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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Fußbodenbelages aus plastischem
Material, mit dem man nicht nur sehr gute Oberflächeneigenschaften erhält, sondern bei
dem auch die Eigenschaften der Grundstruktur dieses Fußbodenbelags
nicht verändert
werden.
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Bisheriger
Stand der Technik
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Es wurde seit langem schon vorgeschlagen, elastische
Fußbodenbeläge aus plastischem
Material herzustellen.
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Im allgemeinen bestehen solche Fußbodenbeläge aus einer
thermoplastischen Grundstruktur, insbesondere Weich-PVC, die man
durch Pressen oder Kalandrieren erhält. Diese Grundstruktur kann eventuell
durch eine textile Struktur verstärkt werden, die in die Materialmasse
eingebettet wird.
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Um den Komfort zu verbessern oder
dem Fußbodenbelag
im Hinblick auf seine Benutzung besondere Eigenschaften zu verleihen,
kann diese Grundstruktur außerdem
mit einer Unterschicht verbunden werden, z. B. einer Unterschicht
aus Schaumstoff.
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Die Oberseite erhält außerdem eine Deckschicht, die
dem Ganzen besondere Eigenschaften verleiht wie Beständigkeit
gegen UV-Strahlen, Schmutzfestigkeit,
Beständigkeit
gegen Streifen, Haltbarkeit, Abriebfestigkeit und Beständigkeit
gegen schwarze Striche von Schuhen (scuffing) und gegen Zigarettenbrand.
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Es ist wünschenswert, dass solche Fußbodenbeläge beständig sind
gegen spezielle Flecken, die an ihrem Einsatzort auftreten können, z.
B. im Krankenhausbereich (Jodflecken, Eosinflecken...).
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Schließlich ist es auch wünschenswert,
die Emission von organischen, leicht flüchtigen Verbindungen zu eliminieren,
was durch einen Schutzbarriereeffekt der obersten Schicht erreicht
werden kann.
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Zur Herstellung der obersten Schicht
solcher Fußbodenbeläge ist seit
langem geplant – wie
insbesondere aus FR 2 341 021 hervorgeht – eine Mischung, entweder auf
der Grundlage eines thermoplastischen Materials, eventuell durchsetztes
PVC, oder aus einem duroplastischen Material, insbesondere vernetztem
Polyurethan, zu verwenden.
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Das in diesem Dokument beschriebene
Verfahren ist jedoch sehr schwer auszuführen.
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Zur Herstellung der obersten Schicht
auf der Grundlage verschiedener synthetischer Polymere sind ebenfalls
zahlreiche Vorschläge
gemacht worden, wie dies aus den Patenten
US 4 337 296 ,
EP 794 281 und GB 2 285 012 hervorgeht.
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Bei allen diesen Vorschlägen stellt
sich das Problem, eine gute Haftung zwischen der obersten Schicht
aus duroplastischem Material und der thermoplastischen Grundstruktur
zu erreichen und die Eigenschaften dieser Grundstruktur nicht zu
verändern.
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Man hat nun ein perfektioniertes
Verfahren gefunden, das auch Gegenstand dieser Erfindung ist, mit
Hilfe dessen alle diese Probleme gelöst werden können.
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Darstellung
der Erfindung
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Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung
eines Fußbodenbelags
besteht allgemein aus Folgendem:
- – einer
ersten Arbeitsphase zur herkömmlichen Herstellung
einer Grundstruktur aus Weich-PVC durch Pressen, Kalandrieren, Extrudieren
oder Beschichten, eventuell verstärkt durch eine Gewebeeinlage
und/oder verbunden mit einer zusätzlichen
Unterschicht; anschließend
- – einer
zweiten Arbeitsphase zur Herstellung eines Fußbodenbelages bestehend aus
einem zweischichtigen Komplex, der eine thermoplastische Schicht
besitzt, die mit einer dünnen
Schicht auf der Grundlage eines duroplastischen Polymers überzogen
ist.
