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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Überzugs,
der zwischen einer Pulvergrundlierlackschicht und einer Klarlackschicht
Zwischenschichthaftung bereitstellt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
mehrschichtiger Überzug
stellt einen dekorativen oder schützenden Überzug auf einem Substrat bereit.
Für den
mehrschichtigen Überzug
auf dem Substrat verwendet man mindestens zwei Überzugsschichten, bei denen
es sich um eine beliebige Kombination von Überzugsschichten von Elektrotauchlack,
Grundierung, Füller,
pigmentiertem Basislack und Klarlack handeln kann. Zur Herstellung
des mehrschichtigen Überzugs
kann man zunächst
auf ein blankes oder elektrotauchlackiertes Substrat eine Pulvergrundierung
aufbringen. Über
der Grundierungsschicht können
andere Überzüge, wie
der Basislack und Klarlack, aufgebracht werden. In einigen Fällen bringt
man über
der Grundierung einen Basislack und dann über dem Basislack eine Klarlackschicht
eines Überzugs
auf. Ist ein zweifarbiger Überzug
gewünscht,
so sind andere Vorgehensweisen möglich.
So kann man auf einen Teil eines grundierten Substrats einen farbigen
Basislack aufbringen, dann auf das gesamte Substrat einen Klarlack
aufbringen und danach auf den Rest des Substrats einen andersfarbigen
Basislack aufbringen und schließlich
das Ganze mit einer Klarlackschicht versehen. Alternativ dazu kann man
einen grundierten Bereich mit Basislack versehen, danach den Klarlack
aufbringen und beide Schichten zusammen oder nacheinander härten. Der
Bereich wird dann abgedeckt, um ihn vor einer zweiten Farbe zu schützen. Anschließend wird
ein zweiter grundierter Bereich mit einem andersfarbigen Basislack
versehen und dann mit einem Klarlack überzogen, wonach die Schichten
zusammen oder nacheinander gehärtet
werden.
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Sehr
wünschenswert
ist die Bereitstellung eines Mehrschichtüberzugssystems, das die Zwischenschichthaftung
fördert.
Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung
eines die Zwischenhaftung fördernden
mehrschichtigen Überzugs
gerichtet. Ferner ist die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur
Herstellung eines mehrschichtigen Überzugs, der die Zwischenschichthaftung
zwischen einer Grundierung und einer Klarlackschicht, die direkt
miteinander in Berührung
stehen, fördert,
gerichtet.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Verfahren
zur Herstellung eines gehärteten
mehrschichtigen Überzugs,
der Zwischenschichthaftung bereitstellt, bei dem man:
- a) auf ein Substrat eine erste Pulverlackzusammensetzung, die
i)
ein Polyesterharz mit einer Carboxylfunktionalität von weniger als zwei und
ii)
einen gegenüber
den Carboxylgruppen des Polyesterharzes reaktiven Vernetzer aus
der Gruppe bestehend aus epoxidfunktionellen Verbindungen
enthält, wobei
das Verhältnis
von Epoxidgruppen zu Carboxylgruppen zwischen 1,05:1 und 1,9:1 liegt,
aufbringt,
- b) auf die erste Überzugsschicht
mindestens eine zusätzliche
Beschichtungszusammensetzung, bei der es sich um die einen Klarlack
mit
i) einem hydroxyfunktionellen Acrylharz und
ii) einem
gegenüber
den Hydroxylgruppen des Acrylharzes reaktiven Vernetzer
handelt,
aufbringt,
und
- c) die Beschichtungszusammensetzungen gleichzeitig oder nacheinander
härtet.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
mehrschichtigen Überzugs,
der die Zwischenschichthaftung fördert.
Das Verfahren eignet sich besonders gut bei einem mehrschichtigen Überzug mit
einer Pulvergrundierung mit einem Polyesterharz und einem epoxidfunktionellen
Vernetzer und einer Klarlackzusammensetzung mit einem hydroxyfunktionellen
Acrylharz und einem gegenüber
der Hydroxylfunktionalität
reaktiven Vernetzer. Die Erfindung eignet sich zur Bereitstellung
der Zwischenschichthaftung zwischen der Grundierung und dem Basislack
bzw. der Grundierung und den Basislackschichten, die direkt miteinander
in Berührung
stehen.
