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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von bestimmten Polyaminosäurederivaten als Konservierungsmittel
in kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen, die insbesondere
für eine
topische Anwendung vorgesehen sind.
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Es ist üblich, in kosmetische oder
dermatologische Zusammensetzungen chemische Konservierungsmittel
einzubringen, die zur Bekämpfung
der Entwicklung von Mikroorganismen in diesen Zusammensetzungen
dienen sollen; durch die Entwicklung von Mikroorganismen werden
die Zusammensetzungen schnell gebrauchsuntauglich. Die Zusammensetzungen
müssen
insbesondere gegen Mikroorganismen, die sich in der Zusammensetzung
entwickeln können,
und gegen die Mikroorganismen, die der Verbraucher bei der Handhabung
der Zusammensetzungen und insbesondere bei der Entnahme der Produkte
mit den Fingern aus dem Tiegel in diese einbringen kann, geschützt werden.
Die chemischen Konservierungsmittel, die häufig verwendet werden, sind
insbesondere die Parabene oder Verbindungen, die Formaldehyd freisetzen.
Diese Konservierungsmittel haben jedoch den Nachteil, dass sie insbesondere
bei empfindlicher Haut Irritationen hervorrufen, wenn sie in relativ
hohen Mengen enthalten sind. Als weitere bekannte Konservierungsmittel
können
die organischen Hydroxysäuren
angegeben werden. Diese Verbindungen können jedoch wegen ihrer abschuppenden
Wirkung auf die Haut, die nicht immer gut vertragen wird, zu Irritationen
führen.
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Aus der Druckschrift
EP 884 058 ist eine Lösung zur
Desinfektion von Kontaktlinsen bekannt, die das Polylysin enthält.
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Aus der Druckschrift WO 92/20647
ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Lipoaminosäuren durch Hydrolyse
von Proteinen und Acylierung bekannt.
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Aus der Druckschrift WO 95/00547
kennt man antimikrobielle Zusammensetzungen, die ein Polymer und
ein spezielles antimikrobielles Oligopeptid enthalten.
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Es besteht also ein Bedürfnis nach
Konservierungsmitteln und insbesondere antimikrobiellen Wirkstoffen,
die mindestens so wirksam wie die Verbindungen des Standes der Technik
sind, jedoch deren Nachteile nicht aufweisen.
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Es ist im Übrigen wünschenswert, antimikrobielle
Wirkstoffe anzugeben, die ein mindestens so breites oder sogar größeres antimikrobielles
Wirkungsspektrum als die bereits bekannten Verbindungen aufweisen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, neue Konservierungsmittel anzugeben, die insbesondere
ein breites antimikrobielles Wirkungsspektrum besitzen, jedoch die
Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen.
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein Verfahren zur Konservierung einer kosmetischen oder
pharmazeutischen Zusammensetzung, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass in die Zusammensetzung mindestens ein nachstehend definiertes
Polyaminosäurederivat
der Formel (I) eingearbeitet wird.
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Es wurde überraschend und unerwartet
festgestellt, dass einige Polyaminosäurederivate gute antimikrobielle
Eigenschaften gegenüber
Viren, Bakterien, Hefen oder Pilzen/Schimmelpilzen besitzen. Wegen
ihres breiten antimikrobiellen Wirkungsspektrums können diese
Derivate daher als einzige antimikrobielle Wirkstoffe insbesondere
in kosmetischen Zusammensetzungen eingesetzt werden, besonders als
antibakterielle Wirkstoffe, als antivirale Wirkstoffe, als Wirkstoffe
gegen Hefen und/oder als antimykotische Wirkstoffe.
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Diese Polyaminosäurederivate können vorteilhaft
als Konservierungsmittel in kosmetischen oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
und insbesondere in dermatologischen Zusammensetzungen verwendet
werden.
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Im Übrigen haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
den Vorteil einer klar definierten und charakterisierten chemischen
Struktur, wodurch sie in einfacher Weise reproduzierbar herzustellen
sind; ihre industrielle Herstellbarkeit ist ebenfalls relativ einfach.
