-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Verbundtuchs mit einem Stoff, der sich elastisch dehnen und zusammenziehen
kann, und mit einem Faserstoff, der inelastisch gestreckt werden
kann.
-
Die
japanische Patentveröffentlichung
(Kohyo) Nr. Hei 8-504693A beschreibt eine mehrlagige elastische
Platte als ein Beispiel dieser Art von Verbundtuch und ein Verfahren
zum Herstellen der Platte. Der beschriebene Herstellungsprozeß für eine mehrlagige
elastische Platte umfaßt
das Anordnen einer gummielastischen Schicht und einer unelastischen
Faserschicht einer auf der anderen, das Verbinden der Schichten
in Abständen,
das Dehnen der Kombination bis in die Nähe der Bruchstreckgrenze der
unelastischen Faserschicht und schließlich das Befreien der Kombination
von der Spannung.
-
Bei
dem mit diesem bekannten Herstellungsverfahren erhaltenen Verbundtuch
(der elastischen Platte) kann die gummielastische Schicht nach der Befreiung
von der Spannung nicht zu ihren ursprünglichen Abmessungen zurückkehren.
Der sich ergebende Unterschied in den Abmessungen erzeugt manchmal
eine permanente Spannung in dem Verbundtuch. Eine solche permanente
Spannung ist ein erster Faktor dafür, daß das Verbundtuch in der Richtung
der Dehnung länger
ist als vor dem Dehnen. Auch unterliegt die unelastische Faserschicht
beim Strecken einer plastischen Verformung, so daß ihre Abmessungen
nach dem Strecken größer sind
als davor. Wenn die Gummischicht von der Spannung befreit wird,
bewirkt dieser Dimensionsunterschied, daß die unelastische Faserschicht
ein größeres scheinbares
Volumen hat. Das vergrößerte Volumen wird
zu einem zweiten Faktor dafür,
daß das
Verbundtuch größer als
vor der Dehnung wird, da sich die gummielastische Schicht nicht
entspannen kann, d. h. an der elastischen Kontraktion gehindert
wird. Durch diesen ersten und zweiten Faktor zeigt das Verbundtuch,
wenn es erneut bis in die Nähe
der Bruchstreckgrenze der unelastischen Faserschicht gedehnt wird,
eine geringere prozentuale Dehnung als bei der anfänglichen
Streckung bis in die Nähe der
Bruchstreckgrenze der unelastischen Faserschicht.
-
Das
Verbundtuch ergibt einen weichen Hautkontakt, wenn die erwähnte unelastische
Faserschicht aufgrund der Streckung der sie bildenden Fasern als
Ergebnis einer plastischen Verformung im Durchmesser verkleinert
und im scheinbaren Volumen vergrößert wird.
Andererseits verringert der sich verstärkende Einfluß des zweiten
Faktors die prozentuale elastische Dehnung des Verbundtuchs und engt
damit den möglichen
Bereich der elastischen Dehnung und Kontraktion ein, so daß das Verbundtuch
weniger elastisch dehnbar und zusammenziehbar wird.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundtuchs zu schaffen, mit dem der Einfluß des erwähnten zweiten Faktors
verringert wird, der bei dem bekannten Herstellungsverfahren auftritt,
um so den Bereich zu vergrößern, in
dem eine elastische Dehnung und Kontraktion des Tuchs möglich ist.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die vorliegende Erfindung gerichtet auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Verbundtuchs, das sich in einer Richtung elastisch
dehnen und zusammenziehen kann, wobei kontinuierlich ein erster
zum elastischen Dehnen und Zusammenziehen in der einen Richtung
geeigneter Stoff mit einer Oberseite und einer Unterseite zugeführt wird
und kontinuierlich ein zum inelastischen Strecken geeigneter, aus
thermoplastischen Synthetikfasern bestehender zweiter Stoff auf
wenigstens eine Seite des ersten Stoffs zugeführt wird sowie der erste und
der zweite Stoff in Abständen
längs der
einen Richtung verbunden werden.
