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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen neuen Gewebetyp, der insbesondere als Stütz- oder Kompressionsbinde,
insbesondere für
venöse
Leiden, verwendet werden kann und der eine hohe Elastizität sowohl
in Längsrichtung
(Kettrichtung) als auch in Querrichtung (Schussrichtung) aufweist.
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Sie bezieht sich insbesondere auf
einen neuen Typ von Stütz-
oder Kompressionsbinde, der gegenüber derzeit hergestellten Artikeln,
die eine äquivalente
Stütz-/Kompressionskraft
aufweisen, für
den Benutzer viel bequemer ist, ein geringeres Gewicht hat und den
aufeinanderfolgenden Waschvorgängen, denen
derartige Artikel unterzogen werden, besser standhält und vor
allem hinsichtlich der Abmessungen, insbesondere in der Breite viel
stabiler ist und dessen Stütz-/Kompressionskraft
erst nach wesentlich mehr aufeinanderfolgenden Waschvorgängen in Mitleidenschaft
gezogen wird.
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Stand der
Technik
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Auf dem medizinischen oder paramedizinischen
Gebiet können
Stütz-
oder Kompressionsbinden in zwei große Kategorien eingeteilt werden,
nämlich
Stütz-
oder Kompressionsbinden, die in nur einer Richtung, im Allgemeinen
in Längsrichtung
elastisch sind und im Bereich der orthopädischen Konfektion, beispielsweise
zur Herstellung von Knieschonern, Ellenbogenschonern, Lendengürteln sowie
manchmal als Venenkompressionsbinden verwendet werden, und Stütz- oder
Kompressionsbinden, die in allen Richtungen elastisch sind und insbesondere
im Bereich der Venenkompression verwendet werden.
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Derartige Produkte müssen in
Abhängigkeit von
ihrer Verwendung genauen Spezifikationen gerecht werden, Spezifikationen,
die sich auf drei wesentliche Merkmale erstrecken, nämlich ihre
Dehnungsfähigkeit,
die Stütz-/Kompressionskraft
und ihr Verhalten bei Gebrauch.
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Was die Dehnungsfähigkeit anbelangt, so muss
diese bei Stütz-
oder Kompressionsbinden, die nur in Längsrichtung (Kettrichtung)
elastisch sind, größer sein
als 120% in Längsrichtung,
bei Stütz- oder
Kompressionsbinden, die in allen Richtungen elastisch sind, muss
sie größer sein
als 70% in Querrichtung und 120% in Längsrichtung, und bei thorakalen
oder abdominalen Stützverbänden muss
sie größer sein
als 100% in Längsrichtung.
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Was die Stütz-/Kompressionskraft anbelangt,
so werden die Binden in vier große Kategorien eingeteilt, wobei
diese Kraft nach einem Test bestimmt wird, welcher darauf beruht,
nach drei Beanspruchungszyklen von 0% bis 30% anschließend die Kraft
zu speichern, welche erforderlich ist, um die elastische Binde während des
letzten Zyklus auf 30% zu dehnen.
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Zur Unterrichtung sei gesagt, dass
die Stütz- oder
Kompressionsbinden in vier große
Kategorien eingeteilt sind, nämlich:
- – Kraft
1: Binde, die eine Stütz-/Kompressionskraft
zwischen 20 und 45 cN/cm aufweist;
- – Kraft
2: Binde, die eine Stütz-/Kompressionskraft
zwischen 46 und 100 cN/cm aufweist;
- – Kraft
3: Binde, die eine Stütz-/Kompressionskraft
zwischen 101 und 160 cN/cm aufweist;
- – Kraft
4: Binde, die eine Stütz-/Kompressionskraft
von über
160 cN/cm aufweist.
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Auf dem Gebiet der Venenkompression
sind die hauptsächlich
verwendeten Binden im Allgemeinen von Kraft 1.
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Schließlich müssen derartige Binden sehr gute
Verhaltenseigenschaften bei Gebrauch aufweisen, Eigenschaften, die
nach einer Reihe herkömmlicher
Tests, d. h. Waschtest, kunstlicher Alterungstest bei einer Temperatur
von 70°C
unter 20% Dehnung, Streckverhaltenstest für eine Dauer von 12 Stunden unter
30% Dehnung gefolgt von fünf
aufeinanderfolgenden Waschvorgängen,
bestimmt werden.
