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FACHGEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von 4-, 7-, 10-, 13-, 16-Docosapentaensäure (nachstehend auch als ”DPA” bezeichnet) enthaltendem Material zur Linderung von Arachidonsäure-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts in vivo und betrifft insbesondere die Verwendung von 4-, 7-, 10-, 13, 16-Docosapentaensäure enthaltendem Material, um der Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel vorzubeugen, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursacht wird.
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STAND DER TECHNIK
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Die beiden repräsentativen Familien ungesättigter Fettsäuren sind der ω-3-Typ und der ω-6-Typ. Hier gibt w die Anzahl an Kohlenstoffatomen in einer Fettsäure an, wobei vom Methyl-Ende zur nächsten Doppelbindung gezählt wird. Unlängst wurde das Verhältnis von ungesättigten ω-6-Fettsäuren zu ω-3-Typ-Fettsäuren als wichtig erkannt.
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Verschiedene Fettsäuren einschließlich ω-6-Typ-Fettsäuren, wie Linolsäure, Dihomo-γ-Linolensäure und Arachidonsäure, und ω-3-Typ-Fettsäuren, wie α-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, sind jeweils dafür bekannt, verschiedene biologische Funktionen zu übernehmen. Gleichzeitig, und wichtig, beeinflussen sich diese beiden Typen von ungesättigten Fettsäuren gegenseitig stark in ihren biologischen Funktionen. Bei Menschen können diese ungesättigten Fettsäuren in vivo nicht biologisch synthetisiert werden, und beide Typen wandeln sich nicht ineinander um. Somit wird erwartet, dass das in vivo Verhältnis von ω-3-Typ- zu ungesättigten ω-6-Fettsäuren das Verhältnis in der aufgenommenen Quelle (z. B. Nahrung) widerspiegelt.
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Zwischenzeitlich betrug, auf der Grundlage einer Ernährungserhebung unter den Japanern, das empfohlene aufgenommene Verhältnis von ungesättigten ω-6-Fettsäuren zu ungesättigten ω-3-Fettsäuren ungefähr 4:1, gemäß der überarbeiteten empfohlenen Nahrungsmenge für die Japaner von 1994. (Ministry of Health & Welfare, 5. überarbeitete Auflage, Nihonjin no Eiyo no Shoyoryo (Dietary Allowance for the Japanese), 1994, Seiten 56–58).
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Ferner werden die jüngsten Essgewohnheiten der Japaner von den Ernährungsgewohnheiten der westlichen Länder beeinflusst, was zu einer merklichen Zunahme der Gelegenheiten, eine um Fleisch herum orientierte Mahlzeit zu sich zu nehmen, und zu einer Erhöhung der Aufnahme von ungesättigten ω-6-Fettsäuren im Vergleich zum ω-3-Typ führt. Als Folge steigt die Sterblichkeit aufgrund von arteriosklerotischen Krankheiten, wie Myokardinfarkt und Zerebralthrombose, rapide an. Um diesen Zustand zu verbessern, wurde der Zusatz von hochkonzentrierten ungesättigten ω-3-Fettsäuren, wie 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure (nachstehend auch als ”EPA” bezeichnet) und 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure (nachstehend auch als ”DHA” bezeichnet), zu Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt.
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Eicosanoide (Prostaglandin, Leukotrien, Thromboxan, etc.), die alle verschiedene physiologische Funktionen aufweisen, werden im Fall von ungesättigten ω-3-Fettsäuren aus EPA, und im Fall von ungesättigten ω-6-Fettsäuren aus Dihomo-γ-Linolensäure und Arachidonsäure biosynthetisiert. Außerdem unterdrücken ungesättigte ω-3-Typ- und ω-6-Typ-Fettsäuren an sich den Fettsäure-Biosyntheseweg eines anderen Typs. Beispielsweise hemmt die EPA-Aufnahme die Δ6-Desaturase, die die Umwandlung von Linolsäure steuert, die Ausgangsfettsäure bei der Biosynthese von ω-6-Typ-Fettsäuren zu γ-Linolensäure, das Kettenverlängerungsenzym, das die Umwandlung von γ-Linolensäure zu Dihomo-γ-Linolensäure steuert, und die Δ5-Desaturase, die die Umwandlung von Dihomo-γ-Linolensäure zu Arachidonsäure steuert. Folglich sinkt die Menge des Endprodukts Arachidonsäure (nachstehend auch als ”ARA” bezeichnet) beträchtlich. Die Aufnahme von ARA-Fettsäurevorstufen (wie Linolsäure und γ-Linolensäure) ist zur Ergänzung dieser ARA-Abnahme nur schwach wirksam, und die direkte Aufnahme von ARA galt als notwendig.
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Außerdem sind die Aufklärung der biologisch aktiven Funktionen von DHA und ihre praktische Anwendung in den letzten Jahren aufgrund der Entdeckung von Fischmaterial, das hohe Konzentrationen an DHA enthält, wie das Orbitalfett von Thunfisch, und der technologische Fortschritt bei der Herstellung von hoch aufgereinigten Fettsäuren voran gekommen. Es wurde klar, dass die Wirkung der Senkung der Cholesterinspiegel, die antikoagulante Wirkung und karzinostatische Wirkung biologisch aktive Funktionen der DNA sind. In Bezug auf das Stoffwechselsystem des Gehirns ist auch klar geworden, dass DNA bei der Verbesserung der Gedächtnisleistung und des Lernens, der Vorbeugung von Altersdemenz und der Behandlung der Alzheimer Krankheit wirksam ist. Ferner wurde bewiesen, dass DNA eine essentielle Fettsäure für das Wachstum von Fischbrut ist. Aufgrund der vorstehend erwähnten Gründe wird DNA in verschiedenen Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Ködern verwendet. DNA hemmt auch den biosynthetischen Weg, unter Einbeziehen ungesättigter ω-6-Fettsäuren, was zu ARA führt, und diese Hemmung ist bekanntlich stärker als diejenige von EPA. Somit wird eine Abnahme der ARA-Spiegel als eine Sekundärwirkung aufgrund der Verabreichung nur von DNA als Problem angesehen.
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Die Verabreichung nur von DNA ist kaum ein Problem, wenn ungesättigte ω-3-Fettsäuren nur für einen begrenzten Zeitraum einem bestimmten Patienten als Medikament verabreicht werden oder wenn die Verabreichung von DNA-Zusätzen die Spiegel oder den vollständigen Mangel an ungesättigten ω-3-Fettsäuren senkt. Jedoch muss das Gleichgewicht zwischen ω-6- und ω-3-Typ-Fettsäuren berücksichtigt werden, wenn ungesättigte ω-3-Fettsäuren eingenommen werden, um Krankheiten vorzubeugen. In der Vergangenheit war die direkte Aufnahme von ARA notwendig, um die Abnahme der ARA-Spiegel aufgrund der Einnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren zu unterdrücken. Eine Steuerung der ARA-Aufnahmemenge ist allerdings schwierig, da ARA die direkte Vorstufe von Eicosanoiden, wie Prostaglandin der 2er Serie und Leukotrien der 4er Serie, ist.
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ARA-Mangelzustände sind nicht auf diejenigen beschränkt, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursacht werden. Beispielsweise bei Kleinkindern, älteren Menschen, Patienten mit Erwachsenenkrankheiten und denjenigen mit dem Risiko von Erwachsenenkrankheiten, wie Leberkrankheiten, ist der Biosyntheseweg für die Herstellung von ARA aus Linolsäure schwach, und offen gesagt neigt ARA in vivo dazu, defizitär zu sein. Bei Krankheitszuständen besteht ein hoher Bedarf an Prostaglandin und seiner Vorstufe, ARA, für zentrale Abwehr- und Reparaturmechanismen in vivo. Daher leiden kranke Patienten an einem ARA-Mangel, der Einfluss auf die Genesung und das Überleben nehmen kann. Ungeachtet des Alters führt eine unzureichende Ernährung zu ARA-Mangelzuständen. Außerdem ist ARA oft bei Individuen defizitär, deren Fettaufnahme begrenzt ist (beispielsweise aufgrund von Hyperlipidämie, Diabetes, Fettleibigkeit, etc.)
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Folglich bestand ein hoher Bedarf an Techniken zur Verbesserung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts in vivo und insbesondere an Techniken, die sicherere Alternativen zur direkten Aufnahme von ARA bei den Bemühungen bereitstellen, einer durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der ARA-Spiegel vorzubeugen.
