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Bezugnahme auf verwandte Anmeldungen
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Die
Anmeldung beansprucht die Vorteile der vorläufigen US-Patentanmeldung,
Eingangsnummern 60/141 670, angemeldet am 30. Juni 1999, und 60/141
719, angemeldet am 30. Juni 1999.
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein Systeme und Verfahren zur Herstellung
von Trockenpulverformulierungen. Insbesondere stellt die Erfindung
Systeme und Verfahren zur Herstellung von sprühgetrockneten Pulvern bereit,
die für
pharmazeutische Anwendungen geeignet sind, vorzugsweise von Trockenpulvern,
die durch Inhalation zu verabreichen sind. Erfindungsgemäß kann die
Trocknungskinetik eines Sprühtrocknungsverfahrens
gesteuert werden, z. B. um die Oberflächendiffusion oberflächenaktiver
Komponenten zu fördern.
Gemäß einem
weiteren Aspekt kann ein Verfahren gesteuert werden, um Amorph-kristallin-Umwandlungen während der
Herstellung von Trockenpulverformulierungen zu fördern.
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Hintergrund der Erfindung
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Schon
jahrelang werden bestimmte Arzneimittel in Zusammensetzungen vertrieben,
die zur pulmonalen Verabreichung geeignet sind, um verschiedene
Zustände
beim Menschen zu behandeln. Solche Zusammensetzungen zur pulmonalen
Arzneimittelverabreichung weisen eine aerosolierte Arzneimittelformulierung auf,
die vom Patienten inhaliert wird, so daß der Wirkstoff die alveoläre Region
der Lungen erreichen kann.
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Pulmonale
Arzneimittelverabreichung kann z. B. durch Verabreichung von Trockenpulverformulierungen
in die tiefe Lunge erreicht werden. Diese Pulver wurden bisher durch
Sprühtrocknung
hergestellt, wie in
WO 96/32149 ,
WO 99/16419 und den
US-Patenten 5 976 574 ,
5 985 248 ,
6 001 336 und
6 051 256 beschrieben.
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Die
Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen als stabile Trockenpulver
durch Sprühtrocknung
bringt jedoch viele Herausforderungen mit sich. Um das Verfahren
der Sprühtrocknung
zur Massenproduktion auszuweiten, ist es erwünscht, den Gesamtfeststoffgehalt
des Zustroms zu erhöhen.
Es wurde jedoch festgestellt, daß die emittierte Pulverdosis,
die aus Zuströmen
mit höherem
Gesamtfeststoffgehalt hergestellt wird, der über etwa 1 (Gew./Vol.) liegt,
deutlich sinkt.
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Zusätzlich bringt
die Fähigkeit,
pharmazeutische Zusammensetzungen als Trockenpulver zu verabreichen,
viele Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel können Partikel, die sowohl kristalline
als auch amorphe Phasen enthalten, physikalische oder chemische
Instabilität
aufweisen. Umwandlungen der Materialien von amorph zu kristallin
während
der Lagerung können
im Ergebnis einer Partikelfusion und anderer physikalischer Veränderungen
zu einer solchen Instabilität
führen.
Ferner erhöht
die Kristallisation häufig
den Wassergehalt in der verbleibenden amorphen Phase und senkt dadurch
die Glasübergangstemperatur
(Tg) der Materialien. Ein erhöhter Wassergehalt
des amorphen Bereichs erhöht
die molekulare Mobilität
und kann die chemischen Degradationsreaktionsgeschwindigkeiten (d.
h. Hydrolyse, Aggregation usw.) erhöhen.
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Formulierungen
mit einem höheren
Prozentsatz an Kristallinität
degradieren mit geringerer Wahrscheinlichkeit während der Lagerung.
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Bekannt
sind Sprühtrockner
mit Trocknungszonen, die bei unterschiedlichen Temperaturen erhalten bleiben,
um eine gewisse Steuerung der Trocknungskinetik zu ermöglichen.
Zum Beispiel offenbart
US-Patent 4
257 799 ein Verfahren zur Herstellung kleiner hohler Glaskugeln
mit einem Außendurchmesser
von etwa 100 bis 500 μm,
wobei das Verfahren das Einleiten von wäßrigen Tröpfchen einer glasbildenden
Lösung
in einen langen vertikalen Tropfofen oder dgl. mit unterschiedlichen
Temperaturbereichen einschließt.
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Die
US-Patente 5 632 100 ,
5 924 216 und
4 281 024 offenbaren auch eine Sprühtrocknung
mit mehreren Trocknungszonen, in denen größere Partikel normalerweise
einer zweiten Trocknung unterzogen werden, um den erwünschten
Feuchtigkeitsgehalt zu erreichen.
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Das
US-Patent 6 051 257 offenbart
strukturmodifizierende Partikel, nachdem sie durch einen Sprühtrocknungsprozeß ausgebildet
worden sind, um den Partikeln erwünschte physikalische Eigenschaften zu
verleihen. Der Partikelmodifikator ist normalerweise ein Ofen mit
einer Temperatursteuerung, die unabhängig vom Sprühtrockner-Ofen
ist, und ist entsprechend positioniert, um die ausgebildeten Partikel
aufzunehmen, nachdem sie aus dem Sprühtrockner-Ofen ausgetreten
sind.
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US-Patent 5 874 063 von
Briggner et al. beschreibt ein Verfahren zur Erhöhung der Kristallinität herkömmlicher
Feinpartikel durch Behandlung der bereits hergestellten Feinpartikel
mit einem Lösungsmittel
in der Gasphase und anschließendes
Entfernen des überschüssigen Lösungsmittels.
Das Lösungsmittel
kann ein organisches Lösungsmittel
sein, oder es kann Wasser sein.
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WO 98/36888 betrifft ein
Aerosolverfahren und die damit verbundene Vorrichtung zur Herstellung
von pulverisierten Produkten aus mehreren Materialien, einschließlich der
Verwendung eines Ultraschall-Aerosolgenerators mit mehreren Ultraschallwandlern,
die unter einem Flüssigkeitszuführungsreservoir
liegen und dasselbe durch Ultraschall erregen, wobei Tröpfchen des
Aerosols entstehen. Ein Trägergas
wird an verschiedene Abschnitte des Reservoirs durch mehrere Gaszuführungsöffnungen
abgegeben, die Gas aus einem Gaszuführungssystem zuführen. Das
Aerosol wird pyrolysiert, um Partikel zu bilden, die dann abgekühlt und
abgeschieden werden.
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Es
bleibt ein Bedarf, eine Steuerung einer Trocknungskinetik von Sprühtrocknungsprozessen
bereitzustellen, um Partikel mit erwünschten physikalischen Eigenschaften
für pharmazeutische
Anwendungen, wie etwa die Herstellung von Trockenpulvern zur Inhalation,
herzustellen. Es ist erwünscht,
Systeme und Verfahren bereitzustellen, die Trockenpulver mit akzeptablen
pulmonalen Verabreichungskennwerten ermöglichen. Die Erfindung beseitigt
die oben genannten Unzulänglichkeiten
des Standes der Technik mit den Merkmalen des beanspruchten Verfahrens
und Systems.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt beispielhafte Systeme und Verfahren zur Herstellung
von Trockenpulverformulierungen bereit, die unter einem Aspekt die
Oberflächendiffusion
oberflächenaktiver
Komponenten während
der Ausbildung von Trockenpulvermedikamenten fördern und daher verbesserte
emittierte Dosen zur pulmonalen Verabreichung aufweisen. Unter einem
weiteren Aspekt wurde festgestellt, daß es möglich ist, eine verbesserte
Steuerung der Trocknungskinetik von Sprühtrocknungsprozessen bereitzustellen,
um Amorph-kristallin-Umwandlungen während der Trocknung zu fördern, ohne
den fertigen Feinpartikeln zusätzliches
Wasser, Lösungsmittel
oder thermische Bearbeitung zukommen zu lassen. Wir sind daher in
der Lage, die potentielle Instabilität einer Feinpartikelformulierung
während
ihrer Lagerungslebensdauer zu reduzieren oder zu minimieren.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Sprühtrocknung
pharmazeutischer Formulierungen, die oberflächenaktive Komponenten enthalten.
Ein System zur Herstellung von Trockenpulvern wird bereitgestellt,
wobei das System einen Zerstäuber
und mindestens eine Konditionierungszone aufweist, die mit dem Zerstäuber gekoppelt
ist, um eine zerstäubte
Formulierung für
eine Verweilzeit zu suspendieren, wobei die zerstäubte Formulierung
im flüssigen
Zustand bleibt. Ein Trockner ist mit der Konditionierungszone gekoppelt,
um die Formulierung zu trocknen, die aus der Konditionierungszone
austritt. Ferner scheidet ein Abscheider die getrocknete Formulierung
in Pulverform ab. Auf diese Weise wird durch Steuerung der Verweilzeit,
Temperatur und relativen Feuchtigkeit in der Konditionierungszone
die zerstäubte
Formulierung so suspendiert, daß die Tröpfchen ein
thermodynamisches Gleichgewicht erreichen können, wobei die oberflächenaktiven
Komponenten zur Oberfläche
der Tröpfchen
diffundieren, um ihre Gleichgewichtsorientierung zu erreichen. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden die Temperatur und relative Feuchtigkeit
in der Kondi tionierungszone auf Stufen gehalten, die die Tröpfchentrocknung
in der Konditionierungszone während
der Periode, die unmittelbar der Zerstäubung folgt, minimieren, vorzugsweise
auf Stufen, die alle gemeinsam die Lösungsmittelverdunstung verhindern.
