-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft enzymatische Tests und insbesondere die Verstärkung der
Reaktivität
von Peroxidase zur Verwendung in einer katalysierten Reporter-Abscheidung.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Peroxidase
wird aufgrund ihrer hohen Turnover-Rate, ihrer guten Stabilität und ihrer
Verfügbarkeit
in breitem Umfang in analytischen Verfahren auf enzymatischer Basis
eingesetzt. Beispielsweise katalysiert Meerrettichperoxidase (HRP)
(EC 1.11.1.7) die Oxidation einer Vielzahl von Wasserstoff-Donator-Substraten mit
Wasserstoffperoxidase. HRP ist auch eines der bevorzugten Enzyme
zur Verwendung bei der katalysierten Reporter-Abscheidung.
-
Die
katalysierte Reporter-Abscheidung (CARD) ist ein neues Verfahren
der Signalamplifikation, die Gegenstand der folgenden US-Patente
ist: 5 863 748, 5 688 966, 5 767 287, 5 731 158, 5 583 001 und 5
196 306. Dieses Verfahren wird auch von Bobrow et al., Journal of
Immunological Methods, Bd. 125 (1989), S. 279-285, und von Bobrow
et al., Journal of Immunological Methods, Bd. 137 (1991), S. 103-112,
diskutiert. Das Verfahren bedient sich eines analytenabhängigen Enzym-Aktivierungssystems
("AREAS") zur Katalyse der Abscheidung
einer nachweisbaren Markierung auf die feste Phase einer Testplattform.
Diese enzymatisch abgeschiedenen Markierungen können direkt oder indirekt erfasst
werden und führen
zu einer Signalamplifikation und zu verbesserten Nachweisgrenzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt HRP das Enzym dar.
-
HRP
reagiert mit einem Konjugat, das aus einem nachweisbar markierten
Substrat, das spezifisch für ADEAS
ist, besteht. Wenn das AREAS und das Konjugat reagieren, entsteht
ein aktiviertes Konjugat, das sich kovalent abscheidet, wo auch
immer die Rezeptorstelle für
das aktivierte Konjugat immobilisiert wird.
-
Zum
analytischen Einsatz wurde die Substratoxidation durch HRP zur Erzeugung
von Produkten verwendet, die gefärbt,
fluoreszierend oder chemilumineszierend werden. Diese Produkte bleiben
entweder löslich
oder werden unlöslich
und fallen auf der festen Phase aus. Das CARD-Verfahren unterscheidet
sich diesbezüglich,
da die Produkte des nachweisbar markierten Phenolsubstrats kovalent
an die feste Phase gebunden werden.
-
Zur
Verbesserung der Nachweisgrenzen bei analytischen Verfahren ist
es erstrebenswert, durch Enzyme die Umwandlung von Substrat in Produkt
zu erhöhen
oder zu verstärken.
Obgleich eine Substanz, die die HRP-Katalyse unabhängig vom
verwendeten Substrat verstärkt,
bisher noch nicht aufgefunden worden ist, wurden verschiedene, für HRP-Substrate spezifische
Verstärkungsmittel
beschrieben, die lösliche
Produkte bilden. Es wurde ein für
das Substrat Diaminobenzidin spezifisches Verstärkungsmittel beschrieben, das
ein unlösliches
Produkt bildet. Verstärkungsmittel
für Substrate,
die durch die katalytische Aktivität von HRP kovalent abscheidbare
Produkte bilden, wurden noch nicht beschrieben.
-
J.
R. Whitaker und A. L. Tappel, Biochimica et Biophysica Acta, Bd.
62 (1962), S. 310-317, zeigen, dass KCl, NaCl, Na2SO4 und in geringerem Umfang LiCl die Oxidation
von Guaiacol verstärken.
-
Das
US-Patent 4 598 044 (Kricka et al., 1. Juli 1986) beschreibt die
Verstärkung
der HRP-katalysierten Oxidation des Substrats 2,3-Dihydro-1,4-phthalazindion,
das ein lösliches,
chemilumineszierendes Produkt bildet, durch verschiedene Phenolverbindungen.