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WO 98/03671 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Lipiden, die Docosahexaensäure (DHA) und/oder Docosapentaensäure (DPA) enthalten. Das Verfahren umfasst die Schritte des Kultivierens in einem Medium eines Mikroorganismus, der der Gattung Ulkenia angehört, der die Fähigkeit zur Produktion von DHA und/oder DPA besitzt und die Lipide aus der Kultur gewinnt. Das Verfahren kann ferner den Schritt des Abtrennens von DNA und/oder DPA von den Lipiden umfassen. Die DNA und/oder DPA sowie die DHA- und/oder DPA enthaltenden Lipide, die wie vorstehend beschrieben erhalten werden, können verschiedenen Nahrungsmitteln, Futtermitteln oder Ködern zugesetzt werden, um einem DHA- und/oder DPA-Mangel entgegenzuwirken. ARA und AHA werden als wichtig für das Säuglingswachstum, die Größenzunahme und Entwicklung des Gehirns sowie bei der etwaigen Vorbeugung von Altersdemenz und Alzheimer Krankheit offenbart.
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US-A-544454 offenbart ein flüssiges Nahrungsprodukt zur Verbesserung des Ernährungszustandes und zur Reversion der charakteristischen Diarrhö und Entzündung bei einem Säuger mit Colitis ulcerosa oder einer Dickdarmentzündung, das in Kombination (a) ein Ölgemisch, das Eicosapentaensäure (20:5n3) und/oder Docosahexaensäure (22:6n3) enthält, und (b) eine Quelle unverdaulicher Kohlenhydrate, die durch im menschlichen Dickdarm vorhandene Mikroorganismen zu kurzkettigen Fettsäuren metabolisiert wird, enthält.
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Die vorliegende Erfindung beabsichtigt die Lösung der vorstehend erwähnten Probleme und stellt ein neues Verfahren zur Verbesserung von Arachidonsäure-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts in vivo und insbesondere ein neues Verfahren, um einer Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursacht wird, vorzubeugen, bereit.
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Nach intensiver Forschung, um die vorstehend beschriebenen Aufgaben auszuführen, fanden die Erfinder, dass Omega-6-Typ-Docosapentaensäure (4-, 7-, 10-, 13-, 16-Docosapentaensäure, nachstehend auch als ”DPA” bezeichnet) bei ARA-Mangelzuständen und insbesondere bei ARA-Mangelzuständen, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren hervorgerufen werden, in vivo zu Arachidonsäure (ARA) umgewandelt wird. Die Erfinder fanden ebenfalls, dass die so erhaltene Erhöhung der ARA-Spiegel das Fettsäuregleichgewicht in vivo beeinflussen kann, was zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts führt.
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Bei einer Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung von 4-, 7-, 10-, 13-, 16-Docosapentaensäure (DHA) enthaltendem Material bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Linderung von Arachidonsäure-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern.
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Bei einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung die Verwendung von DPA enthaltendem Material bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur Vorbeugung einer durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung bereit, die der Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursacht wird, vorbeugt, umfassend:
Herstellung einer Dosiseinheit der Zusammensetzung, die DPA enthaltendes Material enthält, auf der Grundlage einer durchschnittlichen Aufnahme an ungesättigten ω-3-Fettsäuren, die während eines festgesetzten Zeitraums in einem Individuum bestimmt wird, und einer Abschätzung der durch die Aufnahme der ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel in dem Individuum.
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Alternativ stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung bereit, die der durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der Arachidonsäure-Spiegel vorbeugt, umfassend:
Herstellung einer Dosiseinheit der Zusammensetzung, die DPA enthaltendes Material und ungesättigte ω-3-Fettsäure enthaltendes Material enthält, auf der Grundlage einer Abschätzung der durch die Aufnahme einer vorher festgelegten Menge an ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Arachidonsäure-Spiegel, wobei die vorher festgelegte Menge an ungesättigten ω-3-Fettsäuren eine Menge an ungesättigten ω-3-Fettsäuren ist, die pro Dosiseinheit in der Zusammensetzung eingeschlossen ist.
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Die Erfindung stellt auch ein Arachidonsäure-(ARA), DPA- und DHA-enthaltendes Lipid bereit, worin:
ARA/DHA (Gewichtsverhältnis) 0,03–0,4 beträgt;
DPA/DHA (Gewichtsverhältnis) nicht
weniger als 0,07 beträgt; und
EPA/DHA (Gewichtsverhältnis) nicht mehr als 0,03 beträgt.
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Die Erfindung betrifft ferner Nahrungsergänzungsmittel und Tierfutter, wie in den angehängten Ansprüchen definiert, z. B. ein Nahrungsmittel-Zusatzstoff, ein Medikament, ein Zusatz für ein Medikament, Futter oder ein Köder. Dieses Nahrungsergänzungsmittel kann eine zum Füttern von Kleinkindern geeignete Formel, eine zum Füttern von Frühgeborenen geeignete Formel, Säuglingsnahrung, Nahrung für werdende oder stillende Mutter, geriatrische Nahrung oder Nahrung für kranke Patienten sein.
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Die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf ARA-Mangelzustände stellt eine wesentliche Erhöhung der ARA-Spiegel bereit und ermöglicht die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern, beispielsweise in der Leber und/oder Serum.
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Das DPA enthaltende Material kann jedes beliebige oder mehrere der DPA enthaltenden Lipide, ausgewählt aus Niederalkylestern von DPA und DPA als Komponentenmaterial enthaltenden Glycerinester, sein. Dieses DPA enthaltende Material kann aus Mikroorganismen stammen. Die Mikroorganismen können aus der Gattung Thraustochytrium, der Gattung Schizochytrium, der Gattung Japonochytrium und der Gattung Ulkenia ausgewählt sein.
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Das DPA enthaltende Material und das ungesättigte ω-3-Fettsäure enthaltende Material können DPA enthaltende und ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltende Lipide sein. Ferner kann die Gesamtmenge an Fettsäuren in der vorstehend erwähnten Zusammensetzung 0,1% oder mehr DPA; 0,1% oder mehr DPA und 0,1% oder mehr 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure (DHA); und 0,1% oder mehr DPA, 0,1% oder mehr DHA und 20% oder weniger 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure (EPA) enthalten.
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Die vorstehend erwähnten DPA enthaltenden und ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltenden Lipide können als Komponenten eine oder mehrere Verbindungen enthalten, ausgewählt aus Niederalkylestern von DPA, Niederalkylestern von ungesättigten ω-3-Fettsäuren sowie DPA und/oder ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltenden Glycerinester. Insbesondere können die vorstehend erwähnten DPA und ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltenden Lipide als Komponenten entweder DPA-Ethylester und ungesättigte ω-3-Fettsäuren-Ethylester oder DPA und/oder ungesättigte ω-3-Fettsäuren-enthaltende Triglyceride enthalten. Die vorstehend erwähnten Lipide können ein Gemisch von Lipiden, das durch Kultivieren einer Art von Mikroorganismus erhalten wurde, oder ein Gemisch von Lipiden, das durch getrenntes Kultivieren verschiedener Mikroorganismen erhalten werden kann, sein. Eines der vorstehend erwähnten Lipide kann Glycerinester enthalten, die ARA, DPA und/oder DHA als Komponenten umfassen, insbesondere kann es Triglyceride enthalten, die ARA, DPA und/oder DHA als Komponenten umfassen.