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Die
Erfindung stellt ferner Verfahren zur Herstellung einer pulverisierten
Formulierung mit einer hohen Konzentration oberflächenaktiver
Komponenten an der Oberfläche
der Partikel bereit. In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine pulverisierte
Formulierung flüssiger
Tröpfchen
in eine Konditionierungszone eingeleitet. Die zerstäubte Formulierung
wird in der Konditionierungszone für eine Verweilzeit suspendiert,
während derer
die Formulierung im flüssigen
Zustand verbleibt, um zu ermöglichen,
daß die
Tröpfchen
ein thermodynamisches Gleichgewicht erreichen, und um die Diffusion
der oberflächenaktiven
Komponenten zur Oberfläche der
Tröpfchen
zu ermöglichen.
Das Verfahren weist auf: Überführung der
konditionierten Formulierung in einen Trockner, Einleiten eines
erwärmten
Gases in den Trockner, um die konditionierte Formulierung zu trocknen und
Trockenpartikel auszubilden, und Sammeln bzw. Abscheiden der Trockenpartikel.
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Unter
einem weiteren Aspekt werden beispielhafte Systeme und Verfahren
zur Herstellung von Trockenpulverformulierungen beschrieben, die
Amorph-kristallin-Umwandlungen solcher Formulierungen während der
Herstellung fördern,
um eine erhöhte
Stabilität
während
der Lagerung zu ergeben. Die Erfindung basiert mindestens teilweise
auf der unerwarteten Beobachtung, daß die Lagerungsstabilität von pulverisierten Formulierungen
von den Herstellungsbedingungen der Pulver stark beeinflußt wird.
Gemäß diesem
Aspekt werden ein Mehrzonen-Sprühtrockner-Anwendungssystem
und -verfahren zur Herstellung von Trockenpulvern bereitgestellt.
Das System weist mindestens eine Konditionierungszone mit einen
Einlaß zum
Einleiten einer zerstäubten
Formulierung in die Konditionierungszone auf. Der Luftstrom in die
Konditionierungszone wird gesteuert, um die Temperatur und relative
Feuchtigkeit zu steuern.
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Die
zerstäubte
Formulierung verbleibt für
eine Verweilzeit bei einer vorbestimmten Temperatur und relativen
Feuch tigkeit in der Konditionierungszone, um die Herstellung des
Gleichgewichts der Wasseraktivität im
zerstäubten
Tröpfchen
mit der Umgebung der Konditionierungszone zu ermöglichen. Diese Herstellung
des Gleichgewichts der Wasseraktivität oder des Wassergehalts ergibt
eine teilweise Trocknung des Tröpfchens und
fördert
Amorph-kristallin-Umwandlungen in der zerstäubten Formulierung. Ein Trockner
ist mit der Konditionierungszone gekoppelt, um die zerstäubte Formulierung
zu endgültig
getrockneten Partikeln zu trocknen. Ferner scheidet ein Sammler
bzw. Abscheider die getrockneten Partikel ab. Auf diese Weise wird
durch Steuerung der Temperatur und relativen Feuchtigkeit in der
Konditionierungszone und durch Steuerung der Verweilzeit die zerstäubte Formulierung
konditioniert und so getrocknet, daß die Amorph-kristallin-Umwandlung gefördert wird.
Gemäß diesem
Aspekt verlassen teilweise getrocknete Partikel die Konditionierungszone,
wobei die Partikel einen ausreichend hohen Feuchtigkeitsgehalt behalten,
was weitere Trocknung erfordert. Diese überschüssige Feuchtigkeit in den teilweise
getrockneten Partikeln wirkt als ein Plastifikator, der Kristallisation ermöglicht.
Die teilweise getrockneten Partikel werden dann solchen Stufen der
Temperatur und relativen Feuchtigkeit ausgesetzt, die das Eintreten
der Kristallisation in einer solchen Geschwindigkeit ermöglichen, daß amorphes
Material innerhalb einer Verweilzeit von wenigen Sekunden umgewandelt
wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht, die eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems zur
Herstellung von Trockenpulvern gemäß erfindungsgemäßer Verfahren
darstellt;
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2 ist
eine grafische Darstellung, die eine verbesserte emittierte Dosis
zeigt, die sich aus erfindungsgemäßen Systemen und Verfahren
ergibt.
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3 ist
ein Flußdiagramm,
das ein erfindungsgemäßes Verfahren
darstellt, das das in 1 dargestellte System verwendet.
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4 bis 6 sind
schematische Darstellungen, die alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Systeme
zur verfahrensgemäßen Herstellung
von Trockenpulvern darstellen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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"Wirkstoff", wie hierin beschrieben,
umfaßt
ein Mittel, ein Arzneimittel, eine Verbindung, eine Zusammensetzung
einer Substanz oder einer Mischung daraus, die eine gewisse pharmakologische,
häufig
nutzbringende Wirkung ermöglicht.
Dies schließt
Futtermittel, Futtermittelzusätze,
Nährstoffe,
Arzneimittel, Vakzine, Vitamine und andere nützliche Mittel ein. Wie hierin
verwendet, umfassen die Fachbegriffe ferner jeden physiologischen
oder pharmakologischen Wirkstoff, der eine lokale oder systemische
Wirkung in einem Patienten erzeugt. Der Wirkstoff, der verabreicht
werden kann, weist auf: Antibiotika, Virostatika, Anti-Epileptika,
Analgetika, entzündungshemmende
Mittel und Bronchodilatatoren und Viren und kann eine anorganische
und organische Mischung sein, einschließlich folgendes, ohne darauf
beschränkt
zu sein: Arzneimittel, die auf die peripheren Nerven, adrenerge
Rezeptoren, cholinergische Rezeptoren, die Skelettmuskeln, das kardiovaskuläre System,
glatte Muskeln, das Blutkreislaufsystem, synaptische Stellen, Neuroeffektor-Übergangsstellen,
das endokrine und das Hormonsystem, das immunologische System, das
Reproduktionssystem, das Skelettsystem, Autakoidsysteme, das alimentäre und exkretorische
System, das Histaminsystem und das Zentralnervensystem wirken. Geeignete
Mittel können
z. B. gewählt
sein aus der Gruppe der Polysaccharide, Steroide, Hypnotika und
Sedativa, Psychoanaleptika, Tranquilizer, Antikonvulsiva, Muskelrelaxantia,
Antiparkinsonmittel, Analgetika, Antiinflammatorika, Muskelkontraktantia,
Antimikrobiotika, Antimalariamittel, Hormonmittel einschließlich Kontrazeptiva,
Sympathikomimetika, Polypeptide und Proteine, die physiologische
Effekte auslösen
können,
Diuretika, Lipidregulierungsmittel, antiandrogenen Mittel, Antiparasitika,
Neoplastika, Antineoplastika, Hypoglykämika, Nahrungsmittel und -ergänzungen,
Wachstumszusätze,
Fette, Antienteritismittel, Elektrolyte, Vakzine und diagnostischen
Mittel.
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Beispiele
von Wirkstoffen, die erfindungsgemäß geeignet sind, umfassen folgendes,
sind jedoch nicht darauf beschränkt: Insulin,
Kalzitonin, Erythropoetin (EPO), Faktor VIII, Faktor IX, Ceredase,
Cerezym, Cyclosporin, Granulozytenkoloniestimulierender Faktor (GCSF),
Alpha-1-Proteinaseinhibitor, Elcatonin, Granulozytenmakrophagenkolonie-stimulierender
Faktor (GMCSF), Wachstumshormon, menschliches Wachstumshormon (HGH),
Wachstumshormon-Freisetzungshormon (GHRH), Heparin, niedermolekulares
Heparin (LMWH), Alpha-Interferon, Beta-Interferon, Gamma-Interferon,
Interleukin-2, luteinisierendes Hormon-Freisetzungshormon (LHRH), Somatostatin,
Somatostatinanaloga einschließlich
Octeotrid, Vasopressinanaloga, Follikelstimulierungshormon (FSH),
Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor, Insulintropin, Interleukin-1, Rezeptorantagonist,
Interleukin-3, Interleukin-4, Interleukin-6, Makrophagenkolonie-stimulierender
Faktor (MCSF), Nervenwachstumsfaktor, Parathormon (PTH), Thymosin
alpha 1, 2b/3a-Inhibitor, Alpha-1-Antitrypsin, respiratorischer
Synzytial-Virus-Antikörper,
zystisches Fibrose-Transmembranregulator-(CFTR-)Gen, Desoxyribonuklease
(DNAse), bakterizid/permeabilitätssteigerndes
Protein (BPI), Anti-CMV-Antikörper, Interleukin-1-Rezeptor, 13-cis-Retinoinsäure, Pentamidinisethionat,
natürlicher
oder synthetischer Lungensurfaktant, Nikotin, Albuterolsulfat, Metaproterenolsulfat,
Beclomethason-Dipropionat, Triamcinolon-Acetamid, Budesonid-Acetonid, Ipratropiumbromid,
Flunisolid, Fluticason, Cromolyn-Natrium,
Ergotamintartrat und die Analoga, Agonisten und Antagonisten der
oben genannten, Ciprofloxacin, Tobramicin, Gentamicin und Azothromycin.
