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Die
Herstellung von Schaumstoffen aus Propylenpolymeren wird durch die
geringe Schmelzviskosität und
Schmelzelastizität
dieser Polymere gestört.
Obwohl versucht wird, Standardpropylenharze zur Herstellung von
Schaumstoffen zu verwenden, führt
dies in der Regel zu einem Mangel an Stabilität der Schaumstoffbläschen oder
Schaumstoffzellwänden
und demzufolge zu kollabierten Schaumstoffen oder zu Schaumstoffen
mit schlechter Qualität.
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In
dem U.S. Patent Nr. 5,605,936 offenbaren DeNicola et al., dass Propylenpolymere
mit verbesserter Schmelzfestigkeit durch Bestrahlen der Polymere
erhalten werden können.
Werden solche Polymere jedoch mit Elastomeren vermischt, um eine
bessere Schlagfestigkeit zu erzielen, verschlechtert sich die Schmelzfestigkeit.
Die Bestrahlung von heterophasigen (oder schlagzähen) Harzen durch herkömmliche
Bestrahlungsmethoden führte
zu Harzen mit verbesserter Schmelzfestigkeit, resultierte jedoch
in einer erheblichen Gelbildung und dem Auftreten eines stärkeren Vernetzungsgrades,
was für
Schaumstoffanwendungen unerwünscht
ist (Spalte 1, Zeilen 42–58
und Kontrollbeispiele 6–8).
DeNicola et al. schlagen vor, Schaumstoffe aus einem Gemisch aus
drei unterschiedlichen Bestandteilen, welches große Mengen
(30-80 Gewichtsprozent)
eines Ethylen-Propylen-Copolymerelastomers beinhaltet und das in
der Regel einer Bestrahlung ausgesetzt wird, bereitzustellen.
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In
dem U.S. Patent Nr. 5,347,795 offenbart Park offenzellige Schaumstoffe
mit geringer Dichte, die formbeständig sind und üblicherweise
aus Propylenhomopolymeren mit hoher Schmelzfestigkeit oder aus statistischen
Propylencopolymeren mit hoher Schmelzfestigkeit hergestellt werden.
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In
der gleichzeitig anhängenden
U.S. Patentanmeldung Nr. 09/133,576, welche am 13. August 1998 eingereicht
wurde, und in WO-99/10424 ist die in-situ Rheologieveränderung
von Polyolefinen offenbart, welche u.a. bei Polypropylenen und Mischungen
aus Polypropylenen mit Elastomeren angewandt wird und zu Polypropylenen
mit vorteilhaften Schmelzverarbeitungseigenschaften führt. Schaumstoffe
sind unter den möglichen
Einsatzzwecken oder Endanwendungen solcher rheologisch veränderter
Propylenpolymere genannt. Eine weiterführende konkrete Lehre bezüglich Materialien,
welche für
Schaumstoffe oder Schaumstoffeigenschaften geeignet sind, ist den
Dokumenten jedoch nicht zu entnehmen.
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Es
besteht immer noch ein Bedarf an Schaumstoffen, die nicht zerbrechlich
sind und gute Tieftemperaturpolsterwirkungen aufweisen. Ferner ist
es wünschenswert,
solche Schaumstoffe durch Verwendung unkomplizierter Schäumverfahren
und -ausrüstung
herzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt in einem Aspekt einen Schaumstoff bereit, der ein
Propylencopolymermaterial, umfassend wenigstens 50 Gewichtsprozent
von aus Propylen abgeleiteten Einheiten, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Propylencopolymermaterials, und aus ethylenisch ungesättigten
Comonomeren abgeleitete Einheiten, umfasst und eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,5 bis 8 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
5 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 20 mm/s aufweist.
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Zusätzlich wird
ein Verfahren zur Herstellung eines Schaumstoffs bereitgestellt,
wobei das Verfahren das Überführen eines
Propylencopolymermaterials, das wenigstens 50 Gewichtsprozent von
aus Propylen abgeleiteten Einheiten, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Propylencopolymermaterials, und aus ethylenisch ungesättigten
Comonomeren abgeleitete Einheiten umfasst und eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,5 bis 8 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
5 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 20 mm/s aufweist, gegebenenfalls gemischt mit einem
Nukleierungsmittel, in eine Polymerschmelze, das Einbringen von
wenigstens einem Treibmittel bei einem erhöhten Druck in die Polymerschmelze,
um ein schäumbares Gel
zu erzeugen, das Abkühlen
des schäumbaren
Gels, und das Extrudieren des schäumbaren Gels in einen Bereich
mit geringerem Druck, um einen Schaumstoff zu erzeugen, umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Schaumstoffs in der Form von thermoplastischen Schaumstoffkügelchen
bereit, wobei das Verfahren das Überführen eines
Polypropylencopolymermaterials, das wenigstens 50 Gewichtsprozent
von aus Propylen abgeleiteten Einheiten, bezogen auf die Gesamtmenge
des Propylencopolymermaterials, und aus ethylenisch ungesättigten
Comonomeren abgeleitete Einheiten umfasst und eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,5 bis 8 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
5 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 20 mm/s aufweist, gegebenenfalls gemischt mit einem
Nukleierungsmittel, in eine Polymerschmelze, das Abkühlen und
Granulieren der Polymerschmelze, um getrennte Harzpartikel zu erzeugen,
das Erzeugen einer Suspension durch Dispergieren der Harzpartikel
in einem flüssigen
Medium, in welchem sie im Wesentlichen unlöslich sind, das Einbringen
wenigstens eines Treibmittels bei einer erhöhten Temperatur und einem erhöhten Druck
in die Suspension, um Harzpartikel mit darin inkorporiertem Treibmittel
zu erzeugen, und das schnelle Entnehmen des Produktes in eine Atmosphäre, welche
die Überführung des
Produktes in Schaumstoffkügelchen
fördert,
umfasst.
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Des
Weiteren stellt die Erfindung eine schäumbare Zusammensetzung bereit,
die ein Propylencopolymermaterial, das wenigstens 50 Gewichtsprozent
von aus Propylen abgeleiteten Einheiten, bezogen auf die Gesamtmenge
des Propylencopolymermaterials, und aus ethylenisch ungesättigten
Comonomeren abgeleitete Einheiten umfasst und eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,5 bis 8 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
5 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 20 mm/s aufweist, gegebenenfalls gemischt mit einem
Nukleierungsmittel, und ein Treibmittel umfasst.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Bezeichnungen "Schmelzfestigkeit" und "Ziehfähigkeit", wie sie hierin
verwendet werden, betreffen Polymerschmelzeigenschaften, die bei
190 ° C
nach dem folgenden Verfahren gemessen werden. Die Messung der Schmelzfestigkeit
erfolgt unter Verwendung eines Kapillar-Rheometers, das mit einer
20:1-Düse mit
einem 2,1 mm Durchmesser und einem Eintrittswinkel von ungefähr 45 Grad
versehen ist. Nachdem die Proben bei 190 °C für 10 Minuten äquilibriert
wurden, wird der Kolben mit einer Geschwindigkeit von 2,54 cm/min
(1 Inch/Minute) betrieben. Die Standardtesttemperatur beträgt 190 °C. Die Probe
wird mit einer Beschleunigung von 2,4 mm/s2 auf
eine Reihe von Beschleunigungswalzen, die 100 mm unterhalb der Düse angebracht
sind, monoaxial gezogen. Die benötigte
Zugkraft wird als Funktion der Aufnahmegeschwindigkeit der Walzrollen
aufgezeichnet. Die während
des Versuchs (beim Bruch) erreichte maximale Zugkraft ist definiert
als die Schmelzfestigkeit und wird in Zenti-Newton (cN) ausgedrückt. Die
Grenzradgeschwindigkeit beim Bruch ist die Schmelzziehfähigkeit
und wird in Einheiten von mm/s angegeben. Zeigte eine Polymerschmelze
cyclische Pulsation, wurde die Schmelzfestigkeit und die Radgeschwindigkeit
vor dem Einsetzen der cyclischen Pulsation als Schmelzfestigkeit
bzw. Ziehfähigkeit
genommen.
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Die
Bezeichnung "Schmelzfließrate", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Schmelzfließrate des Polymers, die nach
dem Verfahren ASTM D 1238L bei einer Temperatur von 230 °C unter einer
Gewichtskraft von 2,16 kg gemessen wird und in g/10 min angegeben
wird.
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Die
(Polymer-)Harzdichte wurde durch ASTM D-792 bestimmt, wobei das
Auftriebsverdrängungsprinzip
von Archimedes angewandt wurde.
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Der
Gelgehalt wurde durch Xylenextraktion – ASTM D-2765, Arbeitsverfahren "A" bestimmt, um den Vernetzungsgrad des
Polymers zu messen. Die Proben wurden in Xylen eingetaucht, um die
Anteile, die kein Gel darstellten (oder nicht vernetzt waren), zu
extrahieren. Nach der Extraktion wurde die Probe dann getrocknet
und gewogen. Die so erhaltenen Daten wurden in Prozentanteil Gel
umgerechnet.
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Das
in den erfindungsgemäßen Schaumstoffen
verwendete Propylencopolymermaterial umfasst wenigstens 50 Gewichtsprozent
von aus Propylen abgeleiteten Einheiten, bezogen auf die Gesamtmenge
des Propylenpolymers, und aus ethylenisch ungesättigten Comonomeren abgeleitete
Einheiten, wobei das Propylencopolymermaterial eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,5 bis 8 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
5 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 20 mm/s aufweist. Vorzugsweise weist das Propylencopolymermaterial
eine Schmelzfließrate
im Bereich von 0,6 bis 5 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
7 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 30 mm/s, mehr bevorzugt eine Schmelzfließrate im
Bereich von 0,6 bis 3,5 g/10 min, eine Schmelzfestigkeit von wenigstens
10 cN und eine Schmelzziehfähigkeit
von wenigstens 40 mm/s auf. Die vorliegenden Copolymermaterialien
zeigen eine verhältnismäßig bessere
Verarbeitbarkeit, d.h. eine höhere
Schmelzfließrate
bei derselben Schmelzfestigkeit, wodurch die Schaumstoffe aus den
Copolymermaterialien bei höheren
Produktionsraten, als dies mit Materialien des Standes der Technik
möglich
ist, erzeugt werden können.
Bei Schmelzfließraten
unterhalb des unteren Grenzwerts werden relativ große Energiemengen
benötigt,
um die Schaumstoffmaterialien herzustellen, was zu höheren Produktionskosten
führt.
