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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende
Verbindungen und die Verwendung von 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende
Verbindungen als Peroxidase-Enzymsubstrate in einer Reihe von Anwendungen,
wie beispielsweise einer katalysierten Reporter-Deposition.
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FACHLICHER HINTERGRUND
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Peroxidase
findet auf Grund ihrer hohen Umsatzrate, guten Stabilität und Verfügbarkeit
in analytischen Methoden auf Enzymbasis eine weit verbreitete Anwendung.
Beispielsweise katalysiert Meerrettichperoxidase (HRP) (EC 1.11.1.7)
die Oxidation einer großen
Vielzahl von Wasserstoff spendenden Substraten mit Wasserstoffperoxid.
Außerdem
ist HRP eines der bevorzugten Enzyme zur Verwendung in der katalysierten
Reporter-Deposition.
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Die
katalysierte Reporter-Deposition ("catalyzed reporter deposition") (CARD) ist eine
neuartige Methode der Signalverstärkung, die Gegenstand der
US-P 5731158 ;
5583001 und
5196306 ist. Sie wird ebenfalls diskutiert
in Bobrow et al., Journal of Immunological Methods, 125: 279–285 (1989)
und Bobrow et al., Journal of Immunological Methods, 137: 103–112 (1991).
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Die
CARD-Methode nutzt ein analytenabhängiges Enzymaktivierungssystem
("ADEAS") zum Katalysieren
der Deposition von Reporter- oder Hapten-Gruppen (Marker) auf der
festen Phase einer Assay-Plattform. Diese enzymatisch abgeschiedenen
Marker werden direkt oder indirekt detektiert und ergeben eine Signalverstärkung und
verbesserte Nachweisgrenzen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Enzym HRP.
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HRP
reagiert mit einem Konjugat, das aus einer markierten Verbindung
besteht, die in ein Peroxidase-Substrat eingebaut ist. Wenn das
System und die Verbindung reagieren, wird ein reaktionsfähiges Intermediat
gebildet, das sich kovalent abscheidet, wo immer ein Rezeptor für das aktivierte
reaktionsfähige
Intermediat immobilisiert wurde. Beispiele für derartige Verbindungen, die
beschrieben worden sind, schließen
substituierte Phenole ein, wie beispielsweise Biotinyl-Tyramid,
Fluorescein-Tyramid und p-Hydroxycinnamoyl enthaltenden Substraten,
wie in der
US-P-5863748 offenbart
wurde.
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Für die analytische
Anwendung sind Peroxidase-Substrate zur Erzeugung von Produkten
verwendet worden, die farbig, fluoreszent oder chemolumineszent
wurden. Diese Produkte blieben entweder löslich oder wurden unlöslich und
schieden auf der Oberfläche
aus. Die CARD-Methode unterscheidet sich insofern, dass die reaktionsfähigen Intermediate
auf der Oberfläche
kovalent gebunden werden.
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Styrylpyridinium-Verbindungen
sind zur Verwendung beispielsweise als elektrochrome Membransonden
gut bekannt, Loew, Journal of Biochemical and Biophysical Methods,
6 (1982) 243–260;
Loew and Simpson, Biophys, J., Bd. 34, Juni 1981, 353–365; Loew
et al., Biochemistry, Bd. 17, Nr. 19, 1978, 4065–4071; und Loew et al., Nature,
Bd. 281, 11. Oktober 1979, 497–499.
Die Verwendung von Styrylpyridinium-Verbindungen als Sonden mit
Membranpotential ist in diesen Veröffentlichungen eingehend ausgeführt worden.
In keiner dieser Veröffentlichungen
findet sich jedoch eine Lehre über
die Anwendung von Styrylpyridinium-Verbindungen als Substrate.
