-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen aktivkohlehältigen Verbundwerkstoff und
ein Verfahren zur Herstellung desselben.
-
Aktivkohle
wird in sehr zahlreichen und seit langem bekannte Anwendungen als
Kohlenstoffadsorbens verwendet. Gemeinhin wird sie mittels eines Verfahrens
hergestellt, das darin besteht, entweder einen kohlenstoffhältigen Vorläufer zu
carbonisieren und dann den erhaltenen Kohlenstoff mithilfe eines physikalischen
Aktivierungsmittels zu aktivieren, oder den kohlenstoffhältigen Vorläufer direkt
mithilfe eines chemischen Aktivierungsmittels zu aktivieren, wobei
der Aktivierungsschritt in beiden Fällen mit einer Wärmebehandlung
einhergeht. Ein derartiges Verfahren führt im Allgemeinen zu einem
festen, pulvrigen Produkt. Die Verwendung von pulverförmiger Aktivkohle
als Adsorbens weist aber zahlreiche Nachteile auf. Der pulvrige
Form führt
oft zu Verlusten der in den Systemen oder Verfahren, bei denen Aktivkohle
eingesetzt wird, verwendeten Chargen. Weiters tendiert als solche
eingesetzte pulvrige Aktivkohle dazu, aus dem Reaktor, in dem sie
eingesetzt wurde, zu entweichen.
-
Weiters
weist Aktivkohle nach dem Stand der Technik, genauso wie Aktivkohle-Festbetten,
eine schlechte Wärmeleitfähigkeit
auf, was ihren Einsatz in zahlreichen gewerblichen Anwendungen einschränkt.
-
Sehr
wenige Aktivkohlevorläufer
können
in Form von groben Körnern
gleichmäßig aktiviert
werden. So beschreibt M. Lopez et al. ("Preparation of Activated Carbon from
Wood Monolith",
Carbon 34(6), 825-827 (1996)) ein Verfahren, das darin besteht,
einen Kohlenstoffvorläufer
(Holz, Mandelschalen, Kokosnussschalen etc.) durch eine Tauchbehandlung
in einer wässrigen,
80 °C heißen Lösung, die
einen Aktivator (beispielsweise H3PO4, ZnCl2) enthält, oder
direkt in konzentrierter Säure
(80%ige H3PO4) gleichmäßig zu imprägnieren.
Der imprägnierte
Vorläufer
wird im Anschluss daran getrocknet und danach (oder direkt) bei
einer Temperatur um die 500 °C
etwa eine Stunde lang aktiviert. Der restliche Aktivator wird daraufhin
durch Spülen
mit Wasser entfernt. Der Imprägnierschritt
ist jedoch äußerst zeitaufwändig, wodurch
das Verfahren nur von beschränkter
Bedeutung für
Wirtschaft und Industrie ist. Zudem regt der Wärmebehandlungsschritt des Verfahrens
kinetische Gradienten in den Körnern
und folglich auch Strukturgradienten des Adsorbens an. Die so erhaltenen
Körner
sind demnach, was ihre Eigenschaften betrifft, nicht einheitlich.
Das Ausmaß dieses
Problems nimmt mit der Größe der Teilchen zu.
-
Verschiedene
Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle in Form eines makroskopischen
Verbundwerkstoffs wurden untersucht. In einigen Verfahren nach dem
Stand der Technik wird bereits bestehende Aktivkohle als Ausgangsprodukt
herangezogen. Zitiert werden könnte
hier etwa das von T. K. Bose et al. (US-4.999.330, 1991) beschriebene
Verfahren. In diesem Verfahren werden die Teilchen hochadsorbierender
Aktivkohle mit einem Bindemittel durch Suspendieren in einer Lösung des
besagten Bindemittels in einem Lösungsmittel
umhüllt,
wobei das Lösungsmittel
in Folge durch Abdampfen entfernt wird. Das verbleibende Produkt
wird gepresst und erhitzt. Ein Teil des Bindemittels wird zersetzt,
und ca. 10 % der Poren der Aktivkohle werden blockiert. Ein derartiges Verfahren
weist verschiedene Nachteile auf. Der Schritt des Umhüllens der
Aktivkohle mit dem Bindemittel ist aufgrund des Schritts der Abdampfung
des Lösungsmittels
zeit- und energieaufwändig.
Zudem geht die Porosität
der Aktivkohle teilweise verloren, wodurch die Adsorptionsfähigkeit
dieses Verbundwerkstoffs im Vergleich zu jener der pulverförmigen Ausgangsaktivkohle
geringer ist. Ein weiteres Verfahren dieser Art ist das von S. Follin
beschriebene ["Approche
de Dubinin pour la caractérisation
de charbons actifs et évaluation
des performances de cycles frigorifiques á adsorption. Application á la production
de froid par le couple charbon actif – CO2", Dissertation an
der IMP Universität
von Perpignan, 1996]. Dieses Verfahren leitet sich insofern vom
oben beschriebenen Bose-Verfahren ab, als es darin besteht, Aktivkohleteilchen
mit einem Bindemittel mittels einer Lösung des Bindemittels in einem
Lösungsmittel
zu umhüllen
und in Folge nach Entfernung des Lösungsmittels zu pressen. Die
Verbesserung besteht im Zusetzen von natür lichem, expandiertem Graphit
zur umhüllten
Aktivkohle nach der Entfernung des Lösungsmittels, aber vor dem
Pressen. Die Gegenwart von Teilchen aus natürlichem, expandiertem Graphit
verbessert die Wärmeleitfähigkeit
des erhaltenen adsorbierenden Verbundwerkstoffs wesentlich. Jedoch
wird auch in diesem Fall ein deutlicher Verlust an Adsorptionsfähigkeit,
hauptsächlich als
Ergebnis der Gegenwart des Bindemittels, festgestellt. Dieser Verlust
kann etwa 15 bis 30 %, abhängig vom
verwendeten Bindemittel, ausmachen.