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Das
in den erfindungsgemäßen Schaumstoffen
verwendete Propylencopolymermaterial weist im Allgemeinen eine gemäß DIN 50103
gemessene Rockwell-Härte
von weniger als 90 HRC und mehr bevorzugt weniger als 85 HRC auf.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Comonomer des Propylencopolymermaterials ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ethylen, (C4-C10)-1-Olefinen
und (C4-C10)-Dienen.
Das Propylencopolymermaterial in den vorliegenden Schaumstoffen
umfasst vorzugsweise ein statistisches Propylencopolymer. Alternativ
dazu umfasst das Propylencopolymermaterial vorzugsweise eine kontinuierliche
Phase eines Propylenhomopolymers oder eines statistischen Propylencopolymers
oder eines Blockpropylencopolymers und eine gleichmäßig darin
dispergierte elastomere Phase. Dieses letztere Material bezieht
sich auch auf ein heterophasiges oder schlagzähes Copolymer. Vorzugsweise
ist das Propylencopolymermaterial ein rheologisch verändertes
Propylencopolymermaterial.
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Die
Bezeichnungen "Rheologieveränderung
oder rheologisch verändert" bedeuten eine Veränderung in
dem Fließwiderstand
des geschmolzenen Polymers. Der Fließwiderstand der Polymerschmelzen
wird durch (1) den Zugbeanspruchungs-Wachstums-Koeffizienten und
(2) den dynamischen Scherviskositätskoeffizienten angezeigt.
Der Zugbeanspruchungs-Wachstums-Koeffizient
E+ wird während der Inbetriebnahme der
monoaxialen Dehnströmung
mittels im Stand der Technik bekannter Vorrichtungen, wie sie durch
J. Meissner in Proc. XIIth International Congress on Rheology, Quebec,
Kanada, August 1996, Seiten 7–10
und durch J. Meissner und J. Hostettler, Rheol. Acta 33, 1–21 (1994)
beschrieben sind, gemessen. Der dynamische Scherviskositätskoeffizient
wird durch sinusförmige
Scherströmungsexperimente
mit kleiner Amplitude mithilfe von im Stand der Technik bekannter
Vorrichtungen, wie sie durch R. Hingmann und B. L. Marczinke, J.
Rheol. 38 (3), 573–587,
1994 beschrieben sind, gemessen.
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Bekannte
Verfahren zur Rheologieveränderung
umfassen die Bestrahlungsbehandlung oder die chemische Behandlung
mit Kupplungsmitteln oder Verzweigungsmitteln oder eine Kombination
dieser Behandlungen. Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung des
rheologisch veränderten
Propylenpolymermaterials umfasst das Kuppeln des Polymermaterials
unter Verwendung eines Kupplungsmittels. Die Kupplungsreaktion wird
durch reaktive Extrusion oder jedes andere Verfahren, das geeignet
ist, das Kupplungsmittel mit dem Polymermaterial zu mischen und
eine ausreichende Energiemenge zuzuführen, um eine Kupplungsreaktion
zwischen dem Kupplungsmittel und dem Polymermaterial zu erzeugen,
durchgeführt.
Vorzugsweise wird das Verfahren in einem einzelnen Gefäß, wie einem
Schmelzmischer oder einem Polymerextruder, durchgeführt, wie es
in der U.S. Patentanmeldung Nr. 09/133,576, die am 13. August 1998
eingereicht wurde (entspricht WO-99/10424) und die Priorität der U.S.
Provision-Anmeldung Nr. 60/057,713, die am 27. August 1997 eingereicht
wurde, beansprucht, auf deren Inhalt hierin Bezug genommen wird,
beschrieben ist. Die Bezeichnung "Extruder" soll die breiteste Bedeutung dieser
Bezeichnung umfassen und umfasst Vorrichtungen, wie eine Vorrichtung,
die Pellets extrudiert, als auch einen Extruder, der ein Extrudat
für die
Ausbildung von Filmen, Glasformteilen, profilextrudierten und plattenextrudierten
Artikeln, Schaumstoffen und anderen Artikeln, erzeugt. Das Polymer,
welches aus dieser bevorzugten Rheologieveränderung resultiert, ist ein "gekuppeltes Polymer", das aus einer Kupplungsreaktion
herrührt.
Ein gekuppeltes Polymer unterscheidet sich von einem vernetzten
Polymer dadurch, dass das gekuppelte Polymer thermoplastisch ist
und einen geringen Gelgehalt aufweist.
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Andere,
weniger bevorzugte Rheologieveränderungsbehandlungen
sind beispielsweise in dem U.S. Patent Nr. 4,714,716, dem U.S. Patent
Nr. 4,916,198, dem U.S. Patent Nr. 5,883,151, dem U.S. Patent Nr. 5,266,643
und dem U.S. Patent Nr. 5,929,127 (auf die hierin in ihrer Gesamtheit
Bezug genommen wird) offenbart. Kombinationen von Rheologieveränderungsbehandlungen
können
ebenfalls verwendet werden.
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Alternativ
dazu können
die für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Schaumstoffe verwendeten Propylencopolymermaterialien
durch Rheologieveränderung
und vorzugsweise Kupplung bekannter statistischer Propylencopolymere
oder schlagzäher
Propylencopolymere erhalten werden, um Propylencopolymermaterialien
mit den gewünschten
Eigenschaften bereitzustellen.
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Statistische
Copolymere, welche für
eine Rheologieveränderung
geeignet sind, umfassen ein Copolymer aus Propylen und einem oder
mehreren Olefinen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ethylen, (C1-C4)-1-Olefinen und (C4-C10)-Dienen,
mit der Maßgabe,
dass der maximale Gehalt an polymerisiertem Ethylen weniger als
etwa 20 Gewichtsprozent beträgt,
wenn das Olefin Ethylen ist, der maximale Gehalt an polymerisiertem
(C4-C10)-1-Olefin
weniger als 20 Gewichtsprozent beträgt, wenn das Olefin (C4-C10)-1-Olefin ist und
der maximale Gehalt an polymerisiertem (C4-C10)-Dien weniger als 20 Gewichtsprozent beträgt, wenn
das Olefin (C4-C10)-Dien
ist. Mehr bevorzugt ist das statistische Copolymer ein statistisches
Ethylen-Propylen-Copolymer mit 1 bis 10 Gewichtsprozent von aus
Ethylen abgeleiteten Einheiten. Am meisten bevorzugt ist das statistische
Copolymer ein statistisches Ethylen-Propylen-Copolymer mit 1 bis 5 Gewichtsprozent
von aus Ethylen abgeleiteten Einheiten.
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Schlagzähe Propylencopolymere,
welche für
Rheologieveränderungen
geeignet sind, umfassen Polymermaterialien, welche eine kontinuierliche
Phase aus einem Propylenhomopolymer oder einem statistischen Propylencopolymer
oder einem Blockpropylencopolymer und eine gleichmäßig darin
dispergierte elastomere Phase aufweisen. Der Fachmann wird zugeben,
dass diese elastomere Phase auch kristalline Bereiche enthalten
kann, die gemäß der vorliegenden
Erfindung als Teil der elastomeren Phase betrachtet werden. Die schlagzähen Propylencopolymere
können
durch ein Im-Reaktor-Verfahren oder durch physikalisches Mischen der
Bestandteile hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die schlagzähen
Propylencopolymere durch Im-Reaktor-Mischen, vorteilhafterweise
in einem zweistufigen oder mehrstufigen Verfahren, das gegebenenfalls
einen einzelnen Reaktor, wobei wenigstens zwei Verfahrensstufen
darin durchgeführt
werden, oder gegebenenfalls mehrere Reaktoren verwendet, erzeugt.
Die Im-Reaktorerzeugten schlagzähen
Copolymere sind bevorzugt, da kein gesonderter physikalischer Mischschritt
erforderlich ist und eine verhältnismäßig bessere
und feinere Verteilung des Elastomers in der kontinuierlichen Phase
einfacher und mit einem geringeren Energieverbrauch erhalten wird.
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Die
für die
Rheologieveränderung
verwendeten statistischen Propylencopolymere und schlagzähen Propylencopolymere
sind kommerziell erhältlich
und im Stand der Technik, beispielsweise wie durch E.P. Moore, Jr
in Polypropylene Handbook, Hanser Publisher, 1996, Seiten 98–98, Seiten
211-222 und Seiten
244–249 und
in den U.S. Patenten Nrs. 3,893,989 und 4,113,802 beschrieben, gut
bekannt.
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Vorteilhafterweise
weist das schlagzähe
Propylencopolymer, welches rheologisch verändert werden soll, wenigstens
5 Gewichtsprozent, vorzugsweise wenigstens 9 Gewichtsprozent, bevorzugter
wenigstens 3 Gewichtsprozent einer elastomeren Phase, bezogen auf
das Gesamtgewicht des schlagzähen
Propylencopolymers, auf. Die elastomere Phase beträgt vorzugsweise
weniger als 45 Gewichtsprozent, mehr bevorzugt weniger als 40 Gewichtsprozent,
am meisten bevorzugt weniger als 38 Gewichtsprozent des Gesamtgewichts des
schlagzähen
Propylencopolymers. Ein höherer
Elastomergehalt erniedrigt den Punkt des Zähigkeitsverhaltens auf niedrigere
Temperaturen und steigert des Weiteren die Schlageigenschaften.
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Ist
die kontinuierliche Phase des schlagzähen Propylencopolymers ein
Homopolymerpropylenpolymer und besteht die elastomere Phase aus
einem Copolymer oder Terpolymer, das aus Ethylen abgeleitete Monomereinheiten
enthält,
so enthält
das schlagzähe
Propylencopolymer vorzugsweise wenigstens etwa 5 Gewichtsprozent,
mehr bevorzugt wenigstens etwa 7 Gewichtsprozent, am meisten bevorzugt
wenigstens etwa 9 Gewichtsprozent aus Ethylenmonomer abgeleitete
(-CH2-CH2-)-Einheiten,
bezogen auf das Gesamtgewicht des schlagzähen Propylencopolymers. Vorzugsweise
enthält
solch ein schlagzähes
Propylencopolymer weniger als etwa 30 Gewichtsprozent, mehr bevorzugt
weniger als etwa 25 Gewichtsprozent, am meisten bevorzugt weniger
als etwa 20 Gewichtsprozent aus Ethylenmonomer abgeleitete (-CH2-CH2-)-Einheiten,
bezogen auf das Gesamtgewicht des schlagzähen Propylencopolymers. Am
meisten bevorzugt ist dieses schlagzähe Propylencopolymer ein Im-Reaktor-erzeugtes
Material.
