsam Methanol (10 ml; 236 mmol,
20 Äq.)
zu, das zuvor über
Calciumchlorid destilliert worden war. Anschließend wird das Reaktionsmedium
18 h zum Rückfluss
gebracht. Nach Rückkehr
der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur wird das überschüssige Methanol
abgedampft. Dann wird das Reaktionsmedium dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die Etherphasen werden vereinigt und mit einer 10%igen
Salzsäurelösung, mit
Wasser und mit einer gesättigten
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Anschließend
wird die Etherphase bis zur Neutralität gewaschen, über MgSO4 getrocknet und unter Vakuum eingeengt.
Verbindung 24 wird in Form eines weißen Feststoffs erhalten (4
g; Schmelzpunkt 50–51,5°C; Ausbeute
100%). Ihre Analyse mit Infrarot und Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR
ist wie folgt:
IR (Dispersion in KBr) ν (cm–1):
3080; 2917; 2849; 1743; 1643.
1H-NMR
(CDCl3; δ (ppm)):
6,0–5,7
(m; 1H); 5,1–4,9
(m; 2H); 3,6 (t, 3H); 2,4–2,3
(t; 2H); 2,2–2,0
(m; 2H) und 1,9–1,1
(m; 34H).
13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
172,3; 139,3; 114,0; 51,5; 33,6–25,8
(19 CH2).
-
2) Silylierung der ungesättigten
Vorläufer.
-
Es
wird nach der gleichen Vorgehensweise wie in Beispiel 1 angegeben
verfahren. Die ausgehend von den ungesättigten Vorläuferverbindungen
17, 18 und 19 erhaltenen Protonen- und Kohlenstoff-13-NMR-Spektren
der siliciumorganischen Verbindungen sind wie folgt:
- – ausgehend
von Vorläuferverbindung
17: 1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)) :
4,1–3,9
(t, 2H); 2,1 (s; 3H); 1,7–0,9 (m;
42H). 13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,2; 64,7; 31,9–22,3
(21 CH2);
21,0.
- – ausgehend
von Vorläuferverbindung
18: 1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
4,1–3,9
(t, 2H); 2,1 (s; 3H); 1,7–0,9 (m;
30H). 13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,2; 64,7; 31,9–22,3
(15 CH2);
21, 0.
- – ausgehend
von Vorläuferverbindung
19: 1H-NMR (CDCl3; δ (ppm)) :
4,1–3,9
(t, 2H); 2,1 (s; 3H); 1,7–0,9 (m;
52H). 13C-NMR (CDCl3; δ (ppm)):
171,2; 64,7; 31,9–22,3
(26 CH2);
21,0.
-
Die
nachfolgende Tabelle II fasst die Struktur der in dem vorliegenden
Beispiel erhaltenen siliciumorganischen Verbindungen der Formel
I kurz zusammen.
-
-
BEISPIEL 3: Silanisierung
eines festen Trägers
mit einer siliciumorganischen Verbindung der Formel (I) und Herstellung
einer selbstorganisierten Monoschicht.
-
1) Silanisierung des festen
Trägers.
-
Als
Substrat wird eine oberflächenoxidierte
Siliciumscheibe verwendet. Die Scheibe wird nach dem folgenden Verfahren
gesäubert,
um Verunreinigungen von ihrer Oberfläche zu beseitigen und sie zu
hydratisieren:
- – Eintauchen in eine frisch
hergestellte Chromschwefelsäuremischung
(2,5 g K2Cr2O4; 2,5 ml destilliertes Wasser; 50 ml Schwefelsäure) für 10 Minuten.
- – Unter
einem mit Staubfiltern ausgerüsteten
Abzug mit Laminarströmung
wird die Scheibe in deionisiertes Wasser getaucht und 20 Minuten
einer Ultraschallbehandlung unterzogen. Dieser Prozess wird zweimal
mit 5 bzw. 2 Minuten Beschallung wiederholt.
- – Unter
einem mit Staubfiltern ausgerüsteten
Abzug mit Laminarströmung
wird die Scheibe unter inerter und filtrierter Atmosphäre zum Trocknen
in den Silanisierungsreaktor gebracht. Der Reaktor wird 45 Minuten
bei 100°C
in ein Ölbad
getaucht und dann aus dem Ölbad
genommen und seine Temperatur wieder auf 18°C zurückgeführt.