-
In
anderen Verfahren wird Aktivkohle anlässlich der Herstellung eines
Verbundwerkstoffs hergestellt. Beispielsweise beschreibt K. P. Gadkaree ("Carbon Honeycomb
Structures for Adsorption Applications", Carbon 36(7-8), 981-989 (1998)) ein
Verfahren, in dem eine Trägervorrichtung
mit wabenförmiger
Struktur aus poröser,
extrudierter Keramik gefertigt wird. Dieser Träger wird dann mit einem Polymerharz,
beispielsweise einem Phenolharz, mit geringer Viskosität imprägniert.
Das Ganze wird dann getrocknet, carbonisiert und aktiviert, beispielsweise durch
Carbonisierung unter N2 bei 900 °C und nachfolgender
Aktivierung unter CO2, mit einer Verbrauchsrate
von 25 bis 30 %. Der so erhaltene Verbundwerkstoff bildet einen
gleichförmigen
Gegenstand und weist sehr gute mechanische Festigkeit auf. Dieses
Verfahren kann jedoch ausschließlich
auf Polymer-Vorläufer
angewendet werden. Zudem ist der Gehalt an Aktivkohle niedrig und
die Wärmeleitfähigkeit
des erhaltenen Werkstoffs gering.
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
makroskopischen Verbundwerkstoffs, der im Wesentlichen aus Aktivkohle besteht,
gute Wärmeleitfähigkeit
aufweist und zur Anpassung an unterschiedliche industrielle Nutzungsmöglichkeiten
leicht formbar ist. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Werkstoffs.
-
Der
Verbundwerkstoff gemäß der Erfindung umfasst
Aktivkohle und expandierten Graphit. Er ist dadurch gekennzeichnet,
dass:
- – er
als Block vorliegt, in dessen Inneren die Aktivkohle in Form von
mikroporösen
Teilchen homogen und gleichmäßig verteilt
ist
- – die
Struktur der mikroporösen
Teilchen durch ein Mikroporenvolumen W0 zwischen
0, 1 cm3g–1 bis 1,
5 cm3g–1 und einen mittleren
Durchmesser der Mikroporen L0 zwischen 2 Å und 30 Å gekennzeichnet
ist;
- – die
Aktivkohleteilchen unabhängig
von ihrer Position im Verbundwerkstoff im Wesentlichen die gleiche
Struktur aufweisen;
- – die
spezifische Wärmeleitfähigkeit
des Werkstoffs 1 bis 100 Wm–1K–1 beträgt.
-
Der
Verbundwerkstoff gemäß der Erfindung kann
in Form einer Matrix aus expandiertem Graphit vorliegen, in deren
Inneren die Aktivkohleteilchen gleichmäßig verteilt sind, wobei dieser
Werkstoff thermisch anisotrop ist. Er kann genauso in Form einer
Dispersion von Graphit in Aktivkohle oder umgekehrt vorliegen, wobei
dieser Werkstoff thermisch isotrop ist. Auf jeden Fall liegt die
Makroporosität
des expandierten Graphits zwischen 10 μm und 800 μm. Das Gewichtsverhältnis Aktivkohle/expandierter
Graphit im Werkstoff der Erfindung kann innerhalb einer sehr großen Bandbreite
variieren. Vorzugsweise liegt es zwischen 50 % und 99 %.
-
Der
Verbundwerkstoff gemäß der Erfindung wird
durch ein Verfahren erhalten, das einen Schritt umfasst, bei dem
ein Aktivator und ein Gemisch aus expandiertem Graphit und einem
Aktivkohlevorläufer einer
Wärmebehandlung
unterzogen werden, und zwar bei einer solchen Temperatur und über einen solchen
Zeitraum, die zum Erzielen einer Verbrauchsrate ("burn-off") des Aktivkohlevorläufers von zwischen
5 und 70 % ausreichend sind. Unter Verbrauchsrate ist der Masseverlust
des Aktivkohlevorläufers
bei der Wärmebehandlung
zu verstehen.
-
Der
im Verfahren der vorliegenden Erfindung eingesetzte expandierte
Graphit kann mittels Expansionsverfahren nach dem Stand der Technik
erhalten werden. Als Beispiel kann hier das in FR-2.682.370 beschriebene
Verfahren angeführt
werden, in dem ein Reagens in einem Vorläuferstoff einge lagert wird, woraufhin
die erhaltene Einlagerungsverbindung, gegebenenfalls mit Wasser
gewaschen und getrocknet, einer drastischen Temperaturerhöhung (Hitzeschub) ausgesetzt
wird. Das schnelle Entweichen der Einlagerung geht mit einer eindimensionalen,
irreversiblen Expansion (oder Abblätterung) eines jeden einzelnen Graphitteilchen
einher. Als Reagens können
beispielsweise Eisenchlorid-Ammoniak-Gemische oder Schwefelsäure eingesetzt
werden. Sich exotherm zersetzende Reagenzien sind besonders vorteilhaft. Als
sich exotherm zersetzende Reagenzien können Perchlorsäure, allein
oder im Gemisch mit Salpetersäure,
oder Nitromethan angeführt
werden. Die Rohdichte des so erhaltenen expandierten Graphits ist äußerst gering
(einige Gramm pro dm3, verglichen mit 2
kg pro dm3 des Vorläufermaterials). Die spezifische
Oberfläche
beträgt
einige Dutzend m2/g, während jene des Vorläuferstoffs
1 m2/g beträgt. Besonders bevorzugt ist
ausgehend von natürlichem
Graphit erhaltener expandierter Graphit.