-
Das
Herstellungsverfahren umfaßt
des weiteren die folgenden Schritte:
- (a) Einen
ersten Dehnschritt, in dem der erste Stoff kontinuierlich in der
einen Richtung zugeführt
und in der einen Richtung innerhalb des Bereichs, der ein elastisches
Dehnen und Zusammenziehen des ersten Stoffs erlaubt, gedehnt wird;
- (b) einen Schritt, in dem der zweite Stoff auf wenigstens einer
Seite des ersten Stoffs aufgebracht und in Abständen mit dem ersten Stoff längs der einen
Richtung verbunden wird, um einen Verbundstoff zu bilden;
- (c) einen zweiten Dehnschritt, in dem der Verbundstoff in der
einen Richtung innerhalb des Bereichs, der ein elastisches Dehnen
und Zusammenziehen des ersten Stoffs erlaubt, gedehnt wird; und
- (d) einen Schritt, in dem nach dem zweiten Dehnschritt ein Zusammenziehen
des gedehnten Verbundstoffs durch die elastische Kontraktionskraft des
ersten Stoffs erlaubt wird, um dadurch das Verbundtuch zu erhalten.
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Verbundtuchs;
-
2 eine
Ansicht eines beispielhaften Verfahrens zum Herstellen des Verbundtuchs;
-
3 eine
Ansicht zur Erläuterung
des Dehnungs-Kontraktions-Verhaltens des Verbundtuchs; und
-
4 eine
Ansicht eines weiteren beispielhaften Verfahrens, das sich vom Verfahren
der 2 unterscheidet, zur Herstellung des Verbundtuchs.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen eines elastisch dehnbaren und kontrahierbaren Verbundtuchs
wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen genauer beschrieben.
-
Die 1 ist
eine perspektivische Ansicht eines elastisch dehnbaren und kontrahierbaren
Verbundtuchs 1, das durch die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wird. Das Verbundtuch 1 ist zur Verwendung
als flüssigkeitsdurchlässiges oder
flüssigkeitsundurchlässiges Obermaterial
von Wegwerfartikeln zum Tragen am Körper, etwa Wegwerfwindeln,
Damenbinden, medizinischen Wegwerfkitteln und dergleichen geeignet.
Das Verbundtuch 1 weist eine obere Schicht 2 und
eine untere Schicht 2 auf, die miteinander durch Aufschmelzen in
Verbindungsbereichen 4 verbunden sind. Das Ver bundtuch
ist unter den gegenseitig senkrecht stehenden Doppelpfeilen X-X
und Y-Y zumindest in der Y-Y-Richtung elastisch dehnbar und kontrahierbar, wie
es strichpunktiert dargestellt ist.
-
Die
obere Schicht 2 ist von den X-X- und Y-Y-Richtungen zumindest
in der Y-Y-Richtung
unelastisch streckbar. Eine solche obere Schicht 2 besteht
aus einer Masse aus thermoplastischen Synthetikfasern, die sich
kontinuierlich zwischen den Verbindungsbereichen 4 und 4 erstrecken,
vorzugsweise lange Fasern, noch besser eine Masse aus kontinuierlichen
Fasern 6. Bei der bevorzugten oberen Schicht 2 sind
die Fasern 6 miteinander in den Verbindungsbereichen 4 verschmolzen,
zwischen den Verbindungsbereichen 4 jedoch so vereinzelt, daß sie weder
verschmolzen noch mechanisch eng untereinander verzahnt sind. Die
Länge des
Teils der einzelnen Faser 6, der sich zwischen benachbarten Verbindungsbereichen 4 erstreckt,
d. h. die Länge des
Teils 6a der Faser, der sich zwischen den Verbindungsbereichen 4a und 4a erstreckt,
ist größer als der
lineare Abstand zwischen den Verbindungsbereichen 4a und 4a.
Das heißt,
daß sich
die Faser 6 über die
Oberseite der unteren Schicht 3 erstreckt, wobei sie die
gezeigten unregelmäßigen Kurven
beschreibt. Wenn das Verbundtuch 1 in der Y-Y-Richtung
gedehnt wird, ändern
die Fasern 6 zwischen den Verbindungsbereichen 4 und 4 ihre
Orientierung und erstrecken sich linear längs der Y-Y-Richtung. Wenn sich
das Verbundtuch 1 wieder zusammenzieht, krümmen sich
die Fasern 6 wieder.