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Die
kontinuierliche Phase des schlagzähen Propylencopolymers ist
typischerweise ein Propylenhomopolymer oder ein statistisches Propylencopolymer,
mehr bevorzugt ein Homopolymerpropylenpolymer. Das Propylenpolymer
kann unter Verwendung eines Ziegler-Natta-Katalysators, eines Katalysators
mit gehinderter Geometrie, eines Metallocenkatalysators oder jedes
anderen geeigneten Katalysatorsystems hergestellt werden. Ist das
Propylenpolymer, aus welchem die kontinuierliche Phase besteht,
ein Propylenhomopolymer, so beträgt
die Kristallinität
des Propylenpolymers, die durch Differentialscanningkalorimetrie
bestimmt wird, vorzugsweise wenigstens etwa 50 Prozent, mehr bevorzugt
wenigstens etwa 55 Prozent, am meisten bevorzugt wenigstens etwa
62 %. Die Verfahren zur Bestimmung der Kristallinität in Prozent,
welche die Differentialscanningkalorimetrie verwenden, sind dem
Fachmann gut bekannt und sind beispielsweise in E.P. Moore, Jr in
Polypropylene Handbook, Hanser Publishers, 1996, Seiten 124–128 beschrieben.
Das schlagzähe
Propylencopolymer ist durch eine Schlagfestigkeit (ASTM D256, Kerbschlagzähigkeit
nach Izod, 23 °C)
von wenigstens 60 J/m, vorzugsweise wenigstens 80 J/m und am meisten
bevorzugt wenigstens 100 J/m gekennzeichnet.
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Gemäß einer
bevorzugten Rheologieveränderungsbehandlung,
einer Kupplungsbehandlung, wird ein statistisches Propylencopolymer
oder ein schlagzähes
Propylencopolymer mit einer polyfunktionellen Verbindung, die zu
Einschiebungsreaktionen in C-H-Bindungen fähig ist, umgesetzt. Solche
polyfunktionellen Verbindungen weisen wenigstens zwei, vorzugsweise
2, funktionelle Gruppen, die zur Bildung von reaktiven Gruppen,
welche zu C-H-Einschiebungsreaktionen
fähig sind,
fähig sind,
auf. Der Fachmann ist mit C-H-Einschiebungsreaktionen
und reaktiven Gruppen, welche zu solchen Reaktionen fähig sind,
vertraut. Beispiele sind Carbene, welche aus Diazoverbindungen,
wie in Mathur, N.C., Snow, M.S., Young, K.M. und Pincock, J.A.,
Tetrahedron (1985) 41 (8), Seiten 1509–1516 beschrieben, erzeugt
werden und Nitrene, welche aus Aziden, wie in Abramovitch, R.A.,
Chellathurai, T., Holcomb, W.D., McMaster, I.T. und Vanderpool,
D.P., J. Org. Chem. (1977) 42 (17), 2920–2926 und Abramowitch, R.A.,
Knaus, G.N., J. Org. Chem. (1975) 40 (7), 883–889 beschrieben, erzeugt werden.
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Verbindungen
mit wenigstens zwei funktionellen Gruppen, die zur Bildung von reaktiven
Gruppen, welche zu C-H-Einschiebungsreaktionen unter den Reaktionsbedingungen
fähig sind,
fähig sind,
werden hierin als Kupplungsmittel bezeichnet. Solche Kupplungsmittel
umfassen Alkyl- und Arylazide (R-N3), Acylazide (R-C(O)N3), Azidoformiate (R-O-C)O)-N3),
Phosphorylazide ((RO)2-(PO)-N3), Phosphinazide
(R2-P(O)-N3) und Silylazide
(R3-Si-N3). Vorzugsweise
ist das Kupplungsmittel ein Poly(sulfonylazid). Die U.S. Patentanmeldung Nr.
09/133,576, welche am 13. August 1998 eingereicht wurde, und WO
99/10424, welche am 04. März
1999 veröffentlicht
wurde, enthalten eine zusätzliche
Lehre betreffend Azide und deren Verwendung zur Veränderung
von Polymeren.
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Wenn
das Poly(sulfonylazid) mit dem Propylenpolymerharz reagiert, werden
vorteilhafterweise zwei getrennte Propylenpolymerketten verbunden
und das Molekulargewicht der Polymerkette wird erhöht. In dem bevorzugten
Fall, bei dem das Poly(sulfonylazid) ein Bis(sulfonylazid) (im Folgenden "BSA") ist, werden vorteilhafterweise
zwei Propylenpolymerketten verbunden.
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Das
Poly(sulfonylazid) entspricht jeder Verbindung mit wenigstens zwei
Sulfonylazidgruppen (-SO2N3), die
mit dem Propylenpolymer reagieren. Vorzugsweise weisen die Poly(sulfonylazide)
eine Struktur X-R-X auf, wobei jedes X SO2N3 ist und R eine unsubstituierte oder inert
substituierte Kohlenwasserstoff-, Kohlenwasserstoffether- oder Silicium-enthaltende
Gruppe, vorzugsweise mit ausreichend Kohlenstoff-, Sauerstoff- oder
Silicium-, vorzugsweise Kohlenstoff-, Atomen, um die Sulfonylazidgruppen
ausreichend voneinander zu trennen, um eine erleichterte Reaktion
zwischen dem Propylenpolymer und dem Sulfonylazid zu ermöglichen,
mehr bevorzugt mit wenigstens einem, mehr bevorzugt wenigstens zwei,
am meisten bevorzugt wenigstens drei Kohlenstoff-, Sauerstoff- oder
Silicium-, vorzugsweise Kohlenstoff-, Atomen zwischen den funktionellen
Gruppen, darstellt. Obwohl es keine kritische Grenze für die Länge von
R gibt, ist es vorteilhaft, wenn jedes R wenigstens ein Kohlenstoff-
oder Silicium-Atom zwischen den Resten X aufweist und vorzugsweise
weniger als etwa 50, mehr bevorzugt weniger als etwa 20, am meisten
bevorzugt weniger als etwa 15 Kohlenstoff-, Sauerstoff- oder Silicium-Atome
aufweist. Silicium-enthaltende Gruppen umfassen Silane und Siloxane,
vorzugsweise Siloxane. Die Bezeichnung "inert substituiert" bezieht sich auf eine Substitution
mit Atomen oder Gruppen, die unter den Bedingungen der Kupplungsreaktion
die gewünschte(n)
Reaktionen) oder die gewünschten
Eigenschaften der resultierenden gekuppelten Polymere nicht unerwünscht stören. Solche
Gruppen umfassen Fluor-, aliphatische oder aromatische Ether-, Siloxan-
als auch Sulfonylazidgruppen, wenn mehr als zwei Propylenpolymerketten
verbunden werden müssen.
R ist geeigneterweise eine Aryl-, Alkyl-, Arylalkaryl-, Arylalkylsiloxan-, Siloxan-
oder eine heterocyclische Gruppe und andere Gruppen, die inert sind
und die Sulfonylazidgruppen wie beschrieben voneinander trennen.
Mehr bevorzugt umfasst R wenigstens eine Arylgruppe zwischen den Sulfonylgruppen,
am meisten bevorzugt wenigstens zwei Arylgruppen (wie beispielsweise
wenn R 4,4'-Diphenylether
oder 4,4'-Biphenyl ist). Ist
R eine Arylgruppe, so ist es bevorzugt, dass die Gruppe mehr als
einen Ring aufweist, wie in dem Fall der Naphthylen-bis(sulfonylazide).
Poly(sulfonyl)azide umfassen solche Verbindungen, wie 1,5-Pentan-bis(sulfonylazid),
1,8-Octan-bis(sulfonylazid), 1,10-Decan-bis(sulfonylazid), 1,10-Octadecan-bis(sulfonylazid),
1-Octyl-2,4,6-benzol-tris(sulfonylazid), 4,4'-Diphenylether-bis(sulfonylazid), 1,6-Bis(4'-sulfonazidophenyl)hexan,
2,7-Naphthalen-bis(sulfonylazid)
und Mischsulfonylazide aus chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
die durchschnittlich 1 bis 8 Chloratome und etwa 2 bis 5 Sulfonylazidgruppen
pro Molekül
enthalten, und Mischungen daraus. Bevorzugte Poly(sulfonylazide)
umfassen Oxy-bis(4-sulfonylazidobenzol),
2,7-Naphthalen-bis(sulfonylazido), 4,4'-Bis(sulfonylazido)biphenyl,
4,4'-Diphenylether-bis(sulfonylazid)
und Bis(4-sulfonylazidophenyl)methan
und Mischungen daraus.
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Sulfonylazide
sind kommerziell erhältlich
oder können
bequem durch die Umsetzung von Natriumazid mit dem entsprechenden
Sulfonylchlorid hergestellt werden, obgleich die Oxidation von Sulfonylhydrazinen
mit verschiedenen Reagenzien (salpetrische Säure, Distickstofftetroxid,
Nitrosoniumtetrafluorborat) verwendet wurde.
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Die
nachfolgende Diskussion betreffend den Reaktionsmechanismus der
Kupplungsreaktion stellt die derzeitige von den Erfindern aufgestellte
Theorie dar, ist jedoch nicht dazu gedacht, den Umfang dieser Erfindung
zu beschränken.
Sulfonylazide zersetzen sich auf unterschiedliche Arten. Für die Durchführung der
Erfindung wird jedoch davon ausgegangen, dass die reaktionsfähige Spezies
das Singulet-Nitren ist, welches offensichtlich für die Einschiebung
in C-H-Bindungen benötigt
wird. Der thermischen Zersetzung wird unterstellt, dass sie zu einem
intermediären
Singulet-Sulfonylnitren führt,
das leicht durch Einschiebung in Kohlenwasserstoffbindungen umgesetzt
wird. Die hohen Temperaturen, welche für eine effiziente Bildung des
Sulfonylnitrens notwendig sind, betragen im Allgemeinen mehr als
etwa 150 °C.
Wird BSA, wie beispielsweise 4,4'-Oxydibenzolsulfonylazid
(DPO-BSA) als Kupplungsmittel verwendet, so werden vorzugsweise
Temperaturen des Polymerstroms von mehr als 250 °C vermieden, obwohl sich beträchtliche
Mengen von nicht umgesetztem Azid in der Reaktionsmischung befinden.
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Das
Poly(sulfonylazid) wird vorzugsweise mit dem Propylenpolymer gemischt,
bevor die resultierende Mischung auf die Zersetzungstemperatur des
Poly(sulfonylazids) erwärmt
wird. Mit Zersetzungstemperatur des Poly(sulfonylazids) ist die
Temperatur gemeint, bei der ein beträchtlicher Prozentanteil des
Azids in dem Verfahren in das Sulfonylnitren, in abgesonderten Stickstoff
und in zusätzliche
Wärme überführt wird.