Wirkstoffe können
ferner umfassen: Nukleinsäuren,
vorkommend als reine Nukleinsäuremoleküle, virale
Vektoren, assoziierte virale Partikel, Nukleinsäuren, die in Lipiden oder einem
lipidhaltigen Material assoziiert oder eingelagert sind, Plasmid-DNA
oder -RNA oder andere Nukleinsäurestrukturen
eines Typs, der zur Transfektion oder Transformation von Zellen,
insbesondere von Zellen der alveolären Regionen der Lungen geeignet
ist. Die Wirkstoffe können
in verschiedenen Formen, wie etwa löslichen und unlöslichen,
geladenen und ladungslosen Molekülen,
Komponenten molekularer Komplexe oder pharmakologisch akzeptabler
Salze auftreten. Die Wirkstoffe können natürlich vorkommende Moleküle sein,
oder sie können
rekombinant hergestellt werden, oder sie können A naloga der natürlich vorkommenden
oder rekombinant hergestellten Wirkstoffe sein, wobei eine oder
mehrere Aminosäuren
hinzugefügt
oder entfernt sind. Ferner kann der Wirkstoff abgeschwächte lebende oder
abgetötete
Viren aufweisen, die zur Verwendung als Vakzine geeignet sind.
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Der
erfindungsgemäße Wirkstoff
kann wahlweise mit pharmazeutischen Trägern oder Wirkstoffträgern kombiniert
werden, die zur respiratorischen und pulmonalen Verabreichung geeignet
sind. Solche Träger
oder Wirkstoffträger
können
einfach als Füllmittel
dienen, wenn es erwünscht
ist, die Wirkstoffkonzentration im Pulver, das einem Patienten verabreicht
wird, zu verringern, oder können
dem Wirkstoff vor der Verarbeitung hinzugefügt werden, um die Stabilität und/oder
Dispergierbarkeit des Pulvers in einer Pulverdispersionsvorrichtung
zu verbessern. In weiteren Ausführungsformen
können
die Wirkstoffträger
ohne einen Wirkstoff auf dem pulmonalen Weg verabreicht werden,
z. B. in klinischen Versuchen als Placebo. Solche Wirkstoffträger umfassen
folgendes, sind jedoch nicht darauf beschränkt: (a) Kohlenhydrate, z.
B. Monosaccharide, wie etwa Fructose, Galactose, Glucose, D-Mannose,
Sorbose und dergleichen; Disaccharide, wie etwa Lactose, Trehalose, Cellobiose
und dergleichen; Cyclodextrine, wie etwa 2-Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin; und
Polysaccharide, wie etwa Raffinose, Maltodextrine, Dextrane und
dergleichen; (b) Aminosäuren,
wie etwa Glycin, Arginin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Cystein,
Lysin und dergleichen; (c) organische Salze, hergestellt aus organischen Säuren und
Basen, wie etwa Natriumcitrat, Natriumascorbat, Magnesiumgluconat,
Natriumgluconat, Tromethamin-Hydrochlorid
und dergleichen; (d) Peptide und Proteine, wie etwa Aspartam, Humanserumalbumin,
Gelatine und dergleichen; und (e) Alditole, wie etwa Mannitol, Xylitol
und dergleichen. Eine bevorzugte Gruppe von Trägern umfaßt Lactose, Trehalose, Raffinose,
Maltodextrine, Glycin, Natriumcitrat, Humanserumalbumin und Mannitol.
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"Trockenpulver" bezeichnet eine
Zusammensetzung, die aus fein dispergierten Feststoffpartikeln besteht,
die rieselfähig
sind und (i) in einer Inhalationsvorrichtung ohne weiteres dispergiert
und (ii) von einem Patienten inhaliert werden können, so daß ein Teil der Partikel die
Lunge erreicht, um eine Penetration in die Alveolen zu ermöglichen.
Ein solches Pulver gilt als "respirabel" oder zur pulmonalen
Verabreichung geeignet. Der Begriff trocken in bezug auf das Pulver
bedeutet, daß die
Zusammensetzung einen Feuchtigkeitsgehalt hat, der es ermöglicht,
daß die
Partikel in einer Inhalationsvorrichtung ohne weiteres dispergiert
werden können,
um ein Aerosol zu bilden. Ein Trockenpulver enthält normalerweise weniger als
etwa 10 % Feuchtigkeit, vorzugsweise weniger als 5 % Feuchtigkeit
und besonders bevorzugt weniger als etwa 3 % Feuchtigkeit.
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"Emittierte Dosis" oder "ED" bezeichnet eine
Angabe der Trockenpulververabreichung aus einer geeigneten Inhalatorvorrichtung
nach einem Auslösungs-
oder Dispersionsvorgang einer Pulvereinheit oder eines Pulverreservoirs.
ED ist als das Verhältnis
der verabreichten Dosis zur Nominaldosis definiert (d. h. die Masse
des Pulvers pro Einheitsdosis, die vor dem Auslösen in einer geeigneten Inhalatorvorrichtung
plaziert wird). Die ED ist eine experimentell bestimmte Menge und
wird normalerweise unter Verwendung eines In-vitro-Vorrichtungsaufbaus
bestimmt, der die Patientendosierung simuliert. Um einen ED-Wert
zu bestimmen, wird eine Nominaldosis Trockenpulver (wie oben definiert)
in einer geeigneten Inhalatorvorrichtung plaziert, die dann ausgelöst wird,
wobei das Pulver dispergiert wird. Die entstehende Aerosolwolke
wird dann durch Vakuum aus der Vorrichtung gezogen, wobei sie auf
einem tarierten Filter abgefangen wird, das am Mundstück der Vorrichtung
angebracht ist. Die Pulvermenge, die das Filter erreicht, bildet
die verabreichte Dosis. Wenn z. B. bei einer trockenpulverhaltigen
Blisterpackung von 5 mg, die in einer Inhalationsvorrichtung plaziert
wird, die Dispersion des Pulvers auf einem tarierten Filter, wie
oben beschrieben, 4 mg Pulver ergibt, dann ist die ED für die Trockenpulverzusammensetzung
4 mg (verabreichte Dosis)/5 mg (Nominaldosis) = 80 %.
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"Massenmediandurchmesser" oder "MMD" ist ein Maß für die Median-Partikelgröße, da die
erfindungsgemäßen Pulver
im allgemeinen polydispers sind (d. h. aus einem Bereich von Partikelgrößen bestehen).
MMD-Werte, wie hierin beschrieben, wer den durch Zentrifugalsedimentation
bestimmt, obwohl eine beliebige Anzahl von allgemein verwendeten
Techniken zur Messung der Median-Partikelgröße verwendet werden kann.
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"Aerodynamischer Massenmediandurchmesser" oder "MMAD" ist ein Maß der aerodynamischen
Größe eines
dispergierten Partikels. Der aerodynamische Durchmesser wird verwendet,
um ein aerosoliertes Pulver hinsichtlich seines Sedimentationsverhaltens
zu beschreiben, und ist der Durchmesser einer Kugel mit Einheitsdichte
mit der gleichen Sedimentationsgeschwindigkeit, im allgemeinen in
Luft, wie das Partikel. Der aerodynamische Durchmesser umfaßt Partikelform,
-dichte und geometrische Größe eines
Partikels. Wie hierin verwendet, bezeichnet MMAD den Mittelpunkt
oder Median der aerodynamischen Partikelgrößenverteilung eines aerosolierten
Pulvers, der durch Kaskadenimpaktion bestimmt wird.
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"Pulverisierte Formulierung" bedeutet den Wirkstoff
wie oben definiert in einer Formulierung, die zur pulmonalen Verabreichung
geeignet ist, oder den Wirkstoffträger, der zur pulmonalen Verabreichung
geeignet ist, oder eine Kombination des Wirkstoffs und des Wirkstoffträgers. Die
pulverisierte Formulierung kann in der Trockenpulverform verabreicht
werden, oder sie kann in einer Mischung mit einem geeigneten leichtflüchtigen Treibmittel
mit niedrigem Siedepunkt sein. Es versteht sich, daß mehr als
ein Wirkstoff oder Wirkstoffträger
in der pulverisierten Formulierung enthalten sein kann und daß die Verwendung
des Begriffs "Wirkstoff" oder "Wirkstoffträger" in keiner Weise
die Verwendung von zwei oder mehr solcher Wirkstoffe oder Wirkstoffträger ausschließt.