-
Die
untere Schicht 3 des Verbundtuchs 1 ist in der
Y-Y-Richtung und vorzugsweise sowohl in der Richtung X-X als auch
der Richtung Y-Y elastisch dehnbar und kontrahierbar. Die untere
Schicht 3 besteht aus einer Masse von kurzen, langen oder
kontinuierlichen Fasern aus einem elastischen Material wie einem
thermoplastischen Elastomer, oder alternativ aus einer Folie oder
dergleichen aus einem solchen elastischen Material. Im Falle von
Fasern hat die untere Schicht die Form eines nichtgewebten oder
gewebten Stoffes, vorzugsweise mit durch Schmelzen oder durch mechanisches
Verwirren integrierten Fasern. Die untere Schicht 3 dehnt
sich elastisch, wenn das Verbundtuch 1 in der Y-Y-Richtung durch
eine äußere Kraft
gestreckt wird, und sie bewirkt, daß sich das Verbundtuch 1 wieder
zusammenzieht, wenn die Kraft nicht mehr einwirkt.
-
Die 2 ist
eine Darstellung des Herstellungsverfahrens für das Verbundtuch 1 der 1. Auf
der linken Seite der Zeichnung liegen ein erstes Endlosband 31 und
ein zweites Endlosband 32 nebeneinander, die beide nach
rechts laufen. Über
dem Endlosband 31 bzw. 32 liegt ein erster Extruder 33 bzw.
ein zweiter Extruder 34. Die Extruder 33, 34 weisen
eine Anzahl von Düsen 37, 38 auf,
die quer zu den Endlosbändern 31, 32 in
einer Reihe angeordnet sind. Direkt unter den Extrudern 33, 34 ist
unter den Endlosbändern 31, 32 jeweils
ein Ansaugleitung 31a, 32a angeordnet.
-
Unter
der Saugwirkung der Leitung 31a werden von den Düsen 37 des
ersten Extruders 33 erste kontinuierliche Fasern 41 aus
einem thermoplastischen Elastomer, die sich elastisch dehnen und
kontrahieren können,
auf das erste Endlosband 31 abgegeben. Die ersten kontinuierlichen
Fasern 41 werden vorzugsweise über dem ersten Endlosband 31 miteinander
verschmolzen und zu einem ersten Stoff 41a ausgebildet,
der die Form eines nichtgewebten Stoffes hat. Der erste Stoff wird
in Maschinenrichtung weitertransportiert und dann einem ersten Dehnschritt 46 unterworfen,
den ein erstes Rollenpaar 43 und ein zweites Rollenpaar 44 ausführen, wobei
der Stoff einer Dehnung in Maschinenrichtung mit einem bestimmten,
geforderten Dehnverhältnis
unterworfen wird. Im ersten Dehnschritt 46 drehen sich
die zweiten Rollen 44 schneller als die ersten Rollen 43.
Der erste Stoff 41a gelangt im gedehnten Zustand zum zweiten
Endlosband 32. Unter der Saugwirkung der Leitung 32a wird
von den Düsen 38 des
zweiten Extruders 34 auf den ersten Stoff 41a,
der sich im gedehnten Zustand befindet, eine Anzahl von zweiten kontinuierlichen
Fasern 52 aus einem thermoplastischen Synthetikharz abgegeben,
die unelastisch gestreckt werden können, um einen zweiten Stoff 52a zu
bilden.
-
Die
aufeinander liegenden ersten und zweiten Stoffe 41a und 52a werden
zwischen ein Paar von heißen
Prägerollen 47 gebracht
und durch Aufschmelzen in den Verbindungsbereichen 4 (siehe 1)
in Abständen
in der Maschinenrichtung miteinander verbunden, um einen Verbundstoff 55a zu bilden.
