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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von Feststoffen
aus einem Kohlenwasserstoffschlamm. Die Erfindung betrifft insbesondere
ein Verfahren zur Abscheidung von Feststoffen aus einem Kohlenwasserstoffschlamm
unter Verwendung eines Zusatzstoffes, der ein Polymer umfaßt.
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Die
Abscheidung von Feststoffen, insbesondere von fein verteilten Feststoffen,
aus einem Schlamm, der eine Flüssigkeit
und derartige Feststoffen enthält,
ist für
viele unterschiedliche Stoffproduktionsverfahren entweder unmittelbar
aus natürlichen
Quellen oder in Produktionsstätten
erforderlich. So z.B. werden in Fließbettkrackanlagen (FKA) Zeolithkatalysatoren
in fluidisierbarer Form, d.h. feinverteilte Partikel mit genau definierten
Partikelgrößenverteilungen
zum Kracken von Schwerölfraktionen
in leichtere Kohlenwasserstoffprodukte bei erhöhten Temperaturen verwendet.
Aufgrund der harten Reaktionsbedingungen unterliegen selbst die
hitzebeständigsten
Molekularsiebkatalysatoren vom Siliciumaluminiumoxidtyp einem gewissen
Abrieb unter Erzeugung zusätzlicher
feiner Partikel. Ungeachtet der Quelle fein verteilter Partikel
gelangen einige von ihnen leicht in den Produktstrom. Diese Partikel
müssen
entfernt werden, bevor die Produkte weiterverarbeitet werden können. Der
Produktstrom aus einer FK-Anlage wird nachfolgend als „Schlammöl" bezeichnet.
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Ein
weiteres Beispiel, bei dem Feststoffe von Produkten abgeschieden
werden müssen,
ist die katalytische Umwandlung von Synthesegas („Syngas"), einem Gemisch
vorwiegend aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, in Kohlenwasserstoffe
und mit Sauerstoff angereicherte Produkte. Dieser Reaktionstyp wird
allgemein als Fischer-Tropsch (F-T)-Synthesereaktion bezeichnet.
Häufig
wird sie in einem flüssigen
Schlammsystem mit feinverteilten festen Katalysatoren oder in einem
flüssigen
System mit einem homogenen Katalysator durchgeführt. Selbst bei Verwendung
eines homogenen Katalysators beobachtete man nicht selten, daß die Katalysatorpartikel
oder andere Feststoffe aufgrund von Zersetzungen oder anderen chemischen
Veränderungen
des Katalysators während
der Reaktion aus dem Reaktionssystem ausfallen. Die Katalysatorpartikel
müssen
dann von den Lösungsmitteln
und den Reaktionsprodukten als Teil des Reinigungsverfahrens abgetrennt werden.
Vorzugsweise werden die abgetrennten Katalysatorpartikel wieder
in den Kreislauf eingespeist, um sie erneut zu verwenden, oder um
die Edelmetalle zurückzugewinnen,
oder sie werden als Abfallprodukt abgeleitet. Der feststofffreie
Produktstrom wird dann weiterverarbeitet.
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Die
Abtrennung der Feststoffe ist auch wichtig für die natürliche Bildung von Flüssigkeiten
wie Rohöl, für Sumpfprodukte
aus unterschiedlichen Ölraffinerieverfahren,
Rückstände und
zahlreiche Ströme
aus Chemie- oder Polymeranlagen. Alle diese Ströme enthalten bekanntlich unterschiedliche
Typen sowie unterschiedliche Mengen an fein verteilten Feststoffpartikeln.
Letztere können
anorganische Stoffe wie Sand, Schmutz, Katalysatoren oder organische
Verbindungen oder Gemische aus organischen, anorganischen und metallorganischen
Verbindungen darstellen. Die Partikel können innerhalb eines weiten
Größenbereichs
liegen. Diese Feststoffpartikel müssen von anderen Produkten
im Rahmen der Reinigungsstufe abgetrennt werden. Die Rückgewinnung
und Produktion von Mineralien bzw. Metallen können ebenfalls die Abtrennung
von Feststoffen aus einer wäßrigen Phase
erforderlich machen.
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Bisher
wurden zahlreiche unterschiedliche Verfahren und Anlagen verwendet,
um die fein verteilten Feststoffe aus einer Vielzahl von Schlammmischungen,
wie in den vorerwähnten
Beispielen geschildert, abzutrennen, zu entfernen oder zurückzugewinnen.
Diese Verfahren und die entsprechenden Anlagen umfassen die Sedimentation,
die Magnetscheidung, sofern die Partikel magnetisch sind, und/oder
den Einsatz von Verarbeitungsanlagen wie von Hydrozyklonen und Zentrifugalabscheidern.
Bei Verfahren, bei denen eine direkte physikalische bzw. mechanische
Abscheidung unwirtschaftlich, technisch nicht durchführbar oder
nicht schnell genug ist, werden unterschiedliche Chemikalien verwendet,
um das Absetzen fein verteilter Feststoffpartikel beim Stehenlassen,
bei der Lagerung, beim Zentrifugieren oder entsprechend anderer
Methoden zu bewirken, zu unterstützen
und/oder zu beschleunigen. So z.B. offenbart die
US-PS 5.481.059 die Verwendung eines
Addukts aus einer Alkylphenolformaldehydharzalkoxylatverbindung
und Polyacrylsäure
zum Absetzen von Feststoffen. Die
US-PS
5.476.988 offenbart ein Verfahren zur Beschleunigung des
Absetzens von fein verteilten Feststoffen in Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
durch Zugabe einer bestimmten quaternären Fettammoniumverbindung
zur Aufschlämmung.