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Im
typischen Fall werden Fluoreszenzverbindungen als Marker für CARD und
andere Methoden verwendet. Je größer die
Intensität
der Fluoreszenz und je größer die
Stokes-Verschiebung (größere Spreizung zwischen
Erregungs- und Emissionsmaxima) einer Fluoreszenzverbindung sind,
umso geringer ist die Nachweisgrenze des gewählten Materials.
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Dementsprechend
wäre es
vorteilhaft und wünschenswert, über markierte
Verbindungen zu verfügen, die
ein hohes Maß an
Reaktionsfähigkeit
besitzen, eine sehr große
Stokes-Verschiebung und die ebenfalls stark fluoreszent im trockenen
Zustand sind, und zwar als Substrate zur Verwendung in Enzym-Assays, wie beispielsweise
CARD-Assays.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft markierte 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltende Verbindungen, die in Substraten auf Peroxidase-Basis
eingebaut sind, und betrifft die Verwendung dieser Substrate in
Assays. Ebenfalls betrifft die vorliegende Erfindung 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltende Verbindungen, die die folgende Struktur haben:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
H sind oder X-L, R
5 ist ein Elektronenpaar
oder -X-L, X ist eine Linker-Gruppe, die zum Binden von L an einen
4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil in der Lage ist, L ist eine detektierbarer
Marker, A ist N oder N
+, und wobei, wenn
R
1, R
2, R
3 und R
4 H sind,
R
5 -X-L ist und A N
+ ist,
und wobei, wenn irgendeines von R
1 bis R
4 -X-L ist, A N ist, und wobei L ein erstes
Glied eines spezifisch bindenden Paares ist und Biotin oder Dinitrophenyl
ist, oder L ist eine Fluoreszenzverbindung und ist Fluorescein oder
Tetramethylrhodamin. Die Verbindung selbst ist fluoreszent und kann
als ein Marker dienen. Wenn L als ein entsprechender Marker gewählt wird,
kann eine Fluoreszenzverstärkung
ohne die Anwendung von CARD erreicht werden.
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Ebenfalls
offenbart werden 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindungen,
die in Substraten auf Peroxidase-Basis eingebaut sind, sowie die
Verwendung dieser Substrate in Assays. Die Verbindungen die die folgende
Struktur haben:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 H oder Z sind; R
5 ist
ein Elektronenpaar oder Z, Z ist ein geradkettiges, ein verzweigtes Alkyl,
ein substituiertes Alkyl, Heteroalkyl oder substituiertes Heteroalkyl,
worin das Heteroatom ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus N, O oder S; A ist N oder N
+, und worin, wenn R
1,
R
2, R
3 und R
4 H sind, R
5 Z ist
und A N
+ ist, und worin, wenn irgendeines
der R
1 bis R
4 Z
sind, A N ist.
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Ebenfalls
wird hierin die Verwendung von 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende
Verbindungen in Assays zum Detektieren oder quantitativen Nachweisen
des Vorhandenseins oder der Abwesenheit eines Analyten in einer
Probe offenbart, worin die Anwendung von CARD zur Amplifikation
des Reporter-Signals
einbezogen sein kann, nicht jedoch einbezogen sein muss.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden mühelos durch das bessere Verständnis unter
Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung unter Berücksichtigung
der beigefügten
Zeichnungen erkannt, worin sind:
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1A ist
eine Mikrophotographie, die veranschaulicht, dass Mittel von Maus-Intestinum,
inkubiert in PBS-BB ohne Weizenkeim-Agglutinin, keine spezifische
Markierung haben;
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1B ist
eine Mikrophotographie, die einen Schnitt von Maus-Intestinum darstellt,
die an HRP-konjugiertem
Weizenkeim-Agglutinin exponiert ist, wobei die Mikrophotographie
eine an den intestinalen Becherzellen lokalisierte, intensive HPPS-Fluoreszenz
zeigt;
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2A ist
eine Mikrophotographie, die einen Schnitt von Maus-Intestinum veranschaulicht,