-
Der
Aktivkohlevorläufer
ist ein Material mit hohem Kohlenstoffgehalt. Als Beispiele können Peche
jeder Herkunft, Cellulosematerialien und Polymerwerkstoffe angeführt werden.
Beispiele für
Cellulosematerialien sind Holz, Mandelschalen, Kokosnussschalen
und Torf. Als Polymerwerkstoffe können Phenolharze genannt werden.
-
Die
Peche können
Peche aus Erdöl,
Steinkohle, Reifen, Holz, durch Pyrolyse im Vakuum oder aus verschiedenen
Abfallstoffen erhaltene sein. Vorzugsweise werden sie in Form von
im Wesentlichen mesogenen und teilweise mesophasigen Pechen eingesetzt.
Ein im Wesentlichen mesogenes und teilweise mesophasiges Pech enthält ungefähr 25 bis
40 % Harz vom Typ α,
ungefähr
40 bis 60 % Harz vom Typ β und
ungefähr
15 bis 30 % Harz vom Typ γ.
Ein Harz vom Typ α ist
ein in Toluol und Chinolin unlösliches
Harz, ein Harz vom Typ β ist
ein in Toluol unlösliches,
jedoch in Chinolin lösliches
Harz, und ein Harz vom Typ γ ist
ein sowohl in Toluol als auch in Chinolin lösliches Harz.
-
Verschiedene
Verfahren können
zum Erhalt eines im Wesentlichen mesogenen und teilweise mesophasigen
Pechs umgesetzt werden. Einem ersten Verfahren gemäß wird ein
Harze vom Typ γ enthaltendes
Pech einer Wärmebehandlung
unterzogen, woraufhin eine selektive Entfernung der nichtpolymerisierten
Harze vom Typ γ mittels
Toluol durchgeführt wird.
Einem anderen Verfahren gemäß wird ein
Harze vom Typ γ enthaltendes
Pech einer Wärmebehandlung
unterzogen, woraufhin die nichtpolymerisierten Harze vom Typ γ mittels
Destillation entfernt werden. Einem dritten Verfahren gemäß wird ein
Harze vom Typ γ enthaltendes
Pech einer Wärmebehandlung
in Gegenwart eines Oxidationsgases unterzogen, beispielsweise mittels
Durchperlenlassens von Luft. Derartige Verfahren sind beispielsweise
in der Patentanmeldung Nr. 99.14607 ausführlicher beschrieben.
-
Das
Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle innerhalb eines expandierten
Graphit enthaltenden Verbundwerkstoffs erlaubt nun die Verwendung
von Verbindungen, die exotherme Aktivierungsreaktionen auslösen, als
Aktivatoren, die in Verfahren nach dem Stand der Technik nicht einsetzbar
waren. Die gute Wärmeleitfähigkeit
von expandiertem Graphit ermöglicht
nämlich,
die exotherme Natur der Aktivierungsreaktion durch Abziehen der
erzeugten Wärme
aus dem Werkstoff zu kontrollieren. So wird der Aktivkohlevorläufer im
Inneren des Verbundwerkstoffs unter denselben Bedingungen wie am
Rand des Werkstoffs aktiviert, wobei die Aktivkohlekörnchen im Werkstoff
eine im Wesentlichen einheitliche Struktur aufweisen.
-
Das
Verfahren der Erfindung kann unter Verwendung eines flüssigen chemischen
Aktivators, eines pulverförmigen
chemischen Aktivators oder eines physikalischen Aktivators durchgeführt werden.
-
In
einer Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung wird ein flüssiger chemischer Aktivator
eingesetzt. Das Verfahren besteht also in:
- – der Herstellung
eines gleichförmigen
Gemischs aus einem Aktivkohlevorläufer, einem flüssigen chemischen
Aktivator und verteiltem expandiertem Graphit und Pressen desselben,
um einen kompaktierten Block zu erhalten;
- – der
Wärmebehandlung
des Blocks bei einer Temperatur zwischen 350 °C und 900 °C und über einen ausreichend langen
Zeitraum, um eine Verbrauchsrate des Aktivkohlevorläufers von
5 bis 70 Gew.-% zu erzielen;
- – der
Entfernung des restlichen chemischen Aktivators.
-
Der
flüssige
chemische Aktivator ist ein flüssiges
Mittel in reinem Zustand oder in Form einer konzentrierten Lösung. Der
Aktivator kann beispielsweise eine konzentrierte Lösung einer
Säure oder eine
Salzschmelze sein. Genauso wie bei der Verwendung eines chemischen
Aktivators in verteilter, fester Form liegt das Gewichtsverhältnis zwischen dem
flüssigen
chemischen Aktivator AC und dem Aktivkohlevorläufer PC im Reaktionsgemisch
vorzugsweise bei 0,5 ≤ AC/PC ≤ 5/1.