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Zur
Erzielung einer entsprechenden Wirksamkeit ist es im allgemeinen
wünschenswert, über chemische
Hilfsstoffe, Additive und/oder Polymere zu verfügen, die eine entsprechend
hohe Partikelgröße aufweisen,
leicht abzutrennen sind und/oder zu starken Wechselwirkungen mit
den fein verteilten Feststoffen in der Aufschlämmung befähigt sind. Derartige starke
Wechselwirkungen können
chemischer, physikalischer oder elektrostatischer Natur sein oder
auf Van-der-Waals-Bindungen beruhen oder Kombinationen davon darstellen.
Wünschenswert
sind außerdem
Schlammbildung oder andere Formen der Ausfällung zwischen den Feststoffen
und dem Additiv, die aus der Flüssigphase
der Aufschlämmung
leicht abtrennbar sind. Von Vorteil ist es, das Abtrennen der fein
verteilten Feststoffe zu beschleunigen, um die Absetzdauer zu verkürzen, die
für die
Erzielung der erwünschten
Menge an Restfeststoffen in der Flüssigphase erforderlich ist.
Dies würde
helfen, die Abmessungen des Absetztanks oder anderer entsprechender
Anlagen zu verringern und/oder den Verfahrensdurchsatz zu erhöhen. Weiterhin
von Vorteil wäre
es, wenn diese chemischen Hilfsmittel, Additive oder Polymere billiger
oder wirksamer als die bereits bekannten wären.
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Die
EP-A-0197716 offenbart
ein Verfahren zur Entfernung suspendierter Feststoffe aus einem
Kohlenwasserstofföl
durch dessen Behandlung mit einem Verklumpungshilfsmittelgemisch,
das einen Polyelektrolyt mit einem M
w-Wert
von 1.000 bis 25.000.000 und einem Demulgatorverklumpungshilfsmittel
umfaßt.
Dieses kann ein C
4-9-Alkylphenolformaldehyharzester eines
C
4-10-Dicarbonsäureanhydrids (z.B. Malein-
oder Bernsteinsäureanhydrid)
im Gemisch mit einem Mannich-Aminpolyelektrolyten wie z.B. das Kondensationsprodukt aus
Polyacrylamidformaldehyd und Dimethylamin sein.
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Die
EP-A-0278983 offenbart
einen Dispergator für
eine wäßrige Aufschlämmung aus
kohlenstoffhaltigen Feststoffen. Der Dispergator ist ein Copolymer,
erhalten durch Copolymerisation (A) eines Polyalkylenglycolmono(meth)acrylatmonomers,
(B) eines Sulfoalkyl(meth)acrylatmonomers, (C) eines ungesättigten
Carbonsäuremonomers
und (gegebenenfalls) (D) eines weiteren copolymerisierbaren Monomers.
Der Dispergator kann in Kombination mit einem Dispergierungshilfsmittel
verwendet werden, ausgewählt
aus einem großen Bereich,
der Polyetherverbindungen umfaßt,
erhalten durch Addition von Alkylenoxiden aus Formalinkondensat
von Alkylphenolen.
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß eine
Reihe großer
Polymere das Absetzen bzw. beschleunigte Absetzen fein verteilter
Partikel bei ihrer Verwendung als Teil eines Additivs entsprechend
der vorliegenden Erfindung bewirken kann. Die vorliegende Erfindung
ist insbesondere geeignet für
die Abtrennung und das Absetzen fein verteilter Feststoffe wie von
FKA-Katalysatoren aus FKA-Suspensionsölen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Feststoffen
aus einem Kohlenwasserstoffschlamm und umfaßt die Zugabe einer wirksamen
Menge eines Zusatzstoffes zum Kohlenwasserstoffschlamm, das Mischen
des Zusatzstoffes mit dem Kohlenwasserstoffschlamm, das Absetzenlassen
der Feststoffe und die Bildung einer abgesetzten Phase, wobei der
Zusatzstoff ein Polymer ist und eine Sulfonsäure wie eine Alkylbenzolsulfonsäure umfaßt. Die
Polymerstruktur umfaßt
(a) eine Hauptkette aus Polyoleinheiten und mindestens einer ungesättigten
Polycarboxyleinheit, (b) Acrylateinheiten, die über ungesättigte Polycarboxyleinheiten
koordiniert sind, und (c) oxyalkylierte Alkylphenoleinheiten. Die
Menge des Zusatzstoffes, der dem Kohlenwasserstoffschlamm zugesetzt
wird, ist eine wirksame Menge, d.h. eine solche, die für die Verbesserung
der Feststoffabtrennung im Schlamm, verglichen mit der Abtrennung
im Schlamm innerhalb desselben Zeitraums ohne die Anwesenheit des
Zusatzstoffes in derselben Menge ausreicht.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Zusammensetzung des erwähnten
Zusatzstoffes aus dem Polymer und einer Sulfonsäure wie einer Alkylbenzolsulfonsäure. Die
Zusammensetzung ist geeignet für
die Abtrennung von Feststoffen, vorzugsweise von fein verteilten
Feststoffen, aus einem Schlamm, vorzugsweise aus Kohlenwasserstoffschlämmen wie
FKA-Suspensionsölen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Zusatzstoff noch ein Lösungs-
oder Verdünnungsmittel.
Geeignete Verdünnungsmittel
sind, ohne darauf beschränkt
zu sein, aromatische organische Lösungsmittel.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Feststoffe,
insbesondere fein verteilte Feststoffe in einem Schlamm wie FKA-Suspensionsölen beschleunigtes
Absetzen zeigen, wobei sich ein Schlamm oder eine Ausfällung bildet,
die aus der Flüssigkeit
des Schlamms mit Hilfe einer wirksamen Menge des Zusatzstoffes,
der dem Schlamm zugesetzt wird und mit diesem vermischt wird, leicht
abgetrennt werden kann.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von
fein verteilten Feststoffen aus einem Schlamm durch Mischen eines
Zusatzstoffes mit dem Schlamm unter nachfolgendem Absetzenlassen der
Feststoffe. Der Zusatzstoff wird in einer ausreichenden Menge verwendet,
um das Absetzen bzw. das beschleunigte Absetzen der fein verteilten
Feststoffe zu bewirken. Die Erfindung betrifft auch eine Zusammensetzung
eines Zusatzstoffes, der ein Polymer oder ein Polymergemisch in
Anwesenheit einer Sulfonsäure
wie einer Alkylbenzolsulfonsäure
umfaßt.
