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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Glykoproteinen in einer Säugerzellkultur.
Insbesondere erfolgt durch die Erfindung die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung von Glykoproteinen in Säugerzellen,
das zu einer erhöhten
Belegung einer Stelle einer N-gebundenen
Glykosylierung, die nur in einer Fraktion eines Glykoproteins besetzt
wird, führt.
Ein Verfahren zur Erhöhung
der Fraktion von Typ-I-Gewebe-Plasminogenaktivator (t-PA) in einer Säugerzellkultur
wird speziell offenbart.
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Beschreibung verwandter
Offenbarungen und Technologie
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Glykoproteine
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Glykoproteine,
von denen viele durch Verfahren der Gentechnik hergestellt werden,
sind von großer Bedeutung
als diagnostische und therapeutische Mittel. In einer eukaryotischen
Zellumgebung wird eine Glykosylierung an einem sezernierten oder
membrandurchspannenden Protein durch co- und posttranslationale Modifikation
angebracht. Für
die Zelloberfläche
bestimmte Proteine werden zunächst
cotranslational in das Lumen des endoplasmatischen Retikulums (ER)
transloziert, was durch eine Signalsequenz am oder nahe dem Aminoterminus
der entstehenden Kette vermittelt wird. Im Inneren des ER wird die
Signalsequenz üblicherweise
entfernt und eine Oligosaccharideinheit mit einem mannosereichen
Kern an dem Aspargin(N)-Rest bzw. den Asparginresten, die als Teil
der Sequenz Asn-X-Ser/Thr, worin X für eine beliebige Aminosäure mit
Ausnahme von vielleicht Prolin steht, vorhanden sind, angebracht.
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Die
Effizienz dieser cotranslationalen Glykosylierungsstufe hängt von
der Präsentation
einer geeigneten Konformation der Peptidkette, wenn sie in das endoplasmatische
Retikulum eintritt, ab (Imperiali und O' Connor, Pure & Applied Chem., 70, 33–40 (1998)).
Potentielle Stellen einer N-gebundenen Glykosylierung können, nachdem
das Protein gefaltet ist, nicht länger zugänglich sein (Kornfeld & Kornfeld, Ann.
Rev. Biochem. 54: 631–664
(1985)). Die Proteine bewegen sich als nächstes vom ER zum Golgi-Apparat,
wo weitere Modifikationen, beispielsweise eine Sulfatierung und
Verarbeitung der mannosereichen Oligosaccharidkette zu einem Oligosaccharid
des Komplextyps, erfolgen und die Proteine zu ihren passenden Bestimmungsorten geleitet
werden.
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N-gebundene
Oligosaccharide können
eine tiefe Auswirkung auf die pharmazeutischen Eigenschaften von
Glykoproteintherapeutika (beispielsweise die in-vivo-Halbwertszeit
und biologische Aktivität)
aufweisen. Es wurde gezeigt, dass verschiedene Bioprozessparameter
(beispielsweise Bioreaktortyp, pH-Wert, Mediumzusammensetzung und
Ammoniak) die Proteinglykosylierung signifikant beeinflussen. Änderungen
der terminalen Glykosylierung (Sialylierung und Galactosylierung)
und N-Glycanverzweigung sind die am häufigsten beobachteten Änderungen.
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Die Kohlehydratstruktur
von Gewebe-Plasminogenaktivator
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Gewebe-Plasminogenaktivator
(t-PA), ein Glykoprotein, ist eine Mehrdomänen-Serinprotease, deren physiologische
Rolle die Umwandlung von Plasminogen in Plasmin und daher das Initiieren
oder Beschleunigen des Prozesses der Fibrinolyse ist. Das erste
klinische Interesse an t-PA entstand wegen dessen relativ hohen
Aktivität
in Gegenwart von Fibrin im Vergleich zur Abwesenheit von Fibrin.
t-PA des Wildtyps ist in Abwesenheit von Fibrin ein schlechtes Enzym,
doch verstärkt
das Vorhandensein von Fibrin dessen Fähigkeit zur Aktivierung von
Plasminogen überraschend
stark. Rekombinanter humaner t-PA wird therapeutisch als Fibrinolytikum
bei der Behandlung eines akuten Myokardinfarkts und von Lungenembolie
verwendet, wobei beide Zustände
von einer Verstopfung eines Blutgefäßes durch einen fibrinhaltigen
Thrombus herrühren.
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Zusätzlich zu
dessen überraschender
Fibrinspezifität
zeigt t-PA mehrere weitere unterscheidende Eigenschaften:
- (a) t-PA unterscheidet sich von den meisten
Serinproteasen darin, dass die Einzelkettenform des Moleküls merkliche
enzymatische Aktivität
aufweist. Gegenüber
einigen kleinen Substraten und gegenüber Plasminogen in Abwesenheit
von Fibrin hat zweikettiges t-PA größere Aktivität als einkettiges
t-PA. In Gegenwart von Fibrin sind jedoch die zwei Formen von t-PA
gleich aktiv (Rijken et al., J. Biol. Chem., 257: 2920–2925 (1982);
Lijnen et al., Thromb. Haemost., 64: 61–68 (1990); Bennett et al.,
J. Biol. Chem., 266: 5191–5201 (1991)).
Die meisten anderen Serinproteasen existieren als Zymogene und benötigen eine
proteolytische Spaltung zu einer zweikettigen Form, um die volle
enzymatische Aktivität
freizusetzen.
- (b) Die Wirkung von t-PA in vivo und in vitro kann durch ein
Serpin, PAI-I, gehemmt werden (Vaughan et al., J. Clin. Invest.,
84, 586–591
(1989); Wiman et al., J. Biol. Chem., 259: 3644–3647 (1984)).
- (c) t-PA bindet in vitro an Fibrin mit einem Kd-Wert
im μM-Bereich.
- (d) t-PA zeigt eine rasche in-vivo-Clearance, die durch einen
oder mehrere Rezeptoren in der Leber vermittelt wird (Nilsson et
al., Thromb. Res., 39: 511–521
(1985); Bugelski et al., Thromb. Res., 53: 287–303 (1989); Morton et al.,
J. Biol. Chem., 264: 7228–7235
(1989)).
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Eine
im Wesentlichen reine Form von t-PA wurde von Collen et al., US-Patent
4 752 603, erteilt am 21. Juni 1988, zum ersten Mal aus einer natürlichen
Quelle produziert und auf in-vivo-Aktivität getestet (siehe auch Rijken
et al., J. Biol. Chem., 256: 7035 (1981)). Pennica et al. (Nature,
301: 214 (1983)) bestimmte die DNA-Sequenz von t-PA und er leitete
die Aminosäuresequenz
von dieser DNA-Sequenz ab (US-Patent 4 766 075, erteilt am 23. August
1988).
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Humaner
t-PA des Wildtyps weist potentielle Stellen der N-gebundenen Glykosylierung
an den Aminosäurepositionen
117, 184, 218 und 448 auf. Es wurde berichtet, dass durch Expression
in CHO-Zellen produzierter rekombinanter humaner t-PA (ACTIVASE® t-PA)
etwa 7 Gew.-% Kohlehydrat enthält,
das aus mannosereichem Oligosaccharid an Position 117 und komplexen
Oligosacchariden an Asn-184 und Asn-448 besteht (Vehar et al. "Characterization
Studies of Human Tissue Plasminogen Activator produced by Recombinant DNA
Technology," Cold
Spring Harbor Symposia on Quantitative Biology, LI: 551–562 (1986)).
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Es
wurde ermittelt, dass die Position 218 in nativem t-PA oder rekombinantem
Wildtyp-t-PA nicht glykosyliert ist. Die Stellen 117 und 448 scheinen
immer glykosyliert zu sein, während
angenommen wird, dass die Zelle 184 nur in einer Fraktion der Moleküle glykosyliert
ist. Die t-PA-Moleküle,
die an der Position 184 glykosyliert sind, werden als Typ-I-t-PA bezeichnet
und die Moleküle,
die an Position 184 nicht glykosyliert sind, werden als Typ-II-t-PA
bezeichnet. In von einem Melanom stammendem t-PA beträgt das Verhältnis von
Typ-I- zu Typ-II-t-PA etwa 1:1. Die einen sehr guten Überblick
ergebende Analyse der Kohlehydratstrukturen von von CHO-Zellen abgeleitetem
humanem t-PA wurde von Spellman et al., J. Biol. Chem., 264: 14100–14111 (1989) durchgeführt, der
zeigte, dass mindestens 17 verschiedene Asn-gebundene Kohlehydratstrukturen
an dem Protein detektiert werden konnten. Diese reichten von den
mannosereichen Strukturen an Po sition 117 zu Zwei-, Drei-, und Vierantennen-N-Acetyllactosamin-Typ-Strukturen
an denen Positionen 184 und 448. Es wurde berichtet, dass Typ-I-
und Typ-II-t-PAs in identischer Weise an den Positionen Asn 117
und Asn 448 N-glykosyliert
waren, wenn sie aus der gleichen Zelllinie isoliert wurden. Für weitere
Einzelheiten siehe auch Parekh et al., Biochemistry, 28: 7644–7662 (1989).
Es wurde gezeigt, dass die spezifische fibrinolytische Aktivität von Typ-II-t-PA etwa 50% größer als
die vom Typ-I-t-PA ist (Einarsson et al., Biochim. Biophys. Acta,
830: 1–10 (1985)).
Ferner ist erhöhter
Typ I mit erhöhter
Halbwertszeit korreliert (Cole et al., Fibrinolysis, 7: 15–22 (1993)).
Jedoch zeigte Typ-II-t-PA, dem ein mit Typ-I-t-PA verbundener Kohlehydratteil
fehlt, sowie desialylierter t-PA längeres T1/2-Beta als Standard t-PA (Beebe und Aronson,
Thromb. Res., 51: 11–22
(1988)).
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Die
Analyse der Sequenz von t-PA ergab, dass das Molekül fünf Domänen aufweist.
Jede Domäne wurde
unter Bezug auf homologe strukturelle oder funktionale Regionen
in anderen Proteinen, wie Trypsin, Chymotrypsin, Plasminogen, Prothrombin,
Fibronectin und epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), definiert. Diese
Domänen
wurden, ausgehend vom N-Terminus der Aminosäuresequenz von t-PA, als Finger(F)-Domäne von Aminosäure 1 bis
etwa Aminosäure
44, Wachstumsfaktor(G)-Domäne
von etwa Aminosäure
45 bis etwa Aminosäure
91 (auf der Basis der Homologie mit EGF), Kringle-1(K1)-Domäne von etwa
Aminosäure
92 bis etwa Aminosäure
173, Kringle-2(K2)-Domäne
von etwa Aminosäure
180 bis etwa Aminosäure
261 und Serinprotease(P)-Domäne
von etwa Aminosäure
264 bis zum Carboxylterminus bei Aminosäure 527 bezeichnet. Diese Domänen befinden
sich im Wesentlichen angrenzend zueinander und sie sind durch kurze "Linker"-Regionen verbunden.
Diese Linkerregionen bringen die Gesamtzahl der Aminosäuren des
reifen Polypeptids auf 527, obwohl drei zusätzliche Reste (Gly-Ala-Arg)
fallweise am Aminoterminus gefunden werden. Es wird allgemein angenommen,
dass dieses zusätzliche
Tripeptid das Er gebnis einer unvollständigen Vorläuferprozessierung ist, und
es ist nicht bekannt, dass es eine Funktionalität verleiht. Nativer t-PA kann
zwischen Position 275 und Position 276 (die in der Serinproteasedomäne gelegen
sind) gespalten werden, wobei die zweikettige Form des Moleküls erzeugt
wird.
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Jede
Domäne
trägt auf
unterschiedliche Weise zu den gesamten biologisch signifikanten
Eigenschaften des t-PA-Moleküls
bei. Domänendeletionsuntersuchungen
zeigen, dass der Verlust der Finger-, Wachstumsfaktor- oder Kringle-2-Domäne zu einer
Bindung des varianten t-PA an Fibrin mit geringerer Affinität führt (van
Zonneveld et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83: 4670–4677 (1986);
Verheijen et al., EMBO J., 5: 3525–3530 (1986)); jedoch zeigen
jüngere
Ergebnisse, die mit Substitutionsmutanten erhalten wurden, dass die
Kringle-2-Domäne weniger
an der Fibrinbindung beteiligt ist, als früher erwartet wurde (Bennett
et al., aaO). Die Domänendeletionsuntersuchungen
ergaben eine Beteiligung der Finger- und Wachstumsfaktordomänen an der
Clearance durch die Leber (Collen et al., Blood, 71: 216–219 (1988);
Kalyan et al., J. Biol. Chem., 263: 3971–3978 (1988); Fu et al., Thromb.
Res., 50: 33–41
(1988); Refino et al., Fibrinolysis, 2: 30 (1988); Larsen et al.,
Blood, 73: 1842–1850
(1989); Browne et al., J. Biol. Chem., 263: 1599–1602 (1988)). Die Kringle-2-Domäne ist für die Bindung
an Lysin verantwortlich. Die Serinproteasedomäne ist für die enzymatische Aktivität von t-PA
verantwortlich und sie enthält
spezielle Regionen, für
die gezeigt wurde, dass Mutationen sowohl Fibrinbindung als Fibrinspezifität beeinflussen
(möglicherweise
Interaktionen mit Fibrin leiten), und andere Regionen, worin nur
die Fibrinspezifität
geändert
wird (möglicherweise
indirekte Interaktionen mit Fibrin) (Bennett et al., aaO). Untersuchungen
mit Mutanten infolge von positionsspezifischen Änderungen zeigen die Beteiligung
der Glykosylierung von t-PA an der Clearance (Lau et al., Bio Technology,
5: 953–958
(1987); Lau et al., Bio Technology, 6: 734 (1988)).
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Es
wurde beschrieben, dass eine unglykosylierte Variante von t-PA,
die aus den Kringle-2- und Proteasedomänen besteht, eine langsamere
Plasmaclearance als Wildtyp-t-PA aufweist (Martin et al., Fibrinolysis, 4:
(Suppl. 3): 9 (Abstract 26) (1990)). Die Wirkung einer Änderung
von Oligosaccharidstrukturen an den Positionen 184 und 448 von t-PA
wurde auch von Howard et al., Glycobiology, 1: 411–418 (1991),
untersucht. Hotchkiss et al. (Thromb. Haemost., 60: 255–261 (1988))
entfernten selektiv Oligosaccharidreste von dem t-PA-Molekül und sie
zeigten, dass das Entfernen von diesen Resten die Clearancerate
von t-PA verringerte. Diese Forscher und Lau et al. ((1987), aaO,
(1988), aaO) erzeugten ferner die t-PA-Variante N117Q (worin Aspargin
an Position 117 des humanen Wildtyp-t-PA durch Glutamin ersetzt
war) zur Verhinderung einer Glykosylierung an Position 117. Diese
Variante zeigte ähnlich
der durch enzymatische Entfernung des mannosereichen Oligosaccharids
an dieser Position erhaltenen eine etwa zweifach langsamere Clearancerate
als humaner Wildtyp-t-PA. Siehe auch EP-A-238 304, veröffentlicht
am 23. September 1987, und EP-A-227 462, veröffentlicht am 1. Juli 1987.