-
Ist
der Aktivkohlevorläufer
ein für
Lösungen undurchlässiges Pech,
so umhüllt
der flüssige
Aktivator die Teilchen des Vorläufers.
So wird eine teigige Masse aus mit dem Aktivator umhüllten Teilchen
des Aktivkohlevorläufers
und Teilchen aus expandiertem Graphit erhalten.
-
Ist
der Aktivkohlevorläufer
ein für
Lösungen durchlässiges Cellulosematerial,
so imprägniert
der flüssige
Aktivator die Teilchen des Aktivkohlevorläufers, um so eine teigige Masse
aus mittels des Aktivators imprägnierten
Teilchen des Aktivkohlevorläufers
und Teilchen aus expandiertem Graphit zu erhalten. In diesem Fall
ist kein Pressen des Gemischs aus imprägnierten Teilchen und expandiertem
Graphit zur Bildung eines Blocks vonnöten.
-
Größe und Volumen
der Makroporosität
steigen mit dem Anteil des flüssigen
Aktivators. Diese Form der Durchführung ermöglicht in großem Maße ein Variieren
der Eigenschaften der im Inneren des Verbundwerkstoffs erhaltenen
Aktivkohle, abhängig vom
jeweils verwendeten Anteil des chemischen Aktivators. Ein geringes
Ausmaß an
Imprägnierung oder
Umhüllung
ergibt Werkstoffe mit Eigenschaften von Aktivkohle mit starker Selektivität, wie sie
für ein geringes
Mikroporenvolumen und einen geringen mittleren Porendurchmesser
charakteristisch sind. Ein hohes Ausmaß an Imprägnierung oder Umhüllung ergibt
Werkstoffe mit Eigenschaften von hochadsorbierender Aktivkohle,
wie sie für
ein großes
Mikroporenvolumen und einen hohen mittleren Porendurchmesser charakteristisch
sind. Die Besonderheit im Zusammenhang mit der Verwendung eines
flüssigen
chemischen Mittels und eines Cellulosematerials als Aktivkohlevorläufer liegt
im Erhalt eines thermisch isotropen Verbundwerkstoffs. Ein weiterer
Vorteil besteht in der Tatsache, dass das in Form einer teigigen Masse
erhaltene Gemisch vor der Aktivierung durch Wärmebehandlung formbar ist und
demnach durch einfaches Formen ohne Pressen oder durch Extrudieren
geformt werden kann. So können
auf einfache Weise Blöcke
des Aktivkohle enthaltenden Verbundwerkstoffs von unterschiedlichster
Gestalt erhalten werden. Die Herstellung der Blöcke kann kontinuierlich durchgeführt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung wird der chemische Aktivator pulverförmig eingesetzt.
Das Verfahren besteht also in:
- – der Herstellung
eines gleichförmigen
Gemischs aus einem pulverförmigen
Aktivkohlevorläufer, expandiertem
Graphit und einem verteilten chemischen Aktivator, das gepresst
wird, um einen kompaktierten Block zu bilden;
- – der
Wärmebehandlung
des kompaktierten Blocks in neutraler Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen
350 °C und
600 °C und über einen ausreichend
langen Zeitraum, um eine Verbrauchsrate des Aktivkohlevorläufers von
5 bis 70 Gew.-% zu erzielen;
- – der
Entfernung des restlichen chemischen Aktivators.
-
Wird
der chemische Aktivator in Pulverform eingesetzt, so wird vorzugsweise
einer mit einer mittleren Körnchengröße eingesetzt,
die entweder kleiner als die Größe der Poren
der kompaktierten Matrix aus natürlichem
Graphit ist oder aber dieser entspricht.
-
Der
chemische Aktivator in verteilter, fester Form ist aus der aus starken
Basen, wie z.B. wasserfreiem oder leicht wasserhältigem, grob zerkleinertem
Kalium, Säuren,
wie z.B. Phosphorsäure,
und Lewis-Säuren
bestehenden Gruppe ausgewählt.
Im Speziellen können
hier Zinkchlorid, K2S, KCNS, NaCl und FeCl3 angeführt
werden.
-
Wird
ein chemischer Aktivator in verteilter, fester Form eingesetzt,
so liegt das Gewichtsverhältnis
des chemischen Aktivators AC zum Aktivkohlevorläufer PC im Reaktionsgemisch
vorzugsweise bei 0,5 ≤ AC/PC ≤ 5/1. Das
Volumen der makroporösen Struktur
steigt mit dem Anteil des chemischen Aktivators, während der
mittlere Durchmesser der Makroporen konstant bleibt. Demnach nimmt
die Rohdichte des Verbundwerkstoffblocks ab, wenn der Anteil des chemischen
Aktivators ansteigt. Im Falle von sehr hohen Anteilen des chemischen
Aktivators nimmt der Zusammenhalt des Verbundwerkstoffs ab, wodurch der
Verbundwerkstoffblock eine geringere Dichte und geringere Beständigkeit
aufweist. Dieser Nachteil kann durch zusätzliches Pressen des erhaltenen
Verbundwerkstoffblocks nach der Aktivierung in einer Form, die dieselbe
sein kann, in der bereits das Pressen vor der Wärmebehandlung zur Aktivierung
vollzogen wurde, wettgemacht werden.
-
Die
neutrale Atmosphäre
im Reaktionssystem, in der die Wärmebehandlung
durchgeführt
wird, wird durch Stickstoff, Argon oder Helium geschaffen.