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In dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird der zweischichtige Komplex, der den Fußbodenbelag darstellt, entweder
kontinuierlich und in Reihe mit der Herstellung der Grundstruktur
oder auf einer Transfer-Auflage hergestellt, die während einer
späteren Phase
eine Komplexierung erlaubt und zwar durch:
- – Aufbringen
einer transparenten oder farbigen PVC-Plastisol-Schicht auf der Oberseite des Basiskomplexes
oder auf einer Transfer-Auflage, die durch Wärmebehandlung vorgeliert wird;
kontinuierlicher Überzug
der vorgelierten Plastisol-Schicht mit einer Schicht aus Duroplast-Pulver,
gefolgt von einer Wärmebehandlung,
bei der das genannte Pulver in eine kontinuierliche Flüssigschicht
umgewandelt wird;
- – Überführen des
auf diese Weise gebildeten Komplexes in einen Konvektionsofen, um
die Gelierung und endgültige
Vernetzung der beiden Bestandteile der obersten Schicht herbeizuführen, wobei
das Ganze anschließend
eventuell genarbt und abgenommen wird.
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Bei der Durchführung dieses Verfahrens erhält man die
thermoplastische, oberste Schicht auf der Grundlage von PVC aus
einer Mischung von Plastisol-PVC (PVC-Harz, Weichmacher und stabilisierende
Zusatzstoffe und herkömmliche
Fließkunde),
wobei diese Schicht farbig oder transparent sein kann und eine Stärke zwischen
0,1 und 2 mm und vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,8 mm besitzt.
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Das Plastisol wird anschließend durch
Wärmebehandlung
bei einer Temperatur zwischen 120°C und
130°C für die Dauer
von dreißig
bis sechzig Sekunden durch Überführen in
einen Konvektionsofen oder mit Infrarotstrahlung vorgeliert.
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Die mit dieser Schicht auf PVC-Grundlage verbundene
Außenschicht
wird ihrerseits aus einer Mischung aus Duroplastpulver hergestellt,
das schnelle Vernetzungseigenschaften (Aushärtung) zwischen einer und höchstens
sieben Minuten bei einer Temperatur von 210°C aufweist.
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Die Rezeptur dieses Pulvers ermöglicht seine
Haftung an dem plastifizierten Polymer (PVC), ohne dass die elastischen
Eigenschaften dadurch beeinträchtigt
werden, wobei der Härter
gegenüber dem
PVC ebenfalls nicht aggressiv ist.
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Ein solches Pulver kann aus einer
folgenden Mischung hergestellt werden:
- – einem
hydroxylierten Polyesterharz, einem carboxylierten Polyesterharz,
einem Polyurethanharz, einem Polyester/Epoxyd-Hybridharz ....;
- – einem
Vernetzungsmittel wie Glycidylester, einem Vernetzungsmittel wie
Hydroxyalkylamid, einem Vernetzungsmittel wie verschlcssenes oder dimerisiertes
Isocyanat.
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Das Aufbringen des Duroplastpulvers
erfolgt vorzugsweise durch elektrostatisches Bestreuen von 20 bis
200 g/m2.
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Dieses Pulver wird durch Wärmebehandlung in
eine flüssige,
dünne Schicht
verwandelt, wobei Infrarotstrahlung mit anschließendem Übergang in einen Heißluftunnel
miteinander kombiniert werden.
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Auf dieser Art und Weise kann sich
eine sehr gleichmäßige und
kontinuierliche dünne
Schicht bilden, da das Pulver aufgrund der Infrarotstrahlung rasch
schmilzt und die dünne
Schicht durch die Heißluft
geglättet
wird.
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Diese Wärmebehandlung hängt von
der Art des Duroplastpulvers ab, wobei das Pulver aufgrund der Infrarotstrahlung
für die
Dauer einer Sekunde bis dreißig
Sekunden eine Temperatur zwischen 110°C und 200°C erreicht, während die
Heißluftbehandlung bei
einer Temperatur zwischen 80°C
bis 120 °C
zwischen dreißig
Sekunden und einer Minute durchgeführt wird.
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Nach der Wärmebehandlung besitzt die oberste,
dünne Schicht
aus duroplastischem Polymer, vorzugsweise auf der Grundlage von
Copolyester, eine Stärke
zwischen 15 und 150 μm
und vorzugsweise zwischen 30 und 80 μm.