-
Die
in Beispiel 1 erhaltene und in der gewünschten Menge frisch hergestellte
siliciumorganische Verbindung 14 wird unter Inertatmosphäre in einem
kleinen Teil einer Mischung aus C6H12/CCl4/CHCl3 (v/v/v: 80/12/8) solubilisiert. Anschließend wird
die siliciumorganische Verbindung 14 in Lösung mit einer Spritze entnommen
und dann in einen Schlenkkolben gegeben, der den Rest der Lösungsmittelmischung
enthält,
dessen Gesamtvolumen so berechnet wurde, dass man eine Silanisierungsmischung
mit einer geeigneten Verdünnung
erhält
(zwischen 1 × 10–5 und
1 × 10–2 Mol/Liter).
Die Lösungsmittel
wurden zuvor nach an sich bekannten Methoden getrocknet.
-
Die
Lösung
zum Silanisieren wird mit einer Spritze in den Reaktor gegeben und
die Siliciumscheibe bleibt 16 h in diese Lösung eingetaucht. Die silanisierte
Scheibe wird aus dem Reaktor genommen und nach Waschen mit Chloroform
("HPLC-Reinheit") gegebenenfalls
bei einer Temperatur zwischen 50 und 120°C getempert. Anschließend wird
sie 2 Minuten unter Ultraschall gereinigt, wobei dieser Prozess
zweimal wiederholt wird.
-
2) Charakterisierung der
modifizierten Oberfläche.
-
Oben
wurde ein fester Träger
erhalten, dessen Oberfläche
mit der Verbindung 14 modifiziert ist. Die Kontrolle des Aufpfropfens
der siliciumorganischen Verbindungen erfolgt mittels Infrarotspektroskopie
und konfokaler Raman-Spektroskopie.
-
3) Freisetzung der Oberflächenhydroxylgruppen.
-
Falls
erforderlich, können
die Hydroxylgruppen der Oberfläche
nach der folgenden Verfahrensvorschrift freigesetzt werden: Die
silanisierte Scheibe wird 20 Minuten in eine KOH-Lösung
(0,5 M) in einer Mischung aus Wasser/Ethanol (v/v: 1/1) eingetaucht.
Anschließend
wird die Scheibe 5 Minuten mit Ultraschall in demineralisiertem
Wasser gesäubert.
Dieser Prozess wird einmal in Wasser und dann zweimal in Chloroform wiederholt.
-
4) Charakterisierung der
Oberfläche
nach Freisetzung der Hydroxylgruppen.
-
6 zeigt
Infrarotspektren, die nach drei Versuchen des Aufpfropfens der Verbindung
14 auf den Träger
nach der oben erläuterten
Silanisierungsvorschrift und nach Verseifen der Ester auf der Oberfläche erhalten
wurden. Die Durchlässigkeit
ist auf der Ordinate und die Frequenz (cm–1)
auf der Abszisse angegeben. Man stellt fest, dass sich die drei
Spektren mit Peaks bei 2917 und 2850 cm–1,
die für
ein organisiertes System charakteristisch sind, überlagern. Daraus lässt sich
also schließen,
dass das Aufpfropfen der siliciumorganischen Verbindung auf den
Träger
reproduzierbar ist und zur Bildung einer selbstorganisierten Monoschicht
führt.
-
7 zeigt Untersuchungen der oben erhaltenen
modifizierten Oberfläche
mittels Raman-Spektroskopie. 7a ist
für die
Dichte der Oberfläche
des gepfropften Substrats repräsentativ,
wobei die Dimensionen der Oberfläche
auf Abszisse und Ordinate angegeben sind (7 mm der Figur entsprechen
1 μm des
Substrats) und die Dichteskala von 140 bis 165 eingeteilt ist (willkürliche Einheiten).
Diese Figur zeigt die Homogenität der
Oberfläche.
Die 7b und 7c stellen
Raman-Spektren dar, die an zwei verschiedenen Punkten der Oberfläche des
Substrats aufgenommen wurden; die Ordinate zeigt die Impulse pro
Sekunde und die Frequenz ist auf der Abszisse angegeben.
-
Die
Infrarot- und Raman-Spektren zeigen also eindeutig die Homogenität des auf
dem Substrat abgeschiedenen Films sowie die Organisation der Moleküle auf der
Oberfläche,
die für
eine selbstorganisierte Monoschicht charakteristisch ist. Das Infrarotspektrum
zeigt ferner, dass das Aufpfropfen des Films vollständig reproduzierbar
ist.