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Nach solchen Tests darf der zwischen
dem ersten Test (nach dem Waschen in neuwertigem Zustand) und dem
letzten Test gemessene Kraftverlust nicht größer sein als 20% der Ausgangskraft.
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Schließlich darf der Kraftverlust
vor und nach der Sterilisation in feuchter Wärme bei 120°C für einen Zeitraum von zwanzig
Minuten nicht größer sein als
25% der Ausgangskraft.
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Heutzutage werden für die Herstellung
derartiger Artikel Gewebe mit Kette und Schuss hergestellt, die
im Allgemeinen von einer gemischten Kette gebildet sind, die stark
dehnbare Fäden
aufweist, welche ermöglichen,
den Geweben die Elastizität
zu verleihen, sowie nicht dehnbare Fäden, wie zum Beispiel Fasergarne
(Kunstwolle oder Baumwolle), oder schwach dehnbare Fäden, wie
beispielsweise texturierte oder nicht texturierte Multifilamentgarne,
die ermöglichen,
den Komfort wie auch den Stütz-/Kompressionsgrad,
den man erhalten möchte,
zu gewährleisten.
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Zur Unterrichtung sei gesagt – wie dies
aus dem Dokument RD-258049 (Research Disclosure) hervorgeht – dass eine
solche elastische Venenkompressionsbinde aus einem Gewebe hergestellt
wird, dessen Kette eine gemischte Kette ist mit hoch dehnbaren Fäden, wie
beispielsweise „Spandex"-Fäden vom
Typ wie er von der Gesellschaft DU PONT DE NEMOURS unter der Marke „Lycra" in den Handel gebracht
wird, wobei diese hoch dehnbaren Fäden beim Weben mit texturierten
Nylonfäden
verbunden werden.
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Die „Lycra"-Fäden
werden nackt gewebt, indem sie unter Spannung gehalten werden, wobei
jeder Faden durch Passieren desselben Rietstabs mit einem texturierten
Faden verbunden wird.
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Bei einem solchen Gewebe, das nur
in Längsrichtung
dehnbar ist, ist der Schuss von Baumwollgarnen gebildet.
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Es ist auch vorgeschlagen worden – wie dies insbesondere
aus der US-A-4 236
550 oder der FR-A-2 716 899 auf den Namen des Anmelders hervorgeht – Gewebe
herzzustellen, deren Kette aus einer Kombination von hoch elastischen
Fäden vom Typ „umsponnene
Fäden" oder „Seelenfäden" hergestellt ist,
die eine Seele aus Naturkautschuk oder vorzugsweise aus Elastomerfasern,
wie zum Beispiel Elasthan, aufweisen, welche mit Baumwollfäden, Kunstwolle
oder texturierten Fäden
verbunden ist, wobei das Weben unter derartigen Bedingungen durchgeführt wird,
dass die nicht dehnbaren Fäden an
der Oberfläche
erscheinen und die elastischen Fäden,
die im mittleren Teil des Gewebes positioniert bleiben, bedecken.
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Außerdem können diese Artikel in Schussrichtung
blockiert werden; in diesem Fall wird als Schuss ein synthetischer
Faden verwendet, der mehr- oder
einfaserig oder von einem Fasergarn gebildet sein kann.
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Wenn der Erhalt einer Dehnbarkeit
in Querrichtung gewünscht
ist, werden als Schuss dehnbare oder von Natur aus elastische Fäden, wie
beispielsweise Fäden
aus Kautschuk (Naturkautschuk oder auf der Basis von Syntheseelastomer)
und insbesondere umsponnene Fäden
oder Seelenfäden
verwendet.
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Derartige elastische Gewebe weisen
jedoch – wenn
sie hinsichtlich des Stütz-/Kompressionsgrades,
den sie zu erreichen ermöglichen,
sowie hinsichtlich des Komforts für den Benutzer zufriedenstellend
sind – einige
Nachteile auf, nämlich
dass sie eine manchmal als unzureichend beurteilte Abriebfestigkeit
aufweisen und dass sie aufgrund der Verschiedenartigkeit der Bestandteile
der Zusammensetzung des Gewebes sehr oft nicht im Stück gefärbt werden
können.