Der Verbundstoff 55a wird in der Maschinenrichtung weiterbefördert und
dann einem zweiten Dehnschritt 56 unterworfen, den ein
Paar von dritten Rollen 53 und ein Paar von vierten Rollen 54 ausführen, wobei
der Verbundstoff mit einem weiteren, geforderten Dehnverhältnis in
der Maschinenrichtung weiter gedehnt wird. Im zweiten Dehnschritt
drehen sich die vierten Rollen 54 mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit
wie die dritten Rollen 53.
-
Nach
dem Durchlaufen der vierten Rollen 54 wird der Verbundstoff 55a weiterbefördert und
tritt zwischen ein Paar von Trägerrollen 57 ein,
die sich mit fast der gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die ersten
Rollen 43 drehen. Der Verbundstoff 55a, der im
ersten und im zweiten Dehnschritt 46, 56 gedehnt
wurde, wird auf dem Weg zwischen den vierten Rollen 54 und
den Trägerrollen 57 von
der Spannung befreit, zieht sich durch die Wirkung der elastischen Kraft
des ersten Stoffs 41 zusammen und wird dann als das Verbundtuch 1 auf
eine Rolle gewickelt.
-
In
dem Verfahren für
das Verbundtuch 1 kann für das thermoplastische Elastomer,
das das Rohmaterial für
die ersten kontinuierlichen Fasern 41 ist, SEPS und dergleichen
verwendet werden. Die Verwendung von ersten kontinuierlichen Fasern 41 mit
einem Faserdurchmesser von 18 μm
ergibt einen ersten Stoff 41a mit einem Basisgewicht von
31,9 g/m2. Dieser erste Stoff 41a hat
in Maschinenrichtung eine Bruchfestigkeit von 2,35 N pro 50 mm Breite
und eine Bruchdehnung von 447%. Im ersten und zweiten Dehnschritt 46, 56 erfolgt
eine Dehnung innerhalb des Bereichs, der eine elastische Dehnung
und Kontraktion des ersten Stoffs 41a erlaubt und der innerhalb
der Streckgrenze des zweiten Stoffs 52a liegt. Zum Beispiel
wird der erste Stoff 41a in beiden Dehnschritten 46, 56 jeweils
um 50% gedehnt, d. h. insgesamt um 100% der ursprünglichen
Länge vor
der Dehnung. Mit anderen Worten wird der ersten Stoff 41a im
ersten Dehnschritt 46 auf 150% seiner ursprünglichen
Länge gedehnt
und im zweiten Dehnschritt auf 200% seiner ursprünglichen Länge.
-
Beispiele
für die
thermoplastischen Synthetikharze zur Verwendung als Rohmaterial
für die zweiten
kontinuierlichen Fasern 52 umfassen Polypropylen; eine
60 : 40 (Gewichtsanteile) Mischung aus Polypropylen und einem Propylen-Terpolymer, Ethylen
und Buten; Polyester; Polyethylen und dergleichen. Zum Beispiel
kann die erwähnte
Mischung aus Polypropylen und einem Terpolymer dazu verwendet werden,
zweite kontinuierliche Fasern 52 mit einem Durchmesser
von 17,5 μm
und einer Streckbarkeit von 311% auszubilden und daraus den zweiten
Stoff 52a mit einem Basisgewicht von 15,0 g/m2 herzustellen.
Im zweiten Dehnschritt 56 wird der zweite Stoff 52a unelastisch
um etwa 33% gestreckt, wenn der erste Stoff 41 elastisch
um 50% gedehnt wird (vgl. 3). Nach
dem Durchlaufen der vierten Rollen 54 zieht sich der gestreckte
zweite Stoff 52a in Reaktion auf die elastische Kontraktion
des ersten Stoffs 41a in der Maschinenrichtung zusammen
und bildet zwischen den Verbindungsbereichen 4 und 4, die
in Abständen
längs der
Maschinenrichtung angeordnet sind, Falten. Das auf diese Weise erhaltene Verbundtuch 1 ist
in der 1 gezeigt. Der erste Stoff 41a und der
zweite Stoff 52a nehmen durch die Dehnung die Form der
unteren Schicht 3 und der oberen Schicht 2 an,
die in der 1 gezeigt sind. Die Ausbildung
der Verbindungsbereiche 4, die in der 1 gezeigt
sind, erfolgt mittels Durchlaufen des ersten und zweiten Stoffes 41a, 52a zwischen
den Prägerollen 47.