Im Übrigen
besitzen sie eine gute Löslichkeit
oder Kompatibilität
mit den herkömmlich
in der Kosmetik verwendeten Medien, insbesondere den wässrigen
Medien.
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Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendeten Polyaminosäurederivate
sind im Stand der Technik und insbesondere auf dem Gebiet der Kosmetik
besonders wegen ihrer hydratisierenden Eigenschaften oder für ihre Anwendung
im Bereich der Haarbehandlung wohlbekannt.
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Es kann die japanische Patentanmeldung
JP-07/041467 angegeben werden, in der eine Gruppe von Polyaminosäuren mit
hoher Mol masse beschrieben ist, die im Wesentlichen von Cystein
gebildet wird, sowie das Verfahren zur Herstellung dieser Polyaminosäuren. Eine
Klasse von Polyaminosäuren,
die durch die Gegenwart von Thiol- und/oder Disulfidfunktionen gekennzeichnet
ist, wurde in der japanischen Patentanmeldung JP-06/248072 beschrieben.
Diese Polyaminosäuren
reagieren mit den Thiolbildungen des Keratins und bilden Disulfidbrücken, wodurch
der Glanz und die Färbung
der Haare verstärkt
werden können.
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Polyaminosäuren, die im Wesentlichen aus
Aminosäuren
mit neutralen und sauren Ketten besteht, sowie ihre Verwendung als
Hydratisierungsmittel wurden in der japanischen Patentanmeldung
JP-04/198114 beschrieben.
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Es ist auch die Patentanmeldung FR
2 776 510 zu nennen, in der eine kosmetische Zusammensetzung beschrieben
ist, die zur Stärkung
oder Pflege von Keratinfasern und insbesondere Haaren vorgesehen ist
und Polyaminosäurederivate
enthält.
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Die Polyaminosäurederivate, die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, entsprechen der folgenden
Formel (I):
worin bedeuten:
- – X
O, S, NH oder NR'', wobei R'' eine gesättigte oder ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen ist;
- – R1
- – eine
geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit mindestens
einer Hydroxygruppe und/oder einer Gruppe -NRR' substituiert und/oder gegebenenfalls
durch mindestens ein Heteroatom, das unter N, O oder Si ausgewählt ist,
unterbrochen ist, wobei die Gruppen R und R', die gleich oder verschieden sind,
ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeuten;
- – eine
Gruppe wobei s 0, 1, 2, 3 oder 4
bedeutet; und die Gruppe R4 Wasserstoff
oder eine Gruppe bedeutet, die unter den folgenden Gruppen ausgewählt ist:
-NH2, -OH, -SH, -CHOHCH3,
-CONH2, -NH-C(NH2)=NH,
-C6H5, -C6H4OH und
- – eine
Gruppe wobei m 3, 4 oder 5 bedeutet;
- – R2 ein Wasserstoffatom, eine gesättigte oder
ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen; oder eine Gruppe, die unter -CH2C6H5, -CH2C6H4OH, -CH2OH, -CHOHCH3 und
-(CH2)t-NH2 mit t = 3 oder 5 ausgewählt ist;
- – R3 ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder
ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen;
- – n
einen solchen Mittelwert über
1, dass die Molmasse des Polyaminosäurederivats im Bereich von
100 bis 200 000 liegt;
- – wobei
die wiederkehrende Einheit in einem Derivat gleich oder verschieden
sein kann, wobei die Gruppe R2 und/oder
die Gruppe R3 dann mindestens eine der anderen
für diese
Gruppen angegebenen Bedeutungen annimmt, wobei die Einheiten vorzugsweise
identisch sind.