das mit HMPT behandelt ist und in wässriger Lösung eine helle Fluoreszenz
zeigt, und
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2B ist
eine Mikrophotographie, die einen Schnitt von Maus-Intestinum zeigt,
das mit HMPT behandelt ist, um in einem nichtwässrigen Medium ein hell leuchtendes
Reaktionsprodukt zu erzeugen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hierin offenbarte, vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung
von 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltenden
Verbindungen, die in Peroxidase-Substraten eingebaut sind. Der Begriff "analytabhängiges Enzym-Aktivierungssytem" (ADEAS, Analyte
Dependent Enzyme Activation System) bezieht sich auf ein Enzymsystem,
worin (i) mindestens eines der Enzyme in irgendeiner in der Fachwelt
bekannten Weise an einem Glied eines spezifisch bindenden Paares
gekoppelt ist oder (ii) das Enzym nicht an einem Glied eines spezifisch
bindenden Paares gekoppelt sein muss, wenn es der Analyt ist. Das
Enzym katalysiert entweder von sich aus oder in Verbindung mit einem
zweiten Enzym die Bildung eines reaktionsfähigen Intermediats, das dann abgeschieden
wird, wo immer es für
das reaktionsfähige
Intermediat einen Rezeptor gibt.
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Der
Begriff "Oberfläche", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet jeden beliebigen, in der Fachwelt bekannten Träger oder
Phase, einschließlich
Zellen, Gewebe, Membranen, Objektträger und Kügelchen.
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Der
Begriff "Amplifikation" bedeutet, wie er
hierin verwendet wird, die Amplifikation eines Reportersignals Der
Begriff "reaktionsfähiges Intermediat" bedeutet die 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltende Verbindung, die durch das Enzym zum Binden an dem Rezeptor
sensibilisiert worden ist.
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Der
Begriff "Rezeptor" bedeutet eine Stelle,
die über
die Bildung einer kovalenten Bindung ein reaktionsfähiges Intermediat
binden wird.
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Der
Begriff "detektierbar
markiert" bedeutet,
dass die 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindung zusätzlich zu
der Substratcharakteristik, die durch den phenolischen Teil vermittel
wird, auch infolge des zusätzlichen
Ring-Gliedes fluoreszent ist, der über die Styryl-Verknüpfung gebunden
ist. Die Verbindung kann auch detektierbar markiert sein, infolge
ihrer Kopplung an einen Reporter oder ein unmarkiertes erstes Glied eines
spezifisch bindenden Paares. In dem Fall, in dem die Verbindung
an ein unmarkiertes Glied eines spezifisch bindenden Paares gekoppelt
ist, nachdem das reaktionsfähige
Intermediat kovalent an dem Rezeptor gebunden ist, wird der substratspezifische
Komplex des bindenden Paares umgesetzt mit dem zweiten Glied des
bindenden Paares, das an einen Reporter gekoppelt ist.
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Glieder
von spezifisch bindenden Paaren, die zur Verwendung in der Ausführung der
Erfindung geeignet sind, können
vom Immun-Typ oder Nichtimmun-Typ sein. Immunspezifische bindende
Paare werden exemplifiziert durch Antigen/Antikörper-Systeme oder Hapten/Antihapten-Systeme,
wie beispielsweise Dinitrophenyl (DNP)-Anti-DNP. Das Antikörper-Glied
des bindenden Paares, ob es nun ein polyklonales, monoklonales oder
ein immunreaktives Fragment davon ist, kann erzeugt werden mit Hilfe
der dem Fachmann auf diesem Gebiet vertrauten Methoden. Die Begriffe "immunreaktives Antikörperfragment" oder "immunreaktives Fragment" bedeuten Fragmente,
die die bindende Region des Antikörpers enthalten. Diese Fragmente
können Fragmente
vom Fab-Typ sein, die als Fragmente definiert sind, denen der Fc-Abschnitt
fehlt, z. B. Fab-, Fab'- und
F(ab')2-Fragmente,
oder können
sogenannte "Halbmolekül"-Fragmente sein,
die durch reduktive Spaltung der Disulfidbindungen erhalten werden,
die die Komponenten der schweren Kette des intakten Antikörpers verbinden.