-
Die 3 zeigt
schematisch das Dehnungs-Kontraktions-Verhalten in den einzelnen
Stufen des Herstellungsprozesses bei dem Verbundtuch 1 und
bei einem dehnbaren Vergleichs-Verbundtuch 71, das mittels
eines herkömmlichen
Prozesses hergestellt wurde. Bei dem in (I) der 3 gezeigten Verbundtuch 1 wird
der kontinuierlich zugeführte
erste Stoff 41a pro 100 mm Länge um 50 mm auf eine Länge von
150 mm gedehnt, es wird dann ein 150 mm langer zweiter Stoff 52 auf
den ersten Stoff aufgebracht, beide Stoffe 41a, 52a werden
miteinander an den Stellen 4 verbunden und danach um weitere 50
mm gedehnt. Insgesamt wird der erste Stoff 41a um 100%
gedehnt. Der zweite Stoff 52a wird um 33% gestreckt. Die
beiden Stoffe 41a, 52a bilden im spannungsfreien
Zustand das Verbundtuch 1. Bei dem Verbundtuch 1 wird
eine permanente Spannung in der Länge p erzeugt, wenn der 100
mm lange erste Stoff 41a um 100 mm gedehnt wird. Über dem
ganzen Bereich des zweiten Stoffes 52a bilden sich Falten 60 aus,
wenn sich der zweite Stoff 52a nach dem inelastischen Strecken
von seiner ursprünglichen Länge von
150 mm um 50 mm zusammenzieht. Diese Falten 60 begrenzen
das elastische Zusammenziehen des ersten Stoffes 41a auf
die Länge
q. Das Verbundtuch 1 hat somit eine Länge L0 von
(100 + p + q), und es kehrt nicht zu der ursprünglichen Länge des ersten Stoffes 41a zurück, die
100 mm betrug.
-
Bei
der Herstellung des herkömmlichen dehnbaren
Tuchs 71, das bei (II) in der 3 gezeigt ist,
wird ein 100 mm langer zweiter Stoff 52a auf den 100 mm
langen ersten Stoff 41a aufgebracht. Die beiden Stoffe 41a, 52a werden
miteinander verbunden und dann jeweils um 100% gedehnt. Im spannungsfreien
Zustand bilden diese beiden Stoffe 41a, 52a dann
das dehnbare Tuch 71. Wenn der erste Stoff 41a von
seiner ursprünglichen
Länge von
100 mm um die Länge
von 100 mm gedehnt und freigegeben wird, wird im dehnbaren Tuch 71 eine
permanente Spannung in der Länge
p erzeugt. Wenn sich der zweite Stoff 52a nach der Dehnung
um die Länge
von 100 mm wieder zusammenzieht, bilden sich darin Falten 60,
die das elastische Zusammenziehen des ersten Stoffes 41a um
die Länge
r beschränken,
die im dehnbaren Tuch 71 verbleibt. Das sich ergebende dehnbare
Tuch 71 hat daher eine Länge L1 von
(100 + p + r). Sowohl bei dem Verbundtuch 1 als auch bei dem
dehnbaren Tuch 71 wird zwar der 100 mm lange erste Stoff 41a als
Ausgangsmaterial verwendet, die Dehnung des zweiten Stoffes 52a bei
der Herstellung des dehnbaren Tuchs ist jedoch relativ groß. Entsprechend
längen
sich die zweiten kontinuierlichen Fasern 52, die den zweiten
Stoff 52a bilden, in einem solchen Ausmaß, daß der zweite
Stoff 52a sein scheinbares Volumen vergrößert, wenn
er sich zusammenzieht. Diese Volumenvergrößerung erhöht die Länge r, die das Zusammenziehen
des ersten Stoffs 41a begrenzt. Die Länge r ist daher viel größer als
die Länge
q. Die Länge
L0 des Verbundtuchs 1 ist daher
kleiner als die Länge
L1 des herkömmlichen dehnbaren Tuchs 71 und
hat einen Wert, der näher an
der ursprünglichen
Länge des
ersten Stoffes 41a, 100 mm, liegt. In einem beispielhaften
Fall, in dem das sich ergebende Verbundtuch 1 und das dehnbare
Tuch 71 erneut auf eine Länge von 200 mm gedehnt werden,
wie in der 3 gezeigt, zeigt das Verbundtuch 1 eine
höhere
prozentuale Dehnung. Entsprechend läßt sich feststellen, daß das Verbundtuch 1 über einen
größeren Bereich
dehnbar und kontrahierbar ist als das dehnbare Tuch 71.