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Schließlich wurde auf dem Gebiet
der Stütz- oder
Kompressionsbinden vorgeschlagen, Artikel herzustellen, die nicht
nur in Längsrichtung
(Kettrichtung), sondern auch in Schussrichtung dehnbar sind, und
dies unter Verwendung von Schussfäden, die in sich selbst nicht
dehnbar sind, wie zum Beispiel Fasergarne (Baumwolle, Kunstwolle),
wobei die Querdehnbarkeit dank der Wahl einer speziellen Webbindung
erhalten wird.
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So bringt der Anmelder seit vielen
Jahren Stütz-
oder Kompressionsbinden in den Handel, deren Kette eine gemischte
Kette mit einer Wechselfolge einer gewissen Anzahl von Fasergarnen
(Kunstwolle) und elastischen umsponnenen Fäden ist.
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Ähnliche
Artikel können
selbstverständlich mit
Baumwollgarnen hergestellt werden.
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Um die Dehnbarkeit in Schussrichtung
zu erhalten, ist die Anordnung des Kettfadens derart, dass zwei
hoch elastische Fäden
Seite an Seite positioniert werden und mit dem Schuss nach einer
Gaze- oder Scheindreherbindung arbeiten.
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Zur Unterrichtung sei gesagt, dass
derartige Stütz-
oder Kompressionsbinden – abgesehen
von den Bereichen, welche die Webränder bilden – einen Einzugsrapport
der Kettfäden
mit vier oder fünf
unelastischen Fasergarnen gefolgt von zwei hochelastischen Fäden aufweisen,
wobei dieser Rapport in Abhängigkeit
von der Breite der herzustellenden Binde n Mal wiederholt wird.
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Bei solchen Artikeln verändert die
Gazebindung der stark dehnbaren Fäden den Verlauf der Schussfäden im Bereich
des Verbindungsbereichs mit stark dehnbaren Kettfäden, was
zur Folge hat, dass trotz des Vorhandenseins von Schussfäden, die an
sich nicht dehnbar sind, eine Dehnbarkeit in Querrichtung erhalten
wird, die 70% erreichen kann, eine Dehnung, die für die Herstellung
von Stütz-
oder Kompressionsbinden erforderlich ist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Nun wurde – und genau das bildet den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung – eine Verbesserung an diesem
letzten Typ von Artikeln gefunden, bei denen die elastischen Kettfäden nach
einer Gaze- oder Scheindreherbindung arbeiten, die gegenüber den
früheren
Artikeln, bei denen die unelastischen Komponenten (Kettfäden, Umspinnungsfäden und
Schussfäden)
von Fasergarnen aus Kunstwolle oder Baumwolle gebildet sind, beim
Waschen in viel geringerem Maße
einläuft,
ihre mechanischen Eigenschaften und insbesondere einen Stütz-/Kompressionsgrad
bewahrt, der während
wesentlich mehr Waschvorgängen
unverändert
bleibt, und die gleichzeitig bei äquivalenten Eigenschaften ein
geringeres Gewicht hat und deren Griff und Komfort für den Patienten
deutlich verbessert sind.
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Im Allgemeinen ist die erfindungsgemäße Stütz- oder
Kompressionsbinde also vom Typ bestehend aus einem Gewebe, bei dem
die Kette eine gemischte Kette mit einer Wechselfolge von unelastischen
Fäden gefolgt
von zwei stark dehnbaren Fäden
ist, wobei die Folge in Abhängigkeit
von der Breite der Binde n Mal wiederholt wird, wobei die Schussfäden ebenfalls
nicht dehnbare Fäden
sind, wobei das Gewebe eine Dehnungsfähigkeit sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung aufweist, und es ist dadurch gekennzeichnet,
dass:
- – die
hoch elastischen Fäden
umsponnene Fäden sind,
die von einer Seele aus Elastomerfasern und einem Überzug bestehend
aus einer oder zwei Lagen aus synthetischen falschdrahttexturierten
Multifilamentfäden
gebildet sind;
- – die
nicht dehnbaren Kettfäden
und die Schussfäden
synthetische, ebenfalls durch Falschdraht oder ein äquivalentes
Verfahren texturierte Multifilamentfäden, insbesondere aus Polyamid
sind;
- – die
Webbindung derart gestaltet ist, dass sie in einem Rapport im Bereich
zwischen den beiden Webrändern
einen in Leinwandbindung oder hiervon abgeleiteter Bindung arbeitenden
Bereich für die
Reihe von synthetischen, texturierten Multifilamentfäden sowie
einen Bereich enthält,
der von zwei hoch elastischen, Seite an Seite positionierten Fäden gebildet
ist, die ihrerseits nach einer Gaze- oder Scheindreherbindung arbeiten.