-
Das
US-Patent 4 729 950 (Kricka et al., 8. März 1988) beschreibt die Verstärkung der
HRP-katalysierten Oxidation des Substrats 2,3-Dihydro-1,4-phthalazindion
durch verschiedene aromatische Aminverbindungen. In den Tabellen
1 und 2 sind verschiedene Substrat/Verstärkungsmittel-Kombinationen zusammengestellt.
Die Tabellen und die Diskussion (Spalte 3, Zeile 67 bis Spalte 4,
Zeile 34) führen
zu dem Schluss, dass keine Vorhersagen darüber gemacht werden können, ob
eine HRP-katalysierte Oxidation eines Substrats durch eine gegebene
Verbindung verstärkt
wird.
-
Das
US-Patent 5 629 168 (Kricka, 13. Mai 1997) beschreibt die Verstärkung der
HRP-katalysierten Oxidation des Substrats 2,3-Dihydro-1,4-phthalazindion
durch aromatische Organoborverbindungen.
-
Das
US-Patent 4 521 511 (Stout, 4. Juni 1985) beschreibt die Verstärkung der
HRP-katalysierten Oxidation des Substrats 2,2'-Azinodi-(3-ethylbenzothiazolon-6-sulfonsäure) durch
verschiedene Phenolverbindungen.
-
W.
Straus, Journal of Histochemistry and Cytochemistry, Bd. 30 (1982),
S. 491-493, zeigt, dass Imidazol die HRP-katalysierte Oxidation von Diaminobenzidin,
das ein unlösliches
Produkt bildet, verstärkt.
-
A.
S. H. de Jong et al., Histochemical Journal, Bd. 17 (1985), S. 1119-1130,
zeigen ebenfalls, dass Imidazol die Oxidation von Diaminobenzidin
etwa 4-fach verstärkt,
eine Substratkombination aus p-Phenylendiamin und Pyrocatechin etwa
2-fach verstärkt
und keine Wirkung auf das Substrat 4-Chlor-1-naphthol ausübt, die alle unlösliche Produkte
bilden.
-
Die
vorerwähnten
Verstärkungsmittel,
mit der Ausnahme von Imidazol, verstärken lediglich die Umwandlung
von löslichen
Substraten zu löslichen
Produkten. Ferner sind die Verstärkungsmittel
substratspezifisch. Die Verstärkung
der Oxidation von Guaicol durch KCl, NaCl, Na2SO4 und LiCl ist für Guaiacol spezifisch. Diese
Salze verstärken
weder die Oxidation von Substraten, die unlösliche Produkte bilden, noch
verstärken sie
die Oxidation von üblicherweise
verwendeten Substraten, die lösliche
Produkte bilden, wie Orthophenylendiamin oder Tetramethylbenzidin.
Die Verstärkungsmittel
für 2,3-Dihydro-1,4-phthalazindion
bewirken ferner weder eine Verstärkung
der Oxidation von Substraten, die unlösliche Produkte bilden, noch
eine Verstärkung der
Oxidation von üblicherweise
verwendeten Substraten, die lösliche
Produkte bilden, wie Orthophenylendiamin oder Tetramethylbenzidin.
Imidazol, von dem gezeigt worden ist, dass es die Oxidation von
Diaminobenzidin verstärkt,
hat nur einen marginalen Einfluss auf p-Phenylendiamin/Pyrocatechin,
keinen Einfluss auf 4-Chlor-1-naphthol
und keinen Einfluss auf Substrate, die kovalent abscheidbare Produkte
bilden. Eine Vorhersage darüber,
ob die Oxidation eines gegebenen Substrats durch HRP mit einer gegebenen
Verbindung verstärkt
wird, kann nicht getroffen werden.
-
Demzufolge
wäre es
vorteilhaft und erstrebenswert, über
Reagenzien zur Verstärkung
der Katalyse von HRP zu verfügen
und eine Verstärkungswirkung
zu erzielen, die größer ist,
als es nach der herkömmlichen Technologie
zu erwarten ist.