-
Nach
der Wärmebehandlung
wird der Werkstoff in Form eines kompaktierten Blocks zur Entfernung
des restlichen Aktivators so lange gewaschen, bis eine neutrale
Waschflüssigkeit
erhalten wird. Das Waschen erfolgt mit einem Lösungsmittel für den restlichen
chemischen Aktivator. Im Allgemeinen ist das Lösungsmittel Wasser.
-
Die
Durchführung
des Verfahrens der Erfindung mithilfe eines chemischen Aktivators
in fester, pulvriger Form ist einfach, da ausschließlich Pulver verwendet
werden. Allerdings können
so die Eigenschaften des Verbundwerkstoffs nicht in hohem Maße angepasst
werden, da es dem Kontakt zwischen Aktivator und Vorläuferteilchen
an Wirksamkeit mangelt. Die erhaltenen Verbundwerkstoffe weisen
die Eigenschaften stark selektiver Aktivkohle auf.
-
Wird
das Verfahren der Erfindung mit einem pulverförmigen Aktivkohlevorläufer und
einem physikalischen Aktivator durchgeführt, so umfasst es folgende
Schritte:
- – Herstellung
eines pulverförmigen
Gemischs aus expandiertem Graphit und einem Aktivkohlevorläufer;
- – Pressen
des Gemischs in einer Form, um einen kompaktierten Block zu erhalten;
- – Kontaktieren
des erhaltenen kompaktierten Blocks mit einem physikalischen Aktivator
und Wärmebehandlung.
-
Die
Wärmebehandlung
wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 800 °C bis 1.100 °C über einen ausreichend langen
Zeitraum, um eine Verbrauchsrate des Aktivkohlevorläufers von
vorzugsweise zwischen 30 und 70 Gew.-% zu erzielen, durchgeführt.
-
Der
physikalische Aktivator ist ein Gas, das aus der aus CO2,
einem Gemisch aus CO2 und H2O, einem
Gemisch aus CO2 und Inertgas, einem Gemisch
aus CO2 oder H2O
in einem Inertgas, reinem H2O in Dampfform
und in einem inerten Trägergas verdünntem H2O bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Die Wärmebehandlung
wird üblicherweise
bei einer Temperatur von 800 °C
bis 1.100 °C über einen ausreichend
langen Zeitraum, um eine Verbrauchsrate des Aktivkohlevorläufers von
30 und 70 Gew.-% zu erzielen, durchgeführt. Diese Werkstoffe verfügen über eine
geringere Dichte als die durch chemische Aktivierung erhaltenen
Werkstoffe, jedoch sind die Struktur am Rand und die Struktur im
Kern des Werkstoffblocks nur mäßig homogen.
-
Die
Verbundwerkstoffe in Form von kompaktierten Blöcken, die durch die Ausführungsformen des
Verfahrens der Erfindung erhalten werden, sind, ob nun ein fester,
fein verteilter chemischer Aktivator oder ein physikalischer Aktivator
eingesetzt wird, thermisch anisotrope Werkstoffe. Sie verfügen über eine
radiale Wärmeleitfähigkeit λr und
eine axiale Wärmeleitfähigkeit λa.
Dies ergibt sich aus einer partiellen Ausrichtung der Schichten
des expandierten Graphits beim Pressen des Pulvergemischs. Im Allgemeinen
ist λa nahezu unabhängig von der Dichte der Matrix
des expandierten Graphits, während λr sehr
empfindlich für
diesen Parameter ist. Die radiale Wärmeleitfähigkeit λr ist
immer sehr deutlich höher als
die axiale Wärmeleitfähigkeit λa.
Diese Eigenschaft ist besonders in jenen Verfahren von Bedeutung,
in denen der Werkstoff in Form eines zylindrischen Blocks eingesetzt
wird, insbesondere als Füllkorper
einer zylindrischen Kolonne, wo eine gute Wärmeübertragung zwischen der Kolonnenwand und
dem Füllkörper und
eine Einschränkung
jeglicher Form von axialer Dispersion erwünscht sind.
-
Es
zeigt sich, dass das Verfahren der Erfindung, das darin besteht,
Aktivkohle durch Aktivierung eines Vorläufers im Inneren eines expandierten
Graphit enthaltenden Verbundwerkstoffs herzustellen, den Erhalt
eines Adsorbens in Form eines kompaktierten Blocks ermöglicht und
dabei die bestehenden Nachteile in Verbindung mit der Verwendung
pulverförmiger
Aktivkohle ausschaltet. Das Verfahren behält die Porosität der Aktivkohle
bei, und durchgeführte
Messungen haben gezeigt, dass die Mikroporosität der Aktivkohle im Inneren
des Verbundwerkstoffs mit der von pulverförmiger Aktivkohle, die ausgehend
von demselben Vorläufer
erhalten worden wäre,
identisch war. Bei der Verwendung des Verbundwerkstoffs als Adsorbens
sind dessen Leistungseigenschaften nicht eingeschränkt, da
der Zugang für
Flüssigkeiten
zu den Poren durch das Herstellungsverfahren nicht beeinträchtigt wird.
Im Gegenteil, es wird sogar eine Beschleunigung des Adsorptions/Desorptions-Vorgangs aufgrund
des Einflusses des expandierten Graphits auf die entsprechenden
Wärmen
festgestellt. Die Gegenwart von expandiertem Graphit stellt aufgrund
seiner guten Wärmeleitfähigkeit,
die die niedrige Wärmeleitfähigkeit
von Aktivkohle kompensiert, einen zusätzlichen Vorteil dar. Schließlich werden
bei den meisten Anwendungen von Aktivkohle thermische Effekte ausgelöst, deren
Beseitigung wünschenswert
ist, und diese Beseitigung wird durch die Gegenwart von expandiertem
Graphit stark begünstigt.