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Mehrere
Berichte legen nahe, dass die Kohlehydrateinheiten von t-PA die
in-vitro-Aktivität
dieses Enzyms beeinflussen (Einarsson et al., aaO; Opdenakker et
al., Proc. Sci., Exp. Biol. Med., 182: 248–257 (1986)). t-PA wird durch
Mannoserezeptoren von Leberendothelzellen und durch Galactoserezeptoren
von Parenchymzellen endocytosiert. Tatsächlich wurde die in-vivo-Clearance
von rekombinantem humanem t-PA, der in Säugerzellkulturen produziert
wurde, durch Kohlehydratstrukturen, insbesondere die mannosereichen
Oligosaccharide beeinflusst (Hotchkiss et al., aaO). Es wurde gezeigt,
dass eine t-PA-Variante (der Bezeichnung TNK-t-PA), die eine an
der Aminosäureposition
103 hinzugefügte
Glykosylierungsstelle aufweist, die native Glykosylierungsstelle
an Aminosäureposition
117 entfernt hat und die Sequenz an den Aminosäurepositionen 296–299 von
nativem humanem t-PA durch AAAA er setzt hat, eine erhöhte Halbwertszeit
im Kreislauf und eine deutlich bessere Fibrinspezifität als humaner
Wildtyp-t-PA aufweist (Keyt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
91: 3670–3674
(1994)).
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Andere Glykoproteine als
nativer t-PA mit mehr als einer Glykoform
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Zellen,
die t-PA-6, ein Molekül,
das aus den Kringle-2- und Serinproteasedomänen von t-PA besteht, exprimieren,
prozessieren diesen zu zwei Glykoformen, eine monoglykosylierte
Form mit besetztem Asn-448 und eine diglykosylierte Form mit besetztem
Asn-448 und Asn-184 (Berg et al., Blood, 81: 1312–1322 (1993)).
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Plasminogen
existiert in zwei Glykoformen. Die stärker glykosylierte Form, die üblicherweise
als "Plaminogen-1", "Plasminogen I" oder "Typ-1-Plasminogen" bezeichnet wird,
weist ein Oligosaccharid auf Galactosaminbasis, das an Aminosäureposition
345 (Thr345) gebunden ist, und ein komplexes Oligosaccharid auf Glykosaminbasis,
das an Aminosäureposition
288 (Asn288) eines nativen humanen Plasminogenmoleküls gebunden
ist, auf. Die weniger glykosylierte Form, die üblicherweise als "Plasminogen-2", "Plasminogen II" oder "Typ-2-Plasminogen" bezeichnet wird,
weist eine einzige Oligosaccharidkette auf, die an der Aminosäureposition
345 (Thr345) gebunden ist (Hayes und Castellino, J. Biol. Chem.,
254(18): 8772–8776,
8777–8780
(1979); Lijnen et al., Eur. J. Biochem., 120: 149–154 (1981);
Takeda et al., Thrombosis Research, 39: 289–296 (1985)).
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Andere
Glykoproteine, die eine variable Stellenbelegung (Variationen der
N- und O-Glykosylierungsstellenbelegung) zeigen, umfassen den Granuolcyte-Macrophage-Colony-Stimulating-Factor (Okamoto et
al., Archives of Biochemistry and Biophysics, 286: 562–568 (1991)),
Interferon-Gamma (Curling et al., Biochem J., 272: 333–337 (1990)),
Protein C (Miletich und Broze, J. Biol. Chem., 265: 11397–11404 (1990))
und Interleukin-2. Die Glykosylierung von Gamma-Interferon war stabil über eine
optimierte Kulturdesignstrategie unter Verwendung von Zufuhrchargenkulturen,
wobei das Einwirken einer Glucoseverknappung möglicherweise zu einer dramatischen Änderung
der Glykosylierungseffizienz führt
(Xie et al., Biotechnol. Bioeng., 56: 577–582 (1997)).
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Es
wurden verschiedene Faktoren diskutiert, die möglicherweise für eine variable
Positionenbelegung verantwortlich sind, wobei diese die Verfügbarkeit
von Dolicholphosphat und Nucleotidzuckern (Nyberg et al., Biotechnol.
Bioeng., 62: 336–347
(1998)), Glykosiltransferaseaktivität (Hendrickson und Imperiali,
Biochemistry, 34: 9444–9450
(1995); Kaufman et al., Biochemistry, 33: 9813–9819 (1994)) und variable
Zugänglichkeit der
Glykosylierungsposition aufgrund von Konkurrenz mit Proteinfaltung
(Holst et al., The EMBO J., 15: 3538–3546 (1996); Imperiali, Acc.
Chem. Res., 30: 452–459
(1997); Shelikoff et al., Biotechnol. Bioeng., 50: 73–90 (1996))
umfassen. Jeder dieser Faktoren kann durch Zellkulturbedingungen
beeinflusst werden. Die t-PA-Positionenbesetzung
variiert üblicherweise
in einem ziemlich engen Bereich (±5%).
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Untersuchungen von Metallkationen
von Oligosaccharyltransferase bei der Glykosylierung
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Eine
aspargingebundene Glykosylierung umfasst die enzymkatalysierte Modifikation
einer Asparginseitenkette in einem entstehenden Polypeptid mit einer
Dreiantennen-Tetradecasaccharideinheit.
Diese als erstes durchgeführte
Stufe in der Biosynthese von N-gebundenen Glykoproteinen wird durch
eine Oligosaccharyltransferase, einen heteromeren membrangebundenen
Enzymkomplex, der im Lumen des endoplasmatischen Retikulums eukaryotischer
Zellen gefunden wird, katalysiert. Siehe Imperiali, aaO; Allen et
al., J. Biol. Chem., 270: 4797–4804
(1995); Sharma et al., Eur. J. Bio chem., 116: 101–108 (1981);
Silberstein und Gilmore, The FASFB Journal, 10: 849–858 (1996);
Kumar et al., Biochem. Mol. Biol. Intl., 36: 817–826 (1995); Bause et al.,
Biochem. J., 312: 979–985
(1995); Xu und Coward, Biochemistry, 36: 14683–14689 (1997); Kumar et al., Biochem.
Biophys. Res. Comm., 247: 524–529
(1998); Watt et al., Curr. Op. Struct. Biol., 7: 652–660 (1997).
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Zur
optimalen Aktivität
benötigt
Oligosaccharyltransferase eine kleine Menge zweiwertiger Manganionen,
doch unterstützen
andere zweiwertige Metallkationen mit einer oktaedrischen Koordinationsgeometrie
die Übertragung,
wenn auch mit verringerten Raten (Hendrickson und Imperiali, aaO;
Kaufman et al., aaO; Kumar et al., Biochem. & Mol. Biol. International 36: 817–826 (1995)).
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Die Rolle
der Temperatur in Säugerzellkulturen
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Zur
Simulierung einer normalen Körperumgebung
wird die Fermentertemperatur bei der Kultivierung von Säugerzellen
fast ausschließlich
bei 37°C
kontrolliert. Dieses Dogma ist so breit akzeptiert, dass bisher wenig
Aufmerksamkeit einer variierenden Temperatur in dem Zellkulturverfahren
geschenkt wurde. Die spärlichen
Literaturdaten legen nahe, dass verringerte Fermentertemperatur
zu einer verbesserten Lebensfähigkeit und
Scherbeständigkeit
von Zellen, einer höheren
Zelldichte und einem höheren
Titer in Chargenkulturen und einer Verringerung der Glucose/Lactat-Metabolisierung
führt (Chuppa
et al., Biotechnol. Bioeng., 55: 328–338 (1997)).
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Speziell
untersuchten Reuveny et al., J. Immunol. Methods, 86: 53–59 (1986),
die Wirkung von Temperaturen im Bereich von 28 bis 37°C auf diskontinuierliche
Hybridomzellkulturen. Sie ermittelten, dass bei niedrigeren Temperaturen
zwar die Lebensfähigkeit
der Zellen verbessert war, dies jedoch von einer Abnahme der Glucoseaufnahme
und einer Abnahme der spezifischen Antikörperproduktion begleitet war.
Daher er höhten
niedrigere Temperaturen in diesem speziellen Fall die Gesamtleistung
des Zellkulturverfahrens nicht.
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Sureshkuman
und Mutharasan, Biotechnol. Bioeng. 37: 292–295 (1991) untersuchten die
Wirkung des Temperaturbereichs von 29°C bis 42°C auf das Zellkulturverfahren
und sie ermittelten, dass eine maximale Zelldichte bei 33°C erreicht
wurde. Im Gegensatz dazu waren die Glucoseaufnahme und die spezifischen
Lactatproduktionsraten bei 33°C
gegenüber
39°C dramatisch
niedriger. Diese Ergebnisse zeigten, dass die optimalen Temperaturen
für Wachstum
und Produktivität
beträchtlich
differieren können.
Zwar scheint die Zunahme der Lebensfähigkeit bei Temperaturen unter
37°C ein
generelles Phänomen
zu sein, doch wurde gezeigt, dass die Wirkung der Temperatur auf
die spezifische Produktivität
zelllinienabhängig
ist (Chuppa et al., aaO).
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Weidemann
et al., Cytotechnology, 15: 111–116
(1994) kultivierten adhärente
rekombinante Babyhamsternieren(BHK)zellen bei Temperaturen zwischen
30°C und
37°C. Die
Kultivierung bei niederen Temperaturen im diskontinuierlichen und
wiederholten diskontinuierlichen Modus in einem 2-l-Bioreaktor zeigte
eine geringere Wachstumsrate und eine geringere Glucoseverbrauchsrate
(d. h. eine geringere Lactatproduktion). Andererseits wurden die
maximale Zelldichte und Produktivität durch die Temperaturverringerung
nicht beeinflusst.
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Kretzmer
et al., "Cultivation
Temperature – Effect
on Cell Culture Processes and Their Optimization" (American Chemical Society Meeting,
San Francisco, CA), Abstract 138, präsentiert am 16. April 1997,
offenbarte die Wirkung der Kultivierungstemperatur auf Zellkulturverfahren
und deren Optimierung, jedoch scheinbar keine spezifische Glykosylierungsanalyse.
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Es
wurde vorgeschlagen, dass verringerte Fermentertemperaturen andere
Vorteile in Bezug auf die Produktqualität und -integrität haben
könnten;
doch wurde die Wirkung niedriger Temperaturen auf die Qualität und insbesondere
die Proteinglykosylierung kaum untersucht. Chuppa et al., aaO, berichteten,
dass die Fermentationstemperatur keine signifikante Wirkung auf
den Sialinsäuregehalt
von Glykoproteinen hat. Obwohl der Gesamtzuckergehalt bei 37°C gegenüber bei
34°C oder
35,5°C etwas
niedriger war, betrachteten die Autoren diesen Unterschied als "nicht wesentlich".
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Jedoch
beschrieb das US-Patent 5 705 364 die Herstellung von Glykoproteinen
durch eine Säugerzellkultur,
wobei der Sialinsäuregehalt
des produzierten Glykoproteins über
einen breiten Wertebereich durch Manipulation der Zellkulturumgebung
einschließlich
der Temperatur gesteuert wurde. Die Wirtszellkultur wurde in einer
Produktionsphase der Kultur durch Zugabe einer Alkansäure oder
eines Salzes derselben zu der Kultur in einem bestimmten Konzentrationsbereich
unter Halten der Osmolalität
der Kultur bei etwa 250 bis etwa 600 mOsm und Halten der Temperatur
der Kultur zwischen etwa 30 und 35°C kultiviert.
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Bahr-Davidson, "Factors Affecting
Glycosylation Site Occupancy of ASN-184 of Tissue-Type Plasminogen
Activator Produced in Chinese Hamster Ovary Cells", eine Dissertation,
die dem Department of Chemical Engineering and the Committee of
Graduate Studies of Standford University zum partiellen Erfüllen der
Anforderungen für
den Grad eines Doktors der Philosophie im Mai 1995 vorgelegt wurde,
untersuchte die Wirkungen der Temperatur auf die Besetzung der Glykosylierungsstelle
und er berichtete, dass die Stellenbesetzung durch Exposition der
Zellen auf 26°C
erhöht
wurde (siehe Seite 50–51).
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Hormonale und andere Behandlungen
zur Beeinflussung der Glykosylierung
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Die
Wirkung von verschiedenen Additiven, wie Plasmakomponenten, für die Kulturmedien
auf die Proteinproduktion und -glykosylierung, beispielsweise die
Wirkungen von Hormonbehandlungen auf die Membranglykosylierung in
Rattennierenbürstensaummembranen,
wurde in der Literatur untersucht (Mittal et al., Indian J. Exper.
Biol., 34: 782–785
(1996)). Untersuchungen der Muc-I-Mucinexpression ermittelten die
hormonale Basis für
mRNA-Expression (Parry et al., J. Cell Sci., 101: 191–199 (1992)).
Die Schilddrüsenhormonregulation
von α-Lactalbumin
mit unterschiedlicher Glykosylierung wurde berichtet (Ziska et al.,
Endocrinology, 123: 2242–2248
(1988)). Das zelluläre
Ansprechen auf Protein-N-Glykosylierung
war in Gegenwart von Thyroxin, Insulin und Thrombin erhöht und die
Wirkung war dosisabhängig
(Oliveira und Banerjee, J. Cell. Physiol., 144: 467–472 (1990)).
Es wurde ermittelt, dass Thyroxin Änderungen im Glykosylierungsmuster
von Ratten-α-Fetoprotein
induziert (Naval et al., Int. J. Biochem., 18: 115–122 (1986)).
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Zusätzlich zu
Hormonbehandlungen erhöhten
Glutathion- und Glucose-6-phosphatdehydrogenasemangel die Proteinglykosylierung
(Jain, Free Radical Biology & Medicin,
24: 197–201
(1998)). Es wurde ermittelt, dass Thyrotropin Oligosaccharyltransferaseaktivität in Schilddrüsenzellen
kontrolliert (Desruisseau et al., Mol. Cell. Endocrinol., 122: 223–228 (1996)).