-
Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verstärkung der Katalyse von HRP
in einem katalysierten Reporterabscheidungsverfahren (CARD) durch
Umsetzung eines Konjugats, das ein erfassbares markiertes Phenol enthält, mit
einem Peroxidaseenzym in Gegenwart eines Verbesserungsmittels (Verstärkungsmittels),
das (a) mindestens ein anorganisches Salz, (b) eine organische Verstärkungsverbindung
der folgenden Strukturformel oder Gemische aus (a) und (b) enthält
worin X die Gruppe B(OH)
2 bedeutet und Y entweder I oder, wenn X
die Gruppe OH darstellt, ein Halogen oder den Rest Q-R bedeutet, worin
Q eine gerade oder verzweigte 1-12-Heteroatomalkylkette darstellt, wobei
die Heteroatome aus der Gruppe N, O und S ausgewählt sein können, wobei die Bindungen,
die die Alkylkette verbinden, Einfach- oder Doppelbindungen sind
und irgendein Kohlenstoffatom in der Alkylkette gegebenenfalls einen
Substituenten aufweist, der aus -OH, -COOH, -NH
2 und
-SH ausgewählt
ist, und wobei R aus -OH, -COOH, -NH
2 und
-CH
3 ausgewählt ist.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
-
1A-C
sind Photographien zur Erläuterung
der Ergebnisse des Nachweises durch verstärkte katalysierte Reporterabscheidung
(CARD), wobei (A) eine Aufnahme darstellt, die die Ergebnisse eines üblichen CARD-Nachweises
unter Verwendung von Cyanin-3-tyramid zeigt, (B) eine Aufnahme darstellt,
die die Ergebnisse eines mit einer organischen Verbindung verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Cyanin-3-tyramid zeigt, und (C) eine Aufnahme
darstellt, die die Ergebnisse eines mit einem organischen Salz verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Cyanin-3-tyramid zeigt.
-
2A-C
sind Photographien zur Erläuterung
des Nachweises durch verstärkte
katalysierte Reporterabscheidung (CARD) unter Verwendung von Fluorescein-tyramid,
wobei (A) die Ergebnisse eines üblichen CARD-Nachweises
unter Verwendung von Fluorescein-tyramid zeigt, (B) die Ergebnisse
eines mit einer organischer Verbindung verstärkten CARD-Nachweises unter
Verwendung von Fluorescein-tyramid zeigt, und (C) die Ergebnisse
eines mit einer organischen Verbindung und einem Salz verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Fluorescein-tyramid zeigt.
-
3A-B
erläutern
den Nachweis durch verstärkte
katalysierte Reporterabscheidung (CARD) unter Verwendung von Biotinyl-tyramid,
wobei (A) die Ergebnisse eines üblichen
CARD-Nachweises unter Verwendung von Biotinyl-tyramid zeigt und
(B) die Ergebnisse eines mit einer organischen Verbindung und einem
Salz verstärkten
CARD-Nachweises unter Verwendung von Biotinyl-tyramid zeigt.
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verstärkung (Verbesserung) der Katalyse
von HRP in einem CARD-Verfahren oder einem Tyramid-Signalverstärkungsverfahren
(TSA-Verfahren)
durch Umsetzen eines Konjugats, das ein erfassbar markiertes Phenol
enthält,
mit einem Peroxidaseenzym, wobei die Umsetzung in Gegenwart eines
Verstärkungsmittels
durchgeführt
wird, das mindestens ein anorganisches Salz, wie NaCl, MgCl2, KCl, CaCl2, Natriumphosphat
und Ammoniumsulfat, oder Natriumacetat oder Ammoniumacetat, eine organische
verstärkende
Verbindung oder Gemische aus den anorganischen und organischen Verstärkungsreagenzien
enthält.
-
Organische
Verbindungen, die sich als Verstärkungsreagenzien
eignen, weisen die folgende Strukturformel auf
worin X die Gruppe B(OH)
2 bedeutet und Y entweder I oder, wenn X
die Gruppe OH darstellt, ein Halogen oder den Rest Q-R bedeutet, worin
Q eine gerade oder verzweigte 1-12-Heteroatomalkylkette darstellt, wobei
die Heteroatome aus der Gruppe N, O und S ausgewählt sein können, wobei die Bindungen,
die die Alkylkette verbinden, Einfach- oder Doppelbindungen sind
und irgendein Kohlenstoffatom in der Alkylkette gegebenenfalls einen
Substituenten aufweist, der aus -OH, -COOH, -NH
2 und
-SH ausgewählt
ist, und wobei R aus -OH, -COOH, -NH
2 und
-CH
3 ausgewählt ist.