-
BEISPIEL 4: Weiteres Beispiel
für die
Silanisierung eines festen Trägers
mit einer siliciumorganischen Verbindung der Formel (I).
-
Als
Substrat wird ein Mikroskopträger
aus Glas verwendet. Der Glasträger
wird durch 2 h Eintauchen bei 20°C
in eine 2%ige wässrige
Hellmanex®-Lösung (vertrieben
von Polylabo unter der Referenz 12240) und anschließendes gründliches
Spülen
mit deionisiertem Wasser gesäubert.
Der Glasträger
wird zum Trocknen unter inerter und filtrierter Atmosphäre unter
einem mit Staubfiltern ausgerüsteten
Abzug mit Laminarströmung in
den Pfropfreaktor gebracht. Der Reaktor wird 45 Minuten bei 100°C in ein Ölbad getaucht
und dann aus dem Ölbad
genommen und seine Temperatur auf 18°C zurückgeführt.
-
Die
mit der siliciumorganischen Verbindung 14 wie in dem vorhergehenden
Beispiel angegeben hergestellte Lösung zum Silanisieren wird
mit einer Spritze in den Reaktor eingebracht, und der Reaktor und
der Glasträger
bleiben 16 h in diese Lösung
eingetaucht. Das Spülen
des silanisierten Substrats erfolgt wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Die
Charakterisierung der Oberfläche
durch Infrarot- und Raman-Spektroskopie zeigt hier wiederum die
Bildung einer selbstorganisierten Monoschicht auf dem Substrat,
wobei auch mit anderen siliciumorganischen Agenzien der Formel (I)
als der Verbindung 14 die gleichen Ergebnisse erhalten werden.
-
BEISPIEL 5: Direkte Synthese
von Nucleinsäuren
auf einem festen Träger,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht aus siliciumorganischen
Verbindungen der Formel (I) modifiziert ist.
-
1) Herstellung des durch
eine selbstorganisierte Monoschicht modifizierten festen Trägers.
-
Der
verwendete feste Träger
ist ein Substrat aus Siliciumoxid (Si/SiO2),
auf dem gemäß der in
Beispiel 3 angegebenen Vorschrift eine selbstorganisierte Monoschicht
gebildet wurde, die die siliciumorganische Verbindung 14 umfasst.
Man könnte
auch irgendeine andere siliciumorganische Verbindung der Formel
(I) sowie jede Mischung von siliciumorganischen Verbindungen, die
wenigstens eine siliciumorganische Verbindung der Formel (I) umfassen,
verwenden.
-
Die
auf den Träger
aufgepfropften Enden der siliciumorganischen Verbindungen werden
durch Eintauchen des Substrats in eine KOH-Lösung wie in Beispiel 3 angegeben
in Hydroxylgruppen überführt. Auf
diese Weise erhält
man ein Substrat, das Hydroxyfunktionen auf der Oberfläche trägt. Dieses
Substrat wird in Acetonitril gesäubert
und 1 Minute ultraschallbehandelt, bevor es in die Synthesekammer
gegeben wird.
-
2) Synthese von Nucleinsäuren auf
diesem Träger.
-
Es
wird hier die Phosphoramiditchemie verwendet, mit dem Wissen, dass
andere dem Fachmann bekannte chemische Methoden wie die H-Phosphonatchemie
ebenfalls verwendet werden könnten.
Die Nucleotide werden daher in Form von β-Cyanoethylphosphoramiditen
eingesetzt, wobei die Amine der verschiedenen Stickstoffbasen geschützt sind,
beispielsweise, ohne dass dies einschränkend wäre, durch Benzoyl-, Isobutyryl-
oder Tertiobutylphenoxyessigsäuregruppen.
Die Nucleotide sind in 5'-Stellung
durch eine Dimethoxytritylgruppe geschützt; ebensogut könnten jedoch
auch photolabile Gruppen verwendet werden (wie MeNPOC, beschrieben
bei PEASE et al. in Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1994, 91, 5022–5026),
die durch UV-Bestrahlung abgespalten werden könnten.