Wenn das Antigen-Glied des spezifisch bindenden Paares nicht immunogen
ist, z. B. ein Hapten, kann es kovalent an ein Trägerprotein
gebunden werden, um es immunogen zu machen.
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Nichtimmunbindende
Paare schließen
Systeme ein, in denen die zwei Komponenten eine natürliche Affinität zueinander
teilen, jedoch keine Antikörper
sind. Für
nichtimmunbindende Paare beispielhaft sind Biotin-Avidin oder Biotin-Streptavidin,
Folsäure-Folat-bindendes
Protein, komplementäre
Sonden-Nucleinsäuren, usw.
Ebenfalls einbezogen sind nichtimmunbindende Paare, die eine kovalente
Bindung untereinander bilden. Beispielhafte kovalent bindende Paare
schließen
Sulfhydryl-reaktive Gruppen ein, wie beispielsweise Maleinimide
und Halogenacetyl-Derivate sowie Amin-reaktive Gruppen, wie beispielsweise
Isothiocyanate, Succinimidylester, Sulfonylhalogenide und Kuppler-Farbstoffe,
wie beispielsweise 3-Methyl-2-benzothiazolinon-hydrazon (MBTH) und
3-(Dimethylamino)benzoesäure
(DMAB), usw.
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Der
Begriff "Deposition" bedeutet gerichtetes
Binden eines reaktionsfähigen
Intermediats an den Rezeptor, das aus der Bildung einer kovalenten
Bindung resultiert.
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Das
Enzym katalysiert die Deposition einer 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltenden Verbindungen durch Überführug der
Verbindung in ein reaktionsfähiges
Intermediat, das zum kovalenten Binden an einem Rezeptor in der
Lage ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltenden Verbindungen, die bisher als Enzymsubstrate nicht beschrieben
worden sind.
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Enzyme,
die zur Verwendung mit 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltenden Verbindungen
der Erfindung geeignet sind, schließen Oxidoreduktasen ein. Spezieller
können
Peroxidasen eingesetzt werden. Eines der besonders bevorzugten Enzyme,
das für
die neuartigen erfindungsgemäßen Substrate
geeignet ist, ist Meerrettichperoxidase.
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Es
ist überraschend
und unerwartet festgestellt worden, dass ein Peroxidase-Substrat,
in das eine neuartige 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindung
eingebaut wurde, die Empfindlichkeit der katalysierten Reporter-Deposition über das
gegenwärtig
unter Verwendung der bereits beschriebenen Fluoreszenzkonjugate
erreichbare Maß wesentlich
verbessert und eine sehr starke Stokes-Verschiebung zeigt.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindungen,
die die Struktur haben:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
H sind oder -X-L, R
5 ist ein Elektronenpaar
oder -X-L, X ist eine Linker-Gruppe, die zum Binden von L an einen
4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil in der Lage ist, L ist ein detektierbarer
Marker, A ist N oder N
+, und worin, wenn
R
1, R
2, R
3 und R
4 H sind,
R
5 -X-L ist und A N
+ ist,
und worin, wenn irgendeines der R
1 bis R
4 -X-L ist, A N ist, und worin L ein erstes
Glied eines spezifisch bindenden Paares ist und Biotin oder Dinitrophenyl
ist, oder L ist eine Fluoreszenzverbindung und ist Fluorescein oder
Tetramethylrhodamin.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung von 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltenden Verbindungen,
die die Struktur haben:
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 H oder Z sind; R
5 ist
ein Elektronenpaar oder Z, Z ist ein geradkettiges Alkyl, ein verzweigtes
Alkyl, ein substituiertes Alkyl, Heteroalkyl oder substituiertes
Heteroalkyl, worin das Heteroatom ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus N, O oder S; A ist N oder N