-
Ein
breiter Konzentrationsbereich für
das anorganische Verstärkungsmittel
beträgt
etwa 0,1 M bis zur Sättigung.
Die Konzentration des anorganischen Verstärkungsreagenz beträgt vorzugsweise
mindestens etwa 0,5 M. Insbesondere liegt die Konzentration des
anorganischen Verstärkungsreagenz
im Bereich von etwa mindestens 2 M bis zur Sättigung.
-
Die
Konzentration des organischen Verstärkungsreagenz liegt vorzugsweise
im Bereich von etwa 1 × 10–7 M
bis 1 × 10–3 M.
Insbesondere liegt die Konzentration des organischen Verstärkungsreagenz
im Bereich von etwa 1 × 10–6 M
bis 1 × 10–4 M.
-
Zu
bevorzugten organischen Verstärkungsreagenzien
gehören
Verbindungen der folgenden Strukturformeln
-
Zur
Verwendung mit nicht-fluoreszierenden Reagenzien stellt
das besonders bevorzugte
Verstärkungsmittel
dar. Bei Verwendung eines fluoreszierenden Substrats stellt
das besonders bevorzugte
Verstärkungsmittel
dar.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Konjugat" bedeutet ein erfassbar
markiertes Phenol, bei dem es sich um ein Substrat für das HRP-Enzym
handelt. Bevorzugte Konjugate umfassen Tyramid-Verbindungen, p-Hydroxyzimtsäure und
Derivate davon. Das Konjugat umfasst somit zwei Komponenten. Bei
einer Komponente handelt es sich um den Phenolrest, der als Substrat
für das
Enzym dient, bei der anderen Komponente handelt es sich um die erfassbare
Markierung.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "erfassbar
markiert" bedeutet,
dass das Substrat entweder an einen Reporter oder an ein unmarkiertes
erstes Element eines spezifischen Bindungspaars gekuppelt werden
kann. Wenn das Substrat an ein unmarkiertes Element eines spezifischen
Bindungspaars gekuppelt wird, wird im Anschluss an die kovalente
Bindung des aktivierten Konjugats der Komplex aus dem Substrat und
dem spezifischen Bindungspaar mit dem zweiten Element des Bindungspaars,
das an einen Reporter gekuppelt ist, umgesetzt.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Rezeptorstelle" bedeutet eine Stelle,
an der das aktivierte Konjugat über
die Bildung einer kovalenten Bindung an die Oberfläche bindet.
Zu Beispielen für
Rezeptorstellen-Zusammensetzungen für phenolische Substrate gehören Tyrosinreste
von Proteinen, Phenol und andere elektronenreiche organische Moleküle. Bei
den Rezeptorstellen kann es sich um reaktive Komponenten der Oberfläche eines
festen Trägers
handeln oder sie können
an die Oberfläche
des festen Trägers
addiert werden.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "aktiviertes
Konjugat" bedeutet,
dass das Konjugat so vorbehandelt worden ist, dass es an die Rezeptorstelle
bindet.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Halogen" umfasst Chlor, Fluor,
Brom und Iod.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Alkyl" bedeutet eine gerade
oder verzweigte Kohlenwasserstoffkette. Zu repräsentativen Beispielen für Alkylgruppen
gehören
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isobutyl, Butyl, tert.-Butyl,
sec.-Butyl, Pentyl und Hexyl.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Heteroatom" betrifft Sauerstoff,
Stickstoff und Schwefel.