-
Die
Synthese von Nucleinsäuren
erfolgt bei der eingesetzten Phosphoramiditchemie in 3'→5'-Richtung. Die verschiedenen Pfropfschritte
eines Nucleotids sind wie folgt, wobei die Gesamtheit dieser Schritte einen
Zyklus darstellt:
- 1. Detritylierung (25 Sekunden):
3% Trichloressigsäure
in Dichlormethan;
- 2. Waschen: wasserfreies Acetonitril;
- 3. Kupplung (1 Minute): Einbringen einer Mischung von 0,1 M
Amidit und 0,45 M eines Aktivators (Tetrazol);
- 4. Capping (15 Sekunden): Einbringen einer Mischung aus (i)
Essigsäureanhydrid/2,6-Lutidin/Acetonitril (10
ml/10 ml/80 ml) und (ii) 10% 1-Methylimidazol in Dimethylformamid
(10 ml/90 ml);
- 5. Oxidation (15 Sekunden): Einbringen einer Mischung aus Iod/Pyridin/Tetrahydrofuran/Wasser
(0,508 mg/1,6 ml/15,2 ml/3,2 ml);
- 6. Capping (15 Sekunden).
-
Es
versteht sich von selbst, dass die Lösungen zur Detritylierung,
zum Waschen, zur Kupplung, zum Capping und zur Oxidation in dem
oben angegebenen Zyklus keine Beschränkung darstellen.
-
Abhängig von
der Länge
der Nucleinsäure,
die man herstellen möchte,
können
so viele Zyklen wie gewünscht
durchgeführt
werden. Sobald die endgültige
Anzahl von Zyklen erreicht wurde, werden die Stickstoffbasen entschützt und
die Nucleinsäure
wird durch eine Behandlung mit 30–33%igem Ammoniak über Nacht bei
Raumtemperatur entschützt,
um die Schutzgruppen, die über
das Grundgerüst
und die Stickstoffbasen verteilt sind, abzuspalten. Wenn ein ammoniaklabiler
Spacer-Arm zwischen einen Teil der Nucleinsäuren und die silanisierte Oberfläche eingebracht
wurde, wird diese Fraktion der Nucleinsäuren vom Träger abgespalten.
-
Abhängig von
der Art der verwendeten Schutzgruppen können auch andere Behandlungen
zum Entschützen
verwendet werden, beispielsweise mit Kaliumcarbonat.
-
Das
Substrat wird mit Wasser und dann mit TRIS-Puffer gewaschen (Lösung von
10 mM TRIS-HCl, die durch Zugabe einer 10-mM-Lösung
von TRIS-Base auf pH 7,1 eingestellt wurde, wobei die fertige Lösung eine
NaCl-Konzentration von 50 mM aufweist), bevor es zur Hybridisierung
verwendet werden kann.
-
BEISPIEL 6: Hybrisierungsversuche
mit Oligonucleotiden, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren direkt auf einem
festen Träger
synthetisiert wurden.
-
Es
wird ein mit einer selbstorganisierten Monoschicht modifizierter
fester Träger
verwendet, wie er in Beispiel 5 beschrieben ist (Siliciumoxid Si/SiO2, auf dem eine Monoschicht aus siliciumorganischen
Verbindungen 14 gebildet ist, wobei die Oberflächenfunktionen in Hydroxylgruppen überführt wurden).
Auf diesen Träger wird
vor der Oligonucleotidsynthese ein Spacer-Arm aus 10 Nucleotiden T aufgepfropft.
-
An
vier Punkten dieses Trägers
werden, wie in 8a dargestellt, Oligonucleotide
mit der Bezeichnung L185 und U226 (Sequenz mit 25 Nucleotiden) synthetisiert.
Die 8b und 8c geben
auf einer Skala von 0 bis 10 für 8b (die als Skala für die 8d, 8f und 8h dient)
und auf einer Skala von 0 bis 1,5 für 8c (die
als Skala für
die 8e, 8g und 8i dient) die auf dem Träger gefundenen
Fluoreszenzintensitäten
an.