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Das
erfindungsgemäße Polyesterharz
hat eine Carboxylfunktionalität
von weniger als zwei. Eine Carboxylfunktionalität des Polyesters von mehr als
2 ist unerwünscht,
da Überzüge mit derartigen
Polyestern eine weniger wünschenswerte
Optik und Haftung aufweisen. Derartige Polyesterharze sind durch
eine Kondensationsreaktion zwischen einer Polyolkomponente und einer
polyfunktionellen Säurekomponente
oder deren Anhydrid erhältlich.
Man verwendet einen Überschuß an polyfunktioneller
Säure,
so daß man
einen säuerfunktionellen
Polyester erhält.
Das Polyesterharz weist vorzugsweise eine Säurezahl von 30 bis 38 mg KOH/g
auf. Außerdem
hat das Polyesterharz vorzugsweise eine Tg von 50 bis 60°C. Die bei
200°C gemessene
Viskosität des
Polyesters beträgt
vorzugsweise 4500 bis 5500 mPas.
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Bei
der zur Herstellung des Polyesters verwendeten polyfunktionellen
Säure-
oder Anhydridkomponente kann es sich um Alkylverbindungen, Alkylenverbindungen,
Aralkylenverbindungen oder aromatische Verbindungen handeln. Bevorzugt
sind Dicarbonsäuren
und Dicarbonsäureanhydride.
Es kommen aber auch höherfunktionelle
Säuren
oder Anhydride in Betracht. Bei Verwendung von trifunktionellen
Verbindungen oder höherfunktionellen
Verbindungen kann man auch monofunktionelle Carbonsäuren oder
deren Anhydride mitverwenden, wie z.B. Versaticsäure, Fettsäuren oder Neodecansäure.
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Als
Beispiele für
säure-
oder anhydridfunktionelle Verbindungen, die zur Herstellung der
Polyestergruppen geeignet sind, oder Anhydride derartiger Verbindungen
seien im einzelnen Phthalsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Hexahydrophthalsäure,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Pyromellitsäureanhydrid,
Bernsteinsäure,
Azelainsäure,
Adipinsäure,
1,4-Cyclohexandicarbonsäure,
Citronensäure
und Trimellitsäureanhydrid
genannt.
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Die
zur Herstellung des Polyesterharzes verwendete Polyolkomponente
weist ebenfalls eine Hydroxylfunktionalität von mindestens 2,0 auf. Die
Polyolkomponente kann mono-, di- und trifunktionelle Alkohole sowie
Alkohole höherer
Funktionalität
enthalten. Als Polyolkomponente sind Diole bevorzugt. Alkohole mit
höherer
Funktionalität
können
zum Einsatz kommen, wenn eine gewisse Verzweigung des Polyesters
erwünscht ist,
und als Polyolkomponente sind auch Gemische aus Diolen und Triolen
bevorzugt. Hochverzweigte Polyester sind aufgrund von unerwünschten
Auswirkungen auf den Überzug,
wie verringerter Verlauf, und unerwünschter Auswirkungen auf den
gehärteten
Film, wie verringerte Steinschlagbeständigkeit und Glätte, unerwünscht.
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Als
Polyole eignen sich beispielsweise Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Butylenglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Pentaerythrit, Neopentylglykol,
2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, 1,6-Hexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
hydriertes Bisphenol A und hydroxyalkylierte Bisphenole.
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Die
Verfahren zur Herstellung von Polyesterharzen sind gut bekannt.
Bei der Bildung von Polyestern geht man in der Regel so vor, daß man die
Polyolkomponente und die polyfunktionelle Säurekomponente gegebenenfalls
unter Katalyse zusammen erhitzt und dabei das als Nebenprodukt anfallende
Wasser abzieht, um die Reaktion bis zur Vollständigkeit zu treiben. Zur Unterstützung der
azeotropen Entfernung des Wassers kann man eine geringe Menge eines
Lösungsmittels,
wie z.B. Toluol, zusetzen. In diesem Fall wird ein derartiges Lösungsmittel
vorzugsweise vor der Pulverlackformulierung aus dem Polyesterprodukt
abgezogen.
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Polyesterharze
sind im Handel in großer
Zahl als Materialien mit 100% Feststoffgehalt, die in Pulverlackzusammensetzungen
verwendet werden können,
erhältlich,
wie z.B. diejenigen mit der Handelsbezeichnung Alftalat von der
Fa. Hoechst, Portsmouth, Virginia 23704, USA, diejenigen mit der
Handelsbezeichnung Grilesta von der Fa. EMS-American Grilon, Inc.,
Sumter, South Carolina 29151, USA, und diejenigen mit der Handelsbezeichnung
Arakote von der Fa. CIBA-Geigy Corporation, Ardsley, New York 10502,
USA.