Der Zusatzstoff kann aber auch noch andere Verbindungen wie Lösungsmittel
enthalten. Die Zusammensetzung wird verwendet für die Abtrennung, das Absetzen
bzw. das beschleunigte Absetzen der fein verteilten Feststoffen
aus dem Schlamm, insbesondere aus einem Kohlenwasserstoffschlamm
wie einem FKA-Suspensionsöl. Die Feststoffe
in einem FKA-Suspensionsöl
umfassen FKA-Katalysatorpartikel.
Die vorliegende Erfindung kommt auch für einen wäßrigen Schlamm in Frage.
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Liegen
in einer Flüssigkeit
Feststoffpartikel vor, können
diese aufschwimmen, in der Flüssigphase
suspendiert sein oder sich am Boden der Flüssigphase absetzen. Je nach
der Partikelgröße, der
Partikelgrößenverteilung
und anderen physikalischen und chemischen Bedingungen kann auch
eine bestimmte Kombination dieser Möglichkeiten vorliegen. Bekanntlich
kann der physikalische Zustand eines Schlammes beim Stehenlassen,
bei der Lagerung und/oder bei anderen Verarbeitungsbedingungen wie
Zentrifugieren, Rühren,
Behandlung mit Hilfe eines Hydrozyklons oder unter anderen Bedingungen
stabil oder metastabil sein oder sich sogar konstant verändern.
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Bei
den meisten industriellen Prozessen ist es erforderlich, daß die Feststoffe
in einem Kohlenwasserstoffschlamm von der Flüssigkeit abgetrennt werden,
um weiteren Verarbeitungsstufen zugeführt werden zu können, oder
sie werden als Abfallprodukt abgeleitet oder dem Kreislaufstrom
wieder zugeführt.
Bei einer Reihe von Prozessen zur Erzeugung von Mineralien, Metallen,
anorganischen Verbindungen und/oder Polymeren sind die Feststoffe
selbst die tatsächlich
erwünschten
Produkte. Unabhängig
vom jeweiligen Prozeß oder
Produkt bzw. Nebenprodukt sollte gewöhnlich zumindest für einen
verbesserten Anlagendurchsatz die Feststoffabtrennung und/oder das
Absetzen so rasch wie möglich
erfolgen. Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun das beschleunigte
Absetzen der Feststoffe, insbesondere von fein verteilten Feststoffen.
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Der
Ausdruck „fein
verteilt", wie er
hier gebraucht wird, bedeutet, daß die Feststoffpartikel in
einem Schlamm so klein sind, daß sie
sich auf den Boden oder in Bodennähe infolge der Einwirkung der
Schwerkraft mit oder ohne andere physikalische Mittel innerhalb
ca. 1 Stunde rasch absetzen. Es liegt eine Reihe von Faktoren vor,
welche die Absetzgeschwindigkeit der Feststoffe bzw. Feststoffpartikel
beeinflussen. So z.B. können sich
Feststoffe mit derselben oder einer ähnlichen Partikelgröße in einem
Schlamm mit höherer
Viskosität und/oder,
wenn die Flüssigphase
eine höhere
Dichte aufweist, langsamer absetzen. Bekannt ist außerdem, daß Feststoffe
mit höherer
Dichte die Tendenz zum raschen Absetzen zeigen als Feststoffe mit
niedriger Dichte. Bei sonst gleichen Faktoren tendieren dichtere
Partikel zu rascherem Absetzen als weniger dichte.
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Der
Bereich der Feststoffe bzw. Feststoffpartikel, die erfindungsgemäß als „fein verteilt" betrachtet werden,
können
je nach der Zusammensetzung und den Eigenschaften der Feststoffe
und des Schlammes etwas variieren. Im Allgemeinen gelten für die erfindungsgemäßen Zwecke
Feststoffe mit einer Partikelgröße von unter
ca. 200 μm
als „fein
verteilt". Für die erfindungsgemäßen Zwecke
gelten große
Teilchen (1000 μm) als
die Obergrenze für „fein verteilt", insbesondere bei
bestimmten Schlämmen
mit hoher Viskosität
und/oder Dichte.
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Die
Ausdrücke „Kohlewasserstoff(e)" und „Kohlenwasserstoffflüssigkeit(en)", wie sie hier verwendet werden,
umfassen nicht nur Verbindungen, Ströme, Produkte oder Flüssigkeiten,
die lediglich aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sind.
In einem „Kohlenwasserstoff" kann noch eine ganze
Reihe anderer Elemente enthalten sein einschließlich Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel, Phosphor, Silicium und Metalle, ohne darauf beschränkt zu sein.
Beispiele für
Kohlewasserstoff(e) und Kohlenwasserstoffflüssigkeit(en) sind, ohne darauf
beschränkt
zu sein, Rohöl,
Formationsflüssigkeiten,
Rückstände, FKA-Produkte und -Nebenprodukte, F-T-Produkte
und -Nebenprodukte, Methanol oder Produkte bzw. Nebenprodukte der
Umwandlung durch Sauerstoffanreicherung, verschiedene Raffineriesumpfprodukte,
Polymerisationsprodukte bzw. -nebenprodukte, andere chemische Reaktionsprodukute
bzw. -nebenprodukte, Fermentationsprodukte bzw. -nebenprodukte, Extraktionsprodukte
bzw. -nebenprodukte, zurückgeführte bzw.
zurückgewonnene
Produkte bzw. -Nebenprodukte aus chemischen Reaktionen, Abproduktströme aus chemischen
Anlagen, Kombinationen davon und andere Flüssigkeiten. Der Ausdruck „Kohlenwasserstoffschlamm", wie er hier verwendet
wird, bedeutet ein Gemisch, das wenigstens fein verteilte Feststoffe
und (einen) Kohlewasserstoff(e) und eine Kohlenwasserstoffflüssigkeit
umfaßt.