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"Oberflächenaktive
Komponenten" bezeichnet
eine mit den erfindungsgemäßen Systemen
und Verfahren verwendete beliebige Komponente einer Formulierung,
die die Oberflächenspannung
der Tröpfchen verringert,
und kann der Wirkstoff mit oberflächenaktiven Proteinen, wie
etwa Insulin, oder ein Wirkstoffträger sein, der der Formulierung
hinzugefügt
wird.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines beispielhaften Systems zur erfindungsgemäßen Erzeugung
von Trockenpulvern. 1 beschreibt ein System 10 mit
einer Konditionierungszone 12. Ein Ausgangsmaterial 18 wird
durch einen Zerstäuber 20 in
die Konditionierungszone 12 eingebracht. Eine Einrichtung
zur Steuerung der relativen Feuchtigkeit 14 und eine Temperatursteuereinrichtung 16 sind
vorhanden, die die relative Feuchtigkeit und Temperatur des Luftstroms
steuern, der in die Konditionierungszone 12 eintritt. Die
Einrichtung zur Steuerung der relativen Feuchtigkeit 14 kann
Wasser in den Luftstromeinlaß der
Konditionierungszone 12 einströmen lassen, um die Feuchtigkeit
darin zu erhöhen.
Die Temperatursteuereinrichtung 16 steuert die Temperatur
in der Konditionierungszone 12 durch Steuerung der Temperatur
der Luft, die der Konditionierungszone 12 hinzugesetzt
wird.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung, der Systeme und Verfahren zur Erzeugung
von Trockenpulvern mit erhöhter
Oberflächenkonzentration
oberflächenaktiver
Komponenten betrifft, wird der Wirkstoff, Wirkstoffträger oder
die Wirkstoff/Wirkstoffträger-Kombination
im Ausgangsmaterial 18 bei einer Konzentration von 0,01
% (Gew./Vol.) bis 10 % (Gew./Vol.), normalerweise von 0,1 % bis
5,0 % (Gew./Vol.) und häufig
von 1,0 % bis 3,0 % (Gew./Vol.) gelöst oder suspendiert. Die Formulierung
wird zerstäubt
und tritt dann in die Konditionierungszone 12 ein. Die
zerstäubte
Formulierung verbleibt in der Konditionierungszone bei Stufen der
relativen Feuchtigkeit und Temperatur, die gesteuert werden, um
die Verdunstung zu minimieren und zu ermöglichen, daß das Tröpfchen das thermodynamische
Gleichgewicht erreicht, wobei die oberflächenaktive Komponente ihre
Gleichgewichtsorientierung an der Tröpfchenoberfläche erreicht.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung behalten die Tröpfchen, die die Konditionierungszone
verlassen, einen Hauptteil des Lösungsmittels und
verbleiben daher in flüssigem
Zustand, wie unten ausführlicher
beschrieben.
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Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung minimiert die Konditionierungszone 12 langsame
Trocknungsgeschwindigkeiten, um eine erhöhte Diffusion oberflächenaktiver
Komponenten, wie etwa Proteine, einschließlich Insulin, zur Tröpfchenoberfläche vor
der Bildung einer getrockneten Partikel-"Haut" zu
fördern,
wie oben beschrieben. Vorzugsweise wird die Temperatur in der Konditionierungszone 12 abgesenkt,
um die Tröpfchentrocknung im
Zeitraum unmittelbar nach der Zerstäubung zu minimieren. Die anfängliche
Tröpfchentrocknung wird
beschränkt,
indem in der Konditionierungszone 12 eine Umgebung mit
einer hohen relativen Luftfeuchte bei mittleren Temperaturen beibehalten
wird. Die Temperaturen in der Konditionierungszone 12 sind
unter 60°C,
vorzugsweise unter 50°C
und besonders bevorzugt 25 bis 50°C,
und relative Feuchtigkeiten von mehr als 10 %, vorzugsweise mehr
als 20 % und besonders bevorzugt mehr als 25 % bis zu 100 % werden
in der Konditionierungszone 12 beibehalten. Die Tröpfchenverweilzeit
in der Konditionierungszone 12 gemäß diesem Aspekt der Erfindung
ist vorzugsweise von etwa 0,1 s bis etwa 20 s und mehr bevorzugt
von etwa 2 s bis etwa 5 s. Die spezifische Verweilzeit kann jedoch
in Abhängigkeit
von der bestimmten Formulierung des Ausgangsmaterials 18 variieren.
Während
der Verweilzeit verbleibt die zerstäubte Formulierung 18 vorzugsweise
als flüssige
Tröpfchen
bestehen. Die Verweilzeit und die Bedingungen in der Konditionierungszone
werden so beibehalten, daß die
zerstäubte
Formulierung, die aus der Konditionierungszone 12 austritt,
in flüssiger
Form verbleibt.
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Die
Steuerung der Temperatur, relativen Feuchtigkeit der der Konditionierungszone 12 zugesetzten Luft
und die Steuerung der Verweilzeit in der Konditionierungszone 12 fördert die
Herstellung von beispielhaften Trockenpulvern durch Suspendierung
des zerstäubten
Ausgangsmaterials 18 in flüssiger Form für eine ausreichende
Dauer, um eine erhöhte
Oberflächenanreicherung
oberflächenaktiver
Komponenten zu fördern. Die
Konditionierung der flüssigen
Tröpfchen
bei minimierten Trocknungsgeschwindigkeiten, verglichen mit Standardsprühtrocknungssystemen,
wie etwa denjenigen, die von Buchi, Niro, APV, Yamato Chemical Company,
Okawara Kakoki Company und anderen hergestellt werden, fördern die
Möglichkeit,
daß die
Tröpfchen ein
thermodynamisches Gleichgewicht erreichen, und fördern die Diffusion der oberflächenaktiven
Komponenten zur Tröpfchenoberfläche. Auf
diese Weise kann ein erhöhter
Feststoffgehalt im zerstäubten
Ausgangsmaterial 18 verarbeitet werden, während die
Oberfläche
der erzeugten Trockenpulver mit oberflächenaktiven Komponenten angereichert
wird. Folglich haben die so er zeugten Trockenpulver eine höhere emittierte
Dosis im Vergleich zu denjenigen, die in einem Standardsprühtrockner
von Buchi oder Niro hergestellt wurden (siehe 2).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt, der die Förderung
der Amorph-kristallin-Umwandlung einer sprühgetrockneten Formulierung
betrifft, werden Systeme und Verfahren zur Erzeugung von Trockenpulvern,
die stabiler als bisher hergestellte Sprühtrockenpulver sind, beschrieben.
Trockenpulver werden bevorzugt durch Sprühtrocknung unter Bedingungen
hergestellt, die häufig
ein gemischtes amorphes und kristallines Pulver ergeben. Loser Wirkstoff,
normalerweise in kristalliner Form, wird in einem physiologisch
akzeptablen wäßrigen Puffer
gelöst,
normalerweise in einem Citratpuffer mit einem pH-Bereich von etwa
2 bis 9. Wirkstoffträger
können
der Lösung
entweder in Kombination mit dem Wirkstoff oder, wenn keine Wirkstoffe
zu verabreichen sind, allein hinzugefügt werden. Der Wirkstoff wird
in einem Ausgangsmaterial mit einer Konzentration von normalerweise
0,01 % (Gew./Vol.) bis 3 % (Gew./Vol.), üblicherweise von 0,2 % bis
2,0 % (Gew./Vol.) gelöst
oder suspendiert. Es versteht sich, daß höhere Konzentrationen des Wirkstoffs
im Ausgangsmaterial innerhalb des Schutzbereichs der Erfindung liegen.
Gemäß diesem
Aspekt durchläuft
die zerstäubte
Formulierung mindestens eine Konditionierungszone, wobei die Temperatur
und relative Feuchtigkeit gesteuert werden, um eine Amorph-kristallin-Umwandlung
der Formulierung zu ermöglichen.
Gemäß diesem
Aspekt verdunstet der größte Teil
der flüssigen
Phase von der zerstäubten
Formulierung vor dem abschließenden
Trocknungsverfahren, so daß die
Tröpfchen,
die in die Konditionierungszone eintreten, diese als teilweise getrocknete
Partikel verlassen. Die teilweise getrockneten Partikel behalten
eine ausreichende Feuchtigkeit, um als Plastifikator zu wirken und
Kristallisation zu ermöglichen.