-
Wenn
in (I) der 3 die permanente Spannung p
für den
ersten Stoff 41a kleiner ist, wird es möglich, daß sich der zweite Stoff 52a,
der mit einer Länge
von 150 mm zugeführt
wird und dann zu dem Verbundtuch 1 zusammengesetzt wird,
auf weniger als 150 mm zusammenzieht. Das Verbundtuch 1 zeigt
dann, wenn es wieder auf eine Länge
von 200 mm gedehnt wird, eine prozentuale Dehnung von mehr als 33%,
dem Wert, der erhalten wird, wenn der zweite Stoff 52a anfänglich gestreckt
wird. Das heißt, daß der im
Verbundtuch 1 zusammengekräuselte zweite Stoff 52a eine
scheinbare prozentuale Dehnung von mehr als 33% zeigt, die die prozentuale
Anfangsdehnung des Stoffes 52a ist. Andererseits wird bei
dem herkömmlichen
Fall, der in (II) der 3 gezeigt ist, bei dem das dehnbare
Tuch 71 über
eine Dehnung auf 200 mm und das darauf folgende Zusammenziehen erhalten
wird, der ursprünglich
mit einer Länge
von 100 mm zugeführte
zweite Stoff 52a auf einer Länge gehalten, die 100 mm nicht übersteigt.
Wenn das dehnbare Tuch 71 dann wieder auf eine Länge von
200 mm gedehnt wird, zeigt der zweite Stoff eine prozentuale Dehnung
von weniger als 100%, dem Wert, der bei der ursprünglichen
Dehnung erhalten wurde. Aus diesem Vergleich ergibt sich, daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung des Verbundtuchs 1 der in das Verbundtuch 1 eingearbeitete
zweite Stoff 52a über
einen größeren Bereich
dehnbar und kontrahierbar ist. Außerdem ist anzumerken, daß das Verbundtuch 1 bis
zu einem Punkt gedehnt werden kann, bei dem der zweite Stoff 52a eine
Länge von
300 mm erreicht, d. h. um 100% der ursprünglichen Abmessung des zweiten
Stoffes 52a.
-
Ähnlich wie
die 2 zeigt die 4 eine beispielhafte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. In dem gezeigten Prozeß werden
die zweiten kontinuierlichen Fasern 52, die vom zweiten
Extruder 34 abgegeben werden, über dem zweiten Endlosband 32 zu
dem zweiten Stoff 52a geformt, der daraufhin in der Zeichnung
nach rechts befördert
wird. Der erste Stoff 41a wird in diesem Beispiel in der Form
einer Folie aus einem thermoplastischen Elastomer zugeführt. Diese
Folie wird dem ersten Dehnschritt 46 mittels des ersten
Rollenpaars 43 und des zweiten Rollenpaars 44 unterworfen,
in der sie um ein bestimmtes, gefordertes Dehnverhältnis gedehnt wird.