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Ein
für die
Abtrennung von Feststoffen aus einem Schlamm geeigneter Zusatzstoff
umfaßt
ein Polymer oder ein Polymergemisch und Alkylbenzolsulfonsäure. Gegebenenfalls
kann der Zusatzstoff auch noch ein Lösungs- oder Verdünnungsmittel
wie hocharomatisches Naphtha enthalten. Beispiele für Verdünnungsmittel sind,
ohne darauf notwendigerweise beschränkt zu sein, HAN, eine Handelsbezeichnung
der Firma Exxon und FINASOL 150, eine Handelsbezeichnung der Fa.
Petro-Fina S.A.
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Das
Polymer bzw. Polymergemisch, wie es im Zusatzstoff für die Abtrennung
von Feststoffen aus einem Kohlenwasserstoffsuspensionsöl verwendet
wird, hat eine allgemeine chemische Struktur, die nachfolgend beschrieben
wird. Die Polymerstruktur umfaßt
(a) eine Polymerhauptkette aus Polyoleinheiten und mindestens einer
ungesättigten
Polycarboxyleinheit, (b) Acrylateinheiten, die über ungesättigte Polycarboxyleinheiten
koordiniert sind, und (c) oxyalkylierte Alkylphenoleinheiten. Es
muß festgestellt
werden, daß der
Ausdruck „Polymer-", wie er hier verwendet
wird, sowohl „Oligomere" als auch „Polymere" umfaßt, wie
sie ein Fachmann auf dem vorliegenden Gebiet versteht und wie sie
nachfolgend an entsprechender Stelle näher definiert werden.
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Die
für die
vorliegende Erfindung geeigneten Polyoleinheiten sind, ohne darauf
beschränkt
zu sein, Ethylenglycol, 1,2-Propylenglycol, 1,3-Propylenglycol,
1,2-Butylenglycol, 1,4-Butylenglycol
oder ähnliche
unverzweigte, verzweigte oder zyklische C5-12-Alkylglycole
und Gemische davon. Die Glycole können, sofern sie unterschiedlich
sind, statistisch verteilt oder in Blöcken angeordnet sein. Vorzugsweise
enthalten die Polyoleinheiten Polyethylenclycolsegmente, Poly(1,2-propylenglycol)segmente,
Poly(1,2-butylenglycol)segmente
sowie Segmente aus gemischten Glycoleinheiten und Mischungen davon.
Die Gesamtzahl der äquivalenten
Einheiten an monomerem Ethylenoxid (EO), Propylenoxid (PO) und Butylenoxid
(BO), welche den Polyolanteil der Polymerhauptkette ausmachen, liegt
vorzugsweise in einem Bereich von ca. 50 bis ca. 300 und insbesondere von
ca. 150 bis ca. 250.
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Für die erfindungsgemäßen Zwecke
kommen auch noch zusätzliche
Einheiten in Frage, die sämtlich chemisch
direkt oder indirekt mit dem Polyolanteil der Polymerhauptkette
verknüpft
oder koordiniert sind. Die zusätzlichen
Einheiten umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Acrylateinheiten,
weitere ungesättigte
Polycarboxyleinheiten und oxyalkylierte Alkylphenoleinheiten und/oder
Harze. Da alle diese zusätzlichen
Einheiten eine oder mehrere Alkohol-, Carboxylat- und Phenolgruppen
und C-C-Doppelbindungen enthalten, können die zusätzlichen
Einheiten erfindungsgemäß unterschiedliche
Sequenzen bzw. Anordnungen aufweisen und auf eine Weise variieren,
daß sie
mit dem Polyolhauptgerüst
und/oder miteinander chemisch verknüpft sind.
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Die
Acrylateinheiten umfassen ein monomeres Acrylat oder mehrere monomere
Acrylate, die vorzugsweise von Acryl- oder Methacryleinheiten wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure
und Gemischen davon abgeleitet sind. Die Gesamtzahl derartiger Acrylateinheiten
im Polymer liegt in einem Bereich von ca. 4 bis ca. 200 und vorzugsweise
von ca. 6 bis ca. 150.
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Entsprechend
den einzelnen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
zur Herstellung des Polymers unterschiedliche ungesättigte Polycarboxyleinheiten
verwendet werden, einschließlich
Malein-, Fumar-, Itacon-, Citracon-, Glutacon-, Mesacon-, trans-3-Hexendion-, cis-3-Hexendion-Einheiten
und Gemische davon, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Gesamtzahl
derartiger Einheiten im Polymer liegt in einem Bereich von ca. 1
bis ca. 50. Vorzugsweise sind diese Einheiten koordiniert oder auf
andere Weise in das Polymerhauptgerüst eingearbeitet.
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Mit
dem Polymer können über C-C,
C-O-C, C-C(=O)-O oder Gemische dieser Fragmente oxlyalkylierte Alkylphenoleinheiten
oder Harze verknüpft
sein. Sie können
einen oder mehrere unverzweigte oder verzweigte Alkylsubstituenten
an den Phenolringen darstellen. Liegt ein solcher Substituent vor,
befindet er sich vorzugsweise in p-Stellung zum Sauerstoff am Ring.