Die Zugabe von Glucose und Triiodthyronin (T3)
zu einem Medium, das ein Prourokinasederivat produziert, verbesserte
die Produktivität
(Hoso et al., Cytotechnology, 19: 1–10 (1996)). Ferner reagierte
die Fucosyltransferaseaktivität
im Rattendünndarm
auf eine Hydrokortisonregulation während der Säugungsperiode (Biol. et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 1133: 206–212 (1992)). Eine Hydrokortisonbehandlung
induzierte ferner quantitative Änderungen
der Glykosylierung eines Mausmammakarzinoms gegenüber Vorstufen
(Maldarelli und Yagi, JNCI, 77: 1109–1115 (1986)). Die Glykosylierung
von zellulären
Glykokonjugaten in einer Karzinomzelllinie wurde durch eine Retinoesäure verstärkt (Sacks
et al., Glycoconju gate J., 13, 791–796 (1996)). Ferner hat Retinoesäure reversible
Wirkungen auf die Glykosaminoglykansynthese während der Differenzierung von
HL-60-Leukämiezellen
(Reiss et al., Can. Res., 45: 2092–2097 (1985)). Ferner wurde
ermittelt, dass Retinoesäure
sowie Hydrokortison die Glykosaminoglykansynthese von humanen malignen
Keratinocyten modulieren (Reiss et al., J. Invest. Dermatol., 86:
683–688
(1986)).
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Die
Konkurrenz zwischen Faltung und Glykosylierung im endoplasmatischen
Retikulum (Holst et al., aaO) sowie ein akuter Hitzeschock, der
das Phänomen
einer prompten Glykosylierung induziert, (Jethmalani et al., J.
Biol. Chem., 269: 23603–23609
(1994)) wurden beschrieben.
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Es
besteht Bedarf an einer Erhöhung
der zunehmenden Besetzung einer Glykosylierungsstelle in Glykoproteinen
mit mehreren Glykoformen zur Herstellung von Glykoprotein-Therapeutika konsistenter
Produktqualität.
Beispielsweise besteht Bedarf an einer Erhöhung der Fraktion von Typ-I-t-PA
im t-PA-Produktionsverfahren. Eine derartige Erhöhung der Stellenbesetzung erzeugt
t-PA mit einer Aktivität,
die dem internationalen humanen t-PA-Standard stärker ähnelt bzw. nahekommt und daher
humanem t-PA stärker
nahekommt. Typ-I-t-PA
ist auch löslicher
als Typ-II, was bei Bearbeitungsstufen von einem gewissen Wert sein
kann. Ferner ist eine erhöhte
Menge an Typ I mit zunehmender Halbwertszeit im Kreislauf, wie oben
angegeben, korreliert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde ermittelt, dass während
der Herstellung eines Glykoproteins des Wildtyps, d. h. von humanem
t-PA, in Säugerzellen,
d. h. Chinese Hamster Ovary (CHO)-Zellen, die Verwendung von bestimmten
zweiwertigen Metallen, Hormonen oder Faktoren, die die Zellzyklusverteilung
unter Kontrolle oder Beeinflussung der Glykosylierung manipulieren,
die Stellen besetzung einer Glykosylierungsstelle des Glykoproteins
signifikant beeinflussen. Beispielsweise verstärkt eine Verringerung der Kultivierungstemperatur
von 37°C
auf etwa 30–35°C in der
Produktionsphase die Besetzung der Glykosylierungsstelle an der
Aminosäureposition
184 signifikant und sie erhöht
dadurch das Verhältnis
von Typ-I-t-PA zu Typ-II-t-PA.
Insbesondere erhöhte
eine Verringerung der Temperatur von 37 auf 33 oder 31°C die t-PA-Stellenbesetzung
bis zu 6%. Es wird angenommen, dass Temperaturen unter 37°C in ähnlicher
Weise die Besetzung von nicht leicht zugänglichen Stellen einer N-gebundenen
Glykosylierung in anderen Glykoproteinen erleichtern. Entsprechend
kann die Temperatur als empfindliches Werkzeug zum Feintuning des
Verhältnisses
von verschieden glykosylierten Formen von Glykoproteinen mit einer
oder mehreren Stellen von N-gebundener Glykosylierung, die nur in
einer Fraktion des Proteins besetzt sind, verwendet werden.
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Ferner
erhöhten
andere Umgebungsfaktoren, die diejenigen, die den Wachstumszustand
einer Kultur und entsprechend die Zellzyklusverteilung manipulieren,
wie Butyrat, oder einen Zellzyklusinhibitor, der den Anteil von
Zellen in der G0/G1-Phase
erhöht,
wie Chinidin, Plasmakomponenten, wie Schilddrüsenhormone, und/oder bestimmte
zweiwertige Metallkationen umfassen, den t-PA-Typ-1-Gehalt signifikant
(etwa 1–2,5%)
im Vergleich zu Kontrollbedingen und es wird angenommen, dass sie
im Hinblick auf andere Glykoproteine ähnlich wirken. Im Gegensatz
dazu führte
die Zugabe der relevanten Nucleosidvorläufermoleküle (beispielsweise Uridin,
Guanosin, Mannose) nicht zu einer verbesserten Stellenbesetzung.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Glykoproteins, das das Kultivieren von Säugerwirtszellen, die das Glykoprotein
produzieren (d. h. Zellen, die das Glykoprotein codierende Nucleinsäure exprimieren)
in Gegenwart von (a) einem Faktor, der den Wachstumszustand in einer
Zellkultur modifiziert, (b) eines zwei wertigen Metallkations, das
eine oktaedrische Koordinationsgeometrie annehmen kann und diese
bevorzugt, oder (c) einer Plasmakomponente, wodurch die Besetzung
der Stelle einer N-gebundenen Glykosylierung, die nur in einer Fraktion
des Glykoproteins besetzt wird, in dem so hergestellten Glykoprotein
erhöht
ist, umfasst. Vorzugsweise ist der Faktor ein Zellzyklusinhibitor,
der Zellen in der G0/G1-Phase blockiert, ein Butyratsalz und/oder
eine Temperatur der Kultur zwischen etwa 30 und 35°C, das zweiwertige Kation
Mangan oder Eisen und die Plasmakomponente ein Hormon. Vorzugsweise
umfasst das Zellkulturverfahren eine Wachstumsphase und anschließend eine Übergangsphase
und eine Produktionsphase. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Säugerwirtszellen
in der Wachstumsphase bei etwa 37°C
kultiviert, wobei dann während
der Übergangsphase
die Temperatur auf zwischen etwa 30°C und 35°C gesenkt wird. Die Wirtszellen
sind vorzugsweise CHO-Zellen und das Glykoprotein ist vorzugsweise
t-PA.
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In
einem weiteren Aspekt erfolgt durch die Erfindung die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von humanem t-PA, das das Kultivieren von CHO-Zellen,
die Nucleinsäure
mit Codierung für
den t-PA exprimieren, in einem serumfreien Medium in einer Produktionsphase
bei einer Temperatur zwischen etwa 30°C und 35°C und in Gegenwart von etwa
0 bis 2 mM eines Butyratsalzes umfasst, wodurch die Besetzung einer Stelle
einer N-gebundenen Glykosylierung, die nur in einer Fraktion von
t-PA besetzt ist, in dem so produzierten t-PA erhöht ist.
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In
einem noch weiteren Aspekt liefert die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von humanem t-PA, das das Kultivieren von CHO-Zellen,
die Nucleinsäure
mit Codierung für
den t-PA exprimieren, in einem serumfreien Medium in einer Wachstumsphase
bei einer Temperatur zwischen etwa 37–40°C, wobei das Medium etwa 10
nM bis 100 μM
eines zweiwertigen Metallkations, das eine oktaedrische Koordinationsgeometrie
ein nehmen kann und diese bevorzugt, das Kultivieren der Zelle in
einer Übergangsphase
bei einer Temperatur von etwa 37–40°C und das Kultivieren der Zelle
in einer Produktionsphase, wobei nach etwa 48 h in der Produktionsphase
die Temperatur auf zwischen etwa 30°C und 35°C gesenkt wird und etwa 0,75
bis 1,5 mM eines Butyratsalzes zu dem Medium gegeben werden, umfasst,
wodurch die Besetzung der Stelle einer N-gebundenen Glykosylierung, die nur in
einer Fraktion von t-PA
besetzt wird, in dem so produzierten t-PA verstärkt wird. Bei diesem Verfahren
wird eine Plasmakomponente, wie ein Schilddrüsenhormon, beispielsweise Thyroxin oder
Triiodthyronin, oder ein Zellzyklusinhibitor, der Zellen in der
G0/G1-Phase blockiert, wie Chinidin, optional zu dem Kulturmedium
vor oder während
der Wachstumsphase gegeben.
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Daher
ermöglicht
das hierin angegebene Verfahren die Herstellung einer bevorzugten
Glykoform eines Glykoproteins, beispielsweise von Typ-I-t-PA, in
einer Säugerzellkultur
und es erhöht
auch das Verhältnis von
bevorzugten zu nicht bevorzugten Glykoproteinen, beispielsweise
das Verhältnis
von Typ-I- zu Typ-II-t-PA, in einer Säugerzellkultur.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Schema für
Typ-I-t-PA und Typ-II-t-PA und ein Chromatogramm derselben.
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2 zeigt
den Prozentgehalt von humanem Typ-I-t-PA in Zellkulturen von CHO-Zellen,
die in verschiedenen Maßstäben bei
37°C kultiviert
wurden.
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3 zeigt
Diagramme des Prozentgehalts von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen
von CHO-Zellen bei 37°C
als Funktion der Versuchszeit einer 12K-Fermentation, wobei jede
Diagrammlinie für
einen anderen Versuch steht.
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Die 4A und 4B zeigen
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von CHO-Zellen,
die im Labormaßstab
(in 25-cm2-T-Kolben und 100-ml-Spinnerkolben – 4A)
oder in einem 5-l-Bioreaktor (4B) 5–7 Tage
bei 33°C
kultiviert wurden, in Bezug auf eine Kontrolle (bei 37°C gehaltene Zellkultur).
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5 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in T-Kolben bei 37°C 3–4 Tage kultiviert wurden,
wobei Natriumbutyrat in der angegebenen Menge zum Inokulationszeitpunkt
zugesetzt wurde. Die Werte stammen von dreifachen Experimenten.
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6 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in 60-mm-Kulturschalen bei 37°C 4–6 Tage gezüchtet wurden, wobei die Temperaturänderungen
mit oder ohne Natriumbutyrat verglichen werden (worin 37°C 1-Kontrolle
bei 37°C
ohne Butyrat bedeutet; 37°C
11× bei
37°C mit
0,75 mM Butyrat bedeutet; 37°C
12× bei
37°C mit
1,5 mM Butyrat bedeutet; 33°C
1- bei 33°C
ohne Butyrat bedeutet; 33°C
11× bei
33°C mit
0,75 mM Butyrat bedeutet; 33°C
12× bei
33°C mit
1,5 mM Butyrat bedeutet; 31°C
1- bei 31°C
ohne Butyrat bedeutet; 31°C
11× bei
31°C mit
0,75 mM Butyrat bedeutet; 31°C
12× bei
31°C mit
1,5 mM Butyrat bedeutet).
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7 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in 5-l-Bioreaktoren kultiviert wurden, nach 5–7 Tagen,
wobei Temperaturänderungen
mit oder ohne Natriumbutyrat verglichen werden (wobei Kontrolle
bei 37°C
ohne Butyrat bedeutet; 33°C
bei 33°C
ohne Butyrat bedeutet; 2× butr.
bei 37°C
mit 1,5 mM Butyrat bedeutet und 33°C/2× bei 33°C mit 1,5 mM Butyrat bedeutet).
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8 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in Fermentern über
eine bestimmte Zeit bei 37°C
kultiviert wurden, wobei Natriumbu tyrat bis zu einer Konzentration
von 0,75 mM nach etwa 48 h zugegeben wurde, und die Prozentgehalte
von Zellen in der G0/G1-Phase an den entsprechenden Zeitpunkten.
Diese Ergebnisse reflektieren die Mittelwerte von drei getrennten
Kulturen.
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9 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in T-Kolben bei 37°C 3–4 Tage kultiviert wurden,
wobei zum Inokulationszeitpunkt kein Zellzyklusinhibitor zugesetzt
wird (Kontrolle), Thymidin (250 μg/ml)
zugesetzt wird oder Chinidin (90 μM)
zugesetzt wird. Die Werte stammen von dreifachen Experimenten.
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Die 10A und 10B zeigen
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von CHO-Zellen,
die in 60-mm-Kulturschalen
bei 37°C
4–6 Tage
kultiviert wurden, wobei zum Inokulationszeitpunkt 3 nM MnCl2 zugesetzt wird (Kontrolle) oder 10 nM,
100 nM, 1 μM,
10 μM oder
100 μM MnCl2 zugesetzt wird. Die Werte sind für 10A dreifach angegeben und in 10B als Mittelwert dreifacher Messungen angegeben.
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11 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in 60-mm-Kulturschalen bei 37°C 4–6 Tage kultiviert wurden,
wobei zum Inokulationszeitpunkt kein Eisen(III)-citrat zugesetzt
wurde (Kontrolle) oder 10 μM
Eisen(III)-citrat, 50 μM
Eisen(III)-citrat
oder 100 μm
Eisen(III)-citrat zugesetzt wurde.
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12 zeigt
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von
CHO-Zellen, die in 60-mm-Kulturschalen bei 37°C 4–6 Tage kultiviert wurden,
wobei die Zellen in Gegenwart erhöhter Mengen spezifizierter
Nucleotidzuckervorläufermoleküle kultiviert
werden.
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Die 13A und 13B zeigen
den Prozentgehalt von humanem t-PA des Typs I in Zellkulturen von CHO-Zellen,
die in 60- mm-Kulturschalen
bei 37°C
7 Tage kultiviert wurden, wobei zum Inokulationszeitpunkt kein Hormon
zugegeben wird (Kontrolle) oder 1 nM, 10 nM oder 100 nM Triiodthyronin
(Triiod.) oder Thyroxin (Thyrox.) zugegeben werden. Die Werte sind
in 13A dreifach angegeben und in 13B als Mittelwert von dreifachen Messungen angegeben.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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I. Definitionen
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Das
hierin verwendete Wort "erhöht" bezeichnet, wenn
es sich auf die Besetzung einer Stelle einer N-gebundenen Glykosylierung,
die nur in einer Fraktion des Glykoproteins besetzt ist, bezieht,
einen relativen Wert, der durch Durchführen der vorliegenden Erfindung
erhalten wurde, gegenüber
einem Kontrollwert, der ohne die Verwendung der Parameter dieser
Erfindung erhalten wurde. Der Wert wird auf der Basis des Prozentsatzes
von Glykosylierungsstellen, die an der speziellen Position des in
Frage stehenden Glykoproteins besetzt sind, gegenüber einem
Grundlinienwert, der ohne die Verwendung der hierin beanspruchten
Faktoren, Kationen oder Plasmakomponenten bestimmt wird, berechnet.