+, und worin,
wenn R
1, R
2, R
3 und R
4 H sind,
R
5 Z ist und A N
+ ist,
und worin, wenn irgendeines der R
1 bis R
4 Z ist, A N ist.
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Beispiele
für geeignete
4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindungen schließen beispielsweise ein:
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Der
Begriff "Heteroalkyl" bedeutet eine Alkyl-Gruppe,
in der ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch ein Heteroatom ersetzt
sind.
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Der
Begriff "substituiert" bedeutet, dass der
organische Rasenrest einen oder mehrere Substituenten hat. Beispielsweise
bedeutet "substituiertes
Heteroalkyl" ein
Heteroalkyl-Rest, der einen oder mehrere Substituenten hat. Substituenten
können
die folgenden einschließen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein: -OH, -COOH, -NH2 und -SH. Die Bindungen,
die das Heteroalkyl binden, schließen einfache und/oder Doppelbindungen ein.
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Zum
Verknüpfen
des 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teils steht eine große Vielzahl
von detektierbaren Marker zur Verfügung, wobei die vorliegende
Erfindung auf keinerlei speziellen Marker beschränkt ist. Der detektierbare
Marker kann ein Reporter sein, wie beispielsweise ein radioaktives
Isotrop, z. B. 125I, Enzyme, fluorogene
Reagenzien, wie beispielsweise Fluorescein oder Tetramethylrhodamin,
chemoluminescente Reagenzien oder elektrochemische Materialien.
Der detektierbare Marker kann auch ein Glied eines spezifisch bindenden
Paares entsprechend der vorstehenden Beschreibung sein. Andere Marker
sind für
den Fachmann auf dem Gebiet ohne weiteres erkennbar.
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Enzyme,
die zur Ausführung
der Erfindung verwendet werden können,
wenn der Reporter ein Enzym ist, schließen Hydrolasen ein, Lyasen,
Oxidoreduktasen, Transferasen, Isomerasen und Ligasen. Einige bevorzugte
Beispiele sind Phosphatasen, Esterasen, Glykosidasen und Peroxidasen.
Spezielle Beispiele schließen
Alkali-Phosphatasen ein, Lipasen, beta-Galactosidasen und Meerrettichperoxidasen.
Wenn als ein Reporter ein Enzym verwendet wird, kann es gleich dem
Enzym oder den Enzymen oder von diesen verschieden sein, die zur
Erzeugung des reaktionsfähigen
Intermediats verwendet werden.
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Die
Linker-Gruppe, X, kann nahezu jede beliebige Gruppe sein, die zum
Verknüpfen
des detektierbaren Markers mit dem 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil
in der Lage ist, wobei die Erfindung nicht auf die Verwendung irgendwelcher
spezieller Linker begrenzt ist. Als Linker kann jede beliebige geradkettige
oder verzweigte Alkyl (C1-C10-Allyl)
oder Aryl-Gruppe dienen mit der einzigen Bedingung, dass die den
4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil mit dem Marker verknüpft. Beispielsweise
werden Halogenallyl-Verbindungen, wie z. B. Bromhexansäure, mit
dem 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil reagieren und zu der Erzeugung
einer 4-(4-Hydroxystyryl)-N-(6-hexanoyl)pyridin-Verbindung führen. Die
Hexansäure-Gruppe
kann anschließend
zum Verknüpfen der
Amin enthaltenden Marker verwendet werden.
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Bin
Beispiel für
eine Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die eine Linker-Gruppe an der detektierbaren Biotin-Gruppe
an einem 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin-Teil anbringt, hat die Struktur:
worin
die Linker-Gruppe -(CH
2)
5CONHCH
2)
5NH- ist.