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Gemäß diesem
Aspekt werden die teilweise getrockneten Partikel für längere Verweilzeiten
deutlich erhöhten
relativen Feuchtigkeiten ausgesetzt. Gemäß diesem Aspekt beträgt die Temperatur
in der Konditionierungszone 12 35 bis 120°C, die relative
Feuchtigkeit in der Konditionierungszone 12 beträgt 10 bis
99 und die Verweilzeiten sind ausreichend, um eine Amorph-kristallin-Umwandlung
bis dahin zu ermöglichen,
wo im wesentlichen keine weitere Kristallisation auftritt. Die Verweilzeiten
betragen vorzugsweise etwa 1 s bis etwa 60 s und mehr bevorzugt
etwa 2 s bis etwa 20 s. Die spezifische Verweilzeit kann jedoch
in Abhängigkeit
von der bestimmten Formulierung des Ausgangsmaterials 18 variieren.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung treten teilweise getrocknete Partikel aus der
Konditionierungszone 12 für eine weitere Konditionierung
und/oder abschließende
Trocknung vor dem Abscheiden aus. Der größte Teil der Flüssigkeit
ist aus der zerstäubten
Formulierung, die aus der Konditionierungszone (oder der letzten
Konditionierungszone, falls mehrere Konditionierungszonen verwendet
werden) austritt, vor dem Eintreten in die abschließende Trocknungsstufe
verdunstet.
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Mit
erneutem Bezug auf 1 wirkt der Zerstäuber 20 als
ein Einlaß in
die Konditionierungszone 12. Insbesondere wird die Ausgangsmaterialformulierung 18 durch
den Zerstäuber 20 zerstäubt und
in die Konditionierungszone 12 eingebracht, wo sie für eine Verweilzeit,
wie oben beschrieben, verbleibt. Zur Herstellung von Trockenpulvern,
die zur Inhalation vorgesehen sind, erzeugt der Zerstäuber 20 Tröpfchen mit
einem Durchmesser von weniger als 50 μm, vorzugsweise weniger als
30 μm und
besonders bevorzugt weniger als 20 μm. Die Zeit, die die zerstäubte Formulierung 18 in
der Konditionierungszone 12 verbleibt, variiert gemäß der Größe, des
Typs und der Anzahl der Konditionierungszone(n) 12. Vorzugsweise
ist die Konditionierungszone 12 dafür konfiguriert, längere Verweilzeiten
der Formulierung 18 in der Konditionierungszone 12 im Vergleich
zu schneller trocknenden Umgebungen, wie oben beschrieben, bereitzustellen.
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Das
System 10 kann mit mehreren Ausgangsmaterialien 18 verwendet
werden, um ein Trockenpulver 30 auszubilden. Zum Beispiel
kann das Ausgangsmaterial 18 die oben beschriebenen Wirkstoffe
allein oder in Kombination mit einem beliebigen der oben beschriebenen
Wirkstoffträger
aufweisen, oder das Ausgangsmaterial 18 kann die Wirkstoffträger ohne
Wirkstoffe aufweisen. Ein oder mehrere Wirkstoffe und ein oder mehrere Wirkstoffträger können in
der Ausgangsmaterialformulierung enthal ten sein. Die Ausgangsmaterialformulierung
kann auch ein Lösungsmittel-
oder Hilfslösungsmittelsystem
aufweisen. Die Lösungsmittel
können
folgende sein, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Wasser, Ethanol, Aceton,
Isopropanol und Methanol oder Kombinationen daraus.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
die Konditionierungszone 12 eine Pfropfenströmungskonditionierungszone 12,
d. h. eine Durchrück-(FIFO-)Konditionierungszone.
Alternativ kann die Konditionierungszone 12 eine Rückmischungskonditionierungszone 12 sein,
d. h. eine Zirkulationskonditionierungszone. Ferner kann mehr als
eine Konditionierungszone 12 verwendet werden, einschließlich Kombinationen
aus FIFO- und Rezirkulations(kontinuierlich gerührten Reaktor-)Konfigurationen.
Auf diese Weise kann die Verweilzeit durch Steuerung der Zeit, die
das Ausgangsmaterial 18 in der Umgebung mit der erwünschten
Temperatur/relativen Feuchtigkeit in der Konditionierungszone 12 verbringt,
gesteuert werden. In einer Ausführungsform
weist die Konditionierungszone 12 eine langgestreckte isolierte
Röhre (wie
etwa eine Glasröhre)
mit einer Länge
von etwa 2 m bis etwa 6 m auf.
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Bei
Ausführungsformen,
die die Einrichtung zur Steuerung der relativen Feuchtigkeit 14 verwenden, läßt die Steuereinrichtung 14 genügend feuchte
Luft in die Konditionierungszone 12 herein, um ihre relative Feuchtigkeit
zu steuern, damit diese mindestens 10 % beträgt, vorzugsweise zwischen etwa
20 % und etwa 99 %.
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Während des
Betriebs ist es bevorzugt, die Temperatur im System 10 zu
beobachten. Schätzwerte
der effektiven Temperatur in Umgebungen mit relativer Feuchtigkeit
können
von einem Differentialscanningkalorimetrie-(DSC-)Wärmeaktivitätsmonitor
(TAM), durch Feuchtigkeitssorption und Röntgenpulverdiffraktometrie bestimmt
werden. In einer Ausführungsform
reichen die Temperaturen in der Konditionierungszone 12 von etwa
35°C bis
etwa 110°C,
in Abhängigkeit
von der Kombination der Temperatur und relativen Feuchtigkeit, die
für einen
einzelnen Durchlauf gewählt
worden ist.
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In
einer Ausführungsform
werden Ausgangsmaterialformulierungen mit bekannter Zusammensetzung und
bekanntem Fest stoffgehalt mit Flüssigkeitsgeschwindigkeiten
von etwa 2,5 bis etwa 100,0 Milliliter pro Minute (ml/min), häufig zwischen
etwa 2,5 und 7,0 ml/min bei einem Laborverfahren und etwa 10,0 bis
100,0 ml/min bei einem technischen Pilotverfahren, durch einen Doppelfluidzerstäuber 20 gepumpt.
Die Gasdrücke und
Strömungsgeschwindigkeiten
des Zerstäubers 20 betragen
etwa 30 Pfund pro Quadratzoll (psig) bis etwa 100 psi bzw. etwa
0,5 bis 1,3 scfm bei einem Laborverfahren und etwa 30 bis 130 psig
und 5 bis 20 scfm bei einem technischen Pilotverfahren.
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Wie
in 1 beschrieben, tritt das Ausgangsmaterial 18 aus
der Konditionierungszone 12 aus und tritt in einen Trockner 24 ein.
Der Trockner 24 trocknet das zerstäubte Ausgangsmaterial 18 zu
einer getrockneten Formulierung weiter und arbeitet normalerweise
mit einer relativen Feuchtigkeit, die deutlich geringer als die relative
Feuchtigkeit der Konditionierungszone 12 ist. Der Trockner 24 hat
einen Einlaß,
um das konditionierte Ausgangsmaterial 22 aufzunehmen,
und einen Einlaß,
um trockene Heißluft
aufzunehmen. Zusätzlich
kann dem System 10 erwärmte
Luft (z. B. etwa 4 bis 9 scfm) mit einem Luftstrom zwischen der
Konditionierungszone 12 und dem Trockner 24 hinzugesetzt
werden. In einer bestimmten Ausführungsform
beträgt
die Temperatur der Luft zwischen etwa 90°C und etwa 180°C, in Abhängigkeit
von der Wassermenge im System 10 und den erwünschten
Kombinationen aus relativer Feuchtigkeit und Temperatur in Strömungsrichtung
dahinter.
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Der
Trockner 24 kann mehrere verschiedene Konfigurationen innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung haben. Zum Beispiel ist in einer
Ausführungsform
der Trockner 24 eine isolierte Glaskammer oder -röhre mit
einer Länge
von etwa 2 m bis etwa 6 m. In einer Ausführungsform ist die Trocknungszone 24 eine
isolierte Glaskammer oder -röhre
mit einer Länge
von etwa 1 m bis etwa 3 m. In einer bestimmten Ausführungsform zur
Förderung
der Kristallinität
beträgt
die Verweilzeit der Partikel in der Trocknungszone 24 etwa
0,4 s.
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Der
Gesamtluftstrom im System 10 variiert in Abhängigkeit
von der Konfiguration des Systems 10, der Abscheidevorrichtung
und vom verarbeiteten Ausgangsmaterial 18. In einem Beispiel
beträgt
der Gesamtluftstrom etwa 19 scfm bis etwa 23 scfm, wobei die Zerstäuberluft,
das Ausgangsmaterial 18 und die Luft, die in die Konditionierungszone 12 eingebracht
wird, und die erwärmte
Luft, die in den Trockner 24 eingebracht wird, berücksichtigt
sind.
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Die
getrocknete Formulierung weist Trockenpulver 30 auf, das
in einem Abscheider bzw. Sammler 28 gesammelt wird. Der
Abscheider 28 kann z. B. einen Zyklon- oder Schlauchfilteranlagenabscheider
aufweisen. Der Fachmann wird anerkennen, daß andere Abscheider auch innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung verwendet werden können. Das
Trockenpulver 30 hat vorzugsweise einen Massenmediandurchmesser (MMD)
von etwa 0,5 μm
bis etwa 10,0 μm
und einen aerodynamischen Massenmediandurchmesser (MMAD) zwischen
etwa 1 und 5 μm.