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Über die Möglichkeit, dass sich DPA durch Rückumwandlung in ARA umwandeln kann, wurde kürzlich berichtet (FEBS Letters, 431: 1–6 (1998); Biochim. Biophys. Acta. 137: 420–426 (1967); Biochim. Biophys. Ac-ta. 218: 29–35 (1970); J. Nutrition. 83: 234–238 (1964)). Diese Berichte legen allerdings nur die Umwandlung von DPA zu ARA dar, die auftritt, wenn DPA einer Ratte verabreicht wird, die mit einer essentiellen Fettsäure-Mangelernährung aufgezogen wird, derart, dass ihre ARA-Spiegel in den Geweben übermäßig abgenommen haben. Sogar bei Verabreichungsexperimenten an normale Tiere legt der Bericht nur die Umwandlung von DPA zu ARA dar, die in den Hoden erfolgt, wo die DPA-Spiegel besonders hoch sind. Die zuvor geschilderte Umwandlung von DPA zu ARA ist auf Veränderungen in Tieren, die unter speziellen Bedingungen aufgezogen wurden, wie unter einer essentiellen Fettsäuremangelernährung, oder auf Veränderungen, die kurzzeitig in spezialisierten Geweben auftraten, begrenzt. Es wurde nicht geklärt, ob die Langzeit-Verabreichung von DPA als Futter unter den allgemeinen Fütterungsbedingungen die herabgesetzten ARA-Spiegel in der Leber, Serum und dergleichen wesentlich erhöht, um ein ausgewogenes Fettsäuregleichgewicht aufrechtzuerhalten. Außerdem gab es vorher keinen Hinweis darauf, dass DPA herabgesetzte ARA-Spiegel, die durch die Aufnahme von ungesättigten Omega-3-Fettsäuren verursacht wurden, unterdrückt.
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Die Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend ausführlicher beschrieben.
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(Verwendung von DPA enthaltendem Material zur Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts in vivo)
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Die Erfindung beschreibt die Verwendung von DPA enthaltendem Material zur Erhöhung defizitärer ARA-Spiegel bei Säugern und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts. Zusammensetzungen mit dieser Anwendungsmöglichkeit umfassen DPA enthaltendes Material in einer Menge, die zur Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern pro Dosiseinheit wirksam ist.
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In dieser Beschreibung bedeutet „DPA enthaltendes Material” Material, das DPA in jeder beliebigen chemischen oder physikalischen Form enthält, die zur physiologischen Aufnahme von DPA in vivo geeignet ist. Beispiele für DPA enthaltendes Material, außer freiem DPA, sind anorganische Salze von DPA (beispielsweise nicht toxische Metallsalze, umfassend Alkalimetallsalze, wie Natriumsalz und Kaliumsalz; und Erdalkalimetallsalze, wie Calciumsalz und Magnesiumsalz, organische Salze (beispielsweise Ammoniumsalz), Derivate, die keine Lipide sind, die DPA enthalten (beispielsweise ein Amid von DPA und seine Alkylsubstituierten Formen), und Lipide, die DPA enthalten (auch einfach als „DPA enthaltende Lipide” bezeichnet). Ein DPA enthaltendes Lipid ist das bevorzugte DPA enthaltende Material im Sinne seiner physikalischen Stabilität, Bioabsorbierbarkeit und seiner hauptsächlichen Aufbauform in vivo.
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In dieser Beschreibung bezieht sich ”Lipid” auf ein Material, das in organischen Lösungsmitteln, wie in Ether, Chloroform und Benzol, löslich, aber in Wasser unlöslich ist und eine intramolekulare chemische Bindung aufweist, die beispielsweise von einer Esterbindung dargestellt wird, die zwischen einer höheren Fettsäure ausgebildet ist. Beispiele für DPA enthaltende Lipide sind Niederalkylester von DPA und Glycerinester, die DPA als ihre Komponenten enthalten.
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In dieser Beschreibung bezieht sich ”Niederalkylester von DPA” auf Ester, die zwischen DPA und niederen Alkoholen mit 1–6 Kohlenstoffen, vorzugsweise 1–4 Kohlenstoffen, und stärker bevorzugt 1–3 Kohlenstoffen, gebildet werden. Der Ethylester ist bezüglich Bioakzeptanz und Sicherheit des Alkohols, der nach der Hydrolyse der Esterbindung in vivo dissoziiert, besonders bevorzugt. ”DPA enthaltende Glycerinester” oder ”Glycerinester, die DPA als ihre Komponente enthalten” bezieht sich auf Materialien, in denen mindestens ein DPA-Molekül eine Esterbindung pro Glycerin-Molekül bildet. Solche Beispiele umfassen Monoacylglycerid, Diacylgylcerid, Triacylglycerid, Glycerophospholipid, Glyceroglycolipid, etc. Wird die Anwendung auf Nahrungsmittel in Betracht gezogen, ist Triacylglycerid (auch einfach ”Triglycerid” genannt) vom Standpunkt essbarer Formen von Fett bevorzugt.
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Wie ein Fachmann weiß, sind DPA enthaltende Lipide nicht auf die vorstehend erwähnten Beispiele beschränkt, sondern umfassen auch Sphingophospholipide und andere Phospholipide, Sphingoglycolipide und andere Glycolipide und jedes DPA enthaltende Material, das in der vorstehenden Definition mit umfasst ist.
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Die Komponenten pro Dosiseinheit und die Menge an DPA enthaltendem Material, die zur wirksamen Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern pro Dosiseinheit enthalten ist, kann von einem Fachmann je nach Art, Geschlecht, Alter, Gewicht, Gesundheitszustand oder Krankheit des Individuums (Menschen oder andere Säuger) auf geeignete Niveaus eingestellt werden. ”Wirksam zur Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern” bedeutet, dass die Aufnahme von DPA enthaltendem Material zu einer wesentlichen Erhöhung der ARA-Spiegel führt, die zur Wiederherstellung abgesunkener ARA-Spiegel auf normale Niveaus und zur Aufrechterhaltung eines normalen ARA-Spiegels bei Säugern ausreicht. Die vorhandene oder nicht vorhandene Erhöhung der ARA-Spiegel bei Säugern kann durch jedes bekannte biochemische Verfahren und/oder durch dem Fachmann bekannte chemische Analyseverfahren gemessen werden. Als nicht einschränkendes Beispiel zur Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts in vivo bei erwachsenen Menschen sollten Zusammensetzungen, die DPA enthaltendes Material enthalten, für eine Einzelverabreichung pro Tag 0,0001 mg–100 g, vorzugsweise 0,001 mg–10 g und stärker bevorzugt 0,5 mg–5 g freie DPA pro Dosiseinheit enthalten.
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Die Verwendung von erfindungsgemäßem DPA enthaltendem Material und die Verabreichung von Zusammensetzungen, die DPA enthaltendes Material enthalten, kann die Verwendung und Verabreichung nach einer medizinischen Verschreibung durch einen Arzt in den Fällen ausschließen, in denen das Patentrecht, das auf Anwendungen dieser Beschreibung angewandt wird, solche Einschränkungen einschließt. Deshalb kann die Durchführung des Verfahrens zur Linderung von ARA-Mangelzuständen und zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Fettsäuregleichgewichts bei Säugern, einschließlich des Verfahrens der Verabreichung der vorstehend erwähnten Zusammensetzungen auf nicht-menschliche Säuger beschränkt sein.
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(Verwendung von DPA enthaltendem Material, um einer Abnahme der ARA-Spiegel vorzubeugen)
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DPA enthaltendes Material kann insbesondere verwendet werden, um einer Abnahme der ARA-Spiegel, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursacht wird, vorzubeugen. Wirksame Zusammensetzungen enthalten DPA enthaltendes Material pro Dosiseinheit in einer Menge, die zur Vorbeugung der durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der ARA-Spiegel wirksam ist. Hier bedeutet ”zur Vorbeugung der Abnahme der ARA-Spiegel wirksam” ausreichend, um die Größe der Abnahme der ARA-Spiegel wesentlich zu verringern, oder vorzugsweise ausreichend, um ARA auf ein Niveau zu bringen, das dasselbe ist, als waren keine ungesättigten ω-3-Fettsauren konsumiert worden.
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Das Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen, die der Abnahme der ARA-Spiegel aufgrund der Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsauren vorbeugen, umfasst zwei Formen. Eine besteht darin, dass die Quelle der ungesättigten ω-3-Fettsäure getrennt von dieser Zusammensetzung vorhanden ist, und die andere darin, dass die Quelle der ungesättigten ω-3-Fettsäure-Aufnahme mit dieser Zusammensetzung kombiniert ist.