Es können
auch noch weitere Polymergruppen wie andere Polyole, die nicht direkt
mit dem Polyolhauptgerüst
chemisch verknüpft
sind, jedoch mit den oxyalkylierten Alkylphenoleinheiten verbunden
sind, vorliegen. Außerdem
können
die aromatischen Phenolringe durch Gruppen wie -CH2-
oder -CH2CH2- verbrückt bzw.
getrennt sein. Die Gesamtzahl derartiger Phenoleinheiten im Polymer
liegt in einem Bereich von ca. 4 bis ca. 100 und vorzugsweise von
ca. 6 bis ca. 85.
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Die
oxyalkylierte Alkylphenoleinheiten bestehen vorzugsweise in der
Hauptsache aus polymeren Phenolethern wie Poly(oxylalkyl)alkylphenolharzen.
Der Oxyalkylanteil umfaßt
Gruppen vom Polyoltyp, hergestellt aus Ethylenglycol (EO-Äquivalent),
1,2-Propylenglycol (PO-Äquivalent),
1,3-Propylenglycol, 1,2-Butylenglycol (BO-Äquivalent), 1,4-Butylenglycol
und Gemischen davon, und zwar statistisch verteilt oder in Blöcken angeordnet.
Besonders bevorzugt sind dabei Block-Ethylenglycoleinheiten, 1,2-Propylenglycoleinheiten
und Gemische davon. Die Gesamtzahl derartiger Glycoleinheiten pro
Oxyalkylgruppe bzw. -fragment in einer Etherbindung beträgt vorzugsweise
ca. 5 bis ca. 40 und besonders bevorzugt ca. 7 bis ca. 35.
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Ein
Beispiel für
ein geeignetes Polymer, wie es im Zusatzstoff verwendet werden kann,
ist ARBREAK 3084*. Es wird ferner davon ausgegangen, daß die erfindungsgemäßen Polymere
auch in Gemischen mit anderen öllöslichen
Polymeren wie BPR 44855*, BPR 49691* und BPR 27440* verwendet werden
können.
*BPR 44855, BPR 49691, BPR 27440 und ARBREAK 3084 sind Handelsbezeichnungen
der Fa. Baker Petrolite, einer Abteilung der Fa. Baker Hughes Incorporated.
Die vorliegende Erfindung umfaßt
für die
erfindungsgemäßen Zwecke
auch die Verwendung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Polymeren
im selben Zusatzstoff, und zwar unabhängig von der Herstellung des
Restes des Zusatzstoffes.
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Alle
Polymere, die für
die erfindungsgemäßen Zwecke
verwendbar sind, insbesondere für
die Behandlung von Kohlenwasserstoffschlämmen wie FKA-Suspensionsölen können im
Kohlenwasserstoffschlamm unter den hier geoffenbarten Bedingungen
löslich,
teilweise löslich
oder unlöslich
sein.
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Zusätzlich zum
Polymer kann der Zusatzstoff auch noch eine Sulfonsäure, ausgewählt aus
der Gruppe Alkylsulfonsäure,
aromatische Sulfonsäure
wie Benzolsulfonsäure
oder substituierte Benzolsulfonsäure
und Gemische davon enthalten. Alkylbenzolsulfonsäure ist dabei die bevorzugte
Sulfonsäure.
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Eine
für den
Zusatzstoff geeignete Alkylbenzolsulfonsäure hat die folgende allgemeine
Formel:
in welcher R ein Substituent
ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus H und C
1-20-Alkylen, wobei C
4-15-Alkyle bevorzugt werden. Eine besonders
bevorzugte Säure
ist das C
11H
23-Isomer,
d.h. p-Undecanylbenzolsulfonsäure
mit R als Undecanylsubstituent und R' = H.
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R' wird ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus H, Li, Na, K, Rb, Cs, N(R1R2R3R4)+ und P(R5R6R7R8)+, wobei R1, R2, R3, R4,
R5, R6, R7 und R8 gleich oder
verschieden ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus H und C1-20-Alkylen,
wobei mindestens eines aus R5, R6, R7 und R8 nicht H ist. Die Säureform wird dabei bevorzugt,
d.h. R' = H.
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Die
Struktur A ist eine allgemeine Struktur einer substituierten Alkylbenzolsulfonsäure, wobei
p-Isomere bevorzugt werden. Besonders bevorzugt im Hinblick auf
die erfindungsgemäße Verwendung
sind p-Undecanylbenzolesulfon- und p-Dodecylbenzolesulfonsäure und
Gemische davon. Erfindungsgemäß können auch o-
und m-substituierte
Isomere zusätzliche
zum p-Isomer in einem Isomergemisch verwendet werden. Außerdem können die
o- oder m-Isomere allein oder als Gemische ohne wesentlichen Anteil
an p-substituiertem Isomer verwendet werden. Es kommen auch zusätzliche
Substituenten am Benzolring wie Alkyl- und Arylgruppen, Halogenide
(F, Cl und Br) und Gemische davon in Frage.
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Ein
und derselbe Zusatzstoff können
zwei oder mehrere unterschiedliche aromatische Sulfonsäuren wie
z.B. Alkylbenzolsulfonsäure
enthalten, und zwar unabhängig
von der Herstellung des Restes des Zusatzstoffes.