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Die Salze und insbesondere die Salze
mit einer anorganischen Säure
oder einer organischen Säure dieser
Polyaminosäurederivate
gehören
ebenfalls zur vorliegenden Erfindung.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird mindestens ein Derivat mit einer
der folgenden Bedeutungen verwendet:
- – X bedeutet
O, S und vorzugsweise NH oder NR'', wobei R'' eine gesättigte oder ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte C1-6-Kohlenwasserstoffgruppe
ist;
- – R1 bedeutet eine geradkettige oder verzweigte,
gesättigte
oder ungesättigte
C8-40-Kohlenwasserstoffgruppe, die gegebenenfalls
mit mindestens einer Hydroxygruppe und/oder einer Gruppe -NRR' substituiert und/oder
gegebenenfalls durch mindestens ein Heteroatom, das unter N, O oder
Si ausgewählt
ist, unterbrochen ist, wobei R und R', die identisch oder voneinander verschieden
sind, ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder ungesättigte,
geradkettige oder verzweigte C1-6-Kohlenwasserstoffgruppe
bedeuten;
- – R2 bedeutet ein Wasserstoffatom;
- – R3 bedeutet eine gesättigte, geradkettige oder verzweigte
C1-6-Kohlenwasserstoffgruppe und insbesondere
Methyl oder Ethyl;
- – n
liegt im Bereich von 2 bis 100 und/oder ist so gewählt, dass
das Molekulargewicht des Polyaminosäurederivats im Bereich von
150 bis 10 000 liegt.
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Noch bevorzugter wird die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung unter den Derivaten
ausgewählt,
worin:
- – X
O, S und vorzugsweise NH bedeutet;
- – R1 eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte C10-24-Kohlenwasserstoffgruppe bedeutet, die
gegebenenfalls mit 1, 2, 3 oder 4 Hydroxygruppen substituiert ist;
oder eine geradkettige oder verzweigte C12-24-Kohlenwasserstoffgruppe,
die eine oder mehrere Doppelbindungen enthält und gegebenenfalls mit mindestens
einer Hydroxygruppe substituiert ist;
- – R2 ein Wasserstoffatom bedeutet;
- – R3 eine Methylgruppe bedeutet;
- – n
im Bereich von 4 bis 50 liegt und/oder so gewählt ist, dass das Molekulargewicht
des Polyaminosäurederivats
im Bereich von 300 bis 8 000 liegt.
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Die erfindungsgemäßen Polyaminosäurederivate
können
vom Fachmann auf der Basis seiner allgemeinen Kenntnisse leicht
hergestellt werden. Es ist insbesondere in der Patentanmeldung FR
2 776 510 ein Verfahren beschrieben worden, nach dem die Herstellung
dieser Verbindungen möglich
ist.
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Die Polyaminosäurederivate können in
den kosmetischen oder pharmazeutischen Zusammensetzungen in einer
Menge vorliegen, die ausreichend ist, um den gewünschten Effekt zu erzielen,
und insbesondere in einer Menge von 0,001 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 15 Gew.-% und insbesondere 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die Zusammensetzungen, die die Polyaminosäurederivate
enthalten, enthalten ein kosmetisch oder pharmazeutisch akzeptables
Medium, d. h. ein Medium, das mit der Haut, den Schleimhäuten, den
Haaren und der Kopfhaut kompatibel ist. Sie können in allen galenischen Formen
vorliegen, die für
eine topische Anwendung geeignet sind, insbesondere in Form von
wässrigen,
wässrig-alkoholischen,
organischen oder öligen Lösungen;
als Suspensionen oder Dispersionen in Lösungsmitteln oder Fettsubstanzen
vom Typ Lotion oder Serum; in Form von Vesikeldispersionen; in Form
von W/O-, O/W- oder
multiplen Emulsionen, beispielsweise als Creme oder Milch; in Form
von Pomaden, Gelen, festen Stiften, pastösen oder festen wasserfreien
Produkten oder Schäumen
und insbesondere als Aerosol oder Spray.
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Das physiologisch akzeptable Medium,
in dem die Derivate verwendet werden können, sowie seine Bestandteile,
ihre Menge, die galenische Form der Zusammensetzung und ihr Herstellungsverfahren
können vom
Fachmann auf der Basis seiner allgemeinen Kenntnisse in Abhängigkeit
vom gewünschten
Typ der Zusammensetzung gewählt
werden.