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Die
erfindungsgemäße warmhärtbare Pulverlackzusammensetzung
enthält
außerdem
auch noch einen Vernetzer, der gegenüber den Carboxylgruppen des
Polyesterharzes reaktiv ist. Als Vernetzer eignen sich beispielsweise
epoxidfunktionelle Verbindungen, wie z.B. epoxidfunktionelle Epoxidharze,
epoxidfunktionelle Acrylharze und Triglycidylisocyanurat; Polyoxazoline
und Polydioxane.
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Beispiele
für epoxidfunktionelle
Epoxidharze sind Epoxidharze vom Bisphenol-A-Typ, Novolak-Epoxidharze
und alicyclische Epoxidharze. Bevorzugt sind Epoxidharze auf Bisphenol-A-Basis.
Die Epoxidharze weisen vorzugsweise Epoxidäquivalentgewichte zwischen
500 und 2000 und besonders bevorzugt zwischen 600 und 1000 auf.
Das Polyepoxid kann gesättigt
oder ungesättigt,
aliphatisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch sein.
Beispiele für
geeignete mehrwertige Alkohole sind 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (Bisphenol
A); 2,2-Bis(4-hydroxy-tert.-butylphenyl)propan; 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan;
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)isobutan;
2,2-Bis(4-hydroxy-tert.-butylphenyl)propan;
Bis(2-hydroxynaphthyl)methan; 1,5-Dihydroxynaphthalin; 1,1-Bis(4-hydroxy-3-alkylphenyl)ethan
und dergleichen.
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Feste
Epoxidharze, die für
die Verwendung in Pulverlacken geeignet sind, sind leicht im Handel
erhältlich,
wie beispielsweise von der Fa. Dow Chemical Co., Midland, Michigan
48674, USA, unter der Handelsbezeichnung D.E.R., von der Fa. CIBA-Geigy
Corp., Ardsley, New York 10502, USA, unter der Handelsbezeichnung
Araldite und von der Fa. Shell Chemicals, Yardley, PA, USA, unter
der Handelsbezeichnung Epon.
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Für die Erfindung
ist es von entscheidender Bedeutung, daß die Polyester/Epoxid-Beschichtungszusammensetzung
ein Epoxid/Carboxy-Verhältnis
von mehr als eins aufweist, damit sich die von der vorliegenden
Erfindung bereitgestellte Zwischenschichthaftung auch tatsächlich ergibt.
Die zwischen der Pulverschicht und zusätzlichen Überzugsschichten bereitgestellte
Zwischenschichthaftung verbesserte sich stark, wenn das Verhältnis von
Epoxid- zu Carboxyfunktionalität
größer als
ein ungefähres
stöchiometrisches
Verhältnis
von 1:1 war, wobei auch eine Variation von ±2% noch unter die stöchiometrischen
Anteile fällt.
Das bevorzugte Verhältnis
von Carboxy- zu Epoxidfunktionalität in der Grundierlackzusammensetzung
beträgt
1,0:1,5 bis 1,0:1,9 und liegt besonders bevorzugt zwischen 1,15:1
und 1,7:1. Ganz besonders bevorzugt liegt das Verhältnis von Epoxid-
zu Carboxyfunktionalität
zwischen 1,4:1 und 1,6:1. Es wird angenommen, daß die überschüssige Epoxidfunktionalität zur Reaktion
mit der reaktiven Funktionalität
zusätzlicher Überzugsschichten
zur Verfügung steht,
wobei es sich bei einer derartigen reaktiven Funktionalität um Hydroxyl,
Phenol, Amino, Carboxyl, Epoxid oder Mercaptan handeln kann. Das überschüssige Epoxid
verbessert auch die Rheologie der Beschichtungszusammensetzung und
kann zum Abfangen überschüssiger Amine
aus einer Elektrotauchlackzusammensetzung, die zur Oberfläche eines
gehärteten Überzugs
wandern und die Langzeitbeständigkeit
des Überzugs
beeinträchtigen,
dienen.