Die Zersetzungstemperatur kann durch Differentialscanningkalorimetrie
(DSC) bestimmt werden. Beispielsweise zeigt ein Differentialscanningkalorimeter
(DSC)-Thermogramm des DPO-BSA keine Veränderung des Wärmeflusses,
bis ein scharfer endothermer Schmelzpeak bei 100 °C beobachtet
wird. Die Basislinie ist nochmals eben (kein Wärmefluss), bis ein breiter
exothermer Peak beobachtet wird, der bei etwa 150 °C beginnt,
seinen Höhepunkt
bei 185 °C
aufweist (hierin als Zersetzungstemperaturspitze bezeichnet) und
bei 210 °C
beendet ist. Die während
der Zersetzung der Sulfonylazidgruppen freigesetzte Energiegesamtmenge
beträgt
etwa 1500 J/Gramm. Vorzugsweise wird das Poly(sulfonylazid) wenigstens
bis auf die Zersetzungstemperaturspitze erwärmt. Die vorteilhafterweise
verwendeten Poly(sulfonylazide) zeigen eine Zersetzungstemperaturspitze
von mehr als etwa 150 °C,
vorzugsweise mehr als etwa 160 °C,
mehr bevorzugt mehr als etwa 180 °C.
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Die
Menge des Poly(sulfonylazids) beträgt vorzugsweise wenigstens
etwa 50 Gewichtsanteile im Mikrokonzentrationsbereich (ppm), mehr
bevorzugt wenigstens etwa 75 ppm, am meisten bevorzugt wenigstens etwa
100 ppm und in einigen Fällen
vorzugsweise wenigstens etwa 150 ppm. Bei der Ausführung der
Erfindung sollte die Ausbildung eines vernetzten Netzwerks in einen
Bereich, der zu einem schwer zu bearbeitenden Propylenpolymer führen würde, vermieden
werden. Demzufolge wird die Menge des Poly(sulfonylazids) vorzugsweise
auf die Menge begrenzt, die zu einem Ketten-verkuppelten oder rheologisch
veränderten
(jedoch nicht wesentlich vernetzten) Propylenpolymer führt, und
beträgt
vorzugsweise weniger als etwa 2000 ppm, mehr bevorzugt weniger als
etwa 1500 ppm, am meisten bevorzugt weniger als etwa 1300 ppm Poly(sulfonylazid),
bezogen auf das Gesamtgewicht des Propylenpolymers. Eine wesentliche
Vernetzung ist durch die Anwesenheit einer hinreichenden Menge oder
einem hinreichenden Gewichtsanteil von Gelen gekennzeichnet, sodass
die Verarbeitung des Films nachteilig beeinflusst wird. Solche nachteiligen
Effekte umfassen eine erhöhte
Betriebsstromstärke,
Diskontinuitäten
oder nicht dispergiertes Material in dem Film, einen erhöhten Gegendruck
und/oder ein teilweises Zusetzen der Düse aufgrund von Gelen oder
schwarze Oberflächenfehler. Die
verwendete Menge hängt
von der Schmelzfließrate
der Ausgangs- und Zielpropylenpolymere ab und kann durch einen Fachmann
bestimmt werden.
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Das
statistische Propylencopolymer oder das schlagzähe Propylencopolymer und das
Kupplungsmittel werden geeigneterweise auf jede Art und Weise kombiniert,
welche zu der gewünschten
Reaktion derselben führt,
vorzugsweise durch Mischen des Kupplungsmittels mit dem Polymer
unter Bedingungen, welche ein ausreichendes Mischen vor oder während der
Reaktion ermöglichen,
um eine überflüssige oder
eine unerwünscht
ungleichmäßige Menge
von örtlich
begrenzten Reaktionen zu vermeiden. Eine unerwünschte Menge ist eine Menge,
die für
den Zweck des Endproduktes störend
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
findet das erfindungsgemäße Verfahren
in einem einzelnen Gefäß statt,
d.h. dass das Mischen des Kupplungsmittels und des Polymers in demselben
Gefäß stattfindet
wie das Erwärmen
auf die Zersetzungstemperatur des Kupplungsmittels. Am meisten bevorzugt
ist das Gefäß ein Doppelschneckenextruder,
vorzugsweise jedoch ein Einschneckenextruder oder vorteilhafterweise
ein Schmelzmischer umfassend einen Batch-Mischer. Mehr bevorzugt
weist das Reaktionsgefäß wenigstens
zwei Zonen unterschiedlicher Temperatur auf, durch die die Reaktionsmischung
durchströmen
würde.
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
werden das Propylencopolymer und das Kupplungsmittel physikalisch
bei einer Temperatur gemischt, die niedrig genug ist, um die Reaktion
zwischen dem Kupplungsmittel und dem Polymer auf ein Mindestmaß zu verringern.
Solch ein physikalisches Mischen kann mithilfe jeder Vorrichtung
durchgeführt
werden, wie V-Mischern, Bandmischern oder Paddelmischern, Trommelmischern
oder Extrudern, die das Kupplungsmittel und das Propylenpolymer
vermischen. Die Bezeichnung "Extruder" wird in ihrer breitesten
Bedeutung verwendet und umfasst solche Vorrichtungen, wie eine Vorrichtung,
die Pellets extrudiert, als auch eine Vorrichtung, die das Extrudat
für eine
Ausbildung zu Artikeln, wie einem Film, erzeugt.
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Vorzugsweise
wird das physikalische Mischen in den ersten Zonen eines Extruders,
mehr bevorzugt eines Doppelschneckenextruders, durchgeführt. Insbesondere
kann diese Ausführungsform
durch gleichzeitiges Einbringen des Propylenpolymerharzes und des
Kupplungsmittels in den Zufuhrbereich eines Extruders ausgeführt werden.
Der Extruder ist so aufgebaut, dass er einen ersten Bereich aufweist,
der das Kupplungsmittel und das Polymer in einer Art und Weise physikalisch
mischt und weitertransportiert, sodass die Reaktion zwischen dem
Kupplungsmittel und dem Polymer auf ein Mindestmaß reduziert wird.
Der weiterleitende erste Bereich wird von wenigstens einem zweiten
Bereich gefolgt, in dem das Kupplungsmittel und das Polymer schnell
weiter gemischt werden und ausreichend Wärme zugeführt wird, um eine merkliche
Reaktion zwischen dem Kupplungsmittel und dem Polymer zu verursachen.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das Mischen vorzugsweise eher mit dem Polymer in geschmolzenem
oder wenigstens teilweise geschmolzenem Zustand, d.h. oberhalb der
Erweichungstemperatur des Polymers, oder in einem aufgelösten oder
fein dispergierten Zustand als in festem Zustand oder in partikulärer Form
erreicht. Jede Mischvorrichtung kann geeigneterweise in dieser Ausführungsform
verwendet werden, vorzugsweise eine Vorrichtung, die ein ausreichendes
Mischen und eine Temperaturkontrolle in derselben Vorrichtung ermöglicht.
Vorteilhafterweise findet die Durchführung dieser Ausführungsform
in solchen Vorrichtung, wie einem Extruder, einem Schmelzmischer,
einem Pumpenconveyer oder einer Polymermischvorrichtung, wie einem
Brabender-Schmelzmischer, statt. Während es vom Umfang dieser
Ausführungsform
umfasst ist, dass die Reaktion in einem Lösungsmittel oder einem anderen
Medium stattfindet, ist es bevorzugt, dass die Reaktion in einer
dichten Phase stattfindet, um spätere
Schritte des Entfernens des Lösungsmittels
oder des anderen Mediums zu umgehen.
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Das
Mischen in der Schmelzphase ist vorteilhaft, um eine im Wesentlichen
einheitliche Mischung des Kupplungsmittels und des Polymers zu erzeugen,
bevor diese Bedingungen ausgesetzt werden, bei denen ein Verknüpfen der
Ketten stattfindet. Für
diese Ausführungsform
ist es zweckdienlich, wenn die Bildung einer im Wesentlichen einheitlichen
Mischung entlang eines Temperaturprofils innerhalb der Vorrichtung,
wie einem Extruder, erfolgt. Die erste Zone befindet sich vorteilhafterweise
bei einer Temperatur, die wenigstens der Erweichungstemperatur des
Polymers entspricht und vorzugsweise niedriger ist als die Zersetzungstemperatur
des Kupplungsmittels, und die zweite Zone weist eine Temperatur
auf, die für
die Zersetzung des Kupplungsmittels ausreichend ist. Insbesondere
in dem Fall von Propylenpolymeren werden das Propylenpolymer und
das Kupplungsmittel am meisten bevorzugt einem Schmelzstromtemperaturprofil
ausgesetzt, das von etwa 160 ° C
bis etwa 250 ° C
reicht.
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Der
Fachmann wird zugeben, dass ein Polymer oder Mischungen daraus im
Allgemeinen eher über einen
Temperaturbereich als exakt bei einer Temperatur schmilzt. Für die Durchführung dieser
Ausführungsform
ist es ausreichend, wenn das Polymer in einem teilweise geschmolzenen
Zustand vorliegt. Im Hinblick auf die Bequemlichkeit kann die Temperatur
für diesen
Schmelzgrad an die Differentialscanningkalorimeter(DSC)-Kurve des
zu behandelnden Polymers oder der zu behandelnden Mischung daraus
angenähert
werden.
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Befindet
sich ein Schmelzextrusionsschritt zwischen der Herstellung des Copolymermaterials
und dessen Verwendung, so kann zweckdienlicherweise wenigstens ein
Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
in dem Schmelzextrusionsschritt stattfinden. Die während des
Extrusionsschritts erzeugte Wärme
stellt die notwendige Energie bereit, um die Reaktion zwischen dem
Kupplungsmittel und dem Zielpolymer auszulösen.
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Für alle Ausführungsformen
wird eine Temperatur, die wenigstens der Zersetzungstemperatur des Kupplungsmittels
entspricht, vorzugsweise für
eine ausreichende Zeitdauer, um zu einer Zersetzung von wenigstens
einer ausreichenden Menge des Kupplungsmittels, um spätere unerwünschte Reaktionen
zu vermeiden, wobei vorzugsweise wenigstens etwa 80, mehr bevorzugt
wenigstens etwa 90, am meisten bevorzugt wenigstens etwa 95 Gewichtsprozent
des Kupplungsmittels umgesetzt werden, zu führen, gehalten. Der Fachmann
wird einsehen, dass diese Zeit davon abhängt, ob die Temperatur eine
Temperatur ist, bei der das Kupplungsmittel langsam zersetzt wird,
oder eine Temperatur ist, bei der das Kupplungsmittel schnell zersetzt
wird. Vorzugsweise beträgt
die Zeit wenigstens etwa 5 Sekunden, mehr bevorzugt wenigstens etwa
10 Sekunden, um nicht umgesetztes Kupplungsmittel und nachfolgende
unerwünschte
Reaktionen zu vermeiden oder die Notwendigkeit für ungünstig, möglicherweise zerstörend hohe Temperaturen
zu vermeiden. Zweckdienlicherweise beträgt die Reaktionszeit etwa 20
Sekunden.