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Im ersteren Fall wird zuerst die durchschnittliche Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren während eines festgesetzten Zeitraums durch ein ungesättigte ω-3-Fettsäuren konsumierendes Individuum ermittelt. Auf der Grundlage der ermittelten durchschnittlichen Aufnahme wird die Abnahme der ARA-Spiegel aufgrund der Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren durch das Individuum abgeschätzt. Im letzteren Fall wird zuerst der ungesättigte ω-3-Fettsäure-Gehalt pro Dosiseinheit, der in der Zusammensetzung enthalten sein soll, ermittelt. Dies kann abhängig von der primär beabsichtigten Verwendung von ungesättigten ω-3-Fettsäuren (beispielsweise DHA und/oder EPA) bestimmt werden. Dann wird bei einem Individuum die Abnahme der ARA-Spiegel, die durch die Aufnahme einer vorher festgesetzten Menge einer ungesättigten ω-3-Fettsäure verursacht wurde, abgeschätzt. In beiden Fällen wird, je nach abgeschätztem Abnahmeniveau, die zur Vorbeugung der Abnahme der ARA-Spiegel wirksame Menge an DPA bestimmt. Die für das vorstehend erwähnte Verfahren notwendigen speziellen Verfahren können von Fachleuten unschwer verstanden und je nach Individuum und DPA enthaltendem Material entsprechend ausgeführt werden. Somit kann eine Dosiseinheit einer Zusammensetzung, die eine wirksame Menge DPA enthaltendes Material und gegebenenfalls ungesättigte ω-3-Fettsäure enthaltendes Material einschließt, hergestellt werden.
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Bei der vorstehenden Zusammensetzung sind DPA enthaltendes Material und ungesättigte ω-3-Fettsäure enthaltendes Material bevorzugt DPA enthaltende und ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltende Lipide. Beispiele für DPA enthaltende und ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthaltende Lipide sind ein Gemisch von Niederalkylestern von DPA, Niederalkylestern von ungesättigten ω-3-Fettsäuren und von Glycerinestern, die DPA und/oder ungesättigte ω-3-Fettsäuren als Komponenten enthalten. Lipide, die ungesättigte ω-3-Fettsäuren enthalten, sind vorzugsweise DHA und/oder EPA. Bei einem Beispiel kann die Zusammensetzung durch einen DPA-Gehalt von nicht weniger als 0,1% gekennzeichnet sein, vorzugsweise von nicht weniger als 1,0% oder stärker bevorzugt von nicht weniger als 3,5%, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäure in der Zusammensetzung. Bei einem weiteren Beispiel kann die Zusammensetzung durch einen DPA-Gehalt von nicht weniger als 0,1%, vorzugsweise von nicht weniger als 1,0% und stärker bevorzugt von nicht weniger als 3,5%, und einen DHA-Gehalt von nicht weniger als 0,1%, vorzugsweise von nicht weniger als 1,0% und stärker bevorzugt von nicht weniger als 5,0%, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäuren in der Zusammensetzung, gekennzeichnet sein. Bei einem weiteren Beispiel jedoch, kann die Zusammensetzung durch einen DPA-Gehalt von nicht weniger als 0,1%, vorzugsweise von weniger als 1,0% und stärker bevorzugt nicht weniger als 3,5% und einen DHA-Gehalt von nicht weniger als 0,1%, vorzugsweise von nicht weniger als 1,0% und stärker bevorzugt von nicht weniger als 5,0%, und einen EPA-Gehalt von nicht mehr als 20%, vorzugsweise von nicht mehr als 5,0% und stärker bevorzugt von nicht mehr als 1,0%, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäuren in der Zusammensetzung, gekennzeichnet sein.
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Die direkte Verabreichung von ARA ist ein einfaches Verfahren, um der Abnahme der ARA-Spiegel bei Säugern vorzubeugen, allerdings schwankt diese Menge, auch wenn die Verabreichung die biologisch benötigte Menge berücksichtigt, bei Individuen und kann deshalb, in bestimmten Fällen, eine übermäßige Aufnahme bedingen. ARA ist die direkte Vorstufe von Eicosanoiden, im Gegensatz dazu führt der Körper bei dieser Erfindung ARA je nach Notwendigkeit zu, d. h. als Antwort auf die Abnahme der ARA-Spiegel, durch Rückumwandlung der verabreichten DPA, und wenn der ARA-Spiegel auf einen normalen Wert zurückgegangen ist, stoppt die Rückumwandlung. Die normalen ARA-Spiegel schwanken von Gewebe zu Gewebe, jedoch wird die Rückumwandlung von DPA reguliert, damit sie sich dem normalen Wert in jedem der Gewebe anpasst. Stoppt die Rückumwandlung von DPA zu ARA, bleibt ein DPA-Überschuss zurück. Da DPA jedoch nicht der direkte Vorläufer von Eicosanoiden ist und da DPA keine Erhöhung von ARA auf ein Niveau, das mehr als notwendig ist, bewirkt, wird diese bei Säugern als eine wirksame ARA-Quelle gespeichert, wodurch die Wirkung auf den Körper indirekt und milder ist als eine direkte Verabreichung von ARA.
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(Nahrungsmittel/Medikamente, die DPA enthaltendes Material umfassen)
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Keine der vorstehend erwähnten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist eingeschränkt, insbesondere bezüglich ihrer Art der Verwendung. Repräsentative Arten der Verwendung umfassen Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, Zusätze für Medikamente, Futtermittel und Köder.
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Beispiele für Nahrungsmittelzusammensetzungen, neben allgemeinen Nahrungsmitteln, sind funktionelle Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, zum Füttern von Kleinkindern oder Frühgeborenen geeignete Formeln, Nahrungsmittel für werdende oder stillende Mütter und geriatrische Nahrungsmittel. Beispiele für Öl und Fett enthaltende Nahrungsmittel umfassen natürliche Nahrungsmittel, die von Natur aus Öle und Fett enthalten, wie Fleisch, Fisch und Nüsse, Nahrungsmittel, denen Öle und Fett beim Kochen zugesetzt werden, wie Suppe, Nahrungsmittel, für die Öle und Fett als Erhitzungsmedium verwendet werden, wie Doughnuts, Öle und fettige Nahrungsmittel, wie Butter, prozessierte Nahrungsmittel, denen Öle und Fett während der Verarbeitung zugegeben werden, wie Kekse, oder Nahrungsmittel, auf die Öle und Fett während der Beendigung der Verarbeitung aufgesprüht oder aufgebracht werden, wie Trockenbiskuits. Außerdem können die erfindungsgemäßen Lipide auch landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln, fermentierten Nahrungsmitteln, Viehfutter, Meeresfrüchten oder Getränken, die normalerweise keine Öle und Fett enthalten, zugesetzt werden. Nahrungsmittelzusatz ist ein allgemeiner Begriff für ein Zwischenprodukt, das zur Herstellung von jedem dieser Nahrungsmittel verwendet werden kann. Die Definition von Nahrungsmittel schließt funktionelle Nahrungsmittel ein. Funktionelle Nahrungsmittel und Medikamente können in prozessierter Form bereitgestellt werden, wie ein Mittel zum Einnehmen zur besseren Ernährung, ein Pulver, ein Granulatkorn, eine Pastille, eine Lösung zum Einnehmen, eine Suspension, eine Emulsion, ein Sirup, eine Kapsel und dergleichen. Zusätze für Medikamente umfassen Zwischenprodukte, die zur Herstellung der ausgewählten Medikamente verwendet werden können. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch als Futtermittel zur Aufzucht von Tieren, wie Haustiere, und als Futter zur Zucht von Fischen, Schalentieren, Krustazeen und Fischbrut verwendet werden.
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(Herstellung und Reinigung von DPA enthaltendem Material)
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Das erfindungsgemäße DPA enthaltende Material kann aus jeder der künstlichen und natürlichen Quellen erhalten werden, beispielsweise Material, das chemisch synthetisiert wird, und Material, das aus pflanzlichen oder tierischen Quellen erhalten wird. Beispiele für pflanzliche oder tierische Quellen sind Fischöl, Fischpulver, Fischbodensatz, Fischölextrakt, etc. Beispiele für Fischöl sind die Öle von Sardine, Hering, Thunfisch, Bonito, Makrelenhecht, Menhaden und dergleichen.
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Bevorzugt kann DPA enthaltendes Material ein DPA enthaltendes Lipid sein, das aus mikrobiellen Zellen stammt, die durch Kultivieren von Mikroorganismen erhalten werden, die die Fähigkeit besitzen, DPA zu produzieren. Aus Mikroorganismen stammende, DPA enthaltende Lipide können in einer Vielzahl von Formen verwendet werden, einschließlich der mikrobiellen Zellen selbst, aus Bakterienzellen extrahierter Lipidextrakt, gereinigter Lipide, die durch weitere Reinigung des Lipidextrakts erhalten werden, und veränderter Lipide, in denen der Lipidextrakt oder Lipidextrakt durch chemische Reaktionen (beispielsweise Veresterung) weiter modifiziert ist.