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Die
Erfindung stellt ferner beispielhafte Verfahren zur Erzeugung gepulverter
Formulierungen unter Verwendung des Systems 10 bereit.
Wie in 3 dargestellt, betrifft ein beispielhaftes Verfahren
(100) die Zerstäubung
eines Ausgangsmaterials (102) und das Einleiten des zerstäubten Ausgangsmaterials
in eine Konditionierungszone (104). Das Verfahren umfaßt die Steuerung
der Temperatur (106) in der Konditionierungszone und kann
ferner das Zusetzen feuchter Luft (108) umfassen, um die
relative Feuchtigkeit in der Konditionierungszone zu steuern. Die
Lösung
wird in der Konditionierungszone für eine Verweilzeit suspendiert
(110), um die Bewegung oberflächenaktiver Komponenten zu
den Tröpfchenoberflächen zu
fördern.
Das Verfahren weist dann die Trocknung der Ausgangsmaterialformulierung
(112) und das Abscheiden des Trockenpulvers (114)
auf.
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Unter
einem Aspekt ist die Konditionierungszone dafür konfiguriert, die zerstäubten Tröpfchen für eine Verweilzeit
im Bereich von etwa 0,1 s bis etwa 20 s zu suspendieren. Unter einem
weiteren Aspekt weist die Konditionierungszone eine langgestreckte
isolierte Röhre
mit einer Länge
von mindestens etwa 1 m auf. Durch Steuerung unter anderem der Konditionierungszonengröße und der
Strömungsgeschwindigkeit
der Ausgangsmaterialformulierung durch die Konditionierungszone
kann die Verweilzeit gesteuert werden. Unter einem Aspekt weist
die Konditionierungszone einen Behälter auf, der die Ausgangsmaterialformulierung
suspendieren kann. Unter einem Aspekt ist ein Befeuchter mit der
Konditionierungszone gekoppelt, um die relative Feuchtigkeit darin
zu steuern. Ebenso weist unter einem weiteren Aspekt das System
eine Temperatursteuereinrichtung auf, um die Temperatur der Ausgangsmaterialformulierung
bei Eintritt in die Konditionierungszone zu steuern. Die Steuerung
der Formulierungstemperatur und der relativen Feuchtigkeit der Konditionierungszone unterstützt die
Diffusion oberflächenaktiver
Partikel, teilweise durch Erhaltung der zerstäubten Formulierung in flüssigem Zustand
in der Konditionierungszone.
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Unter
einem Aspekt wird die Formulierung in der Konditionierungszone 12 suspendiert,
indem die Formulierung eine langgestreckte Röhre der Konditionierungszone
durchläuft.
Alternativ wird die Formulierung suspendiert, indem die Formulierung
in einem Behälter
der Konditionierungszone umgewälzt
wird. Daher kann eine Vielfalt von Konditionierungszonen innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung verwendet werden.
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Wir
wenden uns nunmehr 4 zu, in der ein alternatives
System 50 zur Erzeugung von getrockneten Pulvern gemäß alternativen
Verfahren beschrieben wird. Das System 50 hat eine erste
Konditionierungszone 52 zur Aufnahme einer zerstäubten Ausgangsmaterialformulierung 58.
Wie zuvor beschrieben, kann die erste Konditionierungszone 52 eine Überwachungseinrichtung
aufweisen, um die Temperatur und/oder relative Feuchtigkeit zusätzlich zu
einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Temperatur und/oder relativen
Feuchtigkeit des Luftstroms, der in die Konditionierungszone 52 eintritt,
zu überwachen.
Wie in 4 gezeigt, sind mehrere Konditionierungszonen
in Reihe gekoppelt, um die Umgebung zu steuern, in die die zerstäubte Formulierung 58 eingeleitet
wird. 4 zeigt eine zweite Konditionierungszone 62 bis
zu einer N-ten Konditionierungszone 64. Unter Verwendung
mehrerer Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 können die
Temperatur, relative Feuchtigkeit und Konditionierungszeit gesteuert
werden. Eine solche Umgebung ermöglicht
die Amorph-kristallin-Umwandlung der zerstäubten Formulierungen. Die Verwendung
mehrerer Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 ermöglicht auch,
daß ein
einfaches System 50 die Konditionierungszeit durch Änderung der
Anzahl von Konditio nierungszonen 52, 62 bis 64 ändert, wie
es zur Herstellung verschiedener Formulierungen notwendig sein kann.
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Die
Verwendung mehrerer Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 ermöglicht ferner
die Einleitung einer Vielfalt von Bestandteilen an geeigneten Stellen
in den Strom des Systems 50. Zum Beispiel kann es unter bestimmten
Umständen
erwünscht
sein, zusätzliches
Material, wie etwa Lösungsmittel
und Lösungsmitteldämpfe, in
das System 50 einzuleiten. Die Einleitung solcher Materialien
kann an geeigneten Stellen im System 50 und insbesondere
in den erwünschten
Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 erfolgen.
Wie in 4 gezeigt, wird ein erstes Material 70 in
die Konditionierungszone 52 eingeführt, ein zweites Material 72 wird
in die Konditionierungszone 62 eingeleitet und ein N-tes
Material 74 wird in die Konditionierungszone 64 eingeleitet. Die
Anzahl und der Typ der in das System 50 eingeleiteten Materialien 70 bis 74 variiert
selbstverständlich
teilweise in Abhängigkeit
von der verarbeiteten Formulierung 58.
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Zum
Beispiel ermöglichen
mehrere Konditionierungszonen die aufeinanderfolgende Umwandlung
und Trocknung der Bestandteile in der Formulierung 58 unter
Verwendung von Hilfslösungsmitteln
mit verschiedenen Dampfdrücken.
In einer Ausführungsform
weist die Formulierung 58 einen Wirkstoff und einen Wirkstoffträger in einem
Ethanol/Wasser-Hilfslösungsmittel
auf. Die Verdunstung eines Hilfslösungsmittels, z. B. des Ethanols,
bewirkt die Verfestigung von Komponenten, die darin gelöst waren,
und führt
dazu, daß die
Zusammensetzung der trocknenden Oberfläche des Tröpfchens durch solche Komponenten
angereichert wird. Als nächstes
führt die
Verdunstung des verbleibenden Lösungsmittels,
z. B. des Wassers, zur Verfestigung der ethanollöslichen Komponenten. Der Fachmann
wird anerkennen, daß die
Verwendung von Wasser und Ethanol nur ein Beispiel von vielen Hilfslösungsmitteln
und Mehrfachlösungsmitteln
ist, die im System 50 verarbeitet werden können. Zum
Beispiel können
zu der oben beschriebenen Wirkstoff-Ethanol/Wasser-Hilfslösungsmittel-Formulierung 58 ein
erstes Material 70, das überschüssiges Ethanol aufweist, und
ein zweites Material 72, das trockene Heißluft aufweist,
hinzuge setzt werden. Wie zuvor beschrieben, verdunstet das Ethanol
zuerst, und dann verdunstet das Wasser. Da jedoch Ethanol im Überschuß hinzugesetzt
worden ist, bleibt die ethanolgelöste Komponente so lange gelöst, bis
das zweite Material 72 hinzugesetzt worden ist. Das erste
Lösungsmittel,
das verdunstet, bestimmt die Oberfläche des trocknenden Partikels,
da sich die in diesem Lösungsmittel
gelösten
Komponenten zuerst verfestigen. Das/die verbleibende(n) Lösungsmittel
verdunsten durch diese trocknende Haut, und ihre gelösten Komponenten
verfestigen sich an der Innenseite der trocknenden Haut.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
das zweite Material 72 oder N-te Material 74 Reagenzien,
die mit den Oberflächenkomponenten
der dispergierten Partikel, die einen Teil der Formulierung 58 bilden,
reagieren können.
Solche Reagenzien könnten
z. B. eine Beschichtung aus Formulierung 58 bereitstellen.
Solche Reagenzien können
folgendes umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Phospholipide,
Saccharin, Leucin und Cholesterol. Die Materialien 70 bis 74 können ferner
die erwärmten
Gasströme
umfassen, die sublimierte Materialien enthalten. Wenn es dem Gasstrom
und der Formulierung 58 durch die Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 hinzugefügt worden
ist, kann sublimiertes Material als eine feste Beschichtung um das
Partikel abgelagert werden.
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Wie
in 4 gezeigt, weist das System 50 ferner
einen Trockner 66 zur Trocknung der Formulierung auf. Der
Trockner 66 ermöglicht
vorzugsweise die Einleitung trockener Heißluft in den Strom der Formulierung 58 durch
das System 50. Ein Abscheider 68 scheidet die
getrockneten Partikel wie zuvor beschrieben ab. Im System 50 fördert die
Steuerung der Temperatur, der relativen Feuchtigkeit und der Konditionierungszeit
in den Konditionierungszonen 52, 62 bis 64 die
Amorphkristallin-Umwandlungen der Formulierungen 58, um getrocknete
Partikel mit einem höheren
kristallinen Prozentsatz zu erzeugen.