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Andere
thermoplastische Polymere können
mit den Propylenpolymeren gemischt werden, mit der Maßgabe, dass
die gewünschten
Schaumstoffeigenschaften erreicht werden. Beispiele für solche
thermoplastischen Polymere umfassen Niederdruck- und Hochdruckpolyethylene,
aromatische Ethylen-Vinyl-Mischpolymerisate, Polybuten-1, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere,
Ethylen-Propylen-Gummi, Styrol-Butadien-Gummi, Ethylen-Ethylacetat-Copolymere
und dgl., welche unter das oben genannte Propylenpolymer untergemischt werden
können,
solange das Propylenpolymer den Hauptbestandteil der resultierenden
Mischung darstellt und die Mischung von einheitlicher Qualität ist.
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Die
Mischungen können
durch jede geeignete im Stand der Technik bekannte Vorrichtung,
beispielsweise durch Trockenmischen in einer pelletierten Form in
dem gewünschten
Verhältnis,
gefolgt von dem Schmelzmischen in einer Vorrichtung, wie in einem
Schneckenextruder oder einem Banbury-Mischer, hergestellt werden.
Trocken gemischte Pellets können
direkt aus der Schmelze in die festen Endschaumstoffe verarbeitet
werden. Die Mischungen können
auch durch direkte Polymerisation ohne Isolieren der Mischungsbestandteile
hergestellt werden. Bei der direkten Polymerisation können beispielsweise
ein oder mehrere Katalysatoren in einem einzelnen Reaktor oder in
zwei oder mehreren in Serie oder parallel angeordneten Reaktoren
verwendet werden und wenigstens eine der Betriebsbedingungen, die
Monomermischungen und die Wahl des Katalysators können variiert
werden.
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Verschiedene
Additive können
gegebenenfalls in die Zusammensetzungen oder Schaumstoffe der vorliegenden
Erfindung inkorporiert werden. Diese Additive umfassen ohne Beschränkung Stabilisierungsmittel,
Nukleierungsmittel, anorganische Füllstoffe, leitfähige Füllstoffe,
Pigmente, Farbstoffe, Antioxidationsmittel, Säureabfänger, Ultraviolett-Absorptionsmittel
oder Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Verarbeitungshilfsstoffe,
Spritzbarmacher, Antistatika, Klebezusätze (beispielsweise Polyisobutylen),
Antihaftmittel oder thermoplastische Polymere. Einige der Additive,
wie anorganische und leitfähige
Füllstoffe,
können
auch als Nukleierungsmittel und/oder die Offenzelligkeit der Schaumstoffe
unterstützende
Promotoren wirken. Beispiele für Antioxidationsmittel
sind gehinderte Phenole (wie beispielsweise IrganoxTM 1010)
und Phosphite (beispielsweise IrgafosTM 168),
beides markenrechtlich geschützt
durch und kommerziell erhältlich
von Ciba Geigy Corporation.
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Die
Additive werden vorteilhafterweise in im Stand der Technik bekannten
funktionell äquivalenten Mengen
verwendet. Beispielsweise entspricht die Menge des verwendeten Antioxidationsmittels
der Menge, die das Polymer oder die Polymermischung vor einer Oxidation
bei den während
der Lagerung und der Endanwendung der Polymere vorherrschenden Temperaturen
und Umgebungen schützt.
Eine solche Menge des Antioxidationsmittels liegt im Allgemeinen
im Bereich von 0,01 bis 10, vorzugsweise von 0,02 bis 5, mehr bevorzugt
von 0,03 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Polymers
oder der Polymermischung. Ähnlich
dazu entsprechen auch die Mengen jedes der anderen aufgezählten Additive
den funktionell äquivalenten Mengen.
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Die
oben beschriebenen Polymerzusammensetzungen können durch Verwendung jedes
herkömmlichen
Verfahrens in Schaumstoffprodukte überführt werden. Schaumstoffprodukte
umfassen beispielsweise extrudierte thermoplastische Polymerschaumstoffe,
extrudierte Polymerschaumstoffstränge, schäumbare thermoplastische Schaumstoffkügelchen,
geschäumte
thermoplastische Schaumstoffkügelchen
oder geschäumte
und geschmolzene thermoplastische Schaumstoffkügelchen und verschiedene Arten
von vernetzten Schaumstoffen. Die Schaumstoffprodukte können jede
bekannte physikalische Struktur annehmen, wie eine flache Geometrie,
eine runde Geometrie, eine Stranggeometrie, einen Stab, eine starre
Planke, eine laminierte Planke, eine koaleszierende Strangplanke,
Profile und Knotenmaterial. Die Schaumstoffprodukte können unter
Verwendung von herkömmlichen
Verfahren oder Methoden in Fabrikationsprodukte überführt werden. Beispielsweise
kann jedes oder mehrere der folgenden Verfahren: Expansion, Verschmelzen
und Schweißen,
bei der Herstellung solcher Produkte verwendet werden, insbesondere
aus schäumbaren
Schaumstoffkügelchen.
Man kann die schäumbaren
Kügelchen
auch durch Formpressen in jede bekannte Struktur, die für Schaumstoffprodukte
Verwendung findet, was die zuvor genannten Strukturen umfasst, jedoch
nicht darauf beschränkt
ist, formpressen.
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Die
Schaumstoffbildungsschritte des Verfahrens sind im Stand der Technik
bekannt, wie beispielsweise durch die Lehren betreffend Verfahren
zur Herstellung von Ethylenpolymerschaumstoffstrukturen und deren Verarbeitung
in C.P. Park, "Polyolefine
Foam", Kapitel 9,
Handbook of Polymer Foams and Technology, edited by D. Klempner
und K.C. Frisch, Hanser Publisher, München, Wien, New York, Barcelona
(1991), auf das hierin Bezug genommen wird, veranschaulicht wird.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
sind im Wesentlichen nicht vernetzt. D.h. dass die Schaumstoffstruktur
50 Gewichtsprozent oder weniger, vorzugsweise 40 Gewichtsprozent
oder weniger, mehr bevorzugt 30 Gewichtsprozent oder weniger, sogar
noch mehr bevorzugt 20 Gewichtsprozent oder weniger, am meisten
bevorzugt 10 Gewichtsprozent oder weniger Gel, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Schaumstoffs oder Polymers, enthält, wenn gemäß ASTMD
D-2765-84, Arbeitsverfahren A gemessen wird.
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Alternativ
dazu können
die Polymerzusammensetzungen zur Herstellung von Schaumstoffen verwendet
werden, die im Wesentlichen vernetzt sind (d.h. mehr als 50 Gewichtsprozent
Gel, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers, wenn gemäß ASTM D-2765-84,
Arbeitsverfahren A, bestimmt), indem eine weitere Zugabe jedes bekannten
Vernetzungsmittels erfolgt. Die verschiedenen Vernetzungsmittel
und Technologien sind im Stand der Technik beschrieben. Die Vernetzung
kann durch Zugabe eines Vernetzungsmittels induziert werden. Die
Induktion der Vernetzung und das Aussetzen bei einer erhöhten Temperatur
bewirken, dass das Verschäumen
oder die Expansion gleichzeitig oder nacheinander auftreten. Wird
ein chemisches Vernetzungsmittel verwendet, wird es auf die gleiche
Art und Weise wie das chemische Treibmittel in das Polymermaterial inkorporiert.
Ferner für
den Fall, dass ein chemisches Vernetzungsmittel verwendet wird,
wird das aufschäumbare
geschmolzene Polymermaterial erhitzt oder einer Temperatur von vorzugsweise
weniger als 150 °C
ausgesetzt, um eine Zersetzung des Vernetzungsmittels oder des Treibmittels
und eine vorzeitige Vernetzung zu verhindern. Wird eine Strahlenvernetzung
verwendet, so wird das aufschäumbare
geschmolzene Polymermaterial erhitzt oder einer Temperatur von vorzugsweise
weniger als 160 °C
ausgesetzt, um eine Zersetzung des Treibmittels zu verhindern. Das
aufschäumbare
geschmolzene Polymermaterial wird extrudiert oder durch eine Düse der gewünschten
Form transportiert, um eine aufschäumbare Struktur zu bilden.
Die aufschäumbare Struktur
wird dann vernetzt und bei einer erhöhten oder hohen Temperatur
(im Allgemeinen 150 °C–250 °C), wie in
einem Ofen, aufgeschäumt,
um eine Schaumstoffstruktur zu bilden. Wird eine Strahlenvernetzung
verwendet, so wird die aufschäumbare
Struktur bestrahlt, um das Polymermaterial zu vernetzen, das dann
bei den oben beschriebenen erhöhten
Temperaturen aufgeschäumt
wird. Die vorliegende Struktur kann vorteilhafterweise gemäß den obigen
Verfahren unter Verwendung von Vernetzungsmitteln oder Strahlung
in Form einer Folie oder dünnen
Planke ausgebildet sein.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
und Schaumstoffstrukturen werden gegebenenfalls durch ein herkömmliches
Extrusionsaufschäumverfahren
hergestellt. Die Struktur wird vorteilhafterweise durch Erwärmen des
Copolymermaterials oder der Mischung, um ein weichgemachtes oder
geschmolzenes Polymermaterial zu bilden, Inkorporieren eines Treibmittels
darin, um ein aufschäumbares
Gel zu bilden und Extrudieren des Gels durch eine Düse, um das
Schaumstoffprodukt zu bilden, hergestellt. Abhängig von der Düse (mit
einer geeigneten Anzahl an Öffnungen)
und den Betriebsbedingungen kann das Produkt von einer extrudierten Schaumstoffplanke
oder einem extrudierten Schaumstoffstab bis zu einem koaleszierenden
Schaumstoffstrangprodukt, Schaumstoffkügelchen und schließlich geschnittenen
Strängen
aus aufschäumbaren
Kügelchen
variieren. Vor dem Mischen mit dem Treibmittel wird das Polymermaterial
auf eine Temperatur bei oder oberhalb seiner Glasübergangstemperatur
oder seines Schmelzpunktes erwärmt.
Das Treibmittel wird gegebenenfalls durch jede im Stand der Technik
bekannte Vorrichtung, wie einen Extruder, Mischer, Mixer oder dgl., in
das geschmolzene Polymermaterial inkorporiert oder untergemischt.