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Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
erfolgt das Eintragen des Schussfadens zwischen den Kettfäden in Form
einer Schlaufe, was zum Eintrag von zwei aufeinanderfolgenden parallelen
Abschnitten in jedem Schuss der Bereiche in Leinwandbindung (oder
Vielfachen von zwei bei einer von Leinwand abgeleiteten Bindung) führt.
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Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Gazebindung,
welche für
die beiden hoch elastischen Fäden
verwendet wird, nach einem Doppelrapport der Leinwandbindung (oder
abgeleitet), wodurch es möglich
ist, in jeder durch diese Bindung gebildeten „Masche" zwei aufeinanderfolgende Schusslängen (also
vier Abschnitte) zu gruppieren.
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Außerdem sind bei dem erfindungsgemäßen Artikel
die Filamente, welche die Schussfäden bilden, Mikrofilamente,
deren Einzeltiter unter einem Decitex liegt, während die texturierten Fäden, welche
die unelastischen Kettfäden
und den Überzug
der elastischen Fäden
bilden, ihrerseits herkömmliche
Fäden sind,
deren Fasertiter zwischen 1,5 und 2 dtex liegt.
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Schließlich wird bei dieser bevorzugten
Ausführungsform,
wonach der Einzug derart ist, dass der Kettrapport 5 texturierte
Nylonfäden
auf 2 hoch elastische Fäden
beträgt,
dieser Grundrapport zweimal nacheinander mit Umkehr der Leinwandbindung
von der ersten zur zweiten Folge wiederholt, was folglich zu einem
Grundrapport mit insgesamt zehn Kettfäden führt.
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Bei einer solchen Ausführungsform ähnelt das
Aussehen der Gewebebinde einem „Wabenmuster".
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Dank einer solchen Auswahl und Kombination
von Mitteln (Art der Fäden
und Wahl einer speziellen Webbindung) wird ein elastisches Gewebe
erhalten, das besonders für
die Herstellung von Venenkompressionsbinden geeignet ist, deren
Griff, Komfort für
den Benutzer gegenüber
den älteren
Artikeln, deren Fäden,
welche den Komfort und den Griff sicherstellen sollen, derzeit von
Baumwoll- oder Kunstwollgarnen gebildet sind, verbessert sind.
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Des Weiteren wurde unerwartet festgestellt, dass
derartige Artikel bei Gebrauch viel widerstandsfähiger waren als die herkömmlichen
Binden und dass außerdem
die Verwendung von falschdraht-texturierten Fäden sowohl als Kette als auch
als Schuss ermöglichte,
bei äquivalentem
Stütz-/Kompressionsgrad
hoch dehnbare Fäden
aus Elasthan mit geringerem Titer zu verwenden, was folglich zu
einer viel leichteren Struktur führt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die Erfindung sowie die damit verbundenen Vorteile
werden jedoch anhand der folgenden Beispiele, welche durch die beiliegenden
Figuren veranschaulicht sind, besser verständlich, in denen:
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1 eine
schematische Ansicht in der Perspektive ist, welche die allgemeine
Struktur einer erfindungsgemäßen elastischen
Stütz-
oder Kompressionsbinde sowie den Einzug der Kettfäden in die
Litzen der Rahmen des Webstuhls zeigt;
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1a die
graphische Darstellung der Webbindung ist;
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2 eine
Darstellung einer erfindungsgemäß hergestellten
Stütz- oder Kompressionsbinde ist.