-
Letztendlich
erlaubt das Verfahren der Erfindung den Erhalt des Verbundwerkstoffs
in einer direkt auf die gewünschte
Anwendung angepassten Form. Beim Schritt der Aktivierung durch Wärmebehandlung
kann das Gemisch aus Aktivkohlevorläufer und expandiertem Graphit
in eine Form eingefüllt
werden, die die für
die Anwendung des Werkstoffs gewünschte
Gestalt aufweist. Als Beispiel hierfür werden Lochscheiben, die
als Adsorbentien in Gasspeicherreaktoren, wie beispielsweise H2, CH4 oder CO2, oder in thermischen Maschinen eingesetzt
werden, zylinderförmige
adsorbierende Materialien für
Tauscher, Elemente mit besonderen Formen für Füllkorper eines bestimmten Aufbaus,
die zur Behandlung von Flüssigkeiten
oder für
heterogene Katalysereaktionen bestimmt sind, angeführt werden.
Das nicht zwingend durchzuführende,
erneute zusätzliche
Pressen ermöglicht
die Anpassung der Gestalt, der Porosität und der Dichte des Verbundwerkstoffblocks.
Im Allgemeinen behält
der Verbundwerkstoffblock die ihm durch die Form, in der die erste
Pressung und die Wärmebehandlung
zur Aktivierung durchgeführt
wurden, gegebene Gestalt bei. Wenn die nach der Aktivierung erhaltene
mechanische Beständigkeit
nicht zufrieden stellend ist, wird der Block erneut in der anfänglich verwendeten
Form geformt. Dieses erneute Formen erlaubt zusätzlich ein Kontrollieren der
Dichte des Verbundwerkstoffblocks. Beispielsweise kann ein nicht
erneut gepresster würfelförmiger Block
mit einer ursprünglichen
Rohdichte von ca. 100 kg.m–3 durch erneutes Pressen
unter einem Druck von 200 Bar auf 410 kg.m–3 verdichtet
werden. Dieses erneute Pressen führt
gleichzeitig zu einer Abnahme der Makroporosität, und ein optimaler Wert kann
diesbezüglich
definiert werden, um die Eigenschaften eines jeden Werkstoffs dem
Anwendungszweck anzupassen. Die adsorbierende Wirkung des Werkstoffs
wird von der Wahl der mikroporösen
Struktur der im Inneren des Verbundwerkstoffs befindlichen Aktivkohle bestimmt.
Die Wärmeleitfähigkeit
des Werkstoffs wird von der Wahl der Dichte des expandierten Graphits bestimmt.
Die Leistungseigenschaften bezüglich
des Stofftransports werden von der Durchlässigkeit des Verbundwerkstoffs,
von der Volumenkontraktion des Aktivators nach der Aktivierung (wenn
es sich um ein chemisches Mittel handelt) und vom Ausmaß der eventuell
durchgeführten
erneuten Pressung des Verbundwerkstoffblocks nach der zur Aktivierung vollzogenen
Wärmebehandlung
bestimmt. Die hydrodynamischen Eigenschaften werden durch das Formen
des Werkstoffs verliehen und bestimmen den Stofftransport so wie
die Wärmekonvektion
zwischen Fluid und Block bei dessen Verwendung.
-
Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele, die der
Illustration und nicht als Einschränkung der Erfindung dienen,
ausführlicher erklärt.
-
Beispiel 1
-
Herstellung eines Verbundstoffs
aus Aktivkohle und natürlichem,
expandiertem Graphit, ausgehend von Steinkohlenpech, mittels Umhüllung mit
Kalium
-
Verwendet
wurde aus Steinkohle gebildetes Pech, d.h. ein Steinkohlenpech,
dessen Gehalt an β-Harzen
durch Wärmebehandlung,
einhergehend mit einer partiellen Oxidation mittels Durchperlenlassens
von Reaktivstoffen, gesteigert wurde. Das gebildete Pech wurde grob
zu Teilchen einer Größe zwischen
50 μm und
200 μm zerkleinert.
Die Pechteilchen wurden daraufhin in einer wässrigen Lösung von Kalium in der Mindestmenge
an Wasser, d.h. im vorliegenden Fall in einer Lösung mit 54,7 Gew.-% (was der
Löslichkeitsgrenze
von KOH in Wasser mit 80 °C
entspricht), suspendiert. Die so erhaltene Suspension wurde auf
80 °C erhitzt
und bis zur vollständigen
Verdampfung des Wassers gerührt.
So wurde ein wasserfreies Pulver erhalten, das gemahlen wurde, um
Teilchen mit einer Größe von unter
250 μm zu erhalten.
-
Verschiedene
Versuche wurden unter Anwendung unterschiedlicher Gewichtsverhältnisse von
Kalium zu Pech, die zwischen 0,5/1 und 5/1 lagen, bei gleich bleibenden
Restbedingungen durchgeführt.