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Die Mikroorganismen, die einer der nachstehend aufgeführten Kategorien angehören, sind Beispiele für Mikroorganismen, die die Fähigkeit besitzen, DPA herzustellen:
Gattung Thraustochytrium
Gattung Schizochytrium
Gattung Japonochytrium
Gattung Ulkenia
Gattung Vibrio
Gattung Cyclotella
Gattung Emiliania
Gattung Isochrysis
Gattung Nanochloropsis
Gattung Chaetoceros
Gattung Phaeodactylum
Gattung Amphidinium
Gattung Gonyaulax
Gattung Peridimium
Gattung Chroomonas
Gattung Cryptomonas
Gattung Hemiselmis
Gattung Chilomonas
Gattung Chlorella
Gattung Histiobranchus
Gattung Coryphenoides
Gattung Conidiobolus
Gattung Entomorhpthora
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Ein Mikroorganismus, der einer der Gattungen Thraustochytrium, Schizochytrium, Gattung Japonochytrium, Ulkenia, Vibrio, Cyclotella oder Emiliania angehört, ist ein Mikroorganismus, der DPA, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäuren, in hohem Maße herstellen kann.
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Spezielle Beispiele für die vorstehend erwähnten Mikroorganismen sind folgende: aus der Tiefsee isolierte Bakterien, Vibrio marinus ATCC 15381; Bakterien der Gattung Vibrio, die aus den Eingeweiden von Tiefseefischen isoliert wurden; Geißelbakterien (wie Thraustochytrium aureum ATCC 34303; Thraustochytrium sp. ATCC 28211, ATCC 20890 und ATCC 20891; Schizochytrium sp. ATCC 20888 und ATCC 20889 (
U.S.-Patentschrift Nr. 5,340,742 ); Gattung Thraustochytrium SR21 (Nippon Nogei Kagaku Kaishi, Ausg. 69, Sonderedition, 5. Juli 1995; National Institute of Bioscience and Human-Technology Agency of Industrial Science Technology Zugangsnr. FERM BP-5034); Japonochytrium sp. ATCC 28207 Japanische offengelegte (Kokai) Patentveröffentlichung Nr.
(JP-A) Hei 1-199588 (1989)); Mikroalgen (beispielsweise Cyclotella cryptica; und Emiliania sp.
(JP-A) Hei 5-308976 (1993)). Diese Stämme können beispielsweise uneingeschränkt von der American Type Culture Collection erhalten werden.
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Stamm SAM2180 und Stamm SAM2179, die der Gattung Ulkenia angehören und von den Erfindern aus Meerwasser isoliert wurden, können ebenfalls zweckmäßigerweise als Mikroorganismen, die die Fähigkeit zur Herstellung von DPA besitzen, verwendet werden. Der Stamm SAM 2179 wurde in National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology (Adresse: 1–3, Higashi 1 chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, JAPAN), am 23. Juli 1996 hinterlegt, und es wurde ihm die Zugriffsnummer FERN BP-5601 zugeteilt.
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Mikroorganismen, die zur Herstellung von DPA in der Lage sind, können nach Standardverfahren kultiviert werden. Die Kultivierung kann beispielsweise durch Beimpfen eines flüssigen oder festen Mediums mit der Stammkultur auf einer Öse, in Sporen, in Mycel oder als Vorkultur durchgeführt werden. Durch Kultivieren werden DPA enthaltende Lipide in die mikrobiellen Zellen eingelagert.
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Nach dem Kultivieren werden die kultivierten mikrobiellen Zellen mittels herkömmlicher Fest-Flüssig-Trennungsverfahren, wie Zentrifugation und Filtration, aus der Kultur gesammelt. Die kultivierten Zellen werden ausführlich mit Wasser gewaschen, und die nassen Zellen werden gesammelt. Durch Trocknen dieser Zellen werden trockene Bakterienzellen erhalten. Das Trocknen der Zellen kann mittels Gefriertrocknung, Lufttrocknung und dergleichen durchgeführt werden. Solche nassen oder trockenen Zellen schließen DPA enthaltende Lipide ein, und diese Zellen können direkt für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden. Vorzugsweise werden DPA enthaltende Lipide durch weitere Extraktion der getrockneten Zellen unter einem Stickstoffstrom unter Verwendung organischer Lösungsmittel extrahiert. Ether, Hexan, Methanol, Ethanol, Chloroform, Dichlormethan, Petrolether und dergleichen können als organische Lösungsmittel verwendet werden. Eine alternative Extraktion mit Methanol und Petrolether, und die Extraktion unter Verwendung eines einphasigen Lösungsmittels, bestehend aus Chloroform-Methanol-Wasser, können ebenfalls gute Ergebnisse ergeben. Die Entfernung des organischen Lösungsmittels aus dem Extrakt unter vermindertem Druck ergibt einen DPA enthaltenden Lipidextrakt, der für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden kann.
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Verschiedene hoch ungesättigte Fettsäuren sind als Lipid-Komponenten im Lipidextrakt eingeschlossen, der wie vorstehend beschrieben erhalten wird. Es ist möglich, die Lipide nach verschiedenen Typen aufzutrennen, indem der Lipidextrakt direkt den geeigneten Reinigungsschritten (beispielsweise Chromatographie) unterzogen wird. Stärker bevorzugt wird die Reinigung nach der Umwandlung der hoch ungesättigten Fettsäuren in dem Lipidextrakt zu den Estern niederer Alkohole (beispielsweise DPA-Ethylester, DHA-Ethylester, EPA-Ethylester, usw.) durchgeführt. Eine solche Veresterung erleichtert die Abtrennung von DPA-Ester als ein DPA enthaltendes Lipid von den Lipid-Komponenten, die kein DPA enthalten. Dies erleichtert auch die Abtrennung anderer Fettsäuren, wie Palmitinsäure, Ölsäure und dergleichen (diese werden während der Veresterung hoch ungesättigter Fettsäuren ebenfalls verestert), die während der Kultivierung der Mikroorganismen produziert werden können.
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Die Veresterung hoch ungesättigter Fettsäuren kann unter Verwendung bekannter Bedingungen durchgeführt werden. Um beispielsweise den Ethylester zu erhalten, werden die vorstehend erwähnten extrahierten Lipide bevorzugt mit Reagenzien, wie eine 5~10% HCl-EtOH (wasserfrei)-Lösung, 10~50% BF3-Ethanol-Lösung und dergleichen, 1–24 Stunden bei Raumtemperatur behandelt.
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Um den hoch ungesättigten Fettsäureethylester aus der vorstehend erwähnten Lösung zu sammeln, ist eine Extraktion mit organischen Lösungsmitteln, wie Hexan, Ether und Ethylacetat, bevorzugt. Nach dem Trocknen dieses Extraktes über Trockenmitteln, wie Natriumsulfat, wird das organische Lösungsmittel entfernt, vorzugsweise unter vermindertem Druck, um ein Gemisch zu ergeben, das Fettsäureester als seine Hauptkomponente enthält. Dieses Gemisch enthält auch eine Vielzahl von Fettsäureethylestern, neben DPA-Ethylester. Dieses Gemisch kann für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden. Sofern erforderlich, können Säulenchromatographie, Tieftemperaturkristallisation, Harnstoffzugabe, Flüssig-Flüssig-Gegenstromverteilungschromatographie und dergleichen allein oder in Kombination angewendet werden, um die DPA-Ethylester aus dem Gemisch zu isolieren. Der erhaltene gereinigte DPA-Ethylester kann zweckmäßigerweise insbesondere für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden.
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Um aus dem gereinigten DPA-Ethylester, der wie vorstehend beschrieben isoliert wird, freie DPA zu erhalten, sollte der Ester mit Alkali hydrolysiert und anschließend mit organischen Lösungsmitteln, wie Ether, Ethylacetat und dergleichen, extrahiert werden. Die erhaltene freie DPA und ihr Salz können für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden. Um freie DPA nicht über ihr verestertes Derivat herzustellen, wird der vorstehend erwähnte Lipidextrakt einer alkalischen Hydrolyse unter geeigneten Bedingungen (beispielsweise unter 5% Natriumhydroxid bei Raumtemperatur für 2–3 Stunden) unterzogen. Aus der Hydrolyse-Reaktionslösung kann freie DPA durch Extraktion von Fettsäuren nach Standard-Reinigungsverfahren erhalten werden.