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Beispiele
für für die erfindungsgemäßen Zwecke
geeignete Alkylsulfonsäuren
sind, ohne dabei darauf beschränkt
zu sein, unverzweigte C1-12-Alkylsulfonsäuren, verzweigte
C1-12-Alkylsulfonsäuren, zyklische
Alkylsulfonsäuren
mit 5–12
C-Atomen, eine Aminfunktion enthaltende Alkylsulfonsäuren mit
5–12 C-Atomen
und Gemische davon wie Methan-, Ethan-, 1- oder 2-Propan-, 1-Butan-,
1-Decan-, 2-Aminoethan-, 3-Aminopropan-, 2-(Cyclohexylamino)ethan-, 3-Cyclohexylamino-1-Propansulfonsäure, ihre
entsprechenden Salze, ähnlich
den Salzen, wie sie oben für
die Alkylbenzolsulfonsäure
aufgeführt
wurden, d.h. NH4 +-,
Na- und andere Salze und Gemische davon. Zusätzlich zur oben geoffenbarten
Aminogruppe können
auch noch bestimmte unterschiedliche und/oder zusätzliche
Substituenten an der Alkylgruppe verwendet werden wie z.B. Halogenid(e),
d.h. halogensubstituierte (Cl, F und Br) Arylgruppen und Gemische
davon. Diese Sulfonsäuren
können z.B.
von der Firma Aldrich Chemical Company und anderen Chemiefirmen
bezogen werden.
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Ein
und derselbe Zuatzstoff können
zwei oder mehrere unterschiedliche Alkylsulfonsäuren, wie sie hier geoffenbart
werden, enthalten, und zwar unabhängig von der Herstellung des
Restes des Zusatzstoffes. Außerdem
können
ein oder mehrere Alkylsulfonsäuren
zusammen mit einer oder mehreren aromatischen Sulfonsäuren im
selben Zusatzstoff verwendet werden.
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Zusätzliche
zu einem Polymer und einer Sulfonsäure kann der Zusatzstoff auch
noch vorzugsweise weitere Komponenten enthalten. Ein Beispiel für eine solche
Komponente ist das Lösungsmittel
AS 220*, das eine Handelsbezeichnung der Firma Nissiki Corporation
und ein hocharomatisches Naphtha darstellt oder im Wesentlichen
daraus besteht. Weitere nicht ausschließende Beispiele für ein derartiges
Verdünnungs-
bzw. Lösungsmittel
sind HAN und FINASOL 150.
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Die
einzelnen Komponenten des Zusatzstoffes können vor der Zugabe vorgemischt
und dann mit dem Kohlenwasserstoffschlamm vermischt werden. Die
Gesamtmenge an Komponenten oder ein Teil davon können aber auch getrennt dem
Schlamm gleichzeitig oder nacheinander oder im Gemisch miteinander
zugesetzt werden. Das Mischen kann mit Hilfe unterschiedlicher mechanischer
Mischer oder sonstiger geeigneter Vorrichtungen oder Methoden, wie
sie dem Fachmann auf dem vorliegenden Gebiet bekannt sind, erfolgen,
sofern der Zusatzstoff mit dem Schlamm vor Beginn des Absetzungsprozesses
sorgfältig
gemischt wird.
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Im
Zusatzstoff liegt das Polymer bzw. Polymergemisch in einem Bereich
von 3 bis 75 Gew.-%,
vorzugsweise von 10 bis 75 Gew.-% und insbesondere von 40 bis 60
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Zusatzstoffes, vor. Die
Sulfonsäure
oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren Sulfonsäuren liegt in einer Menge von
bis zur 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 10 Gew.-% und insbesondere
von bis zu 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Zusatzstoffes,
vor. Das Lösungs-
bzw. Verdünnungsmittel
im Zusatzstoff liegt in einem Bereich von 0 Gew.-% (d.h. kein Lösungs- oder
Verdünnungsmittel),
bis 75 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 85 Gew.-% und insbesondere
von 25 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Zusatzstoffes,
vor.
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Die
Gesamtmenge an Zusatstoff, die dem Schlamm zugesetzt wird, muß so wirksam
sein, daß die
erwünschte
Absetzung der fein verteilten Feststoffe erfolgt. Diese wirksame
Menge hängt
von vielen Parameter des Schlammes wie spezifische Partikeloberfläche, Partikelzahl
und Oberflächenchemismus
ab. Vorzugsweise liegt die wirksame Menge in einem Bereich von 1
ppm bis 10.000 ppm und besonders bevorzugt von ca. 5 ppm bis 1.000
ppm, jeweils bezogen auf das Volumen des zu behandelnden Schlammes.
Erfingungsgemäß kann man
auch eine höhere
Menge verwenden, was jedoch nicht vorzuziehen ist, da dies mit höheren Kosten verbunden
ist und keinen erheblichen zusätzlichen
Vorteil bringt.
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Die
Behandlungstemperatur ist die Temperatur, bei der der Zusatzstoff
dem Schlamm zugesetzt wird. Erfindungsgemäß liegt diese Temperatur vorzugsweise
in einem Bereich von 20°C
bis 600°C
und besonders bevorzugt bei 50°C
bis 450°C.
Insbesondere liegt die Behandlungstemperatur in einem Bereich von
100°C bis 200°C, wobei
die Kohlenwasserstoffflüssigkeit
ein FKA-Suspensionsöl
darstellt oder hauptsächlich
daraus besteht.
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Die
Absetztemperatur, bei der sich die fein verteilten Feststoffe absetzen
kann, gegebenenfalls dieselbe sein wie die Behandlungstemperatur.
Unterscheidet sich die Absetztemperatur von der letzteren kann sie niedriger
oder höher
sein. Ein geeigneter Bereich für
die Absetztemperatur liegt erfindungsgemäß vorzugsweise in einem Bereich
von 30°C
bis 250°C.
Ein besonders bevorzugter Temperaturbereich für das Absetzen fein verteilter
Feststoffe aus einem FKA-Suspensionsöl liegt in einem Bereich von
50°C bis
150°c und
insbesondere bei 60°C
bis 100°C.