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Mit
Bezug nunmehr auf 5 wird eine alternative Ausführungsform
eines Systems 100 beschrieben. Wie in 5 gezeigt,
weist das System 100 eine erste Konditionierungszone 102 auf,
die mit einer zweiten Konditionierungszone 114 gekop gelt
ist, welche wiederum mit einem Trockner 116 gekoppelt ist.
Ein Abscheider 118 ist mit dem Trockner 116 gekoppelt
und scheidet Trockenpartikel 120 ab. Eine zerstäubte Ausgangsmaterialformulierung 108 wird,
wie zuvor beschrieben, durch einen Zerstäuber 110 in die Konditionierungszone 102 eingeleitet,
um eine Diffusion oberflächenaktiver
Komponenten zu ermöglichen.
Die Feuchtigkeit in der Konditionierungszone 102 wird unter
Verwendung eines Befeuchters 104 gesteuert. Die Konditionierungszone 114 ermöglicht Amorph-kristallin-Umwandlungen,
wie oben beschrieben. Durch Minimierung der Tröpfchentrocknung in der Konditionierungszone 102 für eine bestimmte
Zeitdauer und Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts der teilweise getrockneten
Partikel bei einer gegebenen Temperatur kann die Tröpfchentrocknung
wie zuvor beschrieben bei einem Orientierungsgleichgewicht der Partikelkomponenten
und einer erwünschten
Kristallinität
erreicht werden, und eine höhere
Partikelstabilität
kann erreicht werden.
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Ebenso,
wie in 6 gezeigt, hat ein System 200 eine erste
Konditionierungszone 202, die mit einer zweiten Konditionierungszone 210 gekoppelt
ist. In dieser Ausführungsform
bringt ein Zerstäuber 206 eine
zerstäubte
Ausgangsmaterialformulierung 204 in die Konditionierungszone 202 ein.
Bei einigen Konfigurationen kann es auch bevorzugt sein, trockene
Heißluft 208 in
die Konditionierungszone 202 einzuleiten. Größe, Form und
Typ der Konditionierungszone 202 können in Abhängigkeit vom Pulver, das im
System 200 gebildet wird, variieren. Nach einer vorbestimmten
Zeitdauer in der Konditionierungszone 202 wird die Formulierung
in die Konditionierungszone 210 überführt, wobei zu dieser Zeit ein
Material 212 in die Konditionierungszone 210 eingebracht
wird. Das Material 212 kann, wie oben beschrieben, sublimierte
Materialien, Reagenzien und dergleichen aufweisen. Die Materialien 212 können z.
B. verwendet werden, um eine Beschichtung auf den Partikeln in der
Formulierung 204 zu bilden. Die zerstäubten Formulierungen 204 werden
dann in einem Trockner 214 getrocknet und in einem Abscheider 216 abgeschieden,
wie im Zusammenhang mit vorherigen Figuren beschrieben.
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Unter
einem bestimmten Aspekt weist die Formulierung mindestens etwa 1
% Feststoffgehalt auf, und die Trockenpartikel haben eine emittierte
Dosis von mindestens etwa 60 %. Die Erfindung umfaßt ferner
trockene pulverisierte Formulierungen, die gemäß den offenbarten Verfahren
erzeugt worden sind.
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Die
Wirkstoffmenge in der pulverisierten Formulierung ist die Menge,
die notwendig ist, um eine therapeutisch wirksame Menge des Wirkstoffs
zu verabreichen, um das erwünschte
Ergebnis zu erreichen. In der Praxis variiert dies in hohem Maße in Abhängigkeit
von dem bestimmten Wirkstoff, der Schwere des Zustands und der erwünschten
therapeutischen Wirkung. Die pulmonale Verabreichung ist jedoch
im allgemeinen für Wirkstoffe
nutzbar, die in Dosen von 0,001 mg/Tag bis 100 mg/Tag, vorzugsweise
0,01 mg/Tag bis 50 mg/Tag verabreicht werden müssen.
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Zur
erfindungsgemäßen Verwendung
geeignete pulverisierte Formulierungen umfassen Trockenpulver und
Partikel, die in einem Treibmittel suspendiert oder gelöst sind.
Die pulverisierten Formulierungen haben eine Partikelgröße, die
so gewählt
ist, daß sie
die Penetration in die Alveolen der Lungen zuläßt, d. h. vorzugsweise einen
Massenmediandurchmesser (MMD) von unter 10 μm, vorzugsweise unter 7,5 μm und besonders
bevorzugt unter 5 μm
und normalerweise einen Durchmesser im Bereich von 0,1 μm bis 5 μm. Die emittierte
Dosis (ED) dieser Pulver ist > 30
%, normalerweise > 40
%, vorzugsweise > 50
% und häufig > 60 %, und die Aerosolpartikelgrößenverteilung
hat einen aerodynamischen Massenmediandurchmesser (MMAD) von etwa
1,0 bis 5,0 μm,
normalerweise 1,5 bis 4,5 μm
und vorzugsweise 1,5 bis 4,0 μm.
Diese Trockenpulver haben einen Feuchtigkeitsgehalt unter etwa 10
Masse-%, normalerweise unter etwa 5 Masse-% und vorzugsweise unter
etwa 3 Masse-%. Solche Pulver sind in
WO
95/24183 ,
WO 96/32149 und
WO 99/16419 beschrieben,
deren Inhalt hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Trockenpulver
werden vorzugsweise durch Sprühtrocknung
hergestellt. Der Wirkstoff, Wirkstoffträger oder eine Kombination aus
Wirkstoff und Wirkstoffträger
wird in einem physiologisch akzeptablen wäßrigen Puffer gelöst oder
suspendiert, normalerweise einem Citratpuffer mit einem pH-Bereich
von etwa 2 bis 9.
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Die
Trockenpulver können
unter Verwendung eines Trockenpulverinhalators von Inhale Therapeutic Systems
verabreicht werden, wie in 5 740 794, 5 785 049,
WO 96/09085 und in den
US-Patentanmeldungen 60/136 418 und
60/141 793 beschrieben,
deren Inhalt hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird. Die Trockenpulver
können
auch unter Verwendung eines Dosierungsinhalators verabreicht werden,
wie von Laube et al. in
US-Patent
5 320 094 beschrieben, dessen Inhalt hierin durch Bezugnahme
aufgenommen wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung ersichtlich, in welcher die bevorzugte Ausführungsform
ausführlich
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen beschrieben wird.
-
Beispiel 1
-
Ein
Mehrzonen-Sprühtrockner
(MZD) gemäß 1 wurde
aufgebaut und getestet, um eine 60%ige Insulinformulierung (I-016)
zu erzeugen. Die Temperatur und relative Feuchtigkeit der Einlaßluft wurde
gesteuert, um bestimmte Bedingungen in der Konditionierungszone 12 zu
erreichen, wie unten in Tabelle 1 dargestellt. Die Trocknungsluftstromgeschwindigkeit
war etwa 10 Normalkubikfuß pro
Minute (scfm) bis etwa 14 scfm.
-
Die
60%ige Insulinformulierung wurde durch Lösen von Human-Zinkinsulin,
Mannitol, Natriumcitrat, Natriumhydroxid und Glycin in deionisiertem
Wasser für
eine Gesamtfeststoffkonzentration wie in Tabelle 1 aufgeführt hergestellt.
Die Verweilzeit war zwischen 3,6 und 3,8 s und war so bemessen,
daß sie
ausreichend lang war, um die Oberflächendiffusion der Insulinproteinmoleküle zu fördern. Der
Erfolg des Beispiels wurde durch Vergleich der emittierten Dosis
(ED) als Funktion des Gesamtfeststoffgehalts bestimmt. Die Ergebnisse und
Betriebsbedingungen für
vier Testdurchläufe
unter Verwendung von Lösungen
mit 3 % Feststoffgehalt sind in Tabelle 1 unten dargestellt. Die
Werte sind als Dreiecke in dem in
2 gezeigten
Diagramm gezeichnet und mit Werten der emittierten Dosen für Lösungen von
1 % bis 4 % Feststoffgehalt unter Verwendung von Standardsprühtrocknern
verglichen.
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Die
Konditionierungszone war eine isolierte Glasröhre mit einer Länge von
etwa 2,1 m, und die Trocknungszone war eine isolierte Glaskammer
mit einer Länge
von etwa 0,6 m. Die Konditionierungszonentemperatur wurde an einer
Position unmittelbar vor der Position des Einlasses für trockene
Heißluft
beobachtet. Die Temperatur war entlang der Länge der Konditionierungszone
nahezu konstant (plus oder minus etwa 2°C). Die beobachteten Temperaturen
wurden verwendet, um die relative Feuchtigkeit des Systems zu berechnen.
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Wie
oben in Tabelle 1 gezeigt, wurde in einem Durchlauf (Charge Nr.