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Ausführungsform
der Erfindung
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Die erfindungsgemäß erhaltenen elastischen Stutz-
oder Kompressionsbinden werden auf einem für diesen Typ von Artikeln herkömmlichen
Webstuhl hergestellt, d. h. einem Webstuhl, bei dem der Schuss durch
einen Aufbau vom Typ „Haken", der über die
gesamte Breite des Fachs bewegbar ist, zwischen den Kettfäden eingetragen
wird, was folglich zum Eintrag von zwei aufeinanderfolgenden, parallel angeordneten
Abschnitten in jedem Schuss führt,
da das Eintragen in Form einer Schlaufe erfolgt.
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Wie schematisch in 1 dargestellt, ist die Kette (C) bei
dem erfindungsgemäßen Gewebe
von zwei Fadenarten gebildet, nämlich
von den Fäden (C1),
die von falschdraht-texturierten Fäden und insbesondere Nylonfäden gebildet
sind, welche nach einem vorbestimmten Rhythmus, beispielsweise alle fünf Fäden wie
dies in 1 dargestellt
ist, durch ein Paar (C2) hochelastischer Fäden voneinander getrennt sind,
die von umsponnenen Fäden
gebildet sind, deren Seele ein Elasthanfaden, wie zum Beispiel ein
unter der Marke „Lycra" in den Handel gebrachter
Faden ist, der von einer oder zwei Lagen aus Umspinnungsfäden überzogen
ist, die von einem falschdraht-texturierten, ebenfalls aus Nylon
bestehendem Faden gebildet sind.
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Wie aus den 1 und 1a hervorgeht,
erfolgt die Arbeit (Bindung) der Kettfäden gegenüber den Schussfäden erfindungsgemäß derart,
dass die durch die Litzen (L1, L2) getragenen Kettfäden (C1) in
Leinwandbindung mit den Schussfäden
(T1, T2, T3, T4 ...) arbeiten, wobei daran erinnert sei, dass jeder
Schussfaden (T1, T2 ...) von zwei parallelen Abschnitten des gleichen
Fadens gebildet ist, da letzterer in dem Fach in Form einer Schlaufe
eingetragen wird.
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Was die stark dehnbaren Fäden (C2)
anbelangt, so arbeiten diese beiden Fäden nach einer Gaze- oder Scheindreherbindung,
d. h. dass sie auf Litzen (L3, L4) angebracht sind, die nach einer
ganz genauen Folge seitlich zueinander bewegt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform
erfolgt der Versatz der Litzen (L3, L4) alle zwei Schusslängen, d.
h. dass zwei Schusspaare (T1, T2–T3, T4) in jeder Folge in
der durch die beiden Fäden
(C2) gebildeten „Masche" umgruppiert werden.
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Das Weben wird auf herkömmliche
Weise vollzogen, indem die von stark dehnbaren umsponnenen Fäden gebildete
Kette unter Spannung gehalten wird, wobei das Aufwickeln seinerseits
ohne Spannung erfolgt.
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Beim Warenabzug hat das erhaltene
Gewebe ein Aussehen wie in 2 abgebildet
und weist zwei einwandfrei geformte, starke Webränder mit guter Festigkeit auf,
wobei die hergestellte Binde ein „Wabenmuster"-Aussehen hat, das
sich aus der Art und Weise, in der das Weben erfolgt, und insbesondere
aus der Wahl einer Gazebindung für
die hoch elastischen Fäden
(C2) ergibt, einer Bindung, bei der zwei aufeinanderfolgende Schusslängen (4
Abschnitte) in jeder Masche umgruppiert werden, während in
den von texturierten Fäden
gebildeten Bereichen die Arbeit der Kettfäden bei jedem Schuss umgekehrt
wird.
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Nach der Herstellung wird ein solches
Gewebe einer Endbearbeitung unterzogen und wird vor allem im Stück gefärbt, was
dadurch ermöglicht
wird, dass alle Komponenten des Gewebes auf der Basis von synthetischen
texturierten Polyamidfäden
sind.
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Beispiel
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Es wird ein erfindungsgemäßes Gewebe
von dem in 2 dargestellten
Typ aus einer Bindung, wie sie anhand von 1 veranschaulicht ist, unter den folgenden
Bedingungen hergestellt.