-
Elemente
der spezifischen Bindungspaare, die sich zur Verwendung bei der
praktischen Durchführung der
Erfindung eignen, können
vom Immuntyp oder vom Nichtimmuntyp sein. Beispiele für immunspezifische Bindungspaare
sind Antigen/Antikörper-Systeme
oder Hapten/Antihapten-Systeme. Das Antikörperelement des Bindungspaars
kann unabhängig
davon, ob es sich um einen polyklonalen oder monoklonalen Antikörper oder
um ein immunoreaktives Fragment davon handelt, nach herkömmlichen
Verfahren, die dem Fachmann geläufig
sind, hergestellt werden. Die Ausdrücke "immunoreaktives Antikörperfragment" oder "immunoreaktives Fragment" bedeuten Fragmente,
die die Bindungsregion des Antikörpers
enthalten. Bei derartigen Fragmenten kann es sich um Fragmente vom
Fab-Typ handeln, die als Fragmente definiert sind, denen der Fc-Bereich
fehlt, z.B. Fab-, Fab'-
und F(ab')2-Fragmente, oder es kann sich um sogenannte
Halbmolekülfragmente handeln,
die durch reduktive Spaltung der Disulfidbindungen, die die schweren
Kettenkomponenten des intakten Antikörpers verbinden, erhalten worden
sind. Wenn das Antigenelement des spezifischen Bindungspaars nicht
immunogen ist, z.B. ein Hapten, kann dieses kovalent an ein Trägerprotein
gekuppelt werden, um ihm eine immunogene Beschaffenheit zu verleihen.
-
Nichtimmun-Bindungspaare
umfassen Systeme, bei denen die beiden Komponenten eine natürliche Affinität zueinander,
jedoch nicht zu Antikörpern
aufweisen. Zu Beispielen für
Nichtimmun-Bindungspaare gehören
Biotin-Avidin oder Biotin-Streptavidin,
Folsäure-Folatbindungsprotein,
komplementäre
Sonden-Nucleinsäuren
und dergl. Ferner gehören
hierzu Nichtimmun-Bindungspaare, die eine kovalente Bindung miteinander bilden.
Zu Beispielen für
kovalente Bindungspaare gehören
Sulfhydryl-reaktive Gruppen, wie Maleinimide und Halogenacetylderivate,
und Amin-reaktive Gruppen, wie Isothiocyanate, Succinimidylester,
Sulfonylhalogenide und Kupplerfarbstoffe, wie 3-Methyl-2-benzothiazolinon-hydrazon
(MBTH) und 3-(Dimethylamino)-benzoesäure (DMAB).
-
Der
hier verwendete Ausdruck "Verbesserungsmittel" (oder "Verstärkungsmittel") bedeutet ein Reagenz,
das die Geschwindigkeit der Bindung des aktivierten Konjugats an
die Rezeptorstelle erhöht
oder beschleunigt. Die erhöhte
oder beschleunigte Bindung des aktivierten Konjugats an die Rezeptorstelle
wird direkt oder indirekt ausgehend von der erfassbaren Markierung
des Konjugats überwacht.
-
Die
vorliegende Erfindung ist aufgrund der molekularen Natur der Verstärkerreste
in Bezug zum erfassbar markierten Substrat überraschend und unerwartet.
Es sind zwei Reaktionen erforderlich, um dem Konjugat die Bindung
an die Rezeptorstelle zu ermöglichen.
Erstens katalysiert das Peroxidase-Enzym die Enzymoxidation oder
die Aktivierung des Konjugats und zweitens reagiert das aktivierte
Konjugat mit der Rezeptorstelle unter Ausbildung einer kovalenten
Bindung. Die Strukturen der organischen Verstärkungsmittel begründen eine
Eignung als Substrate für
HRP und/oder Rezeptorstellen für
das aktivierte Konjugat. Daher würde man
vorhersagen, dass diese Reste als Inhibitoren der ersten und/oder
der zweiten Reaktion statt als Verstärkungsmittel dienen.
-
Ferner
ist es überraschend,
dass die anorganischen und organischen Verstärkungsmittel der Erfindung
bei Kombination sich in Bezug auf ihre Verstärkungswirkung additiv verhalten.
-
Beispiel 1
-
Nachweis der verstärkten katalysierten
Reporterabscheidung (CARD) unter Verwendung von Cyanin-3-tyramid
-
Objektträger mit
humanen Prostata-Gewebeschnitten (Dako Corp., Carpinteria, CA) wurden
deparaffiniert und 30 Minuten mit TNB-Blockierpuffer (TSA Direct
Cyanine 3-Kit, NEN Life Science Products, Boston, MA) blockiert.