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Bei
erfindungsgemäßen Klarlackzusammensetzungen
kann es sich um eine mit Melamin oder Isocyanat gehärtete Beschichtung
auf Polyurethan- oder Acrylbasis handeln. Vorzugsweise enthält der Klarlack
eine reaktive Funktionalität,
wie z.B. Hydroxyl, Phenol, Amino, Carboxyl, Epoxid oder Mercaptan.
Ganz besonders bevorzugt enthält
der Klarlack ein Acrylharz mit Hydroxylfunktionalität. Das Acrylharz
hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht zwischen etwa 4000-6000,
vorzugsweise etwa 4000 und ein Hydroxyläquivalentgewicht zwischen 280-350
und vorzugsweise etwa 310-330. Der Vernetzer für den Klarlack stammt aus der
Gruppe bestehend aus Melaminvernetzern, blockierten Isocyanatvernetzern
und unblockierten Isocyanatvernetzern und Gemischen davon. Vorzugsweise
enthält
die Klarlackzusammensetzung eine Mischung von alkyliertem Melamin
und einem blockierten Isocyanatvernetzer. Der Klarlack kann wäßrig, lösungsmittelhaltig
oder pulverförmig sein.
Vorzugsweise ist der Klarlack lösungsmittelhaltig.
Das Lösungsmittel
liegt in einer Menge zwischen 30 und 60 Gew.-% und vorzugsweise
40-50 Gew.-% vor. Der Klarlack kann zusätzliche Komponenten enthalten, wie
UV-Absorber, Lichtschutzmittel vom HALS-Typ, Tenside, Stabilisatoren,
Füllstoffe,
Netzmittel, rheologiesteuernde Mittel, Dispergiermittel und Haftvermittler.
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Die
Mittel sind zwar an sich gut bekannt, jedoch muß man die Einsatzmenge genau
bemessen, damit die Beschichtungseigenschaften nicht beeinträchtigt werden.
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Zu
den für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeigneten pigmentierten Basislackzusammensetzungen
gehören
beliebige einer Reihe von an sich gut bekannten Typen, so daß sich eine
nähere
Erläuterung erübrigt. Polymere,
die bekanntlich zur Verwendung in Basislacken geeignet sind, sind
u.a. Acrylverbindungen, Vinylverbindungen, Polyurethane, Polycarbonate,
Polyester, Alkyde und Polysiloxane. Bevorzugte Polymere sind u.a.
Acrylverbindungen, Vinylverbindungen, Polyurethane, Polycarbonate,
Polyester, Alkyde und Polysiloxane. Bevorzugte Polymere sind u.a.
Acrylverbindungen und Polyurethane. Basislackpolymere können thermoplastisch
sein, sind aber vorzugsweise vernetzbar und enthalten eine oder
mehrere Arten vernetzbarer funktioneller Gruppen. Hierzu gehören beispielsweise
Hydroxyl-, Isocyanat-, Amin-, Epoxid-, Acrylat-, Vinyl-, Silan- und Acetoacetatgruppen.
Diese Gruppen können
so maskiert bzw, blockiert sein, daß sie erst unter den gewünschten
Härtungsbedingungen,
im allgemeinen bei erhöhten
Temperaturen, entblockt werden und für die Vernetzungsreaktion zur
Verfügung
stehen. Als vernetzbare funktionelle Gruppen eignen sich u.a. Hydroxyl-, Epoxid-,
Säure-,
Anhydrid-, Silan- und Acetoacetatgruppen. Zu den bevorzugten vernetzbaren
funktionellen Gruppen gehören
hydroxyfunktionelle und aminofunktionelle Gruppen.
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Basislackpolymere
können
selbstvernetzend sein oder einen separaten Vernetzer erfordern,
welcher gegenüber
den funktionellen Gruppen des Polymers reaktiv ist. Enthält das Polymer
beispielsweise hydroxyfunktionelle Gruppen, so kann es sich bei
dem Vernetzer um ein Aminoplastharz, einen Isocyanatvernetzer, einen
blockierten Isocyanatvernetzer sowie Säure- oder Anhydrid-Vernetzer
handeln. Der Basislack ist vorzugsweise pigmentiert und kann organische
oder anorganische Verbindungen oder farbige Materialien, Füllstoffe,
metallische oder andere anorganische plättchenförmige Materialien, wie z.B.