97322) eine 60%ige Insulinformulierung mit etwa 3 % Feststoffgehalt
mit einer Geschwindigkeit von 5 ml/min in die Konditionierungszone gepumpt.
Die Konditionierungszone wurde mit etwa 50°C und etwa 45 % relativer Feuchtigkeit
betrieben. Die Formulierung verblieb in der Konditionierungszone
für etwa
3,8 s, bevor sie in den Trockner kam. Die nunmehr teilweise getrockneten
Partikel durchliefen den Trockner in etwa 0,4 s, wobei der Trockner
mit etwa 63°C
und etwa 19 % relativer Feuchtigkeit arbeitete. Die getrockneten
Partikel wurden in einem Zyklonabscheider abgeschieden, der bei
etwa 60°C
und bei etwa 19 % relativer Feuchtigkeit arbeitete. Eine Ausbeute
von 85 % mit einem MMD von etwa 2,20 μm wurde erzielt. Der Feuchtigkeitsgehalt
im Trockenpulver als Gewichtsprozentanteil betrug etwa 2,8 %.
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Wie
in 2 gezeigt, waren die emittierten Dosen (ED) für die Durchläufe mit
dem 60%igen Insulin für eine
3%ige Feststoffzusammensetzung im Vergleich zur ED der Niro- und
Buchi-Standardchargen mit dem gleichen prozentualen Feststoffgehalt
alle größer. Auf
diese Weise ermöglichen
das System und die Verfahren einen erhöhten Feststoffgehalt ohne eine
Verringerung der ED im Vergleich zu den Niro- und Buchi-Standardsystemen.
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Beispiel 2
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Ein
Mehrzonen-Sprühtrockner
(MZD) gemäß 1 wurde
aufgebaut und getestet, um erfindungsgemäße konditionierte Partikel
zu erzeugen. Zwei Buchi-Sprühtrockner
wurden angeordnet, um sequentiell zu arbeiten. Der erste Buchi (Buchi
1) ar beitete als ein Befeuchter. Der zweite Buchi (Buchi 2) wirkte
als der Zerstäuber.
Eine Konditionierungszone, eine isolierte Glasröhre mit einer Länge von
etwa 2,1 m, wurde am Auslaß von
Buchi 2 angebracht. Die Trocknungszone war eine isolierte Glaskammer
mit einer Länge
von etwa 0,6 m, die am Ende der Konditionierungszone angebracht
war. Ein Einlaß für komprimierte
trockene Heißluft
definierte die Trennung der Konditionierungszone und der Trocknungszone.
Ein Zyklonabscheider wurde verwendet, um die erzeugten Trockenpulver
abzuscheiden.
-
Wäßrige Lösungen mit
1,5 PTH (Parathormon 1–34)
und Mannitol wurden im MZD gemäß dem nachfolgenden
Ablauf und in den in Tabelle 2 dargestellten Konzentrationen getrocknet.
Wasser wurde mit einer Geschwindigkeit zwischen etwa 9 ml/min und
etwa 22,5 ml/min in Buchi 1 gepumpt. Die Einlaßtemperatur von Buchi 1 war
zwischen etwa 200 und 215°C
eingestellt. Die Trocknungsluftströmungsgeschwindigkeit war etwa 10
Normalkubikfuß pro
Minute (scfm) bis etwa 14 scfm. Der Zerstäubergasdruck und die Strömungsgeschwindigkeit
waren auf 35 psi und 0,7 bis 1,0 scfm eingestellt. Die Auslaßtemperatur
der Feuchtluft von Buchi 1 reichte von etwa 52°C bis etwa 72°C.
-
Die
Feuchtluft von Buchi 1 wurde Buchi 2 zugeführt. Die Zuführlösung der
Wirkstofformulierung wurde ferner mit einer Geschwindigkeit von
2,5 bis 7 ml/min in Buchi 2 zerstäubt. Der Zerstäuberdruck
und die Strömungsgeschwindigkeit
waren auf 80 bis 100 psi bzw. 1,0 bis 1,3 scfm eingestellt. Die
Temperatur der zerstäubten
Formulierung, die die Konditionierungszone erreichte, wurde durch
das Volumen und die Temperatur der hinzugesetzten Feuchtluft gesteuert.
Die Konditionierungszonentemperatur wurde an einer Position unmittelbar
nach der Formulierungszerstäubung
und der Position des Einlasses für
trockene Heißluft
beobachtet. Die Temperatur war entlang der Länge der Konditionierungszone
nahezu konstant (plus oder minus etwa 2°C). Überwachte Temperaturen wurden
verwendet, um die relative Feuchtigkeit des Systems zu berechnen.
Die Berechnungen der relativen Feuchtigkeit basierten auf der in
das System eingetretenen Gesamtwassermenge und der Konditionierungszonentemperatur
und unterstellten keine undichten Stellen im System.
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Aus
der Konditionierungszone traten die Formulierungen in die Trocknungszone
ein und verblieben dort etwa 0,4 bis 0,5 s. Die Temperatur der Trocknungszone
wurde unmittelbar vor dem Zyklonabscheider gemessen und betrug zwischen
40 und 80°C.
Die Temperatur der trockenen Luft betrug zwischen 90 und 180°C. Ein Zyklonabscheider
wurde zur Pulverabscheidung verwendet. Tabelle 1 zeigt die Betriebsbedingungen
und Produktkennwerte der PTH/Mannitol-Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß hergestellt
wurden.
-
Tabelle
3 zeigt die emittierte Dosis der Formulierungen.
Tabelle 3. Emittierte Dosen für PTH/Mannitol-Chargen, mit
dem MZD hergestellt
Charge
Nr. | PTH/Mann. (Gew./Gew.) | n | Rest
(±SD) | abgeschieden (±SD) | ED
(%)(±SD) |
97366
97367
97368 | 45/55
"
" | 5
5
5 | 5
(2)
7 (6)
5 (2) | 75
(4)
69 (4)
68 (4) | 70,9
(4,4)
64,4 (6,2)
64,5 (3,3) |
97320 | 60/40 | 5 | 9
(5) | 56
(8) | 50,5
(7,6) |
97319B
97319C | 30/70
" | 10
10 | 3
(6)
7 (4) | 66
(3)
67 (4) | 64,3
(4,0)
62,3 (2,8) |
-
Die
Menge kristallisierbarer Komponenten wurde durch Vergleich der Kristallisationsenthalpien
(ΔHc) geschätzt,
die durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC) für hergestellte
Partikel (MZD) und für
solche, die durch herkömmliche
Sprühtrocknungssysteme
hergestellt wurden, gewonnen wurden.
-
Verglichen
mit einer ähnlichen
Formulierung, die von einem Buchi- oder Niro-System verarbeitet
worden ist, erzeugte der Mehrzonen-Trockner eine viel niedrigere ΔH
c (siehe Tabelle 4). Dies bringt zum Ausdruck, daß als Ergebnis
der Verarbeitung ein viel höherer
Kristallisationsgrad eintrat. Bei erhöhter Kristallinität, die als Ergebnis
des dargestellten Systems und Verfahrens beobachtet wurde, hatten
die resultierenden Partikel eine höhere Geschwindigkeit der Amorph-kristallin-Umwandlung während der
Verarbeitung und zeigen daher eine viel größere Lagerstabilität als diejenigen,
die auf herkömmliche
Weise verarbeitet wurden. Tabelle 4. Ergebnisse der thermischen Analyse für PTH/Mannitol-Pulver
Charge
Nr. | PTH/Mann. (Gew./Gew.) | Sprühtrockner | Auslaß/Trocknungszonentemp. | ΔHc 1 (J/g) |
97320
97040 | 60/40
" | MZD
Büchi | 72
65 | 6,9
49,6 |
97366
97367
97368 | 45/55
"
" | MZD
MZD
MZD | 83
74
75 | 4,6
7,6
8,3 |
97189 | " | Büchi | 60 | 11,5 |
97319B
97319C | 30/70
" | MZD
MZD | 72
72 | 11,5
10,5 |
97141
B1104-4 | "
" | Büchi
Niro | 56
75 | 9,1
8,6 |
-
Beispiel 3
-
Der
MZD von Beispiel 5 wurde verwendet, um eine 1,5%ige Lösung aus
85 Mannitol und 15 Citrat einer Sprühtrocknung zu unterziehen.
Die Betriebsbedingungen und Produktkennwerte sind in Tabelle 5 dargestellt.
Die Partikelgrößen (Massenmediandurchmesser,
MMD) wurden durch Zentrifugalsedimentation (Horiba) bestimmt, und
die Feuchtigkeitsgehalte wurden durch Karl-Fisher-Titration bestimmt.
-
Die
emittierte Dosis der für
5 Monate in einer Trockenbox gelagerten ersten Charge zeigte einen
Abfall von weniger als 10 im Vergleich zu einem Abfall von mehr
als 25 bei durch herkömmliche
Sprühtrocknung
hergestellten Pulvern. Dies drückt
weiter die Stabilität
von Pulvern aus, die im Mehrzonen-Trockner erzeugt wurden.