Kaninchen-antihuman-Prostata-spezifisches
Antigen (Dako), das in TNB-Puffer
1/40 000 verdünnt
war, wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Objektträger wurden
in TNT-Puffer (TSA
Direct Cyanine 3-Kit) gewaschen und sodann mit anti-Kaninchen-IgG-HRP-Konjugat
(Roche Molecular Biochemicals, Indianapolis, IN), das in TNB-Puffer
1/1 000 verdünnt
war, 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Ein
Standard-CARD-Nachweis wurde unter Verwendung des TSA Direct Cyanine
3-Kits durchgeführt. Ein
organisch verstärkter
CARD-Nachweis wurde unter Verwendung des TSA Direct Cyanine 3-Kits
und Zugabe von p-Iodphenylborsäure (Formel
2) in einem Verhältnis
von 20:1 (Gew./Gew.) zum Cyanin-3-tyramid-Reagenz durchgeführt. Ein
mit einer organischen Verbindung und einem Salz verstärkter CARD-Nachweis wurde unter
Verwendung des TSA Direct Cyanine 3-Kits und unter Zugabe von p-Iodphenylborsäure (Formel 2)
im Verhältnis
von 20:1 (Gew./Gew.) zum Cyanin-3-tyramid-Reagenz und unter Zugabe
von NaCl zum Verdünnungsmittel
in einer Endkonzentration von 2 M durchgeführt.
-
Die
Objektträger
wurden in TNT-Puffer gewaschen, mit Fixiermedium fixiert und mit
einer Abdeckung bedeckt.
-
1A zeigt
die Ergebnisse des Standard-CARD-Nachweises unter Verwendung von
Cyanin-3-tyramid. 1B zeigt die Ergebnisse des
mit einer organischen Verbindung verstärkten CARD-Nachweises unter Verwendung
von Cyanin-3-tyramid. 1C zeigt die Ergebnisse des
mit einer organischen Verbindung und einem Salz verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Cyanin-3-tyramid. Es gibt einen sehr erheblichen
Unterschied zwischen dem standardmäßigen und dem mit einer organischen
Verbindung verstärkten Cyanin-3-Nachweis
(1A im Vergleich mit 1B), woraus
sich der verbesserte Nachweis ergibt. Ferner ergibt sich eine unerwartete
und signifikante Verbesserung bei der Zugabe des Salzes beim mit
einer organischen Verbindung verstärkten Cyanin-3-Nachweis (1B im
Vergleich mit 1C). Die Differenz ist bei visueller
Betrachtung noch deutlicher als in der Photographie.
-
Beispiel 2
-
Nachweis der verstärkten katalysierten
Reporterabscheidung (CARD) unter Verwendung von Fluorescein-Tyramid
-
Objektträger mit
humanen Prostata-Gewebeschnitten (Dako) wurden deparaffiniert und
30 Minuten mit TNB-Blockierpuffer (TSA Direct Green Kit, NEN Life
Science Products) blockiert. Kaninchen-antihuman-Prostata-spezifisches
Antigen (Dako), das in TNB-Puffer 1/10 000 verdünnt war, wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Objektträger
wurden in TNT-Puffer
(TSA Direct Green Kit) gewaschen und sodann mit anti-Kaninchen-IgG-HRP-Konjugat
(Roche), das in TNB-Puffer 1/1 000 verdünnt war, 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert.
-
Ein
Standard-CARD-Nachweis wurde unter Verwendung des TSA Direct Green
Kits, bei dem Fluorescein-tyramid eingesetzt wird, durchgeführt. Ein
organisch verstärkter
CARD-Nachweis wurde unter Verwendung des TSA Direct Green Kits und
Zugabe von p-Iodphenylborsäure
(Formel 2) in einem Verhältnis
von 20:1 (Gew./Gew.) zum Fluorescein-tyramid-Reagenz durchgeführt. Ein
mit einer organischen Verbindung und einem Salz verstärkter CARD-Nachweis
wurde unter Verwendung des TSA Direct Green Kits und unter Zugabe von
p-Iodphenylborsäure (Formel
2) im Verhältnis
von 20:1 (Gew./Gew.) zum Fluorescein-tyramid-Reagenz und unter Zugabe
von NaCl zum Verdünnungsmittel
in einer Endkonzentration von 2 M durchgeführt.