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Die Zusammensetzung kann insbesondere
beliebige Fettsubstanzen enthalten, die gewöhnlich auf dem jeweiligen Gebiet
verwendet werden. Es können
insbesondere die siliconhaltigen Fettsubstanzen genannt werden,
beispielsweise die Siliconöle,
Silicongummis und Siliconwachse, sowie nicht siliconhaltige Fettsubstanzen,
wie die Öle
und Wachse pflanzlicher, mineralischer, tierischer und/oder synthetischer
Herkunft. Die Öle
können
gegebenenfalls flüchtig
oder nicht flüchtig
sein. Es können
auch die Kohlenwasserstoffe, synthetische Ester und Ether, Fettalkohole
und Fettsäuren
angegeben werden.
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Die Zusammensetzung kann auch ein
wässriges
Medium, ein wässrig-alkoholisches
Medium, das einen Alkohol wie Ethanol oder Isopropanol enthält, oder
ein organisches Medium enthalten, das übliche organische Lösungsmittel
enthält,
wie beispielsweise C1-6-Alkohole und insbesondere
Ethanol und Isopropanol, Glykole wie Propylenglykol oder Ketone.
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Die Zusammensetzung kann mindestens
einen herkömmlichen
Emulgator enthalten, der unter den amphoteren, anionischen, kationischen
oder nichtionischen Emulgatoren ausgewählt ist, wobei diese einzeln oder
im Gemisch verwendet werden können.
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Sie kann auch Zusatzstoffe enthalten,
die auf dem jeweiligen Gebiet üblich
sind, wie beispielsweise hydrophile oder lipophile Verdickungsmittel
oder Gelbildner, hydrophile oder lipophile Hilfsstoffe, Wirkstoffe und
insbesondere kosmetische Wirkstoffe, Konservie rungsmittel, Antioxidantien,
Parfums, Füllstoffe,
Pigmente, UV-Filter,
Geruchsabsorber, Farbmittel, Hydratisierungsmittel (Glycerin), Vitamine,
essentielle Fettsäuren, fettlösliche Polymere
und insbesondere kohlenwasserstoffhaltige Polymere, Trübungsmittel,
Stabilisatoren, Maskierungsmittel, Konditioniermittel und Treibmittel.
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Der Fachmann wird natürlich den
oder die gegebenenfalls vorliegenden Zusatzstoff(e) und/oder ihre Mengenanteile
so auswählen,
dass die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
durch den beabsichtigten Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
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Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegt vorzugsweise unter 7 und insbesondere im Bereich von 3 bis
6.
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Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendeten Polyaminosäurederivate
besitzen also eine antimikrobielle Wirksamkeit und insbesondere
eine antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirksamkeit, die
bemerkenswert ist.
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Es hat sich herausgestellt, dass
es je nach Art der Substituenten X, R1,
R2 und/oder R3 und/oder
dem Wert von n möglich
ist Verbindungen zu erhalten, die gegenüber solchen Typen von Mikroorganismen
mehr oder weniger wirksam ist. Somit kann der Wirkungsbereich der
erfindungsgemäßen Derivate
verändert
und auf einen bestimmten Mikroorganismus fokussiert werden, indem
die chemische Natur der verwendeten Verbindung entsprechend gewählt wird.