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Zusammenfassende
Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung und die Vorteile, die
sie mit sich bringt, werden anhand der nachfolgenden Beschreibung
noch verständlicher,
die durch die beigefügten
Schemata veranschaulicht wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Fertigungsstraße für einen Fußbodenbelag gemäß der Erfindung;
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2 eine
perspektivische, schematische Ansicht, welche die allgemeine Struktur
eines solchen Fußbodenbelags
veranschaulicht.
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Ausführung der
Erfindung
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In der nachfolgenden Beschreibung
wird die Erfindung zur kontinuierlichen Herstellung eines Fußbodenbelages
mit der Herstellung der Grundstruktur des Fußbodenbelages beschrieben,
wobei die oberste Schicht in einer getrennten Phase auf einer Transferauflage
hergestellt werden kann, die bei der Herstellung der Grundschicht
dann mit letzterer verbunden wird.
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Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
wird in einem ersten Arbeitsgang auf herkömmliche Art und Weise durch
Pressen, Kalandrieren, Extrudieren oder Beschichten eine Grundstruktur
(1) aus PVC hergestellt.
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Eine solche Grundstruktur (1)
kann durch eine Gewebeschicht verstärkt werden und auf ihrer Unterseite
eine Unterschicht wie beispielsweise eine Schicht aus Schaumstoff
(1a) besitzen.
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Gemäß der Erfindung wird der so
gebildete Fußbodenbelag
mit dem Basiskomplex (1) hergestellt, indem auf der Oberseite
dieser Unterlage (1) eine gleichmäßige Schicht (2) eines
Plastisols auf der Grundlage eines thermoplastischen Materials,
insbesondere PVC, aufgebracht wird, wobei es sich dabei auch um
ein Acryl-Plastisol handeln kann.
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Das Aufbringen des Plastisols erfolgt
in herkömmlicher
Art und Weise, indem die Auflage (1) über eine Rolle (3) geführt wird,
die mit einer Rakel oder einem Abstreifer (4) verbunden ist.
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Die Plastisolschicht (2)
hat eine Dicke zwischen 0,2 und 0,8 mm.
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Die Einheit wird dann zur Vorgelierung
einer Wärmebehandlung
unterworfen, die das Material für die
Dauer von 30 bis 60 Sekunden einer Temperatur zwischen 120 und 130°C aussetzt,
indem es in einen Konvektionsofen verbracht oder Infrarotstrahlung
(5) ausgesetzt wird.
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Anschließend wird auf diese Plastisolschicht (2),
die sich durch die Vorgelierung verfestigt hat und somit gehärtet ist,
eine Mischung eines Duroplastpulvers (7) aufgebracht.
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Dieses Aufbringen erfolgt durch elektrostatisches
Bestreuen mittels einer Streuanlage, bei der es sich um einen Trichter
(6), verbunden mit einer Einheit elektrostatischer Ladung,
oder um ein herkömmliches
elektrostatisches Spritzen handeln kann, das dem Streuen angepasst
wird. Diese Aufbringung erfolgt mit 20 bis 200 g/m2 und
liegt vorzugsweise zwischen 40 und 100 g/m2.
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Das Pulver verwandelt sich dann durch
eine Wärmebehandlung
in eine kontinuierliche, flüssige Schicht
(9). In der Wärmebehandlung
werden Infrarotstrahlung, die zum Schmelzen des Pulvers führt, und
das anschließende Überführen in
einen Heißlufttunnel,
das zur Glättung
der dünnen
Schicht, die sich gebildet hat, führt, miteinander kombiniert.
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Je nach der Art des Pulvers wird
durch die Infrarotstrahlung eine Temperatur zwischen. 110°C und 200°C erreicht,
und zwar für
eine Dauer von einer Sekunde bis dreißig Sekunden, während das Überführen in
Heißluft
zu einer Temperatur zwischen 80°C und
120°C führt und
dreißig
Sekunden bis eine Minute dauert.
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Die Dicke der dünnen Schicht liegt zwischen 15 μm und 150 μm und vorzugsweise
zwischen 30 und 80 μm.
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Der so gebildete Komplex wird anschließend einer
Wärmebehandlung
in einem Konvektionsofen (11) unterzogen, was zur Gelierung
und endgültigen Vernetzung
der beiden Bestandteile (2, 9) der obersten Schicht
führt.