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Wenn
eine 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin enthaltende Verbindung der vorliegenden
Erfindung mit einem Enzym umgesetzt wird, ist das resultierende
reaktionsfähige
Intermediat in der Lage, einen Rezeptor zu binden. Das reaktionsfähige Intermediat
wird an den Rezeptor über
eine kovalente Bindung gebunden. Das Neue an dem reaktionsfähigen Intermediat,
das an dem Rezeptor über
eine kovalente Bindung bindet, kann auf elektronenreiche Teile des
Rezeptors zurückgeführt werden.
Ein exogener Rezeptor bedeutet ein Rezeptor, der nicht innerhalb
des Assays seinen Ursprung hat. Er kann auf der Oberfläche eines
Trägers
vor der Hinzufügung
des Konjugats zur Reaktionsmischung immobilisiert werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung derartiger 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltenden Verbindungen zum Detektieren oder quantitativen Bestimmen
des Vorhandenseins oder der Abwesenheit eines Analyten in einer
Probe, in der zur Amplifikation des Reportersignals eine katalysierte
Reporter-Deposition angewendet wird.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung lassen sich unter Anwendung
konventioneller Methoden des Koppeln und Markierens synthetisch
darstellen.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
stehen zahlreiche an detektierbaren Markern gebundene Linker-Gruppen kommerziell
zur Verfügung.
Diese kommerziell verfügbaren
Linker-Gruppen können
mit 4-(4-Hydroxystyryl)pyridin
enthaltenden Verbindungen unter Anwendung konventioneller Protokolle
umgesetzt werden, wie sie dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt
sind.
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Die
nachfolgend präsentierten
Beispiele sollen spezielle Ausführungsformen
der Erfindung veranschaulichen und sind in keiner Weise zur Beschränkung des
Schutzumfanges der Beschreibung und einschließlich der Ansprüche vorgesehen.
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EXPERIMENTELLE DATEN
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BEISPIEL 1 – SENSITIVE HRP-LOKALISIERUNG
UNTER ANWENDUNG EINER 4-(4-HYDROXYSTYRYL)PYRIDIN
ENTHALTENDEN VERBINDUNG
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Es
wurden Schnitte von in Paraffin eingebettetem Maus-Intestinum deparaffiniert
und nichtspezifische Bindungsstellen durch Behandlung für 30 Minuten
in PBS-blockierendem Puffer (PBS-BB;
0,1 Mol phosphatgepufferte Salzlösung,
pH 7,2; 1,0% Rinderserumalbumin, 0,2% fettfreies Milchpulver und
0,3% Triton X-100) blockiert. Auf den Schnitten wurde für eine Stunde
bei Raumtemperatur Meerrettichperoxidase (HRP)-konjugiertes Weizenkeim-Agglutinin
(Sigma; St. Louis, MO) bei einer Konzentration von 0,5 μg/ml in PBS-BB
inkubiert. Es wurden Kontrollschnitte in PBS-BB allein inkubiert.
Die Schnitte wurden sodann in PBS (3 × für 5 Minuten für die jeweilige
Wäsche) gewaschen
und für
10 Minuten bei Raumtemperatur in einer Lösung umgesetzt, die 4-(4-Hydroxystyryl)pyridinium-propylsulfonat
(HPPS) (Molecular Biosciences; Boulder, CO) mit 100 μg/ml in TSA
Amplification Diluent, (NEN Life Science Products, Inc.; Boston,
MA) enthielt. Sodann wurden die Schnitte in PBS gewaschen (3 × für 5 Minuten
für die
jeweilige Wäsche)
eingebettet in PBS:Glyzerin (1:1) und mit Deckglas versehen. Die
Schnitte wurden unter einem Mikroskop "Zeiss Axioskop" untersucht, das mit Epifluoreszenz
und einem Filtersatz mit einer Erregungs/Emissionscharakteristik
von 360 nm Peak-Erregung/>400 nm Langpassage-Emission
ausgestattet war. Unter Verwendung eines Kamerasystems "Zeiss MC100" wurden Mikrophotographien
aufgenommen.