Glimmer- oder Aluminiumplättchen,
und andere Materialien dieser Art, die im Stand der Technik normalerweise
als Pigmente bezeichnet werden, enthalten. Die Pigmentierungshöhe der Zusammensetzung
beträgt
in der Regel 1% bis 100, bezogen auf das Feststoffgesamtgewicht
der Komponenten in der Beschichtungszusammensetzung (d.h. das Pigment-Bindemittel-Verhältnis beträgt 0,1 bis
1).
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Die
Beschichtungszusammensetzungen werden Bedingungen unterworfen, bei
denen die Überzugsschichten
aushärten.
Zwar kommen verschiedene Härtungsmethoden
in Betracht, jedoch ist die Warmhärtung bevorzugt. Dazu setzt
man den lackierten Gegenstand im allgemeinen erhöhten Temperaturen aus, die
hauptsächlich
von Strahlungswärmequellen
geliefert werden. Die Härtungstemperaturen
variieren dabei je nach den jeweiligen in den Vernetzern verwendeten
Blockierungsgruppen, liegen jedoch im allgemeinen im Bereich zwischen
285°F (140,5°C) und 385°F (196,1°C). Die Härtungszeit
variiert je nach den jeweils eingesetzten Komponenten und physikalischen
Parametern, wie z.B. der Dicke der Schichten. Typische Härtungszeiten
liegen jedoch im Bereich von 15 bis 60 Minuten. Die verschiedenen Überzugsschichten
können
gleichzeitig oder nacheinander gehärtet werden. Vorzugsweise wird
zunächst
die Grundierungsschicht aufgebracht und gehärtet. Das Einbrennfenster der
erfindungsgemäßen Pulverlacke
liegt zwischen 160°C
und 191°C
(320°F und 375°F) über einen
Zeitraum zwischen 5 und 60 Minuten. Vorzugsweise werden der Klarlack
und der Basislack auf die Grundierungsschicht aufgebracht und zusammen
gehärtet.
Ein Zweitonüberzug
ist dadurch erhältlich, daß man auf
einem Teil eines grundierten Substrats Basislack aufbringt und danach
auf das gesamte Substrat Klarlack aufbringt und gleichzeitig härtet. Der
nicht mit Basislack versehene Teil des Substrats wird dann mit einem
Basislack einer zweiten Farbe versehen, wonach das gesamte Substrat
mit Klarlack versehen wird und die Überzüge dann gleichzeitig gehärtet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt ein erweitertes Einbrennfenster für den in dem mehrschichtigen Überzug verwendeten
Grundierlack bereit. Das Einbrennfenster bezieht sich auf die für eine 85-90%ige Härtung der
Pulvergrundierung benötigte
Zeit und Temperatur. Härten
bezieht sich auf die Reaktion der carboxyfunktionellen Gruppen des
Polyesters mit epoxidfunktionellen Gruppen des Epoxidharzes unter
Ausbildung von β-Hydroxyether-Bindungen. Es ist
wünschenswert,
daß die
Grundierung nicht zu 100 gehärtet
wird, so daß Epoxidgruppen
zur Reaktion mit Funktionalität
des Klarlacks des mehrschichtigen Überzugs verfügbar bleiben. Die
Reaktion zwischen funktionellen Gruppen der Grundierung und des
Klarlacks sorgt für
eine bessere Zwischenschichthaftung, da es zwischen den Überzügen eine
chemische Bindung gibt. Das Einbrennfenster wird zum Teil durch
das Verhältnis
von Epoxidgruppen zu Carboxylgruppen in der Pulvergrundierung bestimmt.
Beispielsweise beträgt
das Verhältnis
für die
Vergleichsbeschichtungszusammensetzung 0,98, und der Überzug wird
bei einer Einbrennzeit von 20 Minuten bei 335°F (168,3°C) zu 85-90% gehärtet. Das Einbrennfenster für den Vergleichsgrundierlack
liegt bei Temperaturen zwischen 157 und 168°C (315°F und 335°F) über einen Zeitraum zwischen
10 und 60 Minuten. Das Einbrennfenster für die erfindungsgemäßen Pulvergrundierungen liegt
zwischen 160 und 191°C
(320°F und
375°F) über einen
Zeitraum zwischen 5 und 60 Minuten. So liegt beispielsweise das
Einbrennfenster für
den Vergleich (1) zwischen 12 Minuten bei 168°C (335°F) und 60 Minuten bei 157°C (315°F). Für Test 7
liegt das Einbrennfenster zwischen 5 Minuten bei 191°C (375°F) und 52 Minuten
bei 176°C
(348°F).