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(Neue DPA enthaltende Lipide)
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Die Erfindung führt neue Lipide ein, die zweckmäßigerweise als DPA enthaltende Lipide verwendet werden können. Diese Lipide enthalten ARA, DPA und DHA (und gegebenenfalls EPA) und sind durch die Kombination dreier Verhältnisse, ARA/DHA, DPA/DHA und E-PA/DHA (jeweils durch ihr Gewichtsverhältnis angegeben), gekennzeichnet. Typischerweise beträgt das ARA/DHA Verhältnis 0,03~0,4, vorzugsweise 0,05~0,4 und stärker bevorzugt 0,1~0,4. Typischerweise beträgt das DPA/DHA Verhältnis nicht weniger als 0,07, vorzugsweise 0,07~5,0 und stärker bevorzugt 0,07~3,0 und noch stärker bevorzugt 0,07~5,0. Das EPA/DHA Verhältnis beträgt nicht mehr als 0,03%. Im Allgemeinen kann, wenn die drei Verhältnisse in diesem Bereich liegen, die DPA-Menge zur Vorbeugung einer Abnahme der ARA-Spiegel, die durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren (d. h. DHA, und wenn zugegen, EPA) verursacht wird, wirksam sein.
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Die vorstehend erwähnten Lipide sind bevorzugt Lipide, die durch Kultivieren von einer Art von Mikroorganismus (d. h. Lipide, die aus mikrobiellen Zellen stammen, und durch Kultivieren von einer oder mehreren Chargen eines bestimmten Mikroorganismus erhalten werden) erhalten werden, oder ein Gemisch von Lipiden, die durch getrenntes Kultivieren vieler verschiedener Mikroorganismen (d. h. Lipide, die aus mikrobiellen Zellen stammen, und durch getrenntes Kultivieren von einer oder mehreren Chargen von zwei oder mehr verschiedenen Mikroorganismen erhalten werden) erhalten werden. Die erfindungsgemäßen Lipide können durch Kombinieren von Lipiden, die man durch Kultivieren von Mikroorganismen erhalten kann, die DPA und DHA produzieren können, während sie kaum EPA produzieren, wie die Gattung Thraustochytrium, Schizochytrium, Japonochytrium und Ulkenia, mit Lipiden, die man durch Kultivieren von Mikroorganismen erhalten kann, die ARA produzieren können, aber kaum EPA produzieren, wie die Arten alpina, banieri, elongata, exigua, minutissima, verticilata, hygrophila, polycephla und schmuckeri, die der Untergattung Mortierella der Gattung Mortierella angehören, erhalten werden. Bei diesem Lipid können ARA, DPA und DHA (und gegebenenfalls EPA) jeweils in dem Glycerinester und insbesondere in Triglyceriden vorkommen.
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Die vorstehend erwähnten neuen Lipide lindern ARA-Mangelzustände und erhalten ein ausgewogenes Fettsäuregleichgewicht in vivo aufrecht, oder zeigen die Wirkung der Vorbeugung einer Abnahme der ARA-Spiegel. Gleichzeitig sind sie geeignet, weil sie selbst eine relativ geringe ARA-Menge enthalten, die von Natur aus starke physiologische Wirkung von ARA gegenüber dem Körper wird kaum festgestellt, und ihre Wirkung auf den Körper ist mild. Demnach kann dieses Lipid zweckmäßigerweise als eine Komponente von Nahrungsergänzungsmitteln, einschließlich einer Formel zum Füttern von Kleinkindern, einer Formel für Frühgeborene, Säuglingsnahrung, Nahrungsmittel für werdende und stillende Mütter, geriatrischer Nahrungsmittel und Nahrungsmittel für kranke Patienten, bei denen die Anreicherung von ARA und DHA erwünscht ist, und als Futtermittel für Tiere verwendet werden.
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Beispiele
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Nachstehend wird die vorliegende Erfindung durch Beispiele speziell beschrieben. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
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[Beispiel 1]
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Verfahren zur Herstellung von DPA enthaltenden Lipiden und DPA-Ethylester unter Verwendung von Mikroorganismen mit der Fähigkeit zur Produktion von DPA.
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Der Stamm SAM2179 der Gattung Ulkenia wurde unter den folgenden Bedingungen in einem 200-l-Fermenter (von der Art eines Rührkesselfermenters), der 120 l Medium mit der folgenden Zusammensetzung enthält, kultiviert.
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(1) Medium-Zusammensetzung
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- 1) Glucose (g/l): 60
- 2) Kaliumphosphat (g/l): 3
- 3) Ammoniumsulfat (g/l): 2
- 4) Magnesiumchlorid (g/l): 1,3
- 5) Natriumsulfat (g/l): 1
- 6) Calciumchlorid (g/l): 0,3
- 7) Maisquellflüssigkeit (g/l): 0,7
- 8) pH-Wert: 4,0
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(2) Kulturbedingung
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- 1) Kulturtemperatur (°C): 28
- 2) Belüftungsmenge (vvm): 0,5
- 3) Rührgeschwindigkeit (U/min.): 300
- 4) pH-Wert Einstellung: auf pH-Wert 4 gehalten mit 10%
(Gew./Vol.) Natriumhydroxid und 1 M Schwefelsäure
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Nach dem Kultivieren wurden die Zellen durch Zentrifugation gesammelt und gefriergetrocknet, um getrocknete Zellen herzustellen. Als Ergebnis wurden 2,4 kg getrocknete Zellen gesammelt, enthaltend 58% Lipid, das 12,1% DPA, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäure in dem Lipid, enthält.
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Dann wurden aus 2 kg der erhaltenen getrockneten Zellen DPA enthaltende Lipide mit Hexan extrahiert. Nach Entfernen des Lösungsmittels wurde das extrahierte Öl mittels Speiseöl-Reinigungsschritten, Desodorisierung, Entsäuerung, Entbasten und Entfärben auf eine für Nahrungsmittel geeignete Qualität aufgereinigt, um 815 g gereinigtes Öl, enthaltend 12,8% DPA, bezogen auf die Gesamtmenge an Fettsäure in dem gereinigten Öl, zu ergeben. Außerdem wurde ein Teil des gereinigten Öls in Ethylester umgewandelt und eine Aufreinigung auf hohe Reinheit wurde mittels Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie durchgeführt, um 10 g 99% DPA-Ethylester zu ergeben.
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[Beispiel 2]
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Demonstration der durch DHA-Aufnahme verursachten Abnahme der ARA-Spiegel
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Vier Wochen alte männliche Wistar-Ratten wurden zunächst eine Woche aufgezogen und dann in die zwei nachstehend beschriebenen Gruppen aufgeteilt.