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Sie werden daher in einer ganz speziellen
Anwendung in Zusammensetzungen eingesetzt, die in den folgenden
Formen vorliegen können:
- – als
Produkte zum Schminken der Gesichtshaut, der Haut des Körpers oder
der Lippen, wie beispielsweise als Make-up, Wangenrouge, Lidschatten,
Produkt gegen Augenringe, Abdeckstift, Eyeliner, Mascara, Lippenstift,
Nagellack oder Nagelpflegeprodukt;
- – als
dermatologische oder kosmetische Produkte zur Pflege der Gesichtshaut,
der Haut des Körpers
einschließlich
der Kopfhaut und der Lippen, beispielsweise als Lippenpflegemittel,
fixierende Masse, die auf einen herkömmlichen Lippenstift aufgebracht
wird, Zusammensetzung zum Sonnenschutz oder zur künstlichen
Bräunung;
desodorisierendes Produkt; Zusammensetzung zur Pflege des Gesichts
(tagsüber
zu verwenden, für
die Nacht, gegen Falten, hydratisierend und dergleichen); mattierende
Zusammensetzung für das
Gesicht; Gel oder Creme zur Reinigung oder zum Abschminken, Körpermilch
zum Schutz oder zur Pflege; Reinigungsmilch;
- – als
desodorisierende Zusammensetzung; nach der Rasur anzuwendendes Gel
oder nach der Rasur anzuwendende Lotion; Depiliercreme;
- – als
pharmazeutische Zusammensetzungen;
- – als
feste Zusammensetzungen, beispielsweise als Seife oder Reinigungsstücke;
- – als
Zusammensetzungen für
Aerosole, die auch ein Treibmittel unter Druck enthalten;
- – als
Zusammensetzungen für
die Haarpflege, insbesondere als Haarwaschmittel, Lotion für eine Wasserwelle,
Behandlungslotion, Frisiercreme, Frisiergel, Zusammensetzung zum
Färben
(insbe sondere zum oxidativen Färben)
gegebenenfalls in Form eines färbenden
Haarwaschmittels, restrukturierende Lotion für das Haar, Zusammensetzung
für eine
permanente Verformung, Lotion oder Gel gegen Haarausfall, antiparasitäres Haarwaschmittel,
Lotion oder Haarwaschmittel gegen Schuppen; Haarwaschmittel zur
Behandlung und insbesondere gegen Seborrhö;
- – als
Zusammensetzungen zur Verwendung im Mund-Zahn-Bereich, beispielsweise
als Zahncreme.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1
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Herstellung der Verbindung
der Formel (I) mit R1 = C15H31CH(OH)-CH(CH2OH)-,
X = -NH-, R2 = H, R3 =
-CH3 und n = 14,2.
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In einem Reaktor mit einem Fassungsvermögen von
1 l werden unter Stickstoff 46 g (0,4 mol) Sarcosin-N-carboxyanhydrid
in 250 ml Toluol suspendiert. Dann gibt man in kleinen Portionen
einer Suspension von 8,2 g (0,027 mol)(D/L, erythro-threo) 2-Amino-octadecan-1,3-diol
in 250 ml Toluol zu. Nach erfolgtem Zusatz wird das Reaktionsgemisch
etwa 3 h auf 80°C
erwärmt.
Man lässt
dann auf Raumtemperatur zurückkommen und
gibt 200 ml Ethanol (98°C)
zu, um das Medium zu solubilisieren.
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Nach Verdampfen der Lösungsmittel
unter vermindertem Druck und Trocknen unter Vakuum fallen 34,5 g
Pulver von brauner Farbe an. Der Index "n" wird
mit NMR-Spektroskopie ermittelt.
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Nach der oben beschriebenen Vorgehensweise
können
unter Abänderung
der Menge des (D/L) 2-Amino-octadecan-1,3-diol Polyaminosäurederivate
mit der gleichen Struktur, jedoch den folgenden Indizes "n" hergestellt werden:
Beispiel
1(a) | n
= 9,8 |
Beispiel
1(b) | n
= 7,6. |
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Beispiel 2
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Herstellung der Verbindung
der Formel (I) mit R1 = C10H21-CH(C8H17)-CH2-, R2 = H, X = -NH-, R3 =
-CH3 und n = 14.
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In einem 1-l-Reaktor werden 46 g
(0,4 mol) Sarcosin-N-carboxyanhydrid in 500 ml Toluol suspendiert. Dann
werden tropfenweise 8,1 g (0,027 mol) 2-Octyldodecylamin zugegeben.
Nach erfolgtem Zusatz wird das Gemisch etwa 2 h auf 80°C erwärmt. Man
lässt auf
Raumtemperatur abkühlen
und gibt 50 ml Ethanol (95°C) zu.
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Nach Verdampfen der Lösungsmittel
unter vermindertem Druck und Trocknen unter Vakuum erhält man 36,7
g Pulver von brauner Farbe.
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Der Index "n" wird
durch NMR-Spektroskopie ermittelt.