Beispielsweise wird t-PA als Gemisch von zwei Hauptglykoformen sezerniert.
Typ I (alle drei N-Glykosylierungsstellen sind besetzt) und Typ
II (Asn-184 ist nicht besetzt) und ein erhöhter Besetzungsgrad bedeuten
eine erhöhte
Stellenbesetzung derart, dass das Gemisch erhöhte Mengen an Typ-I- in Bezug
auf Typ-II-t-PA gegenüber
der Kontrolle aufweist. Dieser Besetzungsgrad kann beispielsweise
durch Verwendung von Umkehrphasen-Hochdruckflüssigchromatographie (RP-HPLC)
unter Elution der Fragmente der verschiedenen Glykoproteintypen
(die Typen, die verschiedene Besetzungsgrade der Glykosylierungsstellen
aufweisen) und Integration der Peakflächen für jeden Glykoproteintyp zur
Bestimmung von Relativmengen ermittelt werden. Die typischste Weise
zum Ausdrücken
dieser Mengen ist der Prozentsatz des Glykoproteintyps mit höherer Besetzung
in Bezug auf die gesamten Glykoproteintypen. Ein spezielles Beispiel
für einen
Test, der zur Ermittlung der Verstärkung von Typ I/Typ II-t-PA
verwendet wird, ist im Folgenden in Beispiel 1 angegeben.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "Glykoprotein" bezeichnet allgemein
Peptide und Proteine mit mehr als etwa 10 Aminosäuren und mindestens einer Glykosylierungsstelle,
die nur in einer Fraktion des Glykoproteinprodukts besetzt ist,
d. h. sie zeigen variable Stellenbesetzung oder Variationen der
Besetzung der N- und O-Glykosylierungsstelle. Die Glykoproteine
können
homolog zur Wirtszelle sein, sie sind jedoch vorzugsweise heterolog,
d. h. fremd, zu der zu verwendenden Wirtszelle, beispielsweise ein
durch eine CHO-Zelle produziertes humanes Protein. Vorzugsweise
werden Säugerglykoproteine
(Glykoproteine, die ursprünglich
von einem Säugerorganismus
stammen) verwendet, noch günstiger
werden solche, die direkt in das Medium sezerniert werden, verwendet
und noch besser werden solche, die die Besetzung einer N-Glykosylierungsstelle
umfassen, verwendet.
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Die
hierin besonders bevorzugten Glykoproteine sind t-PA, Plasminogen,
Interferon-γ,
Protein C, IL-2 und CSF, beispielsweise GM-CSF. Die stärker bevorzugten
Glykoproteine sind t-PA oder Plasminogen und noch besser ist t-PA,
noch günstiger
humaner t-PA.
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Die
Ausdrücke "Gewebe-Plasminogenaktivator" und "t-PA" bezeichnen einen
humanen extrinsischen (Gewebetyp)Plasminogenaktivator mit fibrinolytischer
Aktivität,
der typischerweise eine Struktur mit fünf Domänen aufweist (Finger-, Wachstumsfaktor-,
Kringle-1-, Kringle-2- und Proteasedomänen), indessen weniger Domänen aufweisen
kann oder einige von dessen Domänen
wiederholt aufweisen kann, wenn er immer noch als Thrombolytikum
wirkt und die Stellen einer N-gebundenen Glykosylierung an den Positionen
117, 184 und 448 beibehält.
Das Minimum ist, dass der t-PA aus einer Proteasedomä ne, die
Plasminogen in Plasmin umwandeln kann, und einer N-terminalen Region,
von der angenommen wird, dass sie mindestens teilweise für die Fibrinbindung
verantwortlich ist, besteht und die Stellen einer N-gebundenen Glykosylierung
an Positionen, die den Aminosäurepositionen
117, 184 und 448 von humanem t-PA des Wildtyps entsprechen, beibehält. Die Retention
dieser Glykosylierungsstellen beruht auf der Tatsache, dass eine
variable Stellenbesetzung von rekombinantem und von Melanom abgeleitetem
Wildtyp-t-PA zur Produktion von zwei Varianten führt, die als "Typ-I-t-PA" bzw. "Typ-II-t-PA" bezeichnet werden.
Typ-I-t-PA enthält
N-gebundene Oligosaccharide an den Positionen 117, 184 und 448.
Typ-II-t-PA enthielt N-gebundene Oligosaccharide an den Positionen
117 und 448. Siehe 1. Es ist klar, dass natürliche Allelvariationen
existieren und unter Individuen auftreten können, was durch eine oder mehrere
Aminosäureunterschiede
in der Aminosäuresequenz
von t-PA eines einzelnen Individuums belegt wird.
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Die
Ausdrücke "humaner Gewebe-Plasminogenaktivator
des Wildtyps", "humaner t-PA des
Wildtyps", "nativer humaner Gewebe-Plasminogenaktivator" und "nativer humaner t-PA", wobei "humaner t-PA" als "ht-PA" abgekürzt werden
kann, bezeichnen humanen t-PA der nativen Sequenz, d. h. denjenigen,
der durch die cDNA-Sequenz, die in US-Patent 4 766 075, erteilt
am 23. August 1988, angegeben ist, codiert wird. Die Aminosäurepositionszahlen
oder -positionen in dem t-PA-Molekül sind entsprechend US-Patent
4 766 075 markiert. Der t-PA kann von jeder nativen Quelle stammen.
Ferner kann der t-PA von jedem rekombinanten Expressionssystem,
das beispielsweise CHO-Zellen oder humane embryonale Nieren-293-Zellen
umfasst, erhalten werden.
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Die
hierin verwendeten Verweise auf verschiedene Domänen von t-PA bedeuten die Domänen von
humanem t-PA des Wildtyps gemäß der Definition
im Vorhergehenden und funktional äquivalente Teile von humanem
t-PA mit Aminosäureänderungen
im Vergleich zur nativen humanen t-PA-Sequenz oder zur (nativen oder
varianten) t-PA von anderen Quellen, wie Bat-Gewebe-Plasminogenaktivator (bat-BA).
Daher bezeichnet der hierin verwendete Ausdruck "Proteasedomäne" die Region, die sich von der Aminosäureposition
264 bis zur Aminosäureposition
527 erstreckt, die die reife Form von humaner t-PA des Wildtyps
umfasst, und funktional äquivalente
Bereiche von humaner t-PA mit Aminosäureänderungen im Vergleich zur
nativen humanen t-PA-Sequenz oder t-PA von anderen Quellen, wie
bat-PA.
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Der
hierin verwendete Ausdruck "Faktor,
der den Wachstumszustand in einer Zellkultur modifiziert" bezeichnet einen
Faktor, der den Anteil von Zellen in der G0/G1-Wachstumsphase erhöht, beispielsweise einen Zellzyklusinhibitor,
der die Ansammlung oder Blockierung der Zellen in der G0/G1-Phase
verursacht. Derartige Faktoren manipulieren die Zellzyklusverteilung
unter Kontrolle oder Beeinflussung der Glykosylierung. Ein derartiger
Faktor kann die Glykosylierung in Mechanismen jenseits des Wachstumszustands
beeinflussen, doch sind sie hierin als mindestens den Wachstumszustand
beeinflussend definiert.
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Der
hierin verwendet Ausdruck "Zellzyklusinhibitor,
der Zellen in der G0/G1-Wachstumsphase blockiert" ist ein Molekül, das die Ansammlung von Zellen
in der G0/G1-Wachstumsphase verursacht. Dies kann durch eine Zellzyklusanalyse
bestimmt werden, d. h. gleichförmige
Suspensionen von Kernen werden mit Propidiumiodid (PI) unter Verwendung
des Detergens/Trypsin-Verfahrens nach Vindelov et al., Cytometry,
3: 323–327
(1983) angefärbt,
um den relativen zellulären
DNA-Gehalt durch
Durchflusszytometrieanalyse zu bestimmen. Die Ereignisse werden
unter Verwendung von Dublettdiskriminierung zum Ausschluss von Dubletten gefiltert
und die Daten werden unter Verwendung von ModFit LT Cell Cycle AnalysisTM-Software
(Verity Software House) modelliert. Ein bevorzugter derartiger Inhibitor
hierin ist Chinidin.
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"Butyrat" oder "Butyratsalz" bedeutet jedes entsprechende
Buttersäuresalz,
beispielsweise Natriumbutyrat oder Kaliumbutyrat.
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"Phase" bedeutet eine bestimmte
Phase der Kultivierung der Zellen, was dem Praktiker bekannt ist. Beispielsweise
bezeichnet "Wachstumsphase" der Zellkultur die
Periode von exponentiellem Zellwachstum (die log-Phase), in der
sich die Zellen allgemein schnell teilen. Während dieser Phase werden Zellen über einen
Zeitraum von üblicherweise
zwischen 1 und 4 Tagen oder unter derartigen Bedingungen, dass das
Zellwachstum maximiert ist, kultiviert. Der Wachstumszyklus für die Wirtszelle
kann für
die in Betracht gezogene spezielle Wirtszelle ohne übermäßigen Arbeitsaufwand
bestimmt werden. Während
der Wachstumsphase werden Zellen in Nährmedium, das die notwendigen
Additive enthält,
allgemein bei etwa 30–40°C, vorzugsweise
etwa 37°C,
in einer befeuchteten kontrollierten Atmosphäre derart kultiviert, dass
optimales Wachstum für
die spezielle Zelllinie erreicht wird. Zellen werden in der Wachstumsphase über einen
Zeitraum von zwischen etwa einem und vier Tagen, üblicherweise
zwischen etwa zwei und drei Tagen gehalten.
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"Übergangsphase" der Zellkultur bezeichnet
den Zeitraum, während
dem Kulturbedingungen für
die Produktionsphase eingestellt werden. Während der Übergangsphase werden Umgebungsfaktoren,
wie die Temperatur, von den Wachstumsbedingungen zu den Produktionsbedingungen
verschoben.
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Die "Produktionsphase" der Zellkultur bezeichnet
den Zeitraum, während
dem das Zellwachstum ein Plateau erreicht hat. Während der Produktionsphase
ist das logarithmische Zellwachstum beendet und die Glykoproteinproduktion
primär.
Während
dieses Zeitraums wird das Medium allgemein ergänzt, um die fortgesetzte Glykoproteinproduktion
zu unterstützen
und das gewünschte
Glykoproteinprodukt zu erreichen.
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"Zweiwertiges Metallkation,
das eine oktaedrische Koordinationsgeometrie einnehmen kann und
diese bevorzugt" bedeutet
ein Metallkation mit zwei Valenzen, das fähig ist, eine oktaedrische
Koordinationsgeometrie einzunehmen und tatsächlich eine Vorliebe hierfür zeigt.
Derartige Kationen sind auch dadurch gekennzeichnet, dass eine Oligosaccharyltransferase
in deren Gegenwart funktionieren kann (d. h. aktiviert ist). Beispiele
für derartige
Metallionen umfassen Mangan (Mn2+), Eisen
(Fe2+), Calcium (Ca2+)
und Magnesium (Mg2+). Zweiwertige Kationen,
die Vorlieben für
andere Koordinationsgeometrien zeigen, die Nickel (Ni2+),
Kupfer (Cu2+), Cadmium (Cd2+)
und Zink (Zn2+) umfassen, können das
Enzym nicht aktivieren und hemmen bei hohen Konzentrationen auch
konkurrierend die Aktivität
in Gegenwart von Mangan. Daher sind diese letzteren Kationen von
der Definition ausgeschlossen.
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"Plasmakomponente" bedeutet einen Bestandteil
von normalem Plasma. Diese umfasst Wachstumspromotoren und tumorfördernde
Mittel für
Endothelzellenwachstum, Regulatoren der Differenzierung von Epithelgeweben,
Glucagon, Heparin, Phorbolmyristatacetat, PRL, Thyroglobulin, 8Br-cAMP,
Thrombin, Vitamin A und dessen Derivate (Retinoide, wie Retinoesäure, beispielsweise β-all-trans-Retinoesäure), Glutathion,
Steroide, wie Corticosteron, Cortisol und Corticoide, beispielsweise
Glucocorticoide, wie Hydrocortison, und Hormone, vorzugsweise, diejenigen,
die lebensnotwendige Stoffwechselhormone sind, wie Östrogen,
Insulin, und Schilddrüsenhormone,
beispielsweise Thyroxin und Triiodthyronin (T3).
Die Schilddrüsenhormone
sind bevorzugt und noch besser sind Thyroxin und Triiodthyronin.
Da Serum, das fetales Kälberserum
umfasst, Schilddrüsenhormone
und das Schilddrüsenhormon
bindende Protein in nanomolaren Mengen enthält, ist es bevorzugt, serumfreies
Medium zu verwenden, insbesondere wenn Schilddrüsenhormone zum Erhöhen der
Positionsbesetzung verwendet werden.
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Die
Ausdrücke "Zellkulturmedium", "Kulturmedium" und "Fermentationsmedium" bezeichnen eine Nährlösung, die
zum Züchten
von Säugerzellen
verwendet wird, die mindestens eine Komponente von einer oder mehreren
der im Folgenden angegebenen Kategorien bereitstellt:
- 1) eine Energiequelle, üblicherweise
in der Form eines Kohlehydrats, beispielsweise Glucose;
- 2) alle essentiellen Aminosäuren
und üblicherweise
der Basissatz von 20 Aminosäuren
plus Cystein;
- 3) Vitamine und/oder andere organische Verbindungen, die in
niedrigen Konzentrationen erforderlich sind;
- 4) freie Fettsäuren
und
- 5) Spurenelemente, wobei Spurenelemente als anorganische Verbindungen
oder natürlich
vorkommende Elemente, die typischerweise in sehr niedrigen Konzentrationen, üblicherweise
im Mikromolbereich erforderlich sind, definiert sind.
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Das
Zellkulturmedium ist generell "serumfrei", wenn das Medium
im Wesentlichen frei von Serum von einer Säugerquelle ist (beispielsweise
fetales Rinderserum (FBS)). "Im
Wesentlichen frei" bedeutet,
dass das Zellkulturmedium zwischen etwa 0 und 5% Serum, vorzugsweise
zwischen etwa 0 und 1% Serum und noch besser zwischen etwa 0 und
0,1% Serum umfasst. Vorteilhafterweise kann als serumfrei "definiertes" Medium verwendet
werden, wobei die Identität
und Konzentration von jeder der Komponenten in dem Medium bekannt ist
(d. h. eine undefinierte Komponente, wie Rinderhypophysenextrakt
(BPE) in dem Kulturmedium nicht vorhanden ist).