Das Treibmittel wird bei einem erhöhten Druck, der ausreichend
ist, um eine wesentliche Aufschäumung
des geschmolzenen Copolymermaterials zu verhindern und um vorteilhafterweise
das Treibmittel homogen darin zu dispergieren, mit dem geschmolzenen
Polymermaterial gemischt. Gegebenenfalls wird ein Nukleierungsmittel
in die Polymerschmelze gemischt oder vor dem Weichmachen oder dem
Schmelzen mit dem Polymermaterial trockengemischt. Vor dem Extrudieren
des aufschäumbaren
Gels durch die Düse
wird das Gel im Allgemeinen auf eine optimale Temperatur abgekühlt. Das
aufschäumbare
Gel wird im Allgemeinen auf eine tiefere Temperatur abgekühlt, um
die physikalischen Eigenschaften der Schaumstoffstruktur zu optimieren.
Diese Temperatur, die häufig
als Schäumtemperatur
bezeichnet wird, liegt oberhalb der Glasübergangstemperatur (Tg) jedes einzelnen Polymerbestandteils, oder
für diejenigen,
die eine ausreichende Kristallinität aufweisen, nahe der Kristallschmelztemperaturspitze
(Tm). "Nahe" bedeutet bei, oberhalb
oder unterhalb und hängt
größtenteils
davon ab, wo stabile Schaumstoffe vorkommen. Wünschenswerterweise fällt die
Temperatur in einen Bereich, der 30 °C oberhalb oder unterhalb der
Tm umfasst, und vorzugsweise innerhalb einen
Bereich, der 10 °C
oberhalb oder unterhalb der Tm umfasst.
Für die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
liegt eine optimale Schäumtemperatur
in einem Bereich, in welchem der Schaumstoff nicht kollabiert. Das
Gel kann in dem Extruder oder einer anderen Mischvorrichtung oder
in separaten Kühlvorrichtungen
abgekühlt
werden. Das Gel wird dann extrudiert oder über eine Düse der gewünschten Form in eine Zone mit
verringertem oder tieferem Druck transportiert, um die Schaumstoffstruktur
zu bilden. Die Zone mit tieferem Druck befindet sich bei einem Druck,
der geringer ist als der Druck, bei dem das aufschäumbare Gel
gehalten wird, bevor es durch die Düse extrudiert wird. Der tiefere Druck
ist gegebenenfalls Überdruck
oder Unterdruck (Vakuum), liegt jedoch vorzugsweise im atmosphärischen
Bereich. Das bevorzugte Schaumstoffbildungsfenster für die Elastomer-enthaltenden
Propylencopolymermaterialien beträgt von 142 bis 162 ° C, mehr
bevorzugt von 152 bis 162 ° C.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die resultierende Schaumstoffstruktur gegebenenfalls durch Extrusion
des Polymermaterials durch eine Mehrlochdüse zu einer koaleszierenden
Strangform geformt. Die Löcher
sind so angeordnet, dass der Kontakt zwischen benachbarten Strömen des
geschmolzenen Extrudats während
des Aufschäumvorgangs
auftritt und die sich kontaktierenden Oberflächen mit ausreichendem Haftvermögen aneinander
haften, um eine einheitliche Schaumstoffstruktur zu ergeben. Die
aus der Düse
austretenden Ströme
aus geschmolzenem Extrudat nehmen die Form von Strängen oder
Profilen an, die wünschenswerterweise
aufschäumen,
koaleszieren und aneinander anhaften, um eine einheitliche Struktur
zu bilden. Wünschenswerterweise
sollen die koaleszierenden individuellen Stränge oder Profile in einer einheitlichen
Struktur aneinander haften bleiben, um eine Strangaufspaltung unter
den Beanspruchungen, die während
der Herstellung, des Formens und des Verwendens des Schaumstoffs
auftreten, zu verhindern. Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung
von Schaumstoffstrukturen in der Form koaleszierender Stränge sind
in den U.S. Patenten Nrs. 3,573,152 und 4,824,720 gezeigt.
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Alternativ
dazu wird die resultierende Schaumstoffstruktur zweckdienlicherweise
durch ein akkumuliertes Extrusionsverfahren und eine Vorrichtung,
wie in den U.S. Patenten Nrs. 4,323,528 und 5,817,705 gezeigt, geformt.
Diese Apparatur, die im Allgemeinen als "Extruder-Akkumulator-System" bekannt ist, ermöglicht den Betrieb eines Verfahrens
auf einer eher intermittierenden als kontinuierlichen Basis.
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Die
vorliegenden Schaumstoffstrukturen können auch zu Schaumstoffkügelchen
geformt werden, die geeignet für
das Formpressen von Artikeln durch Aufschäumen von prä-aufgeschäumten Kügelchen, die Treibmittel enthalten,
sind. Die Kügelchen
können
zum Zeitpunkt der Aufschäumung
formgepresst werden, um Artikel mit verschiedenen Formen zu bilden.
Verfahren zur Herstellung von aufgeschäumten Kügelchen und formgepressten
aufgeschäumten
Balkenschaumstoffartikeln sind in Plastic Foams, Teil II, Frisch
und Saunders, Seiten 544–585,
Marcel Dekker, Inc. (1973) und Plastic Materials, Brydson, 5. Ed.
Seiten 426–429,
Butterworths (1989) beschrieben. Aufschäumbare und aufgeschäumte Kügelchen
können
durch ein Batch-Verfahren oder durch ein Extrusionsverfahren hergestellt
werden und können
im Wesentlichen nicht vernetzt oder im Wesentlichen vernetzt sein.
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Das
Batch-Verfahren zur Herstellung von aufschäumbaren Kügelchen ist ähnlich zu
der Herstellung von aufschäumbarem
Polystyrol (EPS). Die resultierende Schaumstoffstruktur wird zu
nicht vernetzten Schaumstoffkügelchen
geeignet für
das Formpressen zu Artikeln geformt. Diskrete Harzpartikel, wie
aus dem Propylencopolymermaterial hergestelltes Granulat, die entweder
durch Schmelzmischen oder vorzugsweise durch Im-Reaktor-Mischen hergestellt wurden,
werden mit einem Treibmittel in einer wässrigen Suspension oder in
wasserfreiem Zustand in einem Druckgefäß bei einer erhöhten Temperatur
und einem erhöhten
Druck imprägniert.
Im Falle der wässrigen
Suspension wird das Treibmittel in das flüssige Medium, in welchem das Granulat
im Wesentlichen unlöslich
ist (wie Wasser), bei einem erhöhten
Druck und einer erhöhten
Temperatur in einem Autoklaven oder einem anderen Druckgefäß eingebracht.
Das Granulat wird entweder schnell in einer Atmosphäre oder
einen Bereich mit verringertem Druck entnommen, damit das Granulat
zu Schaumstoffkügelchen
aufgeschäumt
wird, oder abgekühlt
und als nicht aufgeschäumte
Kügelchen
entnommen. In einem separaten Schritt werden die nicht aufgeschäumten Kügelchen
erhitzt, beispielsweise durch Dampf oder mit heißer Luft, wodurch sie aufschäumen. Dieses
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffkügelchen wird in den U.S. Patenten
Nrs. 4,379,859 und 4,464,484 gelehrt.
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Die
Schaumstoffkügelchen
können
auch durch Herstellen einer Mischung aus den erfindungsgemäßen Polymermischungszusammensetzungen,
gegebenenfalls dem Vernetzungsmittel und dem chemischen Treibmittel
in einer geeigneten Mischvorrichtung oder einem Extruder, Formen
der Mischung zu Pellets und Erwärmen
der Pellets und Aufschäumen
und gegebenenfalls Vernetzen hergestellt werden.
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In
einem anderen Verfahren zur Herstellung von vernetzten Schaumstoffkügelchen,
die für
das Formpressen zu Artikeln geeignet sind, werden die erfindungsgemäßen Mischungen
geschmolzen und in einer herkömmlichen
Schaumstoffextrusionsapparatur mit einem physikalischen Treibmittel
gemischt, um einen im Wesentlichen kontinuierlichen Schaumstoffstrang
zu bilden. Der Schaumstoffstrang wird granuliert oder pelletiert, um
Schaumstoffkügelchen
zu bilden. Die Schaumstoffkügelchen
werden dann durch Strahlung vernetzt. Die vernetzten Schaumstoffkügelchen
können
dann koalesziert und formgepresst werden, um verschiedene, der oben
für das
andere Schaumstoffkügelchenverfahren
beschriebene Artikel zu bilden. Eine zusätzliche Lehre bezüglich dieses
Verfahrens ist in U.S. Patent Nr. 3,616,365 und in C.P. Park, obige
Publikation, Seiten 224–228
gegeben.
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Die
Schaumstoffkügelchen
können
durch jede im Stand der Technik bekannte Vorrichtung formgepresst
werden, wie Beladen des Presswerkzeugs mit den Schaumstoffkügelchen,
Komprimieren des Presswerkzeugs, um die Kügelchen zu komprimieren, und
Erwärmen
der Kügelchen,
beispielsweise mit Dampf, um ein Koaleszieren und ein Schweißen der
Kügelchen
zu bewirken, wodurch die Artikel gebildet werden. Gegebenenfalls
können
die Kügelchen
mit Luft oder einem anderen Treibmittel bei einem erhöhten Druck
und einer erhöhten
Temperatur vor dem Beladen des Presswerkzeugs imprägniert werden.
Ferner können
die Kügelchen
gegebenenfalls auch vor dem Beladen erwärmt werden. Die Schaumstoffkügelchen
werden dann durch ein geeignetes im Stand der Technik bekanntes
Formpressverfahren zweckdienlicherweise zu Blöcken oder Formstücken formgepresst.
Einige der Verfahren werden in den U.S. Patenten Nrs. 3,504,068
und 3,953,558 gelehrt. Ausgezeichnete Lehren betreffend die obigen
Verfahren und Formpressmethoden sind in C.P. Park, supra, Seite
191, Seiten 197–198
und Seiten 227–233,
den U.S. Patenten Nrs. 3,886,100, 3,959,189, 4,168,353 und 4,429,059
enthalten.