- 1) Kontrollgruppe
Perillaöl:Safloröl = 7:3
- 2) DHA-Gruppe
Rapsöl:DHA-Ethylester = 3:2
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4 Wochen lang wurden an die Ratten Testdiäten verfüttert, die durch Untermischen von 5% der angegebenen Öle unter das Basisfutter für jede der Gruppen hergestellt wurden. Tabelle 1 zeigt die Fettsäurezusammensetzung der Öle, die jeder der Gruppen zugesetzt wurden. Tabelle 1 Fettsäurezusammensetzung der Öle, die jeder der Gruppen zugesetzt wurden (%)
| 16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2 | 18:3 | DPA | DHA |
| (n – 9) | (n – 6) | (n – 3) | (n – 6) | (n – 3) |
Kontrollgruppe | 6,7 | 2,1 | 36,7 | 14,1 | 40,3 | | - |
DHA-Gruppe | 2,4 | 1,0 | 35,2 | 13,1 | 6,5 | - | 40,0 |
16:0, Palmitinsäure; 18:0, Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure |
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Den aufgezogenen Ratten beider Gruppen wurde die Leber entnommen, und die Lipide wurden mittels der Folch-Methode extrahiert, und nach der Umwandlung zu dem Methylester wurde die Menge jeder Fettsäure mittels Gaschromatographie analysiert. Die Fettsäurezusammensetzung in den Lebern jeder Gruppe ist in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle 2 Fettsäurezusammensetzung in den Lebern jeder Gruppe
| Kontrollgruppe | DHA-Gruppe |
18:0 | 28,7 ± 3,41 | 22,6 ± 1,27*** |
18:1 (n – 9) | 22,9 ± 5,80 | 23,0 ± 2,49 |
18:2 (n – 6) | 25,1 ± 4,29 | 13,3 ± 1,96*** |
18:3 (n – 3) | 8,83 ± 1,75 | 1,03 ± 0,21*** |
20:3 (n – 6) | 1,03 ± 0,35 | 0,78 ± 0,15 |
20:4 (n – 6) | 24,1 ± 2,75 | 6,18 ± 0,79*** |
20:5 (n – 3) | 5,26 ± 1,20 | 10,5 ± 1,57*** |
22:5 (n – 6) | | - |
22:5 (n – 3) | 2,98 ± 0,20 | 1,49 ± 0,35*** |
22:6 (n – 3) | 9,59 ± 0,83 | 24,7 ± 2,23*** |
Die Werte sind angegeben als: Mittelwert ± Standardabweichung 18:0, Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure; 20:3 (n – 6), Dihomo-γ-Linolensäure; 20:4 (n – 6), Arachidonsäure; 20:5 (n – 3), 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure; 22:5 (n – 6), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-Docosapentaensäure; 22:5 (n – 3), 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosapentaensäure; 22:6 (n – 3), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure
***: Vorliegen einer signifikanten Abweichung im Vergleich zum Kontrollwert, P < 0,001 |
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Die Kontrollgruppe und die DHA-Gruppe enthalten beide ähnliche Mengen an Linolsäure, die Vorstufe von ARA. Nach Verabreichung von DHA wird eine signifikante Abnahme im ARA-Anteil bestätigt. Außerdem zeigte sich, obwohl der in den zugegebenen Lipiden der Kontrollgruppe und der DHA Gruppe vorhandene Bruchteil ungesättigter ω-3-Fettsäuren 40,3% bzw. 46,5% beträgt und sich kaum unterscheidet, eine signifikante Abnahme der ARA-Spiegel aufgrund der Zugabe von DHA.
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[Beispiel 3]
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Die Wirkung der Vorbeugung durch DPA-Aufnahme einer durch DHA-Aufnahme verursachten Abnahme der ARA-Spiegel (1)
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Vier Wochen alte männliche Wistar-Ratten wurden zunächst eine Woche aufgezogen und dann in die zwei nachstehend beschriebene Gruppen aufgeteilt.
- 1) Kontrollgruppe
Sojaöl
- 2) DPA-Gruppe
Gereinigtes Öl, erhalten in Beispiel 1: Olivenöl = 4:1
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4 Wochen lang wurden an die Ratten Testdiäten verfüttert, die durch Untermischen von 5% der angegebenen Öle unter das Basisfutter für jede der Gruppen hergestellt wurden. Die Fettsäurezusammensetzungen des Öls, das jeder Gruppe zugesetzt wurde, werden in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle 3 Fettsäurezusammensetzung der Öle, die jeder der Gruppen zugesetzt wurde (%)
| 16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2 | 18:3 | DHA | DPA |
| (n – 9) | (n – 6) | (n – 3) | (n – 6) | (n – 3) |
Kontroll-gruppe | 14,1 | 5,1 | 2,9 | 68,1 | 9,9 | | |
DHA-Gruppe | 32,5 | 2,0 | 17,2 | 2,8 | 0,2 | 10,3 | 34,9 |
16:0, Palmitinsäure; 18:0, Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure |
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Den aufgezogenen Ratten beider Gruppen wurde die Leber entnommen, und die Lipide wurden mittels der Folch-Methode extrahiert, und nach der Umwandlung zu dem Methylester wurde die Menge jeder Fettsäure mittels Gaschromatographie analysiert. Die Fettsäurezusammensetzungen in den Lebern jeder Gruppe sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4. Fettsäurezusammensetzung in den Lebern jeder Gruppe (%)
| Kontrollgruppe | DHA-Gruppe |
16:0 | 37,9 ± 5,57 | 34,0 ± 2,66 |
18:0 | 25,1 ± 1,54 | 23,2 ± 1,12 |
18:1 (n – 9) | 28,9 ± 3,97 | 19,3 ± 3,47 |
18:2 (n – 6) | 30,1 ± 4,20 | 4,14 ± 0,50 |
18:3 (n – 3) | 1,56 ± 0,40 | 0,04 ± 0,06*** |
20:4 (n – 6) | 29,9 ± 2,15 | 22,4 ± 1,60*** |
20:5 (n – 3) | - | 3,94 ± 0,89*** |
22:5 (n – 6) | - | 4,30 ± 0,76 |
22:6 (n – 3) | 8,32 ± 1,63 | 30,5 ± 4,28*** |
Die Werte sind angegeben als: Mittelwert ± Standardabweichung 16:0, Palmitinsäure; 18:0, Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure; 20:4 (n – 6), Arachidonsäure; 20:5 (n – 3), 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure; 22:5 (n – 6), 4-, 7-, 10-, 13-, Docosapentaensäure; 22:6 (n – 3), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure
***: Vorliegen einer signifikanten Abweichung im Vergleich zum Kontrollwert, P < 0,001 |
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Die Kontrollgruppe (Sojaöl) dieses Beispiels weist ein Verhältnis von ungesättigten ω-3-Fettsäuren zu ungesättigten ω-6-Fettsäuren auf, das demjenigen des Aufnahmeverhältnisses unter normalen Lebensumständen nahe kommt. Im Vergleich zu der DHA-Gruppe von Beispiel 2 war die DPA-Gruppe dieses Beispiels in der Lage, einer ARA-Abnahme vorzubeugen, obwohl der DHA-Gehalt 34,9% betrug. D. h., obwohl etwas niedriger, zeigte sich ein ARA-Wert, der demjenigen der Kontrollgruppe dieses Beispiels nahe kommt. Diese Wirkung wurde sogar signifikant festgestellt, wenn die Menge an DPA geringer war als die Gesamtmenge an DNA.
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[Beispiel 4)
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Die Wirkung der Vorbeugung einer durch DNA-Aufnahme verursachten Abnahme der ARA-Spiegel durch DPA-Aufnahme (2)
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Vier Wochen alte männliche Wistar-Ratten wurden zunächst eine Woche aufgezogen und dann in die vier nachstehend beschriebene Gruppen aufgeteilt.