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung werden die Ausdrücke "Zelle", "Zelllinie" und "Zellkultur" austauschbar verwendet
und alle derartigen Bezeichnungen umfassen Nachkommen. Daher umfassen
die Wörter "Transformanten" und "transformierte (Wirts)zellen" die primäre Subjektzelle
und davon abgeleitete Kulturen ungeachtet der Zahl der Übertragungen.
Dies ist auch so zu verstehen, dass alle Nachkommen im Hinblick
auf den DNA-Gehalt aufgrund von überlegten
oder unvermeidlichen Mutationen nicht genau identisch sein können. Mutierte
Nachkommen, die die gleiche Funktion oder biologische Aktivität, auf die
in der ursprünglich transformierten
Zelle gescreent wurde, aufweisen, werden umfasst. Wenn unterschiedliche
Bezeichnungen beabsichtigt sind, wird dies aus dem Zusammenhang
klar.
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Die
Ausdrücke "Säugerwirtszelle", "Wirtszelle", "Säugerzelle", "rekombinante
Wirtszelle eines Säugers" und dergleichen
bezeichnen Zelllinien, die von Säugern
abgeleitet sind, die zu Wachstum und Überleben fähig sind, wenn sie in entweder
eine Monoschichtkultur oder eine Suspensionskultur in einem Medium,
das die entsprechenden Nährstoffe
und Wachstumsfaktoren enthält,
gegeben werden. Die notwendigen Wachstumsfaktoren für eine spezielle
Zelllinie werden empirisch ohne weiteres ohne übermäßigen Arbeitsaufwand gemäß der Beschreibung
in beispielsweise Mammalian Cell Culture, J. P. Mather, Hrsg. (Plenum
Press, N.Y.) (1984) und Barnes und Sato, Cell, 22: 649 (1980) bestimmt.
Typischerweise sind die Zellen zur Expression und Sekretion von
großen
Mengen eines speziellen interessieren Glykoproteins in das Kulturmedium
fähig.
Beispiele für
geeignete Säugerwirtszellen
im Kontext der vorliegenden Erfindung können CHO-Zellen umfassen (
EP 117 159 , veröffentlicht
am 29. August 1989; US-Patent 4 766 075, 4 853 330, 5 185 259; Lubiniecki
et al., in Advances in Animal Cell Biology and Technology for Bioprocesses,
Spier et al., Hrsg. (1989), S. 442–451), beispielsweise CHO-Derivate,
wie CHO-DHFR (Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77,
4216 (1980)), CHO-K1 DUXB11 (Simonsen und Levinson, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 80: 2495–2499
(1983); Urlaub und Chasin, aaO) und dp12.CHO-Zellen (
EP 307 247 , veröffentlicht am 15. März 1989);
Ratten-Myelom-YB2/3.oAg20 (WO 86/00127, veröffentlicht am 1. April 1985);
Maus-C127-Fibroblasten (Reddy et al., DNA, 6: 461–472 (1987));
Maus-Sertolizellen (TM4, Mather. Biol. Reprod., 23: 243–251 (1980));
humane Cervix karzinomzellen (HELA, ATCC CCL2); humane Lungenzellen
(W138, ATCC CCL75); humane Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Maus-Mammakarzinom (MMT
060562, ATCC CCL51); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N. Y. Acad.
Sci., 383: 44–68
(1982)); MRC-5-Zellen;
FS4-Zellen und humane Melanomzellen (Browne et al., Thromb. Haemost.,
54: 422–424
(1985)). Bevorzugte Wirtszellen umfassen CHO-K1 DUX B11 und dp12.CHO-Zellen.
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Die
CHO-Zellen, die zur Produktion von t-PA in großem Maßstab entwickelt wurden, werden
kryogen in einem MCB/Arbeitszellenbank(WCB)-System gemäß der Beschreibung
von Wiebe et al. in Large Scale Mammalian Cell Culture Technology,
Lubiniecki, Hrsg. (Marcel Dekker, New York, 1990), S. 147–160, gehalten. DHFR
+ CHO-K1-Zellen, die mit DNA mit Codierung für humanen t-PA transfiziert
wurden, wurden bei der American Type Culture Collection, Manassas,
Virginia (ATCC), hinterlegt und sind unter der Hinterlegungsnummer
CCL 61 erhältlich.
Eine Probe einer anderen, t-PA produzierenden CHO-Zelllinie (CHO-Zelllinie 1-1515) wurde unter der ATCC-Hinterlegungsnummer
CRL 9606 hinterlegt. Von der letzteren Zelllinie wurde berichtet,
dass sie zu humanen t-PA-Konzentrationen
nahe 50 pg/Zelle/Tag führt.
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II. Verfahren zur Durchführung der
Erfindung
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Allgemeine und spezielle
Merkmale der Erfindung
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Es
wurde entdeckt, dass die Verwendung eines Faktors, der den Wachstumszustand
in einer Zellkultur modifiziert, (beispielsweise ein Zellzyklusinhibitor,
ein Butyratsalz oder eine Senkung der Temperatur während der
Produktion eines Glykoproteins in einer Säugerzellkultur von 37°C auf etwa
30–35°C) oder die
Verwendung eines zweiwertigen Metallkations, das eine oktaedrische
Koordinationsgeometrie einnehmen kann und diese bevorzugt, oder
die Verwendung einer Plasmakomponente die Besetzung der Glykosylierungsstelle
an einer ausgewählten
und gewünschten
Aminosäureposition
des Wildtyp-Glykoproteins erhöht.
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Beispielsweise
erhöht
diese Senkung der Temperatur die Besetzung der Glykosylierungsstelle
an der Aminosäureposition
184 von humanem t-PA des Wildtyps und sie erhöht daher das Verhältnis von
Typ-I-t-PA zu Typ-II-t-PA. Die Fähigkeit
zur Einstellung und Erhöhung
des Verhältnisses
von Typ-I- zu Typ-II-t-PA ist signifikant, da sie es ermöglicht,
dass der Hersteller ein rekombinantes Protein, in dem dieses Verhältnis nahe dem
in nativem t-PA vorhandenen Verhältnis
(etwa 1:1) kommt, produziert. Ferner beeinflusst das Verhältnis von
Typ I- zu Typ-II-t-PA die Löslichkeit
und Clearancerate von t-PA und es gibt Belege, dass eine erhöhte Typ-I-t-PA-Konzentration die
Halbwertszeit von t-PA im Kreislauf etwas erhöht. Es ist bekannt, dass das
mannosereiche Oligosaccharid der Aminosäureposition 117 für die rasche
Clearance von nativem humanem t-PA primär verantwortlich ist. Wenn
dieses Oligosaccharid entfernt ist, wurde beobachtet, dass Typ-I-t-PA eine längere Halbwertszeit
als Typ-II-t-PA aufweist, was anzeigt, dass ein sekundärer Mechanismus
besteht, auf den das auf Typ-I-t-PA vorhandene zusätzliche
Oligosaccharid eine positive Wirkung hat. Die experimentellen Erkenntnisse
hierbei können
auf andere Glykoproteine, die (wie t-PA) mindestens eine Glykosylierungsstelle,
die nur in einer Fraktion des Glykoproteinprodukts besetzt ist,
aufweisen, erstreckt werden.
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Wenn
der Faktor ein Butyratsalz ist, ist das Butyrat allgemein in einer
Konzentration von bis etwa 2 mM, noch günstiger etwa 0,35 bis 2 mM,
noch besser etwa 0,75 bis 1,5 mM vorhanden. Die Konzentration desselben,
die in diesem Bereich zu wählen
ist, hängt
hauptsächlich
von der Temperatur, der die Kultur ausgesetzt wird, und dem Glykoproteintyp
ab. Daher beträgt,
wenn für
t-PA die Temperatur bei etwa 37°C
bleibt oder auf etwa 33–35°C gesenkt
wird, die Butyratkonzentration vorzugsweise weniger als etwa 1,5
mM und noch günstiger
etwa 0,3 bis 1 mM, noch besser 0,75 mM. Wenn jedoch für t-PA die
Temperatur auf etwa 30–31°C gesenkt wird,
beträgt
die Butyratkonzentration vorzugsweise 1–2 mM, noch besser etwa 1,5
mM. Diese Erläuterung zeigt,
dass mehr als einer dieser Faktoren in der Zellkultur wirken können oder
vorhanden sein können.
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In
einem bevorzugten Aspekt finden die Temperatursenkung und/oder Butyratzugabe
während
der Produktionsphase des Wachstumszyklus statt. Bei einem derartigen
Szenario wird die Temperatur auf zwischen etwa 30 und 35°C gesenkt
und/oder ein Butyratsalz etwa 48 h in die Produktionsphase zugegeben.
Der Produktionsphase gehen günstigerweise
eine Wachstumsphase und eine Übergangsphase
des Wachstumszyklus voraus. Während
der Wachstumsphase wird die Temperatur vorzugsweise bei etwa 37°C gehalten und/oder
während
der Übergangsphase
wird die Temperatur der Kultur vorzugsweise auf zwischen etwa 30°C und 35°C, noch günstiger
etwa 31–33°C und noch
besser etwa 31°C
gesenkt.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu dem obigen Faktor bzw. den obigen Faktoren werden die Zellen
in Gegenwart eines zweiwertigen Kations gemäß der obigen Definition kultiviert.
Die Wahl eines zu verwendenden zweiwertigen Kations sowie die spezielle
Konzentration desselben hängt
unter anderem von dem Typ des zu produzierenden Glykoproteins und
den Metallkationen und anderen Komponenten, die bereits in dem Kulturmedium
vorhanden sind, und deren jeweiligen Konzentrationen ab. Beispielsweise
ist es, wenn das Glykoprotein eine Zahl von Thiogruppen aufweist,
bevorzugt, ein thiophiles Metall, wie Mangan und Eisen, zu verwenden,
wobei Eisen das am stärksten
thiophile Metall ist. Im Gegensatz dazu sind, wenn das Glykoprotein
mehr Sauerstoffgruppen enthält,
dann die oxophilen Kationen Magnesium und Calcium bevorzugt. Wenn
Calciumionen bereits in ausreichenden Mengen in dem Medium vorhanden
sind, wird es nicht typischerweise für die Zwecke hierin verwendet
und es wird ein anderes Metallkation verwendet. Ferner kann die
Größe des Metallkations
Einfluss haben, wobei Eisen und Magnesium kleiner sind und Calcium
und Mangan größer sind.
Sterische Effekte aufgrund von Schwefelgruppen an dem Glykoprotein
können
ein Kation eines kleineren Ionenradius diktieren. Das hierin bevorzugte
zweiwertige Metallkation ist Mangan, Magnesium oder Eisen, noch günstiger
Mangan oder Eisen und noch besser Mangan.
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Das
zweiwertige Metallkation ist in dem Kulturmedium vorzugsweise während der
gesamten Kultivierungsdauer vorhanden und es wird mindestens während der
Wachstumsphase zugesetzt. Die Konzentration desselben liegt allgemein
im Bereich zwischen etwa 10 nM und 150 μM, vorzugsweise von etwa 10
nM bis 100 μM
für Mangan
und von etwa 20 μM
bis 100 μM
für Eisen.
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In
einer weiteren Alternative ist eine Plasmakomponente allein oder
zusammen mit dem zweiwertigen Kation und/oder einem Faktor während der
Kultivierung vorhanden. Die Plasmakomponente ist typischerweise in
einer Menge von etwa 1 nM bis 15–20 μM in Abhängigkeit von hauptsächlich dem
zu produzierenden Glykoproteintyp, dem verwendeten Plasmakomponententyp
und dem Fermentationsmaßstab
vorhanden. Beispielsweise ist die Plasmakomponente, wenn sie ein
Schilddrüsenhormon
ist, vorzugsweise in einer Menge von etwa 1–150 nM, vorzugsweise etwa
10–100
nM vorhanden. Wenn die Plasmakomponente Glutathion ist, ist sie
vorzugsweise mit etwa 1–10 μM vorhanden,
und wenn sie Hydrocortison ist, ist sie vorzugsweise mit etwa 5–15 nM,
vorzugsweise etwa 10 nM vorhanden. Vorzugsweise ist die Plasmakomponente
ein Hormon, noch günstiger
ein Schilddrüsenhormon
und noch besser Thyroxin oder Triiodthyronin.
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Der
für das
Glykoprotein zu erreichende Stellenbesetzungsgrad muss gegen den
gewünschten
Sekretionsgrad des Glykoproteins ausbalanciert werden, wobei dies
allgemein berücksichtigt
wird, wenn die zu verwendenden Faktoren und anderen Komponenten
und die entsprechenden Konzentrationen oder Temperaturen gewählt werden.
Beispielsweise wird die Stel lenbesetzung allgemein in einem Auswahlbereich
von etwa ±5%
ohne Beeinflussung der t-PA-Sekretion kontrolliert.
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Zellkulturverfahren
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Säugerzellen
zur Produktion eines gewünschten
Glykoproteinprodukts kultiviert. Bei der Wahl einer Wirtszelle zur
Produktion des Glykoproteins im Kontext der vorliegenden Erfindung
ist es wichtig, zu erkennen, dass verschiedene Wirtszellen charakteristische
und spezifische Mechanismen für
die translationale und posttranslationale Prozessierung und Modifikation
(beispielsweise Glykosylierung, Spaltung) der exprimierten Proteine
aufweisen. Geeignete Zelllinien sollten gewählt werden, um sicherzustellen,
dass die gewünschten
posttranslationalen Modifikationen möglich sind. Alternativ können Wirtszellen
so modifiziert werden, dass sie ein bestimmtes Genprodukt, das für die spezifische
posttranslationale Modifikation erforderlich ist, exprimieren.
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Insbesondere
sollten die Säugerzellen,
wie das gewünschte
Glykoprotein exprimieren, derartige spezielle Enzyme exprimieren
oder zu einer entsprechenden Expression manipuliert werden, dass
unter geeigneten Bedingungen die entsprechende posttranslationale
Modifikation in vivo erfolgt. Die Enzyme umfassen die Enzyme, die
zur Addition und Komplettierung N- und O-gebundener Kohlehydrate notwendig
sind, beispielsweise die gemäß der Beschreibung
in Hubbard und Ivatt, Ann. Rev. Biochem., 50: 555–583 (1981)
für N-gebundene
Oligosaccharide. Die Enzyme umfassen optional Oligosaccharyltransferase, α-Glucosidase
I, α-Glucosidase
II, ER-α(1.2)Mannosidase,
Golgi-α-Mannodase
1, N-Acetylglucosaminyltransferase I, Golgi-α-Mannodase II, N-Acetylglucosaminyltransferase
II, α(1.6)Fucosyltransferase, β(1.4)Galactosyltransferase
und eine geeignete Sialyltransferase.