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Treibmittel,
die für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Schaumstoffstrukturen geeignet
sind, umfassen anorganische Agenzien, organische Treibmittel und
chemische Treibmittel. Geeignete anorganische Treibmittel umfassen
Kohlendioxid, Stickstoff, Argon, Wasser, Luft, Sauerstoff, Schwefelhexafluorid
(SF6) und Helium. Organische Treibmittel
umfassen aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 1–9 Kohlenstoffatomen, aliphatische
Alkohole mit 1–3
Kohlenstoffatomen, Ketone und vollständig oder teilweise halogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 1–4 Kohlenstoffatomen. Aliphatische
Kohlenwasserstoffe umfassen Methan, Ethan, Propan, n-Butan, Isobutan,
n-Pentan, Isopentan, Neopentan. Aliphatische Alkohole umfassen Methanol,
Ethanol, n-Propanol und Isopropanol. Vollständig oder teilweise halogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe umfassen Fluorkohlenwasserstoffe,
Chlorkohlenwasserstoffe und Chlorfluorkohlenwasserstoffe. Beispiele
für Fluorkohlenwasserstoffe
umfassen Methylfluorid, Perfluormethan, Ethylfluorid, 1,1-Difluorethan
(HFC-152a), Fluorethan (HFC-161),
1,1,1-Trifluorethan (HFC-143a), 1,1,1,2-Tetrafluorethan (HFC-134a),
1,1,2,2-Tetrafluorethan (HFC-134), 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan, Pentafluorethan
(HFC-125), Difluormethan (HFC-32), Perfluorethan, 2,2-Difluorpropan,
1,1,1-Trifluorpropan,
Perfluorpropan, Dichlorpropan, Difluorpropan, Perfluorbutan, Perfluorcyclobutan.
Teilweise halogenierte Chlorkohlenwasserstoffe und Chlorfluorkohlenwasserstoffe
für die Verwendung
gemäß vorliegender
Erfindung umfassen Methylchlorid, Methylenchlorid, Ethylchlorid,
1,1,1-Trichlorethan,
1,1-Dichlor-1-fluorethan (HCFC-141b), 1-Chlor-1,1-difluorethan (HCFC-1442b),
Chlordifluormethan (HCFC-22), 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan (HCFC-123)
und 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluorethan (HCFC-124). Vollständig halogeniert
Chlorfluorkohlenwasserstoffe umfassen Trichlormonofluormethan (CFC-11),
Dichlordifluormethan (CFC-12), Trichlortrifluorethan (CFC-113),
Dichlortetrafluorethan (CFC-114), Chlorheptafluorpropan und Dichlorhexafluorpropan.
Chemische Treibmittel umfassen Azodikohlenstoffamid, Azodiisobutyronitril,
Bariumazodicarboxylat, N,N'-Dimethyl-N,N'-dinitrosoterephthalamid
und Benzolsulfonhydrazid, 4,4-Oxybenzolsulfonylsemicarbazid
und p-Toluolsulfonylsemicarbazid, Trihydrazintriazin und Mischungen
aus Zitronensäure
und Natriumbicarbonat, wie die verschiedenen Produkte, welche unter
dem Namen HydrocerolTM (ein Produkt von
Boehringer Ingelheim) verkauft werden. Jedes der vorangehenden Treibmittel
kann einzeln oder in Kombination mit einem oder mehreren anderen
Treibmitteln verwendet werden. Bevorzugte Treibmittel umfassen Isobutan,
n-Butan, Kohlendioxid,
HFC-152a und Mischungen der Vorangehenden.
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Die
Menge des in das Polymerschmelzmaterial inkorporierten Treibmittels,
um ein schaumstoffbildendes Polymergel herzustellen, beträgt 0,05
bis 5,0, vorzugsweise 0,2 bis 3,0 und am meisten bevorzugt 0,5 bis 2,5
Mol pro Kilogramm Polymer.
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Ein
Nukleierungsmittel wird gegebenenfalls zugegeben, um die Größe der Schaumstoffzellen
zu kontrollieren. Bevorzugte Nukleierungsmittel umfassen anorganische
Substanzen, wie Calciumcarbonat, Talk, Ton, Titandioxid, Siliciumdioxid,
Bariumstearat, Calciumstearat, Diatomeenerde, Mischungen aus Zitronensäure und
Natriumbicarbonat und dgl. Wird das Nukleierungsmittel verwendet,
so beträgt
die Menge des verwendeten Nukleierungsmittels vorteilhafterweise
von 0,01 bis 5 Gewichtsanteile pro hundert Gewichtsanteile des Polymerharzes.
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Bei
der Herstellung von Schaumstoffen wird gegebenenfalls ein Stabilisierungsmittel
(auch als Permeabilitätsmodifiziermittel
bekannt) zu dem vorliegenden Schaumstoff zugegeben, um die Formbeständigkeit
zu erhöhen.
Bevorzugte Agenzien umfassen Amide und Ester von (C10-C24)-Fettsäuren.
Solche Agenzien sind in den U.S. Patenten Nrs. 3,644,230 und 4,214,054
beschrieben. Die Ester können
auch während
und nach der Schaumstoffherstellung die atmosphärische Aufladung verringern.
Die am meisten bevorzugten Agenzien umfassen Stearylstearamid, Glycerinmonostearat,
Glycerinmonobehenat und Sorbitolmonostearat. Werden solche Stabilisierungsmittel
verwendet, beträgt
die verwendete Menge solcher Stabilisierungsmittel im Allgemeinen
von > 0 bis etwa 10
Gewichtsanteile pro hundert Gewichtsanteile des Polymers.
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Schaumstoffe
werden gegebenenfalls perforiert, um den Gaspermeationsaustausch
zu erhöhen
oder zu beschleunigen, wobei das Treibmittel aus dem Schaumstoff
austritt und Luft in den Schaumstoff eintritt. Die U.S. Patente
Nrs. 5,424,016, 5,585,058, WO 92/19439 und WO 97/22455 stellen exzellente
Informationen bezüglich
der Perforation bereit.
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Falls
gewünscht,
können
die erfindungsgemäßen Schaumstoffe
durch jede bekannte Vorrichtung nachbehandelt werden, um das Ausmaß der Offenzelligkeit
der Schaumstoffe zu erhöhen.
Solche Nachbehandlungsverfahren umfassen ohne Beschränkung mechanisches
Komprimieren des Schaumstoffs und Aufschäumen des Schaumstoffs durch
das Aussetzen gegenüber
Dampf oder heißer
Luft.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
weisen im Allgemeinen eine Dichte von weniger als 700, vorzugsweise
weniger als 500, mehr bevorzugt weniger als 250 kg/m3 und
sogar mehr bevorzugt weniger als 100 kg/m3,
am meisten bevorzugt von 5 bis 70 Kilogramm pro Kubikmeter (gemäß ASTM D3575-93,
Suffix W, Arbeitsverfahren B) auf. Die Schaumstoffe können mikroporös (d.h.
mit einer Zellgröße von weniger
als etwa 0,05 mm, vorzugsweise weniger als etwa 0,001 mm, bis etwa
0,05 mm) oder makroporös
(d.h. mit einer Zellgröße von etwa
0,05 mm oder mehr) sein. Der makroporöse Schaumstoff weist eine durchschnittliche
Zellgröße von etwa
0,05 bis etwa 15, vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 10,0 und mehr
bevorzugt von etwa 0,1 bis etwa 5 Millimeter, vorzugsweise von 0,2
bis 2,0 und mehr bevorzugt 0,2 bis etwa 1,8 Millimeter auf, wenn
gemäß dem Verfahren
ASTM D3576-77 gemessen wird. Im Allgemeinen weisen die Schaumstoffe üblicherweise
eine durchschnittliche Zellgröße von 0,001
bis 10,0 mm auf.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
zeigen vorzugsweise eine ausgezeichnete Formbeständigkeit. Bevorzugte Schaumstoffe
behalten 80 Prozent oder mehr ihres anfänglichen Volumens bei, wenn
sie einen Monat nach einer anfänglichen
Volumenmessung innerhalb 30 Sekunden nach der Aufschäumung der Schaumstoffe
vermessen werden. Das Volumen wird durch jedes geeignete Verfahren,
wie die Volumenverdrängung
von Wasser, gemessen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
weisen in Abhängigkeit
von der Auswahl der Bestandteile und Variationen der Verfahrensbedingungen
eine Offenzelligkeit im Bereich von 0 bis 100 Volumenprozent, bezogen
auf das Gesamtvolumen des Schaumstoffs, auf, wenn gemäß ASTM D2856-94
gemessen wird. Schaumstoffe mit einer Offenzelligkeit von 20 Volumenprozent
oder weniger fallen im Allgemeinen in eine Klasse, die als geschlossenzellige
Schaumstoffe bekannt ist. Die als offenzellig bekannten Schaumstoffe
weisen im Allgemeinen eine Offenzelligkeit von mehr als 20, vorzugsweise
mehr als 40 und mehr bevorzugt mehr als 50 Volumenprozent auf. Die
Offenzelligkeit liegt wünschenswerterweise
bei 100 Volumenprozent oder weniger, vorzugsweise 95 Volumenprozent
oder weniger und mehr bevorzugt 90 Volumenprozent oder weniger.
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Die
Schaumstoffe weisen vorzugsweise eine Asker-C-Härte von ≤ 80, wünschenswerterweise ≤ 75 und vorzugsweise ≤ 70 auf. Die
Härtemessungen
der Schaumstoffe basieren auf einem Asker-C-Durometer für Moosgummi
und Garn in Übereinstimmung
mit ASTM D2240-97, wobei in Extrusionsrichtung unter Verwendung
eines kugelförmigen
Eindringkörpers
mit einem Durchmesser von 5 mm gemessen wird.
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Gemäß besonders
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der Schaumstoff ein rheologisch verändertes schlagzähes, gekuppeltes
Im-Reaktor-Propylencopolymer
und weist eine Dichte im Bereich von 50 kg/cm3 oder
weniger, und vorzugsweise 40 kg/m3 oder
weniger und eine Asker-C-Härte
von ≤ 35
und mehr bevorzugt ≤ 30,
wenn in Extrusionsrichtung gemessen wird, auf.
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Gemäß einer
anderen besonders bevorzugten Ausführungsform umfassen die erfindungsgemäßen Schaumstoffe
ein rheologisch verändertes
oder gekuppeltes schlagzähes
Im-Reaktor-Propylencopolymer und weisen eine Dichte im Bereich von
50 kg/cm3 oder weniger und vorzugsweise
40 kg/m3 oder weniger und vorzugsweise eine
Druckfestigkeit, wenn gemäß ASTM 3575
in der Extrusionsrichtung gemessen (in kPa (Pfund pro Quadratinch,
psi) für
25 Komprimierung), von ≤ 103
kPa (15 psi), mehr bevorzugt ≤ 83
kPa (12 psi) auf.