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In
den in PBS-BB ohne Weizenkeim-Agglutinin inkubierten Schnitten wurde
kein spezifisches Markieren festgestellt (1A). In
den in HRP-konjugierten Weizenkeim-Agglutinin (1B)
exponierten Schnitten wurden eine intensive HPPS-Fluoreszenz an
intestinalen Becherzellen lokalisiert, die zahlreiche Weizenkeim-Agglutinin-Bindungsstellen
besaßen.
Die Konzentration von HRP-konjugiertem Weizenkeim-Agglutinin, das hierin
für die
HPPS-Detektion verwendet wurde (0,5 μg/ml) war deutlich geringer
als diejenige, die für
eine Weizenkeim-Agglutinin-Lokalisierung unter Verwendung von Fluoresceinkonjugiertem
Weizenkeim-Agglutinin erforderlich ist (10 μg/ml). Originalvergrößerungen
400-fach.
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BEISPIEL 2 – ABGESCHIEDENES 4-(4-HYDROXYSTYRYL)PYRIDIN-FLUORESZENZ-REAKTIONSPRODUKT
IST IN NICHTWÄSSRIGEM
MEDIUM STABIL
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Es
wurden Schnitte von in Paraffin eingebettetem Maus-Intestinum deparaffiniert
und die nichtspezifischen Bindungsstellen durch Behandlung für 30 Minuten
in PBS-BB blockiert. Auf den Schnitten wurde HRP-konjugiertes Weizenkeim-Agglutinin
(Sigma) mit einer Konzentration von 0,5 μg/ml in PBS-BB für eine Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurden die Schnitte in
PBS gewaschen (3 × für 5 Minuten für jede Wäsche) und
für 10
Minuten bei Raumtemperatur in einer Lösung von 4-(4-Hydroxystyryl)methylpyridinium-tosylat
(HMPT) (Molecular Biosciences) bei 100 μg/ml in TSA Amplification Diluent
(NEN Life Science Products, Inc.) umgesetzt. Sodann wurden die Schnitte
in PBS gewaschen (3 × für 5 Minuten
für jede
Wäsche) und
entweder in PBS:Glyzerin (1:1) eingebettet oder in abgestuften Ethanollösungen dehydratisiert
(0%, 70%, 95%, 100%, 100% 3 Minuten jeweils) und in Xylol (2 × für jeweils
3 Minuten) eingebettet in Permount (ein nichtwässriges Einbettungsmedium;
Fisher Scientific, Pittsburgh, PA) und mit Deckglas versehen. Die
Intensität
des Fluoreszenzsignals der in wässrigem
Medium (PBS:Glyzerin) oder nichtwässrigem Medium (Permount) eingebetteten
Objektträger
wurde unter Verwendung eines Mikroskops "Zeiss Axioskop" verglichen, das mit Epifluoreszenz
und einem 360nm-Erregung/>400nm-Emissions-Filtersatz
ausgestattet war. Unter Verwendung eines Kamerasystems "Zeiss MC100" und einer Standardbelichtung
von zwei Sekunden wurden Mikrophotographien aufgenommen.
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Im
Gegensatz zu den meisten konventionellen Fluorophoren, die eine
deutlich verminderte Fluoreszenzintensität in nichtwässrigem Medium zeigen, war
das HMPT-Reaktionsprodukt in wässrigem
Medium (2A) und nichtwässrigem
Medium (2B) gleich hell. Darüber hinaus
wurde bei Einbettung in nichtwässrigem
Medium das Hintergrundsignal verringert, was zu einem besseren Signal/Rauschverhältnis führte. Unter beiden
Bedingungen wurde eine starke Weizenkeim-Agglutinin-Reaktivität an dem
intestinalen Epithel lokalisiert. Originalvergrößerungen 400-fach.