-
Die
Objektträger
wurden in TNT-Puffer gewaschen, mit Fixiermedium fixiert und mit
einer Abdeckung bedeckt.
-
2A zeigt
die Ergebnisse eines standardmäßigen CARD-Nachweises unter
Verwendung von Fluorescein-tyramid. 2B zeigt
die Ergebnisse eines mit einer organischen Verbindung verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Fluorescein-tyramid. 2C zeigt
die Ergebnisse eines mit einer organischen Verbindung und einem
Salz verstärkten
CARD-Nachweises unter Verwendung von Fluorescein-tyramid. Es besteht
ein signifikanter Unterschied zwischen dem standardmäßigen und
dem mit einer organischen Verbindung verstärkten Fluorescein-Nachweis
(2A im Vergleich mit 2B), woraus
sich der verbesserte Nachweis ergibt. Ferner ergibt sich eine unerwartete
und sehr erhebliche Verbesserung durch die Zugabe eines Salzes bei
dem mit einer organischen Verbindung verstärkten Fluorescein-Nachweis
(2B im Vergleich mit 2C). Ein
Vergleich der Unterschiede zwischen der Verstärkung mit der organischen Verbindung
und dem Salz und der Verwendung des Cyanin-3-tyramid-Substrats (Beispiel 1) und des
Fluorescein-tyramid-Substrats
in diesem Beispiel belegt, dass die Ergebnisse der Verstärkungswirkung
nicht vorhersagbar und unerwartet sind.
-
Beispiel 3
-
Nachweis der verstärkten katalysierten
Reporterabscheidung (CARD) unter Verwendung von Biotinyltyramid
-
Objektträger mit
humanen Prostata-Gewebeschnitten (Dako) wurden deparaffiniert und
30 Minuten mit TNB-Blockierpuffer (TSA Indirect Kit, NEN Life Science
Products) blockiert. Kaninchen-antihuman-Prostata-spezifisches Antigen
(Dako), das in TNB-Puffer 1/100 000 verdünnt war, wurde 1 Stunde bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Objektträger wurden in TNT-Puffer (TSA Indirect
Kit) gewaschen und sodann mit anti-Kaninchen-IgG-HRP-Konjugat (Roche),
das in TNB-Puffer 1/1 000 verdünnt
war, 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Ein
standardmäßiger CARD-Nachweis
wurde unter Verwendung des TSA-Indirekt-Kits, bei dem Biotinyltyramid
verwendet wird, durchgeführt.
Ein mit einer organischen Verbindung und einem Salz verstärkter CARD-Nachweis
wurde unter Verwendung des TSA-Indirekt-Kits durchgeführt, wobei
N-(5-Hydroxypentyl)-3-(p-hydroxyphenyl)-propionamid
(Strukturformel 1) in einem Verhältnis
von 20:1 (Gew./Gew.) zum Biotinyltyramid-Reagenz gegeben wurde und
NaCl zum Verdünnungsmittel
in einer Endkonzentration von 2 M zugesetzt wurde. Die Objektträger wurden
in TNT-Puffer gewaschen. Streptavidin-HRP (TSA Indirekt-Kit), das
in TNB-Puffer 1/100 verdünnt
worden war, wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Objektträger wurden
in TNT-Puffer gewaschen und mit Diaminobenzidin (NEN Life Science
Products) versetzt und 3 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Sodann
wurden die Objektträger
gewaschen und mit Hämatoxylin
gegengefärbt.
Anschließend
wurden die Objektträger
mit Wasser, phosphatgepufferter Kochsalzlösung und Wasser gewaschen,
dehydratisiert und fixiert.
-
3A zeigt
die Ergebnisse eines standardmäßigen CARD-Nachweises unter
Verwendung von Biotinyltyramid. 3B zeigt
die Ergebnisse eines mit einer organischen Verbindung und einem
Salz verstärkten CARD-Nachweises
unter Verwendung von Biotinyltyramid. Es besteht ein auffallender
Unterschied zwischen dem standardmäßigen und dem verstärkten Biotinyltyramid-Nachweis
(3A im Vergleich mit 3B), woraus
der verbesserte Nachweis hervorgeht.