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Nach der oben angegebenen Vorgehensweise,
jedoch unter Abänderung
der Menge des 2-Octyldodecylamin erhält man Polyaminosäurederivate
der gleichen Struktur, jedoch mit den folgenden Indizes "n":
Beispiel
2(a) | n
= 9,6 |
Beispiel
2(b) | n
= 7,4. |
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Beispiel 3
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Herstellung der Verbindung
der Formel (I) mit R1 = C16H33-, X = -NH-, R2 =
H, R3 = -CH3 und
n = 7,2.
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Diese Polyaminosäure wird nach der in Beispiel
2 beschriebenen Vorgehensweise hergestellt, wobei jedoch 12 g (0,05
mol) Hexadecylamin mit dem Sarcosin-N-carboxyanhydrid umgesetzt
werden.
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Nach Verdampfen der Lösungsmittel
und Trocknen unter Vakuum erhält
man 40 g Pulver.
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Der Index "n" wird
mit NMR-Spektroskopie bestimmt.
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Unter Variation der Hexadecylaminmenge
werden Polyaminosäurederivate
mit der gleichen Struktur, jedoch den folgenden Indizes "n" hergestellt:
Beispiel
3(a) | n
= 9,2 |
Beispiel
3(b) | n
= 12,5. |
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Beispiel 4
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Herstellung der Verbindung
der Formel (I) mit R1 = C8H17-CH=CH-C8H16-, X = -NH-, R2 =
H, R3 = -CH3 und
n = 7,2.
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Diese Verbindung wird nach der in
Beispiel 2 beschriebenen Vorgehensweise hergestellt, wobei jedoch
13 g (0,05 mol) Oleylamin mit dem Sarcosin-N-carboxyanhydrid umgesetzt
werden.
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Nach Verdampfen der Lösungsmittel
und Trocknen unter Vakuum erhält
man 42 g Pulver.
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Der Index "n" wird
mit NMR-Spektroskopie ermittelt.
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Durch Abänderung der Oleylaminmenge
erhält
man Polyaminosäurederivate
mit der gleichen Struktur, die jedoch die folgenden Indizes "n" aufweisen:
Beispiel
4(a) | n
= 10,5 |
Beispiel
4(b) | n
= 13,2. |
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Beispiel 5
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Es wird die antimikrobielle Wirksamkeit
der gemäß Beispiel
4 hergestellten Verbindung bei unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen
(Wirkstoff = Ws) ermittelt.
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Diese Wirksamkeit wurde gegenüber 2 gram-negativen
Bakterien (E. coli und P. aeruginosa), einem gram-positivem Bakterium
(E. faecalis), einer Hefe (C. albicans) und einem Schimmelpilz (A.
niger) überprüft.
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Zur Durchführung des Tests wurden die
folgenden Schritte ausgeführt:
- 1/ Kultur des Mikroorganismus: Die Bakterien
werden auf Tryptocasein-Soja-Agar in Schrägröhrchen, die Hefe auf Sabouraud-Agar in Schrägröhrchen und
der Schimmelpilz auf Malz-Agar kultiviert.
- 2/ Herstellung des Inokulums: Für die Bakterien und die Hefe:
24 h vor Testbeginn wird der Stamm angeimpft und 24 h bei 35°C inkubiert;
für den
Schimmelpilz: 5 Tage. Nach der Inkubationszeit wird das Schrägröhrchen mit
9 ml eines geeigneten Verdünnungsmittels
gewaschen. Der Titer der erhaltenen Suspension ist 108 Keime/ml.
- 3/ Herstellung der Probe: 20 g Zusammensetzung, die die zu testende
Verbindung und 0,2 ml Inokulum (d. h. 106 Keime/ml)
enthält,
wird in einen Glasflakon gegeben, der als Gläschen bezeichnet wird, homogenisiert
und bei 22°C
in der Dunkelheit 7 Tage inkubiert. Parallel hierzu wird eine Vergleichsprobe
(Placebo) hergestellt, um zu kontrollieren, ob die Wachstumsbedingungen
während
der Testdauer für
die Keime günstig
sind.