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Weist
der Schaumstoff die Form einer Folie oder Planke auf, so beträgt dessen
Dicke im Allgemeinen ≥ 0,5
mm, vorzugsweise ≥ 1
mm und die Breite im Allgemeinen ≥ 5
mm, vorzugsweise ≥ 10
mm. Die Bezeichnung "Dicke", wenn hierin verwendet,
einer Schaumstoffplanke oder -folie bezieht sich auf die schmalste
Querschnittsabmessung (beispielsweise wenn von einer planaren Oberfläche zu einer
gegenüberstehenden
ebenen Oberfläche
gemessen wird). Liegt der Schaumstoff in einer runden Form oder
als Stäbchen
vor, beträgt der
Durchmesser im Allgemeinen ≥ 5
mm, vorzugsweise ≥ 10
mm.
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Die
erfindungsgemäßen Schaumstoffe
sind für
jede Nutzanwendung einsetzbar, bei der Schaumstoffe mit vergleichbarer
Dichte und vergleichbaren Gehalten an offenen oder geschlossenen
Zellen heutzutage verwendet werden. Solche Nutzanwendungen umfassen
ohne Beschränkung
Polsterverpackungen (beispielsweise Eckklötze, Verstrebungen, Sättel, Beutel,
Taschen, Umschläge, Überzüge, Zwischenlagen,
Umhüllungen)
für fertiggestellte
Elektroartikel, wie Computer, Fernseher und Küchengeräte; Verpackungen und Schutz für exklusive
Stoffe oder Vorrichtungen; Werkstoffverarbeitungen (Tabletts, Transportbehälter, Boxausfütterungen,
Transportbehältereinlagen
und Transportbehälterteiler,
Shunt, Füllmaterial,
Auflagebretter, Teileabstandshalter und Teiletrennstücke); Arbeitsstationszubehör (Förderbänder, Tisch-
und Benchtop-Beläge,
Bodenmatten, Sitzpolster); Kraftfahrzeuge (Kopfstützen, Aufprallabsorptionsmittel
in Stoßstangen
oder Türen, Teppichunterlagen,
Schalldämmungen);
Flotationen (beispielsweise Schwimmwesten, Rettungswesten und Rettungsgurte);
Sport und Freizeit (beispielsweise Gymnastikmatten und Körperauflagen);
Wärmedämmungen
(wie diejenigen, die in Gebäuden
und Bauwerken verwendet werden); Schalldämmungen (beispielsweise für Geräte und Bauwerke
und Gebäude);
Flachdichtungen, Tüllen,
Dichtungen; Schallabdämpfungen
für Drucker
und Schreibmaschinen, Gefriermöbeleinsätze; Wurfgeschosscontainerabfederungen;
militärische
Granatenhalter; Blockierungen und Verankerungen für verschiedene
Gegenstände
im Transportwesen; Konservierungen und Verpackungen; Antiklappermatten
für Kraftfahrzeuge,
Dichtungen; medizinische Vorrichtungen, Hautauflagen; Polsterpaletten;
und Vibrationsisolationsmatten.
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In
einem anderen Aspekt können
die erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
zur Herstellung von aufgeschäumten
Filmen verwendet werden. Der erfindungsgemäße aufgeschäumte Film kann ein ein- oder mehrschichtiger
Film sein. Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Film eine Dicke von 0,0127–0,254 mm
(0,5 bis 10 Milliinch) auf. Der erfindungsgemäße Film kann bedruckt werden.
Ein aufgeschäumter
Film ist insbesondere für
eine Verwendung als Aufkleber oder in thermoformbaren Erzeugnissen geeignet.
Um aufgeschäumte
Filmstrukturen herzustellen, können
entweder physikalische oder chemische Treibmittel verwendet werden.
Ein erfindungsgemäßer mehrschichtiger
Film umfassend ein oder mehrere aufgeschäumte Schichten umfassend die
hierin definierten Polymerzusammensetzungen ist gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren, wie beispielsweise unter Verwendung
eines Co-Extrusionsverfahrens,
erhältlich.
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Der
Aufklebefilm kann aus bedruckten, spaltbreiten Filmrollen unter
Verwendung herkömmlicher,
in der Industrie bekannter Klebemittel und Kleister erzeugt werden,
wobei die Aufkleber auf einen Container, beispielsweise eine Flasche,
aufgeklebt werden. Zusätzlich
können
die erfindungsgemäßen Filme
bedruckt, mit druckempfindlichen Klebemitteln beschichtet, mit Abziehpapier
oder Abziehfilmen laminiert und auf Flaschen, Container oder andere
Oberflächen
durch herkömmliche
druckempfindliche Verfahren aufgebracht werden.
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Die
vorangehende Aufzählung
veranschaulicht lediglich eine Anzahl von geeigneten Nutzanwendungen.
Der Fachmann kann sich ohne Weiteres zusätzliche Nutzanwendungen vorstellen,
ohne vom Umfang oder vom Sinn der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung dieser Erfindung
gedacht und sollen diese nicht beschränken. Verhältnisse, Anteile und Prozentangaben
sind Gewichtsverhältnisse,
Gewichtsanteile und Gewichtsprozentangaben, wenn nicht anders angegeben.
Für die
unten angegebenen Beispiele, falls nicht anders angegeben, wird
die Schmelzfließrate
(MFR) gemäß ASTM D
1238 bei einer Temperatur von 230 °C unter einer Gewichtskraft
von 2,16 kg gemessen.
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Dow-Polypropylen-C105-02,
ein schlagzähes
Im-Reaktor-erzeugtes Propylencopolymer, das etwa 18 Prozent von
aus Ethylen abgeleiteten Einheiten enthält und einen Elastomergehalt
von etwa 36 Prozent (ICP-1) aufweist, wurde rheologisch verändert mit
225 ppm 4,4'-Oxy-bis(benzolsulfonylazid),
um dessen Schmelzfestigkeit zu erhöhen, wobei die folgenden Bedingungen
verwendet wurden: Trommeltemperaturen (°C): 25, 189, 234, 240, 244,
244, 229, 240, Düsentemperatur:
246 °C;
Düsendruck:
5012–5095
kPa (727–739 psi);
Schmelztemperatur: 274 ° C;
Dreh-RPM: 435; Rate: 99,8 kg/h (220 lb/h). Vergleiche wurden durchgeführt mit
PROFAX* PF814 PP mit hoher Schmelzfestigkeit (Homopolymer). PROFAX
ist eine Marke von Montell Company. Das rheologisch veränderte ICP-1(rICP-1)
zeigte eine höhere
Beständigkeit
und ein niedrigeres Modul verglichen mit PF814PP.
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Dow
Polypropylen DS6D82, ein statistisches Propylencopolymer, das etwa
3,2 Gewichtsprozent von aus Ethylen (RCP-1) abgeleiteten Einheiten
enthält,
wurde rheologisch verändert
mit 900 ppm 4,4'-Oxy-bis(benzolsulfonylazid)
bei den folgenden Bedingungen: Trommeltemperaturen (°C): 27, 156,
210, 226, 230; Düsendruck:
1655 kPa (240 psi); Schmelztemperatur: 230 °C; Dreh-RPM: 353; Rate: 27,2
kg/h (60 lb/h), um rRCP-1 zu ergeben.
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Dow
Polypropylen 6D70K, ein statistisches Propylencopolymer, das etwa
3,2 Prozent von aus Ethylen (RCP-2) abgeleiteten Einheiten enthält, wurde
rheologisch verändert
mit 1000 ppm 4,4'-Oxy-bis(benzolsulfonylazid)
bei den folgenden Bedingungen: Trommeltemperaturen (°C): 27, 156,
215, 229, 233; Düsendruck: 1793
kPa (260 psi); Dreh-RPM: 408; Rate: 27,2 kg/h (60 lb/h), um rRCP-2
zu ergeben.
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Dow
Polypropylen C107–04,
ein schlagzähes
Im-Reaktor-erzeugtes Propylencopolymer, das etwa 8 Gewichtsprozent
von aus Ethylen abgeleiteten Einheiten enthält und einen Elastomergehalt
von etwa 16 Prozent (ICP-2) aufweist, wurde rheologisch verändert mit
200 ppm 4,4'-Oxy-bis(benzolsulfonylazid)
bei den folgenden Bedingungen: Trommeltemperaturen (°C): 25, 25,
17, 153, 200, 240, 260, 260, 260; Düsendruck: 2641–2910 kPa
(383–422
psi); Schmelztemperatur: 250 °;
Dreh-RPM: 220; Rate: 59, 0 kg/h (130 lb/h), um rICP-2 zu ergeben.
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Schaumstoffherstellung
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Ein
Tandemextrusionssystem bestehend aus einem 34 mm-Durchmesser Gleichdralldoppelschneckenextruder
(Mischextruder), der einen 40 mm Durchmesser Einschneckenextruder
(Kühlextruder)
beschickt, wurde zur Herstellung der Schaumstoffproben aus PROFAX
PF814 und den oben beschriebenen dichteveränderten Propylencopolymeren
verwendet. Polymerpellets wurden in den Rumpf des Doppelschneckenextruders
gegeben. Treibmittel (BA) (Isobutan) wurde in den Doppelschneckenextruder
eingespritzt. 0,25 Gewichtsprozent Talk wurden als Nukleierungsmittel
verwendet. Das Treibmittel-beladene Polymer wurde komprimiert und
dann in einen Einschneckenextruder gegeben und auf eine optimierte
Temperatur abgekühlt
und dann durch eine 2 mm-Durchmesser Stabdüse extrudiert. Die Aufschäumbedingungen
als auch die Schaumstoffeigenschaften sind in den unten gezeigten
Tabellen angegeben. C-1 bis C-4 sind Vergleichsbeispiele und Ex-1 bis
Ex-9 sind erfindungsgemäße Beispiele.
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Die
rheologisch veränderten
Propylencopolymere wurden erfolgreich aufgeschäumt, um niedrigdichte Schaumstoffe
herzustellen. Ein stabiler Schaumstoff wurde bei einem BA-Gehalt
erhalten, der von 8,2 bis auf 12,00 Gewichtsanteile erhöht werden
konnte. Die rICP's
führten
zu einer signifikant niedrigeren Schaumstoffdichte und zu weicheren
Schaumstoffen mit kleineren Zellgrößen als auch einem geringeren
Druckverformungsrest. Zusätzlich
war die Aufbläheffizienz
(theoretische Schaumstoffdichte, wenn das gesamte Treibmittel aufgebläht wurde,
dividiert durch die reale Schaumstoffdichte multipliziert mit 100
%) der erfindungsgemäßen Schaumstoffe
signifikant höher
als für
die Vergleichsschaumstoffe (80 Prozent oder mehr gegenüber 72 Prozent).
Die rICP's führten zu
einer signifikant verringerten Schaumstoffdichte, einem weicheren
Schaumstoff als auch einem geringeren Druckverformungsrest bei einer
erhöhten
Aufbläheffizienz
verglichen mit den Vergleichsschaumstoffen.
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