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Zur
Kultivierung der Säugerzellen,
die das gewünschte
Glykoprotein exprimieren und zur Addition der gewünschten
Kohlehydrate in einer spezifischen Position und Verknüpfung fähig sind,
können
zahlreiche Kulturbedingungen verwendet werden, wobei spezielle Aufmerksamkeit
der zu kultivierenden Wirtszelle geschenkt wird. Geeignete Kulturbedingungen
für Säugerzellen
sind einschlägig
bekannt (J. Immunol. Methods, 56: 221–234 (1983)) oder können vom
erfahrenen Fachmann ohne weiteres bestimmt werden (siehe beispielsweise
Animal Cell Culture: A Practical Approach, 2. Auflage, D. Rickwood
und B. D. Hames, Hrsg. (Oxford University Press, New York, 1992))
und sie variieren entsprechend der speziellen gewählten Wirtszelle.
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Die
Säugerzellkultur
der vorliegenden Erfindung wird in einem für die spezielle, zu kultivierende
Zelle geeigneten Medium hergestellt. Die Nährlösung kann optional mit einer
oder mehreren Komponenten aus einer der im Folgenden angegebenen
Kategorien ergänzt
werden:
- 1) Plasmakomponenten gemäß der obigen
Definition und/oder Wachstumsfaktoren, beispielsweise Insulin, Transferrin
und EGF;
- 2) Salze und Puffer, beispielsweise Natriumchlorid, Calcium,
Magnesium, Phosphat und HEPES;
- 3) Nucleoside und Basen, beispielsweise Adenosin, Thymidin und
Hypoxanthin;
- 4) Protein- und Gewebehydrolysate;
- 5) Antibiotika, wie GENTAMYCINTM-Arzneistoff,
und
- 6) Lipide, wie Linolsäure
oder andere Fettsäuren,
und deren geeignete Träger.
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Etwaige
andere notwendige Ergänzungsstoffe
können
in geeigneten Konzentrationen, die dem Fachmann geläufig sind,
ebenfalls eingearbeitet werden.
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Im
Handel erhältliche
Medien, wie Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium (MEM, Sigma), RPMI-1640 (Sigma)
und Dul becco's Modified
Eagle's Medium (DMEM,
Sigma) sind Beispiele für
Nährlösungen. Ferner
kann jedes der Medien gemäß der Beschreibung
in Ham and Wallace, Meth. Enz., 58: 44 (1979); Barnes und Sato,
Anal. Biochem., 102: 255 (1980); US-Patent 4 767 704; 4 657 866;
4 927 762; 5 122 469 oder 4 560 655; WO 90/03430 und WO 87/00195
als Kulturmedium verwendet werden. Jedes dieser Medien kann nach
Bedarf mit den oben genannten Komponenten ergänzt werden.
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Die
Verwendung eines speziellen Mediums, das kein Tierserum enthält, (serumfreies
Medium) ist bevorzugt, um eine Störung oder Gegenwirkung von
Komponenten des Serums mit einem oder mehreren der Faktoren, zweiwertigen
Metallkationen, Plasmakomponenten und anderen Bestandteilen, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, zu vermeiden. Darüberhinaus sollte die Konzentration
der Amingruppen ausreichend hoch sein, um t-PA in Lösung zu
halten, wenn die Konzentration zunimmt. Dies kann durch die Verwendung
von Konzentrationen von mehr als etwa 1 mM Lysin, durch die Gegenwart
von HEPES oder durch die Verwendung von ausreichend hohen Ammoniumchloridkonzentrationen
erreicht werden, obwohl jede andere Amin- oder Ammoniumquelle ausreichend
ist.
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Wenn
das Ziel die Produktion von t-PA in im Wesentlichen Einzelkettenform
ist, enthält
das Kulturmedium (wie auch das in den anschließenden Gewinnungs- und Reinigungsstufen
verwendete Medium) einen Proteaseinhibitor, wie Aprotinin, α-1-Antitrypsin, α-2-Macroglobulin,
Sojabohnentrypsin und dergleichen. Vorzugsweise wird Aprotinin mit
einer Konzentration von etwa 5 bis 100 kIU/ml, noch besser etwa
10 kIU/ml in dem t-PA-Produktionsmedium verwendet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Säugerwirtszelle
eine CHO-Zelle, vorzugsweise CHO-K1 DUX B11. Die notwendigen Nährstoffe
und Wachstumsfaktoren für
das Medium, einschließlich von
deren Konzentrationen, für
eine spezielle Zelllinie werden empirisch ohne übermäßigen Ar beitsaufwand gemäß der Beschreibung
beispielsweise in Mammalian Cell Culture, Mather, Hrsg. (Plenum
Press, NY, 1984) und bei Barnes und Sato, Cell, 22: 649 (1980),
bestimmt. Ein geeignetes Medium enthält eine Basismediumkomponente,
wie eine Formulierung auf DMEM/HAM F-12-Basis, (für die Zusammensetzung
von DMEM- und HAM F12-Medien und insbesondere serumfreien Medien
siehe die Kulturmediumformulierungen in dem American Type Culture
Collection Catalogue of Cell Lines and Hybridomas, 6. Auflage, 1988,
S. 346–349)
mit modifizierten Konzentrationen von einigen Komponenten, wie Aminosäuren, Salzen,
Zuckern und Vitaminen, und die optional Glycin, Hypoxanthin und
Thymidin; rekombinantes humanes Insulin, hydrolysiertes Pepton,
wie PRIMATONE HSTM oder PRIMATONE RLTM (Sheffield, England) oder das Äquivalent;
ein zellschützendes
Mittel, wie PLURONIC F68TM oder das äquivalente
Pluronicpolyol, GENTAMYCINTM; und Spurenelemente
enthalten. Die Mediumformulierungen gemäß der Beschreibung in US-Patent 5 122 469,
die durch das Vorhandensein hoher Konzentrationen bestimmter Aminosäuren gekennzeichnet
sind, sowie PS-20 gemäß der folgenden
Beschreibung, sind besonders geeignet.
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Die
Glykoproteine der vorliegenden Erfindung können durch Züchten von
Zellen, die das gewünschte Glykoprotein
exprimieren, unter einer Vielzahl von Zellkulturbedingungen produziert
werden. Beispielsweise sind Zellkulturverfahren für die Produktion
von Glykoproteinen im kleinen oder großen Maßstab im Kontext der vorliegenden
Erfindung potentiell verwendbar. Verfahren, die ohne hierauf beschränkt zu sein,
einen Wirbelschichtbioreaktor, Hohlfaserbioreaktor, eine Rollflaschenkultur
oder ein Rührtankbioreaktorsystem
umfassen, können
verwendet werden, in den letzteren zwei Systemen mit oder ohne Mikroträger verwendet
werden und alternativ in einen diskontinuierlichen Modus, Zufuhrchargenmodus
oder kontinuierlichem Modus betrieben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Zellkultur der vorliegenden Erfindung in einem Rührtankbioreaktorsystem
durchgeführt
und es wird ein Zufuhrchargenkulturverfahren verwendet. In der bevorzugten
Zufuhrchargenkultur werden die Säugerwirtszellen
und Kulturmedium einem Kulturgefäß am Anfang
zugeführt
und zusätzliche
Kulturnährstoffe
kontinuierlich oder in diskreten Inkrementen der Kultur während des
Kultivierens mit einer oder ohne eine periodische Zellen- und/oder Produkternte
vor der Beendigung der Kultur zugeführt. Die Zufuhrchargenkultur
kann beispielsweise eine halbkontinuierliche Zufuhrchargenkultur
umfassen, wobei periodisch die gesamte Kultur (die Zellen und Medium
umfasst) entfernt wird und durch frisches Medium ersetzt wird. Eine
Zufuhrchargenkultur unterscheidet sich von einer einfachen Chargenkultur,
bei der alle Komponenten zur Zellkultivierung (die die Zellen und
alle Kulturnährstoffe
umfassen) dem Kulturgefäß am Beginn
des Kulturverfahrens zugeführt
werden. Eine Zufuhrchargenkultur kann ferner von einer Perfusionskultur
insofern unterschieden werden, als der Überstand von dem Kulturgefäß während des
Verfahrens nicht entfernt wird (Bei der Perfusionskultivierung werden
die Zellen in der Kultur durch beispielsweise Filtration, Verkapselung,
Verankerung an Mikroträgern
und dergleichen gehalten und das Kulturmedium kontinuierlich oder intermittierend
eingeführt
und aus dem Kulturgefäß entfernt).
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Ferner
können
die Zellen der Kultur nach einem beliebigen Schema oder einer beliebigen
Routine, die für
die spezielle Wirtszelle und den speziellen betrachteten Produktionsplan
geeignet sein können,
vermehrt werden. Daher betrachtet die vorliegende Erfindung ein
einstufiges oder mehrstufiges Kulturverfahren. In einer einstufigen
Kultur werden die Wirtszellen in eine Kulturumgebung geimpft und
die Verfahren der vorliegenden Erfindung werden während einer
einzigen Produktionsphase der Zellkultur verwendet. Alternativ wird
eine mehrstufige Kultur in Betracht gezogen. In der mehrstufigen
Kultur können
Zellen in einer Zahl von Stufen oder Phasen kultiviert werden. Beispielsweise
können
Zellen in einer ersten Stufe oder einer Wachstumsphasenkultur, wobei
Zellen, die möglicherweise
von einer Lagerung entfernt wurden, in ein zur Förderung von Wachstum und hoher
Lebensfähigkeit
geeignetes Medium überimpft
werden, gezüchtet
werden. Die Zellen können in
der Wachstumsphase über
einen geeigneten Zeitraum durch Zugabe von frischem Medium zur der
Wirtszellkultur gehalten werden.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der Erfindung werden Zufuhrchargen- oder kontinuierliche
Zellkulturbedingungen zur Erhöhung
von Wachstum der Säugerzellen
in der Wachstumsphase der Zellkultur ersonnen. In der Wachstumsphase
werden Zellen unter Bedingungen und über einen Zeitraum, die für das Wachstum
maximiert sind, gezüchtet.
Die Kulturbedingungen, beispielsweise Temperatur, pH-Wert, gelöster Sauerstoff
(DO2) und dergleichen, sind diejenigen,
die mit dem speziellen Wirt verwendet werden und dem Fachmann üblicher
Erfahrung geläufig
sind. Allgemein wird der pH-Wert auf eine Höhe zwischen etwa 6,5 und 7,4 unter
Verwendung von entweder einer Säure
(beispielsweise CO2) oder einer Base (beispielsweise
Na2CO3 oder NaOH)
eingestellt. Ein geeigneter Temperaturbereich zur Kultivierung von
Säugerzellen,
beispielsweise CHO-Zellen, liegt zwischen etwa 30 und 40°C und vorzugsweise
bei etwa 37°C,
und ein geeigneter DO2-Wert beträgt zwischen
5 und 90% Luftsättigung.
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In
einer speziellen Stufe können
die Zellen zur Inokulation einer Produktionsphase oder -stufe der
Zellkultur verwendet werden. Alternativ kann, wie oben beschrieben,
die Produktionsphase oder -stufe kontinuierlich mit der Inokulations- oder Wachstumsphase
oder -stufe sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Zellkulturumgebung während der Produktionsphase
der Zellkultur kontrolliert. In einem bevorzugten Aspekt geht der
Produktionsphase des Zellkulturverfahrens eine Übergangsphase der Zellkultur voraus,
in der die Parameter für
die Produktionsphase der Zellkultur eingestellt werden.
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Die
t-PA-Produktion bei Säugerzellen,
beispielsweise CHO-Zellen,
verwendet typischerweise ein halbkontinuierliches Verfahren, wobei
Zellen in einem "Samenzug" über verschiedene Zeiträume kultiviert
werden und periodisch in Inokulumfermenter überführt werden, um das Zellamplifikationsverfahren
auf dem Wege zur t-PA-Produktion in größerem Maßstab zu initiieren. Auf diese
Weise sind Zellen, die zur rt-PA-Produktion verwendet werden, über verschiedene
Zeiträume
bis zu einem maximalen, vordefinierten Zellalter in Kultur. Die Parameter
der Zellkulturverfahrens, beispielsweise die Samendichte, der pH-Wert,
der DO2-Wert und die Temperatur während der
Kultur, die Dauer der Produktionskultur, die Betriebsbedingungen
der Ernte und dergleichen, sind eine Funktion der speziellen Zelllinie
und des verwendeten Kulturmediums und sie können empirisch ohne übermäßigen Arbeitsaufwand
bestimmt werden.
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Gewinnung
des Glykoproteins aus der Zellkultur
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Nach
der Polypeptidproduktionsphase wird das interessierende Glykoprotein
aus dem Kulturmedium unter Verwendung von Techniken, die einschlägig bekannt
sind, gewonnen. Das interessierende Glykoprotein wird vorzugsweise
aus dem Kulturmedium als sezerniertes Polypeptid gewonnen, obwohl
es auch aus Wirtszelllysaten gewonnen werden kann.
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Als
erste Stufe wird das Kulturmedium oder Lysat zur Entfernung von
teilchenförmigen
Zellabfällen zentrifugiert.
Das Glykoprotein wird danach von kontaminierenden löslichen
Proteinen und Polypeptiden gereinigt, wobei die folgenden Verfahren
Beispiele für
geeignete Reinigungsverfahren sind: Fraktionierung auf Immunaffinitäts- oder
Ionenaustauschsäulen;
Ethanolfällung;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie auf Siliciumdioxid oder einem
Kationenaustauscherharz, wie DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE;
Ammoniumsulfatfällung;
Gelfiltration unter Verwendung von beispielsweise SEPHADEX G-75TM und Protein-A-SEPHAROSETM-Säulen zur
Entfernung von kontaminierenden Stoffen, wie IgG. Ein Proteaseinhibitor,
wie Methylsulfonylfluorid (PMSF), kann auch zur Hemmung eines proteolytischen
Abbaus während
der Reinigung verwendbar sein. Dem Fachmann ist klar, dass für das interessierende
Glykoprotein geeignete Reinigungsverfahren eine Modifikation erfordern
können,
um Änderungen
des Charakters des Glykoproteins bei Expression in einer rekombinanten
Zellkultur zu berücksichtigen.
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Von
Nutzen im Kontext der vorliegenden Erfindung sind auch Reinigungstechniken
und Verfahren, die auf die Kohlehydrate der Erfindung selektieren.