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Kette
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- – Fäden (C1):
falschdraht-texturierte Nylonfäden mit
einem Titer von 72 dtex/23 Fäden
- – Fäden (C2):
elastische Fäden
mit einer Elasthanseele mit einem Titer von 310 dtex, welche mit zwei
Lagen von Umspinnungsfäden überzogen ist,
die in entgegengesetzter Richtung zueinander ausgerichtet und von
einem falschdraht-texturierten Nylonfaden mit einem Titer 1/78 dtex/23
Fäden gebildet
sind
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Schuss:
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- – falschdraht-texturierte
Nylonfäden
von 2/85 dtex/92 Fäden.
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Webbindung:
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- – Die
Kettfäden
(C) werden von zwei Kettbäumen aus
geliefert, einer für
die stark dehnbaren Fäden (C2),
der andere für
die texturierten Fäden
(C1);
- – die
Kettfäden
(C1) werden auf zwei Litzenrahmen (L1, L2) angebracht, die in Leinwandbindung arbeiten,
wobei die Gesamtzahl von Fäden
für eine
Binde, die bei Warenabzug eine Breite von 10 cm hat, 273 beträgt;
- – die
stark dehnbaren Kettfäden
(C2) werden von zwei Litzenrahmen gesteuert, die nach einer Gazebindung
arbeiten, wobei die Steuerfolge über zwei
aufeinanderfolgende Schusslängen
erfolgt;
- – der
Einzug ist derart, dass der Kettrapport fünf texturierte Nylonfäden auf
zwei hoch elastische Fäden
(C2) beträgt,
der zweimal mit Umkehr der Leinwandbindung von der ersten zur zweiten
Folge wiederholt wird. Dieser Rapport R wird über die Breite des Gewebes
zwischen den beiden Webrändern
18 mal wiederholt.
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Eigenschaften bei Warenabzug
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Die erfindungsgemäße Binde weist eine Breite
von 100 mm und ein Gewicht von 28 g pro Längenmeter auf.
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Endbearbeitung
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Das Gewebe wird im Stück bei 100°C auf einer
herkömmlichen
Hochtemperaturmaschine ohne Spannung gefärbt, wobei nach der Färbung eine Wärmebehandlung
auf einem Spannrahmen erfolgt.
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Eigenschaften des fertigen
Gewebes gemäß diesem Ausführungsbeispiel
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Breite: 100 mm
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Das Gewebe weist 19 Kettfäden pro
Zentimeter und 26 Schussfäden
pro Zentimeter auf.
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Es wiegt 28 g pro Längenmeter.
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Sein Dehnungsgrad in Längsrichtung
beträgt 150%
und in Querrichtung 65%.
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Seine Stütz-/Kompressionskraft, die
auf herkömmliche
Weise auf einem Dynamometer unter Durchführung von drei Zyklen von 0%
bis 30% gemessen wird, beträgt
45 bis 55 cN/cm.
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Außerdem weist diese Binde eine
geringe Waschschrumpfung auf, wobei diese Schrumpfung in der Größenordnung
von 5% in Querrichtung nach 60 Waschvorgängen beträgt.
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Weiterhin weist sie im Vergleich
zu einem herkömmlichen
Artikel, dessen unelastische Komponenten auf der Basis von Kunstwolle
oder Baumwolle sind, eine viel geringere Trocknungszeit in freier
Luft in einem Verhältnis
von eins zu zwei und, bei Trocknung in einem „Tumbler", in der Größenordnung von eins zu drei
auf.
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Schließlich bewahrt sie trotz der
wiederholten Waschvorgänge
ihre Stütz-/Kompressionseigenschaften,
wobei sich der Kraftverlust nach 40 Waschvorgängen von 50 cN/cm auf nur 42
cN/cm verringert hat.
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Zur Unterrichtung sei gesagt, dass
bei herkömmlichen
Artikeln, die einen äquivalenten Stütz-/Kompressionsgrad
aufweisen, der Verlust in der Größenordnung
von 40% nach 40 Waschvorgängen
beträgt,
während
er erfindungsgemäß bei nur 16%
liegt. Diese Stabilität
des Stütz-/Kompressionsgrades
stellt einen ganz besonderen Vorteil für Anwendungen vom Typ Venenstützung bzw.
-kompression dar.