-
8d stellt die nachgewiesene Fluoreszenzintensität dar, nachdem
der Träger
mit einem zu L185 komplementären
Oligonucleotid, das Fluoreszenzmarker enthält, in Kontakt gebracht und
gewaschen wurde. Die Hybridisierung erfolgt bei 46°C über Nacht
in Gegenwart eines TRIS-Puffers, pH 7,1, der 50 mM NaCl enthält. Die
Konzentration von Oligonucleotid L185 in TRIS ist 0,01 mg/ml. Jeder
zu L185 komplementäre
Strang trägt
am 5'-Ende eine
fluoreszierende Cy3-Gruppe. Man beobachtet deutlich eine Hybridisierung
der komplementären
Sequenz mit der Sequenz L185. 8e entspricht
dem Träger
nach Denaturierung: Die komplementäre Sequenz wird nicht mehr
nachgewiesen.
-
8f zeigt die nachgewiesene Fluoreszenzintensität, nachdem
der Träger
mit einer Lösung
eines zu U226 komplementären
Oligonucleotids, das Fluoreszenzmarker enthält, in Kontakt gebracht und
der Träger unter
den gleichen Bedingungen wie oben für Strang L185 angegeben gewaschen
wurde. Auch hier wird wieder eine Hybridisierung der komplementären Sequenz
mit der Sequenz U226 beobachtet. 8g entspricht dem
Träger
nach Denaturierung: Die komplementäre Sequenz wird nicht mehr
nachgewiesen.
-
8h zeigt die nachgewiesene Fluoreszenzintensität, nachdem
der Träger
erneut mit einer Lösung eines
zu L185 komplementären
Oligonucleotids, das Fluoreszenzmarker enthält, in Kontakt gebracht und
der Träger
gewaschen wurde. Es erfolgt wieder eine Hybridisierung der komplementären Sequenz
mit der Sequenz L185. 8i zeigt das
Fehlen der komplementären
Sequenz nach Denaturierung.
-
Diese
Versuche zeigen, dass Nucleinsäuren,
die direkt auf einem festen, durch eine selbstorganisierte Monoschicht
aus siliciumorganischen Verbindungen der Formel (I) modifizierten
Träger
synthetisiert wurden, wobei die Synthese nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt, zu selektiven Hybridisierungsreaktionen mit komplementären Sequenzen
führen
können,
wobei der Träger
in mehreren aufeinanderfolgende Zyklen von Hybridisierung und Denaturierung
wiederverwendet werden kann.
-
BEISPIEL 7: Immobilisierung
von vorsynthetisierten Nucleinsäuren
auf einem festen Träger,
der durch eine selbstorganisierte Monoschicht aus siliciumorganischen
Verbindungen der Formel (I) modifiziert ist.
-
1) Herstellung des durch
eine selbstorganisierte Monoschicht modifizierten festen Trägers.
-
Es
wird wie in Beispiel 5 vorgegangen, mit dem Unterschied, dass die
selbstorganisierte Monoschicht die nach der in Beispiel 1 angegebenen
Vorschrift hergestellte siliciumorganische Verbindung der Formel
16 enthält.
Es versteht sich von selbst, dass auch jede andere siliciumorganische
Verbindung der Formel (I) verwendet werden könnte (oder eine Mischung aus
siliciumorganischen Verbindungen, die wenigstens eine siliciumorganische
Verbindung der Formel (I) umfasst), wobei die Verbindung der Formel
(I) eine geschützte
Carbonsäurefunktion
trägt.
Die Enden der siliciumorganischen Verbindungen werden durch Hydrolyse
der Ester (beispielsweise unter Einwirkung von Triiodmethylsilan
oder konzentrierter Salzsäure)
in Carbonsäuregruppen überführt.
-
2) Immobilisierung von
Nucleinsäuren
auf dem Träger.
-
Die
Carbonsäurefunktionen
des Trägers
werden durch eine N-Hydroxysuccinimidlösung aktiviert.
Der so aktivierte Träger
wird mit einer Lösung
der zu immobilisierenden Nucleinsäure in Kontakt gebracht (1 μg/μl in einer
Mischung aus Acetonitril/Wasser im Volumenverhältnis von 9/1 in Gegenwart
von Triethylamin), wobei diese Nucleinsäure einen Spacer-Arm trägt, der
mit einer Aminfunktion funktionalisiert ist. Die Umsetzung erfolgt
bei Raumtemperatur, gegebenenfalls bis zum Trocknen der Lösung. Anschließend wird
der Träger
mit einem TRIS-Puffer, pH 7,1, gewaschen. Diese Vorgehensweise ermöglicht die
Blockie rung von Säurefunktionen,
die bei der Umsetzung mit einem Amin nicht reagiert haben (Capping-Reaktion).