Das Versagen der Zwischenschichthaftung ist im allgemeinen auf längere Einbrennzeiten
bei höheren
Temperaturen zurückzuführen.
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele erläutert, aber
nicht eingeschränkt.
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Beispiele Beispiel
1 Pulvergrundierlackzusammensetzung
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- 1Carboxyfunktioneller Polyester
von Hoechst, 810 Water St., Portsmouth, Virginia 23704, USA.
- 2Bisphenol-A.epoxid, erhältlich von
Ciba Geigy Corp. Ardsley, New York 10502, USA.
- 3Acrylharz von S.C. Johnson and Son,
Racine, Wisconsin 53403, USA.
- 4Von GCA Chemical, Bradenton, Florida
34205, USA.
- 5Von Cray Valley Products, Stuyvesant,
NY 12173, USA.
- 6BASF Corporation, Wyandotte, Michgan,
USA.
- 7Von Degussa, Rt. 46, Teterboro, New
Jersey 07608, USA.
- 8Von Degussa, Rt. 46, Teterboro, New
Jersey 07608, USA.
- 9Unter Bezeichnung Barimite XF von Cyprus
Foote Mineral Co., Malvern, Pennsylvania, USA, erhältlich.
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Beispiel
2 Klarlackformulierung
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- 1Von Chemical.
- 2Von Bayer Corporation unter dem Handelsnamen
Desmodur BL XP-7098E erhältlich,
- 3Von BASF Corporation unter der Bezeichnung
342CD0653 erhältlich
- 4Von American Cyanamid unter dem Handelsnamen
Cymel 327 erhältlich
- 5Von Ciba Additives unter dem Handelsnamen
Tinuvin 123 erhältlich.
- 6Von King Industries unter dem Handelsnamen
DislonL-1984 erhältlich.
- 7Von Byk Chemie unter dem Handelsnamen
Byl VP-320 erhältlich.
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Beispiel 3
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Ergebnisse für Feuchtigkeits-
und Splittprüfmaschine
(„Gravelometer")
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Elektrotauchlackierte
Bleche wurden in einer abgestuften Dicke von 25-127 μm (1 bis
5 Millizoll) mit Pulvergrundierung beschichtet und 20 Minuten bei
171°C (340°F) gebrannt.
Klarlack wurde in einer Dicke von etwa 46 μm (1,8 Millizoll) aufgebracht
und dann 20 min bei 138°C
(280°F)
gehärtet.
Der Basislack wurde in einer Dicke von etwa 18 μm (0,7 Millizoll) aufgebracht und
nach 5 Minuten Ablüften
bei 66°C
(150°F)
20 min bei 138°C
(280°F)
gehärtet.
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Die
Anfangshaftungsprüfung
wurde gemäß Prüfmethode
D 3359 (Gitterschnit und Abziehen von Klebeband) durchgeführt, und
die Feuchthaftungsprüfung
wurde bei hohen Einbrenntemperaturen gemäß ASTM B117 ohne Salz durchgeführt. Die
Note 10 gibt an, daß gar
kein Lack entfernt wurde, wohingegen 0 angibt, daß der gesamte
Lack entfernt wurde. Kältesplittprüfungen wurden
bei 45° und
90° gemäß Prüfmethode
SAE J400 durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle 1
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Wertevergleich
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Die
folgenden Werte sind für
die oben beschriebenen Testproben aufgeführt.
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Die
Zwischenschichthaftung zwischen einer Grundierung mit einem Verhältnis von
Epoxidfunktionalität
zu Carboxylfunktionalität
von mindestens 1,15:1 zeigt bei Anfangshaftungsprüfungen gemäß ASTM-Prüfmethode
D3359 im Vergleich zu einer Grundierung, die Epoxid- und Carboxylfunktionalität in stöchiometrischem
Verhältnis
enthält,
bei Beschichtung beider Grundierungen mit identischen Klarlacken
und Basislacken und Brennen unter identischen Bedingungen eine Zunahme
von 100.
- E
= Epoxid
- C = Carboxyl
- A = Anhydrid
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Schraffierte
Fläche:
Verbindung gemäß D1, die
nicht in den Schutzbereich des hier vorgelegten Anspruchs 1 fällt.
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