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Die
Zeitdauer für
die Durchführung
des erwünschten
Absetzens der Feststoffe hängt
von einer Reihe von Faktoren ab, die, ohne darauf beschränkt zu sein,
die Feststoffmenge im Schlamm, den erforderlichen Grad der Feststoffabtrennung,
den erwünschten
Anlagendurchsatz, die Wirksamkeit des verwendeten Zusatzstoffes
und die Absetzbedingungen sowie Kombinationen davon umfassen. Die
Zeitdauer liegt gewöhnlich
in einem Bereich von ca. 10 Min. bis ca. 10 Tagen. Vorzugsweise
beträgt
die Zeitdauer ca. 1 Stunde bis ca. 5 Tage, insbesondere jedoch ca.
24 Stunden bis ca. 4 Tage. Manchmal ist es vorzuziehen, durch Messung
des Absetzens der Feststoffe bei unterschiedlichen Zeiten ein Absetzprofil
zu erstellen.
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Erfindungsgemäß kann man
die Zusatzstoffe entsprechend den obigen Offenbarungen auch in Verbindung
mit anderen Methoden oder Apparaturen oder Vorrichtungen, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt sind, verwenden. So z.B. kann
es von Vorteil sein für
die Abtrennung bzw. das Absetzen fein verteilter Feststoffpartikel
aus bestimmten Schlämmen
unter Verwendung des Zusatzstoffes entsprechend dem geoffenbarten
Verfahren einen Zentrifugalabscheider als eine der Möglichkeiten
zur Abtrennung der Feststoffe zu verwenden.
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Wie
bereits oben geoffenbart und erörtert
wurde, stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung eines
Zusatzstoffes für
die Abtrennung von Feststoffen aus einem Kohlenwasserstoffschlamm
bereit, wobei die Zusammensetzung ein Polymer und eine Alkylbenzolsulfonsäure der
Struktur A umfaßt.
In derselben Zusatzstoffzusammensetzung können auch zwei oder mehrere
Polymere verwendet werden. In ähnlicher
Weise können
in derselben Zusatzstoffzusmmensetzung zwei oder mehrere Alkylbenzolsulfonsäuren verwendet werden.
Die Zusammensetzung kann außerdem
noch ein Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
umfassen.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Die Beispiele und bestimmte bevorzugte
Ausführungsformen
dienen lediglich der Illustration. Sie schränken die vorliegende Erfindung
in Geist und Umfang nicht ein. Diese wird von der gesamten dargelegten Offenbarung
beschrieben und durch die nachfolgenden Patentansprüche definiert.
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Beispiel 1
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45
g ARBREAK 3084 werden mit 5 g Dodecylbenzolsulfonsäure und
50 g AS220 in einem Kolben bei Umgebungsbedingungen gemischt. Der
Kolben wird 10 Min. lang geschüttelt,
was schließlich
zu dem mit 99BH250 bezeichneten Zusatzstoff führt. Der erhaltene Zusatzstoff
wird zum Testen auf die Wirksamkeit bei der Entfernung von Partikeln
aus einer Kohlenwasserstoffflüssigkeit
unter Einsatz der nachfolgend beschriebenen Prozesse verwendet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 2 zusammengefaßt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Weitere
Zusatzstoffe werden im Wesentlichen entsprechend dem Verfahren nach
Bsp. 1 durch Mischen von Dodecylbenzolsulfonsäure und AS 220 mit BPR 23625*,
BPR 23555* und BPR 27400* in den oben angeführten Mengen hergestellt. *BPR
23625, BPR 23555 und BPR 27400 sind Handelsbezeichnungen der Firma
Baker Petrolite und stellen ähnliche öllösliche Polymere
dar, die jedoch mindestens eines Elements der erfindungsgemäßen Polymere
entbehren. Die erhaltenen Zusatzstoffe werden zum Testen auf die
Wirksamkeit bei der Entfernung von Partikeln aus einer Kohlenwasserstoffflüssigkeit
unter Einsatz der nachfolgend beschriebenen Prozesse verwendet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und 2 zusammengefaßt.
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Beispiel 3
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Eine
Probe eines typischen FKA-Suspensionsöls der Eastern Canadian Raffinerie
wurde zum Testen der Zusatzstoffe auf Wirksamkeit bei Erhöhung der
Absetzgeschwindigkeit der Feststoffe verwendet. Das rohe Suspensionsöl hatte
in der Form, wie es erhalten wurde, einen 0,366 Gew-.%-igen Gehalt
an Asche, d.h. an Feststoffen.
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Die Ölproben
wurden in Absetzflaschen gegeben und während ca. 2 Min. zur Erzielung
der Homogenität
der Proben mechanisch gemischt. Die Dosierung des Gesamtzusatzstoffes,
bezogen auf das Volumen des Schlammes, variierte in einem Bereich
von 0 (Blindprobe) bis 200 ppm. Die Behandlungstemperatur lag bei
ca. 110°C
(270°F).
Die Absetztemperatur betrug ca. 65°C (150°F). Die Absetzdauer betrug 24
Stunden. Danach wurden aliquote Anteile zu je 6 ml jeder Absatzflasche
entnommen, und zwar in einer Menge von 30 Vol.-% vom Boden der Flaschen
(so genannte „30%-Methode"). Das Verfahren
zur Ermittlung der Feststoffmenge bzw. der Restfeststoffe in einem
Schlamm oder einem Suspensionsöl
wird nachfolgend angegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Vorgehensweise zur Ermittlung der Menge
an Feststoffen bzw. Restfeststoffen in einem Schlamm oder einem Suspensionsöl
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Das
Verfahren zur Ermittlung der Menge an Feststoffen bzw. Restfeststoffen
in einem Schlamm oder einem Suspensionsöl wird wie folgt durchgeführt:
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Eine
gut durchmischte, homogene FKA-Suspensionsöl-Probe, die fein verteilte
Feststoffe enthielt, wurde auf ca. 60°C (150°F) erwärmt, so daß sie für das vollständige Mischen
entweder durch 2-minütiges
mechanisches Mischen oder durch 100-maliges bis ca. 150-maliges Schütteln von
Hand ausreichend flüssig
wurde. Der Schlammprobe wurden dann aliquote Anteile zu je 5 ml
entnommen und in einen trockenen und vorgängig gewogenen Tiegel gegeben.
Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur (23°C
bis 25°C)
wurde der die Probe enthaltende Tiegel erneut gewogen, um die Gesamtmenge
der Probe im Tiegel zu ermitteln. Diese Probe wurde dann in einen
Muffelofen zum Veraschen bei einer Temperatur von 800° C in Luft
während
16 Stunden (über
Nacht) gestellt (siehe ASTM D482-87). Der Tiegel wurde dann zusammen
mit der Asche zur Abkühlung auf
Raumtemperatur in einen Exsikkator gegeben. Danach wurde erneut
gewogen, um die ursprüngliche
Feststoffmenge im Suspensionsöl
vor der Behandlung bzw. nach dem Absetzen zu ermitteln. Dieser Vorgang
wird vorzugsweise mehrmals wiederholt.
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In
die getrennten Absetzflaschen werden dann 100 ml-Proben des homogenen,
gut gemischten FKA-Suspensionsöls
gegossen. Diese Proben werden auf die erwünschte Behandlungstemperatur
erwärmt. Nach
deren Erreichung wird der Zusatzstoff in den vorgegebenen Mengen
in die Absetzflaschen gegeben. Für jede
Versuchsreihe sollte zumindest eine Probe als Blindprobe ohne den
Zusatzstoff verwendet werden.
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Die
Proben in den Absetzflaschen werden dann auf die erwünschte Absetztemperatur
durch Erwärmen
in einem Ofen, einem Öl-
oder Wasserbad, je nachdem, was für eine bestimmte Absetztemperatur
das Geeignetste ist, gebracht. Wie oben ausgeführt, können sich die Behandlungstemperatur
und die Absetztemperatur decken oder unterschiedlich sein. Nach Erreichen
der Absetztemperatur wird die Probe mechanisch während ca. 2 Min. gemischt oder
durch sorgfältiges
Schütteln
(ca. 100–150-maliges
Schütteln)
gemischt. Die Proben werden dann während einer vorgegebenen Zeitdauer
zum störungsfreien
Absetzen stehen gelassen. Zur Erzielung eines zeitbezogenen Profils
der Feststoffabsetzung werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aliquote
Anteile entnommen.
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Bei
jeder Entnahme werden aliquote Anteile zu jeweils 6–10 ml entnommen
und zum Veraschen in einen vorgängig
gewogenen Tiegel gegeben, wobei der Feststoffgehalt wie oben gemessen
wurde. Für
die abschließende
Entnahme werden die oberen 50 ml des Schlammes sorgfältig entfernt,
ohne daß die
Feststoffe, die sich am Boden der Absetzflaschen abgesetzt haben,
zusammengedrückt
werden.
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Der
Feststoffgehalt wird nach der folgenden Gleichung errechnet:
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Manchmal
ist es vorzuziehen, mehr als eine Probe für jeden konkreten Zusatzstoff
bzw. jede Bedingung zu verwenden, um die Reproduzierbarkeit und
Genauigkeit der Versuche zu ermitteln. Tabelle 1
Zusatzstoff | Zusatzstoffdosierung,
ppm, bezogen auf das Volumen | Gew.-%
Feststoffe |
– | 0 | 0,131 |
99BH250 | 100 | 0,079 |
99BH250 | 200 | 0,068 |
BPR
44855* | 50 | 0,216 |
BPR
44855* | 100 | 0,220 |
BPR
44855* | 150 | 0,221 |
BPR
44855* | 200 | 0,240 |
BPR
49691* | 50 | 0,244 |
BPR
49691* | 100 | 0,238 |
BPR
49691* | 150 | 0,249 |
BPR
27440* | 200 | 0,148 |
- * nicht-erfindungsgemäße Beispiele
-
Beispiel 4
-
Eine
Probe des Suspensionsöls
der Great Lakes Region-Raffinerie wird im Wesentlichen entsprechend
der Ölsuspension
in Beispiel 3 getestet, nur daß das
rohe Suspensionsöl
nach dem Veraschen 0,345 Gew.-% Feststoffgehalt ergibt, die Behandlungstemperatur
ca. 93°C
(200°F),
die Absetztemperatur ca. 82°C (180°F) und die
Absetzdauer 24 bzw. 36 Stunden betragen. Die Ergebnisse dieses zeitbezogenen
Profils der Absetzung der Feststoffe bei unterschiedlichen Dosierungen
ist in Tabelle 2 zusammengefaßt. Tabelle 2
Zusatzstoff | Zusatzstoffdosierung,
ppm, bezogen auf das Volumen | Zeit,
h | Gew.-%
Feststoffe |
Blindprobe | 0 | 24 | 0,127 |
99BH250 | 100 | 36 | 0,050 |
BPR
44855* | 100 | 24 | 0,120 |
BPR
44855* | 150 | 24 | 0,118 |
BPR
44855* | 250 | 24 | 0,108 |
BPR
44855* | 200 | 36 | 0,103 |
BPR
49691* | 100 | 24 | 0,121 |
BPR
49691* | 150 | 24 | 0,122 |
BPR
49691* | 250 | 24 | 01,08 |
BPR
49691* | 200 | 36 | 0,104 |
BPR
27440* | 50 | 36 | 0,095 |
BPR
27440* | 100 | 24 | 0,122 |
BPR
27440* | 150 | 24 | 0,118 |
BPR
27440* | 250 | 24 | 0,118 |
BPR
27440* | 200 | 36 | 0,089 |
- * nicht-erfindungsgemäße Beispiele