Derartige Techniken umfassen beispielsweise Ionenaustausch-Weichgelchromatographie
oder HPLC unter Verwendung von Kationen- oder Anionenaustauscherharzen,
wobei die stärker
saure oder stärker
basische Fraktion in Abhängigkeit
davon, auf welches Kohlehydrat selektiert wird, gewonnen wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden CHO-Zellen, die ht-PA produzieren können, als Suspension in einem
CHO-Medium zu einer vorgegebenen Zelldichte gezüchtet. Die Zellsuspension kann
durch Querdurchflussfiltration konzentriert werden. Aktives ht-PA
wird anschließend
durch die in dem serumfreien Expressionsmedium suspendierten CHO-Zellen
produziert. Das auf diese Weise produzierte ht-PA wird durch die
CHO-Zellen in das Expressionsmedium sezerniert und kann aus diesem
durch Standardtechniken abgetrennt werden.
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Mehrere
Techniken können
zur Gewinnung des t-PA verwendet werden. Beispielsweise kann am
Ende der Kultur tangentiale Durchflussfiltration, die tangentiale
Durchflussfiltration bei hohem Druck umfasst, zur Entfernung des
t-PA enthaltenden Mediums von den Zellen verwendet werden.
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Die
Zellkulturüberstände können eingeengt,
diafiltriert und auf eine Affinitätssäule, die zur spezifischen Bindung
von t-PA fähig
ist, typischerweise eine Lysin-Affinitätssäule, geladen werden. Unter
den verwendeten Chromatographiebedingungen haftet t-PA selektiv
an der Affinitätssäule, von
der er gewonnen und einer weiteren Reinigung unterzogen werden kann.
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In
der Diafiltrationsstufe kann der Überstand der Zellkultur an
einer Dialysemembran mit einem Dialysepuffer, der Propylenglykol
umfasst, diafiltriert werden, die durch Diafiltration erhaltene
Lösung
auf eine Affinitätssäule, die
zur selektiven Bindung von t-PA fähig ist, geladen werden und
t-PA von der Affinitätssäule mit einem
Puffer bei einem pH-Wert
von etwa 5,0 bis etwa 9,0 eluiert werden. Die Affinitätssäule ist
vorzugsweise eine Lysin-Affinitätssäule, die
vorzugsweise bei einem pH-Wert von etwa 5,0 bis etwa 8,5, noch besser
etwa 6,0 bis etwa 8,5 eluiert wird. Lysin-Affinitätssäulen sind einschlägig bekannt
und im Handel erhältlich.
Geeignete Säulen
umfassen Lysine CPGTM (Bioprocessing), ECH
Lysine CLTM (Pharmacia) und Lysine Hyper
DTM (Biosepra). Das Gel wird vorzugsweise
mit einer Lösung
von 50 mM Na2HPO4 oder
K2HPO4 (pH 7,5)
vor dem Laden der t-PA-Lösung
equilibriert. Der Elutionspuffer enthält typischerweise 200 mM Arginin
und 50 mM Na2HPO4 oder
K2HPO4 (pH 7,5).
Vorzugsweise enthält
der Elutionspuffer zusätzlich
Propylenglykol in einer Konzentration von etwa 2,5 bis etwa 20%.
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Nach
den im Vorhergehenden genannten Anfangsreinigungsstufen der Rückgewinnung
enthält
der Zufuhrstrom, der 0,5 bis 3,0 mg/ml t-PA enthält, gleichzeitig generell etwa
0,05 bis 5 ng/ml DNA, was durch einen DNA-Dot-Blot-Assay unter Verwendung
von 32P-markierter DNA, die von der gleichen
Zelllinie stammte, bestimmt wurde, was zu einer berechneten Clearance
von etwa 2 × 104-fach führt
(in Abhängigkeit
von der Quelle des Lysinharzes und den verwendeten Waschbedingungen).
Zur weiteren Verringerung der DNA-Menge in dem Produkt bis auf weniger
als 1 Pikogramm pro humaner Dosis kann eine spezifische Ionenaustauschstufe
in das Reinigungsverfahren unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Ionenaustauschsäulen,
wie eine DE-52TM-Säule (Whatman) oder DEAE-SEPHAROSE
FAST FLOWTM-Säule (Pharmacia), eingearbeitet werden.
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Das
Reinigungsprotokoll umfasst ferner zusätzliche Stufen, die Retroviren,
die potentiell in dem Zellkulturfluidum kontinuierlicher Säugerzelllinien
vorhanden sein können,
inaktivieren und/oder entfernen. Eine signifikante Zahl von Virusclearancestufen
sind verfügbar,
wobei diese zusätzliche
Ultrafiltrations-/Diafiltrationsstufen, eine Behandlung mit Chaotropen,
wie Harnstoff oder Guanidin, extreme pH-Bereiche, Detergentien, Hitze, chemische
Derivatisierung, wie Formaldehyd, Proteasen, herkömmliche
Abtrennung, wie Ionenaustausch- oder Größenausschlusschromatographie,
organische Lösemittel
und dergleichen umfassen. Die spezielle Stufe bzw. die speziellen
Stufen, die zur Virusentfernung gewählt werden, sind kein kritischer
Aspekt bzw. keine kritischen Aspekte der vorliegenden Erfindung
und sie müssen
die folgenden Kriterien für
t-PA erfüllen: 1.
t-PA muss unter den Behandlungsbedingungen stabil sein, während das
Zielvirus für
die Behandlung empfindlich sein muss; und 2. das "Clearancefenster" muss maximal sein.
Das "Clearancefenster" ist für diesen Zweck
als das Verhältnis
des Anfangsvirustiters (Spike) in dem Prozessfluidum vor der Behandlung
zum Virustiter nach der Behandlung des Prozessfluidums definiert.
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Der
rekombinante humane t-PA, der nach dem im Vorhergehenden angegebenen
Protokoll gewonnen und gereinigt wurde, ist typischerweise mindestens
etwa 97–99,9%
rein (in Abhängigkeit
vom Lysinharz). Falls nötig,
kann eine weitere Reinigung durch zusätzliche Stufen, wie Kationenaustauschchromatographie,
erreicht werden. Entsprechend ist das Produkt für therapeutische Anwendungen
geeignet. Verschiedene Varianten von nativem humanem t-PA können durch
im Wesentlichen das gleiche Verfahren gereinigt werden und andere Glykoproteine
können
durch Verfahren, die für
deren Wildtyp-Gegenstücke
verwendet werden, unter Verwendung von einschlägig bekannten Verfahren gereinigt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden, nicht beschränkenden
Beispiele weiter erläutert. Es
ist anzumerken, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung in
gleicher Weise für
die Produktion anderer Glykoproteine mit mehr als einer Glykoform
in Säugerzellkulturen
verwendbar ist und dass die Modifikationen, die im Laufe der Anpassung
der als Beispiele angegebenen Verfahren zur Produktion verschiedener
Glykoproteine notwendig werden können,
dem Fachmann üblicher
Erfahrung geläufig
sind.
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Beispiel 1
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Temperaturverschiebung
bei der Produktion von rht-PA
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Materialien und Verfahren
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CHO-Zellen:
Die CHO-Zelllinie, die als die Säugerwirtszelllinie
verwendet wird, stammte von CHO-K1 (ATCC Nr. CCL61 CHO-K1) und sie
ist eine mutierte, Dihydrofolatreduktase(DHFR–)-defiziente
CHO-K1-Zelllinie der Bezeichnung CHO-K1 DUX-B11 (DHFR–)
(erhalten von Dr. L. Chasin der Columbia University; Simonsen und
Levinson, aaO; Urlaub und Chasin, aaO).
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PS-20-Basismedium:
Die Komponenten dieses Mediums sind in der folgenden Tabelle 1 aufgelistet. Tabelle
1
Komponente | Konzentration
(mg/l) |
wasserfreies
Calciumchlorid | 116,61 |
Kupfer(II)sulfatpentahydrat | 0,0012 |
Eisen(III)nitratnonahydrat | 0,05 |
Eisen(II)sulfatheptahydrat | 0,417 |
Kaliumchlorid | 759,0 |
wasserfreies
Magnesiumsulfat | 48,835 |
wasserfreies
Magnesiumchlorid | 143,05 |
monobasisches
Natriumphosphatmonohydrat | 62,5 |
wasserfreies
dibasisches Natriumphosphat | 71,02 |
Zinksulfatheptahydrat | 0,4315 |
Linolsäure | 0,294 |
Liponsäure (DL-Thioctansäure) | 0,735 |
Putrescindihydrochlorid | 0,5635 |
Natriumpyruvat | 385,0 |
Alanin | 31,15 |
Argininmonohydrochlorid | 780,5 |
Asparginmonohydrat | 52,53 |
Asparginsäure | 46,55 |
Cysteinmonohydrochloridmonohydrat | 122,92 |
Cystindihydrochlorid | 31,285 |
Glutaminsäure | 51,45 |
Glutamin | 1606,0 |
Histidinmonohydrochloridmonohyrat | 94,36 |
Isoleucin | 66,29 |
Leucin | 98,35 |
Lysinmonohydrochlorid | 200,75 |
Methionin | 30,68 |
Phenylalanin | 50,36 |
Prolin | 120,75 |
Serin | 57,75 |
Threonin | 89,15 |
Tryptophan | 15,14 |
Tyrosindinatriumsalzdihydrat | 79,125 |
Valin | 87,95 |
Biotin | 0,0256 |
D-Calciumpantothenat | 3,68 |
Cholinchlorid | 50,86 |
Cyanocobalamin
(B12) | 4,76 |
Folsäure | 6,55 |
i-Inosit | 66,60 |
Nicotinamid | 2,1295 |
Pyridoxalmonohydrochlorid | 2,000 |
Pyridoxinmonohydrochlorid | 0,217 |
Riboflavin | 0,3330 |
Thiaminmonohydrochlorid | 3,190 |
Glucose | 4301,0 |
Natriumbicarbonat | 2440,0 |
Natriumchlorid | 5900,0 |
Pluronic
F-68 Prill | 1000,0 |
HEPES | 2383,0 |
Phenol
Red | 8,10 |
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Der
Einfachheit halber können
die festen Bestandteile des Mediums mit den Aminosäuren zusammen kombiniert
werden und dieses Gemisch als eine Einheit aufbewahrt werden.
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Typ-I/Typ-II-t-PA-Assay:
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- 1. Auftauen von Zellkulturüberstandsprobe (bei gesamter
Nährlösung Abschleudern
der Zellen in der Zentrifuge)
- 2. Zugabe von 2 μl
frisch aufgetautem Plasminogen zu 400 μl Probe.
- 3. Inkubieren bei 37°C
während
60 min.
- 4. Zugabe von 20 μl
frisch aufgetautem 1 M DTT und 400 μl 8 M Guanidin-HCl/50 mM TRIS
3,2 mM EDTA-Lösung.
- 5. Inkubation bei 37°C
während
15 min.
- 6. Übertragen
in Ampulle und Laden von 250 μl
für den
Assay auf HP1090TM-HPLC unter Verwendung
der folgenden Bedingungen:
ZORBAXTM-C8-Säule bei
40°C;
Überwachen
der eluierenden Stoffe durch Fluoreszenz (Anregung bei 275 nm, Emission
bei 340 nm);
Durchführen
des im Folgenden angegebenen Verfahrens von 70 min an jeder Probe,
wobei das Elutionsmittel A 0,1%ige Trifluoressigsäure (TFA)
in Wasser ist und das Elutionsmittel B 0,1%ige TFA in Acetonitril ist:
0
bis 5 min – 75%
A (und 25% B)
5 bis 35 min – linearer Gradient von 75%
A bis 60% A
35,1 bis 45 min – 0% A
45 min bis 70 min – 75% A
zur Reequilibrierung der Säule
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Die
Typ I/Typ II-Fragmente eluieren nach etwa 25 min und die Peakflächen werden
zur Bestimmung der relativen Mengen integriert.
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Protokoll
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Rekombinante,
ht-PA produzierende CHO-Zellen werden in Spinner-Kolben, die alle
3 oder 4 Tage durchgeleitet werden, (mit einer Dichte von 0,1% gepacktem
Zellvolumen (PCV)) in einem selektiven Medium (PS-20-Basismedium,
das mit 500 mM Methotrexat, 10 mg/l rekombinantem humanem Insulin
(rh-Insulin), 0,1 ml/l
Spurenelementen und 0,05 ml/l Lipid-Ethanol ergänzt ist) gehalten. Ausreichend
Kultur wurde zum Säen von
15 ml Medium mit 0,2% PCV entfernt und in ein steriles Falcon-Röhrchen von
50 ml gegeben. Die Kultur wurde 10 min mit 700–1000 rpm zentrifugiert und
der Überstand
wurde abgegossen. Nach Zugabe von 15 ml frischem selektivem Medium
wurde die Kultur zum Resuspendieren der Zellen sanft gerührt. 5 ml
Kultur wurden in drei T-25-Kolben (25-cm2-T-Kolben) gegeben.
Die Kappen wurden locker belassen, um eine Equilibrierung mit der
Inkubatoratmosphäre
zu ermöglichen,
und die Kolben wurden in einen Inkubator von 33°C oder 31°C mit 5% Kohlendioxid gegeben.
Nach Inkubation von 5 bis 8 Tagen wurden die Zellen unter Verwendung eines
Hämozytometers
oder durch Überprüfen des
gepackten Zellvolumens gezählt
und die Lebensfähigkeit unter
Verwendung von Trypanblau überprüft. Die
Kultur wurde aus den Kolben entfernt, 10 min mit 2000–2200 zentrifugiert
und der Überstand
wurde auf rht-PA-Glykosylierung getestet. Alternativ zu den T-25-Kolben wurden die
Zellen unter Verwendung von 60-mm-Zellkulturplatten in dreifacher Ausführung kultiviert.
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Die Überstände wurden
bei –20°C oder –70°C eingefroren,
bis die Typ I/II-t-PA-Analyse stattfand.
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Für Spinnerexperimente
wurde das im Vorhergehenden genannte Protokoll verwendet, wobei
jedoch die Zellen in 200 ml frisches Medium (mit einem Anfangs-PCV
von 0,1%) in einen 250-ml-Spinnerkolben überführt wurden.
Die Kappen wurden auf den Kolben fest verschlossen und diese wurden
dann in den Inkubator von 33°C
oder 31°C
auf einer Magnetrührplatte
mit 60 rpm gegeben.
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Die
Minifermenterexperimente wurden unter Standard-t-PA-Produktionsbedingungen
im Zufuhrchargenmodus, der hierin angegeben ist, in 5-l-Rührtankbioreaktoren
(Applikon, Foster City, CA) durchgeführt. Die Temperatur wurde am
Tag 2 der Produktionsphase auf 33°C
oder 31°C
verschoben.