-
Das
mit Kalium imprägnierte
Pech wurde in der Folge mit natürlichem,
expandiertem Graphit (GNE) mit einem Gewichtsverhältnis von
6/1 vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde in eine Form gefüllt und
unter einem Druck von 100 bar zu einem Parallelepiped (2,5 × 2,5 × 0,5 cm)
geformt. Der so erhaltene aktivierbare Kohleblock wurde in eine
Nickelzelle eingebracht, unter inerter Stickstoffatmosphäre mit einer
Rate von 10 °C/min
auf eine Temperatur von 800 °C
erhitzt und zwei Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem
Abkühlen wurde
der Block (bestehend aus Aktivkohleteilchen im Inneren einer Matrix
aus natürlichem,
expandiertem Graphit) zum Zwecke der Entfernung des restlichen Aktivators
mit Wasser gespült,
bis das Spülwasser
neutral war, und daraufhin bei 120 °C ofengetrocknet.
-
Beispiel 2
-
Herstellung
eines Verbundstoffs aus Aktivkohle und natürlichem, expandiertem Graphit,
ausgehend von Steinkohlenpech, mit einem Festsoff-Feststoff-Gemisch
Die Vorgehensweise aus Beispiel 1 wurde wiederholt, allerdings wurde
das Pech durch Mischen des Pechpulvers mit grob zerkleinertem wasserfreiem
Kalium mit einer Teilchengröße von ungefähr 100 μm in Kontakt
gebracht. Die übrigen Schritte
des Verfahrens waren dieselben wie in Beispiel 1.
-
Beispiel 3
-
Herstellung
eines Verbundstoffs aus Aktivkohle und natürlichem, expandiertem Graphit,
ausgehend von Celluloseabfällen
3 g von aus getrockneten Mandelschalen bestehendem Celluloseabfall
wurden grob zerkleinert, um Teilchen mit einem Durchmesser von unter
225 μm zu
erhalten. Die erhaltenen Teilchen wurden in einer Lösung von
700 g ZnCl2 pro Liter suspendiert, woraufhin
die Suspension auf eine Temperatur von 80 °C gebracht und unter Rühren 21 Stunden
lang bei dieser Temperatur gehalten wurde.
-
Nach
Filtration und Trocknung bei 120 °C wurde
das gewonnene imprägnierte
Pulver mit natürlichem,
expandiertem Graphit GNE in einem Gewichtsverhältnis von imprägniertem
Pulver zu GNE von 7/1 vermischt. Das Pulvergemisch wurde unter einem
Druck von 80 bar in einer Form gepresst, was zum Erhalt eines kompaktierten
Blocks führte.
Der Block wurde unter inerter Atmosphäre mit einer Rate von 4 °C/min auf
600 °C erhitzt
und bei dieser Temperatur 5 Stunden lang gehalten. Nach Abkühlung, Trocknung
und Spülung
wurde ein adsorbierender Block mit einem Anteil an Aktivkohle von
57 Gew.-% erhalten, wobei diese Aktivkohle die Eigenschaften hochadsorbierender
Aktivkohle aufwies (W0 = 1,23 cm3.g–1, L0 =
27 Å;
SBET = 1700 m2/g).
-
Beispiel 4
-
Herstellung eines Verbundstoffs,
ausgehend von Kiefernholz
-
Kiefernholz-Sägemehl wurde
mit 85%iger Phosphorsäure
und GNE vermischt. Das Gemisch wurde daraufhin in einem Röhrenofen
im Luftstrom einer 3-stündigen
Wärmebehandlung
bei 80 °C,
darauf folgend einer weiteren, 1-stündigen bei 170 °C und einer
30-minütigen
bei 480 °C
unterzogen.
-
Der
erhaltene Verbundwerkstoff enthielt 84 Gew.-% Aktivkohle mit folgenden
Eigenschaften: W0 = 0, 42 cm3.g–1,
L0 = 14,6 Å; SBET =
1208 m2/g).
-
Dieser
Werkstoff weist thermische Isotropie auf, die besonders für jene Verfahren,
die guter Wärmeleitfähigkeit
und guter Durchlässigkeit
in alle Richtungen bedürfen,
von Bedeutung, beispielsweise für die
Lagerung von Gasen.
-
Beispiel 5
-
Bestimmung der Eigenschaften
der in den Verfahren der Beispiele 1 und 2 erhaltenen Werkstoffe
-
Das
Mikroporenvolumen und die Größe der Mikroporen
der Aktivkohle im Inneren des in den verschiedenen Versuchen der
Beispiele 1 und 2 erhaltenen Verbundwerkstoffe wurden gemessen.
Die Größenverteilung
der Makroporen der GNE-Matrix in den verschiedenen erhaltenen Verbundwerkstoffen
wurde ebenfalls bestimmt. Weiters wurde die mittlere Größe der Makroporen
der GNE-Matrix der gemäß Beispiel
1 bzw. Beispiel 2 hergestellten Blöcke bestimmt.
-
Das
Volumen der Mikroporen der Aktivkohleteilchen und die mittlere Größe der Aktivkohleteilchen
wurden mit dem Standardverfahren mittels des Geräts ASAP-2000 der Firma Micrimeritics
entlang der Stickstoffisotherme und bei 77 K gemessen.
-
1 stellt
die Entwicklung des Volumens der Mikroporen W
0 (in
cm
3g
–1) der Aktivkohle im
Verbundwerkstoff als Funktion des ursprünglichen Gewichtsanteils von
Kalium (Masse Kalium m
KOH durch Masse des
Vorläufers
m
P) dar.
2 stellt
die Entwicklung der mittleren Größe der Mikroporen
L
0 (in Å) der
Aktivkohle als Funktion des Gewichtsanteils von Kalium dar. In beiden
Figuren entsprechen die durch
dargestellten
Werte den Werkstoffen aus Beispiel 1 und die durch O dargestellten
Werte den Werkstoffen aus Beispiel 2.