- 4/ Entnahme und Auszählen:
Nach 7 Tagen Kontakt wird der Inhalt des Gläschens homogenisiert und man entnimmt
1 g. Nach Bestimmung der geeigneten Verdünnung für die Auszählung wird jede Verdünnung auf der
Oberfläche
von mit Agar ausgegossenen Petrischalen (Medium Eugon LT100) verteilt,
worauf die Petrischalen in Abhängigkeit
von den Mikroorganismen 24 h bis 5 Tage im Trockenschrank bei 35°C inkubiert werden.
Dann werden die Kolonien an den Schalen, die mehr als 20 und weniger
als 200 Kolonien enthalten, ausgezählt.
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Die getestete Zusammensetzung ist
eine wässrige
Lösung
(pH 7) der Verbindung des Beispiels 4(a).
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in
der folgenden Tabelle zusammengefasst. Sie sind als Anzahl der Mikroorganismen
pro Gramm Präparat
ausgedrückt:
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Man stellt fest, dass die getestete
Verbindung ein sehr breites antimikrobielles Wirkungsspektrum besitzt.
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Beispiel
6: Gel für
das Gesicht
Polyglycerylacrylat
(Norgel) | 30% |
Polyacrylamid/C13-14-Isoparaffin/Laureth 7 (Sepigel 305) | 2% |
Siliconöl | 10% |
Verbindung
des Beispiels 1(a) | 5% |
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
7: Lotion
Verbindung
des Beispiels 2(a) | 0,2% |
Glycerin | 2% |
Ethanol | 20% |
ethoxyliertes
(26 EO), propoxyliertes (26 PO) Butanol, hydriertes, ethoxyliertes
(40 EO) Ricinusöl
in Wasser | 1% |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
8: Schäumende
Reinigungscreme
Ethylenglykolmonostearat | 2% |
Verbindung
des Beispiels 3(a) | 0,5% |
Magnesiumaluminiumsilicat-Hydrat | 1,7% |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,8% |
Gemisch
von Natriumcocoylisethionat und Coprahfettsäuren (Elfan AT 84 G von Akzo) | 15% |
Stearinsäure | 1,25% |
Natriumlauroylsarcosinat,
30% in Wasser | 10% |
Parfum | qs |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
9: Pflegecreme
Sorbitantristearat | 1% |
Verbindung
des Beispiels 4(a) | 1,5% |
vernetztes
Carboxyvinylhomopolymer | 0,4% |
Xanthangummi | 0,5% |
Ethylenglykoldimethacrylat/Laurylmethacrylat-Copolymer | 1% |
Cyclopentadimethylsiloxan | 6% |
Glycerin | 3% |
Emulgator | 4% |
Parfum | qs |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
10: Behandlungsgel
Verbindung
des Beispiels 1(b) | 1% |
Xanthangummi | 1% |
Glycerin | 2% |
Ethanol | 20% |
Gemisch
ethoxylierter (26 EO) propoxylierter (26 PO) Butylalkohol, hydriertes,
ethoxyliertes (40 EO) Ricinusöl
in Wasser | 1% |
Parfum | qs |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
11: Getönte
Creme
hydriertes
Lecithin | 2,4% |
Aprikosenkernöl | 6% |
Ethylenglykoldimethacrylat/
Laurylmethacrylat-Copolymer | 1% |
ethoxylierte
(5 EO) Sojasterine | 1,6% |
Verbindung
des Beispiels 2(b) | 1% |
Eisenoxide | 0,9% |
Titanoxid | 5 |
Polyacrylamid/C13-14-Isoparaffin/Laureth-7 (Sepigel 305) | 4% |
Cyclopentadimethylsiloxan | 6% |
Glycerin | 6% |
Propylenglykol | 6% |
Parfum | qs |
entmineralisiertes
Wasser | ad.
100% |
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Beispiel
12: Abdeckstift
Wachse
(Carnaubawachs und Ozokerit) | 14% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 4% |
Oxide
von Titan und Zink | 22% |
Eisenoxide | 4% |
Verbindung
des Beispiels 3(b) | 1% |
Polydimethylsiloxan/Kieselsäure-Hydrat | 0,1% |
Cetylalkohol | 1,4% |
Isoparaffin | ad.
100% |