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Für Kontrollexperimente
wurden die im Vorhergehenden genannten Experimente verfolgt, wobei
jedoch die Inkubation bei 37°C
stattfand. Ferner wurden Experimente wie oben in 12-K-Fermentern über einen Verlauf
von 200 h durchgeführt
und der Prozentgehalt von Typ-I-t-PA wurde festgestellt.
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Für die hierin
und im Folgenden verwendeten Experimente wurden die Kulturbedingungen üblicherweise
am Tag 1 (beispielsweise Zugabe von verschiedenen Mediumkomponenten)
und Tag 2 (beispielsweise Temperaturverschiebung) geändert.
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Ergebnisse
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Die
Besetzung der t-PA-Stelle an Asn-184 wurde über eine Vielzahl von Maßstäben (T-Kolben,
Spinner und 80-l-, 400-l-, 2000-l- und 12000-l-Fermenter) (2)
und von Versuch zu Versuch bei der Produktion als relativ konsistent
ermittelt. Die Faktoren, die die Stellenbesetzung beeinflussen können, umfassen
die Faktoren, die die Oligosaccharid-Dolichol-Verfügbarkeit
beeinflussen (Dolicholphosphat, Lipide und Hormone), Faktoren, die
die Proteintranslationsverlängerungsrate
beeinflussen (beispielsweise Cyclohexamid), Faktoren, die Oligosaccharyltransferaseaktivität oder Proteinfaltungsrate
beeinflussen (beispielsweise Dithiothreit), und Faktoren, die durch
unbekannte Mechanismen wirken, beispielsweise die Dauer der Kultur.
Als Erläuterung des
letzten Phänomens
zeigt 3 Diagramme des Prozentgehaltes von humanem t-PA
des Typs I in Zellkulturen von CHO-Zellen bei 37°C als Funktion der 12K-Fermentationsversuchszeit,
wobei jede Diagrammlinie für
einen anderen Versuch steht. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Stellenbesetzung
im Laufe einer Chargenkultur (über
die Kulturlänge)
zunimmt.
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Die 4 zeigt, dass eine Verringerung der Temperatur
die t-PA-Stellenbesetzung erhöht.
Insbesondere zeigt die 4A die Ergebnisse von Experimenten
im Labormaßstab,
die 5–7
Tage durchgeführt
wurden (T-Kolben und Spinnerkolben). In den Kontrollexperimenten,
wobei die Temperatur in der Produktionsphase bei 37°C blieb,
enthielt das Produkt etwa 38% Typ-I-t-PA. Im Gegensatz dazu enthielt
in den Experimenten, wobei die Temperatur in der Produktionsphase
auf 33°C
gesenkt wurde, das erhaltene t-PA-Produkt etwa 43–46% Typ-I-t-PA. 4B zeigt
die Ergebnisse von Bioreaktorexperimenten, die zeigen, dass die
niedrigere Temperatur in ähnlicher
Weise einen höheren
Prozentgehalt von Typ-I-t-PA ergibt.
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Beispiel 2
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Butyratzugabe bei der
Produktion von rht-PA
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Materialien und Verfahren
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Die
Zellmenge, die für
eine Saatdichte von 0,2% gepacktem Zellvolumen notwendig war, wurde
mit etwa 700 × g
10 min zentrifugiert und in 25-cm2-T-Kolben
in dem geeigneten frischen Medium für jeden Testfall resuspendiert.
Die T-Kolben wurden in dreifacher Ausführung mit 5 ml in jedem Kolben
eingerichtet und 3 bis 4 Tage bei 37°C und 95% Luft/5% CO2 inkubiert. Natriumbutyrat wurde bis zu
einer Konzentration von 0,375 mM, 0,75 mM oder 1,5 mM zum Inokulationszeitpunkt
für die
25-cm2-T-Kolben zugegeben. Zellen wurden
auch in Spinnerkolben mit Volumina von 100 ml mit ähnlichen
Butyratkonzentrationen wie die T-Kolben-Fälle kultiviert. Für Fermenterexperimente
wurde Butyrat am zweiten Tag des Experiments zugegeben. T-Kolben-Kulturen
wurden ebenfalls bei 33°C
und 37°C
ohne Butyratzugaben durchgeführt.
Die für
die T-Kolbenkulturen bei 33°C
angegebenen Daten stammen aus zwei dreifachen Experimenten (n =
6). Die t-PA-Stellenbesetzung wurde unter Verwendung des Verfahrens
von Beispiel 1 analysiert.
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Ergebnisse
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5 zeigt,
dass das Vorhandensein von Natriumbutyrat mit Konzentrationen von
0,375 bis 1,5 mM zum Inokulationszeitpunkt die t-PA-Stellenbesetzung
in dem T-Kolben bei 37°C
erhöhte.
Die gleiche erhöhte Wirkung
wurde für
die Spinnerkolben- und Fermenterexperimente beobachtet.
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6 zeigt,
dass für
die 60-mm-Kulturplattenexperimente Temperaturverschiebungen auf
33°C und 31°C die größte Wirkung
und eine erhöhte
t-PA-Stellenbesetzung, stufenweise bis zu 6% zeigten. 0,75 mM Butyrat
erhöhte
den Typ-I-Gehalt im Vergleich zu keinem Butyrat leicht (etwa 1%)
(6). Im Gegensatz dazu verringerte eine weitere
Erhöhung
der Butyratkonzentration (1,5 mM) die Stellenbesetzung bei 37°C und 33°C, erhöhte sie
jedoch bei 31°C
(6).
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7 zeigt
die Wirkung von Temperatur und Butyrat auf die t-PA-Stellenbesetzung
in 5-l-Bioreaktoren. Der Typ-I-Gehalt
wurde an den Tagen 5–7
analysiert. Eine Verringerung der Temperatur von 37°C auf 33°C erhöhte die
t-PA-Stellenbesetzung.
Jedoch verringerte eine Erhöhung
der Butyratkonzentration von 0,75 auf 1,5 mM den Typ-I-Gehalt bei beiden
Temperaturen. Dies bestätigt
die in 60-mm-Plattenexperimenten erhaltenen Daten (siehe 6).
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Beispiel 3
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Zugabe von Zellzyklusinhibitor
bei der Produktion von rht-PA
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Einführung
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Es
wurde ermittelt, dass eine Temperaturverringerung, die Kulturlänge und
eine Butyratzugabe die Glykosylierung von t-PA an der Asn-184-Stelle
erhöhen,
was in den Beispielen 1 und 2 festgestellt wurde. Alle diese Faktoren
entsprechen einer verringerten Zellwachstumsrate, was zu der Hypothese
führt,
dass die Glykosylierung und Stellenbesetzung zellzyklusabhängig sind.
Diese Hypothese wurde dadurch getestet, dass zwei weitere Experimente,
die in diesem Beispiel angegeben sind, unter Verwendung von Zellzyklusinhibitoren (Chinidin
und Thymidin) durchgeführt
wurden.
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Materialien
und Verfahren
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Zellen
wurden wie für
das in Beispiel 2 beschriebene Natriumbutyratexperiment kultiviert.
Thymidin wurde in Wasser gelöst
und für
eine 33–36X-Stammlösung sterilfiltriert.
Chinidin wurde in Dimethylsulfoxid (DMSO) zubereitet und filtriert,
um ein 1000–1800X-Stammmaterial
herzustellen. Thymidin und Chinidin wurden zu den Kulturen zum Inokulationszeitpunkt
bis zu Endkonzentrationen von 250 μg/ml bzw. 90 μM zugegeben.
Die t-PA-Stellenbesetzung wurde unter Verwendung des Verfahrens
von Beispiel 1 analysiert.
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Ergebnisse
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Die
Zellzyklusanalyse für
die Kontrolle, das Chinidin und das Thymidin, die durch das Modell
F ANI T3.MOD bestimmt wurde, ist in Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle
2 Zellzyklusanalyse
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8 zeigt,
dass die Stellenbesetzung und die Zellzyklusposition in ähnlicher
Weise über
die Zeit in einer Kultur variieren. Die 9 zeigt,
dass Chinidin die Zellen in der G0/G1-Phase (mit 67% in der G0/G1-Phase)
blockiert und zu einer erhöhten
Stellenbesetzung im Vergleich zur Kontrolle ohne einen Zellzyklusinhibitor
(54% in der G0/G1-Phase) führt
und Thymidin eine Ansammlung der Zellen in der S/G2-Phase (mit 33% in
der G0/G1-Phase) bewirkt und zu einer verminderten Stellenbesetzung
im Vergleich zur Kontrolle führt.
Diese Ergebnisse bestätigen,
dass Faktoren, die den Anteil von Zellen in der G0/G1-Phase erhöhen, die Stellenbesetzung
erhöhen.
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Beispiel 4
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Zugabe von zweiwertigem
Metallkation, Nucleotidzuckervorläufer und Hormon bei der Produktion
von rht-PA
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Materialien und Verfahren
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Alle
Experimente wurden in 60-mm-Kulturschalen unter Verwendung des Verfahrens
gemäß der Beschreibung
in Beispiel 1 durchgeführt,
wobei jedoch ein Mn-Salz, Fe-Salz, ein Nucleotidzuckervorläufer oder ein
Hormon zu dem Wachstumsmedium während
der Wachstumsphase gegeben wurden, wobei ein Mn- oder Fe-Salz oder ein Nucleotidzuckervorläufer am
Tag 1 zugesetzt wurden. Alle Platten wurden mit einer Saatdichte
von 0,1% PCV mit einem Arbeitsvolumen von 6–8 ml beimpft. Alle Fälle wurden
in dreifacher Ausführung durchgeführt. Die
Platten wurden bei 37°C
in CO2-Inkubatoren inkubiert.
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Die
Mengen von MnCl2 oder Eisen(III)-citrat
in dem Wachstumsmedium während
der Wachstumsphase wurden erhöht.
Für MnCl2 war 3 nM die Kontrolle, mit zunehmenden
Mengen von MnCl2 mit Konzentrationen von
10 nM, 100 nM, 1 μM,
10 μM und
100 μM.
Für Eisen(III)-citrat
war die Kontrolle kein Salz, mit zunehmenden Mengen bei 10, 50 und
100 μM.
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Die
Mengen von Uridin, Adenosin und Guanosin betrugen jeweils 0,5 mM
und die Menge von Mannose betrug 5 g/l (Guanosin und Mannose wurden
kombiniert) und -GHT ist ein selektives Medium minus Glycin, Hypoxanthin
und Thymidin.
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Die
Mengen von Triiodthyronin und Thyroxin, die in dem Kulturmedium
verwendet wurden, waren gegenüber
einer Kontrolle ohne Hormon mit Mengen von 1 nM, 10 nM oder 100
nM Triiodthyronin oder 1 nM, 10 nM oder 100 nM Thyroxin erhöht.
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Die
t-PA-Stellenbesetzung wurde an den Tagen 4–6 (Mangan-, Eisen- oder Nucleotidzuckervorläuferexperiment)
oder am Tag 7 (Hormone) unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrens analysiert.
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Ergebnisse
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Die
Wirkung einer Erhöhung
der Mangankonzentration auf die t-PA-Stellenbelegung (dreifache
Versuche) ist in den 10A und 10B angegeben.
Eine Ergänzung
des Mediums mit zusätzlichem
Mangan über
den Kontrollwert von 3 nM erhöhte
den t-PA-Typ-I-Gehalt (verbesserte Stellenbesetzung) signifikant
etwa 2,5%. Eine positive Titrationswirkung wurde zwischen 3 nM und
100 nM beobachtet. Keine weitere Verbesserung trat auf, wenn die
Konzentration auf 100 μM
erhöht
wurde, was immer noch eine wirksame Konzentration ist.
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Oligosaccharyltransferase
benötigt
Mn2+-Ionen für maximale Aktivität, doch
unterstützen
zweiwertige Metallkationen mit einer oktaedrischen Koordinationsgeometrie,
die Mg, Ca und Fe umfassen, eine Übertragung, wenngleich mit
verringerten Raten (Hendrickson und Imperiali, aaO, und Kaufman
et al., aaO). Daher wurde die Wirkung von Fe2+ auf
die t-PA-Stellenbesetzung
untersucht. Wie aus 11 ersichtlich ist, erhöhte die
Zugabe von 10–100 μM Fe2+ (Eisen(III)-citrat) die t-PA-Stellenbesetzung stufenweise
bis etwa 4%.
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Ein
Erhöhen
der Verfügbarkeit
von Nucleotidzuckervorläufern
(beispielsweise Nucleosiden, Mannose, Glycin, Thymidin oder Hypoxanthin)
verbesserte die Stellenbesetzung nicht. Darüberhinaus verringerte die Zugabe
von Uridin und Guanosin die t-PA-Stellenbesetzung etwa 2% (siehe 12).
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Die
Wirkung von Schilddrüsenhormonen
(Thyroxin und Triiodthyronin) auf die t-PA-Stellenbesetzung ist
in den 13A und 13B angegeben.
Diese Hormone erhöhten
die Stellenbesetzung etwa 2% und es wird angenommen, dass andere
Plasmakomponenten, die oben definiert sind, in ähnlicher Weise eine derartige
Wirkung aufweisen.
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Folglich
wurden mehrere Kulturbedingungen, die die t-PA-N-Glykosylierungsstellenbesetzung beeinflussen,
identifiziert. Diese Faktoren sind potentiell zur weiteren Verbesserung
der Produktkonsistenz verwendbar. Die t-PA-Stellenbesetzung an Asn-184
ist über
eine Vielzahl von Bedingungen, die eine Vielzahl von Maßstäben (T-Kolben,
Spinner, 80 l, 400 l, 2000 l und 12000 l) umfassen, und von Versuch
zu Versuch bei der Produktion relativ konsistent. Faktoren, die
den Anteil von Zellen in der G0/G1-Phase erhöhen, wie die Temperatur, Butyrat
und Zellzyklusinhibitoren, erhöhen
die Stellenbesetzung, wie dies auch erhöhte Mengen bestimmter zweiwertiger
Metallkationen und/oder Plasmakomponenten, die vorzugsweise während der
gesamten Kultivierungsdauer vorhanden sind, tun.
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Die
gesamten Offenbarungen aller in der Beschreibung angegebenen Verweisstellen
und die darin angegebenen Fundstellen sind hierdurch ausdrücklich als
Bezug aufgenommen.
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Obwohl
das Vorhergehende spezielle bevorzugte Ausführungsformen betrifft, ist
selbstverständlich, dass
die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt ist. Dem Fachmann ist klar,
dass verschiedene Modifikationen ohne Abweichen vom Gesamtkonzept
der Erfindung durchgeführt
werden können.
Alle derartigen Modifikationen sollen im Umfang der vorliegenden
Erfindung enthalten sein.