Der erste Stoff 41a wird im gedehnten Zustand auf den zweiten
Stoff 52a aufgebracht und damit mittels eine Paares von
Prägerollen 47, 47 verbunden, mit
dem Ergebnis der Ausbildung des Verbundstoffs 55a. Der
Verbundstoff 55a wird dann im zweiten Dehnschritt 56 mittels
des Paares von dritten Rollen 53 und vierten Rollen 54 weiter
gedehnt. Nach dem Durchlaufen der vierten Rollen 54 kann
sich der Verbundstoff 55a in dem Bereich zwischen den vierten Rollen 54 und
den Trägerrollen 57 aufgrund
der elastischen Retraktionskraft des ersten Stoffes 41a zusammenziehen.
Das sich ergebende Verbundtuch 1 wird dann auf eine Rolle
gewickelt. Der in der 4 gezeigte Prozeß ist ähnlich dem
in der 1, mit der Ausnahme, daß eine Folie für den ersten
Stoff 41a verwendet wird.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
für ein
Verbundtuch wird der zweite Stoff 52a verwendet, der inelastisch
gestreckt werden kann und der aus der Maschinenrichtung und der Querrichtung
dazu wenigstens in der Maschinenrichtung eine Bruchdehnung von 40%
oder größer hat, vorzugsweise
70% oder größer, noch
besser 100% oder größer. Der
elastisch dehnbare und kontrahierbare erste Stoff 41a weist
vorzugsweise eine Bruchdehnung auf, die größer ist als die des zweiten
Stoffes 52a. Besser noch behält der erste Stoff seine elastische
Dehnbarkeit auch bei der Bruchdehnung des zweiten Stoffes 52a.
Bei der Herstellung des Verbundtuches 1 kann der Verbundstoff 55a aus
dem ersten Stoff 41a und dem zweiten Stoff 52a bis
in die Nähe
der Bruchstreckgrenze des zweiten Stoffes 52a gedehnt werden.
Wenn die Fasern 52, die den zweiten Stoff 52a bilden,
miteinander über
eine mechanische Verzahnung oder über eine Schmelzverbindung in
Eingriff stehen, werden die zweiten kontinuierlichen Fasern 52 vorzugsweise
im zweiten Dehnschritt 56 aus diesem Eingriff befreit und
vereinzelt. Das erhöht
das Volumen des zweiten Stoffes 52a beim Zusammenziehen,
wodurch ein weicherer Hautkontakt erzielt wird.
-
Erfindungsgemäß kann das
Verbundtuch 1 auch dadurch dreilagig ausgebildet werden,
daß der zweite
Stoff 52a auf der Oberseite und der Unterseite auf den
ersten Stoff 41a aufgebracht wird. In diesem Fall können die
zweiten Stoffe 52a, 52a, die mit der Oberseite
bzw. der Unterseite des ersten Stoffes 41a verbunden werden,
die gleichen Eigenschaften haben oder sich in einer der Eigenschaften
Basisgewicht, Dichte, Art des thermoplastischen Synthetikharzes
für die
Ausbildung der kontinuierlichen Fasern 52, Faserdurchmesser
und Faserlänge
unterscheiden. Die ersten und zweiten kontinuierlichen Fasern 41, 52,
die bei den vorstehenden Ausführungsformen verwendet
werden, können
auch kurze Fasern mit einer Länge
von 50 mm oder weniger sein oder lange Fasern mit einer Länge etwa im
Bereich von 50 bis 300 mm. Es können
auch lange Fasern mit einer Länge
von 100 mm oder mehr verwendet werden.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
für ein
Verbundtuch wird zuerst ein elastisch dehnbarer und kontrahierbarer
Stoff gedehnt und dann auf den Stoff im gedehnten Zustand ein weiterer,
nicht elastisch dehnbarer Stoff aufgebracht. Die beiden Stoffe werden
anschließend
miteinander verbunden und daraufhin erneut in Maschinenrichtung
gedehnt. Das Verbundtuch, das sich ergibt, wenn die Kombination
von der Spannung befreit wird, zeigt entsprechend eine höhere prozentuale
elastische Dehnung als dehnbare Tücher, die durch einen herkömmlichen
Prozeß hergestellt
werden, bei dem ein elastisch dehnbarer Stoff mit einem elastisch nicht
dehnbaren Stoff zusammengebracht und damit verbunden wird und dann
die Kombination einer Dehnung unterworfen wird.