-
Es
zeigt sich, dass das Mikroporenvolumen der Aktivkohle in einem Bereich
von 0,5 cm3g–1 bis 1,2
cm3g–1 und die mittleren
Größe der Mikroporen
in einem Bereich von 5 Å bis
25 Å variieren.
Es wurde festgestellt, dass, wenn der Aktivator und das Pech mittels
des Feststoff-Feststoff-Verfahrens
zueinander in Kontakt gebracht werden, die Werte des Mikroporenvolumens
und der Mikroporengröße unabhängig vom
Anteil des Aktivators im Bereich von Aktivkohle mit hoher Selektivität bleiben,
die insbesondere als kohlenstoffhältige Molekularsiebe (geringes
Porenvolumen und kleine Mikroporengröße, z.B. 0,5 cm3g–1 und
5 Å) Anwendung
findet. Das Verfahren der Umhüllung
des Pechs mittels einer wässrigen
Kaliumlösung
hingegen erlaubt sowohl die Herstellung von Werkstoffen mit hoher
Selektivität
(bei den kleinsten Imprägnierungsverhältnissen)
als auch die Herstellung von hochadsorbierenden Werkstoffen mit
größerem Mikroporenvolumen
und höherer
mittlerer Größe der Mikroporen
(z.B. 1,2 cm3g–1 und
25 Å).
-
Die
mittlere Größe der Makroporen
der GNE-Matrix wurde mithilfe eines Quecksilber-Porosimeters festgestellt.
-
3 stellt
die Größenverteilung
der Makroporen VHg in den gemäß Beispiel
1 erhaltenen Blöcken
dar, ausgedrückt
durch das Eintrittsvolumen von Hg (cm3/g/μm) als Funktion
der Porengröße dP (ausgedrückt in μm). Gleichermaßen stellt 4 die mittlere
Makroporengröße der Blöcke gemäß Beispiel
2 dar.
-
In 3 entsprechen
die Kurven verschiedenen Imprägnierungsverhältnissen
KOH/ Pech, die zwischen 5/1 und 0,5/1 variieren. So stellt:
- – Kurve Δ ein Verhältnis von
5/1,
- – Kurve ein
Verhältnis
von 4/1,
- – Kurve ♢ ein
Verhältnis
von 3/1,
- – Kurve ein
Verhältnis
von 2/1 und
- – Kurve ✶ ein Verhältnis von
0,5/1 dar.
-
In 4 entsprechen
die Kurven verschiedenen Imprägnierungsverhältnissen
KOH/ Pech, die zwischen 4/1 und 0,5/1 variieren. So stellt:
- – Kurve ein
Verhältnis
von 4/1,
- – Kurve ♢ ein
Verhältnis
von 3/1,
- – Kurve ein
Verhältnis
von 2/1,
- – Kurve
O ein Verhältnis
von 1/1 und
- – Kurve – ein Verhältnis von
0,5/1 dar.
-
Es
ist zu erkennen, dass die mittlere Makroporengröße der Blöcke durch die Größe der verwendeten
Pulver bestimmt wird und zwischen 50 und 200 μm variiert. Ebenfalls zu erkennen
ist, dass das Makroporenvolumen einhergehend mit dem Verhältnis Aktivator/Pech
zunimmt. Somit nimmt die Rohdichte der Blöcke ab, wenn der verwendete
Aktivatoranteil zunimmt. Diese Rohdichte variiert zwischen 100 und 450
kg.m–3,
wenn sich das Verhältnis
Kalium/Pech von 5/1 zu 1/1 ändert.
-
Die
Bildung der mikroporösen
Struktur der Aktivkohle durch die Aktivierung mittels Kaliums im Inneren
der Matrix aus natürlichem,
expandiertem Graphit wurde mit jener von Aktivkohle ohne Matrix verglichen.
5 stellt
die Volumenvariationen der Mikroporen Wo (in cm
3g
–1)
als Funktion der Größe der Mikroporen
L
0 (in Å)
für pulverförmige Aktivkohle ohne
Matrix aus expandiertem Graphit (
),
für Aktivkohle
im Inneren einer Matrix aus expandiertem Graphit gemäß Beispiel
1 (O) und für
Aktivkohle im Inneren einer Matrix aus expandiertem Graphit gemäß Beispiel
2 (☐) dar. Diese Figur zeigt, dass unabhängig vom
eingesetzten Verfahren, die erhaltenen Produkte dieselben Adsorbtionseigenschaften
aufweisen, wobei die Bildung ihrer mikroporösen Eigenschaften ein und dieselbe
Kurve beschreiben. Die Aktivkohle im Inneren einer Matrix aus natürlichem, expandiertem
Graphit weist Eigenschaften auf, die jenen von Aktivkohle nach dem
Stand der Technik ähnlich
sind. So wird also deutlich, dass die Aktivierung von Kohle im Inneren
der Matrix aus natürlichem,
expandiertem Graphit den Prozess der Umwandlung des kohlenstoffhältigen Vorläufers in
einen adsorbierenden Stoff nicht beeinträchtigt. Die Struktur eines
Aktivkohleteilchens im Inneren des Verbundwerkstoffs bleibt, unabhängig davon,
ob sich das Teilchen im Kern des Verbundwerkstoffblocks oder an
dessen Rand befindet, unverändert.