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Die Temperatur im Konvektionsofen
wird zwischen 200 °C
und 210 °C
eingestellt und die Dauer der Wärmebehandlung
liegt zwischen einer Minute und sieben Minuten.
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Der auf diese Art und Weise gebildete
Komplex wird anschließend,
beispielsweise in Form einer Wicklung, abgenommen.
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2 zeigt
einen Schnitt der allgemeinen Struktur eines solchen Fußbodenbelags
mit einer Basisunterlage (1), die von einer zweischichtigen
transparenten Struktur bedeckt wird, welche wiederum einerseits
aus einer thermoplastischen Schicht (2) – vorzugsweise
Weich-PVC – besteht,
die mit einer dünnen
Schicht (9) auf der Grundlage eines duroplastischen Materials – insbesondere
Polyester – verbunden
ist.
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Wie aus dieser Figur hervorgeht,
sind die verschiedenen Schichten in einem solchen Komplex eng miteinander
verbunden, ohne dass jedoch dabei die Bestandteile einer der Schichten
die angrenzende Schicht durchäringen,
so dass die Eigenschaften jeder der Schichten beibehalten werden
können.
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Beispiel
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Mittels einer Anlage, wie sie oben
beschrieben wurde, wird aus der zuvor hergestellten Grundstruktur
(1) ein Fußbodenbelag
hergestellt, der eine Unterschicht aus Schaumstoff (1a)
besitzt, die auf ihrer Unterseite mit einer dünnen PVC-Schicht (1b), eventuell
verstärkt
durch eine textile Struktur, verbunden wird.
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Eine solche Unterlage (1)
besitzt eine Dicke von 1,5 mm.
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Auf diese Auflagefläche (1)
wird mittels einer Rakel oder eines Abstreifers (4) und einer Rheomat-Ausrüstung eine
Schicht eines Plastisols mit 625 g/m2 aufgebracht,
die eine Viskosität
von 10 Pa.s (10 000 cPs) bei einer Scherkraft von 100 s–1 besitzt,
und wie folgt zusammengesetzt ist
- – Polyvinylchlorid
(100 Teile)
- – Weichmacher
Dioctylphtalat (DOP) zu 40 pcr
- – Stabilisator
schwefelhaltiger Thiobutylzinn zu 2 pcr
- – Verdünnungsmittel.
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Somit wird auf die Auflagefläche (1)
eine Schicht (2) mit einer Dicke von 0,5 mm aufgebracht.
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Das Ganze wird dann einer Wärmebehandlung
durch Infrarotstrahlung (5) unterzogen, wobei das Material
auf eine Temperatur von 110°C
gebracht wird, was zu einer Vorgelierung und damit einer Härtung dieser
Schicht (2) führt.
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Nach der Infrarotrampe (5)
wird ein Duroplastpulver mit 60 g/ m2, das
aus einer Mischung auf Copolyesterbasis besteht, aufgebracht.. Die
Mischung enthält
- – hydroxyliertes
Polyesterharz
- – Härtemittel
dimerisiertes Isocyanat.
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Der Komplex wird dann einer zweiten
Wärmebehandlung
(8) unterzogen. Ruf einer Infrarotrampe wird das Material
zunächst
für zehn
Sekunden auf 120°C
erhitzt und anschließend
in einem Heißlufttunnel
für vierzig
Sekunden auf 95°C
gebracht, so dass man eine dünne
Schicht (9) mit einer Stärke in der Größenordnung
von 50 μm
erhält.
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Der so hergestellte Belag wird dann
für drei Minuten
bei 200 °C
in einen Konvektionsofen (11) überführt.
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Bei Verlassen der Anlage erhält man einen Fußbodenbelag
mit einer Gesamtdicke von 2 mm, wie er in 2 gezeigt ist.
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Ein solcher Fußbodenbelag besitzt sehr gute Oberflächeneigenschaften,
insbesondere was Schmutzfestigkeit, Streifenfestigkeit, Abriebfestigkeit,
Haltbarkeit und Beständigkeit
gegen UV-Strahlen angeht.
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Darüber hinaus besitzt er eine
sehr gute Beständigkeit
gegen Flecken.