- 1) Linolsäure 15-DPA 10 Gruppe (LA15DPA 10)
Gereinigtes Öl, erhalten in Beispiel 1: Safloröl = 4:1
- 2) Linolsäure 10-Arachidonsäure 5-DPA 10 Gruppe (LA10AA5DPA10)
Rapsöl:Arachidonsäure-Ethylester:gereinigtes Öl, erhalten in Beispiel 1 = 15:5:80
- 3) Linolsäure 15 Gruppe (LA15)
Rapsöl:DHA-Ethylester = 65:35
- 4) Linolsäure 25 Gruppe (LA25)
(Rapsöl:Sojaöl = 1:1):DHA-Ethylester = 65:35
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Den Ratten wurden 4 Wochen lang Testdiäten verfüttert, die durch Untermischen von 5% der angegebenen Öle unter das Basisfutter für jede der Gruppen hergestellt wurden. Die Fettsäurezusammensetzungen der Öle, die jeder Gruppe zugesetzt wurden, sind in Tabelle 5 gezeigt. Die Menge an DHA wurde nahezu konstant gehalten (30–35%), während ω-6-Typ-Linolsäure, ARA und DPA variiert wurden. Tabelle 5 Fettsäurezusammensetzung dieser zugegebenen Öle in jeder der Gruppen (%)
| 16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2 | 18:3 | 20:4 | DPA | DHA |
| (n – 9) | (n – 6) | (n – 3) | (n – 6) | (n – 6) | (n – 3) |
Gruppe 1 | 31,41 | 1,95 | 3,85 | 16,88 | - | - | 10,19 | 35,72 |
Gruppe 2 | 33,66 | 1,65 | 2,42 | 11,18 | - | 5,06 | 10,19 | 35,84 |
Gruppe 3 | 3,76 | 1,83 | 42,11 | 15,95 | 5,88 | - | - | 30,47 |
Gruppe 4 | 5,49 | 2,39 | 29,0 | 26,4 | 6,00 | - | - | 30,72 |
16:0, Palmitinsäure; 18:0 Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure; 20:4 (n – 6), Arachidonsäure |
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Den aufgezogenen Ratten jeder der Gruppen wurden Blut und Leber entnommen, und die Lipide wurden mittels der Folch-Methode extrahiert, und nach Umwandlung zu dem Methylester wurde die Menge jeder Fettsäure mittels Gaschromatographie analysiert. Tabelle 6 zeigt die Fettsäurezusammensetzungen in den Lebern von jeder der Gruppen. Tabelle 6 Fettsäurezusammensetzung in den Lebern jeder Gruppe (μmol/g)
| LA15DPA10 | LA10AA5DPA10 | LA15 | LA25 |
18:0 | 25,0 ± 2,15 | 24,2 ± 4,18 | 24,1 ± 1,37 | 24,8 ± 1,19 |
18:1 (n – 9) | 16,2 ± 2,64 | 23,7 ± 3,63 | 18,8 ± 2,65 | 20,7 ± 6,08 |
18:2 (n – 6) | 13,0 ± 1,75a | 11,0 ± 3,44a | 13,5 ± 2,02a | 20,2 ± 1,74b |
18:3 (n – 3) | 0,05 ± 0,11a | 0,20 ± 0,06a | 0,99 ± 0,44b | 1,19 ± 0,17b |
20:4 (n – 6) | 20,8 ± 1,84a | 29,9 ± 3,73b | 8,00 ± 0,82c | 8,60 ± 1,36c |
20:5 (n – 3) | 2,16 ± 0,62a | 1,97 ± 0,70a | 6,05 ± 1,54 | 4,27 ± 0,64c |
22:5 (n – 6) | 6,94 ± 1,95 | 8,31 ± 2,51 | | - |
22:6 (n – 3) | 44,9 ± 8,38ab | 55,0 ± 10,9a | 32,1 ± 5,94b | 43,9 ± 7,68ab |
Die Werte sind angegeben als: Mittelwert ± Standardabweichung 18:0, Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure; 20:4 (n – 6), Arachidonsäure; 20:5 (n – 3), 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure; 22:5 (n – 6), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-Docosapentaensäure; 22:6 (n – 8), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure |
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Das Vorliegen einer signifikanten Abweichung unter den Werten wird durch verschiedene Buchstaben, a, b und c, angezeigt; P < 0,05
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Tabelle 7 zeigt die Fettsäurezusammensetzungen im Serum jeder der Gruppen an. Tabelle 7 Fettsäurezusammensetzung in den Seren jeder Gruppe (μmol/g)
| LA15DPA10 | LA10AA5DPA10 | LA15 | LA25 |
18:0 | 0,78 ± 0,13a | 0,57 ± 0,12b | 0,83 ± 0,05a | 0,76 ± 0,09ab |
18:1 (n – 9) | 0,68 ± 0,16a | 0,53 1 0,18a | 1,36 ± 0,07b | 1,16 ± 0,99b |
18:2 (n – 6) | 0,50 ± 0,11a | 0,26 ± 0,11b | 0,89 ± 0,05c | 0,99 ± 0,12c |
18:3 (n – 3) | | - | 0,05 ± 0,01 | 0,04 ± 0,01 |
20:4 (n – 6) | 1,68 ± 0,53a | 1,30 ± 0,27a | 0,51 ± 0,04b | 0,50 ± 0,09b |
20:5 (n – 3) | 0,12 ± 0,07ab | 0,05 ± 0,04a | 0,37 ± 0,01b | 0,26 ± 0,13b |
22:5 (n – 6) | 0,14 ± 0,05 | 0,11 ± 0,05 | | - |
22:6 (n – 3) | 0,90 ± 0,25ab | 0,63 ± 0,22a | 1,14 ± 0,35b | 1,16 ± 0,14b |
Die Werte sind angegeben als: Mittelwert ± Standardabweichung 18:0 Stearinsäure; 18:1 (n – 9), Ölsäure; 18:2 (n – 6), Linolsäure; 18:3 (n – 3), α-Linolensäure; 20:4 (n – 6), Arachidonsäure; 20:5 (n – 3), 5-, 8-, 11-, 14-, 17-Eicosapentaensäure; 22:5 (n – 6), 4-, 7-, 10-, 13-, 16- Docosapentaensäure; 22:6 (n – 3), 4-, 7-, 10-, 13-, 16-, 19-Docosahexaensäure |
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Das Vorliegen einer signifikanten Abweichung unter den Werten wird durch verschiedene Buchstaben, a, b und c, angezeigt; P < 0,05
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Die in Tabelle 6 beschriebenen Ergebnisse der Fettsäurezusammensetzung in der Leber zeigen, dass die ARA-Spiegel in Gruppe 3 (LA15) und Gruppe 4 (LA25), die nicht mit DPA versorgt wurden, im Vergleich zu Gruppe 1 (LA15DPA10) und Gruppe 2 (LA10AA5DPA10), die mit DPA versorgt wurden, signifikant abnahmen. Sogar wenn eine große Menge an Linolsäure, die Vorstufe von ARA, verabreicht wurde (Gruppe 4), konnte eine Abnahme der ARA-Spiegel aufgrund der Aufnahme von DHA nicht ausreichend unterdrückt werden. Die in Tabelle 7 gezeigte Fettsäurezusammensetzung im Serum entsprach den Ergebnissen der Fettsäurezusammensetzung, die für die Leber erhalten wurden.
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[Beispiel 5]
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Herstellung von DPA enthaltenden Kapseln
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Wasser wurde nach Gewicht zu 100 Teilen Gelatine und 35 Teilen Nahrungsmittelzusatz-Glycerin zugesetzt, und nach Auflösung bei 50–60°C wurde ein Gelantinefilm mit einer Viskosität von 20.000 cP hergestellt. Anschließend wurden 97% des gereinigten Öls, erhalten in Beispiel 1, und 3% Vitamin E-Öl gemischt, um den Inhalt herzustellen. Unter Verwendung dieser Materialien wurden Kapselbildung und Trocknung durch Standardverfahren durchgeführt, um Weichkapseln herzustellen, die 180 mg Inhalt pro Kapsel enthalten.
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[Beispiel 6]
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Herstellung eines DPA, DHA und ARA enthaltenden Fett- und Ölgemischs
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Ein Fett- und Ölgemisch wurde durch Mischen des DPA enthaltenden gereinigten Öls, erhalten in Beispiel 1, mit ARA enthaltendem gereinigtem Öl, das durch Standardverfahren aus einer Mortiella alpina-Kultur (4:1) aufgereinigt wurde, hergestellt. Tabelle 8 zeigt die Fettsäurezusammensetzung des erhaltenen Fett- und Ölgemischs. Tabelle 8 Fettsäurezusammensetzung des DPA, DHA und ARA enthaltenden Fett- und Ölgemischs (%)
16:0 | 18:0 | 18:1 | 18:2 | 18:3 | 20:3 | ARA | EPA | DPA | DHA | 22:0 | 24:0 | Rückstand |
| (n – 9) | (n – 6) | (n – 6) | (n – 6) | |
30,1 | 2,3 | 1,5 | 2,3 | 0,5 | 0,8 | 8,1 | 0,1 | 10,2 | 36,6 | 0,5 | 1,0 | 6 |
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[Beispiel 7]
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Herstellung von DPA, DHA und ARA enthaltenden Kapseln
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Eine Gelantine-Membran wurde unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 5 hergestellt. Dann wurde der Inhalt durch Mischen von 97% des in Beispiel 7 erhaltenen Fett- und Ölgemisches und 3% Vitamin E hergestellt. Die Kapselbildung unter Verwendung dieser Materialien und die durch Standardverfahren durchgeführte Trocknung ergaben Weichkapseln, die 180 mg Inhalt pro Kapsel enthielten.
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INDUSTRIELLE ANWENDUNGSMÖGLICHKEIT
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Durch die Verwendung von DPA enthaltendem Material und von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die DPA enthaltendes Material enthalten, lassen sich ARA-Mangelzustände lindern, und ein ausgewogenes Fettsäuregleichgewicht in vivo lässt sich aufrechterhalten und einer durch die Aufnahme von ungesättigten ω-3-Fettsäuren verursachten Abnahme der ARA-Spiegel lässt sich vorbeugen. DPA wird in vivo zu ARA umgewandelt und ist im Gegensatz zu ARA nicht die direkte Vorstufe der Eicosanoide. Deshalb kann dies die direkte Verabreichung von ARA ersetzen und ein Verfahren bereitstellen, das einen milderen Einfluss auf den Körper hat.